Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, July 05, 1864, Page 2, Image 2

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    Aecha Caunty Pattiol.
Allentaun, Pa., Juli, 1864.
Ä-'g-nduch. H'r°u«geb.r und Sig.Mhtlmer
Alex. Miller, Seh«lft-Edit«r.
tkine Special « IVahl.
Die S p c c i a l - W a h l für die
Annahme oder Verwerfung der Amend
ments zur Constitution des Staate«
findet statt am
Crsten Dienstag im August.
Das erste Amendment verfügt, das
alle S o l d a t e n, die sich bei eine,
Wahl im aktiven Militär-Dienste befin.
den, das
Stimmrecht haben sollen.
Wegen den übrigen Amendment« stehe 4te Sei
tc dieser Zeitung.
Lommittee.Versammlung.
Bei einer Versammlung der Erecuti
ven Caunty-Committee, der Union Par
thei, gehalten am Sten Juli, an dem Gast
Hause von Charles I. Hagen
b u ch, in der Stadt Allentaun, würd«
auf Vorschlag
Beschlossen, Das eine Union
Ratificationß-Äersammlung, auf Sam
stags den 30sten Juli nächstens, um Ii
Uhr Vormittags, in Trerlertaun, Lechc
Caunty, gehalten werden soll, und da>
alle wahre Freunde der Union Hochach
tunqsvoll dazu eingeladen sind.
Beschlösse n.—Das obiger Be
fchluß, sowie der Aufruf für die gedacht
Versammlung, in allen Union-Zeitungei
dieses Caunties bekannt gemacht werde«
sollten.
Jonathan Reicharv, Ptefl't. >
Leuer in Neffsviile.
In der letzten Freitag Nacht brach eii
Feuer aus in der Kutschenmacher-Werk
statte der Herren Ne ff, in NeffSville, Le>
cha Caunty, und trotz allen möglicher
Anstrengungen konntedemfelben kein Ein
halt gethan werden, bis gedachtes Gebäu
de sammt einem großen Stock Holz, sowi,
auch einem Främ-Wohnhaus, worin ge>
nannte Herren Stohr hielten, und wel
ches durch zwei Familien bewohnt war
und einem anderen Gebäude welches «l<
ein Bonnetmacher Etablisement benutze
wurde, bis auf den Grund Niedergebra»»!
waren. Die Trocken-Waaren. so bench
lti man uns, llnd meistens gerettet wor
l?e», die Grozereien und der Hausrath dei
beiden Familien wurde aber zerstört. E>
muß dies ein schwerer Verlust für di
Herren Neff sein und man hofft da<
derselbe meistentheils durch Versicherung
gedeckt sein mag. Wie das Feuer.ent
standen ist haben wir nicht in Erfahrung
bringen können.
Leuer in Mauch Cbun?.
In der letzten Freitag Nacht sing di
Seifensieder-Werkstätte der Herren Lew
is undCharlesßitter, Söl)
ne unseres Stadtbürgers und Nachban
Jacob H. Ritter, in Mauch-Chunk, Feu
er, und ehe demselben Einhalt getya,
werden konnte, war dieselbe gänzlich mi
allem Stock in einen Ruinhaufen un>
Asche verwandelt. Den Belauf des Ver
luffeS haben wir nicht erfahren, —derselb
soll aber schwer sein. Wahrlich diese flei
Bige junge Männer haben all;uschl?a?tel
Glück mit ihrem Geschäft. Ihre Werk
statte war vor einiger Zeit schon einma
niedergebrannt. Als dieselbe wieder auf
gebaut war, zerstörte eine Wasserflut!
dieselbe abermals zum Theil, und nun
nachdem sie wieder ausgebessert war, wur
de dieselbe nochmals durch Feuer zerstört
Trauriges Unglück.
Letzte Woche eines Abends wollte ei»
Arbeiter an den Eisen-Et blisements, be
der Lecha nach vollbrachter Tagesarbeii
nach Hause gehen, wobei er über die Nie
gclbahn mußte; und als er zu der Bahr
kam, braußte eben ein Karrenzug heran.
Cr wartete und ging sodann hinter dem
selben über die Bahn, wo er durch einer
den andern Weg gehenden Zug übersah
ren und plötzlich getödtet wurde. Wenr
wir recht berichtet sind, so war es eir
Welschmann und hinterläßt eine Gattir
und Kinder.
Arm gebrochen.
Letzte Woche halte ein Sohn der Witt
we K n a u ß, von dieser Stadt, das Un
glück durch das Räderwerk, woran er fes
geworden war, in der hiesigen Rollmühle
einen Arm, so schrecklich erbrochen zu
kommen, daß man fürchtet er müße abge
nommen werden.
Di« Thaler elausel.
Der Senat ist der Confcriptions Bill
des Hauses wie sie in einer andern Spal
te abgedruckt steht, nicht beigetreten, son
dern hat einen neuen Gesetzentwurf sub
stituirt, der allerdings auch dieH3NO Klau
sel ausbebt, aber auch andere, von den
B. schlnssen des Hauses abweichende Be.
Stimmungen trifft. Es ist daher ncch kei
neswegs entschieden, ob in diesem Con
grosse noch eine Vereinigung der beider
Häuser über jene Clausel zu Stand«
kommen wird.
»S-Wlr lenken die Aufmerksamkeit de« Publi
kum« auf die Bekanntmachung des Hrn. T. V
Nhsava, worin er seinen großen und n'uen Ein
kauf der slbönsten und nützlichsten Buche» und an
derer Artikel zum V'rkauf anbietet. <i« ist eine«
drr ciusgedebntesten Etabltsem.nt« im Lande un>
nirgrnds kann man Bücher. Schreibmaterialien u
s. iv. Wohls»»« kauftn, «l« b»> ihm. Rufet an
Die demokratische National Coir mitte«
hat einen guten Witz gemacht, sagt d,
Rochester Beobachter, indem sie die vemc
kratische National Convention vom 4te
Juli, dem Tage der Unterzeichnung de
Unabhängigkeits Erklärung. auf den 2.
Zlugust, den Geburtstag Benedikt A>.
nold'ö des ersten Verräthers in den Bn
einigten Staaten, verlegt hat. Unsci
Leser wissen, daß Arnold, früher ein vei
dienstvoller Offizier im Unabhangigkeite
kriege, nachdem er wegen Unterschleis
von Waschington einen Verweis erhal
ren, aus Gewinnsucht und Rache de
Engländern Westpoint überliefern woll
te und, als sein Verrath entdeckt würd,
noch Zeit genug fand, zum LandeSfeind«
zu entwischen. Dieser gab ihm eine Bt
lohnung von 6IN.WN und machte >h
zum General, und in dieser Eigenschai
verwüstete er später mit einem Comman
do Engländer und Tories die Gegen
von Richmond mit Mord. Brand un
Raub.
Wir wissen nicht, ob die demokratisch
National Commiltee diesen Tag absichl
lich gewählt. Bezeichnend genug ist »>
und eins steht fest, daß es unter den d«
mokratischen Führern übergenug gib
die gegen ihr Vaterland keine größere
Rücksichten hegen als Arnold und de
Norden ebenso bereitwillig an den Sn
den verrathen würden, wie jener die Vei
Staaten an England.
Das Hauptmotiv der Verlegung d<
demokratischen National Convention i
unschwer herauszufinden. Die gegen
värtige demokratische Parthei hat kein
Grundsätze zu verfechten, keine Platfori
nifzustcllen. denn das, w'as sie denkt un
wünscht, istHoch v e r ra th, und s
wagt es nicht, es dem Volke ungeschminl
zu sagen.
Was die demokratischen Führer Verlan
gen, ist einzig die Regierung, daS heis
die Beute. Eine Friedens - Platforn
das heißt die Unterwerfung deö Norden
unter die Rebellion, wagen sie aber g«
genwärtig noch nicht zu proclamiren; I
hoffen, daß Grant geschlagen werde, un
erjr dann glauben sie das Volk würde g<
nug, um Sympathie zu erringen und o>
fen hervortreten zu können.
Ihre Existenz ist an den Untergan
der Unions - Heere geknüpft, ihre Pla>
form heißt Zersplitterung der Union.
Sollte aber doch, wie es wahrscheinlü
ist, die bewaffnete Rebellion im Lauj
des Sommers den Todesstoß bekomme«
so werden sie eine Art Kriegs- und Un
onß Platform aufstellen, mit in das all
gemeine Horn blasen und nach Kräfte
vie Patrioten spielen.
Die Unmöglichkeit, das, was sie den
ken, in einer Platform zu verkörpern, i
vie Ursache, warum die Convention, da
heißt die Abschaffung und Proclannrun
verschoben wird.
Von Neu-OrleanS.
N ewßork, 29sten Juni. New-Or
leans Zeitungen vom 2!sten berichten fol
gendeö:
Die Rebellen haben sich von Tunic
Bend zurückgezogen. » »,
Dampfboot angegriffen und schwer beschä
Gesundheitszustand von New-Or
leans ist sehr gut.
Gen. Banks hat verordnet, daß alle
in New-OrleanS ankommende Gold beii
Ver. St. Ass. Schatzmeister deponirt un
von diesem nur gegen aenügende Bürs
schafr abgeliefert werden darf, daß es nich
benützt werden soll, um die Verordnun
der Regierung zu übertreten.
Bon der Potomae Armee
Ba ltim o r e, 29. Juni. Ein Mit
glied der Christian
dem „American/' daß er die Soldate
in bester Stimmung gefunden Halle. E
hatte eine Unterredung mit Gen. Granl
ver auf seinen Erfolg vertraut. Er sag
te: Es gäbe nur einen Ausgang: di
Niederlage des Feindes, oder sein Rück
zug von Petersburg und dann seine voll
ständige Ueberwälrigung. Ausgedehnt
Vorbereitungen seien im Gange, un
bald werde daß Land das militärisch
Genie und die ausführende Geschicklich
keit der Generäle Grant und Meade nocl
lauter preisen. Es sei durchaus kein
Veranlassung zum Verzagen.
Scbatzfekretär <shafe resignirt
Am 30. dieses schickte der Präsident den
Senat die Nomination des Achlb. Davii
Tod von Ohio als Schatzsekretär ein ai
die Stelle des Hrn. C h a s e, der resig
nirt hat.
Hr. Tod zog aber seinen Namen zurück
als er fand, daß im Senat ihm Schwie
rigkeiten entgegen treten möchten. Dei
Präsident mußre daher eine andere Person
an seine Stelle vortragen, welches in de,
Person von Wm. P. Fessenden Senatoi
von Maine, geschah, welche Nomination
der Senat sofort einstimmig bestätigte.
Tie Goldbill widerrufen.
Eine neue Sensation folgte gestern
Nachmittag auf die vorgestrige. Di.
Gold-Bill ist widerrufen und Gold, das
am Morgen bis auf 289 gestiegen, dann
auf die Nachricht von Fessenden S Nomi
nation auf 255 gefallen ixar, siel soforl
auf 225 und stand gestern um 5 Uhr nach
Schluß der Börse nur noch 210.
Man glaubte allgemein, daß Hr. Fes
senden den Widerruf der Goldbill zur Be
dingung der Annahme deö Schatzamts
gemacht habe.
Spun k.—Der alte 79-jährige Ja«
cob Moser in Tamaqua, Schuylkill Co.,
hat noch patriotisches Feuer in den Adern,
wovon die Thatsache, daß er lebthin einem
Freunde von Jeff. Davis daselbst, der
Verrath predigte, eine Prügelsuppe gab,
der beste Beweis ist. Es ist zu bedauern,
daß der Parteihaß bei manchen Leuten so
groß ist, daß sie gegen ihre bessere Ueber
zeugung Ausdrücke gegen die Union und
ihre Vertheidiger gebrauchen die wirklich
verrätherisch sind, und eine Züchtigung
verdienen, wie sie der alte Moser gegeben
hat.
IH/^Gcstern—der 4. Juli—»vnrd« hie>
ziemlich allgemein gefeiert.
Das »eue AiehunstS-Gefctz
Daö neue Ziehungsgesetz ermächtigt
den Präsidenten, nach seinem Guldiniken
zu irgend einer Zeit eine Anzahl von frei
willigen für ein-, zwei- oder dreijährige
Dienstzeit zu den Waffen zu rufen. Im
Falle einer Ziehung soll seder Ersatzwann
der Town dem Precinct oder Wählt»
rikt, in welchem er freiwillig eingetreten
oder gezogen worden ist dem Contingent
derselben zugeschrieben werden.
Jeder Voluntär oder Ersatzmann, der
für I Jahr angenommen wird, wen» er
nicht früher verabschiedet werden sollte,
soll eine Bounty von H 299, für 2 Jahre
von T 399 und für 3 Jahre von T 499 m
gewissen Abschlagszahlungen erhalten.
Im Todesfalle des Voluntärs oder Er
satzmannes soll die im Rückstand geblie
bene Bounty der Frau, den Kindern oder
den gesetzlichen Repräsentanten des Ver
storbenen bezahlt worden, im Falle seiner
ehrenvollen Verabschiedung wegen emp
fangenen Wunden soll ein solcherVolun«
tär oder Ersatzmann die volle Bounty er
halten.
Im Falle daö Kontingent irgend einer
Ton», innerhalb 6» Tagen nach dem Auf
ruf des Präsidenten nicht vollzählig ge
stellt sein sollte, hat er die Befugniß, eine
Ziehung für einjährige Dienstzeit anzu
ordnen, damit die mangelhaft gebliebenen
Eonlingente vollzählig werden. Im Fal
le einer solchen Ziehung soll die Negie
rung keine Geldzahlung empfangen, durch
welche ein militärpflichtiger Mann seiner
Militärdienstpflicht enthoben wird.
Unter andern Bestimmungen hat auch
die obrigkeitliche Behörde irgend eines
Staats daö Recht, in den rebellischen
Staaten zu rekrutiren. .
Sie bestimmt ferner, daß Minderjähri
ge unter 18 Jahren, die sich ohne die Zu
stimmung ihrer Eltern anwerben lassen,
als entlassen zu betrachten seien.
Personen im Fiottendienste, die wäh
rend der gegenwärtigen Rebellion einge
treten sind, sollen dem Contingent irgent
Mer T-?wn, einem District, einer Wart
oder einem Staat creditirt werden unt
zwar aus der Ursache, weil sie im besag
ten Dienst stehen und nicht vor dem letzt
verwichenen Monat Febr. enrollirt wor>
den sind.
Stevens beantragte ein Amendement
sahinlautend, daß das Gesetz in Bezu(
auf solche Personen, die aus Gewissens
scrupeln dem Tragen der Waffen Wider
stand leisten, durch dieses Gesetz nicht al
terirt oder beeinträchtigt werden sollen
jedoch mit Ausnahme desjenigen Punktes
der sich auf den Geldbetrag bezieht wel
cher für die Exemption zu zahlen ist.
Dieses Amendement wurde mit 79 ge
gen 68 Stimmen angenommen.
Smither's Widerrufsantrag der H 391
Clausel wurde mit 81 gegen 75 Stimme!
angenommen.
Schluß der Philadelpkia Lair.
Der Schluß der Philadelphia Fair zo,
sich am vorletzten Dienstag Abend biszui
späten Stunde hin und erst um Mitter
nacht begannen sich die ungeheuren Räu
me zu leeren.
Fvljjruvro ist V..S
stimmungen in der Fair.
Für daö Ehrenschwert wurde,
in, Ganzen 5,541 Stimmen abgegeben.-
Davon erhielten
General Meade 3442
General Hancock 1596
General McClellan 299
General Grant l? 7
Für die si l b e r „ e V a s e wurde,
im Ganzen 10,455 Stimmen abgegeben
Davon erhielten die größte Anzahl :
E. G. Jameö (Mitglied der Kornbör
se. welcher sich um das Gelingen der Fai>
sehr verdient gemacht) 49311 Stimmen.
Union League 4995. Lincoln 859.
Für das si l b e r n e F e u e r l e u t
Horn wurden 27,846 Stimmen abge
geben. Diese Abstimmung'hatte daö mei
ste Interesse gefunden.
Die größte Stimmenzahl erhielten :
Goodwill Feuer-Compagnie 12,732
Fairmoünt do. 9,941
Pennsylvania do. 1,415
Phönix do. 1,688
Für die F e l d g e r ä t h s ch a 112 t e r
wurden 315 Stimmen abgegeben. Dil
größte Zahl erhielt Gen. Birney—39B.
Für das Sat t elz eu g wurden 215
Stimmen abgegeben. Die größte Zah
(116) erhielt General Hancock.
Für den Damenstrohhut wur
den 998 stimmen abgegeben. Diegröß
te Zahl (297) erhielt die Gemahlin dei
General Burnsive.
Schreckliches Eisenbahn . Unglück nah«
Montreal, Canada.
Ein Zug mit deutschen Emigran
ten stürzt in den Beloid Fluß.
Montreal, 29. ?uni. Ein aus II
Wagen bestehender Bahnzug mit
deutschen Emigranten ist heute früh bei
St. Hilaire von der Beloid Brücke her
abgestürzt.
Zweite Depesche.
Montreal, 29. Juni, 8 Uhr früh.
Man hat bis jcht 34 Leichname aufge
funden und zwischen 39 49 Personer
herausgezogen, die mehr oder minder
schwer verletzt sind. Bis zu einem Wa
gen hat man noch nicht gelangen können,
um die darin befindlichen Todten heraus
zubringen. Nur zwei Lebende sind aus
diesem Car herausgekommen.
Der Ingenieur stürzte mit der Lokomo
tive ebenfalls hinunter, kam aber mil
leichten Verletzungen davon. Auf ihm
scheint eine furchtbare Verantwortung zu
ruhen, da er die bevorstehende Vorschrift,
still zu halten, ehe er auf die Brücke fahre,
nickt beachtet hat.
Die Tiefe des Wassers an dem Platze,
wo der Unfall passirte, war ungefähr iv
Fuß.
Der Conducteur ist todt und der Feuer
mann scheint dasselbe Schicksal gehabt zv
haben.
" St. Hilaire ist 19 Meilen von Mon
treal entf,rnt.
Kartoffeln sind plenty in
Allentaun Markte.
Lie Ernte - Ausflcyten in Lalifornien
Die Motterey Gazette vom 20- Mai
chreibt Nachfolgendes über die Ernte
Aussichten in Süd - Kalifornien: W»
>atten in den letzteren Tagen mehrfach!
»iegenschauer, was der Vegetation e»
,rüneö Kleid verliehen. Frost hatte,
vir in jüngster Zeit keinen und somit ha
»as BiSchen Regen mehr genützt, all
>ies anderweitig der Fall sein wüwe, e
am aber zu spät, der Regen, um unse
Lieh und unsere Saaten zu retten gedtt
)en sein und eine unermeßliche Quant.'
ät Vieh wäre uns erhalten worden, wa
etzt unrettbar v.rloren ist. Won alle>
iluSsaaten wird man kaum noch etwa
Heu oder Stroh einheimsen können,
Lebrige lohnt sich nicht der Mühe, nieder
>umähen. Kartoffeln und Bohnen wer
?en kaum besser dabei wegkommen.
Rindvieh, Schaafe und Pferde, wa
zen Reichthum dieser Gegend bildet, wer
Den nahezu alle zu Grunde gehen, wen
man sie nicht bereits schon hingeschlach
tet hat, um wenigstens einigen Nutze!
ius ihnen zu ziehen. Schaafe natürlich
kann man auf andere Waideplätze brin
gen, und so wird wenigstens ein The!
davon gerettet werden, sinden zu bi
K 3 Käufer, größere bringen wohl auc
bis Sl5. Es sind jedoch sehr wenige vo
dieser Sorte vorhanden. Von den übrige
wird man kaum die Häute benutzen kön
nen, da sie gewöhnlich an solchen Plätze
umkommen, wo man nicht beikommen kanr
An der Seeküste giebt es natürlich einig
Plätze, wo das Gras nicht ganz verdon
und wo Man einige Stücke Rindvieher
halten kann. Was aber oben angegeber
findet auf dem größten Theil von Süt
(Kalifornien Anwendung.
Die Heu- und Fruckternte in pennsyl
vanicn.
Der Skippachville, Montgomery Co
„Neutralist" vom 23. Juni schreibt:
Die Heuet in dieser Gegend hat bereit
anfangs voriger Woche begonnen und d!
Bauern sind daher sehr geschäftig, dad>
Ernte groß, der Arbeiter aber wenig
sind. So weit war das Heuwetter auk
gezeichnet gut und die AckerSleute hatte
keine Schwierigkeiten das Heu, welche
im Allgemeinen von guter Qualität if
im besten Zustande unter Dach und M
zu bringen.
Da» Getreide steht schön und ve>
spricht eine reiche Ernte.
Heue t--Der „ Northampton Co>
respondent" vom L 9. Juni sagt :
Unsere Bauern haben zum Einheimsc
ihrer Heuernte prächtiges Wetter gehab
und Alles ist so gut von Statten gegai
gen, daß viele schon vorige Woche dam
fertig geworden sind. Die Ernte ist sei
gut ausgefallen und hat die Arbeiten u>
serer fleißigen Bauern soweit reichlich b
lohnt, was wir ihnen von Herzen göi
nen. - ,
Die Fruchternte wird nächste Wvä
bei den meisten, Bauern in Northamptc
Caunty beginnen. Die Frucht ist schc
gereift und wird einen reichlichen Ertro
ergeben.
Tie Auspickten in einigen andern Sita«
Das Naschville (Illinois) „Journal
vom 2S. Juni schreibt über die Ernteam
sichten m jenem Staate Folgendes:
Die Weizenernte wird am En>>e dies
Woche beginnen, und verspricht in viell
Theilen deS Cauntys (Waschington) reici
leich auszufallen ; das Welschkorn ist ha
noch etwas zurück. .
In Wisconsin, lowa, Michigan ur
einigen der Caunties im nördlichen The
le von Illinois leidet der Weizen und ai
dere Früchte an Trockniß.
Die Tabaks-tLrnte in Rentucky.
Herr Abel Meader, von Burleyvill
Kentucky, schreibt unterm 17. Juni de,
„Louisville Anzeiger," daß in Folge dl
guten Tabaks - Ernte im vorigen Jal»
sehr viele Bauern sich veranlaßt sahe,
dieses Jahr Tabak zu pflanzen ; daß ab,
nach einer genauen Untersuchung der
der in dortiger Gegend, so wie der in de
Nachbar-Caunties, die Aussichten auf e
ne gute Ernte sehr gering sind, indem di
Felder bedeutend von dem Cutwurm un
den Heuschrecken, die a i manchen Orte
ganz Besitz von den ausgesetzten Pflar
zen genommen, gelitten haben. Außer
dem mußten die Pflanzen bedeutend dun
die andauernde Dürre leiden. Der To
bak an und für sich jetzt ist schon hoch ge
nug im Preise, wird unter den Umstände
eher höher als niedriaer werden.
Grausamkeiten der Rebellen
Brownlow'S Knorville Whig schreit
Folgendes: .
. Hunderte von Männern sind thal
sächlich erhängt und erschossen morde
von Longstreet's Räuber-und Mörder
Banden. Leute von Charakter komme
täglich und bezeugen diese Thatsachen.
WbicherS-Cavallerie - Compagnie, un
ter Nathaniel Browns Führerschaft
nahm James Bell, Bruder von Dr. Bei
von Greene Co, zwang ih", feinen Kop
auf einen Klotz zu legen, der im Weg
stand und schlug ihm dann mit Steine
und Knitteln das Gehirn auS dem Kopfe
Sie nahmen dann von dem Blute un
dem Gehirn und rieben es der Frau de
Bell unter die Nase fluchend und ih
sagend, sie solle das riechen. Sie brann
ten das HauS nieder und erlaubten de
Frau, zuzusehen. Der berüchtigte WheS
ley Peoples und sein Bruder, Sohn vo>
Bill PeopleS, waren in der Gesellschaft
Wollen unsere Leute nicht diesen ihre Auf
merksamkeit schenken, wenn sie in jen
Gegend vorrücken?
Und mit solchen Leuten verlangen di
Copperheads, daß wir die Freunde de
Union—Frieden machen sollen! Ist da,
nicht ein infames Verlangen? Aber z>
was würden die Verräther nicht Ja sage,
wenn sie das Land dabei ruiniren könn
ten ? .
ILS"J u r i st. -- Unstreitig ist mein
Fakultät die ältere z denn Kain erschluz
Abel, und daS war ein Kriminalfall.
Mediziner. Ganz recht, abei
noch bevor das geschah, ereignete sich dil
Wegnahme einer Rippe Adam's, und dai
war eine Operation.
Die seinvsel« A? Stimmung Deutschlanvs
Hxgen tLngland
hat schon an vielen Orten in Resolution
en ihren gewann schien Ausdruck gefun
den. und diese Stimmung mag den Kr«i
mergeist der t Engländer auch nicht wenig
beunruhigt uv d seiner Bekehrung beige
tragen haben.- Eine große Anzahl Lu.
beckcr Bürger haben z. B- eine Erkla
rung unterzeichnet, in der es heißt: „Du
Gehässigkeit u ad blinde Feindlchaft, wel
che die Bevölkerung Englands in der
lehren Monat» n gegen unser Vaterlin'
«aezeiat, entbindet das deutsche Volk alle
der Rücksichte ~, zu welchen eS sich viel
! leicht durch Erinnerung an die aemein
same Abstammung und frühere Bundes
,enossenschaft bewogen fühlen könnte.-
l'nser Baterland bedarf der Englände
nicht mehr, als jedes «idern Volkes, un
um ihnen dies begreiflich zu machen, wer
den die NMnzeichneten für ihre
lichen Bedürfnisse sich keiner Erzeugnis
der englischen Industrie mehr bedienen
so weit sie es zv vermeiden im Stand
nd hat im letzten Jal)»e für I
Millionen PfunD St. nach Deutschlan
ausgeführt, und wir glauben nicht zu »
ren wenn wir annehmen, daß Englan
lieber die gc.nze dänische Frage, sewe e>
aene Ehre un d Reputation, seine M,w
ster und Zeitungsschreiber opfern wnt
als diesen einen gMen zahlungsfähige
Kunden. Es gibt An ke.n Volk, l
dem eine gemein.?, selbst>uchtige und hal
gierige Gesinnung so verkopert ist, a>
das englische. Das Witzblatt ~Figaro
hat den, Hisse un.'» der Verachtuiig gege
vie Engländer ein.'n kostlichen Auödrul
gegeben, indem er i mter der Uebe» schnfr
~Nothgetrungeneßepressalien das Fol
gende veröffentlicht : Da
nicht im Besitze von IIXZO Kriegsschiffe
mit Kanonen ist. welche ei forde>
lich wären um den ~ wthkranken engl
scken Bulldogg für f. in unanstandis«
Zähnefletschen nach Geb uhr zu zuchtigei
so schlagen wir vorläufig
geltungSmaßregeln gegen England vor
l Jeder Engländer, de^'ein deutscht
Hotel, Theater, Kaffeehaus u. s. w. b<
critt, wird ohne alle Umstand e hinausg«
vorfen. .. .
Ä Zeder Engländer, der sl h an eine
gewiss.'» Zufluchtsort flüchtet, »vird a l
Bismark eingenagelt.
?. Jeder Engländer, der eine deutsä
Bierbrauerei besucht, wird a la L„>ayna
bei Barclay u. Co., durchgeprügelt. '
4 Alle englischen Kunstreiter und re
tenven Engländerinnen werden pol i»eiln
ausgewiesen.
5. Alle englischen Fabrikate, als eiW
sche Pflaster, Stahlfedern, Maschi.ien i
s. w. werden vernichtet.
l>. Wer einen Faden Baumwolle ar
dem Leibe trägt, wird öffentlich gelynch
7. Der Name Engländer zu einei
Schimpfnamen gestempelt, wie im Mil
telalter der Name Jude.
Die englische Sprache wird Gam»>
spräche gleichgestellt.
!>. Alle Theilnehmer von Shakssprao
Clubs werden in Irrenhäuser geschickt.-
(Corr. d. Herald.)
Areie Arbeit auf den Plantage
am Mississippi.
Die Berichte von den Baumwoller
Plantagen am Mississippi, welche gegei
wärtig durch freie farbige Arbeiter bebai
werden, lauten überarrs günstig. D
Neger, welche ihren Lohn prompt erhal
ten, sind auserordentlich fleißig? und ir
telligente Arbeiter. Ein New Dorker d»
dort eine große Pflanzung gepachtet ha>
beschäftigt 7M Neger und rühmt dl
Leichtigkeit, mit der diese Leute unter dei
freien Arbeitssystem zu lenken sind. Si
verlangen pünktliche Bezahlung und ein
passende humane Behandlung, sind dan
aber auch so gute Arbeiter, wie Weif
nur sein können. Der Unternehmer ver
spricht sich eine gute Durchschnittsernl«
welche ihm einen sehr bedeutenden Profi
geben wird.
Die einzige Schwierigkeit, mit welche
die Plantagenpächter längs dem Missij
sippi zu kämpfen haben, ist die Gefah
vor Angriffen der Rebellen u»d der Gue
rillas. die jeden Augenblick ihnen all
Früchte ihrer Mühe und Arbeit raube
können. Hier ist ein neues Feld für di
Thätigkeit der Regierung. Sie muß hie
organische Einrichtungen zum Schutz de
Arbeit treffen. Es muß für die Bewaff
nung der Arbeiter und einige Einübung
in Gebrauch der Waffen gesorgt werden
so daß sich die Plantagen gegen gewöhn
liche Guerillabanden selbst vertheidige
können. Hoffentlich wird der Plan de
Capitän Rusch, der in diesem Herbst in'
Werk gesetzt werden soll, Alles leisten
was durch Selbstbewaffung geleistet wer
den kann.
In Missouri ist es in gewissen umfang
reichen Distrikten auch dahin gekommen
daß die Landleute nur bewaffnet auf di
Feldarbeit zu gehen wagen können. Si
fühlen sich in die Jndianerzeiten zurück
versetzt. Auch hier sollte ein orgamsirte
Vertheidigungssvstem, auf gegenseitig
Hülfsleistung gegründet und streng ii
Ausführung gebracht werden. Alle Ar
beiter müßten dort bewaffnet sein und wi
in den Jndianerzeiten als Concentrations
punkte kleine befestigte Forts haben.—
Wie die Sachen setzt stehen, wird eim
Organisation zur inneren Vertheidigung
noch für Jahre nothwendig fein.
Treue
Vorigen Montag befanden sich auf dem
New Borker Erpreßzug zwei Soldaten
der Bundes-Armee, die sich wit der größ
ten Aufmerksamkeit behandelten. Ein
anderer aus dem Hospitale zurückkehren
der Soldat erzählte, daß der eine der bei'
den Soldaten, oer die Feldflasche umhän
gen hatte, die Frau seines Kameraden
sei. AIS d'malö der Ein, (nämlich der
Mann dieses kriegerischen Ehepaars) sich
in s Feld zu ziehen entschloß, sollte er die
beabsichtigte Verheirathung mit seiner
jungen Geliebten aufgeben. Sie aber
bestand darauf. Die Hochzeit fand statt,
und vie junge Frau folgte ihrem Gatten
in daS Feld und ließ sich, als Knabe ver
kleidet, mit ihm anwerben. Sie focht im
I. Michigan Regiment an feiner Seite
in den Schlachten der „WildernetS" und
bei Spott sylvania, vertheidigte ihn mit
ihrer Muskete, und als ihm bei Spottsyl
vania eine Kugel den Arm zerschmetterte,
verband sie seine Wunde, führte ihn in
den Rücken der Armee, brachte ihn ans
einen Pulverwagen, der zurückfuhr, um
Munition zu holen, und die Befriedi
gung, ihn in Sicherheit gebracht zu sehen,
Im Carver Hospital war die junge Frar
seine getreue und sorgsame Pflegerin, bii
ihr Mann sich so weit wieder erholte,
in seine Heimath reisen zu können. Si,
befanden sich auf dem Wege nach den
fernen Westen, u»d find jetzt wohl an
Ziele ihrer Reise und ihrer Prüfungen an
gekommen.
Mord aus tLifersucht.
In Baltimore wurde vor einigen Ta
gen John Osborne. Arbeiter in den
Staats-Viehpferche, inNo. 151. Saral
.'lnin, nahe Fremont Straße, wohnhaft
von seinem Freunde und Arbeits - Colle
gen, Peter Sherdon besucht, den er zur
Mittagessen einlud.
Kurz nach 2 Uhr begab sich Osborn
in ein Hinterzimmer, um ein Mittags
schläfchen zu halten. Doch konnte t
nicht einschlafen, und er belauschte snr
Frau und den Gast, die allein im >!soi
derzimmer geblieben. Diese herzten un
küßten sich; die Frau saß Anfangs av
Sherdon'S Schooße und bald sah er be>l
auf den Dielen liegen.
Leise schlich er sich durch eine Hintei
thür in den Hof, holte eine Art un
stürzte sich zornentbrannt auf das schu
dige Paar. Der Frau zerschmetterte l
die Kinnlade und schlug ihr die linke seil
des Schädels ein; der Tod erfolgte ai
genblicklich. Ihrem Geliebten brachte,
oben auf dem Kopfe eine große Fleisci
vunde und zwei Schläge im Rücken zw
sche» den Schultern bei. Dann liefer
er sich der Polizei aus und ward im wef
lichen Stalionshause eingesperrt. D
Greentree hielt die Leichenschau, shei
oon ward zunächst verbunden und hie
iuf in seine Wohnung bei Mrs. Müll
in Sneak HoUow, Frederik Road. g
bracht. Man glaubt, daß er sterbt
vird. Er ist l.dig, etwa 30 Jahre a
und ein Zrländer. Osborne, ebenfal
ein Jrländer, ist wie seine Frau,
»lt. seit 3 Jahren verheirarhet und kin!
los. Er kam vor 3 Jahren von Ne
York hierher und diente 2 Jahre in dl
~PurneU Legion."
«Line Hinrichtung in Frankreich.
Dem Londoner ~Star" vom 1. Ju
wird aus Paris geschrieben : „Eine eb,
,u Versailles stattgehabte Hinrichtm
wird jedenfalls den Widerwillen geg«
oie Todesstrafe steigern. Der Hingeric!
:ete hatte einen alten Mann, bei dem
vohnte, ermordet, um sich seines Hau
Haltes zu bemächtigen und das Bekann
Verden gewisser Skandalgeschichten
oerhindern. Der Mord ward mit eine
i)ammer ausgeführt, die Leiche »ach fo
vissenfchafclicher Art zerschnitten und
inein Sack in eine Mergelgrube gewo
fen. Anfangs suchte er die Unihat u
bekannten Belgiern zuzuschreiben, wa
>ber nachher vom Untersuchungsricht
»um theilweisen Geständnisse gebracht.-
r.vtz dct Gewißheit des nahen Tod
(Ver Cassationshof hotte seine Appell
non gegen das Urtheil abgewiesen) b
,ahm er sich erstaunlich gefaßt. Aber a
»in TodeStage früh ihn der Gefängnii
caplan an das nahe Ende erinnert
stürzte der Delinquent erschöpft zu B
gen und kalter Schweiß perlte auf de
Hesichte. Er ließ sich in die Kapelle fü>
ren; aber nach der Messe rannte er si
gegen die Wand, daß das Blut sich üb
sein Gesicht ergoß. Während der Ar
Zssigumschläge auf die verletzten Thei
legte, versuchte der Verurt heilte, sich dur
Lerschlucken des Taschentuches zu erst
cken. Als dann der Scharfrichter ih
sie Todtenkleidcr anlegte, bemächtigte si
seiner eine totale Betäubung ; man muj
re ihn in den Wagen tragen, der ihn ?>
'Richte! statte brachte, sobald er den Fi
auf das Gerüst gesetzt, trat ihm d
Zchaum vor den Mund, und er sti«
Schreie der Verzweiflung wie ein Raul
thier aus. Sechs Männer mußten ih
unter die Guillotine schleppen und ih>
die Hände und Füße halten, bis der Kox
vom Rumpfe gerrennt war.
Vermehrung des Papiergeldes.
Das „Railroad Journal" weist in ei
nein interessanten Artikel auf, daß di
Banken mehr für die Ausdehnung d«
Notencirculation verantwortlich sind, al
die Regierung. In 1801 betrug die Cir
culation der Banken der freie» Staate
H 178,000.000; i» 1804 vermehrte sic
dieselbe von 474 auf2oo Prozent. Zu
Illustration deS Ersten nimmt daS Rail
road Journal die Stadt Pittöbnrg, Nn
England und die Staaten New Porl
Pennsylvanien und New Jersey und zeig
in einem tabellarischen Bericht die Ver
mehrung ihres Papiergeldes. Die sech
Banken von Pittsburg besaßen z. B. ei>
Capital von «3.300,000 und eine Circu
lation von -53,041,030 in Idkl. I'
1864 betrug ihre Circulation S 7,382,
283, also eine Ausdehnung der Circula
lion von 242 Prozent. In !80'2 betruc
Vie Circulation der Banken der New Eng
land Staaten 839.300.715; in
H«i5.51tt,155, eine Vermehrung von
Prozent per Jahr und von 200 für di>
drei Jahr. In den drei Staaten vor
New York, Pennsylvanien und New Jer
sey betrug die Bankcirculation in
550.805,101; in 1803 war sie 575,-
044,7'21 oder über 47j Prozent. In
New Eng'and sind 50 Banken, deren Cir
culation K 1.387.001 über ihr Capital,,
en,—in andern Worten über 130 Pro
zent beträgt. Der Verfasser des Artikels
nationale Geld (Greenbacks)
repräfentirt nicht einmal einen Bruchtheil
des nationale» Reichthums und ruht auf
der sichern Grundlage der nationalen Re
sourcen, die sich alle Jahrzehnte um über
100 Procent vermehren. Banken können
sich weder solcher Sicherheit noch Dauer,
solcher finalen Hülfsmittel noch solcher
illgemeinen Annahme ihrer Noten durch
zas Volt rühmen. Wozu bedürfen wir
iber zweier Sorten Papier Courantgeld
son solchem in jeder Hinsicht verschiedenen
Zharakter ? Wir wollen keinen Wettlauf
noch Papiergeld - Ausdehnung, sondern
den besten Notenumlauf, den wir bekom
men können, und gerade darum sind wir
zu Gunsten der Regierungs
der gegen die Noten unseres hyderkopsi
gen Banksystems."
Land südlich von Refaca.
Ein Korrespondent deSCinc. Commer
cial schildert diesen kürzlich von Scher
man'S Armee durchzogenen Theil deö
Staates Georgia, wie folgt:
Südliä' von Resaca ist das Land schon
wellenförmig. Den ganzen Wegentlang
begegnen dem Auge glänzende Wohnge
bäude, lxrrliche und fruchtbare Planta
gen, setzt wogend von üppigem Weizen.—
Oer Idee, den Feind auszuhungern, ha.
be ich längst den Abschied gegeben.
Konnten Sie diese großen, mit Hunder
ten von Büscheln Korn angefüllten Scheu
nen sehen, welche noch keine Hand berührt
hat, die Rauchhäuser voll Speck, die mit
allem Eßbaren reichlich versehenen Bor
rathskammern, und wollen Sie dann be
denken daß 80,«W Rebellen erst vor e:n
paar Stunden hier durchgezogen sind, ich
glaube, auch sie würden zu dem Schluß
kommen, daß sie „auszuhungern" eine
sehr wünschenswerthe, aber nicht sihr
practicable Sache sein möchte. Die
Baumwollenpressen sind rings mit Un
kraut umwachsen; die Felder, welche seit
h?r jährlich mit Baumwolle bepflanzt wa
ren, sind jetzt mit Weizen besäet oder n»t
Korn bepflanzt. „ . .
Die Häuser sind fast alle verlassen.—
An einem Platze sah ich daS Essen noch
unberührt auf dem Tische stehen. So
hastig war die Flucht, daß sogar Klei
dungsstücke zurückgeblieben.
li, der Nähe von Etowah River sind
einige prachtvolle Schlösser. Ich sah eins,
welches einem Mitglied? des Rebellen«
Kongresses gehörte. Im Januar hatte
er von seinen Negern nach Atlanta
gebracht und nur die schwachen und alten
zurückgelassen.
Sobald man über den Fluß geht und
zehn Meilen oder mehr gewandert ist, ge
winnt das Land ein rauheres Ansehen, -
und wenn Sie unsere gegenwärtige Ope
cationSbasis erreichen (der Brief ist in der
Nähe von Dallas geschrieben,) erscheinen
Berae oder ansehnlictx Hügel nicht in pa
rallelen Ketten, sondern als eine Reihen
folge von Erhöhungen, Buckeln, Hügeln
und Bergen. Es sieht aus, als ob Du
tzende von teder Sorte auf einer Ebene
geworf.n sei. Sie sind gewöhnlich mit
Wald oder dichtem Unterholz bedeckt. —
Sie mögen in der That Bergfesten ge
nannt werden. Unmittelbar in dieser Ge
gend findet man selten geklärtes Land.
Und wo man es findet, sind es höchstens
ein paar Acker, die meistens von Solchen
bebaut werden, welche historisch als die
„armen Weißen des Südens" bekannt
sind. Und in der That, sie sind arm ge
' trat in eine Hütte und traf dort
zwei Frauen und sieben kleine Kinder,
vovon das älteste nicht über neun Jahre
zählte. Sie sahen verlassen und hoff
'ungslc's aus. Es schien mir, als ob der
Tod Erlösung für sie alle sein würde. —
Ob schon sie seit drei Tagen keinen Mund
voll zu sich genommen halten, waren die
Frauen doch am Rauchen. Ein Kind lag
Nif deq» Bette. Ich sah an seinen bren
nenden Wangen, daß es sehr krank sei.
Ich fragte: „Ist Ihr Kind krank?"
~Äa"< antwortete die eine, und nach ihrer
Indifferenz zu schließen, schien sie selbst
die Mutterliebe veiloren zu haben. Ich
holte einen von unsern Aerzten ; er exa
minirte das Kind und sagte: „Sterbend
vor Hunger." Ehe ich weggieng, halte
der Arzt von dem Commissariat Lebens
mittel besorgt, die er auS seiner eigenen
Tasche bezahlte. . .
Der (Korrespondent theilt noch einige
andere Auftritte mit, welche die enorme
Unwissenheit des Volkes jener Gegend
illustriren, erzählt darin aber kaum etwas
NeueS. -
tLine Tragödie in IVisconsin.
William PhillipS, d>'r ein Weib und 5
Kinder hat, ging im Städtchen Linden,
Wisconsin, wo er wohnte, am 3. Juni in
scheinbar gesundem Geisteszustande zu
Bett, obwohl man ihn nie für sehr klug
gehalten.
In der Nacht verließ er sein Lager,
nahm zwei seiner Knaben, 7 und Iv Jah
re alt, und führte sie zu einem Bache der
in der Nähe seines Wohnhauses vorüber
sl'eßt. . .
Daß Geschrei der Kleinen erweckte die
Mutter, welche in Angst auf den Bach
iiilief, wo sie ihren Mann mit einem
Kinde in der Hand bemüht sah, dieselben
zu ertränken.
Sie stürzte sich auf ihn und versuchte
!hm die Kinder zu entreißen, aber er hieß
sie weggehen, indem er drohte, auch sie
zu ertränken. Da sie sah, daß ihre Be
mühungen vergeblich seien, rannte sie zu
einem Nachbar, eine viertel Meile ent
fernt, um Hülfe. Ihr Weg führte sie
ourch ein dichtes Gehölz, in welchem sie
ihren Pfad verlor, so daß sie erst nach ge
raumer Verzögerung mit Beistand zu
rückkehren konnte.
Unterdessen hatte d?r Unglückliche sei
ne zwei Kinder gemordet uno war mit ei
nem dritten Kinde, einem Säuglinge, auf
dem Wege nach dem Gehölze.
Die Nachbarschaft war sogleich in Auf
regung gesetzt, in allen Richtungen such
te man nach ihm, fand ihn aber erst am
dritten Tage bei Avota, wo er das Kind
fallen ließ und.in das Gehölz entfloh.
Zwei Tage später wurde er in Bear
Zreek, Richland Cauntv, gesunden, wo
w gebunden und vor Gericht gebracht
Vnrde. Man hielt ihn biö zur nächsten
Titnmq der Circuit Court im Gefäng-
halten ihn für wahnsinnig, an
?ere nicht. Er sa»M. " wolle ft.nen K'n
lern einen Platz im Himmel sichern, den
>r selbst nie einnekmen weide.
liT-Unter den verschiedenen, gemein
iützigen Gesellschaften, die heut zutage
u Verfolgung wohlthatiger Zwecke sich
usammenthun. bemerken wir auch den
llufruf zur Bildung einer Gesellschaft
.thufö der Verbesserung der Lage derjeni
gen Frauen, deren Männer bei Nacht
chnarchen.