Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, June 07, 1864, Page 2, Image 2

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    Lecha Caunty Patriot.
Allentaun. Pa., 7. Juni, IBK4.
> Herausgeber und Eigenihllmer
Ale?. Miller. -S-lMf«-Edi,»r.
Der Draft.
Folgendes ist eine genaue Liste der
Soldaten welche letzte Woche in Norris-
für den Kriegßdiknst, in solchen
Distrikten die ihre Quotas durch Bezah
lung von nicht gefüllt hatten,
für di,f,s Caunty g,zogen worden sind :
Milton Sajsaman, Andrew S. Keck, Paul
T'hner, Mrlchor Clädrr, laineS R. SLilmot,
Ino. H. Eckert, S. Baumgäedn«r, Hrnry I.
Mo,«r. Tilghman G. Rrichard, William Reich
ard, Thomas Bvyer, Samuel Kichlein, William
Weil, Lewis Weaber, Felix Benner, Dan. Huth,
George Zeneirpil, G«org« Aing«, John Huth,
Ephraim S«ip l, Danitl Burns. Julius Marks,
Aaron Woodring. leremiah Miller, Frank. Hain
man. William Busch. EharltS Harv«, Edwin
Groß. lam.S T. Huffert. Joslah Nagel. EhnleS
Rick«rt, Samuel Layton. William Übler, George
Koch. Henry Smith, Henry D. Fapingkr, Jas
A. Kichlkin, Jacvt Er«ßman, Ed. Eschenbach,
William Riiter, Alfred S. Roth. Wm. McHose,
Dw«i» McHos«, Eli Lynn, Thomas F. Laubach,
galknn Teis, Weorg« E. Kelchner, Äichard C
Bräder Richard Snydrr, Wm. Wintrrs, Herman
Büß. Andrew Kurtz. Charles MEarty, Joseph
Plop, Asa D. Nohn, Tilghman S. Laubach,
Tilghman Moll. James K«nn«tt. John Epp,
Owen Ott. Franklin H. Di«l«r, Ltwis Brvng.
Jacob Marks, Henry Steinbkrger, Wm. Höges,
Augustus Roth, Aaron Woodring, Georg« Koch.
G«org« Schön«b«rger. F.E. Lichtenwallner, Johii
Mahler. Samuel Arner, Tobias Groß. Georg«
Fr«y, Thomas Bartlnt. Peter Haldems», Jacob
Bau».
Sal z bur g—Levl Jacoby. Joseph Schlos
s«r. William A. Keck, Tilghman M. Ritter, Lew
is Ruff.
Emau S— Jos. Gang«were. Frank. Kersch»
ner.
Nord.Wheitha ll—Joslah Sch«ir«r,
John Miller. Salomen Deibkrt, G«o. Schwenk,
Tilghman Wasum, Levi Hanzty, Jonas Acker,
David Henrißi. John Fillman, Peter Graff, Jas
A. Klickner, Samml Htiney. James Rockel, Hen
ry Stephen. Wm. S. Miller. Jacob German.
Edward Miller, Peter Kocher, John Brenner,
Mos«» S«mm«l. Reuden Steckel, Moses K. Neu
hard, Tilghman Roth. James McLane. John
Barnes. Reuben Miller, Moses Frey. Alfred
Ruch. Gideon Frey. . » v, .
O b e r-M ilfor d—Jonas Wehel. Wm
Schaffte, W. H Bachman, John Wieder, H. M
Eiegmund, EharltS Job«, Charlrs Wasstr,
ben Miller. Levi Schiffert. Jacob Bariholomtw.
Wm. S. Bachman, Ltvi Fetterman. John Sny
dtr. Eyrus Bachman. Daniel G. Miller, John
Trumbower, Bens Wepel.
Weis enbur g—Levi Herber, Jac. Deng.
ler, Frank. Bachman. Danitl Werly, Jonas
Walbert. Edwin Smith, Wm. Link. Willouahb»
Knerr, Joel Peter.
SüdWheltha 11-Davld Troxell. Jo
el Moyer. Israel Frey. Al-rander Good. Davit
Koch, Wm. Boyer, Renadus Kleckner. L«nry
Schanß. "
Eatasauqu a—John Williams. Mich
ael Payling, William Dougherly.
Lvwhi 11.--Wilson Hartman, Reub. Gea
ry, Francis Kocher, Adam Gtary, Eharlrs K
Mos», Franklin Kocher. Henry Peter, Peter Zim
merman, Elias Henstnger.
ll?Wie wir aber vernehmen, so haben
»och einig, der obigen Distrikte ihre Quo
tas gefüllt oder wenigstens daS Geld da
für bezahlt, und es fehlt ihnen daher nur
noch der gehörige Credit—und so wird
d'ese Sache ohne Zweifel in den gedach
ten Distrikten jetzt noch recht gemacht
werden können, ohne daß die Gezogenen
«ienste leistkn müßen—wenigstens das
heißt, wenn dieselbe herausstellen können,
day si, ihren rechtmäßigen Credit noch
nicht erhalten haben.
Unser Enrollment Board besteht
gegenwärtig aus folgenden Herren, näm
lich: Provost - Marschall, Maj. H a d
dock, von Jefferson Caunty, Neuyork—
Commlssioner, Hr. C a sse lb e ry, von
Montgomery Caunty und Wundarzt
Dr. Corso n, ebenfalls von
»nery Caunty. Wie wir vernechmkn, so
gedenkt dasselbe sogleich ein neues, genau
es und rechtmäßiges Enrollment in dem
Distrikt zu machen.
einem Brief von unserm
Fr,und lon a t ha n W. Reber,
von New - Orleans, ersehen wir, daß
Tilghman H. Good, Col. des
47sten Pennsylvanischen Regiments, neu
lich seine Stelle resignirt hat, und bald
nach Hause zu kommen beabsichtigt.—
».ieut.-Colone! Alexander, ist nun
Ober. Befehlshaber des gedachten
Regiments.
so erfahren wir ferner aus
dein nämlichen Briefe, daß unser Stadt-
Bürger, Herr leremiah Strah
l y, der ebenfalls zu den, besagten Regi
ment gehörte, neulich in dem Neu - Or
leans Hospital mit Tod abgegangen sei.
Er war ein braver junger Mann, und
mußte so in der Vertheidigung seines
Vaterlandes gegen die hollische Rebellion
feinen letzten Athemzug aushauchen.—
Sanft ruhe dessen Asche!
Zum Tod vcrurtheilt.
88 Deserteure wurden in der vorletzten
Woche in Philadelphia kriegsgerichtlich
zum 6ode verurtheilt; sie waren nicht
nur desertirt, sondern waren zu Mosebys
»yuerilla? übergegangen und machten sich
der größten Grausamkeiten gegen Union
Soldaten schuldig, die ihnen in die Hän
de sielen, und ermordeten viele von il,nen
mit kaltem Blut.
kk?" Wie »vir ersehen, hat Fremont
und Cochran die Candidatnrschaf. ni,
Präsident und V. Präsident acceplirl.
Die Elkvtlaod Convention.
Die „Philadelphia F». Presse"äußert
sich folgenderweise über die Versamm
lung dieser Convention :
„WaS Jedermann erwartet hatte, der
die Zusammensetzung der für den3lsten
Mai nach Cleveland, Ohio, berufene !
Versammlung kannte, ist geschehen.— !
Gen. John C. Fremont ist als Präsi- i
dentschastS - CandidN nominirt worden,
und seine Anhänger haben sich unter dem
Namen der „ R a d i c a l e n D e m o- >
kraten " als eine eigene Partei consti
tuirt. Um diese Lossagung von der re- !
publikanischen Partei noch mehr zu be- >
kräftigen, hat diese neue Partei als ihren
Aice-Präsidentschafts Candidaten eine»
> Kriegsdemokrate», John Cochran, von
Neuyork, gewählt. 5
Es ist somit Alles geschehe», »vas un-
ter bewandten Umständen geschehen konn
" te, um die große Partei, bie bis jetzt über
die Fundamental - Grundsätze, daß der
' Krieg ohne Compromiß bis zur vollstän
digen Unterwerfung der Rebellen und
i bis zur radicalen Ausrottung der Skla
verei geführt »Verden müsse, einig »var,
> i >' z >v e i 112 e i i» d l i ch e L a g e r z u
zersplittern. Um untergeordnet
ter Maßregeln der Zweckmäßigkeit, um
l Persönlichkeiten Willen hat man unter
nommen, die theoretische Spaltung, die
. leider bisher schon zwischen den Freunden
> der Freiheit bestand, zu erweitern und den
> Riß zu einem unheilbaren zu machen.
Die Versammlung in Cleveland hat
' sich gerühmt gemacht, im Gegensatz zu
' der heute in Baltimore versammelten Na-
tional - Convention, die wahre Mei
, nung des V o l k e s zu repräsentiren.—
, Wohl, jetzt wird es sich bald zeigen müs
sen, ob sie Recht hatte, oder ob'ihr Vor
geben eitler Dunst und Schein »var. Ei
' ne Verständigung ist jetzt, nach dem »vas
, geschehen, kc>um mehr möglich. Durch ihr
schroffes scparatisches Auftreten haben
> Fiemont's Anhänger jeden Gedanken,
» daß ihr Erwählter nachträglich noch in
, Baltimore eineNomination erhalten kön
> ne, von vorn herein abgeschnitten. Die
> CopperheadS »verde» die leichtere Arbeit
> haben, den» die Stimmen ihrer Gegner
werden sich auf zwei Candidaten verthei-
len ; das sieht jedes Kind ein.
Aber weil es tben so offen auf der
Hand liegt, daß eö ein Wahnsinn sein
, würde, Angesichts der Noch im Felde steh
, enden gewaltigen Rebell,narmee, Ange
sichts der heillosen gefährlichen Jntrigu
. en und Machinationen der zahlreichen Re
bellenfreunde im Norden die Freiheits-
Parthei zu zersplittern, befürchten wir
von der ganzen FremonlSbewegung kein
großes Unheil. Das Volk weiß, daß oh
ne Einigkeit alle die furchtbaren Opfer
der letzten drei Jahr, vergeblich gewesen
sein würden, und es wird alle Versuche,
diese Einigkeit zu zerstören, mit Entrü
stung zurückweisen. Das »verde» die
> Herren Clevelander Separatisten zu ih
" remSchrecken bald innewerden."
Der Sattcl gehört auf ven rechten
Gaul.
Die nördlichen Freunde der südlichen
Rebellen füllen ihre Zeitungen niit spal
, tcnlangtn Artikeln und führen langwei
lige und bodenlose Argumente über die
- Frage, »vir der Krieg hätte verhütet wer
s den könne». Niemand hat nöthig viele
» Worte darüber z» verliere». Jeder
Mensch, der die Wahrheit anerke»»e»
will—Jeder, der gemeine» Menschenver
stand Hit, kann diese Sachen mit wenigen
p Worten erklären, nämlich: wenn die be
kannte B u ck- und Breckinridg e-
Parthei ehrlich gesinnt gewesen wä
. re und der gesetzmäßigen Präsidenten
mahl Gehorsam geleistet hätte, so wäre
. der Krieg verhütet worden. Aber die Re
bellen und ihre Freunde im Norden, die
, schlechten Aemtersucher und Partheifüh
rer wollten lieber Krieg anfangen, sie
wollten lieber verheeren, morden und rau
bei», als sich dem constitutionsmäßigen
Gebrauche, daß die Mehrheit regieren
. 1011, unterwerfen. Sie verfolgten einen
t rebellischen Weg, und alles Unglück, wel-
cheS darauf folgte und noch folgen mag,
- sind die Werke der Buchanan- und Breck
inridge-Politiker. Wenn wir nun durch
den Draft auf das blutige Schlachtfeld
geschleppt »Verden wenn wir Taren be
zahlen müßen, daß die „Schwarte» kra
t che»,wenn wir verkrüppelt oder getöd
- tet werden ; wenn wir unter dem Kriegs
- getümmel verarmen und alle zu Grunde
- gehen—so haben wir den schlechten Füh
i rer der heutigen Gegner der National Re
t gierung dafür zu danken. Schlechte Po
- litiker und ihr blinder Anhang mögen sich
0 drehen und wenden wie sie wollen, sie mö
- gen suchen das Volk zu täuschen und zu
n belügen, so bleibt eö doch eine verewigte
Wahrheit, daß kein Krieg ausgebrochen
wäre, wenn sie sich den Gesetzen unter
" worfen hätten; wenn sie gethan hätten
- was die verehrten Freunde deö Varerlan
p des—ein Jackson, ein Clay, ein Caß, ein
6 Webster, ein Douglas und viele andere
Patrioten immer gethan haben. Mag
nun das Unglück und das Elend deS Kri^
geS so groß werden als es will, so haben
" wir den Rebellen und ihre» Freunden und
" Mithelfern im Norden dafür zu danken.
Und daher legt den Sattel auf den rech
-6 ten Gaul.
Die Central Fair.
' Die große Central Fair wurde heute
bei Philadelphia eröffnet. Die Einrich-
tungen sind mit so viel Umsicht und gu-
A tem Geschmack getroffen, daß der Ein-
druck der Fair ohne Zweifel ein günsti
. Ger sein wird. Von besonderem Inte
resse werden die Kuiistgallerie und die
Abtheilung für Trophäen sein, denn für
.beide sind sehr reichliche und werthvolle
1 Contributionen gemacht worden. Eine
Schwert-Abstimmung, di, in Neu-Vork
t ein sehr großes Interesse hervorrief, wird
5 auch in dieser Fair stattfinden. Stimm
>? berechtigt ist Jeder, der einen gewissen
Beitrag zahlt, und er kau» auch so oft
, stiMilien, als er diesen Beitrag zahlt.— !
Das Schwert ist der Fair zum Präsent I
gemacht worden und wird auf ge
i schätzt. Auch eine Präsidentenwahl wird I
l bei der Fair stattfinde», doch sind nur!
> Manien siimmberechtigt, und nurauchg, j
jgeu Erlegung eines kleine» BeilraM I
FnrchtbareS Unglück bei New
bern. Nord Carolina
4 Torpedos erplodircn zufällig.
Am 20st.'N Mai passirt, ,in furchtba
res Unglück bei Newb,rn, N. C. Auf
der Station an Bachelors Creek wollt,
»»an 4 kolossale Torpedos von den Wagen
deS eben angekommknen Zuges von New
bern entfernen, die nebst 0 and-rn bei
Kingston in den Neuse Fluß versenkt wer
den sollte» um ihn gegen die Rebellen-
Panzerschiffe zu blokiren. Als der letzte
Torpedo auf die Plattform herabgehoben
wurde, schlug plötzlich ein Balken auf des
sen Zündhut auf uad sofort folgte ein
furchtbarer Krach wie von 1000 Kano
nen ; alle 4 Torpedos waren fast gleich
zeitig erplodirt und 40 Soldaten und Ne
ger waren getödtet und an 30 entsetzlich
verstümmelt. Köpfe, Leiber und Glied
maßen flogen Meile weit und in vielen
Fallen könnte man die Reste nicht mehr
erkennen. Der Signalthurm und ein
Commissariats- Gebäude, 20 bei 80 Fuß
aus Balken, wurden 800 Fuß weit durch
die Luft geschleudert und deckten ringsum
das Land mit ihren Trümmern.
Das I32ste N. Yl. Regt., das seit 12
Monaten dort steht, verlor viele Leute
durch dieses Unglück, und die meisten
Verwundeten werden wahrscheinlich ster
ben.
Katastrophe zur See
Untergang des Dampfers „Pocahon
tas" von New Orleans, —Verlust
von -tl) Menschenleben.
Ne u Aor k, 3. Juni. Der Ver.
Staaten Tranöportdampfer „City of
Bath," Capt. Lincoln, welcher am 1. ds.
nach Wafchington, D. C., abging, ist ge
stern Abend zurückgekehrt, nachdem er
nahe Cap May mit dem Dampfschiff
„Pocahontas" zusammengestoßen und
dasselbe dermassen beschädigt hatte, daß
es in 25 Minuten unterging, wobei an
40 von den Passagieren und Schiffsmann
jchaft zu Grunde gingen. Capt. Lin
coln berichtet, wie folgt:
Die „City of Bath" verließ New Bork
am I. Juni um Ii Uhr 50 Minuten
Nachts sah sie eines Dampfers Licht vor
sich: steuerte» linkö, um an ihm vorbei
zufahren. Gleichzeitig wurde das Steuer
der „Pocahontas" nach seiner rechten
Seite gelenkt, und beide Boote stießen
zusammen. Die „City of Bath ' traf
die „Pocahontas" an der vordern Take
lage ; gingen von ihr zurück und fanden,
daß wir einen schlimmen Leck hatten. —
Wir begannen die Schiffsfracht über
Bord zu werfen, um unser Schiff vorne zu
erleichten, und es ..elang uns, den-Leck zu
verstopfen. Wir sandten unsere Boote,
um dein andern Schiffe beizustehen, und
legten an der Stelle bei bis Tagesan
bruch, in der Hoffnung, mehr von den
Leute» der „Pocahontas" anzutreffen
(indem wir bereits eine große Anzahl der
selben an Brod aufgenommen hatten,)
doch fischten wir nur Einen auf. Zur
Zeit deS Zusammenstoß.S war das Leucht
schiff von Cap May 17 Meilen in süd
westlicher Richtung von uns entfernt.
Mit der gestrigen Post.
spätere Nachrichten von Gen. Grant'a
?Irmer.
Nachrichten bis Donnrrstag.
Wafching t o n, 3. Juni. Durch
Dampfboizte, die heute hier angekommen,
haben wir Nachrichten vom Weißen Hause
bis gester», Donnerstag Mittag.
Starker Kanonendonner wurde gehört,
als das Boot abging, und man schließt
daraus, daß gestern eine große Schlacht
im gange war.
Eine große Anzahl Gefangene wurden
von der Front gebracht. eb,»fo die Ver
wundeten von dem Treffen am Dienstag.
Letztere nahm die Hospital - Dampfer
„Connecticut" auf. Derselbe hatte aber
noch nicht sein, volle Zahl, als die letzte
Post abging.
Die Armee ist enthusiastisch über die
Aussicht, bald in Richmond einmarschiren
zu können.
Zehn Delegaten zur Baltimore Con
vention sind von Louisiana angekommen.
Von Scherman » Armee.
(Ofsizi, ll.)
W a s ch i n g t o n, 3. Juni.
An Gentral-Major Dlx :
Eine Depesche von Gen. Scherman,
datirt von gestern Abend halb 7 Uhr, ist
eingelaufen.
Er berichtet, daß am I. Juni McPher
son von Dallas gegen den bei New Hope
Church stehenden Feind vorrückte.
Donnerstag, 2. Juni, marschirten
Schofield und Hooker von unserer äußer
sten Linken vorwärts gegen Marietta.
Zu derselben Zeit wurde Stoneman'S
und Garrard'S Cavallerie nach dem Ala
toona Paß gesendet, den dieselbe besetzte.
Diese Bewegungen haben uns den Besitz
einer Position gegeben, die für eine feste
gehalten wurde.
Ci» furchtbarer Stunn, der gestern
Abend und die Nacht hindurch auf der
Halbinsel wüthete, hat die telegraphische
Mittheilungen verzögert und können die
selben erst morgen erwartet werden.
E. M. Stanton. Kriegssik.
Von der Potouiac-Armee.
Das Treffen am Freitag.
(Offizieller Bericht.)
Wafchington, 4. Juni.
An Major-General Dir,
Depeschen von Gen. Grant's Haupt
quartier, datirt gestern (Freitag) 3 Uhr
Nachmittags, sind eingetroffen.
Keine militärischen Operationen fanden
am Donnerstag statt.
Gestern (Freitag) um halb 4 Uhr früh
machte Genrral Grant einen Angriff auf
die feindlichen Linien, über welchen er
! Folgendes berichtet:
Wir machten ein>n Sturmangriff beu
te Morgen um 4 Uhr -«»Minuten und
trieben den Feind auf allen Punkten in
! seine Verschan,»"gen, ohne jedoch einen
! euN.cheide»!v» Vortheil zu erringen.
. Unserc TtUppen besetzen jetzt eine Po
sition ganz dicht bei der feindlich,», an
kinigen Stellen stehen si, kaum 50BardS
entfernt, und behaupten dies, Position
Uns,r Verlust war nicht schwer und
auch der Feind hat, wi, ich glaub,, k,in,n
bkdeutenden V,rlust g,habt.
Wir macht,n 300 Gefangene, meist,nS
von Br,ckinridg, S Corpö.
Ein and,rer späterer offiziell,r 8,-
richt, jedoch nicht von Gen. Grant her
rührend, gibt die Zahl unserer Todten
und Verwundeten auf 3000 an.
E. M. Stanion, Krlegssck.
Neueste Nachrichten von Grant
und Tcherman bis Samstag
Die Rämpf, am Freitag.
Ankunft van Verstärkungen für Srant.
Scherman in Besitz von Alatoona Paß.
W a s ch i n g t o n, 5. Juni, Nachm.
An General-Major Dir:
Eine Depesche von General Grant's
Hauptquartier, datirt gestern Abend 8j
Uhr, ist eingetroffen. Sie berichtet, daß
gestern (Freitag, 3. Juni.) g,g,n 7 Uhr
Abends der Feind plötzlich Smith's Bri
gade von Gibbon's Division angriff.—
Der Kampf dauerte mit großer Wuth ei
ne halbe Stunde und der Angriff wurde
ohne Wanken zurückgeschlagen. Smith s
Verlust war nicht beträchtlich.
Um 0 Uhr Abends traf Wilson mit
seiner Cavallerie auf das Hintertreffen
einer Brigade von Heth'S (Rebellei») Di
vision, die Lee auf seinem linken Flügel
diriairt hatte, um Burnside zu umgeben.
Nach einen, heftigen, aber kurzen
Kampf,, trieb Gen. Wilson sie in Ver
wirrung aus ihren Schützengruben. Er
»nachte einige Gefangene.
Während dieser Gefechte verlor er
Offiziere, darunter Csl. Pr-ston, I . Ver
mont Cavallerie, geödttet, Col. Benja
min, 8. N. V- Cavallerie, schwer verwun
det.
Gen- Stannard vom 18. Arme, Corps
ward gestern, Freitag, schwer verwundet.
Unser Gesammtverlust an Todten, Ver
wundkten und Vermißten während der
dreitägigen Kämpfe b,i Cold Harbor
wird nach dem Berichte deS Gen.-Adjutan
ten 7500 Mann nicht übersteigen.
Heute früh (Samstag, 4. Juni,) fand
man, daß deS Feindes linker Flügel in
Front von Burnside während der Nacht
zurückgezogen worden war.
Col. Ceßnola, im Kommando von SNOO
Mann kam gestern hier an von Port Roy
«l (am Rappahannock.)
Die Telegraphenverbindung von Cher
l ry Stone und Fort Monroe ist unterbro
l che».
Eine Depesche vön General Scherman,
datirt gestern Juni, früh 8 Uhr, 13
Meilen »restlich von Marietta, berichtet,
> daß die Linke ihre Schwenkung ausge
> führt hat und alle Wege vom Süden nach
der Eisenbahn bei Ackworth bedeckt.—
> Seine Cavallerie ist in Ackworth einge
rückt und hält in Force den ganzen Ala
toona Paß b-setzt
Weitere militärische Nachrichten sind
nicht eingelaufen.
E. M. S t a n t o n.
Kriegsminister.
Militär-Agent für pennsylvai.ien.
' Gouvernör Curtin hat einen Brief ge
schrieben, in welchem er meldet, daß Col.
Francis Jordan, der zu Wafchington sta
tionirte Militär Agent von Pennsylva
» nien, die Bezahlung von, Pennsylvani
schen Freiwilligen geschuldeten» Sold,
' Pensionen und Handgeldern, kostenfrei
für solche Freiwillige oder deren Familien
besorgen »verde. Wir rathen daher allen
Personen, welche derartige Angelegenhei
ten haben, mit Col. Jordan sich in Ver
bindung zu setze». Gouv. Curtin instru
>rt Col. Jordan : „Kahren Sie fort so
viel wie möglich, auf jede Art für Be
quemlichkeit und Wirksamkeit unserer Frei
willigen, Verpflegung der Kranken und
Verwundeten, für Heimsendung der Leich
name der im Dienste Sterbenden, Sorge
zu tragen und alle sonstigen Dienste zu
' verrichten, welch, nach Ihrem Ermessen
den Bürgern Pennsylvaniens. di, setzt im
Militärdienst der Regierung sich befinden,
zum Wohl gereichen mögen."
Verstärkungen für Gen. Grant.
W a sch i ngto n, 3. Juni. Gen.
Pope mit 0«)00 Mann ist von Minneso
ta auf dem Wege n ich Martinsburg, um
zu Gen. Hunter's Commando zu stoßen,
der das Schenandoahthal hinauf mar
schirt.
P o r t E d w a r d, N. B. 1. Juni. —
Zu Glenn s Falls brannte gestern der
Geschäftetheil der Stadt fast gänzlich ab,
darunter CarpentcrS Hotel, 3 Kir«s>en u.
2 Banken.
«5 o n gr e ß.
W a s ch i n g t o n, 2. Juni.
Senat
Nach Passtrung einer Landforderungen In Sa
lifornien betreffenden Bill ging man zur Fortse
tzung der Berathung der neuen Steuerbill über.
Folgende Steuersätze wurden angenommen:
> Für Kautabak, einschließlich >Une Tut u. Fine
Cut Short«, 35 Cents per Pfund.
Für Rauchtabak, fabrizirt au« Blättern und
Rippen, 25 Cent« per Pfd.; fabrizirt au« Rip
pen. 15 Ct«. da« Pfund.
Haus. Hr. Steven« (Pa ) brachte ein Sub
stitut für die vom Senate angenommene Parific
Eisenbahn-Bill ein.
Hr. Morrill (Vt ) zeigte an, daß die Finanz-
Eommittee ihn beauftragt hab«, dem Hause vor
zuschlagen, diesen ganzen Tag der Berathung der
Tartffbtll zu widmen und in der morgenden Si
tzung die Reden auf 5 Minuten zu beschränken.—
Dies wurde genehmigt und beschlossen, eine Abend
sttzung zu halten.
Das Hau« ging sodann sofort als Eommitte
des Ganzen an die Berathung der neuen Taeiss
bill.
Hr. Morrill machte darauf aufmerksam, daß
eine Veränderung de» Tariffs absolut nothwendig
sei. Die Regierung brauche Geld
Der Hauptzweck des neuen Zariff« sei, das
Einkommen zu vermehren und gleichzeitig unser«
einheimische Zndustri« zu schützen. Deshalb habe
man kein« Prohibitiv-Zöll« «ing«sührt.
DI« ganze Maßregel s«t übrigen« nur «in«
Kri«gSmaßr«gkl und deshalb blos tkmporar, und
als solch« werde sie auch von drm Lünd« angesehen
j und, wi» er hoffe, gebilligt werden.
.Reichthum Geld.
Das ist,in sond,rbar,r Gegenstand,
aber daß er sehr interessant ist, geht her- i
vor aus der Thatsache, daß die Leut, gern
davon reden. Gehe in einen Straßen
karren, mache dich zu einer Gruppe auf
einen öffentlichen Platz, horche hin und
wieder, und siehe, waS den Gegenstand
der Unterhaltung bildet. Geld, Gewinn,
Spekulation, Staatspapiere, Interessen
—das sind die wohlbenutzten Wörter der
Sprache.
Da Jedermann von Reichthum redet,
warum sollten wir nicht? Aber von
welcher Seit, auS wollen wir di,s,n Ge
gtnstand betrachten ? Gerade gegen Reich
thümer anzugehen, daß wäre nicht volkS
thümlich und weder recht noch unrecht. —
Geld, wie manche andere Dinge, ist gut
an seinem Platz. Es ist weder böse, noch
die Wurzel des Bösen ; nur die Liebe zu
demselben hat diese Aussprüche hervorge
rufen. Geld ist gut in der Tasche, aber
böse in dem Herzen. Es ist nichts Un
- rechts reich zu sein; n«r ist eö unrecht,
seine Hoffnung auf die ungewissen Reich
j thümer zu setzen. Es ist auch nicht un
recht, reich zu werden; nur ist eö unrecht,
reich werden zu wollen.
Wenn wir uusern Rath geben sollten,
- würden wir sagen : Sei nicht Ichsüchtig.
> Nimm dir Zeit. Erwirb dein Geld ehr
i lich, nach und nach und in der Ordnung
der Dinge. Laß eö zu keiner Leidenschaft
werden. Mäßige deinen Ehrgeiz.
, Spar, nicht alles für den großen Haufen.
Gieb auch etwas davon aus, aber nur da,
I wo es dir oder deinem Nächsten Nutze»
. bringt.
> Es ist nicht alles Gold, was glänzt, so
ist nicht alles Gewinn was em Mann er
-5 langt bei V,m Haschen nach Geld. Oft
>st der „Tod im Topf," und bei der Er
i- langung des Zieles gehen viel« andere und
- besser, Dinge verloren. Die Gefahr,
- die mit Reichthümern verbunden ist. liegt
- in der Thatsache, daß der, welcher sie be
sitzt in dem vollen Sinne des Besitzes,
5 das ist auf solche Weise, als ob sie gänz
. lich sein eigen wären gewöhnlich von
ihnen besessen ist. Reichthümer sind eine
Macht. Wer sich mit ihnen verbindet,
r verbindet sich mit einer Macht, die in ih
nen liegt wird Eins mit ihnen und
diese Macht erlanat Gewalt üb,r ihn. —
z Sie werden seine Herren und besitzen ihn
, Er diert ihnen, sie dienen ihm nicht. ES
t verbeugt sich und es verehrt der Größere
das Geringer,. Das ist,in, große Eite
l) keit unter der Sonne z Und tausende von
- Beispielen giebt es, welche die schreckliche
Knechtschaft des Reichthumes beweisen.
- Sind Reichthümer unsern Kindern zu
- träglich? WaS sie Uns nicht bieten, wer>
den sie ihnen auch nicht geben. Sie er
, halten sie von uns ohne die Zucht der
! llrbeit und Mühe. Der Erbe des Gei
, zigen steht in Gefahr ein Verschwende»
- zu werden. Während der Vater ärmlich
1 begann und reich aufhörte, begann de»
- Sohn im Reichthum und endete arm.—
- Und was das Schlimmste von Allem ist.
- daß während der Vater seine eigene Seelc
turch Habgier verdarb, der Sohn seine
) durch Fleischeslust ruinirt.
Als ich noch ein Knabe war, nahm sich
ein aller Herr die Mühe, mir einig,
Kenntniß der Welt beizubringen. Und
so erinnere ich mich denn, daß er aus di,-
s,r Absicht mich eines Tages fragt,:—
./Wann ist,in Mknsch reich genug?"
Ich erwiederte: „Wenn er fünf odei
sechstausend Thaler hat " Er aber sagte:
„Nein." „Zehntausend?" „Nein."
„Zivanjigtauseiid?" damit meinte ich,
werde die Sache doch wohl ein Ende er
reicht haben; allein er sagte auch da
»och „Nein. " Ich gab es nun auf, mehr
zu nenne» und bat ihn um Belehrung.
Darauf sagte er in feierlichen» Tone :
„Wenn er ei» »venig mehr hat, als er
hat, und das geschieht »immer. Wenn
erlaufend Thaler hat, wünscht er zwei
tausend zu haben, dann fünf, dann zwan
zig, dann fünfzig taufend; von da an
würden sich seine Reichthümer zu hundert
Tausend nach seinen Wünschen vermeh
ren, und so weiter, bis er die ganze Well
mit seiner Hand an sich gerissen hätte.—
Und wäre das geschehen, so würde er
über sich schaue» »vie es Alexander der
Große machte, ob es nicht noch andere
Welten gäbe, die,r,rob,rn könnt,."
Gar oft habe ich des alten Herrn Be
merkungen di, er mir machte, sich bestäti
' gen sehen, und ich bin glücklich, sagen zu
, können, daß ich den Grund davon entdeckt
habe. Voller Genuß, volles Genüge für
5 den menschlichen Geist kann nur in dem
Besitze Gottes gefunden werden, welchen
die Seele mit all feinen Vollkommenhei
ten haben muß. Nur der Schöpfer,
nicht das Geschöpf kann unsern Durst
, stillen.
. Daher hat Assaph Recht, wenn er
spricht: „Herr, wenn ich nur dich habe,
so frage ich nichts nach Himmel und Erde,
ic." Psalm 73, und Kirchenvater Au
gustinus: „Unser Herz ist unruhig, bis
daß es Ruhe findet in Dir; denn Du
- hast uns für Dich erschaffen, und nicht
- für die Welt."
Schnitter und Mäher-
Der „Baltimore Farmer und Me
chanik" veröffentlicht eine Tabelle, die
auf genaue Erkundigung zusammenge
stellt worden sein soll, welch, zeigt, daß
die Gesammtzahl der Schnitter und
Mäher, welche gegenwärtig in den mitt
leren und westlichen Staaten für die
Erntezeit von IBV4 verfertigt werden,
auf di, ungeheu», Menge von 44,050
! Schnittern und 25,250 Mähern sich be
lauft. Zu den t urchschnittlichen Kost,n
von SISO für kinen Schnitter und 100
Thaler für einen Mäher, was er für ei
ne sichere Schätzung hält, repräsentirt
dies einen Geldwerth von 80,142.500.
„Man wird sich erinnern, daß diese Liste
! nicht irgend einen der Neu - England
Staaten einschließt, Ivo vielleicht mehr
Mäher im Gebrauch sind als in allen an
deren Theilen des Landes zufammkng,-
nommen, oder irgend einen Staat westlich
vom Mississippi oder südlich vom Ohio ;
noch begreift sie in sich irgend einen Theil
von Neu-Jerfey, Delaware, Pennfylva
j ilien, oder Maryland, welche alle Ge
treide erzeugende Staaten sind, und zwar
voi» ihnen »ach dem umfassenden-
sten Maßstabe. Man kann daher ganz
sicher noch 5V Prozent zu der Tabelle hin
zurechnen, als den Werth jener hinzu?
kommenden Schneide-und Mähemaschi
nen, welche jetzt in jcnen Landestheilen,
von denen wir keine Angaben haben ver
fertigt werden mögen. Das würde die
Anzahl von Schnittern auf KL,075 und
von Mähern auf P 38.055» vermehren.—
Berechnen wir den Werth dieser vermehr
len Zahl nach denselben DurchschnittSko
sten, so haben sie die Gesammtsumme
von S 13,713,750. Die Zahl der Pfer
dekraft- und Dr,fch Maschinen, die durch
den Schnitter allein in Anwendung ge
bracht werden, kann nicht weniger als 75
Prozent ihrer eigenen Zahl sein. Rech
net man diesen Prozentbetrag zu der Ge
sammtsumme, so steigt der Betrag auf
H' 23,908,002, beinahe viernndjwanzig
Millionen Thaler.
Mögen nun diese Zahlen genau richtig
sein oder nicht, so beweisen sie wenigstens,
daß wir, in Ermangelung solcher Ma
schinerie, anstatt unsere eigene arbeitende
Bevölkerung, sowie die ungrheure nicht
erzeugende Armee im Kriegsdienste er
nähern zu können, für unser tägliches
Brod wirklich von Ausländern abhängig
sein würden.
Der preis des
Manche der östlichen Zeitungen fangen
an, in Ansehung des Rindfleisches, ernst
lich sich zu ereifern. Sie erklären, die ge
genwärtig für jenen NahrungS - Artikel
geforderten hohen Preise seien schlechter
dings unnöthig,—die Folge von Speku
lation und Wucher im Kreise weniger Per
sonen, welche die östlichen Märkte con
trolliren, und deren Geboten die Vieh
Züchter blindlings gehorchen müssen.—
Kraft ihrer Machtgebote können sie über
vie Menge des auf den Markt kommen
den Zuchtviehes verfügen ; die Fleischer
zwingen, die ihnen beliebigen Preise zu
bezahlen, und zuletzt muß das Publikum
unter der Forderung übertriebener Preise
leiden.
DieN. U. „Tribune" sagt, der Fleisch
markt sei völlig in der Gewalt einer Rot
te von gewissenlosen Spekulanten, welche
seit Monaten über Pläne gebrütet habe»
den Preis des Rindfleisches in die Höhe
zu treiben, und die nicht eher ruhen wer
den als bis sie es auf 25 Cents das Pfund
Nettogewicht gebracht haben. Dringend
ersucht die „Tribune" die Bevölkerung
sener Stadt, dem Genuß des Rindfleisches
für ein paar Wochen zu entsagen, um den
Wucherern das Handwerk zu legen. Der
Ueberfluß an Geld fetzt Spekulanten in
den Stand, alle unentbehrlichen Lebens
bedürfnisse aufzukaufen. sowie deren Prei
se zu controlliren und in die Höhe zu krei
den, gerade wie wir solches hören und se
hen. Die Bevölkerung des Landes zahlt
nun wöchentlich Millionen in die Taschen
dieser herzlosen Schurken, welche gemein
schaftlich hinterlistige Pläne schmieden,
sie Preise der Artikel zu erhöhen, die sie
in Beschlag genommen, und wodurch sie
den ehrlichen,gewerbfleißigen Einwohnern
des Landes daS Blut auszusaugen beab
sichtigen. Solche Menschen verdienen daS
Zuchthauszehnfachmehr, als der Taschen
dieb, welcher durch seine Gewandtheit Eu
re Börsen erleichtert und dann sich aus
dem Staube macht, um seiner Beute sich
zu erfreuen. Denken wis daran, wie
schwierig es ist, solche Menschen in diesem
Leben zu bestrafen, so danken wir Gott
jedesmal, daß es ein Jenseits gibt, wo daS
Gute belohnt und das Böse bestraft wird.
Tie neue Taristdill.
Am 28sten April hat der Congreß be
schlössen, eine temporäre Erhöhung des
Zoll.s auf alle Jmportationen eintrete»
,u lassen, und zwar durchgängig eine Er
yöhung von 5,(1 Prozent auf den Zollbe
trag.
Dieser provisorische Zustand soll durch
einen neuen Tarifs beseitigt und.auf eine
dauernde Basis gebracht werden.
Zu dem Ende wurde eine neue Tariff
bill von der Committee über Mittel und
Wege berichtet, welche am lsten nächsten
Juli in Kraft treten soll, wenn sie die
Genehmigung beider Häuser erhält.
Feilen, Sägen :c. werden theilweis,
mit spezifischem, theilweise mit ad valo
rem Zöllen belegt. Kaffee keine Erhöh
ung. Thee 25 Cents per Pfund. Kol)
len, von 60 auf 125 Cents per Tonne er
höht. Blätter-Taback 50 CtS. per Pfd.
Cigarren, 810 per Tausend werth, W
Cents per Pfund und 20 Prozent ad Va
loren, ; §2O und nicht mehr als Hi4tl
werth, H 1.50 per Pfund und 40 Prozent
ad valorem; A 75 und nicht mehr werth,
H 2.50 per Pfund und 00 Prozent ad va
lorem. Musselin 3 bis 10 Cents per El
le. Ale und Bier, 25 Cents per Dutzend
Flaschen, Ale und Bier in Fässern, 25
Cents per Gallone. Distillirte Spiritu
osen, Iste Probe. §2 per Gallone. Raf
sinirter Petroleum, 30 Cents per Gal
lone.
Die Zucker-EinfuhrSsteuer wird in der
neuen Gesetzesvorlage um 3 bis 5 CentS
per Pfund, je nach Qualität erhöht. Jm
portirte Zuckerwaaren, die 30 CentS per
Pfund kosten, 15 Cents per Pfund, über
30 Cents per Pfund oder per Kiste zc.
50 Cents ad valorem. Molasses aus Zu
ckerrohr 12 Cents per Gallon,. Syrup,
Melado lc. Cknts per Pfund. Liquo
re, Kirschenwasser, Absynth, Arrac ,r.
H 2 per Gallone, Bsyßum 15 Cents per
Gallone. Weine, die 50 Cents die Gal
lone kosten, 20 CentS per Gallone und
25 Prozent ad valorem, über 50 CentS
und nicht mehr als 81 per Gallone, 30
Cents per Gallone und 25 Prozent ad
valorem. Champagner 80 per Dutzend
Ouart- und §6 per Doppeldutzend Pint
flaschen. 30 CentS p. Pfd. für Schnupf
tabak.
Iv,inpreise in Deutschland.
Ein Korrespondent deS ~ Cincinnati
Volksfreund" schreibt aus Dürkheim in
der Pfalz : Anfangs Mai fand eine Ver
steigerung statt, wo sämmtlich, Weine >
25 bis 30 Prozent mehr brachten, als di, !
bisherigen Preise. Die Wein, sind über
haupt gestiegen, weil eß sich in neuerer
Zeit h,raussteUte, daß die Reben durch >
die Winterkälte dermaßen Schaden gelit !
ten, daß an einen ergiebigen Herbst nicht!
zu denken ist. " j
Humoristisches.
<iue kleine Predigt «» gr»ße Philister
Verl>aßte Zuhör,r: Glaubt nicht,
daß ich hier vor ,uch stehe, um euch sanft«
wüthigen Brei um'S lose Maul zu schmie
ren nein ! ich stehe hier um euch zu sa
gen, waS ihr, mit Respekt zu sagen, für
Menschen seid. Doch was sag ich? Ihr
seid gar keine Menschen, ihr seid zweibei
nige Thiere ohne Federn. Ihr seid von
Allen Etwas, und im ganzen gar nichts.
Vom Esel habt ihr die Verstocktheit, vom
Fisch daS kalte Blut, vom Hasen die
Aengsten, vom Rhinoceros daS harte
Fell und vom Came,l die lasttragende
Geduld. Nichts ist groß an euch als eu
er Maul, und nichts ist weit an euch als
das Gewissen. So groß aber euer Maul
ist, so klein und kleinlich ist eure Gesin
nung : und so weit euer Gewissen ist, so
eng und beengt ist eure Ansicht. Nichts '
ist beweglich an euch, als euer Zopf, und
nichts ist tief an euch, als euer Geldbeutel,
Aber so leicht zu bewegen euer Zopf ist,
so schwer zu bewegen ist euer Gemüth >
und so tief euer Geldbeutel ist, so flach
und oberflächlich sind eure Grundsätze. —
Eure Menschenliebe reicht nicht weiter als
die Fühlhörner einer Schnecke, und euer
Charakter ist nicht fester, als ein halbge
backener Pfannekuchen. Mit der Krä
mer Elle meßt ihr das Genie, und auf
der schmuzigen Käsewage wiegt ihr den
Werth der Menschheit ab.
Wann vergießt ihr Thränen ? Sobald
ihr sä)arfen Merrettig esst! -- und wenn
werdet ihr warm? Wenn ihr hinter m
Ofen hockt! Wen liebt ihr am meisten ?
Euch selbst ! Und wen liebt ihr am we
nigsten? Eure Nächsten! Und waö
habt ihr im Herzen? Gar nichts! —
Glaubt nicht, daß ich Einige von Euch
nur im Geringen vor allen Uebrigen vor
ziehe. Nein ihr gleicht euch alle so sehr,
wie ein Strick den andern, und müßte ich
den schlechtesten von euch wählen, ich wür
de den ersten besten von euch nehmen und
hätte mich in der Wahl nicht getäuscht.
Euer Hochmuth hat kein Ziel und euer
Dünkel hat kein Ende. Drum hol' »uch
der Kukuk!
Ein Schusterjunge prügelt vor der
Thüre einen Hund ganz unbarmherzig.
Ein Fremder, der vorübergeht, fragt den
Jungen: WaS schlägst du denn den
Hund so unbarmberzig, was hat er denn
verbrochen? Nichts! antwortete der
Zunge. Na, warum haust du denn daS
arme Vieh? Ja, die G schichte ist halt
die. Wenn der Meister drin seine Alte
keilen will, dann muß ich jedesmal den
Hund vor der Thüre durchkeilen. Jstzt»
wenn der Hund so fürchterlich schreit,
hörenS's die Nachbaröleut nicht, wen» der
Meister seine Alte keilt!
Ktaiker Tabak.
Jüngst wurde einer der Kostgänger ei
nes New Vorker Hotels, der sich ziemlich
frei auszudrücken pflegte, bei Tische durch
vie Gefräßigkeit feines nächsten Tischnach
bars, welche alle die guten in seinem Be
reich befindlichen Sachen für sich wegnahm,
aufmerksam gemacht.
Nachdem er den unverschämten Opera
tionen des VielfrasseS eine geraume Zeit
ruhig zugeschaut hatte, kloppteer ihm auf
vie Achsel und sagte:
„Sä>au her, alter Junge, ich wurde
Dir nicht rathen, geradeswegs nach Ohio
zu gehen."
„Warum nicht?"
„Weil sie die Schweine-Cholera dort
haben!"
Au, Jäkele » Tagebuch.
Morgens t» Uhr. Die Mutter weckt
dem Jäkele und spricht: „Jäkele, steh uff,
die Spätzte kräle scho." ~O Mutter, laß
singe die Spätzle, sie ha'n ja sonst nix zu
thun." (Schläft weiter.')
Morgens 8 Uhr. Die Mutter kommt
wieder und spricht: „Jäkele, steh uff, die
Wage fahre scho' über d'Brück." „O
Mutter, laß fahren die Wagen, sie ha'w
weite Weg." (Schläft weiter.)
Morgens ll) Uhr. Die Mutter kommt
wieder : „Jäkele, steh uff, die Leut' geh n
scho nach der Kirch." „O Mutter, laß
sie geh n zur Kirch, sie ha'n viel Sünde."
(Schläft weiter.)
Mittags 12 Uhr. Di, Mutter kommt
wieder und spricht: „Jäkele, steh uff, die
Zupp' und'S Brätle steh n scho uff m
Tisch." „Potz Blitz! wo ist mei großer
Löffel ?"—schreit der Jäkele, und springt
mit einem Satz aus dem Bett.
Eine Adresse in Hersei».
Durch eine benachbarte Postoffice wur
de kürzlich ein Brief mit folgender Adresse
befördert :
U-ber die Berge und über die Hügel.
Führe den Brief, wie mit Ttus«lSg'sliig«l;
Halte nicht an, um zu trinken und rasten,
Bis du mein Weib findest. Jen!» Blastni,
Sie »artct geduldig, so lang fit kann ;
Sie wohnt in Mira. Michigan !
„ Eapi tän ! " rief ein Matrose, ..ist
eine Sache verloren, wenn man weiß, wo fie ist ?"
„Nein, du Narr!"
..Nun. so seien Sie ganz ruhig über Ihr» sil
berne Theekanne, die mir eben au« der Hand fiel;
sie ist da unten im M'ere."
Oeffentliche Vendu.
Samstags den 25. Juni,
um 12 Uhr Mittag«, sollen am Hause »er »er
storberen Susanna George, letzthin von
Nord - Wheitball Taunschip. Lecha Eaunty. die
folgende Artikel auf öffentlicher Beut« verkauft
werten i
Eine Kuh, Heu bei der Tonne, Steoh, Wind
mühle, Strohbank. Gabeln, Kiihketten. Schubkar
ren, ungefähr 4 Acker Frucht aus dem Felde, et
wa 8 Acker Wiesen und FtldGras. Grundbeeren
b im Büschel, Hausuhr. 2 Zische. 2 Schränke ein
Bureau. Lffen mit Rohr, HolMe. k Stühle. 3
Batten und Bettstellen. Flechsen und Werg.n-Tuch
bei der ?>ard. Flach« bet dem Pfund. Bücher,
«ine Baseler Bibel Züber, Fässer, Ständer und
noch viele andere ArNkri zu umständlich zu mel
den.
Die Bedingungen am Berkausttage und Auf
wartung von
Berjamin Semmel, j „
D.nnis s«mm.l. '
Juni 7, ILLI, nq3m