Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, March 29, 1864, Page 2, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    vccha Caunty Pattlot.
Allentaun, Pa., 29, März, 1864.
!."z">s<!g"ndu» b"-u«qtbtr und Ti.,e»!l>l>mer
Ale,. Miller. »-i>itlf»-E»il«r.
Große Grlege « hlit!
Die Druclterl'i des
Lecha Caunly patriots
zu verkaufen.
Druckerei de» Lechs Cauniy Patriot« mit
allen dazu gehörenden Materialien—und m i t
oder o h n e den dazu qeböeenden Buchslohr —Ist
«eqen anhaltender Unpäßlichkeit und anderen Fa
mllien Umständen des älteren Herausgebers, durch
privat Handel ,u verkaufen. Tieseib/ ist in el»
nrm guten Zustande, bat eine ungewöhnliche star
ke Subskription« Liste fllr eine Landzeitung, und
hat übrigen« eine gewünschte Kundschaft —und
bietet überhaupt für zwei junge Männer eine Herr
llche Gelegenh lt dar. Der Preis soll billig gestellt
«erden—und wegen dem Näheren wende »ia» sich
sogl ich an Gutl) und Hagcnbuch.
Unsere College» sind freundschaftlich er
sucht obige Anzeige einige Mal in ihre respektive»
BlStter oufzunebmen. wodurch sie uns zu Gegen
diensten verbindlich machen.
Mär, ?9 ,864.
Nicht ehrlich.
Unsere Gegner, die Copperheads, sind
seht fleißig damit desbäftigt, die Stimm
geber hinter das Licht zu führen. Si?
erheben bei der Abkunft einer jeden
Wahl, wo sie ein Paar Stimmen gewin
nen, ein furchtbares Geschrei, und ver
sichern, daß die Ursache hievon, daß man
unzufrieden mit Lincoln und der Admin
istration sei. Nun dies ist doch gewiß
nicht ehrlich —denn in allen Orten, wo sie
bei den neulichen Wahlen ein halbes Du
tzend Stimmen gewonnen haben, -sind
entweder unsere Union-Freunde nicht auf
die Wahl gegangen, weil sie dieselbe als
von keiner Wichtigkeit betrachteten-und
wo da« nicht der Fall war, gerade da sind
unsere Freunde in die Armee getretten
und die Copperheads sind zu .Hause ge
blieben—dies und dies allein sind die Ur
sachen, daß sie vielleicht an wenigen Plä
tzen etwas Grund gewonnen haben. U> d
weiter ist es nicht ehrlich, daß sie nichts
von solchen Plätzen sagen, wo sie verlo
ren haben—denn so weit wir sehen kön
nen', haben sie gewiß nicht mehr gewon
nen als verloren—und wo sie verloren ha
ben, da geschah es gewiß nicht aus der
Ursache, daß ihre Fre' »de im Schlacht
und die uns» ige' » Hausewaren —
ja in dem Schlachtfelde um die Rebellion
niederzubrechen, welche die demokratischen
LiederS einzig und allein über uns ge
bracht haben. Obiges sind Thatsachen,
Welche deS Ueberlegens werth sind, und
welche uns auch kein ehrlicher Mensch be
streiten wird.
Vorwärts, ist dag Losungswort.
Gehaltserhöhungen sind bei der Ge
setzgebung Lieblings-Maßregeln gewor
den. Der letzte hierauf bezügliche Vor
schlag ist der, die Gehalte der Präsident
richter der verschiedenen Gerichrsdistrikte
im Staat zu erhöhen, und damit die
Herren Gesetz.zeber nicht zu kurz fallen,
wollen sie ihren eigenen Gehalt ebenfalls
gleich hinauf schrauben und zu Hll)W
für die Sitzung erhöhen. Bei dem jetzi
gen Gehilt von H7vt> bekommen sie be
reits etwas wie 47 Thaler wöchentlich und
bei H würde ihr Lohn ungefähr 78
Thaler wöchentlich betragen.
Wir haben neulich über diesen Gegen
stand einige Bemerkungen gemacht. Nur
in den äußersten Fällen der Nothwendig'
keit sollten Gehalls-Erhöhungen vorge
nommen werden. Es ist eine bekannte
Thatsache, daß wenn Gehalte einmal er
höht sind, sie nicht so leicht wieder ernie
drigt werden können. Die Mitglieder
der Gesetzgebung haben nicht die gering
sten Ansprüche auf eine Erhöhung ihres
Lohnes. Als sie im letzten Herbst er
wählt wurden, war es ihnen genau be
kannt was der Preis ihrer Arbeit sein
würde, und es war an ihrem Platz eine
Wahl abzulehnen, wenn sie ihren Lohn
als zu gering erachteten. Sie machten
damals mit ihren Konstituenten einen
förmlichen Kontrakt für 7tX) Thaler zu
arbeiten. Laß sie jetzt Ehrlichkeit genug
besitze» diesen Eontrakt pünktlich zu er
füllen. —(Pottsville Rep.
Wir sagen ditto zu Obigem. ES
hat Leute genug im Staat die zu allen
Zeiten bereit sind dem Volk einen legis
lativen Termin für 700 Thaler zu dienen,
und man darf sagen, mit so großer Ge
schicklichkeit und Ehrlichkeit als Mancher
der gerade jetzt dort ist. Die Erhöhung
der Gehalte der Courtrichter ist ein blos
ser Vorwand, (und zu bezweifeln ist eS,
ob jene Beamten darum nachgesucht ha
ben,) um dadurch mit wenigerem Scham
gefühl sich die liittl) Thaler in die Tasche
schieben zu können. Die HandwerkS
leute und andere Taglöhner müßen halt
sich zufrieden stellen, wenn ihnen für sechs
Tage Arbeit höchstens S 8 bezahlt werden,
wo hingegen der G e s e tz g e b e r für
die nämliche Zahl Tagen über vierzig
Thaler sich bezahlen läßt. Ein be
deutender Unterschied daS! Die Presse
im Staat sollte sofort sich gegen al'e der
artigen ungerechten Maßregeln erheben—
und wehe dem bei nächster Wahl, der sich
derart andenVolkSgelder vergriffen
hat!
Die Demokratie und die Sklaverei-
Frage
Mit jedem Tage wird es immer mehr
offenbar, daß den Ränke spinnenden Po
litikern der K»pferfchlangen-Schule die
schuppen von den Augen fallen und sie
m t Schrecken wahrnehmen, daß daS süd
lich? Sklaverei - Steckenpferd für politi
sche Zwecke „seine Rolle bald ausgespielt
litt," und mit ihm der letzte Strähl der
Hoffnung erlosch.m ist, die Union wieder
herzustellen mit Sklaventreiben, welche
das Gleichgewicht der Macht zwischen
nördlichen Teigaesichtern und dem redli
ch?«, der Union treuergebenen Bolke hals
ten. Seit mehr als fünfzig Jahr-n ist
die nördliche Demokrati? nichts als ein
Werkzeug in den Händen der Sklaven
nacht g?w?f?n. Sooft sie zu gehorch?«
»ch w?ig?rt?, w.'rd sogleich daS schleuß
liche Geschrei der Loöreißung erhoben;
der Furcht vor dieser opferte man fast je
''en männliel'en Grundsatz, und Schritt
für Schritt führte dies zur der vollständi
gen Entwickelung der riesenmäßigen Ver
schwörung, die gegenwärtig in den südli
che» Staate» allenthalben im Schwange
geht, und deren Niederschmetterung die
loyale Bevölkerung der Union jedes Op
fer zu bringen entschlossen ist. Die Rä
delsführer der südlichen Verräthrr hatten
keinen Begriff von der Größe und dem
Umfange des durch sie begonnenen Un
ternehmens, als sitgegen die gesetzmäßigen
Behörden der Vereinigten Staaten die
Fihne deö Aufruhrs erhoben. Sie hiel
ten eS für eine leichte Aufgabe, das Volk
Zes NordenS zur Annahme ihren beliebi
ger Maßregeln einzuschüchtern. Dies
var ihnen oft gelungen, und abermals
glaubten sie, daß es ihnen aucj, jetzt ge
lingen werde. Sie wußten recht wohl,
daß die republikanische Parthei fest bei
ihrem Vorsatz beharren werde, weiteren
Anmaßungen der Sklavenmacht sich zu
widersetzen; allein noch immer schielten
sie mit hoffnungsvollen Blickcn nach ih
ren alten Bundesgenossen—den Kupfer
schlangen. Auf ihre» Beistand waren
ihre sehnsüchtigen Blicke gerichtet beim
»tuSbruch deS Krieges,—in sie setzten sie
fortwährend ihre Hoffnung, von einer
Zeit zur anderen. Aber alis war umsonst.
Nur wenige der nördlichen Verräther be
saßen den Muth, die Muskete zu schul
tern, um iu den Reihen ihrer theuren
südlichen Brüder zu fechten. Sie heul
ten und jammerten erbärmlich über die
Anstrengungen der Regierung, ihre jetzt
unter Waffen stehenden Freunde zu u»
terdrücken; doch all' ihr Krächzen half
ihnen nichts. Als sie die Fruchtlosigkeit
ihrer Anstrengungen in dieser Richtung
wahrnahmen, sannen sie auf Wege und
Mittel, der Regierung Schwierigkeiten
zu bereiten. Im Congreß und an öffent
lichen Versammlungsplätzen, erhoben
Männer wie Vallandigham, Wood, Sey
mour, Woodward, laute Klagen gegen
die Administration. Wie einst der Teu
fel, in der Gestalt der Schlange, durch
sein? Schlauheit die Eva v?rsührte, so
schlichen diese gräulichen Kuperserschlan
gen seine Geistesverwandten in das
Heldlager sich ein, und verleiteten durch
falsche Vorspiegelung, ?inig? d?r obersten
Heerführer zur Annähme ihrer höllischen
vläne. Sie hielten den Führern der
Nebellenhorden eine Lockspeise vor, Ein
fälle in die freien Staaten zu machen,
und hetzten dann Pöbelha'jfen zum Auf
rühr an, um ihnen solchergestalt den Weg
zu bahnen; in Wahrheit, AlleS was in
ihren Kräften stand, haben sie gethan,
«im der Rebellion den sieg zu verschaffen,
itiid die Regierung in ihren Anstrengun
gen, ihre Würde und Autorität zu bewah
ren, über den Haufen zu werfen. In ih
ren Erwartungen getäuscht, und trotz
alle» ihren Anstrengungen den Kürzern
ziehend, finge» die Führer dieser Fakrion,
oo» ihrem bösen Gewissen gestraft, für
ihre politische Erist«nz zu zittern an, und
mit dem Brandmal deS VerrätherS auf
der Stirn, möchten sie nun gern Allee
was sie gethan, widerrufen und die Leute
glauben machen, daß sie so loyal sind wie
es nur irgend Jemand sein kann. Al
lein es ist nun zu spät; sie sind ihre
Laufbahn vls Veirtther gelaufen, und
fortan wird ihr Name nur als ein Schimpf
unter de» Menschen fortleben. (Lan.
Volksfreund.)
Schrecklich, aber wakr.
Auf guter Autorität hin theilt der
„Balt. Wecker" folgende in der That
haarsträubende Geschichte mit:
Vor einigen Tagen langten mehrere zu
Skeletten herabgehungerte ausgetauschte
Gefangene von Richmond in Anuapolis
i». Viele derselben mußten sofort »ach
dem Hospital gebracht werde». Darun.
ter befand sich ein Deutscher von der N.
N. Garibaldi Garde. Von Hunger ge
peinigt—und Hunger thut weh harte
der letztere in Belle Island, wo er einge
speert war, den Hund des dortigen wacht
habende» RebeUenofsijierS todtgeschla
gen. Drei Viertel davon hatte er seine»
Kameraden gegeben und ein Viertel
sich b?halt?n, um seinen Hunger zu stil-!
len. TagS darauf langte der Befehl zu
ihrer Auswechslung an. D?r Rebellen
ofsizier gab jedoch keinen heraus, und
wollte vorerst erfahren wer seinen Hund
codtgeschlagen, damit er den Thäter hän
gen könne. Keiner sagte ein Wort ; nach
dem jedoch 24 Stunden verflossen waren,
und vor Allem, um dem Hungertode zu
entgehen, machte der Betreffende selbst
Anzeige und zeigte dem Offizier den Rest >
von Hundefleisch, den er noch in einem
Sacke aufbewahrt hatte. Dieser war!
anfänglich ganz empört und erklärte, da-!
mit sich zufrieden zu geben, wen» der!
Zoldat das noch übrige rohe Hunde-
fleisch vor seinen Augen verzehren wolle, j
Es gab keinen andern Ausweg, sehnt!
man sich doch nach Freiheit nnd thut, sie!
zu erlangen, Einiges. Der Soldat wur- j
de von Rebellensojdaten umringt und aß, i
im wahren Sinne dcs Wortes, das ganze!
halbe Vierteltheil eines Hundes r->h auf,!
worauf man ihn auswechselte. Und wir >
füttern die Rebellengefangenen dick.
Seit Longsleeet'S Riick,ug au« Ost-Ten
ncssee kehren die Union-Leute bei Hunderten ivie,
> der d»rthin zurück. Die Bauern wollen während !
> dnn April ihr« Saatm bestellen.
Wine interessante TongrelZ Debatte
über die pennsylvantscbe Herbst
wahl nnb Richter Wood»
ward
Bei der Berathung des Armee-Budgets
im Repräsentantenhaus? am Montag
gab ?in Antrag deS Eopperhead Kernan
von New Nork Gelegenheit zu einer na
m?ntlich für die Bürger Unseres Staates
interessanten Debatte.
Kernan wollte die Bewilligung der Ko
! sten für Transport der Truppen an die
Bedingung geknüpft wissen, daß kein
Theil dieses Geldes dazu benutzt werden
solle, um im Dienste der Regierung ste
henden Civilisten freie Passage in ihre
Heimath zu geben.
Er behauptete, von einem Clerk im
TranSportations- Departement erfahren
zu haben, daß bei der letzten pennfylvani
schen Wahl Tausende von Regierungs-
Angestellten unter der Bedingung, daß
sie daS republikanische Ticket stimmen
würden, freie TranSportatio» auf den
Eisenbahnen erhalten hätten.
Stevens von Lancaster erklärte diese An
gäbe für falsch. Alle Civilisten, die vor
der letzten pennsylvanischen StaatSwahl
nich Hause gereist seien, hätten die Rei
sekosten entweder selbst bezahlt oder das
Geld sei durch Freunde zusammengebracht
worden. Er verlangte von Kernan,
wenn er ein Ehrennnnn sein wollce, daß
er den Namen des Clerks nenne, von dem
die Lüge verbreitet worden sei.
Kernan weigerte sich, den Namen seines
Gewährsmannes anzugeben, unter dem
Borwande, daß derselbe, wenn die Re
gierung es erführe, daß er die Sache ver
rathen, schweren Verfolgungen ausgesetzt
sein würde, worauf Stevens ihm entge
gnete, daß, sobald bie Angaben richtig
seien, der betreffende Clerk nichts zu be
fürchten habe, aber er wiederhole noch
mals: die Behauptung, als seien die Ci
vilisten auf Regierungskost?n mit fr?i?r
Passag? v?rf?hen worden, sei falsch und
verleumderisch.
Auch Richter Kelle»' von Philadelphia
ergriff sodann daS Wort, um die obige
Verleumdung zu widerlegen. Es sei,
sagte er, nicht nöthig gewesen, Pennsyl
vanien auf Regierungskosten Stimmge
ber zu senden, das Volk habe gewußt,
um was eS sich handelt, sie seien entschlos
sen gewesen, daß das, was durch einen
dreijährigen blutigen Krieg errungen
worden war, durch die Wahl nicht wieder
verloren gehen solle. Die Pennsylvanier
wüßten, daß der Gouverneuers Candidat
der demokratischen Partei, Richter Wood
ward, vollständig mit dem Süden sym
parhisire und gesprächsweise den Wunsch
ausgesprochen hatte, daß die Theilnngs
linie des Landes nördlich von Pennsylva
nien laufen soll?.
Sti l? s. d?r Copp?rh?ad-R?präs?n
tant vom Lecha und Montgomery Di
strikt, bestritt d'es mit dummer Heftig
keit. Es sei dies eine längst widerl?gt?
V?rläumdung des ehrenwerthen Richter
Woodward.
Kelley ri?f j?doch s?in?» Colleg?» Broo
mall von D?lnvare Caunty als Zeugen
auf und dieser bestätigte, das Richter
Woodward im Jahre 18 v vor Beginn
ein?r Prozeßverhandlung im Delaware
Distrikt in Gegenwart mehrerer namhaft
gemachten Zeugen die Aeußerung gethan
habe, daß wenn die Secession vor sich
gehe und das Land getheilt werde, er nur
den Wunsch hege daß die Theilungsleinie
nördlich von Pennsylvanien gezogen
werde.
Stiles sah jetzt recht wohl, daß daß
Leugnen nicht länger möglich sei. Er
suchte daher Woodward damit zu entschul
digen, daß die Aeußerung nur im Privat
gespräch vorgekommen und sich nur auf
ven möglichen Fall einer Trennung be
zogen habe.
K?rnan'S Antrag würd? schließlich mit
81 gegen 18 Stimmen verworfen.
Dem Beispiele deß Cincinnati ~Cathol
ic Telegraph" folgend, hat sich nun auch
daS Philadelphia Organ des Katholicis
mus, der ~Universe" dazu bequemt,
ffront gegen die Sklaverei zu machen. —
Derselbe sagt in einem seiner neuesten
Leit Artik?l: ~Der Umsturz der Sklave
r?i, dessen Unvermeidlichkeit wir kürzlich
nachwiesen, ist eine gerechte Bestrafung
des Südens für das Verbrechen der Re
bellion, und der künftige Friede deS Rei
ches erheischt ihre Vernichtung. Uns iri
sche» Demokraten mag das nicht gefallen
und wir mögen auf die Abolitionisten,!
als die Hauptanstifter der südlichen Re-
volte, schimpfen; aber die Thatsachen,
mögen sie gerecht oder ungerecht sein, sind
geaen uns. Die Abolitionisten haben!
faktisch den Tag gewonnen, uud es steht >
durchaus nicht in unserer Macht, sie in i
die Nacht zurückzutreiben. Ein Aboli-l
tioniömuS der beständigsten nnd durch
greifendsten Art bemächtigt sich der gan
zen Nation. Die Fluth ist im Steige» ;
gestatten wir nickt, daß sie uns im einsa
men Sande zurückläßt ! Da in der E
mancipation der Schwarzen christliche
Philantropie inbegriffen ist, so lasset uns
diese Philantropie haben: und da der
künftige Friede des Landes den Ruin der
Sklaverei erheischt, folasset unS den Frie
d?n des Landes sichern. Weg mit dem
Parteigeist, fort mit dem Vorurtheil !
Weg mit dem unsinnigen Gedanken, der
nationalen Strömung widerstehen zu
wollen!
Arkansas ein freier Staat.
Little Rock, Ark., 18. März.-.
Wahlberichte aus 11 CauntieS geben mehr
Stimmen, als noch der Proclamation deS
Präsidenten erfordcrlich sind zur Wieder
aufnahme von Arkansas in die Union.—
AuS den 45 Caunties, von denen noch
keine Bericht? vorli?gen, ?rwartet man
weitere SVNV Stimmen.
Gouverneur Jsaac Murphy und das
Union-Ticket ist erwählt.
Die neue Constitution, welche von der
verfassungsgebenden Convention entwor
fen war, und welch? die Sklav?r?i für
imm?r abschafft, würd? ang?nommen>—
Nur 1»7 Stimmen fielen bis jetzt dage
gen.
Arkansas ist somit durch seine eigene» i
Bürger Freistaat gemacht worden.
/Romme Wünsche.
Der demnächstige Frühjahrs Feldzug
unter der Oberleitung des Gen. Grant
wird daS Schicksal dieser Rebellion ent
scheiden, daS steht fest. Der Norden
weiß daS so gut wie der Suden ; die Ge
schichte muß »um Abschlüsse kommen, so
oder so. Deßhalb sieht man mit außer
gewöhnlicher Spannung den kommenden
Ereignissen auf dem Kriegsschauplatze
entgegen, auf welchem diesmal die beide»
Partheien mit aller Energie und in ihrer
ganzen Stärke, aber auch mit größerer
Vorsicht als je erscheinen zum letzten Rin
gen, zum letzten Würgen.
Di? Rebellen scheinen den Plan vom
vorigen Jahre, der bei GettySburg verei
telt wurde, wieder aufnehmen und den
Kriegsschauplatze nach dem Norden ver
legen zu wollen, weil sie auch Heuer, wie
im vorigen Jahre, zu der Erwartung be
rechtigt sind, daß die zwar zusammenge
schmolzene aber desperate FriedenSheu
ler-Parthei im Norden, ihnen dann nicht
unwesentliche Hilfe leisten und blutigen
Skandel im Norden selbst heraufbeschwö
ren könne. DaS Gleiche war der Fall
bei dem vorjährigen Einfalle im Norden,
und man wird sich erinnern, daß damals
der Bürgerkrieg im ganzen Norden vor
bereitet war, und am 4. Juli von Neir
Aork auS die Loofung gegeben werden
sollte, was nur durch daS Eintreffen der
Nachrichten von unserem Siege bei Get
tySburg, vereitelt wurde. Daß diese
Parthei auch diesmal lxm siegreichen An -
dringen der Rebellen sehnsuchtsvoll entge
gensieht, wird wohl von Niemanden be
zweifelt werden, und eben so wenig wild
eS bezweifelt werden, daß sie bereits zu ei
nem Schlag vorbereitet ist. Die neuliche
McClellan Versammlung in New Bork
erinnert uns sehr stark an die vorjährige
Wood - Versammlung eben daselbst, und
es gehört nicht zu den Unmöglichkeiten,
daß die Ernennung McClellan's zum
Prasidkntschafts-Candidaten nichts ande
res bedeuten soll, als dessen Ernennung,
zur Führerschaft in den Dingen, die da
kommen sollen. Auch ist ?S nicht zu üb?r
s?hen, daß in n?u?ster Zeit die secessioni
stischen Blättern des Nordens—eines nach
dem anderen —ganz offen und unverblümt
zur Gewaltthat auffordern und Rebellion
predigen. Ja der N. V. „Herald," das
eigentliche Organ des Jeff. Davis, sagt
bereits, „wenn Grant im nächsten Feld
zuge geschlagen werde, und der Bürger
krieg im Norden zum Ausbruche komme,
dann werde Horace Greeley d. h. die
„verdammten Abolitionisten" zuerst
der Rache eines erbitterten mißhandelte»
Volkes geopfert werden! "
DaS würde ohne Zweifel geschehen,
wenn der Feldzng für unS verloren gin
ge; allein Granr wird wohl sorgen, daß
diese „frommen Wünsche" eben bloß.
Wünsche bleiben müssen.
lNewark F. Ztg.
Die schwarze Flagge.
Nach uud nach wird aus der BundeS-
Execution gegen die Rebellen des Sü
dens ein VertilgungSkrieg, ein Krieg zu«
Ausrottung deß Sklavenhalter-Adels. —
Die Unthaten des Sklavenhalter-Adels
selbst führen dieses Resultat herbei. ES
sind zunächst Südländer gegen Südlän
der —loyale Bürger gegen Rebellen, —
welche diese letzte Erscheinung deS Son
derbundsknegeS eröffnen. Die Opposi
tion der loyalen Südländer gegen die re
keltischen Barone ist etwas mehr als ge
wöhnliche politische Partei - Feindselig'
keit; eS ist das lebendig?, stark? Bedürf
niß der Genugthuung, der fü>
jahrelang erduldete Bedrückungen.
In Nord Carolina hat di??rst? Scen?
der Tragödie gespielt. Dort, in Kin
ston, hab?n die R?b?llen 23 Gefangene
vom 2. Nord - Carolina Unionregimenl
als Deserteure (weil sie sich der Rebellen-
Conscription durch die Flucht entzogen
hatten) hingerichtet. Sie nahmen 6va
bei nicht so genau und hängten auch einen
fünfzehnjährigen Trommlerbuben, Ira
N ? a l, welcher ni? zuvor im Reb?ll>m
dienst gewesen war.
Die Dreiundzwauiig aber gingen wi?
Helden zum Tode. Mit Verachtung wie
sen sie daS Anerbieten zurück, si? zu be
gnadigen, wenn sie in die Rebellarmee
treten würden. Festen Schrittes erstie
gen sie das Schaffst und als sie nach kur
zem Gebet die letzte Erklärung abgaben,
daß sie für ihr Vaterland (die Union die
ser Staaten) freudig in den Tod gingen,
da erhob sich anö der Menschenmenge um
das Blutgerüst ein allgemeines Weinen
und Verwünschungen auf die Mörder
wurden laut.
Das zweite Nord - Carolina Regimen!
aber dem die Ermordeten angehörten, hat
beschloßen Rache für sie zu nehmen. Es
hat seinen Offizieren angekündigt, daß
künftighin Jeder, der von Ergebung spre
che, auf dem Fleck niederschießen werden
würde und daß das Regiment fernerhin
weder Gnade geben noch nehme» werde,
—damit diejenigen Offiziere, welch, nicht
ganz „kapitelfest" sind, Gelegenheit ha
ben, vorher auszutreten.
Die Barone des Südens haben mir
frecher Hand die^Freiheit zu stüizen ge
sucht, um ein Sklavenhalter - Reich zu
gründen. Aber sie haben die Parthei
verspielt und der Scheiterhaufen, welcher
j die Göttin der Freiheit verzehren sollte,
wird i hre eigene Hinrichtungsstätte. Es
läßt sich mit Sicherheit sagen, daß am
Ende des Rebellenkrieges von dem ~A-
del" der südlichen Staaten noch weniger
übrig sein wird, als von dem franzosi-!
schen Adel im Jahr 1754.
Guerilla Nlörver gefangen.
Drei Rebellen-GuerillaS wurden kürz-
lich vom 13. Penn. Cavallerie-Regiment
in Virginia gefangen, welche einige Zeit
vorh?r zw?i Mitgli?d?r des erwähnten
RegimeneS auf eine brutale Weise er
mordet hatten. Sie hatten die 3 Union
soldaten gefangen und beschloßen zwei
derselbe» zu tödten. Sie wurden durch!
daS Loos ausgewählt, und der dritte wur
ve gezwungen jeden seiner Kameraden
festzuhalten, während die Mörder die
blutige Arbeit vollzogen. Sie durchschnit-
te» den Seldaten den Hals von Ohr zu
Ohr. Die drei Guerillas wurden nach!
dem HauptquaUier der Armee geschickt.
Auasicht auf billige Rahlen.
Der Pittsburger,.Freiheitsfreund" be
richtet folgendes über eine, von einem
Deutschen, NamenS Samuel Giesinger
von Allegheny, erfundenen Maschine zum
Kohlen graben?
„Wir haben daß Modell gesehen und
müssen bekennen, daß wir nicht weniger
über den einfachen Mechanismus, wir
über die augenfällige Praktikabilität der j
neuen Erfindung erstaunt waren. Mit!
dieser Maschine, die durch einen Mann
in Bewegung gesetzt wird, wird man im
Stande sein, in einem Tage so viele Koh
len zu graben, als zwanzig Kohlengrä
ber mit Handarbeit zu thun im Stande
sind, und die Kosten sind so gering, daß
der Besitzer einer Kohlenmine, wen» er
den Büschel Kohlen zu l C-mt abläßt, im
mer noch Prosit dabei macht. Die Ma
schine wird nächste Woche in einer der
Kohlengruben bei Steubenville i» Ope
ration gesetzt werden, denen Eigenthü
mer selbst eine derartige Maschine erfun
den hat, aber nach einer angestellten Prü
fung derjenigN, des Herrn Giesinger un
bedingt de» Vorzug vor der seinige» ein
räumt. Das ist eine Erfindung, wie wir
sie schon längst gebraucht hätten, und
wir wollen nur hoffen, daß dieselbe recht
bald in allgemeine Anwendung gebracht
wird. Umringt von Bergen, die Mil
lionen von Büscheln Kohlen in ihrem
Schoße berge», zehn und zwölf Cents für
den Büschel zahlen zu müssen, wie man
sie uns im Laufe dieses Winters abgepreßt
hat, heißt denn doch die Saite» etwas zu
straff angespannt, und kein Wunder al
so, wenn sie reißen"
Rostspieliges Futter für Zxa'ten.
Eine Philadelphia Zeitung von voriger
Woche erzählt den folgenden Vorfall
Ein Offizier deSl2ten Cavallerie-Regi
ments, hatte feiner Frau, die in der Däu
phiustraße wohnt, von Zeit zu Zeit Geld
geschickt, und ihr dringend an s Herz ge
legt, es recht sicher aufzubewahren. Die
Frau, bange gemacht durch de» Bankerott
von Sparkassen vor einige» Jahren, woll
te das Geld keinem öffentlichen Jnstirtue
anvertrauen, und vergrub vor etwa drei
Wochen den ganzen Betrag, der sich auf
etwa 8l7l)l)in Ver. St. Noten belief,
im Keller. Als der Offizier zurückkehr
te, und die Frau ihm erzählte, wiesle
das Geld aufgehoben hiben habe, eilte er
sofort in den Keller, und fand an der be
zeichneten Stelle ei» Rattennest, und di>
Note» in so kleine Fetzen und Stücke zer
risse» und zernagt, daß es »»möglich ist,
sie wieder zusammenzufügen.
Feucrgbrunsi i» Elinira,
Elmira, N. 81.. litten März. Die
neue Presbyterianerkirche, in welcher ge
rade eine Fair geHilten wurde, gerieth
aestern Abend in Brand. Das Gebäu
de war voller Menschen, namentlich Frau
en und Kinder als das Feuer ausbrach,
und es ist ein großes Glück, daß nicht vie
Ie Mensche» zu Schaden kamen. Ein
Knabe erstickte, ein alter Herr von 75,
Fahren und ein Mann, Namens Hirry
Zovell, wurden schwer, zwei andere leicht
verletzt. Von de» AuSstellungs-Gege»
ständen konnte nur wenig gerettet wer
den, und die Contractoren deö Gebäudes
verlöre» Kit»,Vitt) die bei der Fair vereiii
nihmt worden. DaS Gebäude war auf
Hl5,Wt) geschätzt und nur mit b'IOMt)
versichert.
uud ilolumbia iLisenbakn.
Diese Bahn ist nun vollendet und vor
letzten Dienstag förmlich eröffnet worden,
indem an jenem Tige der erste Passa
gierzug direkt von Columbia in R'eading
ankam. Vom Isten April an werden die
Passagierzüge auf der neuen Bahn re
gelmäßig gehen, und zwar täglich zwei
mal nach jener Richtung, welche in Rea
ding zu solchen Stunden ankommen wer
den, um sich mit den Zügen auf der Rea
dinger Eisenbahn zu vereinigen.
Hobes Atter.
Am 19. dieses Monats wurde eine far
bige Frau in Philadelphia begraben, mir
Namen Nancy Jones, welch? das hohe
.'llter von I ltl Jahr erreicht hat. Die
Verstorbene war in Barbadoes geboren
und wohnte seit 8U Jahren in Philadel
phia. Die Nachbarn erzählen, daß sie
ihr Sterbehemd bereits vor 35 Jahren
selbst ankaufte und es seit dieser Zeit
sorgfältig aufbewahrte. Ihren Sarg
hatte sie schon vor 2t) Jahren machen las
sen und ebenfalls aufbewahrt.
Eine Frau verkauft ihren Mann.
Ein zu CarliSle wohnender Deutscher,
NamenS Gauch, der seiner rechtmäßigen
Frau überdrüßig geworden war, ließ sich
i» ein Cavallerie-Regimeiit einreihe» und
heirathete bald darauf in Chambersburg
ein junges irländisches Mädchen.
Die erste Madame Gauch hatte nicht
sobald Kunde davon erlangt, als sie auch
schon eine Klage wegen Bigami.? gegen
ihren Herrn Gemahl anhängig machte,
dieser aber offerirte ihr baare fünfzig
Thaler, wen» sie ihre Ansprüche auf ih»
aufgebe» würde. Die Frau besann sich
! nicht lange und ging auf de», Handel ei»,
Die Klage aber wurde, da kei» Kläger >
da war, null und nichtig. Viel muß der
Gemahl nicht werth gewesen sein, sonst
würde ihn seine Frau nicht so billig ver
kauft haben.
„alten Bären Miller," wohl
> bekannt in seiner Heimath in Berks Co., j
obwohl jetzt in Dauphin 'Caunty wohn -
hift, war in vergangener Woche einmal
in Besuche in Reading, bei Hrn.
> Elias Bickel, 5. und Waschington Str., >
!wo er vor sie b e n z i g Jahren seine
Hochzeit feierte. Trotz seines hohen Al
ters von neunzig Jahren ist er noch
rüstig und lebhaft, und erzählt mil wun
derbar treuem Gedächtniß von den frühe
ren Zeiten. Er ist weit und breit als der
kühnste und erfolgreichste Jäger bekannt
gewesen. Seine. Jagdbeute belief sich
während seines Lebens bis dahin auf ei
ne außerordentlich große Anzahl von
Wild. Er schoß nämlich : 81 Bären, K 4
Wölfe, nahe SIXI Hirsche, außer dem klei-
nern Wild, das zu taufenden seinem sich
ern Schuß zum Opfer fallen mußte.
und nachlte «Loche ist in Allentaun
" wvviojs üme.'' 1
Glück im Unglück
Belleville, 111., 17. März. Am
Donnerstag, den 3. März, i» der 6ruhe
entfernte sich das älteste Kind deS Herrn
l Lorenz Rieder, deri» der Nahe von Bel
!c!,er's wohnt, vom alterlichen
! Hause und war trotz des emsigsten Tü
schens von Seiten der Eltern und Nach
barn bis zum Abend nicht aufzufinden.
Da dag Mädchen erst 2 Jahre und 9
Monale alt ist, so war, wie man sich woh!
dettke» kau», die Sorge um das Schicksal
deS Kindes um so großer, da daiftlbe et
was schüchterner Natur ist, und nicht
leicht Auskunft über sich geben konnte. —
Ais die Nacht hereinbrach, ohne daßma»
eine Spur von dem Kinde entdeckt hatte,
so traten mehrere Menschenfieunde zu
sammen und durchstreifte», mit Laterne» >
oerseh?», den Wald, a» den daS H.ius
grenzt, nach alle» Richttmge», ohne zu
einem Resultate zu gelangen. Am Frei
tag Morgen stellte» sich freiwillig die!
Nachbarn und bildeten Streifpartieen,
die den ganze» TagMnd die darauf fol
gcnde Nacht jeden Winkel und jede Ecke
zwei Umkreise
ooch leider ebenso vergeblich wie cM M
rige» Tag So kam unter Hoffen und
Verzweifeln der Samstag Morgen her
an, wo sich, da sich die Kunde von dem
verlorene» Kinde weiter verbreitet Halle,
ungefähr 80 Bauern am elterliche» Hau
se einfanden, um noch einmal die ganze
Umgegend zu durchsuchen und ihren An
strengungen gelang eS endlich Bormit
tags 10 Uhr d.is arme Kind unter einer
Eiche liegend zu finden. Wir müssen
hierbei noch bemerken, daß die Nacht vom
Freitag auf den Samstag eine sehr kalte,
stürmische Nacht war und daß während
Verselben ein L Zoll hoher Schnee fiel.
DaS Kind, das vom Donnerstag Mor
gen bis zum Samstag Morgen nichts ge
nossen halte, lebte noch, doch waren die
yände und Füße stark gefroren u. schwäri
angelaufen. Da Herr Rieder ei» alter
Bekannter von unS ist, so sandte er so
fort einen Boten an uns ab und wir be
gaben uns an den Platz und nahmen das
nme Kind in Behandlung, freuen uns
»ber herzlich, unseren geehrten Lesern
ninmehr mittheilen zu können, das; das
Kind in der Besserung ist, und sich ziem
lich wohl befindet. Die Hände sind bei
!>e erHilten und an den Füßen ist nur der
Verlust einiger Zehen zu biklage».
Daß das Kind eine außerordentlich gii
te Natur haben muß, wird Zedermann
einsehen, denn zwei Tage und zwei Nach
te ohne Speise und Trank bei kaltem.
Wetter im Walde zuzubringen, noch da
zu nicht übermäßig bekleidet —daS eifor
>ert wahrlich eine gute Natur; wäre die
ses Unglück einem Kinde aus der Stadt
viderfahre», cS wäre sicher zu Grunde ge
gangen.
?; a l) n z i e k e n.
D'r lakonische L ö b, vom Doylestaun
~Morgenstern," machte in seiner letzten
'tuögabe folgende scherzhafte Bemerkun
zeu über das Zahnziehen eines Eopper
heads und de» „LinkolwDräfl" :
Ein gewisser Eopperhead von Richland
Taunschip, Bucks Eauntv, wollte dem
..Linkoln - Dräft" entgehe» und er hielt
sich deshalb wie eine Naschtatze hinter
Neige und Felsen versteckt. Bei all die
sein ist aber unser Copperhead arg für
..Liberty," weshalb die Zurückgezogen
heit ihm bald unerträglich war. Er gieng
weshalb z» einem dortige», befreundeten
Doktor, um zu überlege», was zu thun.
Uufer Doktor, ein kerngesunder Eisen
bart, wußte bald Rath. Er riß dem He
ro die ganze obere Zähnenreihe auc> dem
Munde und schickte ihn so, wie ein Hund
ohne Schivanz, zur militärische» Board
nich Frankford. —Natürlich fand die
Board den Zrhnlosen aller Militärpflicht
enthoben, und schon wollte dieser seinem
klugen Eisenbart hiefür ei» stilles
lied absinge», als es sich herausstellie,
d,ß der zahnlos? Hero der Comp. B,
l7t. Penns. Reg., welcher er augchmt,
als feiger Deserteur entsprang und wur
de augenblicklich wieder dahin ab geschickt.
Unser zahnloser Heroist nun wieder Sol
dat und wenn'S an'S Krackertesse» geht,
wird er wohl erst die Kaffeemühle g>'
brauchen müßen.
Doktor Eisenbatt hat daher seine S>.
außerordentlich gut gemacht und sollte
t in Richmond einstenS Zahnweh aucbre
i chen, dann empfehle» wir ihn dem Jeff,
! Davis gratis.
Ans
l Denver Cit v, ll>. März. Die
FrühiahrS-Einwanderung htt bereits be
gönnen. Züge kommen an und die Diü
! geiicen auö den Staaten sind voll. Täg
lich hört mau von neuentdeckten Ouar;
felderu, was östliches Capital uud ver
besserte Maschine» zum Gewinnen des!
GoldeS in Fülle herbeilockt. In Folget
des staiken Schneefalls >rird eS in d.r
kommenden lahrszeit reichlich Waller fü> !
de» Betrieb der Minen und deS Landbauc'
in Colorado geben.
Nahe Arkansas gab eS einen Kampf
zwischen verschiedenen Indiane>stämmen. ,
! Dem Vernehmen »ach halien die Sioiir
! gedroht die Weißen im Früj ihr mit Ärie.i j
zu überziehen. Die Militärbehörden!
werde» Vorsichtsmaßregel» ergreife».
' Ein Wafchingtoner Correspondent der
! ~N. Ä. Tribuue" theilt mit, daß in Rich
imond ein Plan ausgeheckt wurde, den
I Präsidenten Lincoln zu überfalle» und
entweder zu ermorde» oder i» eine Kutsche
i» packen uud über Jndiau Point und
Occogua» uuter starker Escorte so schnell
wie niöglich »ich den Rebellenlinie» zu
schaffen, .wobei die Verfolgung durch
Spreugen der Brücken, Versperrnug der
Straßen mit frisch gefällten großen Bäu j
men ii. f. w. erschwert werden sollte, l.'.ii
Man», welche sich ein,el» nach Wasch-'
ingto» zu schleiche» hätten, sollte» den
bis in alle Einzeluheiten genau entivorfe.
nen Plan ausführe».
Die Sache scheint ziemlich abenteuer-j
lich, ist aber doch nicht ganz unwahr
scheinlich, und „Old Abe" darf schon ein
wenig auf seiner Hut sein.
ch ö n—das Wetter gm Oi>e»monlagc. j
Die Tugenden des Ivollkraut«.
Diese Pflanze, mit ihren langen Aeh
ren, dichtstehender gelber Blumen und
sanmttartigen großen Blätter», wächst
! ein.ihe in jeder Fenzecke, Steinhügel ».
! s. w , ist ohne Zweifel ei» Ausländer und
von den ersten Ansiedlern dieses
van? '» von Europa gebracht. Die wolli-
Blatter derselben veranlaßte» die
!Ivce, dieselben ar,statt deö FlannelS zum
! Einreiben in Fälle» von RheumatimuS
zu benutzen; sp.ttcr wuiden sie zu erwei
chende» Ueberschlägen gebraucht und als
ei» vortreffliches Mittel zur Zettheilung
oon Geschwülste» gesunde». Die Haupt
! Eigenschaften deSWollkrautssind schmerz
und krampsstillend, (anlispasmodisch;)
! Einige haben es als ein gutes Mittel ge
> gen Huste» gefunden. Aber den Haupt
verlh Hit eS, wen» es geraucht wird, in
' einer Pfeife, als Mittel gegen jene hart
nackige HalSkrankheit, welche unter dem
! Namen Bronchitis bekannt ist und den
Aerzten so viele Schwierigkeiten macht. —
Das Rauchen deS Wollkrauts ist beson
ders zu empfehlen in Fällen WnZrocken
heir im Halse, von einem beständigen Reiz
! >uM?lM6werfen nnd Schmerz begleitet.-
> Der Wollkraut Rauch wirkt wie. ein Zau
ber und schafft plötzlich Linderung,—Er
scheint den Reiz zu beseitigen und den
/liiSwinfzu befördern, so das jener zähe
Schleim im Halse sich ablöst-, er veran
' dert öfters gänzlich den Charakter der
Krankheit lind, wenn mir dem Rauchen
fortgefahren wird, bewirkt eine radikale
-! Kur. In keinem Fall ist der Nutzen sicht
!! barer, alüin der nnmittelkar,?» Vi»d<r»„g
> des ReizeS zu beständigem Räuspern dcs
' Halses, weiches eine fortwährende Be
schwerde für de» Patienten ist und oft
mals seine Nachtruhe stört. Man
braucht blos einen Versuch zu machen, um
sich von der Wirksamkeit deS Mittels zu
. überzeugen.
> Bronchitis ist eine Krankheit mit wel
cher Personen von jedem Alter befallen
verde», m .» trifft sie aber meistens bei
ältern Leuren und Leuten, die dem Ein
i ithmen von Staub viel ausgesetzt sind.
» DaS Wollkraut kann zu jeder Zeit
> ivährend dem Sommer gesammelt und
- soike im Schatten getrocknet werden.—
Ran raucht dasselbe in der Pfeife, gleich
Habak, wenigstens viermal deyTagS, be
sondersAbends vor m Schlafengehen, und
>st nicht unangenehm. ES ist ein barm
. loses, einfaches aber wirksames Mittel
, für obige Kranheir, welches die Natur so
freigebig darbietet und im Bereich Aller
, »r. .
Die best»' Regierung
Der Autor der obiaen Wotte war be
kanntlich ein Mann von geringer Fami
lie, der von einem gemeinen Stande hin
> uisstieg und endlich Äonig einer berühin
' len Nation wurde. Ehe er aber den letz
'! reren hohen Stand erreichte halte er viele
Heiden, Widerwärtigkeiten unv Drang
! salen zu erdulden. Wellie schweren Pni
- jungen und Erfahrungen, zeigten ihm
' ! >vas Ne Welt ist und was die Menschen
>' im Allgemeinen sind. Er betrachtete die
l Negicruugen der Eide, wie dieselben durch
Menschen angewendet wurden, und fand
sie damals schou, wie sie Heute noch si»d,
unroiltommen und iu vielen Hinsichten
! ungerecht. Er fand daß manche Falsche,
> ungetreu.' und unehlliche Menschen hohe
> Stellen einnahmen in den Regierungen
! der Erde, die Gewalt halten über ehrliche
und aufrichtige Menschen—die ihre Ge
! malt beuutzten um ihren eigenen Ehrgeiz,
> ihre Selbstsucht uud ihre Ruhmsucht zu
! defriedigen, und alleS was ihren Plänen
im Wege stand möchte eS gerecht oder
uugerecbt, schuldig oder unschuldig sein,
> oerdrängten, zurücksetzten, verfolgten, oder
'! unterdruckten. Er betrachte die Art und
! Weiße rcie die Leute einander regierten,
, i wie sie einander behandeln und fand eS
,! nicht rechtschaffen. Er fand daß die Tu
,jgenohttt n, die Ehrlichen, und dießecht
> schassene» oft arm in der Welt, verstoßen
i und verlaße» von Mensche» einhergehen,
! wahrend der Lasterhafte, der schlaue Be
truger, in Reichthum schwelgte, stolz eiu
hei gieng, und vou Menschen in Ehre und
Gewalt gesetzt wurde. Dieses war je
doch nicht immer der Fall —denn er fand
Lhriiche und Unehrliche, Tugendhafte und
Lasterhafte, Fromme und Goltl.se, ne
beneinander, l» jeder erdenklichen Lage
deS Fromme und Gottlose!»
'ieichchlnn, Fron »ie und Gottlose in Ar-
nulh - Fromme und Gottlose in Ehre»
wwie inner der Verachtung der Welt—
und G-'tllose iu hol>n Stellen
a-id und Gottlose in Gesang
uisein Ein oberflächlicher Blick über
j di.'se Thatsachen daß es in zeitlichen
t dem Frommen schlechter geht,
! US Gottlosen, konnte geeignet sein den
jährliche» zu entmuthigen. Allein der
Glaube, d.ist wir einem besseren Gerichte
> entgegen gehe», als irgend einem welches
Mensa'.'» gehind.lt wird, dass wir
ii'.'ch eiiie do>'ere Regierung über uns ha
.in O sen aus dem throne sii)t welches
aber alle pulsten, Kcnige und Herrschaf-
I len ist, welches Alles sieht, AlleS weis, u.
er Menschen Gedanken kennet, das Fal
le» eines Sperlings beobachtet ebenjv
irohl als das Falle» eines KönigSreicl S,
macht dem ehttichen Muth auszuhallen
unter den Ungerechtigkeiten weltlicher Re
gierungen unv meulchlicher Handlunge»
—bis etwaS Besseres als menschliche Re
gierungen eintreten. Solch, Gedanken
möge» ven Königlichen Sänger bewöge»
haben «eine Blicke von de» Ungerechtig
teitui der Welt abzuwenden, nach der Ho
, he, zu richten, uns voller Freude auczu
rufen ~Der Herr wird den Eidbcde»
> recht/ichten, und die Leute regieren recht
! schassen/' Dieses wird unsere beste Re
aierung sei» und keine Rebellion wird sie
stürzen.
IH/'Kannst Du mir einen Unterschied
zeigen, zwischen einem M>inn der in Penn
sylvanien wohnt, und b.standig über un
seie Regierung scbimpft, lügt und sie zu
henimen und zu schwachen sucht, oder ei
nem M.inn der in der RehcÜcn Armee
mit d.n Wisse» in der Hand gegen die
Regierung fechtet ? Welcher ist der ge
fahrlichste Rebell.