Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, June 27, 1865, Page 2, Image 2

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    Lecha Camtty Pattiot.
Allentaun, Pa., S 7. Juni 1865.
V. v. «Hs-So. S»hlllf«-SVilor.
S<hl»!tiramen unv Rede- und Gesang.
Übung.
Morgen (Mittwoch) findet das jährliche Exa
men im Allentaun Seminar (Eolligiate Institute)
statt. Alle Freunde der Erziehung stnd eingela
den beizuwohnen. Am Abend halten mehrere
Schüler der Anstalt Reden in der englischen lu
therischen Kirche, wobei auch schSne Gesänge vor
getragen wc«d«n.
»S»Sesonders eingelaven.—Durch ei
nen Beschluß der 4. Juli BnordnungS-E'ommit
tee, stnd alle Soldaten der Indianer Kriege, des
Mexikanischen Krieges, des Krieges von ISI2
und t 314, so wie all» commißionirte Offizie
re de« nwlichen blutigen und höllischer Bürger
krieg« von Lecha Eaunty besonders und
speziell -inzelaoen Antheil an unserer 4ten
Juli Feier zu nehmen.
>«» Von allen Theiltn desCauntleS vernehmen
wir. daß so zu sagen alle loyale Bürger geden
ken mit uns den 4ten Juli in Allentaun zu feiern
Besonder« die Union Soldaten, welche wie es
scheint nur In Gesellschaft solcher zu sein wünsch'»
welche sllr ihr Stimmricht gestimmt Halen und
welche wirklich loyal find. —Recht so.
»S-Können uns die Taunschip-Tommltteen
keinen Bericht zukommen laßen, für wie viel Sol
daten wir un« auf den äten Juli für ihre respek
tive» TaunschipS und BoroughS vorzubereltin ha
ben? Wer sollten denken dies könnte leicht und
ohne bedenkliche Mühe geschehen, und würde für
die AnordnungS'Committee eine sehr große Hülfe
sein und mit Dank angenowmin werden.
V5-Flachs —Wir ersehen daß viele unserer
Bauern wieder zu den guten alten Gebräuchen un
serer Bäter zurückgekehrt stnd, und wieder eine
große Quantität Flachs in diesem Cauniy gesäet
haben. —Dies ist sehr lobenSwerth, au» vielerlei
Ursachen, die wir heute aber nicht alle berühren
können. Flachs, nämlich, macht Arbeit und un
ter einer solchen Classe der dieselbe nichts schadet.
Flachs macht herrliche Kleider—und au» Flach»
macht man vom allerbesten Papier—welches doch
«S-Unsere Union League gedenkt eine große
»nd herrliche Quantität Feuerwerke für den Abend
des äten Juli anzuschaffen.
IS'Mit dem Abmähen der Getraide gedenkt
man schon In den nächsten Tagen den Ansang zu
machen. Es Ist dies zwar früh, aber es ist jetzt
schon viel davon völlig reif.
Line Prophezeihung —Ter 4te Juli.
In allen Theilen des Nordens werden
Vorbereitungen getroffen zu einer großen
nationalen Feier des 4ten Juli und sich
gleichzeitig zu erfreuen über des großen
Silges der Rebellion und der Wiederher
stellung unserer glorreichen Union. In
Allentaun hat man bereits großartige
Vorbereitungen gemacht, um mit den
heimgekehrten Patrioten aus dem bluti
gen Kriege den herannahenden National-
Feiertag auf eine patriotische Weise zu
feiern. Daran wird jeder wa hr e Uni
onsmann in Stadt und Land sich bethet
ligen, dem es anders die Umständen zu
lassen, und dabei zeigen, daß er froh ist
daß die heilige Sache seines Vaterlandes
über Usurpatoren gesiegt hat.
Am 3. November IBK4, also vier Ta
ge vor der Präsidentenwahl, welche über
das Schicksal der Union entschied, hielt
Gen. CarlSchurz eine Rede an die
loyale deutsche Bevölkerung in Newark,
Neu-Jersey, an deren Schluß erden deut
schen Demokraten zurief:
„ Demokraten! Wir werden ohne
euch siegen, wir weiden ohne euch die
Republik herstellen, wir werden ohne
euch die Republik herstellen auf der Ba
sis der allgemeinen Freiheit und der Men
schenrechte. Dann wird es in dieser neu
en Union einen zweiten Festtag geben,
den Tag nämlich, an welchem der Präsi
dent der Nation die Wiederherstellung
der Union ohne Sklaverei verkündet!
Und dieser Tag wird festlicher begangen
werden, als der 4te Juli. Wenn dann
eure Kinder sich an diesem Tage mit al
len Anderen freuen und jubeln, dann
werdet ihr ihnen sagen müssen : ~ Kom
met herein in s Haus, ihr gehört nicht
hinein unter dieses jubelnde, freie Volk,
denn euer Vater, habe nicht mitgewirkt
zur Erreichung dieses Resultates, ich ha
be mit Wcrrälhcrn verrätherisch gehan
delt am Lande! Demokraten! Die Zut
wird kommen, wo eure Kinder sich ihrer
Väter schämen werden. Darum
kommt herüber zu unS, steht m i t uns
zur heiligen Sache des Landes, der Frei
heit, aus daß ihr befriediget mit euch
selbst dereinst euren Kindern amneuen
Unabhängigkcits - Feste sagen könnt!
„Avch wi r waren dabei; auä' wir
haben am 8. November I!?t>4 am Stimm- j
rasten diese schöne Republik aufbauen
helfen."
Also kommt, wahre llnionsmänner
—wie ihr euch auch nennen möget—ver
sammelt euch an diesem Tage und danket
Gott daß ihr den Nationalen Feiertag
mit euren Freiheitskämpfern nochmals in
einer unzertrennten Union feiern könnt.
«Die Republik ist gebettet—allgemeine
Freiheit und der Menschenrechte hat ge
siegt über eine Verrälherbande. Wir
wollen uns a« jenem Tage herzlich be-!
willkommneu.
JsteSZ nfatt?
Vor kaum zwei Wochen kam uns die
Schreckens-Kunde von einer furchtbaren
Pulver - Explosion in Mobile, die einen
großen Theil der Stadt in einen Trüm
merhaufen verwandelte und d<r hunderte
von Menschenleben zum Opfer fielen.—
Jetzt weiden ähnlictx. wenn auch, was
den Verlust an Menschenleben betrifft,
nicht fo erschütternde Katastrophen aus
andern Theilen deö Landes berichtet. In
Naschville, Tennessee, ist vorletzten Frei
tag daß große Proviant- und Fourage-
Magazin der Regierung, das Vorräthe
für eine Armee von Bv,Wtl Mann auf
zwei Jahre enthielt, von den Flammen
verzehrt worden und drei Menschenleben
sind dabei verloren gegangen, und gleich
zeitig wurde auch von Chattanooga, in
demselben Staate, berichtet, daß auch
dort die Vorrathshäuser der Regierung
auf b>6 jetzt unerklärte Weise in Brand
geriethen, und daß durch die Explosion
einer Quantität dort aufgespeicherten
Ammunition, zehn bis fünfzehn Perso
nen getödtet und verwundet wurden.
War es einem bloßen Zufall zuzuschrei
ben und dem in Amerika herrschenden
Leichtsinn, daß in so kurzem Zeiträume
an drei verschiedenen Orten die Maga
zine der Vereinig. Staaten Regierung in
Flammen aufgegangen sind, oder hat
man Grund anzunehmen, daß derselbe
teuflische Rachegeist, der die Dampfboo
te auf dem Mississippi beladen mit fried
lichen Passagieren und verwundeten Sol
daten den Flammen überlieferte, der un
sere Gefangenen in Andersonv'Ue und
Libby zum langsamen Hungertode ver
dammte, und in die volksbelebten Hotels
und Theater Neuyorks den Feuerbrand
schleuderte, auch jetzt in Mobile, Nasch
ville und Chattanooga seine Hand im
Spiel gehabt hat? Wir fürchten sehr,
daß dies Letztere der Fall gewesen ist.
Wenn aber wirklich Rachsucht und an
dere bösen Leidenschaften es waren, die
die neuesten schrecklichen Catastrophen
veranlaßten, so sollten uns die Feuersäu
len, die von jenen Brandstätten empor
steigen, eine ernste Mahnung sein, uns
nicht in ein verhängnißvolles Gefühl der
Sicherheit einlullen zu lassen, und von
allgemeinen Frieden und christliche Ver
söhnlichkeit zu träumen, wo noch kein
Frieden und keine Versöhnung in die
Gemüther eingezogen ist. Es ist schön
und nobel dem Sünder zu verzeihen, der
den Irrthum seiner Wege einsieht und
seine Missethaten bereut, aber es ist eine
blödsinnige Schwachheit, den Verräther
ans Herz zu drücken, sobald er die heuch
lerische Maske der Loyalität nur deshalb
vorgenommen hat, um seine bösen Absich
ten besser zu verhüllen.
Wir fürchten sehr, daß die Versoh
nungödusclei, der sich jetzt so Viele hin
geben, die man bisher unter die Radika
len zu zählen pflegte, schlimme Früchte
tragen wird. Die bösen Elemente, die
in der bewaffneten Rebellion gegen die
freieste Regierung der W.lt ihre schänd
döMMHchtt.v kund, gaben, sind noch
men Strenge und Energie bedürfen, um
sie niederzuhalten. Es werden noch Ex
empel statuirt werden müssen, die Schre
cken unter den Uebellhätern verbreiten,
ehe wir auf eine vollständige Pacifica
tion des Landes uns Hoffnung machen
können. Dies wird die Erfahrung bald
zeigen.—(Fr. Presse.
Tie Copperhead Propheten.
In den letzten Tagen des Monats Au
gust 1864 hatten sich in Chicago die her
vorragenden Copperheads eingefunden,
um etwas Landesverrat!) zu schwätzen
und einen Präsidcnlschafts-Candidat in
Ernennung zu bringen. In der Plat
form, auf welche McClellan, der „größ
te Feldherr des Jahrhunderts" und der
„gefährlichste Gegner des Südens," ge
stellt wurde, erklärten sich diese Copper
headsin folgender Weise:
„ Der vierjährige Krieg gegen den Sü
den sei ein verfehlter und erfolgloser
gewesen, die Constitution sei in" jeder
Beziehung verletzt, die Freiheit und
die Bürgerrecht.' mit Füßen getreten
und das Land ruinirl worden, weßhalb
man sogleich die Feindse
ligkeiten einstellen und auf
friedliche Wege auf der Basis des
Staatenbundes (mit Sklave
rei und Secessions- und Rebellions
recht) dcn Frieden herbeiführen solle."
Sechs Monate nach dieser Convention
der Landesfeinde war der „unbesiegbare
Süden" niedergeworfen, die Rebellion
zermalmt und Jeff. Davis sammt Spieß
gesellen landesflüchtig!
Der Häuptling der nördlichen Alliir
ten des Jeff. Davis, August Belmont
von Neu Vork, gleichzeitig Agent Napo
leons' unter dessen Fittige er sich mit sei
nem „Wickelkinde" McClellan begeben,
hat vor dem Wahltage öffentlich eine
Wette von HII)MV angeboten, daß falls
Lincoln gewählt würde, der Krieg
noch volle vier Jahre fortdauern werde.
So stehen nun diese Apostel der Lüge,
des Riols und Verrathes gebrandmarkt
vor dem Volke und sehen sich bereits nach
seinem einsanien Wink.l um, wo sie sich!
sammt ihrer Schande verbergen können.
Sie können a»ch arbeiten.
Die „Gläfinen" von Virginien lernen
arbeite» wie deutsche Bäuerinnen.—Ein!
Richmonder Blatt schreibt: Wir müssen s
nichtvergessen, zu melden, daß viele Frau
en auf Bauereien im östlichen Theile des
Staates, von denen die Neger geflohen !
sind, und wo man keine anderen Arbeiter !
haben kann, tüchtig die Hand an's Werk
legen und die leichteren Bauerei-Arbeitcn
verrichten. Wir hören, daß drei junge
Damen von einer ler gebildesten und
früher reichsten Familien in Hanover
Countn, eine größere Masse Korn auf
ihres Vaters Bauern gepflanzt haben,«
als jemals während des Krieges darauf
gepflanzt wurde. All« Neger, bis einige!
Hülflose Frauen und Kinder, haben sie
im Stiche gelassen.
Copperhead« und Cirelerilter sind Im- >
wer noch dagegen, daß Jiff. Davl« und die Lin-!
coln Mörder ausgeknöpft werden sollen.
Tvie sich die Zeiten ändern !
Am 21. Januar 18kl sprach Jefferson
Davis im Senate der Ver. Staaten
folgende Worte:
„Ich erhebe mich, Herr Präsident, um
dem Senat anzuzeigen, daß ich zuverläs
sige Nachricht habe, daß der Staat Mis
sissippi durch Ordinanz deö in Convention
versammelten Volkes seine Trennung von
den Ver. Staaten erklärt hat. Unter
diesen Umständen sind natürlich meine
Funktionen hier zu Ende."
Und er übernahm andere Funktionen,
die auch am Ende gekommen sind, und
zwar im Unterrock.
Die obige Aeußerung rief den Zorn des
Senators Andrew Johnson hervor, wel
cher aufsprang, und, indem er drohend
den Finger gegen Jeff. Davis erhob,
sprach:
~Wäre ich Präsident der Ver. Staa
ten, so würde ich Sie wegen Verrath un
ter Anklage stellen, und wenn Sie über
führt würden, so ließe ich Sie hängen,
so war mir Gott helfe!"
Und Andrew Johnson ist jetzt Präsi
dent der Ver. Staaten-, Jeff. Davis
aber sitzt, des VerratheS angeklagt, in
den Kasematten des Fort Monroe. Ob
er wohl zuweilen an seine Worte von da
mals und an Andrew Johnson s Antwort
denken mag?
Am 15. November 1861 erließ Jeff
Dav's durch seinen „Kriegsminister"
Benjamin den Befehl, daß ~den loyalen
Männern von Ost-Tennessee ein sum
marischer Prozeß gemacht werde» sollte,
und wenn sie schuldig befunden wü'den,
so sollten sie auf der Stelle gehängt wer
den. Es würde gut sein, ihre Leichen in
der Nähe der verbrannten Brücke hängen
zu lassen. Der Richter Patterson
(Schwiegersohn Andrew Johnson's), O
berst Pickens und andere Rädelsführer
sollten sofort als Kriegsgefangene nach
Tuscaloosa geschickt werden." Derßich
ter Palterson ist setzt erwählte Bundcs
senator, Benjamin ein heimathloser
Flüchtling, und Derjenige, welcher den
Befehl erließ, geht dem Schicksal entge
gen. welches er den treuen Männern von
Ost-Tennefec zudiktirt hatte.
Unsere Nationale Schuld.
Viele, besonders aber Copperheads und
Circleritter beklagen sich über unsere Na
tionale Schuld, und wollen wissen, daß
dieselbe nicht bezahlt werden könne. Von
jener Seite sollte man aber doch sicher
nichts hören, indem gedachte Copperheads
und Circleritter jeden Thaler davon selbst
verursacht haben. Daß unsere Schuld
enorm hoch ist, im Vergleich mit den von
andern Ländern, ist nicht einmal der Fall
—und es zeigt dies wie geschickt unsere
finanzielle Angelegenheiten in diesem höl
lischen Coppn-Head- und Circleritter-
Krieg gegen die Union, gehandhabt wor
den sind. Die Schuld ist zwar groß, aber
ist doch auch in einem andern Betracht
nicht übermäßig, und kann leicht nach und
nach bezahlt werden—leicht haben wir ge
sagt—und hier meinen wir, wenn die
heads und Circleritter, die Gewalt nicht
in ihre Hände bekommen. Esistdah.r
die Pflicht der Stimmgeber dafür zu fol
gen, daß dies nicht geschieht. Wir gebcn
hier nachstehend die Schulden verschiede
ner anderer Länder. Sie sind wie folgt:
Frankreich, H 2.304 «>«><> «>«)<>
Oestreich, 1,263.4N0.0NV
Rußland, 1.H0.8W <>Ml
lÄroßbritanien, 4 MM 918 944
Vereinigte Staaten. Z.WO.WU.VW
Thompson und Ivoov.
Was ist dann das für ein Woo d,
welcher neulich in Neu Uork verhaftet
werden sollte, oder wurde, aufdieAnkla
ae K25,(1W von dem Rebell - Thompson,
Buchanan'ö Cabinetbeamten, erhalten zu
haben, um der Rebellensache Hülfe und
Trost zu bringen ? Es ist dies B. Wood,
der von den Demokraten in den Congreß
gewählt worden ist. Er gibt aber auch
die ~Neu - Uork Daily News" heraus,
welches Blatt den Demokraten durch ih
re Lieders so hoch allhier anempfohlen
woiden ist. Ehrliche Demokraten werkt
darauf, obiger Thompson hatte einstens
Millionen von Thalern in einer Canada
Bank deponirt um Mordbrenner. Mor
der und Solche zu belohnen, welche das
gelbe Fieber und die Blattern unler uns
bringen würden. Ist nicht dieser Wood
in einer schonen Gesellschaft ertappt wor
den. Ehrliche Demokraten, Il?r könnt
nicht länger unter solchen Liederö Euerer
Parlhei arbeiten und müßt Euch der Uni
ons - Parthei anschließen, wenn Ihr et
was für Euch selbst, Eure Nachkommen
und für Euer Vaterland thun wollt.
Tie <vpse> des Ariele«.
Nach den offiziellen Berichten, welche
dem Kriegsm'nisterium vorliegen, belauft
sich die Anzahl der auf den Schlachtfel
dern gefallenen Soldaten zusammen mit
denen, welche in den Gefängnissen gestor
ben sind, und nach einer Schätzung derer,
von denen noch keine Berichte eingelaufen
sind, auf 325.W0 Mann. Dies sind
bloß die Todten, dieser Zahl mögen wir
ungefähr 4t)MV in Abzug bringen, die
igestorben wären, wenn auch kein Krieg
eristiit hätte. Dann haben wir nochj
285,W» Todte und zwar blos von unse-
.er Schätzen wir nun die Zahl j
der auf Seile der Rebellen Gefallenen
auf blos 175,W0, so haben wir eine Ge
sammtzahl von 45U,W1), welche in die
sem Krieg umkamen. Nehmen wir nun
an. daß von den Kranken und Verwun
deren, welche am Leben blieben, die Hälfe
zu Krüppeln geworden, so müssen wir
wenigstens noch «Otl,»W der früheren
Zahl hinzufügen. Dieser Krieg hat so
mit eine Million Opfer gefordert.
«H-r» Mehlthau haust arg mit den Trauten
In der Umgegend von Ctnclnnatl.
«-Zinund,wanzig Schlachi-Flaggen befinden
fich Im N.pläsen«antknhause von Neu- hampschire.
»-S" Sa ist noch unentschieden wann und wo I
Jeff. Davis »eihört werden soll.
I»hn C Fremont befindet sich gegenwä»-
in Waschington.
Der große Mordprozeß.
(Fortsitzung.)
Mr. Clampit las die Argumente, wel
che Reverdy Johnson an den Gerichts
hof adressirre mit Zustimmung des Hr.
Fr. A. Aiken und Hr. I. W. Clampit
als Vertheidiger der Mrs. Mary A.
Surratt.
Das Dokument beginnt mit der Frage:
Hat die Commission Jurisdiction über
die ihr vorgelegten Fälle ? Diese Frage
muß in allrn Civil-Criminal- und Mili
rärgerichtshöfen zuerst beantwortet wer
den, oder das Urtheil ist ungültig.—Es
wird diese Frage noch bedeutender, wenn
von dem Urtheil Menschenleben abhän
gen. In solchem Falle ist der Gerichts
hof und derjenige, welcher das Urtheil zu
bestätigen hat, ganz besonders interessirt,
da eine große Verantwortlichkeit auf ih
nen ruht.
Selbst ein ehrlicher Irrthum kann
nicht rechtfertigen, die persönliche Ver
antwortlichkeit kann nicht umgangen
werden, jedes einzelne Mitglied hat, als
~<Sent>rmcv und Saldier«," zu verantwor
ten, was es thut.—Bis jetzt ist die Frage
> der Jurisdiction nicht discurirt worden
Die Einreden, welche dagegen gemacht
wurden, sind zurückgewiefeu worden;
aber dies wird und sollte nicht die Com
mission abhalten, diese Frage in reifliche
Erwägung zu ziehen, Sie halte» d ese
Frage allein zu entscheiden. Der Auf
crag, in welchem sie handeln, konnte für
sie nicht entscheiden. Wenn der Auftrag
ohne Autorität dazu gegeben wurde, so
ist er nichtig ; eine zu
welcher die Executive nicht berechtigt ist,
und welche die Commission nicht anlorisi
ren kann. Es anders zu ehmen, liiefie die
Executive znm ausschließlichen Richter ih
>er e genen Handlungen machen und das
hieße sie allmächtig machen.
D e Gewalt, welche dem Präsidenten
g'geben ist, ist aroß und hinreichend für
sein Amt- Die Convention, welche die
> Constitu'ion annahm, hielt diese Macht
für hinreichend, denn von dieser Seite
drohen die größten Gefahren für Frei
heit und der Amtseid des Präsidenten
giebt ihm auf die Constitution zu beschütz
en. Er ist sogar der Anklage wegen
VerrathS unterworfen und kann seines
llmtes entsetzt werden. Wenn er die
Constitution bricht, wenn er verfehlt sie
zu schützen und zu erhallen, oder wenn er
gar seine Macht übertritt, so ist er an
klagbar und kann verhaftet werden.
Und in solchem Falle wird er aus dem
)lmte gewiesen. Bedarf es weiteren
'Leweises, daß er keine andere Macht be
sitzt, als welche die Constitution ihm ge
> währt.
Der Charakter der Convention und des
Volkes, welches die Monarchie haßte,
spricht dafür, daß man nichts anderes
wollte als die Executive beschränken.
Wenn dies wahr ist, so folgt daraus daß
> ein Akt der Ereculive, welcher über ihre
, Hechte hinausgeht, keine Rechtfertigung
. sein kann für Handlungen, welche unter
fF.er solchen angemaßten
erwiesen, oder alle Hand
> lungen des Gerichtshofs sind null und
, nichtig.
Die Anwendung gilt für Militär- wie
für Cimlgerichte. Die Frage welche al
so zunächst entschieden werden muß, vor
einem Unheil ist die Jurisdiktion. Daß
Gesetzübertretung, wofür das Civilge-
setzbuch Bestimmungen getroffen, nicht
einem Militärgericht unterworfen werden
> können ist gkwiß richtig. Es muß ein
militärisches Vergehen elwiesen sein im
Gegensatz zu einem Civilvergehen, und
dann müßte das Kriegsrecht auch Bestimm
mungen getroffen haben für dessen Be
strafung.
Wenn dies nicht der Fall ist, dann muß
das Verbrechen unbestraft bleiben. Da
aber die V. St. oder die Staaten-Ge
setz.' für alle Verbrechen ihre Stre.fbe
dingungen treffen, so sind in allen Fällen
die Civil Gerichte mit der nöthigen Ju
NZdiktion versehen. In einem Militär
gerichtemuß der Anaeklaate freiausgehen,
wenn die Kriegsartikel keine Bestimmung
über daß Verbrechen getroffen haben.
Aber selbst wenn das Kriegrecht darüber
bestimmt, muß der Verbrecher unter mili
räriichcr Jurisdiktion stehen. Das all
gemeine Gesetz hat dagegen Jurisdiktion
über Alle. Das KriegSgefeh hat nur
den Zweck, von Soloaten die Erfüllung
solcher Pflichten zu erzwingen, welche er
all Soldat übernommen hat.
Das Kriege-recht setzt nur Tribunal-'
ein gegen Militärve'gehen (O Brie» W
'28.) Der Civil Codex schließt alle Ver
gehen ein, militärisch oder Civil; der
Militär-Codex hat keine Jurisdiktion
über Bürger, wen» die Conflitunon ihre
conseguente Anwendung findet. Die
Executioe hat kein Recht Krieg zu erklä
ren, Armeen zu unterhalten zc. ; diese
Gewalt beruht lediglich im Conareß. I»
England ist der König Generalissimus,
hat alleinige '»ewalt, obgleich das Par
lament oft für sich entschied. Hier hielt
min eS fürs Sicherste, die Macht »ur dem
Congreß zugebe», um Willkür zu ver
hüte».
Die Convention hat nie die Absicht
ausgedrückt daß Militärgesetze auf Ci
vilisten angewendet werden können. Die
jvom Congreß verliehene Gewalt besteht
> darin, „Gesetze für die Armee und Ma
rine zu machen" und Niemand kann dies
reconstruiren und diejenigen, welche nicht
zur Armee oder Marine gehören, sind
natürlich ausgenommen. Und eifersüch
tig wie man war, die Rechte der Bürger
gegen Uebergriffe zu schützen, machte man
noch folgende Clause! :
Keine Person soll für ein Capitalver
brechen verantwortlich gehalten sein, ohne
daß eine Grand Jury Verdacht oder An
klage ausspricht, ausgenommen in Fällen,
welche in der Land- oder Seemacht vor
kommen oder in der Miliz, in activen
Dienst, in Kriegszeiten."
Solches Amendement ist ein todter
Buchstabe, wenn die Regierung einen
Burger vor ein Kriegsgericht stellen
Gegen eine solche Doctrine lehnt
sich der Instinkt des freien Mannes auf.
k»nn nicht gehen, außer in unbe
schrankten, tyrannischen Staaten, wo
passiver Gehorsam zu Hause ist.
Der Vertheidiger beleuchtete hierauf
die Behauptung, daß dem Präsidenten
in gewissen Fällen das Recht verliehen
ist, den Writ ofHabeas Corpas Akt auf
zuheben und das Kciegsgesetz zu erklä
ren.
Mr. Johnson sagt ferner im Laufe der
Vertheidigung : Als Vertheidiger eines
der Angeklagten, wüide ich mich selbst
herabwürdigen, wollte ick versuchen, mei
nen Clienten zu befreien durch Argumente,
welche die Jurisdiktion der Commission
in Frage stellen, wenn ich dieselben nicht
für gerechtfertigt und wahr hielt.
Und in dem, was ich gethan, habe ich
die Vertheidigung der Mrs. Surrall
nicht mehr im Auge als die Constitution
und die Gesetze. Nach meiner Ansicht
ist ihre Sache die Sache eines jeden guten
Bürgers und Niemand darf glauben,
daß ich die Absicht dabei habe, zu suchen,
ein furchtbares Verbrechen straflos aus
gehen zusehen, wie es in der Nacht des
14 April begangen die
ses haben die Civil-G richte alle Gewalt
und sie werden sie gewissenhaft anwenden,
wenn das Verbrechen erwiesen ist. In
der Liste der Vergehen werden diese ewig
als die schwärzesten eingetragen stehen
und in Uebereinstimmung mit der ganzen
civilisirten Welt wünsche ich, daß diejeni
gen, die daran Theil hatten, jede gesetz
liche Strafe treff
Noch ein Wort und ich bin zu Ende.
Ich habe nichts gesagt über die Be
weise gegen Mrs. Surratt, noch log dieö
in meiner Absicht, aber ich habe in Be
tracht ihrer noch ein paar Worte zu sa
gen.
Daß eine Frau, wohlerzogen und gute
Christin, immer gütig, theilnehmend und
ohne Motiv, so weit uns bekam t, ihre
ganze Natur zu ändern, an dem Verbrech
en betheiligt sein sollte, ist fast unglaub
lich. Solch ein Glaube könnte nur durch
directe, unzweifelhafte, aus den ninsten
Quellen kommenden Aussagen, einem un
parteiischen Manne aufgedrungen wer
den. —Ist dies der Fall ? SinS die Aus
sagen von Weichman und Lloyd solcher
Natur? —Wenn die Thatsachen, welch,
sie in Betreff Booths und Paynes aus
sagen, wahr sind, dann müssen sie selbst
weit mehr an dem Verbrechen betheiligl
sein, als Mrs. Surralt selbst.
Was mich betrifft, so bin ich zu End,
und die Sache der Frau Suralt liegt in
Ihren Händen.
Es wurde alsdann die Vertheidungs
schrift F. Stones für Harold gelesen
deren Verfasser zu beweisen sucht, daj
der Angeklagte keine Beihülfe beim Mor
de des Präsidenten leistete- Es sei keii
Beweis vorhanden, daß der junge Main
sich mit Boolh und Anderen zur Unter
stützung der Rebellion oder zum Umstm
der Regierung verschworen habe. E<
sei jedoch kein Zweifel, daß er zum Ent
komm-n Booth's behilflich war, und e>
habe die Folgen davon zu tragen.
Mr. Cor las eine Schrift zur Verthei
digung Arnold'S und O'Lauglin's aus
fuhrlich dcn Beweis kritisirend und be
nicht betheiligt gewesen waren und ihr,
Freisprechung verlangend.
Zlrgnmcnt zu Gunsten von Vd
ward Spcmglcr.
Das Gericht kam am 20 zusammen
und Herr Ewing las sein Argument zu
Gunsten des Angeklagten Ed. Spanglei
vor. Im Verlauf seiner Darstellung
sagt der Anwalt, daß Spangler, von de,
angenehmen Persönlichkeit Booth's ver:
blendet, ein großer Bewunderer desselben
zu sein schien. Spengler selbst war ein
friedlicher, gutmüthiger, harmloser Mann
und ließ sich von Booth gewissermaßen
als Stiefelknecht gebrauchen und fütterte
und versah sogar manchmal das Pferd
desselben, da man dem Booth aus Hof
lichkeitsrücksichten freien Zutritt zum The
ater gestattete. Nirgends anders, als
im Theater, fei Spangler jemals mit
Booth zusammengekommen, nirgend->
liegt eine Andeutung vor, daß Spanglei
eine Ahnung von dem Vorsatz des Bookh
hatte, oder daß er selbst unschuldiger Wei
se dazu beigetragen, denselben auszufüh
ren. Wie man einen 8l Fuß langen
Strick unter d>n Efekten Spangler s
fand, wollte man darin irgend einen Zu
sammenhang mit dem teuflischen Proj.ct
Booth's erblicken?
Zeugen-AuSsagen haben jedoch darge
than, daß sich Spangler den Strick aus
dem Theater zu dem Zweck gestohlen hat,
um ihn zum Krebsfangen zu benutzen. —
In Bezug auf das Loch in der Thüre der
Piäsidentenloge, bemerkte der Anwalt
d>ß wenn Spangler der Verbündete
Booth's gewesen wäre, er das Loch mit
seinenZimmermaniis-verkzeugen gebohrt,
und nicht erst mühselig es mit einem klei
ne» Hantbohrer gemacht und nachher es
mit einem Federmesser erweitert hatte.
Booth hat cS gethan, nicht Spangler;
?in Beweis, daß Spangler keiner der
Verschworenen war. Wenn auch, was
gewisse Entlassungszeugen widersprechen,
Booth in der Mvrdnacht nach Spangler
gerufen hat, so läßt sich darum noch auf
kein stiäfliches Einverständniß schließen,
lind die Antwort Spangler S war ledig
lich die des Packesels des Booth, der nicht
wuple, was jener vorhalte. Hätte
spangler dem Booth helfen sollen, dann
würde sich Spangler vorgesehen und ei
»en Stellvertreter bei der Hand gehabt
haben, um für ihn die Verwandlungen
Ver Scenen im Theater aufzuführen und '
nach dem P.stolenschiiß dem Morder die
Thüre zu öffnen ; er würde nicht beweg
ungslos dagestanden sein und den Booth
dem Wagniß einer nicht unterstützten
Flucht überlassen haben, als Micver
schworener Booth s würde Spangler,
nicht Wasser nach der Präsidenten Loge
getragen haben. .
Wenn Spangler je eine besondere Rol
le zu spielen hatte, dann bestand sie da
rin, das Pferd des Booth zu halten,
und das that Sprngler nicht, sondern
blieb auf der Bühne. Boolh mußte
glauben, daß eS Spangler war, der sein
Pferd hielt und doch stieß er dcn Mann
nieder als cr aufstieg, ein Beweis, daß
zwischen ihm und Lpangler keine Com
pUcirät bestand. Ein Sergeant wollte
den Spangler mit Booth flüsternc ange
troffen haben, el)« Booth in der Mord
nacht das Theater betrat. Zeuge aber
sah einen Mann mit einem schwarzen
Schnurrbart und Spangler hat niemals
einen Schnurrbartgehabt. Wäre Spang
ler mit einem schwarzen Schnurrbart und
seinem rothen Haar vor dem Theater ge
standen, dann würde snn gerteskes Aus
sehen die Aufmerksamkeit erregt haben.
Spangler konnte vom Theater keine 25
Minuten nach N Uhr und zehn Minuten
nach 10 Uhr abwesend sein, ohne daß er
vermißt worden wäre, da die Verwand
lung der Scenen von ihm abhing. Er
konnte keine drei Viertelstunden abwe
send sein ohne Aufmerksamkeit zu erre
gen. Hier liegt ein Alibi sonnenklar
vor. Der Vertheidiger suchte aus dem
Benehmen Spangler's in seinem Kost
haus nach der Ermordung des Präsiden
ten darzuthun, daß er sich wie ei» Mann
benahm, der sich seiner Unschuld bewußt
ist. Er suchte ferner darzuthun, daß
Booth bei Ausführung seiner Blutthat
und der BewerkstHligung seiner Flucht
aus dem Theater keine''Beihülfe, son
dern ledigUch eines Menschen bedurfte,
der ihm sein Pferd hielt, und das hat
Peanut John gethan. Uebriges geht
aus den Zeugenaussagen hervor, daß
Booth den Piasidentenmord in Grover s
Theater auszuführen beabsichtigte. U»
ter solchen Umstanden würde keine Grand-
Jury dazu berechtigt sein, den Spangler
in Anklagezustand zu versetzen und es
dürfte Niemand dessen Unschuld in Zwei
fel ziehen
Äuf Antrag der Vertheidigungs-An
wälte Oberst Doster und deSHrn. Ewing
gewährte das Gericht eine Fristerstreck
u»g zur Ausarbeitung der Vertheidig
ungsschrift für die übrigen Gefangenen,
worauf sich dasselbe bis morgen vertagte.
Das Argument für Payne
Herr Doster las am Zl. dieses dem
versammelten Gericht in Sachen des an
geklagten Payne, die zu dessen Vertheid
igung rerabfaßte Schrift vor. Der An
walt glaubt, daß eö sich hier nur um eine
Frage handeln könne nämlich in wieferne
die Ueberzeugung des Gefangenen, daß
er eine gute That vollbringe, wann er
den Staatssekretär Seivard ermordet, —
als Strafmilderungsgrund gelten könne.
Die That des Angeschuldigten sei eine
Frucht seiner Erziehung als Sohn eines
Sklavenhalters gewesen. Lewis Payne
Powell ist der Sohn des Baptisten Pre
digers George E. Powell zu Live Qak
Station, ander Eisenbahn zwischen Jack
sonville und TaUahassie im Lraat Flori
da, und wurde im Jahr 1845 im Staat
Alabama geboren ic.
Als der Krieg ausbrach war der Ge
fangene ein Knabe von 16 Jahren und
Aufseher auf der Plantage seines Vaters
über eine Anzahl von Sklaven. Bei
Ausbruch des Krieges aber trat er in das
2. Florida Jnfantrie Regiment des Ober
sten Wart ein und wurde nach Richmond
beo.de. t. Hr. Doster beschrieb alsdann
wie der Angeklagte, der in den Doctrinen
der Sklavenhaltern erlogen worden, nur
mit dem glühendsten Haß die Regierung
do« mußte, als er d.ie
Zverheerungen eines Krieges sah, der in
einer Schule erzogen, die sich nicht besser
zur Erziehung von Sklav.rei Autokraten
und Meuchelmördern eigenen konnte.
!)tuii hatte aber auch Payne die schreck
liche Lchule des KiiegeS turchzumachen.
Seine beiden Brüder sielen in der Schlacht
b i Murfreesboro, am 3. Juli IBK3 wur
de er in der Schlacht bei G.'ttyZbueg ver
wundet und gefangen und diente als
Wärter in einem Militär Hospital, deser
tirte aber und ging zu seinem Cavallerie
regiment zurück, in welchem er bis Jan
uar IBlis blieb, später aber nach Aier
andria kam, den Eid der Treue leistete
und sich nach Baltimore begab.
Er hatte nichts gelernt, womit er sich
ven Lebensunterhalt verschaffen konnte,
zur Arbeit hatte er sich nie gewöhnt.
Da näherte sich ilnn I. W. Booth, der
Schauspieler. Booth kam von Kanada,
wo er mit den dortigen Verschworenen
Zen Plan des Präsic'entenmordeS ausge
heckt hatte. Payne klagte ihm seine
9iorh, Booth suebte sich zu Nutzen zu
Aachen, u> d gcht dem Pavne zu erkennen,
Zaß er ihm Geld genug geben könne wenn
Paym? ihm dagegen im ~Oelgeschäft"
jur Seite stehen wolle. In seinem Hun
zer leistete Payne Powell dem Verichwo
.'enen den Eid, der ihn an denselben band,
wie Faust an Mephistopheles.
Hrr Doster beschrieb e.lSdann, wie
Booth den Payne Schrill für Schritt be
arbeitete, verführte, für seinen Plan ge
wann. Booth sagte ihm endlich die
Stunde, in welcher erden StaatSsekretä»
'rmoiden soll, gab ihm das Messer und
Zen Revolver in die Hand und ein Pferd,
lind die Weisung mit ihm nach vollbrach
!er Thu zusimmenzutreffen »nv das Al
es vollführte der Anieklig e, ne l er,
wie er sagte, glaubte, daß es seine Pflicht
sei.
Das Gericht nahm Neceß, und als eS!
nach Ablauf unee Stunde wieder zusam
mentrat, las Herr Doster das Gestand
niß Atzeroth's vor. Nach demselben ge
hörte Atzeroth zu den Verschworenen,
vie darin übereingekommen waren, den
Präsidenten Lincoln aufzuheben und ge
fangen mit sich fortzuschleppen, und in
)ie Hände der Rebellen zu liefern, als !
iber Booth kam und ihnen den Vorschlag
nachte, statt einer Enlfernung, die Er- ,
nordung deS Präsidenten herbeizufüh
en, habe er, Atzeroth, sich auf das Ent
schiedenste geweigeit, irgend etwas mit
?er Sache zu habe». Booth verlangte "
?on ihm, daß er den Vice Präsidenren
Zohnson ermorden soll. Aheroth habe>!
»ber peremptorisch sich geweigert, auf den i
Lorschlag einzugehen.
Er ist nur dessen ichuldig, wessen er sich
elbst bekennt, nämlich der Absicht, den «
Präsidenten entführen zu wollen, und >
messen kann man ihn nur dann schuldig <
Inden, wenn man gegen ihn eine neue
Anklage erhebt. ?
An M Hole"ll7tlk'oberhalb 01l Ell?, °
ji der Uniltd States Oelbrunnen mit u
jaß Ocl verbrannt. Dirse Nachricht verbreitete v
leslern Schrcckrn unter den Oelspekulanten. "
»SS"In Eatafauqua, wenn wir recht berichtet
lud, hat man eine besondere Flirr tc« 4len lull
eranslalte». )
Tie topperhead Presse und die Frücht»
ihrer
In de» Nackt vom ,5. auf den IS.
April wurde, wie wir aus der „Bara
booßepublie" «sehen, die den
Nichter Quimby von Sauk City als ihren
Gewährsmann bezeichnet, von einigen
hervorragenden Copperheads folgender
höllische Anschlag in deutscher Sprache am
Freiheitsbaum von Sauk City befestigt:
„Letzte Nachrichten von Waschington.
Bürger von Sauk City, Jubel und
Triumph ! Die so lang erwartete frohe
Botschaft ist endlich eingetroffen. Zeit
bringt Rosen. Dieser gottverdammte
Landverwüstcr und Leutumbringer ist
endlich hin. Halte man ihn doch schon
in der Wiege erschossen ! Wenn er vor
4 Jähren crepirt wäre, hätte er den er
sten Sitz in der Hölle verdient. Wenn
nur Alle, die ihn bedauern, und seine
Helfershelfer der Teufel in Einer
Nacht holte ! Der Teufel hole seine
Nachfolger ! Eine hübiche Botschaft
für Schwarzen! Wie befinden sich
Madame Lincoln? Lincoln ist todt
und Seward. Sie sind caput, rein
caput!"
So schrieben die Anfuhrer der sich
selbst nennenden demokratischen Parthei,
natürlich lebenslängliche Demokraten,
Bursche, ti> stets „das demokratische
Ticket gestimmt" hatten unv das lauteste
Geschrei über die „Heiligkeit der Consti
tution und der Gesetze ' erhoben —so
schrieben sie an demselben Tage, an wei
chem die Kugel Meuchelmörders den
Präsidenten der Ver. Staaten niederge
streckt hatte ! Uns ist dabei nur Eins un
begreiflich, und es kann auch nur ein Ver
sehen, ein Gedächtnißfehler dieser Teufel
in Menfcheiig. stalr gewesen sein, nämlich
das, daß sie ihre höllische Proklamation
nicht mit den W rten schlössen :
„Darum Heil dem wacke
ren I0h» W i lk esßo 0 t h, un
ferem Bruder, Heil«.> »Se
gen!"
Der Milwaukie „Seebote" hat wieder
holt einen Glorienschein um das Haupt
Ver Charlotte Corday gewoben, die Ven
Maraterm 0 rder, diesen „Engel"
im Vergleich mit d. m ~S cheu
sal" Linc 0 ln, und triumphirend pro
phezeit, Cäsar werde docheinmal
seinen Brutus sind en, d. h.
Lincoln seinen Meuchelmörder !
Jetzt freilich, da das empörte Volk ih
nen mit Donnerworten zuruft, daß
L i n c 0 l n's E r m 0r d u n g nurdie
legitime Frucht dieser ihrer
in famen „Hetzereien" sei, setzt
stehen sie wie versteinert und wün»
jchen zähneklappernd, die Berge sielen
über sie und die Hügel deckten sie!
Aber—und das ist die
die demokratischen Massen
we n sich mi t Eck elvon i h n en
ab. Sie haben nachaerade begriffen,
vaß diese ehr- und gewissenlosen Dema
gogen nichts Geringeres beabsichtigten,
als den Ruin der Union, den Sturz re
publikanischer Institutionen und daß sie
keiner Schandthat, keiner Infamie, felbf
nicht vor Brandstiftung und Meuchel
mord zurückschreckren —Sie kehren—z>
rechter Zeit noch für ihre Ehre und ih
Land—um, und jenen fällt, wenn auä
der Arm der Gerechtigkeit sie verschone«
sollte, das keineswegs beneidenswerthe
aber wohlverdiente LOOZ zu von jedem
revlich Denkenden wie Aussätzige gefloh
en zu werden.
»«S' In Mercrr Couniy, bei SharpSville,
nahr drr Ohio-Grenze, soll eine Ädtrvon gutem
sdweiem Schmier Erdöl «rvff,?et worden sein'
unv zwar In der geringen Ti,se von 511 Fuß.
'<?i)t> luß tiefer hcfft man einen großen Oelsee za
sinken. —Wenn's wahr ist. Vostmtistrr-Gtnrral
Vostmtistrr-Gtnrral venlson hat an alle
Pvstineistrr gtslricben, dieselben ersuchend —dl»
rhibar au« tem Dienst k tioßen «viden sind, zi»
- ngagirtn, wenn solide da,u befähigt sind.
«Ss- Ford'S Tdc>ner in tLaschmgion, wo
Präsident Lincoln erschossen wurde, ist »erkauft
worden und soll in eine Kacht umgeändert wer»
dm.
c »j 0 » l? c «1 !
Am letzten Dienstag in Lowhill la»»schi» Le
wa 76 lahren.
Äm ltjien Jini, in Nieder - Macungie, Lech»
(stli Älppe«ß.
8. Einheimischer Revenue.
Nachricht wird hirrmit an olle Personen
I'g.btn, irobnhafl odrr Gtschässc venichlend in
?en liten colleclion«.Distrikt von Ptnn'v'"anlen,
'estrhknd aus den >!aunties Lecha und Mo tgo
ncry, dak die Listen von jädrlichtn T»,en siie
!86Z. assessirt unirr der «kie des Eongiessr«,
»ttitklt: ~<kintAklt, um für tinhrimischen Sie
>en»e Vorkehrung ru treffen, u s w " genehmigt
) >ni 3t?. 1864, so wie die Anhängt dazu, ex»
uninirt werden mögen in meiner Amt»jl»b« von
> Uhr Vormittags bis 3 Ul>r Nachmittag«, für
it> Tagen von dem ZOsten Juni an (Sonntags
lusgtnommen.)
Appclationcn,
Verden angenommen und durch mich entschieden
vir folgt i
gkr das Eaunt? Montgomtry, am Mittwoch
ind Donnerstag den I2t«n und I3trn Juli, von
) Übr Vormittags bis 3 Uhr Nachmittag« oa
>em öff'nllichcn Gasthaust von S, A. K r t e b e l,
n dtr Stadl Norrietown.
gür da« Cauntp Lecha auf Frtilag« und Sam»
tag«, den I4ten und tSien Juli, von.9 Uhr
?o> mittags bis 3 Nachmittag«, in meiner
Dit Apprlationtn miissen niedtrgeschritbm ein-
wcrdtn, iniiffen dlt besondrre Ursache,
ie Sache odrr dm Gtgtnstand. in Brzug auf
-elchr tint Entschridung vtrlangt wird sptz si, ren,
nd den Grund od» Grundsatz von Unglcichhri»,
der dtn Irrthum, wviliber man sich deklagen
iag, genau angrbcn.
Henry I. Saeger,
Assessor des 6ien Distrikt.—Amtsstube No.
56 Ost Hamilton Siraßt, Allrntaun Pa.
Juni 27, tSSü. nqZm