Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, April 12, 1864, Page 2, Image 2

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    PlttNot
und Eig.nlhllmer.
«lt,. NMler. «>iMs»-Edil«r.
Wl oßt Gelegenheit!
Die vnicliei'l'i kies
Ltcha Clttuity patriots
zu verkaufen.
Druckerei des Lecha Caunty Patriot» mit
allen dazu gehörenden Materialien—und m i t
oder 0 h n e den gehörenden Buchstohr —ist
wegen anhaltender Unväßlichkeit und anderen Fa
milien Umständen des älteren Herausgebers, durch
privat Handel ,u verkaufe». Dieselbe ist in ei
nein guten Zustande, hat eine ungewöhnliche star
ke Subscriptions Liste für eine Landzeitung, und
hat übrigens ein» gewünschte
bietet überhaupt für zwei junge Männer eine Herr
liche (Yelrgenhclt dar. Der Preis soll billig geile«,
werden —und wegen dem Näheren wende man sich
soglilch an Guth und Hazenbuch.
Unsere College» sind freundschasilich er
sucht obige Anzeige einige Mal in ihre respektiven
Blätter aufzunehmen, wodurch sie uns zu Gegen
diensten verbindlich mache».
März 29. 18L4.
Schulen, Kirche, Draft
Wir sind neulich aus guter Quelle be
lachtet worden, daß an einem gewissen
Schulhanse in diesem Caunty, etwa ein
Dutzend Geogtv.p! ie - Schüler, so wie an
einem andern Schulhause in jener Ge
gend ein Anderer, di-rch Copperheads
oder Circle - Ritter angewiesen worden
lind, de» Namen von Abraham Lin
coln aus der Liste der Präsidenten aus
ihren Büchern z» streiche» —welches auch
recht hübsch geschehen sein soll. Diese
Thatsache hat uns nicht nurein weniger
staunt, und so wird es jeden guten Uni
on-Mann erstaunen. Ist nun ein sol
ches Betragen nieyt eine wahre Schande
für unser Caunty? Ja es ist eine ewige
Schande! Und dabei zeigt auch noch
dieser Verräther-Streich, daß der Orden
der Circle - Ritter darauf hinsinnt die
Knaben schon in der Schule, in ihren Ge
fühlen zu veruften, uns für sich und seine
teuflische Absititen, nämlich den Umsturz
der Union, zu gewinnen. Es ist tab
obige auch zugleich eine Fälschung der
Geschichte, und zwar daher, weil an man
chen Plätzen im Cannty Jeff. Dav'S
Name oa gebraucht wird, wo der
Abraham Lincoln weggestrichen ist!—
Stande! Schande!
Und so haben auch die Vorgänger ei
ner Kirche nicht sehr weit von obigen
Schulhäusern vor geraumer Zeit einen
Mann nach Alientau» gesandt, um H lttii
werch Kleidi'ngcstücke u. s. w., für die
Soldaren zu kaufen. Als dies aber nun
geschehen war, so drehten sich welche Cop
perheads um, sagten es sei dies nur ein
Abolition-Trick, und verweigern es nun
etwaö zu dieser Sache beizutragen— und
so weit ist also der Käufer, ein guter
Union-Mann, immer noch um KBg ge
stochen. Ist dies nun recht? Nein, eS
ist niederträchtig im höchsten Grade—
aber wo die Kirche steht, wer darin pre
digt, oder wer die Männer sind, dies soll
man heute noch nicht von uns erfahren —
jedoch soll dies später geschehen—ja, nur
eine kurze Zeit spärer werden w.r ~die
Katze schon ans dem Sack lassen." Und,
werden die Leser anch wundern, wo die
obengedachten Schulhäuser stehen, —sicher
nicht in Heidelberg, Waschington, Cat»-
sauqua oder den I ersten Wards von Al
lentaun, denn da würden natürlich k ine
solche landeSverrätherische Zeiche» gedul
det werden aber sie stehen keine 100
Meilen von da weg, wo man eine Ver
sammlung gehalten hat, um sich gegen
aufzulegen.
Sind nun odige Fälle, mit Einschluß
dieser 4. raft-Geschichte, nicht eine unver
gepltche Schande für unser liebes Caun-
N)—und zeigen sie nicht klar und deutlich,
dHp unsere Gegner hj6 zu einem großen
Belaus disloyal sind; daß sie mit dem
«uden sympathesire» und somit gegen
die Union, und Feinde der besten Jnteres !
sen ihres Landes geworden sind. Dje!
ehrlichen Demokraten sagen sich aber auch
stark von ihrer Parlhei IoS, weiche von'
den Copperheads und Circle-Ritter gelei
tet und geführt wird, und welche sich sol-!
che Schändlichkeiten hat zu Schulden
kommen lassen. Dies ist auch ganz recht,
denn dann kann die Geschichte sie doch
auch nicht in der bösen Gesellschaft der
( opperheadS, lind Freunden von Jeff.
Davis finden. Und giebt es noch ehrliche
Copperheads oder Circle - Ritter, unter
den verdorbenen Copperheads oder Union
-.erstörer, so sollten sich dieselbe auch so
gleich von ihren Führer lossagen, damit
. lie doch ihren Kindern und KindeSkindern !
keine solche schändliche Records hinter
lassen-und damit ihre Namen anch nicht'
>n der Gelchichte, für Hunderte und Tau
sende von wahren, als Landesverräther
aufgezeichnet stehen.
«ein neuer Hunilug.
Die Copperheads suchen daS Volk glau-
ben zu machen, die/Republikaner wünsch
ten zu lehen daß sich die Weißen und Far
bigen zusammen verheirathen möchte».
Daß dies der Wuusch der Republikaner
ist, ist schnuisiracks gelogen, und Nie-!
mand glaubt dies auch ohne er ist im
Kopf uernag.lt. Es sieht aber wirklich !
aus, als wünschten die Copperheads dieöi
denn viele unserer Leser werden sich noch '
wohl daran erinnern, daß jene »varthei i >
vor Jahren zurück einen Mann mit demji
Vic Presidenten-Amt belohnten, der ei
i ?knzcit)l farbige Tochter hatte,
si b doch die Republikaner noch nie
zu Schulden kommen ließen und auch nie
zu Schulden kommen laßen werden. Ist
daß Obi.ie nicht wahr ? Ja es ist wahr,
'!" v vielleicht hätten sie besser stille ge
'chwieg.'N,
Zoldnte» Stimmbill in New Jer
sey.
Trent on, l'. April. Die Assem
b'n verwarf heute durch ein strenges Par
tei Votum die Soldaten Stimmbill. —
>llle Demokraten stimmten
dagegen. Die jetzt zu Hause befind
liche» Seloaten befinden sich in großer
Aufregung.
Wer verdient eher die privat Liebe und
? e öffentliche Wohlthätigkeit äls der
Zoldat der sich in der Armee befindet und
für sein Vaterland kämpfet, und sein
Blut und Leben für die Union und Con
stitution aufopfert? Und doch versagen
ihm die Neu Jersey Demokraten das hei
lige Stimmrecht! Es ist der gemeine
Soldat der das Gewehr trägt; es ist der
Gemeine der zu Fuß durch Dreck, Frost
und Schnee wadet; es ist der Gemeine,
der mit aufgepflanztem Bayonette den
Angriff macht auf die tödtliche Schießgru
ben und gegen die engen Colonnen des
Feindes, und trotz diesem edlen und pa»
lriotischen Bestreben will eine gewisse,
mit der südlichen Rebellion sympathesi
rende» Parthei, ihn das Stimmrecht nicht
ausüben lassen ! Die Feinde der Union
unserer Väter lernt man von Tage zu
Tage besser kennen (und diese findet
man sämmtlich in der seinwollendc.» demo
kratischen Parti)«!,) und die gerechte
Ttrafe dieser arn 0 ldischen Ver
räther-Parthei wird gewiß zeitgemäß fol
gen.
Goldatenstimmrecbt in Neusork
Die amtliche Mehrheit für die Ver
besserung der Constitution von Neu Dörk,
welche den Soldaten erlaubt, bei den
Wahlen zu stimmen, beträgt 21N.71K
Stimme». Wenn es einmal in Pennsyl
vanien zum Stimmen kommt für eine
solche Verbesserung unserer Constitution,
so erwarten wir, daß es eine ähnliche
Mehrheit herausrollen wird, trotz aller
Opposition, welche die Copperheads dage
gen aufbringen mögen. Der Witte des
Volkes, zu Gunsten einer solche» Ver
besserung, ist bereits schon zu deutlich aus
gesprochen, aber die Copperheads oppo
niren, weil die wenigsten Soldaten mit
ihnen Stimmen werden.
Ist es möglich?
In dem Hanse der Repräsentanten zu
Waschington hat ein Herr Long, von
Ohio, sich dahinausgedrückt, daß die süd
liche Consödcration von unserer Regie
nina anerkannt werden sollte. Isis mög
lich ? Daß Hr. Long ein Secession-De
mokrat ist, versteht sich, denn unter den
Republikanern gibt es keine Secessioni
sten und mir Freunde der Union. Ein
Beschluß ist nun seitdem im Haus? einge
bracht worden, um den saubern Long
>»S dem Hause auszustoßen. Recht so,
j.igt all» A«c>>ssio»ist«>„ u„d Tones hin
aus!
Bon Harrisbnrg
Das Haus der Repräsentanten paßir
te mit 82 gegen 4 Stimmen die Bill,
welche bestimmt, daß am 2. Dienstag im
August nächstens, das Volk von Penn
svlvanien über das Amendment zur Con
stitution, welches de» außer Landes be
findlichen Soldaren das Stimmrecht gibt,
abstimmen solle.
Searight's Antrag, daß die Wahl erst
im October stattfinden solle, wurde mit
82 geaen 7 Stimmen verworfen.
Wunder ob diese 7 Copperheads
nicht i» L e e ' S Armee bei Gettysburg
waren, und die Unionsoldate» haben nie
dersäießen helfen. Durch diese Abstim
mu»g haben sie wenigstens gezeigt, daß
sie herzgute Freunde der Rebellen sind
und sich vermuthlich gefreut hätten, wenn
es Lee gelungen wäre, Pennsylvanien zu
durchstreifen, zu plündern und dieStäd-
ce in Asche zu legen.
Tie stärke Fer Union«.Partkei.
Die bisherigen Wahlen in zwei der
zweifelhaftesten New - Englandstaatcn,
New Hampschire, und Connecticut, ha
ben gezeigt, daß die sogenannte demokra
tische Parthei ihren Halt im Volke ver-
loren hat und nicht die allergeringste Aus
licht auf Ei folg hat, wenn sie nicht den
alten Mensche» aus- und einen neuen an
zieht, der dem Geiste und den Forderun
ge» entspricht. Im vortge» Jahre noch
h'tte diese Parthei in New Hampschire
bei der Gouvernörswahl die Mehrheit;
in dieser Wahl wurden sie furchtbar ge
schlagen. Im Jahr li>Ko konnten die
Republikaner in Connecticut nur eine
Mehrheit von UM» Stimmen erzielen,
vorgestern siegten sie mit 5 t!Mi»
Mehrheit.
i In der kommrnden Präsidentenwahl'
— das unterliegt keinem Zweifel—i
! volle 27 Staaten der Unionsparthei si
cher, und diese 27 Staaten geben 235
Electoralstimmen ab. Der Staat Mis
souri wag zweifelhaft sein, allein wenn
Rosenkranz leine Pflicht thut, ist auch
dort der Sieg des radikale» Elementes
mit II Elekcoralstimmen sicher; New
Jersey und Kentucky werden vielleicht!
mit 18 Elcktorialstimmen gegen die U
»ionöparthei gehen. die übrigen Binße!
Bellion befindlichen Staaten haben 53!
Elektorialstimmen; diese mitgezählt, wür
de die ganze Opposition im günstigsten
Halte nur 71 bis 82Electoralstimmen er
halten, gegen 235 bis 24t» UnionSstim
men.
Die Unionsparthei hat daher die näch
ste Präsidentenwahl vollständig in ihrer
Hand. Die Platform, welche sie auf
stellt, wird adoptirr, und Candidat
den sie nominirr, wird gewählt wer
den.
Tie Zieliuug in Aentucky.
Goiivernör Bramlette von Kentucky ist
von Waschington zurück gekehrt. Die
Ziehung in Kentucky ist angeordnet. Es
lollen keine Neger eingemustert werden,
wen» der Staat 15.000 Mann stellt, die
Hurrah für die Union!
Die Conneclicllt Wahl.
Die gesteru vor 8 Tagen in dem Staat
Connecticut abgehaltene Wahl hat wahr
lich ein glorreiches Resultat geliefert, und
der jetzige Republikanische Gouvernör
L u ck i n g h a in ist wieder und zwar
mit etn a 6WII Mehrheit zu jenem Amte
erwählt worden. Die Mehrheit auf un
serer Seile war immer ganz klein —ein«!
mal gar so nieder als SW. Auch ist die!
Gesetzgebung stark Union. DieS ist in!
der That ein großer Gewinn. Diese j
Thatsachen müßen die Herzen aller
trioten erfreuen—hingegen aber den ge
fährlichen Copperheads lange Gesichter!
verursachen. Niemals arbeiteten die Cop
perheads alles umsonst, denn
das Gefühl für die Union unserer Väter
ist daselbst zu stark geworden. Und fer
ner zeigt dieses Resultat, daß sich im
nächsten »November ein überwältigender !
Triumph für die Union und
Lincoln über das ganze Land einstelle»
wird.
Große republikanische TVahlsicge in
Ohio.
Die am -lten dieses abgehaltene Wahl
in Cincinnati ergab einen vollständige»
UnionSsieg über Secessionismus.
Selbst in Lancaster und Dayton, der
Heimath des berüchtigten Olds und Val
landigham, sind die Copperheads total
geschlagen worden und Gleiches hört man
aus allen andern Städten, soweit das
Resultat bis jetzt bekannt ist.
Die Unions - Mehrheit in Cincinnati
ist 4700, in Danton 300, in Cleveland
1500 und selbst Columbüs hat eine klei
ne Mehrheit für das republikanische Ti
cket aufzuweisen.
Bei der letzten Wahl in Wheat
land, Lancaster Cannty, ist James
Buchanan Constabel Candidat gewe<
sen—erhielt aber nur 17 Stimmen und
wurde daher weit geboten. Es ist doch
wahrlich ganz und gar zu schlimm, wenn
ein Mann einmal Präsident gewesen und
nachher nicht mehr Constabel werden
kann —aber recht so!
Ivahl in Rhode » Zslanv.
Provid e n c e, 7. April. Die
Staatswahl hat gestern stattgefunden.
Berichte aus fast allen theilen des Staates
deuten an, daß Jcunes V. Smith, Uni
ons - Candidat-, mit einer kleinen Mehr
heit den Sieg über George H. Browne,
Demokrat, und Amos E. Barstow, un
abhängiger Unions - Candidat davonge
tragen hat. Die Gesetzgebung wird
stark unionistisch sein.
Missouri
Bei der unlängst in St. Joseph, Mis
souri, abgehaltenen Wahl für Mayor, ist
der Candidat der Radicalen zu jenem
Amte erwählr worden. Der Council be
steht aus 7 Radicalen und 3 Conservati
ven. Auch gut!
Richtermabl in Illinois.
Ca i r c>. 8. April. B>>i der Wahl
im südlichen Distrikt von Illinois hat L.
Hemmock, der Unions-Candidat über die
Copperheads gesiegt.
Die Nttion TtaatS <sonventio».
Harris b u r g, 7. April. Die
trat gestern
hier zusammen und beschloß einmüthig
eine Staats Convention für Donnerstag,
den 28. April, in Harrisburg auszuschrei
ben. Dieselbe soll vier Senatorial-Dele
gaten für die am 7. Juni in Baltimore
abzuhaltende National - Convention er
nennen.
Die Mitglieder der Committee sind ein
stimmig zu Gunsten der Wiedererwählung
von A. Lincoln.
Srand der Fraumaurer « Halle in
Boston. .
Boston, ti. April. Bald nach 12
Uhr vorige Nacht brach in der Freimau
rer-Halle Feuer aus, das später das da
neben gelegene Whintrop Haus mit er
griff und beide Gebäude in Asche legte.
Nur die Mauern derselben stehen heute
noch.
Die Gäste in dem Hotel konnten sich
sämmtlich retten, aber viel Eigenthum
ging verloren.
Durch den Brand der Freimaurer-Hal
le erwächst ein Verlust von 8100,000.
der nur theilweife versichert war. Das
Gebäude hatte früher 8 100.000 gekostet
und 856,000 waren neulich für Repara
turen verwendet worden.
Der Eigenthümer des Wintrop-Hau
i>6 verliert 5550,000 an Möbeln "und
Einrichtung. Der durch das Feuer an
gerichtete Gesammtschadcn wird gegen
8300,000 betragen.
Die Freimaurer - Halle stand an der
Ecke von Boylston und Tremont Stra.
ße-
Großes Heuer in Lustalo.
Buffalo, 0. April, Die Oel Raf
finnerie von Wardell, Webster und Co.,
am Fuß von Maryland Straße steht in
Brand. Mehrere Menschen sotten dabei
verletzt und 2 getödtet sein. Der Ver
lust ist sehr groß und keine Versicherung.
Feuer in Alton, Illinois.
St. Louiö, 8. April. Am Mitt
woch Nacht brannte Simpson und Ket
chums Waarenhaus Fluß.', gefüllt
mir Heu und anderen Produkten so wie
Tapving und Co s., Eisenwaarenlager
und Calvin und Co s., Auktionstore nie
der. Der Verlust beträgt gegen §lOO,-
000 wovon nur 860.000 versichert sind.
Großes Feuer in Oil City. »
Pitt 6 burg, 9ten ?tpril. Letzten
Mittwoch gegen Mitternacht brach in Oil
City auf der Main Straße, unterhalb der
Postcfsice Feuer aus, daS anderthalb
Block in Asche legte. Es wurde kein Ver
such gemacht, dem Umsichgreifen der Flam
men Einhalt zu thun, außer durch das
Niederreißen von Gebäuden und das Be
decken der Dächer mit naßen Tüchern.—
Auf diese Weise wurde die Postoffice ge
rettet. Ueber den Betrag dös Schadens
und die Versicherung ist noch nichts Si
cheres bekannt.
Sieg der Freiheit in Maryland.
In Maryland hat die gute Sache der
Freiheit und Emancipation einen großen
Sieg davon getragen. Mit mehr als
!5M<l Stimmen Majorität hat das Volk
sich für Abhaltung einer Convention ent
schieden, welche Vorbereitungen zur so
fortigen unbedingten Abschaffung der
Sklaverei in unserem Nachbarstaat tref
fen soll. So weit die Wahlberichte ge
hen, besteht die Mehrzahl def erwählten
Delegaten aus unbedingten Freuuden der
j Emancipation, sa der „Baltimore Ame
rican" glaubt sogar, daß die Radikalen
!in der Convention mindestens über eine
! Majorität von 2V Stimmen werden ge-
I bieten können.
Die Stadt Baltimore, in der am INen
April IB6t die zur Vertheidigung der
Bundeshauptstadt herbeigeeilten Bürger
von einem fanatisirten Prosklavereipöbe!
gemordet wurden, hat am L. April !864
neun Tausend Stimmen Mehrheit für
j unbedingte und sofortige Abschaffung der
Sklaverei abgegeben !
> Das ist ein Fortschritt, so groß, wie
> noch vor einem Jahre Niemand zu hoffen
! wagte.
Tie Lvitterung.
Die Witterung, schreibt das Pittsbur
ger Volksblatt vom 7. April, war bis da
> hin immer noch winterlich, rauh mit vor-
wiegender Neigung zu Regen oder Schnee.
Mir Ausnahme einiger weniger Tage
man Feuer im Ofen und warme
. Winterkleider kaum entbehren. In dem
benachbarte Gebirge soll noch viel Schnee
- liegen, wodurch die Atmosphäre kühl er
halten wird. Ohne Ansprüche auf Titel
. und Rang eines Wetterpropheten machen
zu wollen, glauben wir nicht, daß vor der
zweiten Hälfte des April andauernd ge
lindere und schönere Witterung zu erwar
ten ist, und wenn ein spätes Frühlahr
z vor Frösten im Juni und Juli schützt, so
. kann man damit wohl zufrieden sein
) Freilich werden die Bauern - Produkte,
wie Milch, Butter und Eier bei der Ver
, zögerung der neuen Vegetation noch eine
z Zeit lang ihren gesalzenen Winterpreic
, behalten ; aber ob sie überhaupt im Som
mer viel wohlfeiler werde», mögen dic
Götter wissen.
Wenn der Frühling einmal kommt,
wird die so lange zurückgehaltene Vege
tation mit doppelter Kraft und Ueppig
- keit hervorbrechen und wir mögen dann
. die Annehmlichkeit eines ganz plötzlicher
. Ueberganas von Kälte zu afrikanische,
Hitze haben.
' Anwendbar ist das Obige accurat fü,
die hiesige Gegend. Am letzten Sonntag
, hatten wirabermals einen kalten >srurm
regen man will Kieselsteine dabei gese
ben haben.
Furchtbare S'xplvslon.
i Personen verwundet und gelövtet,
Am Mittwoch den K. dieses, erreignet>
! sich in der große» MaschinenbauFabril
! von Merrick u Sohn, welche ein ganz«
! Straßen - Biereck von der Waschingtc»
Avenue bis Federal Str., und von der -i
l bis s. Srreinnimmt, eines oer grclfl
lichsten Ereignisse, welche seit langer Zeil
'Sin Philadelphia stattgefunden. Un
! die genannte Zeit erplodirte nämlich eine,
I der beiden großen Dampfkessel, welche du
Betriebskraft für dieses Etablissemem
liefern, mit furchtbarer Gewalt, allet
! um sich her zertrümmernd und Verder
!! ben verbreitend. Die beiden Kessel wa
ren ein jeder t-2 Fuß lang, 8 Aiß breil
und 9 Fuß hoch, und je von 25, Pferde
kraft. Sie lagen neben einander in ei
nem eigens dazu von Steinen mit eiserner
Balken errichteten Kess.lhause, welchee
in der Mitte des Etablissement stand.—
! Der erplodirte Kessel war noch neu unk
! erst ein paar Tage im Gebrauch. Seim
l stärke war auf 75 Pfund der Quadrat'
! zoll berechnet, wovon jedoch gestern Mor
gen angeblich nur 55 Pfund per Zoll ir
Änlpruch genommen werden.
I Die Erplosi>n riß den Kessel buchstäb
lich in Fetzen, als ob die Wände von Pa
l pier gemacht wären. DaS Gebäude ward
i ebenso, wie die angrenzende Werkstatt to
tal zertrümmert. Die eisernen Balken
und die Trümmer flogen mit ungeheurel
! Gewalt nach allen Richtungen. In deir
l Hauptgebäude blieb kein Fenster unver
> lehrt; der Giebel stürzte ein, das große
Schieferdach der Schmiede - Werkstättc
wurde an tausend Stellen durchlöcherl
und der große Schornstein durch das Dach
der Maschinen - Werkstätte geschleudert.
Das Traurigste bei dieser Explosion
war jedoch daß eine Menge Menschen ge
fährlich verletzt u. mehrere getödtet wor
den. Die Aufregungim südlichen Stadt
theile war, wie sich denken läßt, ungeheu
er, und wie stets bei solchen Gelegenhei
ten waren auch sogleich die übertriebensten
Gerüchte vorhanden. Es war höchst
schwierig, welche sich an der Stelle einge
funden hatten, noch schwieriger aber war
die Ermittlung der Getödteten und Ver
wundeten. Viele der Letzteren, welche
nur leichte Verletzungen davon getragen,
begaben sich nach Hause.
Von Colorado und New Nieriko.
Denver (5 ity, 5. April. Gestern
fand hier Stadtwahl statt. Der repub
likanische Candidat für Mayor siegte ge
gen das unabhängige Unions - Ticket.—
Die Secessionisten hatten kein Ticket auf
gestellt.
Die Aufregung in Bezug auf die Berg«
werkeist im Wachsen. Täglich werden
neue Goltentdeckungen gemeldet. New
Yorker Capitalisten kommen mit jeder
Postkutsche an, und große Quantitäten
von Maschienen, die zur Goldgewinnung
nöthig sind, werden vom Osten erwartet.
Das Gründe!genthum wechselt fortwäh
rend seine Besitzer.
Srü-ke über den Niagara.
Buffalo, sten April. Eine Ver
sammlung der Commissäre der Interna
tional Brückencompagnie, welche hier ei
ne Brücke über den Niagara nach dem
kanadischen Ufer bauen will, wurde ge
stern Mchmittag gehalten. Ueber?3,-
wurden gezeichnet. Die veran
schlagten Kosten betragen nur ? l
Die rasche Herstellung der Brücke wird
für sicher gehalten.
)er Aufruhr der Copperheads tu
Illinois
Die Unruhen in ColeS und Edgars
!ounties im mittleren Illinois haben die
llgemeine Aufmerksamkeit deö Landes
uf sich gezogen und verdienen solche in
ohem Grave. Sie deweisen klar, da,!
uch bloße Lokalämter nicht mit Sicher
et! Männern anvertraut werden können,
eren Loyalität und Unionstreue nicht
usier allem Zweifel ist.
Die Haupturheber dieser Rebellion im
leinen Maßstabe waren die beiden Brü
er Wm. O'Hair, Scheriff von Edgar
launty, und John S. O'Hair, Scheriff
on Coles Caunty, beide als disloyale
nd desperate Männer berüchtigt, ebenso
?ie ihr Vater, der Er - Scheriff Mike
) Hair in Edgar Caunty. Trotz ihrer
ekannten Gesinnung hatten die beiden
rsten das wichtigste CauntyAmt in Hän
en.
Die Rückkehr eines Veteranen - Regi
ments des 54. Illinois, welches aus jener
Äegend rekrutirt ist, erregte, wie es scheint
>hne nähere Veranlassung, das Rachege
ühl der beiden O'Hair in dem Grade,
>aß sie entschlossen waren, Aufruhr zu
rregen. In Edgar Ca -nty begann man
>amit, in einer in Paris, dem Caunty-
Titz von Edgar, erscheinenden Copper
zeadzeitungen die Veteranen zu beschimp
fn, was letztere mit der Demolirung der
seitungsoffice drohen ließ. Die Ausfüh
l ung wurde nur dadurch verhindert, daß
?er Herausgeber sich zu einer Entschul
digung und Abbitte verstand. Dies
machte die Copperheadrotte nur noch
wüthender und sie beschlossen, sich blutig
N> rächen. Der infame Scheriff Wm.
S. O'Hair von Edgar Caunty sammelte
im Geheimen eine Bande'von Ivo bewaff
neten Copperheads aus Coles, Clark und
Edgar Caunty und legte ihr den Titel
posse comitätus bei. Nach einer be
schworenen Aussage ließ er diese Bande
in ganz kleinen Abtheilungen von drei
oder vier Mann unbewaffnet nach Paris
kommen, die Waffen für sie aber in einem
Wagen bringen und versteckt Hilten, bis
es zur That kommen sollte. Die Aus
schreiben für das Posse waren mit den
Namen einiger anderer, zum Theil sehr
guter Bürger mit unterzeichnet, wie z.
B. Amos Green und Jonathan Maro,
von welchen wenigstens der letztere positiv
leugnet, das Papier unterzeichnet oder
auch nur je gesehen zu haben.
So ausgerüstet erschien die Copper
head - Bande mit ihrem Rüstwagen am
28. März zu Charle st o n, dem
Caunty-Sitz von ColeS, wo gerade Ge
richt gehalten und ein Theil des beurlaub
ten 54. Illinois Regiments lag. Einige
Soldaten, die auf dem Courthauö-Platz.
standen, wurden muthwillig in einen
Streit verwickelt, der in wenigen Minu
ten, »ochdem die Rebellen aus ihrem Wa
gen die Waffen geholt hatten, zu einem
allgemeinen Gefecht wurde. Einer von
den Copperhead Rioters, Namens Nelson
Wells, s-lwß zuerst auf einen Soldaten
auf dem Platze. Der Scheriff John
O'Hair sprang vom Richtcrstand hcrab
und schoß mit einer Pistole auf die Uni
oniiSinünner. Die wenigen anwesenden
Soldaten wurden vollständig überrum
pelt und es lagen Todte und Verwunde
ten auf dem Platze, ehe daö Militär Ge
genwehr leisten konnte. Der Arzt des
54. Regiments, Major S. Vork, die Sol
oaten I. Goodrich, A. Swain, beide vom
54., und Wm. Hart vom 62. Illinois
Regiment, sowie der Unionsbürger John
Pennings, wurden getödtet, und Colone!
Mitchel, O. Sales, Decker, George Roß,
E. Noyes und ein unbekannter Soldat,
sämmtlich vom 54. Regiment, wurden
verwundet, so wie auch zwei Bürger, Na
mens Wm. Gilman und Thomas Jef
frieS.
Die Soldaten und Bürger eilten noch
den, ersten Angriff fort, um Waff.n zu
holen, als sie aber zurückkehrten, waren
die Rebellen schon in vollem Rückzüge.—
Von den Copperheads blieben nur zwei,
Nelson Wells, der den ersten Schuß abge
leuert hatte, und John Cooper; einige
wenige mehr wurden verwundet,die etwas
Ipäter von ihren schurkischen Freunde»
in Wägen abgeholt wurden.
Während der folgenden Tage zogen
Aufrührer von allen Seiten Hülförrup
pen an sich, sie durchschnitten die Tele
graphen - Drähte ostlich von Charleston,
nm die Herbeirufung von Militär zu ver.
>ögern, und bildeten bei Windsor in
Schelby Caunty und bei Copaier Mills
ln Coles Caunty förmliche, durch Ver
haue gedeckte Kriegslager. Ein von ih
nen abgeschickter Kundschafter, der in
Matoon am AI. März verhaftet wurde,
zab ihre Zahl auf Istlt) Bewaffnete an.
Die Aufständischen im Lager bei
Windsor hatte» bereits abgestimmt, daß
'ie nach Matoon ziehen und die Gefange-1
>en befreien wollten, besannen sich aber!
päter eines Besseren, als sie erfuhren,!
>aß inzwischen gegen s,(><)<> Mann Mi li-'
är zusammengezogen worden war. Mit
iner solchen Uebermacht glauben die Rir- j
er vom Goldenen Zukel eS nicht aufneh-
neu zu können und sie zerstreuten sich!
>aher und gingen nach Hau je.
So endete der schändliche Aufruhr, der -
sanz ohne Grund mit einem heimtückische»
klngriff auf die Vertheidiger deS Landes
legonnen worden war mit einem schmäh-!
ichen feigen Rückzüge.
Hoffentlich wird die Regierung die Sa
he nicht dabei bewenden lassen. Die Um
»nsmänner des ganzen Landcs bestehen
>arauf, daß energische Maßregeln ergrif
en werden, um die Copperheads, an de
en Händen das Blut unserer wackern
Zoldaten klebt, auszurotten.
Tvciteres über öen Copperbead Auf.
rukr in Illinois.
Es ist bewiesen, daß die Copperheads
llle bewaffnet waren, während von den
Soldaten nur 8 bis Waffen hatten. —
letztere wehrten sich, so lange es ging, >
ourden aber von allen Seiten umringt u.
ämmtlich mehr oder minder schwer ver-
oundet. >
Der Regiments - Arzt Nork wurde
m Courthause von hinten erschossen. —
vie Pistole war so nahe an seinen Rü
ten gehalten worden, daß die Uniform c
urch das Puloer verbrannt wurde. Ge- l
>en den Oberst Mitchell wurde ein ähnli- j.
cher, feiger Mordversuch gemacht, zum
Glück ging das Pistol nicht los. Er ent
ging nur wie durch ein Wunder dem To
de, da sieben Kugeln seine Kleider durch
bohrten. Eine davon prallte an seiner
Uhr ab. Der Oberst war unbewaffnet.
Im 'liingeu mit einenl'Copperhead, N«'
mens Wintler, der einen Revolver gegen
ihn zog, erhielt er eine leichte Fleischwun
de. Winkler wurde später tödtlich ver
wundet.
Ein Soldat, NameuS Frismer, wurde
von de» Coppelheadö gefangen fortge
schleppt, indeß später von seinen Kame
raden befreit. Sechs Mann, die ihn be
wachten, wurden gefangen.
Iva KI krau? all in Keavenwortk, Rang.
St. Louis, 4. April. Eine Spe
cialdepesche des ~Demokrat" aus Leaven
worth sagt:
Bei der heurigen Wahl bemächtigte sich
ein Pöbelhaufe der Stimmkästen im In
teresse deS Copperhead - Candidaten Mc-
Dowell. Mayor Anthony und viele sei
ner Freunde wurden niedergeschlagen und
auf brutale Weise mißhandelt. Der
Stadtmarschall wurde angegriffen und
gefährlich verwundet. Bewaffnete be
mächtigten sich der Smnmkästen in aller
Frühe und boten den Stadtbehörden
Trotz.
Der Mayor bot daS Militär'zur Er
haltung per Ordnung auf, erhielt aber
keinen Beistand. Der Distrikts -- Com
mandeur, Gen. Davis, hatte Befehl er
theilt, daß die Soldaten in dem Fort zu
bleiben haben und die Stadt nicht besu
chen dürfen, außer wenn sie stimmberech
tigt seien. Dieser Befehl wurde offen
verletzt. General Curtis ist abwesend.
Große Aufregung herrscht und die besten
Bürger verdammen die Wahl als eine
Farce und einen Betrug. Die Copper
heads jubiliren.
Schwindel.
Easton,Avriltt. Ein paar junge Tau
genichtse—ob sie von hier waren oder nicht,
haben wir nicht erfahren —fuhren vorige
Woche in einigen Theilen des Caunties
umher und kauften beiden Bauern Eier
auf, wofür sie jedesmal eine Fünfthaler
note hinlegten und den Wechsel heraus
bekammen. Diese Fünfthalernoten wa
ren aber falsch, und die Geprellten ent
deckten den Betrug nicht eher, bis die
Schwindler, über alle Berge waren. Die
Spitzbuben waren recht großmüthig und
zahlten bei manchen Bauern 5, bis v Cts ,
mehr für das Dutzend Eier, als eben der
Marktpreis ist.
Die Landleute müssen auf ihrer Huth
sei», wenn sie sich vor Schaden bewahren
wollen, denn es giebt gewissenlose
sche» genug, welche darnach sinnen und
trachten. Alle zu betrügen, welche sich von
ihren Netzen umgarnen lassen. —(Cor. u.
Dem.)
teisenbalin.Uuglück.
Am ro letzten Dienstaa Morgen ereig
nete sich auf der Lecha Thal Eisenbahn,
eine kurze Strecke oberhalb Süd Easton,
ein trauriges Unglück. Ein großes Fel
senstück war nämlich auf das Geleise ge
rollt und ehe dasselbe bemerkt wurde, fuhr
der hinaufgehende Güterzug dawider,
wodurch die Lokomotive und mehrere
Marren abgeworfen »nd zertrümmert wur
den. Das traurigste bei dem Unglück ist.
daß der Ingenieur, Herr John McMa
kin, augenblicklich getödtet, und der Feu
ermann, Herr John Hoff, schwer ver
wiiiidet wurde. Herr McMakin wohnte
in Süd-Easton und hinterläßt eine Frau
und acht oder neun kleine Kinder, sein
trauriges und unerwartetes Ende zu be
weinen.—(ib.
Auskunft wird verlangt.
Jos. Lauck, ein Einwohner von Bern
Taunschip, Berks Caunty, der während
j dem Winter mit Holzfällen in den blau
>en Bergen» nahe bei Schärtelsville, be
schäftigt war, verließ am Sonntag Abend
den Februar, seine Hütte, in einem
Anfall von Delirium, und weder seine
Verwandten, noch irgend Jemand an
ders, hat seitdem etwas von ihm gesehen ;
alle Nachsuchungen seiner Freunde, in
den Bergen sind erfolglos geblieben.—
Er ist44 Jahre alt, etwa 6 Fuß groß,
von bräunnlicher Gesichtsfarbe und hat
te weder Hut noch Nock an.als er weg
gieng. Seine Freunde bieten eine Be
lohnung von ,H2O an für irgend Jemand
der solche Auskunft giebt, die zu der Auf
findung des Verlornen oder dessen Leiche
führt. Adresse; Jno. Lauck, Straus
kaun P. 0., Berks Caunty, oder Miß.
Joseph Lauck, Schärtelsville, Berks Co. >
tkin Fensriegcl - Ritt.
Bei einer Vendu, welche neulich unweit
Reamstaun, Lancaster Caunty, statt
fand, ließen einige dort anwesende Vete
ran-Soldaten den berüchtigten PHlip
Huber, Großmeister der Golden - Zirkel
Ritter, auf einem Fensriegel reiten. —
Die Geschichte verursachte vi?l Aufre-!
gling, aber der unfreiwillige Reiter sott !
außer der Entehrung keinen Schaden ge-!
litten haben.
Von Gkio.
Cincinnati, 4. April. Eine !
Order deS Kriegsdeparlements an den >
Aeneral-Profoß-Marschall von Ohio ent- >
äßt 4 Soldaten wegen Minderjährigkeit t
ms dem Dienst und befiehlt, daß ihre r
klnwerbungskosten von dem Sold der j
>etreffenden Musterungs-Offiziere abge- c
logen werden soll, und zwar zur Hälfte z
?om Sold des betreffenden Chirurgen
ind zur Hälfte vom Sold des Muste
ungs-OfsizierS.
,
Erplosion einer pulvermükle.
Dover, N. H., ti. April. Drei
leine, zu der Pulvermühle zu New Dur-! t
>am gehörige Gebäude, flogen gestern t
Nachmittag'in die Luft. Vier Personen n
ourden gerödtet. Der an den Gebäuden d
»gerichtete Schaden ist nicht groß.
Eröffnung derSchifsfakrtaufden Seen.
nki r k, N. A-, 7. April. Die d
zwischen hier und den obern Z
Seehäfen ist jetzt offen. DaS Eis ist f.
änzlich verschwunden, außer in der Rich- Z
»na nach Buffalo. Auch mit letzterem 2
?afen ist die Verbindung hergestellt. i A
Schweres Unglück.
P i tt s b ur g, 31. März. Sin gro
ßes Unglück ereignete sich gestern Mor
aeu zwischen 7 und 8 Uhr in Smith und
Brothers Kohlengruben, McKeesport ge
genüber, welchesdFN augenblicklichen Tod
von drei Aj»n«rn mid die Verwundung'
von"zwe! andern zur Folge hatte. Einer
der Angestellten, Hr. John Dunn, war
eben im Begriff einen mit Kohlen bela
denen Car oben von dem Berg herabzu
lassen, als etwas in der Maschinerie brach
und der Car mit furchtbarer Schnelligkeit
die abschüßige Bahn hinabsauste. Unten
angelangt traf er Joseph Will u. schleu
derte ihn in die Barke, welche man eben
mit Kohlen zu beladen beschäftigt war.
Er war augenblicklich todt, und ein glei
ches Schicksal traf den Arbeiter Joseph
Kain.
Der Car selbst flog in Stücke und ei«
neö derselben traf Hrn. Wm. Nichol, ei
nen der Gefchäftstheilhaber, mit solcher
Gewalt, daß auch er in den Fluß stürzte.
Man zog ihn bald darauf als Leiche her»
aus.
JameS Forgie, ei« mit dem Einladen
der Kohlen beschäftigter Mann, wurde
von Fragmen deS geborstenen Cars ge
nossen. Eines seiner Beine ist gebrochen
und auch an der Hüfte ist er schlimm ver
letzt. Wm. Coveland, ein anderer Ar
beiter, wurde leicht verletzt und war im
Stande, als er sich von seiner anfängli
clzen Betäubung erholt hatte, wieder um
herzugehen.
Der umgekommene Jos. Will war ein
Wittwer und hinterläßt vier kleine Kin
der.
Anch die getödteten Kain und Nichol
waren verheiratket und hinterlassen Fa
milien. Sie alle wohnten in Mifflin
Taunschip in der Nähe der Mine.
Vergiftet ihre Mutter.
In Circleville, Ohio, starb vor mehre
ren Wochen Krau Melinda Brunner, die
Frau eines Soldaten, sehr plötzlich.—
Der Verdacht wurde rege, daß sie nicht
eines natürlichen Todes gestorben sei und
am Mittwoch legte Lydia Brunner, die
Tochter der Verstorbenen, dem Doktor
Scharp in Gegenwart mehrerer Zeugen
das Geständnis; ab, daß sie ihrer Mutter
Gift in einem Stück Pflaumenkuchen ge
reicht habe. Es hat sich auch herausge
stellt, daß das Mädchen kurz vor der
That das Gift in einer Apotheke der
Stadt kaufte. Die Leiche der Frau Brun
ner wird wieder ausgegraben, um die nö
thige Untersuchung zu machen. DaS
Mädchen ist 18 Jahre alt; als Beweg
grund ihrer unnanirliche» That giebt
sie an, daß ihr die Mutter nicht erlauben
wollte, Maskenbälle zu besuchen und sich
in schlechter Gesellschaft zu bewegen, und
sie deßhalb bestrafte.
Schreckliche Sterblichkeit.
Vor etwa zwei Wochen hatte die Fami
lie eines Herrn Hill in West - Ehester,
Pa., ein seit zwei Jahren leer gestande
nes Haus bezogen. Am darauffolgenden
Montag Abend waren alle anscheinend
gesund wie immer zu Bette gegangen,
am Dienstag erkrankten die vier Töchter
der Familie, resp. 8, 10, und
re alt. und am Mittwoch starb die eine,
am Donnerstag eine zweite und beide
wurden in ein Grab gelegt. Inzwischen
war auch die Mutter und ein kleiner Kna
be erkrankt. Der rasche Verlauf und die
Heftigkeit der Krankheit allarmirte die
ganze Nachbarschaft. Am Samstag h
!gen »och 4 Mitglieder der Familie zwi
schen Tod und Leben darnieder und am
Sonntag Morgen schon war ein drittes
Kind verschieden. Die Arzte erklären die
Krankheit für das Fleckfieber.
ikine patriotische Familie.
Ein Herr James Coleman in CanonS
burg hat zur Zeit sechs Söhne im Mili
tärdienst seines Landes stehen. Es sind
dies : David C. Coleman, Oberst deS 8.
Missouri Volunteer Regiments; John
P. Coleman, Oberstlieutenant des Lösten
Missouri Volunteer Regiments ; Samu
el M. Coleman, Gehülfsarzt in demsel
ben Regiment; Joseph E. Coleman,
Regiment Ohio Volunteers,—alle in der
Cumberland Armee; Frank Coleman, Z.
Lieutenant im 10ten Pa. Reserve - Regi
ment, und Addison A. Coleman, I4ostnc
Pennsylvania Regiment in der Potomae
Armee.
Furchtbare »Lrplosisn.
W a t e r b u r y, Conn. 2. April.—
Eine Quantität Pulver, die man beim
Kabriziren von Zündhütschen gebrachte,
explobirte gestern in der „American Flask
und Cap Company," worauf sogleich
mehrere anstoßende Häuser in Feuer stan
den. Elisabeth Droß, Margaret Mc-
Graw, und Mary Fortkamen in den
Flammen um. E>» Arbeiter wurdetödt
lich verletzt und Dr. Blake, der Superin
tendent, verlor bei dem Versuch, die Ar
beiterinnen zu retten, beinahe das Leben.
Er erhielt schwere Brandwunden am Ge
sicht und an den Händen.
lL b r g e 112 ü h l.
New Vorker Blätter melden, daß die
detail LiquoiHändler von New Vork kürz
ich ei» Committee mit K 15,000 nach Al
lan» schickten, um bei der Gesetzgebung
>ie Passirung einer Bill zu verhindern,
>aß aber das Committee daS Geld selbst
n die Tasche zu stecken beschloß—nur um
>ie Ehrlichkeit der Gesetzgebern nicht in
Versuchung z» führen!
Feuer zu New Z?or?.
New-?1ork, April 2. Carroll s
Rutschen - Fabrik, 3 große Wohnhäuser
ind 3 Holzhäuser an Fulton Ferry
»rannten heute nieder; Ist Familien wur
en obdachlos; zu derselben Zeit brann
en 5 kleine Häuser i» 84 Straße ab,
oodurch mehrere Familien obdachlos wur» °
en.
Ttr Indiana Legion.
C i n c i n n a ti, 4. April. Auf Ok
er von Gouvernör Morton ist die ganze
lndiana Legion (Miliz) beordert schlag
artig zu halten gegen eine Invasion. —
)ie ganze armirte und equipirte Miliz ist
00,000 Mann stark, über die am löten
lpril Revue gehalten werden soll.