Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, July 19, 1864, Page 2, Image 2

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    Allentaun, Pa., w. Juli, 1864.
H-gcnduch. Hcr°u«gib«r und »igeaihllmer
«lex. Miller, Neh«lf«-Edit»r.
tein, Special - IVahl.
Die S p e c i a l - W a h l für die
Zlnnahmc oder Verwerfung der Amend
ments zur Constitution des Staates
findet statt am
Erste» Dienstag im Augnst.
Das erste Amendment verfügt, daß
alle S o l d a t e n, die sich bei einer
Wahl im aktiven Militär-Dienste befin
den, das
Stimmrecht haben sollen.
Wegen den übrigen Amendments siehe ite Sei
te dieser Zeitung.
Die Druckerei des „L echa
C a u n t y P a t r i o t S," ist
seit einiger Zeit her durch Privat - Hau
del zu verkaufen, und dieselbe wird, we
gen anhaltender und zunehmender Un
päßlichkeit deö älteren Herausgebers, in
nerhalb einem ganz kurzen Zeitraum
verkauft werden. Wir haben bereits
mehrere O ff e r t e für dieselbe, wel
che dem Preiste, den wir fordern, ziemlich
nahe kommen, und die somit, unter den
Umständen, als annehmbar betrachtet
werden können. Und wir geben diese
zeitliche Nachricht, damit, nachdem dieselbe
losgeschlagen sein wird, Niemand
darüber klagen kann, daß wir dieselbe
nicht an diese oder jene individuelle Person
oder Personen verkauft haben. Die Ge
legenheit ist jetzt noch für A ll e offen,
und wer daran denkt zu kaufen, der mel
de sich unverzüglich.
Die nächst, rvahl.
R e p u b l i k a n e rvon Lecha Caun
ty! "ergeßet die Wahl nicht, welche am
Jten August abgehalten werden soll, um zu
entscheiden ob die Soldaten im Schlacht
felds ein Stimmrecht Häven sollen oder
nicht. Wohnet derselben Alle bei,
stimmet Mann für Mann für den Vor
schlag,—die leitende Copperheads suchen
Euch dadurch einzuschläfern, daß sie sa
gen, sie selbst würden nicht auf die Wahl
gehen, und sollten sie gehen, so würden
sie auch dafür stimmen. Daß dem aber
vmu)
und betrügen. Jene Lieders sind Heuch
ler und synipathesiren mit den südlichen
Rebellen. Geht daher und thut Eure
Pflicht. Unseren Soldaten, die für die
Aufrechthaltung der Union kämpfen daS
Stimmrecht zu versagen dies wäre ein
Schandfleck auf unsern Staat, den man
nie wieder auswaschen könnte.
Tic Union )i!eaguea.—Die Copper
heads.
Wie sehr die Copperheads und Circle-
Ritter die Union - Leagues hassen, dies
hat sich letzte Woche ebenfalls wieder her
ausgestellt—denn man konnte die gedach
ten Rebellen-Freunde widerholentlichäu
ßern hören: „Nun laßt die Union-LeagueS
gehen um die Rebellen auö Maryland zu
treiben. (Sonderbar ist es doch daß sie
nicht zuweilen Demokraten sagen,
denn alle Rebellen sind doch Demokraten.)
wenn es auch nicht für die Mitglie
der der Union-LeagueS und anderer guter
und ehrlicher Bürger wäre, so hätten die
Copperheads die Union schon längst zer
stört. Aber sagen sie manchmal, die Cop
perheads hätten mehr Mann im Felde
aIS die Republikaner. DieS wollen wir
nicht bestreiten, sondern eher zugeben,
aber doch nur wenn die Verräther- und die
Nmon-Partheien zusammen gezählt wer
den. Wohl genug wußte ihre letztjähriae
Staats - Committce, als sie ausrechnete
o o d iv a r d würde Gouvernör wer
den, daß nicht so viele CopperheadS in der
Union-Armee sind, als Republikaner,
denn dieselbe gab ja zu, daß aus den 72 -
t)0t) Mann die sich damals in dem Schlacht
felde befanden nur I2MO Copperheats
oder Circle-Ritter seien. Ja. die Repub
likaner oder Mitglieder der Union-League
können auch ohne die Hülft von Copper.
headS dielen Krieg auskämpfen oder be
endigen—selbst wenn die Nördlichen auch
noch ihren südlichen Brüder zu Hülfe
kommen würden. Sie werden es wolil ae
hört haben !
Tie Lutheriscl,? Synode.
Ein alter und wirklich sehr guter Freund
feagt unS brieflich, warum wir nicht, als
ein erprobter Union-Mann, alle Ver
handlungen der neulichen Sitzung der
Lutherischen Synode von Pennsylvanien
vublizirt hatten ? Als Antwort diene vie
lem Freund, daß wir in der That glaubten
lo gethan zu haben wenn es nicht der
Sall war, wie wir nun verleitet sind selbst
zu glauben, so ist es ganz klar, daß ir-
etwas ist, gr»be
Spitzbüberei ausgeübt
Will Derjenige, welcher uns gedachte
Verhandlungen zum Druck übergab, die
aufklären oder berichtigen— oder
sollen wir dem Publikum kund thun wer
es war. der die passirten Union-Gesinnun
gen aus den Verbandlungen wegließ?
zivei Wochen Besilinungszeit zu ei
ner Antwort wird gestartet.
Wetter—heiß und trocken.
Ak'itv der Aiebsllen an die Demo
kraten
Wir glauben, daß sehr viele Demokra
ten bisher mit der demokratischen Parthei
gestimmt haben unter dem Glauben, daß
ihre Parthei auch ein Union-Parthei und
feindlich gegen die Rebellion wäre. Wir
glauben auch daß diese Classe ihren Lie
derS den Rücken kehren winden, wenn sie
die Wahrheit recht deutlich erkennen und
sehen würden, wie fest die Lieders ihrer
Parthei an den Rebellen hängen und wie
viel sie den Rebellen geholfen haben die
sen Krieg anzufangen und aufrecht zu
halten, und wie sehr viel Hülfe die Re
bellen jetzt noch von ihren politischen Be
wegungen erwarten. Der Richmond
„Eraminer," das Haupt-Organ von
Jeff. Davis, vom iZten Juni, enthält
folgenden Rath an die Demokraten des
Nordens:
~Um den Demokraten die geringste Aus
sicht zu geben ihre Candidaten für Präsi
dent und Vice - Präsident zu erwählen,
muß Gen. Grant besiegt werden, die In
vasion muß zerfallen und auSstreben, und
selbst der Name des jetzigen Krieges muß
ein Wort'des Schreckens werden, der nur
Abscheu und Verachtung genannt wird.
Daher ist es das Interesse der Demokra
tischen Politiker ihr Möglichstes zu thun,
die Union-Armee zu schwächen, den Cre
dit der Finanzen herabzusetzen, kurz, den
Krieg auszurotten, sowie die Parthei,
welche ihn geführt hat.
Aus den Organen der in der „Wolle
gefärbten" Copperheads und aus den Ge
sprächen der Fenseck-Politiker und Aem
tersucher wird man vernehmen, daß diese
Gehülfen der Rebellion den Rath der Re
bellen getreulich befolgen daß sie alles
thun was sie können, um die Union-Ar
mee zu schwächen, den Credit der Regie
rung zu zerstören und den Rebellen zu ei
nem Siege zu verHelsen. Wir hoffen,
daß alle ihre Absichten zu Schanden wer
den mögen. Ein Verräther-Grab ist
für sie bereit.
Die Botschaften des Gouvernörg.
Einige Copperheads in dieser Stadt,
haben eine Klage darüber erhoben, weil
Gouv. Curtin, wie sie sagen, blos die
„loyale n" Bürger aufgerufen habe,
um die Rebellen aus Maryland zu ver
treiben und um Waschington zu beschü
tzen. Dies ist wahrlich eine so recht schö
ne Zugabe, nämlich, daß die Demokraten
nicht alle „lo ya l" sind. Well, obschon
es ehrliche und loyale unter ihnen gibt—
aber sie können es künftighin nicht mel)>
sein, wenn sie mit ihnen stimmen—so ist
doch die Mehrzahl von ihnen weit davon,
vie sich dies nur schon zu oft und zu deut
lich von Generälen in dem Schlachtfeld?,
sowie unter den gemeinen Soldaten und
Sen Traitors zu Hause, herausgestellt
hat. Doch der Gouvernör dachte an so
vas nicht, und glaubte alle nördlich woh
nende Bürger seien loyal—aber er ist weit
betrogen—denn er findet Traitors in je
dem Caunty, Stadt und Staat, welche
in der cluskia)-
tig sagen zu können, daß noch nirgends
wo ein Traitor gefunden werden konnte,
welcher sich ein Republikaner
nennt. Habt Ihr dies gehört? Ist es
nicht sonderbar? Es ist zwar sonderbar
aber eS ist nichts mehr und nichts we
niger als ewige und unumstößliche
Wahrheit.
Verächtliches Senagen Ver Copper
heads.
„Nun laßt die Republikaner gehen,"
sagten die Copperhead-Lieders der demo
kratischen Parthei letzte Woche, als sie die
Kunde davon erhielten, daS ihre Freunde,
die südlichen Rebellen, in Maryland ein
gefallen seien. Dies ist sehr schön, und
zeigt, daß sie gerade sind, was wir
so oft geheißen haben—denn alle Solche
die auf diese Weise sprechen, das sind
LandeS-Verräther. Ja, schön ist es in
der That, wenn die Demokraten ein Haus
anzünden, und dann : „Nun Re
publikaner löscht das Feuer. Und gerade
so ist es hier. Sie haben den Krieg an
gefangen, und nun rufen sie auf die Re
publikaner ihn auszufechten. Nein, laßt
vie Demokraten ihre Gewehre niederle
gen, und dann ist eS eine ausgemachte
Sache, daß Niemand mehr in den Krieg j
zu gehen nöthig hat—denn es ist fa all
bereits und überall bekannt, daß Niemand
gegen die Union kämpft als gerade grund
satzlose Copperhead - Lieders, und deren
Anhänger, der demokratischen Parthei.
rvie die Copperheads sich selbst aufa
Maul schlagen.
er Krieg ist nur eine
spekulativ n." Diese Worte
hört wan gar oft äußern. Aber lieber
Leser, wenn du sie hörst, so sei versichert,
daß Derjenige der sie äußert ein Copper
head ist, oder Einer der aus Dummheit
sich selbst auf's Maul schlägt. Sp e
kulation ! Hm.'-Gefetzt eS sei dies
wahr, so könnten die Copperheads—nicht
die ehrlichen Union-Demokraten—dieser
Sache doch sogleich, wenn sie wollten, Ein
halt thun. Aber wie? fragt man viel
leicht: Die Antwort ist: Die Copper-
Head-Demokraten dürfen nur ihre Waf
fen niederlegen—sonst streitet ja Niemand
gegen die Union und dann ist ja auf
Einmal dieser Spekulation eine Ende ge
macht. Ist dies nicht wahr? Ist eö
nicht lächerlich wie sich diese LandeS-Ver
räther selbst aufs Maul schlagen.
Arieg für den Neger.
Die Copperhead - Lieders der demokra- j
tischen Parthei, behaupten stets, der Krieg
werde nur für d e n N e g e r geführt
Ist dem nuu wirklich so, so ruht die
Schuld deßwegen doch auch ganz allein
den Demokraten selbst denn Nie
steht gegen die Union unter
! Waffen als wie Demokraten—und sowie
dieselben ihre Waffen niederlegen, so ist
weder Krieg für oder gege » den Neger
vorhanden. Dieö ist doch so klar, als wie
die helle Sonne am Mittag.
Der verrätber-lLinfal! in Maryland.
Während dem demokratischen Rebel
len-Einfall in Maryland, da konnte man
wieder den nördlichen Verräther ganz ge
nau und klar, in dem Gesichte erkennen.
Sie machten sich, nämlich die Copper
heads und Circleritter ganz gerne ein Ge
schäft daraus sich dahin zu begeben, wo
einige Republikaner versammelt waren,
und sagten gewöhnlich: ~Da kann man
sehen daß etwas „letz" ist. Wir haben
schon über drei Jahre Krieg geführt, und
doch kommen noch kleine Squads auf un
sern Rücken und zerstören das viele Ei
genthum—es kann nicht anders sein —es
muß dieß ~Mißmanagement" sein." O
ihr Heuchler und Volksbetrüger! Wir
antworten euch hier, und fordern Alle auf
es in Erinnerung zu halten, daß wenn
die Regierung zu irgend einer Zeit Gel
der für irgend einen nöthigen Zweck ver
langte, der gedachte und geglaubte Ein
fall oder Raid nicht ausgeschlossen, daß
alle Copperheads im Congreß dagegen
stimmten. Daher kommt wirklich das
~ Mißmanagement"—uud da es lauter
Demokraten waren, die diesen Mord- und
Mordbrenner - Raid machten, so wollten
wir noch schließlich hier sagen, daß, wür
den die demokratische Rebellen ihre Waf
fen, gegen ihr durch das Blut unserer
Vorväter erworbene Vaterland niederle
gen, und somit den Raub den sie an ih
ren eigenen Kindern verüben, einstellten,
so wäre ja allcs friedlich, und gar kein
~Mißmanagement" könnte sich einstellen
—denn es hat ja—dies haltet im Gedächt
niß, niemand den Einfall gemacht, als
allein Demokraten—darunter noch so
gar o h n C. B r eck i n r i d g e,
für den man sich besonders hier in Allen
taun so sehr bemühte zum Presidenten der
Vereinigten Staaten zu machen. Wer
will sich unterstehen die Aeußerungen in
diesem Artikel zu verneinen? Wer eS un
ternimmt, der wird in seinen eigenen Lü
gen ertappt werden.
Zeichen der Zeit.
Die letzte Woche war wieder eine son
derbare Woche für unö. Da konnte man
abermals sogleich sehen wer „loyal" ist
oder nicht. Als nämlich das viele Eigen
thum durch die Nebellen in dem Staat
Maryland zerstört wurde, so gesellten sich
die Lieders der demokratischen Parthei,
die Copperheads und Circle-Ritter an un
seren Straßen - Ecken, und waren so
freundlich als hätten sie eine nicht-zu-ver
zehrende Erbschaft ererbt. Aber warum
sollten sie auch nicht, denn die V e r st ö
rer,Räuber,Mo r d b r e n n e r,
und Mörder ja niemand sonst
als ihre Busenfreunde ?—ja ächte Demo
kraten—in der That es waren lauter
Demokraten, und auch nicht e i n e i n
-5 ig er Republikaner war un
ter ihnen. Daher ist es doch gewiß kein
Wunder daß die demokratischen Copper
heads und Circle - Ritter sich über den
Einfall, die Zerstörung von Eigenthum,
und die Mordthaten verübt an Union-
Bürger, so sehr freueten. Doch wartet
nur, die Strafe für solche Gesinnungen
und Thaten wird sicher nicht ausbleiben.
Die Fo»,mutation.
Man wird sich noch wohl daran erin
pallirte, wonach man K3O» bezahlen konn
ten, wenn man nicht selbst in den Krieg
stehen wollte, die Copperheads aus vollem
Halse geschrieen haben, es sei nicht recht,
es sei nur ein Gesetz für die Reichen,
denn die allein könnten die bezah
len. Nun ist das Gesetz umgeändert, so
daß es den Mann selbst oder ein Substi
tut fordert. Nun schreien die Copper
heads und Circle-Ritter wieder, eö sei
nun dieses ein Gesetz nur für die Reichen,
verarme könne sich kein Substitut kau
fen. Das ehrliche Volk erinnert sich aber
noch an allcs dieses, und wird diesen
Erz - Heuchlern schon zeigen, daß sie mit
solch elendem Geschrei kein Capital für
ihre schlechte Copperhead Parthei machen
können.
Der Congreß Schuld an dem tLinfall.
Haben die Copperheads und Circle-
Ritter, die Rede des Achtb. Wm. D.
Kelley, bei einer neulichen Philadelphia
Versammlung gelesen? Wenn so, so
werden sie die Administration nicht mehr
länger mit schlechter Kriegführung be
schuldigen. Sie ersehen daraus, daß ein
Co»greßmann selbst sagt, daß eS die Schuld
des Congresses und noch näher, die
Schuld der Copperheads selbst sei?—
Wollen doch sehen was sie hierauf zu sa
gen haben aber sie sagen gewöhnlich
was sie selbst nicht glauben, oder was sie
mit Gewißheit wissen, daß eö gelogen ist.
Sie dürfen es nicht leugnen.
Wenn Euch die Copperheads und Cir
cle-Ritter sagen, der Krieg habe schon so
lehr viele Menschen gekostet, so vergeßet
es nie und fragt sie wie viel Mann dann
McClellan vor Richmcnd aufgeopfert
habe, und wirft eS ihnen in ihre Zähne,
daß A ll e nördliche Bürger, die in irgend
einem Treffen gefallen sind—ja All e v?n
dieser Stadt, A ll e von diesem Caunty,
A ll e von diesem Staat, und A ll e in
dem ganzen Norde», durch Copperheads
und Circle-Ritter-D.mokrate», und dies
ohne die geringste Ursache, ermordet wor
den sind. Darf irgend Jemand dies leu-!
gnen? Nein, in der That es kann dies
durchaus nicht geleugnet werden.
Pferd und TVagen gestohlen.
In der letzten Freitag Nacht wurde den
Herren Mose r, K eck und Co., auf
der andern Seite des Lecha Flusses, in
Hanover Taunschip, Lecha Caunty, ein
großes und sehr schätzbares Pferd, sammt
Geschirr, so wie einen Spazier - Wagen,
j Hrn A ndre w K eck, ebendaselbst, ge
> hörend, gestohlen. Der Gesanimt-Werth
des Eigenthums ist wenigstens H 375, und
eine liberale Belohnung ist auf die Fest
setzung des Diebes und die Wiedererlan
gung des gedachten Eigenthums anqe
voten. Man ist zu dem Glauben verleitet,
!daß der Dieb seine Flucht westlich von
hier eingeschlagen hat.
ScA-Die Fruchternte in dieser Gegend >
nun beinahe ganz im Trockenen.'ue-d!
cine gut gerathene ist es.
Die Räubereien deg gratenschiffes
Florida.
Zu den bereits berichtetn, in der Nähe
von Cape May verübtenkäubereien deS
RebellenschiffeS Florida s,d nachfolgende
Einzelheiten noch zu erwchnen :
Sonntag Nachmittgö wurde der
Dampfer Electric Spck 75 Meilen
nordwestlich von Cape Halopen auf der
Fahrt von Neuyork »achHavanna und
Neu-Orleans vom Rebelnkaperer Flo
rida gebordet und genonnrn. Man ent
deckte den Florida zuerst i einer Entfer
nung von 15 Meilen, oo sie auf den
Electric Spark losfuhr,in der Entfer
nung von 6 oder 7 Meile zog sie die eng
lische Flagge auf bis sie SOO Uards vom
Dampfer war, wo sie dl Rebellenflagge
aufzog und einen Schi« und dann noch
einen über den Dampfelabfeuerte. Da
dieser nicht anhielt folgteeine Bombe, die
nah vor dem Dampfe« aufschlug und
dann über das Schiff fulr. Er hielt nun
an und eine BootSmannchaft der Flori
da kam an Bord, nahm Besitz und beor
derte den Capitain an Lord der Florida.
Persönliches Eigenthumwurde nicht zer
stört oder weggenommen aber der Dam
pfer mit der Post (in 6! Säcken) wurde
mit Beschlag belegt.
Der Electric Spark mtkam mit Noth
der Zerstörung, da ihn die Florida für
ein Truppentransportschff hielt. Hätte
er nicht nach dem dritten Schuß angehal
ten, würde ihn eine Bretfeite des Rebel
len vernichtet haben. Nannschaft und
Passagiere wurden gut behandelt, nach
dem man erfuhr, wer si< waren.
Freitags vorher wurZe der Wallfisch
fahrer Golconda, der ncch einer fünfjäh
rigen Reise in die Heinuth, New - Bed
ford, Massachusetts, zu ückkehrte, geka
pert und in Brand gestickt. Die armen
Seeleute verloren nicht allein ihre Klei
dung sondern auch ihren ganzen fünfjäh
rigen Erwerb. Das Shiff war bereits
55 Jahr alt und mit der Fracht 97,000
Thaler werth.
Am Samstag wurdc der Schooner
Margarett V. Davis gekapert, der von
Port Royal nach Neuyork mit Ballast
zurückkehrte. DaS Schiff war 830,W0
werth und versichert.
Am Samstag Nachmittag kam die
Barke Greenland, welche von Philadel
phia nach Pensacola bestimmt war, an
die Reihe. Das Schiff war mit H 30,000
versichert.
Am Sonntag Morgen wurde die Bar
ke General Berry, von FortManroe nach
Neuyork bestimmt, verbrannt. Kurz da
rauf gerieth die Barke Zelinda, von Neu-
Otleans nach Eastport, Maine, bestimmt,
in die Krallen deS Piraten und in weni
gen Minuten auch der Schooner Howard
von Nassau nach Neuyork bestimmt.--
Letzteres Schiff ward gegen eine Schuld
verschreibung von 80000 freigelassen und
die Mannschaften der übrigen gekaperten
Schiffe an Bord gebracht, mit der Wei
sung dieselben an der Küste zu landen. —
Die Mannschaften trafen vorgestern in
Philadelphia ein.
patriotiamtt» ver Messenden Familie.
James, der älteste Sohn des Finanzmi
nisters, ist in Joe Hooker's Stab mit dem
Rang eines Obersten. Francis, derjüng
zenbe Tapseikei?
General brachte, verlor in der unglückli
chen Scklacht deö Gen. Banks am Cane-
River ein Bein und wird gegenwärtig im
elterlichen Hause zu Portland, Maine,
verpflegt. Der jüngste der söhne des
Hrn. Fessenden, Samuel, starb vor einem
Jahre an den Wunden, die er als Lieute
nant einer Batterie vo» Maine in der er
sten Schlacht bei Chancellorsville erhalten
hatte. Ein vierter Sohn Fessenden's,
William, wird nur durch seine Kränklich
keit vom Eintritt in die Armee abgehal
ten. Nacv der Schlacht am Cane River
gelangte zuerst die Nachricht nach Wasch
ington, Gen. Francis Fessenden sei an
feiner Wunde gestorben. Der Vater
mußte daher damals annehmen, daß er
bereits den zweiten Sohn der Union ge
opfert habe. Aber trotz feines Schmer
zes versäumte der alte patriotische Staats
mann keine einzige Sitzung deS Senats
und des sondern wid
mete sich mit demselben Riesenfleiße wie
sonst den Geschäften der Republik.
Die ~Jll. Slaats-Zeitung" schreibt:
„Gestern Abend ereignete sich an der Ecke
der Clark undQuincy Street eine hübsche
Scene, welche die Zeugen derselben nicht
wenig belustigte. Eine junge Indianerin
kam die Straße hinauf; das Mädchen
hatte ihren besten Putz angelegt, hatte
ein hübsches Gesicht, war schlank wie eine
Tanne gewachsen und erregte durch ihre
nette Erscheinung die allgemeine Aufmerk
samkeit der Vorübergehenden. An der
Ecke der Quincy Street angekommen, re
dete sie einer der Loafer, welche jene Ge
gend des Abends häufig so unsicher ma'
chen, in beleidigender Weise an. Die In
dianerin blieb stehen, sah ihn einen Au
genblick ohne einen Wort zu sagen an;
dem Loafer wurde die Sache unheimlich
und er gab Fersengeld, da zog plötzlich
das blitzschnell entschlossene Mädchen ein
Messer, eilte den, Kerl nach und riß ihm
mit der Waffe den ganzen Rock auf. All
gemeiner Applaus lohnte sie für die schnel
le Strafe des Flegels. Äb demselben bei
der Gelegenheit auch ein wenig das Fell
geritzt wurde, können wir nicht angeben,
aber jedenfalls hätte es ihm nichts gescha
det.
lLine neue Glocke.
Die hiesige Deutsch - Reformirte - Ge
meinde h.t letzten Mittwoch eine neue
und vortreffliche Glocke, mit einem in der
That wünschenswerthen Klang auf ihrer
Kirche angebracht. Was eigentlich der
Kosten-Preis gewesen sein mag, dies ha
be» wir nicht erfahren.
machen unsere Leser aufmerk
sam auf die Concert-Anzeige
des Hrn. I. H. K e m m e r e r, welche
der Leser in einer andern Spalte der heu
i tigen Zeitung findet. Niemand sollte es
verfehlen dahin zu gehen, indem wir völ
lig überzeugt fühlen, daß Alle vollkom
men mit dein Concert zufrieden sein wer
iden.
Die <pbst< und Getreide-lLrnte in den
vcr. Staaten.
Der alle zwei Monate erscheinende Be
richt deS Agricultur - Departements in
Wafchington für Mai und Juni wird
>ieser Tage veröffentlicht werden. Die
Tabellen über den Zustand der Obst- und
Aetreide-Ernte am ersten Tage des Juni
ergeben folgendes kurzgefaßte Resultat:
Aepfel. Eine gute Ernte in den
östlichen und mittleren Staaten, aber kei
ne gute in den westlichen, indem ein gro
ßer Theil der Blüthen abgefallen ist, oh
ne Frucht anzusetzen.
Pfirsiche versprechen in den östli
chen Staaten eine gute Ernte , in den
westlichen ist sie fast total mit Einschluß
vieler Bäume zerstört,
Tra üben. Viele Reben wurden
vom Frost getödtet, dennoch erwartet man
im Ganzen eine gute Ernte.
Winterweizen. Das Wachs
thum dieser Getreidegattung ist mit Aus
nahme deS nördlichen Wisconsin u. Min
nesotas, wo eine große Dürre herrschte,
und von ein paar andern Lokalitäten,
höchst ausgezeichnet, wenn schon der Frost
im letzten Februar keinen unbeträchtlichen
Schaden gethan hat. Man glaube, daß
die Ernte in den östlichen und Mittel-
Staaten ausgezeichnet ausfallen werde.
Sommerweizen. Wegin des
späten Frühjahrs unv mangelnder Ar
beitskraft wird die Ernte in dieser Frucht
gattung nicht ganz eine durchschnittliche
sein, aber die Frucht selbst befindet sich in
einem sehr günstigen Zustande des Wach
sens.
Gerste. Diese Frucht steht, waS
Quantität und Wachsthum anbelangt,
sehr gut, und verspricht dieselbe die beste
Ernte, die wir je noch hatten.
Welschkorn. DaS späte Früh
jahr hielt die Aussaat etwas zurilck, aber
VaS nasse, warme Wetter hat den Wachs
thum dieser Fruchtgattung sehr begün
stigt, und sie ist fetzt vielversprechend.—
Es wurden viele beschädigte Weizenfelder
mit Korn eingesäet, und sonach wird die
Zahl »der damit bepflanzten Aecker kaum
hinter der von früheren Jahren zurück
stehen.
Hafer verspricht die größte und er
giebigste Ernte zu liefern, die noch je in
diesem Lande eingeheimst wurde. .
Klee und Gräser sind in ausge
zeichnetem Zustande und man erwartet,
daß di> Heuernte ungewöhnlich reich aus
fallen wird.
Ahorn zucker und Molasses
wurden dieses Jahr mehr wie früher ge
wonnen.
Zerstörendes Feuer in Neuyor?.
Das Dampfboot „John Potter" und
mehrere Waarenlager abgebrannt.
Neuy o r k, 11. Juli. Heute früh
I Uhr brach an Bord des der Camden-
Amboy Eisenbahn Compagnie gehörigen
am Pier No. I im North River liegenden
Dampfboot „John Potter" Feuer aus,
waö so schnell um sich griff, daß nicht nur
das Dampfboot mit einer vollen Ladung
total zerstört wurde, sondern daß auch die
Vorraths-Gebäude auf dem Pier, in de
nen eine große Quantität Frachtgüter la-
Der durch das Feuer angerichtete Scha
den wird auf S 25V,W0 geschätzt und ist
theilweise versichert.
Bon Missouri.
Seschimpfung verver. St. Flagge.
Am 26. Juni rissen Rebellen - Bürger
das Sternenbanner, das über dem Liber
ty Schul Hause bei Gentryville in Gentry
Caunty aufgezogen war, nieder und zer
risfen es in Fetzen. Sie drohten, daß,
wenn die Unionsleute versuchten noch ein
mal die Flagge aufzuziehen, so würden
sie, die Rebellen, Hülfe von Buschklep
pern erhalten. Wie lange soll eine sol
che Frechheit geduldet werden ?
Oelquelleii. In dem nordwest
lichen Theil von Carroll Caunty, Missou
ri, bemerkte man seit Jahren eine Art von
Erdöl in vielen Quellen. Das Wasser
dieser Quellen wurde für heilsam gehal
ten und getrunken, das Oel zu medizini
schen Zwecken verwandt. Jetzt hat eine
Gesellschaft Pennsylvanier die Quellen
untersucht und eine Fläche von 8 bis Il>
Quadratmeilen für 20 Jahre gepachtet,
um naä> Oel bohren zu lassen. In Kur
zem hofft man die nöthigen Maschinen an
Ort und Stelle zu haben, um ihre Ope
rationen zu beginnen.
von Sealand, den Sandwich-
Z„scl" und Niefil-s.
S a n F r a n c i 6 c o, 9. Juli. Aon
New Sealand wird unterm II). Mai be
richtet, daß bei einem Angriff der Eng
länder auf die Eingebornen 1W Englän
der, darunter mehrere höhere Offiziere,
getödtet und verwundet wurden. Bei ei
nem späteren Gefechte wurden die Einge
bornen geschlagen.
Auf den Sandwich Inseln soll eine ver
fassungsgebende Convention gewählt wer
den, die unter anderm die Amportation
von KuliS vorschlagen wird.
Vom Acapnlco, Mcriko, Msten Juni,
wird berichtet, daß die französische Garni
son in bestem Einvernehmen mit den Bür
gern ist, daß aber alle Communication
mit dem Innern deS Landes abgeschnitten
ist.
Die Nevada Staats - Convention hat
sich für ein National Papiergeld ausge
sprochen.
'.ricClellan'a Rede.
Die Kupferfchlangen Organe haben
viel zu sagen zum Lobe einer Rede, die
McClellan neulich zu West Point gehal
ten hat. Wenn aber alles, was in fener
Rede gesagt wird, wahr ist, so werden
die Kupferfchlangen dadurch alsdiegröß
ten Lügner gestempelt. McClellan sag
te nämlich darin, daß die Rebellen den!
Krieg ohne Ursache angefangen hätten. —
Die Kupferfchlangen hingegen sagen im
mer, die Abolitionisten hätten den Krieg
begonnen. Wer ist nun der Lügner, Mc -!
Clellan oder die Kupferfchlangen? Wir
glauben dafi McClellan in dieser Sache!
die Wahrheit eingestanden hat und daß!
die Kupferfchlangen das Bolk belügen. !
(Zlu« dem Lantafier V«ik«freund.)
Srief aus Lanada.
Blair, Canada W.st. Juni 30.
Herren Redak t e ur e. In
meinem letzten Briefe sprach ich etwas
über das Aussehen dieseö Landes und ,n
Viesem gedenke ich etwas über die canadi
sche Politik zu sagen. Wohl muß ich ge
stehen, daß meine Zeit kurz und meine
Gelegenheiten beschränkt waren, um
fachen zu ermitteln, aber dieseö soll mich
voch nicht abhalten etwas über diesen Ge
genstand »u sagen.
Die Regierung dieser Provinzen (denn
Ober- und Unter-Canada sind unter einer
Regierung) besteht aus einem Gouvernör
und einer Provinzial-Gesetzgebung. Er
sterer wird von der englischen Krone er
nannt und ist deswegen nicht vom Volke
abhängig. Die Gesetzgebung aber wird
vom Volk erwählt, und ist daher vom
Willen des Volks abhängig. Früher
wurden die Glieder des Oberhauses auf
Lebenszeit eingesetzt, aber dieses ist in
neuerer Zeit abgeändert worden. Doch
befinden sich jetzt noch einige Mitglieder
im Oberhause, welche auf Lebenszeit ihre
Stelle bekleiden. Wenn aber ihre Sitze
durch den Tod leer gemacht werden, wer
den sie durch die Wahl des Volkes ge
füllt.
Indem der Gouvernör vom Volk unab
hängig ist, werden seine Minister, ohne
welcher Vermittelung keine Maßregel
durchgeführt werden kann, vom Volk ver
antwortlich gehalten. Denn wenn der
Gouvernör sein Cabinet formirt, muß er
die Glieder desselben aus den Repräsen
tanten des Unterhauses nehmen, u. dann
werden diese wieder zurück zu ihren Kon
stituenten geschickt, um wieder eine Wahl
vor dem Volk zu bestehen ehe sie als Ca
binets-Minister diene» können. Im Fall
daß das Cabinet eine Maßregel anemp
fiehlt, und dieselbe nicht durchführen
kann, so wird gewöhnlich eine neueßegie.-
rung, wie man hier zu sagen pflegt, for
mirt, um mehr beliebte Maßregeln zu ver
theidigen und durchzuführen. Zuweilen
aber gehe» die Minister mit dieser Frage
vor das Volk, indem cineaUgeuicine Wahl
abgehalten wird, und Repräsentanten,
welche für oder gegen diese Maßregel ge
sinnt sind, werden alsdann gewählt und
das Cabinet wird entweder aufrecht ge
halten oder über den Haufen geworfen.
Im Ganzen wird vielleicht des Landes
Wohl auf diese Weise so gut gefördert,
als wie bei uns; aber von den reizenden
Bissen einer Präsidenten oder Gouver
nörS Wahl weiß leider das canadische
Volk nichts, und ist dieser Arbeit ganz
überhoben.
Die Friedensrichter hier haben keine
Macht in Civil-Sachen. Schulden unter
dein Betrag von hundert Thalern, werden
in den Divisions - Courten eingetrieben,
woselbst der Vorsitzende Richter des viertel
jährlichen oder Quai ter-Sessions-Gerichts
präsidirt. Gericht scheint beides
in Civil - Sachen und Criminal - Fällen
Gerichtsbarkeit zu besitzen, doch im Gan
zen muß ich bemerke», daß meine Gelegen
heiten um diese Sachen zu ermitteln, bis
jetzt noch ziemlich beschränkt waren.
Armenhäuser giebt eS hier keine. —
Nicht, daß es hier sowohl als an anderen
Orte» keuie dürftige Personen gäb-, son
lelbst, auf die nämliche Weise als wie bei
u»S unterhalte» werde», wo noch keine
Armenhäuser gebaut sind.
Die Politiker Canada's sind in zwei
Parlheien getheilt, wovon die einen To
nes und die anderen Reformers heißen. —
Erstere sind sehr große Freunde unserer
südlichen Rebellen und sind sehr nahe mit
unsern einheimischen Kupfer schlangen ver
wandt. Letztere sind Freunde der Ver.
Staaten, und fühlen beinahe ein so großes
Interesse in dem Sieg unserer Waffen,
als wir selbst. Die Nachkommen der al
ten Auswanderer der Ver. St. sind bei
nahe alle der Reform Parthei zugethan
und scheinen unser Land als ein ächtes
Mutterland zu betrachten.
Ergebenst zc. I. B. G.
Schlechte Nachrichten von Idaho.
Ueber St. Joseph, Missouri, kommen
Berichte durch Reisende, welche dort von
den Idaho Goldminen, über Fort Ben
ton und Gilpin, auf dem Dampfer Fan
ny Ogden anlangten. Ihre Mittheilun
gen sind durchaus nicht erinuthigend. Sie
melden, daß feit einiger Zeit gar keine
neue Goldentdeckungen stattgefunden ha
ben, und daß auf ieden Thaler, de» man
„machen" kann, 8l Cents Kosten kom
men. Als die Gesellschaft, bestehend aus
75 Mann, die Minen verließ, hatte dort
gerade die Frühlings-Einwanderung ein
zutreffen begonnen, und die Reisenden
sind der Ansicht, daß in den Minen sich
bald große Noth einstellen wird, wen» die
Einwanderer alle dort eingetroffen sind.
Keiner von diese» 75 hatte über H !Wtl
in Gold bei sich, und !?1»0 davon kostete
die Reise von Fort Gilpin nach St. Jo
seph. Einer von de» Herrn erklärte, er
würde nicht für Thäler noch ein
mal nach den Idaho Minen zurückgehen.
Er war fast zwei Jahre in Californien,
Utah und Idaho gewesen. Dieser Au
fenthalt hitte ihn 125 t) Thaler gekostet,
ohne daß er etwas hätte mache» können,
und er ist dadurch so zufriedengestellt, daß
ihn nichts mehr verführen wird, den Ele
phanten noch einmal zu sehen. Da kein
Grund vorliegt, die Glaubwürdigkeit die
ser Reifenden zu bezweifeln, so werden
ihre Mittheilungen wohl dazu beitragen,
die übertriebenen Erwartungen, die sich
Viele von der Ergiebigkeit jener Joaho-
Goldiiiinen machen, Etwas herabstim
men.
Säet Suchweize».
Die landwirthschaftlichen Zeitungen ge
ben den Bauern den Rath, noch in die
sem Monat Buchweizen auszusäen, da
die Waizenernte voraussichtlich im ganzen !
! Westen und Nordwesten verhältnißmäßig
! spärlich ausfallen wird. Wird Buchwen !
ze» ausgesäet, so fällt feine Erntezeit in
eine Periode, in welcher die Bauern
meisten ihrer Crntearbeiten gethan, und
sonach Zeit haben, den Buchweizen einzu-!
ernten.
Die Rt'krutirungen in Philadel' i
! phia werden eifrig betrieben.
Die amerikanischen Indianer.
Mittheilung von einem lutherischen Missionar
unter den Indianern.
Diese röthigen Söhne der Prärien Ne
waSkas sind es, von denen ich Dir zunächst
?twaS erzählen will. Diese, wie alle an
dren Jndianerstämme, theilen sich in ver
schiedenen Abtheilungen, welche Jahr aus
Zahr ein auf der Prärie umherziehen. —
Lald ziehen mehrere Abtheilungen zusam
men und bilden ein großes Lager, bald
ziehen sie in kleineren Parteien wieder
uiseinander, so daß sie sehr zerstreut woh
,en. DieSthun siemeistentheils imSom
ner, wenn Durchzüge von Weißen kom
men, mit denen sie Handel treiben, oder
sie theilen sich um der Nahrung willen
Venn ein großes Lager auf einem Platze
incht genug Nahrung findet. Da kann
?s kommen, daß ein hundert bis zwei hun
dert starkes Lager in wenig Tagen sich al
so verlaufen hat, daß blos zehn oder we
niger Zelte übrig bleiben. Mehrere Ab
theilungen kommen gar nicht zusammen.
So giebt es z. B. verschiedene Abtheilun
lungen unserer Zigistas, die wir noch nicht
kennen, weil sie nicht in die nördlichen Ge
genden hiesigen Landes ziehen. Diese müs
sen nun von uns aufgesucht werden, nach
dem wir durch die Abtheilung Omisiö
(Fresser) mit ihrer Sprache vertraut wor
den sind. Schon der Name, Fresser, be
sagt, was das für Leute sind und was ih
res Herzens Wunsch und Sehnsucht ist.
Der Indianer lebt ganz von dem, was die
Prärie bietet, nämlich vom Wild. Daher
ist er ein Jäger von Profession und sein
Leben ein Jägerleben. Darin ist er recht
wild, abgehärtet und grausam wie daS
wilde Thier, das er verfolgt. Nur da
bleibt er, nur da gefällt es ihm, wo das
Wild ihn in großer Zahl umgiebt. Hat
er das, so hat er genug ; denn dann kann
er seinen Bauch füllen, und das begehrt
er. Den Krieg gegen andere Stämme
liebt und sucht er. Darin ist er ausdau
ernd und grausam. Dem feindlichen
Stamm wird ebenso gut aufgelauert und
nachgespürt wie der Büffelheerde; nur
wird er mit noch größerer Begierde und
Freude verfolgt, als diese. Krieg, Mord,
Feindschaft. Haß und Fressen, sowie die
auS der Unmäßigkeit entspringenden La
ster sind diejenigen Stücke, welche das
heidnische, gottentfremdete Herz des In
dianers erfüllen und die sich alSbald zei
gen, wenn man ihn kennen lernt. Im
Uebrigen ist er freundlich, besonders gegen
Freunde. Aber darin darf man ihm nicht
trauen; denn hinter der Freundlichkeit
verbirgt sich größtentheils ein heuchleri
sches zweitheiliges Herz, das nach deS
Nächsten Habe trachtet; oder es ist ein
lüderlicher leichter Sinn, der in der Miß
achtung und Verschwendung des Eigen
thums Befriedigung findet.
Der Indianer lebt so in den Tag hin
ein, daher bei ihm wenig Sinn für et
was höheres und Geistiges zu finden ist.
Sein höchster Gott ist er selbst, nämlich
sein Bauch. Um dessen Willen ruft er ver
schiedene Götter an, und treibt feine Zau
berei. Alle seine Gebete haben kein an
deres Absehen als Befriedigung seiner
niedrigen Begierden. Er ruft zum obe
ren Häuptling, den er im Himmel glaubt,
zum untere», welcher sich in der Erde be
finden soll. Ost, Süd, West, Nord, Son
or, sseuer unu «nvere Clturulen »uft er
an, damit sie seine Uebel abwenden und
seinen Wunsch, reich zu werden, erfüllen
lollen. Um seinen Zustand nach dem To
de ist er unbekümmert. Daß er eine un
sterbliche Seele hat, weiß er. Wie oder
wo diese sich nach dem Scheiden auS dem
Leibe befinde, darum sorgt er nicht. Ei
nige glauben, daß beim obern Häuptling
gut wohnen sei. Diese binden deshalb
ihre Verstorbenen auf Bäume oder hohe
Stangen. Andere glauben beim unteren
Häuptling sich wohl zu befinden und las
sen sich in die Erde begraben. Der untere
Häuptling aber bekommt die meisten See
len, denn die meisten werden begraben.—
Doch das geschieht mehr aus Furcht vor
den Raubvögeln, von denen die aufgebun
denen Leichname zu schnell weggefressen
werden. Viele vermuthen, daß die Milch
straße lauter abgeschiedene Seelen seien.
Eine Unseligkeit der Seele nach dem To
de glaubt der Indianer nicht, sondern das
Leben nach dieser Zeit stellt er sich glän
zend und henlich vor, »»gefähr wie auf
dieser Erde, nur mit den, Unterschiede,
daß er nach dem Tode alles das in reichem
Maße finden werde, was er hier geliebt
und gewünscht hat, aber entbehren mußte.
Daher erwartet er nach dem Tode, daß er
an dem Orte wo er kommen werde, alle
niedrigen Lüste und Begierden weide be
friedigen können. Krankheit und Tod
findet er auch dort wieder vor. Darnach
aber wird er auch wi.der an einem andern
guten Ort befördert. Das sind im Gan
>en die Borstellunge», die er sich vom Le
ben nach dem Tode macht.
Dieses arme Jndianervolk steht nun
wie verlassen da. Zwar arbeiten an ver
schiedenen Stämmen Missionär» verschie
dener christlicher Confessionen. —Der
Staat thut hierin wenig oder gar nichts,
so viel er sich's auch kosten läßt, um die
Indianer wenigstens zu civilisiren. Doch
hat er dabei nicht sowohl daö Seelenheil
der Indianer als seine» eigenen Vortheil
im Auge. Er trachtet das ganze Land
einzuiichmen und auszubeuten. Dabei
werden die Indianer gedrückt und betro
gen auf vielerlei Weise.
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