Allentaun, Pa., w. Juli, 1864. H-gcnduch. Hcr°u«gib«r und »igeaihllmer «lex. Miller, Neh«lf«-Edit»r. tein, Special - IVahl. Die S p e c i a l - W a h l für die Zlnnahmc oder Verwerfung der Amend ments zur Constitution des Staates findet statt am Erste» Dienstag im Augnst. Das erste Amendment verfügt, daß alle S o l d a t e n, die sich bei einer Wahl im aktiven Militär-Dienste befin den, das Stimmrecht haben sollen. Wegen den übrigen Amendments siehe ite Sei te dieser Zeitung. Die Druckerei des „L echa C a u n t y P a t r i o t S," ist seit einiger Zeit her durch Privat - Hau del zu verkaufen, und dieselbe wird, we gen anhaltender und zunehmender Un päßlichkeit deö älteren Herausgebers, in nerhalb einem ganz kurzen Zeitraum verkauft werden. Wir haben bereits mehrere O ff e r t e für dieselbe, wel che dem Preiste, den wir fordern, ziemlich nahe kommen, und die somit, unter den Umständen, als annehmbar betrachtet werden können. Und wir geben diese zeitliche Nachricht, damit, nachdem dieselbe losgeschlagen sein wird, Niemand darüber klagen kann, daß wir dieselbe nicht an diese oder jene individuelle Person oder Personen verkauft haben. Die Ge legenheit ist jetzt noch für A ll e offen, und wer daran denkt zu kaufen, der mel de sich unverzüglich. Die nächst, rvahl. R e p u b l i k a n e rvon Lecha Caun ty! "ergeßet die Wahl nicht, welche am Jten August abgehalten werden soll, um zu entscheiden ob die Soldaten im Schlacht felds ein Stimmrecht Häven sollen oder nicht. Wohnet derselben Alle bei, stimmet Mann für Mann für den Vor schlag,—die leitende Copperheads suchen Euch dadurch einzuschläfern, daß sie sa gen, sie selbst würden nicht auf die Wahl gehen, und sollten sie gehen, so würden sie auch dafür stimmen. Daß dem aber vmu) und betrügen. Jene Lieders sind Heuch ler und synipathesiren mit den südlichen Rebellen. Geht daher und thut Eure Pflicht. Unseren Soldaten, die für die Aufrechthaltung der Union kämpfen daS Stimmrecht zu versagen dies wäre ein Schandfleck auf unsern Staat, den man nie wieder auswaschen könnte. Tic Union )i!eaguea.—Die Copper heads. Wie sehr die Copperheads und Circle- Ritter die Union - Leagues hassen, dies hat sich letzte Woche ebenfalls wieder her ausgestellt—denn man konnte die gedach ten Rebellen-Freunde widerholentlichäu ßern hören: „Nun laßt die Union-LeagueS gehen um die Rebellen auö Maryland zu treiben. (Sonderbar ist es doch daß sie nicht zuweilen Demokraten sagen, denn alle Rebellen sind doch Demokraten.) wenn es auch nicht für die Mitglie der der Union-LeagueS und anderer guter und ehrlicher Bürger wäre, so hätten die Copperheads die Union schon längst zer stört. Aber sagen sie manchmal, die Cop perheads hätten mehr Mann im Felde aIS die Republikaner. DieS wollen wir nicht bestreiten, sondern eher zugeben, aber doch nur wenn die Verräther- und die Nmon-Partheien zusammen gezählt wer den. Wohl genug wußte ihre letztjähriae Staats - Committce, als sie ausrechnete o o d iv a r d würde Gouvernör wer den, daß nicht so viele CopperheadS in der Union-Armee sind, als Republikaner, denn dieselbe gab ja zu, daß aus den 72 - t)0t) Mann die sich damals in dem Schlacht felde befanden nur I2MO Copperheats oder Circle-Ritter seien. Ja. die Repub likaner oder Mitglieder der Union-League können auch ohne die Hülft von Copper. headS dielen Krieg auskämpfen oder be endigen—selbst wenn die Nördlichen auch noch ihren südlichen Brüder zu Hülfe kommen würden. Sie werden es wolil ae hört haben ! Tie Lutheriscl,? Synode. Ein alter und wirklich sehr guter Freund feagt unS brieflich, warum wir nicht, als ein erprobter Union-Mann, alle Ver handlungen der neulichen Sitzung der Lutherischen Synode von Pennsylvanien vublizirt hatten ? Als Antwort diene vie lem Freund, daß wir in der That glaubten lo gethan zu haben wenn es nicht der Sall war, wie wir nun verleitet sind selbst zu glauben, so ist es ganz klar, daß ir- etwas ist, gr»be Spitzbüberei ausgeübt Will Derjenige, welcher uns gedachte Verhandlungen zum Druck übergab, die aufklären oder berichtigen— oder sollen wir dem Publikum kund thun wer es war. der die passirten Union-Gesinnun gen aus den Verbandlungen wegließ? zivei Wochen Besilinungszeit zu ei ner Antwort wird gestartet. Wetter—heiß und trocken. Ak'itv der Aiebsllen an die Demo kraten Wir glauben, daß sehr viele Demokra ten bisher mit der demokratischen Parthei gestimmt haben unter dem Glauben, daß ihre Parthei auch ein Union-Parthei und feindlich gegen die Rebellion wäre. Wir glauben auch daß diese Classe ihren Lie derS den Rücken kehren winden, wenn sie die Wahrheit recht deutlich erkennen und sehen würden, wie fest die Lieders ihrer Parthei an den Rebellen hängen und wie viel sie den Rebellen geholfen haben die sen Krieg anzufangen und aufrecht zu halten, und wie sehr viel Hülfe die Re bellen jetzt noch von ihren politischen Be wegungen erwarten. Der Richmond „Eraminer," das Haupt-Organ von Jeff. Davis, vom iZten Juni, enthält folgenden Rath an die Demokraten des Nordens: ~Um den Demokraten die geringste Aus sicht zu geben ihre Candidaten für Präsi dent und Vice - Präsident zu erwählen, muß Gen. Grant besiegt werden, die In vasion muß zerfallen und auSstreben, und selbst der Name des jetzigen Krieges muß ein Wort'des Schreckens werden, der nur Abscheu und Verachtung genannt wird. Daher ist es das Interesse der Demokra tischen Politiker ihr Möglichstes zu thun, die Union-Armee zu schwächen, den Cre dit der Finanzen herabzusetzen, kurz, den Krieg auszurotten, sowie die Parthei, welche ihn geführt hat. Aus den Organen der in der „Wolle gefärbten" Copperheads und aus den Ge sprächen der Fenseck-Politiker und Aem tersucher wird man vernehmen, daß diese Gehülfen der Rebellion den Rath der Re bellen getreulich befolgen daß sie alles thun was sie können, um die Union-Ar mee zu schwächen, den Credit der Regie rung zu zerstören und den Rebellen zu ei nem Siege zu verHelsen. Wir hoffen, daß alle ihre Absichten zu Schanden wer den mögen. Ein Verräther-Grab ist für sie bereit. Die Botschaften des Gouvernörg. Einige Copperheads in dieser Stadt, haben eine Klage darüber erhoben, weil Gouv. Curtin, wie sie sagen, blos die „loyale n" Bürger aufgerufen habe, um die Rebellen aus Maryland zu ver treiben und um Waschington zu beschü tzen. Dies ist wahrlich eine so recht schö ne Zugabe, nämlich, daß die Demokraten nicht alle „lo ya l" sind. Well, obschon es ehrliche und loyale unter ihnen gibt— aber sie können es künftighin nicht mel)> sein, wenn sie mit ihnen stimmen—so ist doch die Mehrzahl von ihnen weit davon, vie sich dies nur schon zu oft und zu deut lich von Generälen in dem Schlachtfeld?, sowie unter den gemeinen Soldaten und Sen Traitors zu Hause, herausgestellt hat. Doch der Gouvernör dachte an so vas nicht, und glaubte alle nördlich woh nende Bürger seien loyal—aber er ist weit betrogen—denn er findet Traitors in je dem Caunty, Stadt und Staat, welche in der cluskia)- tig sagen zu können, daß noch nirgends wo ein Traitor gefunden werden konnte, welcher sich ein Republikaner nennt. Habt Ihr dies gehört? Ist es nicht sonderbar? Es ist zwar sonderbar aber eS ist nichts mehr und nichts we niger als ewige und unumstößliche Wahrheit. Verächtliches Senagen Ver Copper heads. „Nun laßt die Republikaner gehen," sagten die Copperhead-Lieders der demo kratischen Parthei letzte Woche, als sie die Kunde davon erhielten, daS ihre Freunde, die südlichen Rebellen, in Maryland ein gefallen seien. Dies ist sehr schön, und zeigt, daß sie gerade sind, was wir so oft geheißen haben—denn alle Solche die auf diese Weise sprechen, das sind LandeS-Verräther. Ja, schön ist es in der That, wenn die Demokraten ein Haus anzünden, und dann : „Nun Re publikaner löscht das Feuer. Und gerade so ist es hier. Sie haben den Krieg an gefangen, und nun rufen sie auf die Re publikaner ihn auszufechten. Nein, laßt vie Demokraten ihre Gewehre niederle gen, und dann ist eS eine ausgemachte Sache, daß Niemand mehr in den Krieg j zu gehen nöthig hat—denn es ist fa all bereits und überall bekannt, daß Niemand gegen die Union kämpft als gerade grund satzlose Copperhead - Lieders, und deren Anhänger, der demokratischen Parthei. rvie die Copperheads sich selbst aufa Maul schlagen. er Krieg ist nur eine spekulativ n." Diese Worte hört wan gar oft äußern. Aber lieber Leser, wenn du sie hörst, so sei versichert, daß Derjenige der sie äußert ein Copper head ist, oder Einer der aus Dummheit sich selbst auf's Maul schlägt. Sp e kulation ! Hm.'-Gefetzt eS sei dies wahr, so könnten die Copperheads—nicht die ehrlichen Union-Demokraten—dieser Sache doch sogleich, wenn sie wollten, Ein halt thun. Aber wie? fragt man viel leicht: Die Antwort ist: Die Copper- Head-Demokraten dürfen nur ihre Waf fen niederlegen—sonst streitet ja Niemand gegen die Union und dann ist ja auf Einmal dieser Spekulation eine Ende ge macht. Ist dies nicht wahr? Ist eö nicht lächerlich wie sich diese LandeS-Ver räther selbst aufs Maul schlagen. Arieg für den Neger. Die Copperhead - Lieders der demokra- j tischen Parthei, behaupten stets, der Krieg werde nur für d e n N e g e r geführt Ist dem nuu wirklich so, so ruht die Schuld deßwegen doch auch ganz allein den Demokraten selbst denn Nie steht gegen die Union unter ! Waffen als wie Demokraten—und sowie dieselben ihre Waffen niederlegen, so ist weder Krieg für oder gege » den Neger vorhanden. Dieö ist doch so klar, als wie die helle Sonne am Mittag. Der verrätber-lLinfal! in Maryland. Während dem demokratischen Rebel len-Einfall in Maryland, da konnte man wieder den nördlichen Verräther ganz ge nau und klar, in dem Gesichte erkennen. Sie machten sich, nämlich die Copper heads und Circleritter ganz gerne ein Ge schäft daraus sich dahin zu begeben, wo einige Republikaner versammelt waren, und sagten gewöhnlich: ~Da kann man sehen daß etwas „letz" ist. Wir haben schon über drei Jahre Krieg geführt, und doch kommen noch kleine Squads auf un sern Rücken und zerstören das viele Ei genthum—es kann nicht anders sein —es muß dieß ~Mißmanagement" sein." O ihr Heuchler und Volksbetrüger! Wir antworten euch hier, und fordern Alle auf es in Erinnerung zu halten, daß wenn die Regierung zu irgend einer Zeit Gel der für irgend einen nöthigen Zweck ver langte, der gedachte und geglaubte Ein fall oder Raid nicht ausgeschlossen, daß alle Copperheads im Congreß dagegen stimmten. Daher kommt wirklich das ~ Mißmanagement"—uud da es lauter Demokraten waren, die diesen Mord- und Mordbrenner - Raid machten, so wollten wir noch schließlich hier sagen, daß, wür den die demokratische Rebellen ihre Waf fen, gegen ihr durch das Blut unserer Vorväter erworbene Vaterland niederle gen, und somit den Raub den sie an ih ren eigenen Kindern verüben, einstellten, so wäre ja allcs friedlich, und gar kein ~Mißmanagement" könnte sich einstellen —denn es hat ja—dies haltet im Gedächt niß, niemand den Einfall gemacht, als allein Demokraten—darunter noch so gar o h n C. B r eck i n r i d g e, für den man sich besonders hier in Allen taun so sehr bemühte zum Presidenten der Vereinigten Staaten zu machen. Wer will sich unterstehen die Aeußerungen in diesem Artikel zu verneinen? Wer eS un ternimmt, der wird in seinen eigenen Lü gen ertappt werden. Zeichen der Zeit. Die letzte Woche war wieder eine son derbare Woche für unö. Da konnte man abermals sogleich sehen wer „loyal" ist oder nicht. Als nämlich das viele Eigen thum durch die Nebellen in dem Staat Maryland zerstört wurde, so gesellten sich die Lieders der demokratischen Parthei, die Copperheads und Circle-Ritter an un seren Straßen - Ecken, und waren so freundlich als hätten sie eine nicht-zu-ver zehrende Erbschaft ererbt. Aber warum sollten sie auch nicht, denn die V e r st ö rer,Räuber,Mo r d b r e n n e r, und Mörder ja niemand sonst als ihre Busenfreunde ?—ja ächte Demo kraten—in der That es waren lauter Demokraten, und auch nicht e i n e i n -5 ig er Republikaner war un ter ihnen. Daher ist es doch gewiß kein Wunder daß die demokratischen Copper heads und Circle - Ritter sich über den Einfall, die Zerstörung von Eigenthum, und die Mordthaten verübt an Union- Bürger, so sehr freueten. Doch wartet nur, die Strafe für solche Gesinnungen und Thaten wird sicher nicht ausbleiben. Die Fo»,mutation. Man wird sich noch wohl daran erin pallirte, wonach man K3O» bezahlen konn ten, wenn man nicht selbst in den Krieg stehen wollte, die Copperheads aus vollem Halse geschrieen haben, es sei nicht recht, es sei nur ein Gesetz für die Reichen, denn die allein könnten die bezah len. Nun ist das Gesetz umgeändert, so daß es den Mann selbst oder ein Substi tut fordert. Nun schreien die Copper heads und Circle-Ritter wieder, eö sei nun dieses ein Gesetz nur für die Reichen, verarme könne sich kein Substitut kau fen. Das ehrliche Volk erinnert sich aber noch an allcs dieses, und wird diesen Erz - Heuchlern schon zeigen, daß sie mit solch elendem Geschrei kein Capital für ihre schlechte Copperhead Parthei machen können. Der Congreß Schuld an dem tLinfall. Haben die Copperheads und Circle- Ritter, die Rede des Achtb. Wm. D. Kelley, bei einer neulichen Philadelphia Versammlung gelesen? Wenn so, so werden sie die Administration nicht mehr länger mit schlechter Kriegführung be schuldigen. Sie ersehen daraus, daß ein Co»greßmann selbst sagt, daß eS die Schuld des Congresses und noch näher, die Schuld der Copperheads selbst sei?— Wollen doch sehen was sie hierauf zu sa gen haben aber sie sagen gewöhnlich was sie selbst nicht glauben, oder was sie mit Gewißheit wissen, daß eö gelogen ist. Sie dürfen es nicht leugnen. Wenn Euch die Copperheads und Cir cle-Ritter sagen, der Krieg habe schon so lehr viele Menschen gekostet, so vergeßet es nie und fragt sie wie viel Mann dann McClellan vor Richmcnd aufgeopfert habe, und wirft eS ihnen in ihre Zähne, daß A ll e nördliche Bürger, die in irgend einem Treffen gefallen sind—ja All e v?n dieser Stadt, A ll e von diesem Caunty, A ll e von diesem Staat, und A ll e in dem ganzen Norde», durch Copperheads und Circle-Ritter-D.mokrate», und dies ohne die geringste Ursache, ermordet wor den sind. Darf irgend Jemand dies leu-! gnen? Nein, in der That es kann dies durchaus nicht geleugnet werden. Pferd und TVagen gestohlen. In der letzten Freitag Nacht wurde den Herren Mose r, K eck und Co., auf der andern Seite des Lecha Flusses, in Hanover Taunschip, Lecha Caunty, ein großes und sehr schätzbares Pferd, sammt Geschirr, so wie einen Spazier - Wagen, j Hrn A ndre w K eck, ebendaselbst, ge > hörend, gestohlen. Der Gesanimt-Werth des Eigenthums ist wenigstens H 375, und eine liberale Belohnung ist auf die Fest setzung des Diebes und die Wiedererlan gung des gedachten Eigenthums anqe voten. Man ist zu dem Glauben verleitet, !daß der Dieb seine Flucht westlich von hier eingeschlagen hat. ScA-Die Fruchternte in dieser Gegend > nun beinahe ganz im Trockenen.'ue-d! cine gut gerathene ist es. Die Räubereien deg gratenschiffes Florida. Zu den bereits berichtetn, in der Nähe von Cape May verübtenkäubereien deS RebellenschiffeS Florida s,d nachfolgende Einzelheiten noch zu erwchnen : Sonntag Nachmittgö wurde der Dampfer Electric Spck 75 Meilen nordwestlich von Cape Halopen auf der Fahrt von Neuyork »achHavanna und Neu-Orleans vom Rebelnkaperer Flo rida gebordet und genonnrn. Man ent deckte den Florida zuerst i einer Entfer nung von 15 Meilen, oo sie auf den Electric Spark losfuhr,in der Entfer nung von 6 oder 7 Meile zog sie die eng lische Flagge auf bis sie SOO Uards vom Dampfer war, wo sie dl Rebellenflagge aufzog und einen Schi« und dann noch einen über den Dampfelabfeuerte. Da dieser nicht anhielt folgteeine Bombe, die nah vor dem Dampfe« aufschlug und dann über das Schiff fulr. Er hielt nun an und eine BootSmannchaft der Flori da kam an Bord, nahm Besitz und beor derte den Capitain an Lord der Florida. Persönliches Eigenthumwurde nicht zer stört oder weggenommen aber der Dam pfer mit der Post (in 6! Säcken) wurde mit Beschlag belegt. Der Electric Spark mtkam mit Noth der Zerstörung, da ihn die Florida für ein Truppentransportschff hielt. Hätte er nicht nach dem dritten Schuß angehal ten, würde ihn eine Bretfeite des Rebel len vernichtet haben. Nannschaft und Passagiere wurden gut behandelt, nach dem man erfuhr, wer si< waren. Freitags vorher wurZe der Wallfisch fahrer Golconda, der ncch einer fünfjäh rigen Reise in die Heinuth, New - Bed ford, Massachusetts, zu ückkehrte, geka pert und in Brand gestickt. Die armen Seeleute verloren nicht allein ihre Klei dung sondern auch ihren ganzen fünfjäh rigen Erwerb. Das Shiff war bereits 55 Jahr alt und mit der Fracht 97,000 Thaler werth. Am Samstag wurdc der Schooner Margarett V. Davis gekapert, der von Port Royal nach Neuyork mit Ballast zurückkehrte. DaS Schiff war 830,W0 werth und versichert. Am Samstag Nachmittag kam die Barke Greenland, welche von Philadel phia nach Pensacola bestimmt war, an die Reihe. Das Schiff war mit H 30,000 versichert. Am Sonntag Morgen wurde die Bar ke General Berry, von FortManroe nach Neuyork bestimmt, verbrannt. Kurz da rauf gerieth die Barke Zelinda, von Neu- Otleans nach Eastport, Maine, bestimmt, in die Krallen deS Piraten und in weni gen Minuten auch der Schooner Howard von Nassau nach Neuyork bestimmt.-- Letzteres Schiff ward gegen eine Schuld verschreibung von 80000 freigelassen und die Mannschaften der übrigen gekaperten Schiffe an Bord gebracht, mit der Wei sung dieselben an der Küste zu landen. — Die Mannschaften trafen vorgestern in Philadelphia ein. patriotiamtt» ver Messenden Familie. James, der älteste Sohn des Finanzmi nisters, ist in Joe Hooker's Stab mit dem Rang eines Obersten. Francis, derjüng zenbe Tapseikei? General brachte, verlor in der unglückli chen Scklacht deö Gen. Banks am Cane- River ein Bein und wird gegenwärtig im elterlichen Hause zu Portland, Maine, verpflegt. Der jüngste der söhne des Hrn. Fessenden, Samuel, starb vor einem Jahre an den Wunden, die er als Lieute nant einer Batterie vo» Maine in der er sten Schlacht bei Chancellorsville erhalten hatte. Ein vierter Sohn Fessenden's, William, wird nur durch seine Kränklich keit vom Eintritt in die Armee abgehal ten. Nacv der Schlacht am Cane River gelangte zuerst die Nachricht nach Wasch ington, Gen. Francis Fessenden sei an feiner Wunde gestorben. Der Vater mußte daher damals annehmen, daß er bereits den zweiten Sohn der Union ge opfert habe. Aber trotz feines Schmer zes versäumte der alte patriotische Staats mann keine einzige Sitzung deS Senats und des sondern wid mete sich mit demselben Riesenfleiße wie sonst den Geschäften der Republik. Die ~Jll. Slaats-Zeitung" schreibt: „Gestern Abend ereignete sich an der Ecke der Clark undQuincy Street eine hübsche Scene, welche die Zeugen derselben nicht wenig belustigte. Eine junge Indianerin kam die Straße hinauf; das Mädchen hatte ihren besten Putz angelegt, hatte ein hübsches Gesicht, war schlank wie eine Tanne gewachsen und erregte durch ihre nette Erscheinung die allgemeine Aufmerk samkeit der Vorübergehenden. An der Ecke der Quincy Street angekommen, re dete sie einer der Loafer, welche jene Ge gend des Abends häufig so unsicher ma' chen, in beleidigender Weise an. Die In dianerin blieb stehen, sah ihn einen Au genblick ohne einen Wort zu sagen an; dem Loafer wurde die Sache unheimlich und er gab Fersengeld, da zog plötzlich das blitzschnell entschlossene Mädchen ein Messer, eilte den, Kerl nach und riß ihm mit der Waffe den ganzen Rock auf. All gemeiner Applaus lohnte sie für die schnel le Strafe des Flegels. Äb demselben bei der Gelegenheit auch ein wenig das Fell geritzt wurde, können wir nicht angeben, aber jedenfalls hätte es ihm nichts gescha det. lLine neue Glocke. Die hiesige Deutsch - Reformirte - Ge meinde h.t letzten Mittwoch eine neue und vortreffliche Glocke, mit einem in der That wünschenswerthen Klang auf ihrer Kirche angebracht. Was eigentlich der Kosten-Preis gewesen sein mag, dies ha be» wir nicht erfahren. machen unsere Leser aufmerk sam auf die Concert-Anzeige des Hrn. I. H. K e m m e r e r, welche der Leser in einer andern Spalte der heu i tigen Zeitung findet. Niemand sollte es verfehlen dahin zu gehen, indem wir völ lig überzeugt fühlen, daß Alle vollkom men mit dein Concert zufrieden sein wer iden. Die ieser Tage veröffentlicht werden. Die Tabellen über den Zustand der Obst- und Aetreide-Ernte am ersten Tage des Juni ergeben folgendes kurzgefaßte Resultat: Aepfel. Eine gute Ernte in den östlichen und mittleren Staaten, aber kei ne gute in den westlichen, indem ein gro ßer Theil der Blüthen abgefallen ist, oh ne Frucht anzusetzen. Pfirsiche versprechen in den östli chen Staaten eine gute Ernte , in den westlichen ist sie fast total mit Einschluß vieler Bäume zerstört, Tra üben. Viele Reben wurden vom Frost getödtet, dennoch erwartet man im Ganzen eine gute Ernte. Winterweizen. Das Wachs thum dieser Getreidegattung ist mit Aus nahme deS nördlichen Wisconsin u. Min nesotas, wo eine große Dürre herrschte, und von ein paar andern Lokalitäten, höchst ausgezeichnet, wenn schon der Frost im letzten Februar keinen unbeträchtlichen Schaden gethan hat. Man glaube, daß die Ernte in den östlichen und Mittel- Staaten ausgezeichnet ausfallen werde. Sommerweizen. Wegin des späten Frühjahrs unv mangelnder Ar beitskraft wird die Ernte in dieser Frucht gattung nicht ganz eine durchschnittliche sein, aber die Frucht selbst befindet sich in einem sehr günstigen Zustande des Wach sens. Gerste. Diese Frucht steht, waS Quantität und Wachsthum anbelangt, sehr gut, und verspricht dieselbe die beste Ernte, die wir je noch hatten. Welschkorn. DaS späte Früh jahr hielt die Aussaat etwas zurilck, aber VaS nasse, warme Wetter hat den Wachs thum dieser Fruchtgattung sehr begün stigt, und sie ist fetzt vielversprechend.— Es wurden viele beschädigte Weizenfelder mit Korn eingesäet, und sonach wird die Zahl »der damit bepflanzten Aecker kaum hinter der von früheren Jahren zurück stehen. Hafer verspricht die größte und er giebigste Ernte zu liefern, die noch je in diesem Lande eingeheimst wurde. . Klee und Gräser sind in ausge zeichnetem Zustande und man erwartet, daß di> Heuernte ungewöhnlich reich aus fallen wird. Ahorn zucker und Molasses wurden dieses Jahr mehr wie früher ge wonnen. Zerstörendes Feuer in Neuyor?. Das Dampfboot „John Potter" und mehrere Waarenlager abgebrannt. Neuy o r k, 11. Juli. Heute früh I Uhr brach an Bord des der Camden- Amboy Eisenbahn Compagnie gehörigen am Pier No. I im North River liegenden Dampfboot „John Potter" Feuer aus, waö so schnell um sich griff, daß nicht nur das Dampfboot mit einer vollen Ladung total zerstört wurde, sondern daß auch die Vorraths-Gebäude auf dem Pier, in de nen eine große Quantität Frachtgüter la- Der durch das Feuer angerichtete Scha den wird auf S 25V,W0 geschätzt und ist theilweise versichert. Bon Missouri. Seschimpfung verver. St. Flagge. Am 26. Juni rissen Rebellen - Bürger das Sternenbanner, das über dem Liber ty Schul Hause bei Gentryville in Gentry Caunty aufgezogen war, nieder und zer risfen es in Fetzen. Sie drohten, daß, wenn die Unionsleute versuchten noch ein mal die Flagge aufzuziehen, so würden sie, die Rebellen, Hülfe von Buschklep pern erhalten. Wie lange soll eine sol che Frechheit geduldet werden ? Oelquelleii. In dem nordwest lichen Theil von Carroll Caunty, Missou ri, bemerkte man seit Jahren eine Art von Erdöl in vielen Quellen. Das Wasser dieser Quellen wurde für heilsam gehal ten und getrunken, das Oel zu medizini schen Zwecken verwandt. Jetzt hat eine Gesellschaft Pennsylvanier die Quellen untersucht und eine Fläche von 8 bis Il> Quadratmeilen für 20 Jahre gepachtet, um naä> Oel bohren zu lassen. In Kur zem hofft man die nöthigen Maschinen an Ort und Stelle zu haben, um ihre Ope rationen zu beginnen. von Sealand, den Sandwich- Z„scl" und Niefil-s. S a n F r a n c i 6 c o, 9. Juli. Aon New Sealand wird unterm II). Mai be richtet, daß bei einem Angriff der Eng länder auf die Eingebornen 1W Englän der, darunter mehrere höhere Offiziere, getödtet und verwundet wurden. Bei ei nem späteren Gefechte wurden die Einge bornen geschlagen. Auf den Sandwich Inseln soll eine ver fassungsgebende Convention gewählt wer den, die unter anderm die Amportation von KuliS vorschlagen wird. Vom Acapnlco, Mcriko, Msten Juni, wird berichtet, daß die französische Garni son in bestem Einvernehmen mit den Bür gern ist, daß aber alle Communication mit dem Innern deS Landes abgeschnitten ist. Die Nevada Staats - Convention hat sich für ein National Papiergeld ausge sprochen. '.ricClellan'a Rede. Die Kupferfchlangen Organe haben viel zu sagen zum Lobe einer Rede, die McClellan neulich zu West Point gehal ten hat. Wenn aber alles, was in fener Rede gesagt wird, wahr ist, so werden die Kupferfchlangen dadurch alsdiegröß ten Lügner gestempelt. McClellan sag te nämlich darin, daß die Rebellen den! Krieg ohne Ursache angefangen hätten. — Die Kupferfchlangen hingegen sagen im mer, die Abolitionisten hätten den Krieg begonnen. Wer ist nun der Lügner, Mc -! Clellan oder die Kupferfchlangen? Wir glauben dafi McClellan in dieser Sache! die Wahrheit eingestanden hat und daß! die Kupferfchlangen das Bolk belügen. ! (Zlu« dem Lantafier V«ik«freund.) Srief aus Lanada. Blair, Canada W.st. Juni 30. Herren Redak t e ur e. In meinem letzten Briefe sprach ich etwas über das Aussehen dieseö Landes und ,n Viesem gedenke ich etwas über die canadi sche Politik zu sagen. Wohl muß ich ge stehen, daß meine Zeit kurz und meine Gelegenheiten beschränkt waren, um fachen zu ermitteln, aber dieseö soll mich voch nicht abhalten etwas über diesen Ge genstand »u sagen. Die Regierung dieser Provinzen (denn Ober- und Unter-Canada sind unter einer Regierung) besteht aus einem Gouvernör und einer Provinzial-Gesetzgebung. Er sterer wird von der englischen Krone er nannt und ist deswegen nicht vom Volke abhängig. Die Gesetzgebung aber wird vom Volk erwählt, und ist daher vom Willen des Volks abhängig. Früher wurden die Glieder des Oberhauses auf Lebenszeit eingesetzt, aber dieses ist in neuerer Zeit abgeändert worden. Doch befinden sich jetzt noch einige Mitglieder im Oberhause, welche auf Lebenszeit ihre Stelle bekleiden. Wenn aber ihre Sitze durch den Tod leer gemacht werden, wer den sie durch die Wahl des Volkes ge füllt. Indem der Gouvernör vom Volk unab hängig ist, werden seine Minister, ohne welcher Vermittelung keine Maßregel durchgeführt werden kann, vom Volk ver antwortlich gehalten. Denn wenn der Gouvernör sein Cabinet formirt, muß er die Glieder desselben aus den Repräsen tanten des Unterhauses nehmen, u. dann werden diese wieder zurück zu ihren Kon stituenten geschickt, um wieder eine Wahl vor dem Volk zu bestehen ehe sie als Ca binets-Minister diene» können. Im Fall daß das Cabinet eine Maßregel anemp fiehlt, und dieselbe nicht durchführen kann, so wird gewöhnlich eine neueßegie.- rung, wie man hier zu sagen pflegt, for mirt, um mehr beliebte Maßregeln zu ver theidigen und durchzuführen. Zuweilen aber gehe» die Minister mit dieser Frage vor das Volk, indem cineaUgeuicine Wahl abgehalten wird, und Repräsentanten, welche für oder gegen diese Maßregel ge sinnt sind, werden alsdann gewählt und das Cabinet wird entweder aufrecht ge halten oder über den Haufen geworfen. Im Ganzen wird vielleicht des Landes Wohl auf diese Weise so gut gefördert, als wie bei uns; aber von den reizenden Bissen einer Präsidenten oder Gouver nörS Wahl weiß leider das canadische Volk nichts, und ist dieser Arbeit ganz überhoben. Die Friedensrichter hier haben keine Macht in Civil-Sachen. Schulden unter dein Betrag von hundert Thalern, werden in den Divisions - Courten eingetrieben, woselbst der Vorsitzende Richter des viertel jährlichen oder Quai ter-Sessions-Gerichts präsidirt. Gericht scheint beides in Civil - Sachen und Criminal - Fällen Gerichtsbarkeit zu besitzen, doch im Gan zen muß ich bemerke», daß meine Gelegen heiten um diese Sachen zu ermitteln, bis jetzt noch ziemlich beschränkt waren. Armenhäuser giebt eS hier keine. — Nicht, daß es hier sowohl als an anderen Orte» keuie dürftige Personen gäb-, son lelbst, auf die nämliche Weise als wie bei u»S unterhalte» werde», wo noch keine Armenhäuser gebaut sind. Die Politiker Canada's sind in zwei Parlheien getheilt, wovon die einen To nes und die anderen Reformers heißen. — Erstere sind sehr große Freunde unserer südlichen Rebellen und sind sehr nahe mit unsern einheimischen Kupfer schlangen ver wandt. Letztere sind Freunde der Ver. Staaten, und fühlen beinahe ein so großes Interesse in dem Sieg unserer Waffen, als wir selbst. Die Nachkommen der al ten Auswanderer der Ver. St. sind bei nahe alle der Reform Parthei zugethan und scheinen unser Land als ein ächtes Mutterland zu betrachten. Ergebenst zc. I. B. G. Schlechte Nachrichten von Idaho. Ueber St. Joseph, Missouri, kommen Berichte durch Reisende, welche dort von den Idaho Goldminen, über Fort Ben ton und Gilpin, auf dem Dampfer Fan ny Ogden anlangten. Ihre Mittheilun gen sind durchaus nicht erinuthigend. Sie melden, daß feit einiger Zeit gar keine neue Goldentdeckungen stattgefunden ha ben, und daß auf ieden Thaler, de» man „machen" kann, 8l Cents Kosten kom men. Als die Gesellschaft, bestehend aus 75 Mann, die Minen verließ, hatte dort gerade die Frühlings-Einwanderung ein zutreffen begonnen, und die Reisenden sind der Ansicht, daß in den Minen sich bald große Noth einstellen wird, wen» die Einwanderer alle dort eingetroffen sind. Keiner von diese» 75 hatte über H !Wtl in Gold bei sich, und !?1»0 davon kostete die Reise von Fort Gilpin nach St. Jo seph. Einer von de» Herrn erklärte, er würde nicht für Thäler noch ein mal nach den Idaho Minen zurückgehen. Er war fast zwei Jahre in Californien, Utah und Idaho gewesen. Dieser Au fenthalt hitte ihn 125 t) Thaler gekostet, ohne daß er etwas hätte mache» können, und er ist dadurch so zufriedengestellt, daß ihn nichts mehr verführen wird, den Ele phanten noch einmal zu sehen. Da kein Grund vorliegt, die Glaubwürdigkeit die ser Reifenden zu bezweifeln, so werden ihre Mittheilungen wohl dazu beitragen, die übertriebenen Erwartungen, die sich Viele von der Ergiebigkeit jener Joaho- Goldiiiinen machen, Etwas herabstim men. Säet Suchweize». Die landwirthschaftlichen Zeitungen ge ben den Bauern den Rath, noch in die sem Monat Buchweizen auszusäen, da die Waizenernte voraussichtlich im ganzen ! ! Westen und Nordwesten verhältnißmäßig ! spärlich ausfallen wird. Wird Buchwen ! ze» ausgesäet, so fällt feine Erntezeit in eine Periode, in welcher die Bauern meisten ihrer Crntearbeiten gethan, und sonach Zeit haben, den Buchweizen einzu-! ernten. Die Rt'krutirungen in Philadel' i ! phia werden eifrig betrieben. Die amerikanischen Indianer. Mittheilung von einem lutherischen Missionar unter den Indianern. Diese röthigen Söhne der Prärien Ne waSkas sind es, von denen ich Dir zunächst ?twaS erzählen will. Diese, wie alle an dren Jndianerstämme, theilen sich in ver schiedenen Abtheilungen, welche Jahr aus Zahr ein auf der Prärie umherziehen. — Lald ziehen mehrere Abtheilungen zusam men und bilden ein großes Lager, bald ziehen sie in kleineren Parteien wieder uiseinander, so daß sie sehr zerstreut woh ,en. DieSthun siemeistentheils imSom ner, wenn Durchzüge von Weißen kom men, mit denen sie Handel treiben, oder sie theilen sich um der Nahrung willen Venn ein großes Lager auf einem Platze incht genug Nahrung findet. Da kann ?s kommen, daß ein hundert bis zwei hun dert starkes Lager in wenig Tagen sich al so verlaufen hat, daß blos zehn oder we niger Zelte übrig bleiben. Mehrere Ab theilungen kommen gar nicht zusammen. So giebt es z. B. verschiedene Abtheilun lungen unserer Zigistas, die wir noch nicht kennen, weil sie nicht in die nördlichen Ge genden hiesigen Landes ziehen. Diese müs sen nun von uns aufgesucht werden, nach dem wir durch die Abtheilung Omisiö (Fresser) mit ihrer Sprache vertraut wor den sind. Schon der Name, Fresser, be sagt, was das für Leute sind und was ih res Herzens Wunsch und Sehnsucht ist. Der Indianer lebt ganz von dem, was die Prärie bietet, nämlich vom Wild. Daher ist er ein Jäger von Profession und sein Leben ein Jägerleben. Darin ist er recht wild, abgehärtet und grausam wie daS wilde Thier, das er verfolgt. Nur da bleibt er, nur da gefällt es ihm, wo das Wild ihn in großer Zahl umgiebt. Hat er das, so hat er genug ; denn dann kann er seinen Bauch füllen, und das begehrt er. Den Krieg gegen andere Stämme liebt und sucht er. Darin ist er ausdau ernd und grausam. Dem feindlichen Stamm wird ebenso gut aufgelauert und nachgespürt wie der Büffelheerde; nur wird er mit noch größerer Begierde und Freude verfolgt, als diese. Krieg, Mord, Feindschaft. Haß und Fressen, sowie die auS der Unmäßigkeit entspringenden La ster sind diejenigen Stücke, welche das heidnische, gottentfremdete Herz des In dianers erfüllen und die sich alSbald zei gen, wenn man ihn kennen lernt. Im Uebrigen ist er freundlich, besonders gegen Freunde. Aber darin darf man ihm nicht trauen; denn hinter der Freundlichkeit verbirgt sich größtentheils ein heuchleri sches zweitheiliges Herz, das nach deS Nächsten Habe trachtet; oder es ist ein lüderlicher leichter Sinn, der in der Miß achtung und Verschwendung des Eigen thums Befriedigung findet. Der Indianer lebt so in den Tag hin ein, daher bei ihm wenig Sinn für et was höheres und Geistiges zu finden ist. Sein höchster Gott ist er selbst, nämlich sein Bauch. Um dessen Willen ruft er ver schiedene Götter an, und treibt feine Zau berei. Alle seine Gebete haben kein an deres Absehen als Befriedigung seiner niedrigen Begierden. Er ruft zum obe ren Häuptling, den er im Himmel glaubt, zum untere», welcher sich in der Erde be finden soll. Ost, Süd, West, Nord, Son or, sseuer unu «nvere Clturulen »uft er an, damit sie seine Uebel abwenden und seinen Wunsch, reich zu werden, erfüllen lollen. Um seinen Zustand nach dem To de ist er unbekümmert. Daß er eine un sterbliche Seele hat, weiß er. Wie oder wo diese sich nach dem Scheiden auS dem Leibe befinde, darum sorgt er nicht. Ei nige glauben, daß beim obern Häuptling gut wohnen sei. Diese binden deshalb ihre Verstorbenen auf Bäume oder hohe Stangen. Andere glauben beim unteren Häuptling sich wohl zu befinden und las sen sich in die Erde begraben. Der untere Häuptling aber bekommt die meisten See len, denn die meisten werden begraben.— Doch das geschieht mehr aus Furcht vor den Raubvögeln, von denen die aufgebun denen Leichname zu schnell weggefressen werden. Viele vermuthen, daß die Milch straße lauter abgeschiedene Seelen seien. Eine Unseligkeit der Seele nach dem To de glaubt der Indianer nicht, sondern das Leben nach dieser Zeit stellt er sich glän zend und henlich vor, »»gefähr wie auf dieser Erde, nur mit den, Unterschiede, daß er nach dem Tode alles das in reichem Maße finden werde, was er hier geliebt und gewünscht hat, aber entbehren mußte. Daher erwartet er nach dem Tode, daß er an dem Orte wo er kommen werde, alle niedrigen Lüste und Begierden weide be friedigen können. Krankheit und Tod findet er auch dort wieder vor. Darnach aber wird er auch wi.der an einem andern guten Ort befördert. Das sind im Gan >en die Borstellunge», die er sich vom Le ben nach dem Tode macht. Dieses arme Jndianervolk steht nun wie verlassen da. Zwar arbeiten an ver schiedenen Stämmen Missionär» verschie dener christlicher Confessionen. —Der Staat thut hierin wenig oder gar nichts, so viel er sich's auch kosten läßt, um die Indianer wenigstens zu civilisiren. Doch hat er dabei nicht sowohl daö Seelenheil der Indianer als seine» eigenen Vortheil im Auge. Er trachtet das ganze Land einzuiichmen und auszubeuten. Dabei werden die Indianer gedrückt und betro gen auf vielerlei Weise. (rürucl.luvenile Ooneei't in der Odd Mows Hallt. Am Donnerstag Abend, Juli 2t. wird Hr. I. H. Kemmerer eine erhabene imisikaltsche Unterhal tung geben, U'telstW von Ist> Amateuren, tte 311 verschiedene Slücke singen werden. Ticket« !5 Cents—Kinder lt) Cents. Anfang 3 Uhr Abends. Jult 19. tSOI. w. Ceder-Kamphor! Das einzige unfehlbare M ttel zur Veililgung von Schaaben und andern Insekten, zu haben bei J> B. M o s e r, Apotheker. Mtnlaun, Jult 19. «q3m