Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, March 22, 1864, Page 2, Image 2

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    Secha Naustli Patriot.
Allentaun, Pa., S 2. Mär», 1864.
» der»°«g-be> NN»
»le,. MiNer. O»>>Sls» Sdi>»r.
Hurr<»h Victoria!
L>!e TtaötwahN
Glorreicher Unionsieg!
Den Bürgermeister triumphirend er
wählt!
k aus den 7 Schuldirektorr« durch
gcbracht !
4 auS den 5 Mitglieder des Stadtraths
gewählt!
Hnrrab ! Hurrah ! für die Union!
Bei der am letzt,» Freitag abgehalte
nen Stadtwahl haben die Kr,unde der
Union wahrlich einen glorreichen Sieg ,r
-rungen, und die« noch g,g,n alle Erwar
tungen. In den letzten zwei Frühjahrs
Wahlen wurde» wir. die Freunde d,r
Union, st,tS mit dem Bürgermeister, und
dieö mit einer großen Mehrheit, besiegt,
und au« der Ursache, weil 2511 bis ZW
Union - Stimmgeber gegen nur wenig,
Copperh,adS al» Freiwillig, in den Krieg
g,tr,t,n sind. Letztes Spätiahr hatt,»
die CapperheadS noch ein, Mehrheit von
V Stimmen für Woodward in der Stadt
—und da seitdem wi,d,r vi,l, unserer
Freund, sich als Freiwillige d«r Arm,,
angeschloss,» haben, so konnten wir kei
neSfallS aufnnen Si,g r,chn,n—unddoch
haben wir uns,r» Bürgermeister mir «3
Mehrheit, sowie 6 ans d,n 7 Schuldir,k
toren, und 4 aui den 5 Co»ncilmäi,n,r
,rwäh!t. Dies ist in der That ein höchst
glorr,ich,S Result«t, und zeigt daß die
Unionsach, bei ur,t begonnen hat Grund
gewinnen und festen Fuß gefaßt hat.
Bürgermeiste r—ChaS. Klein
H o ch-C o n st a b e l—»D-n. Lehr.
Audito r—Abiel Heilman.
tkrsker U?ard.
Stadtra t.h —Daniel Brown.
Wahlrichte r—Geo. Srdman.
Inspek to r—William Fillman.
Assefso r —Samuel Diehl.
Gei, ül 112 « do.—A. G. Schimpf, D.
Keck.
Schuldirekto r—Jesse Wasser.
Henry Vandvke.
Eonstabe l —Adam Hecker
Zweite, Ivaid.
Stadtrat h—Henry E. Ruh,.
Tchnl-Direkto r—H,n. I. Sä
ger.
Wahlrichte r—*Nath. German.
Insp , kto r—John I. Jarrett.
A ff e H o r—F. E. Kaufman.
Geh u l 112 5 do.-L. F. Dickenschied.
Christian Pretz.
Constab, l—*Zlchn Voung. .
Dritt,r IV-rd.
Stadtrat h—AmoS Ettinger.
SchiilDirekto r—R. Walker.
Wa h lrichte r—l, Anewalt.
F nsp ekto r—CharlesQuicr.
El ss e l> o r —Thomas Mohr.
G e h ü l 112 s do.-Wirliam Hittel, I.
Q. Cole.
Co »sta b e l—Samuel Hartman.
I?ie,t,r U.?ard.
A r h—John L. Hoffman.
S ch u l-D irekto r—George Sa
genbuch.
Fri e de n S richte r—Elias Mertz.
W ahlrichre r—C. M. Runk.
nsp e kto i— Augustus Keiper.
H ssesso r—W. W. Weaver, sen.
Geh ül fs do—William Grim, ?.
Sche'.don. ' '
v o n stabe l—Joel Reinhard.
.fünfter irard.
Wahlrichte r—»l. D. LawaU.
Inspek to r Smith.
Assesso r—»ChaS. B. HainN.
' h ülfs. do.—'l. McLea», M.
Brodt.
tadt ra t 'Lewis Klump.
ch uld i r e k t o r-"B. HauSman.
(-^o iistabe l —»Christian Sauer.
Die mit einem (') bezeichnet, gehören
der «ecei,lonS-Parrh,j an.
Die Stadtwahl in Burlington,
Burlington, 10. März. Bei der
gestrigen Stadtwahl hat das Union-
Ticket den Sieg davon getragen. Das
ganze Ticket wurde mit 102 Stimmen
Mehrheit gewählt, während im ver
gangenen Jahre dievopperhead :«> Ma
jorität litten.
Wine neu« Militär - Ziehung au»
geschrieben.
Ein neues Aufgebot von LIXZMV
Mann fnr die Ver. Staaten Arme?, die
Mai ine und daS MarinctruppencorpSist
vom Präsidenten für den 15. April ange
ordnet, wenn bi« dahin, außer den »n
kern, >. Februar ausgetriebenen 500,
olX> Mann, nicht noch 200 000 Mani
durch freiwillig, .Anwerbung auf, gebrach
sind, zu welchem Behufe di, Ertraboun
1i,5 bis zum löten April bezahlt werder
sollen.
Die Nothwendigkeit, zwei starke Re
serve-Armeen, eine im Osten, die andere
im Westen, in Bereitsä'aft zuh«ben, um
der durck die neulich, Conftription a l.
l e r waffenfähigen Süden
außerordentlich vermehrten «treitm-cht
der Rebellen mit Erfolg die Spitze bie
ten zu können, sowie der fühlbar gewor
dene Matrosen- und Soldacenmangel für
die Ver. Staaten Kriegsflotte wird als
Grund angeführt für diese« neue Aufgc
bot.
ES ist di,S ,in neues schweres Opfer.
daS dem Volke der loyalen Staaten auf
erlegt wird, aber ein nothwendiges, wenn
der Rebellion ein schnelles Ende gemacht
werden soll. Unsere Armeen brauchen
ebenso gut ein, R,s,rve, wie andere Ar
meen sie brauchten und daß >rir niemals
eine Streitmacht in Bereitschaft hatten,
um die entstehenden Lücken augenblicklich
auszufüllen und dem Feinde die Lust zu
benehme», Einfälle in unser Gebiet zu
mache», hat unstreitig viel zu der bishe
rigen Verschleppung des Krieges beige
tragen.
Hier folgt die betreffende Order des
Prasidentkn:
Waschlazton, 14, Mäk, 1364
Zur Beschaffung der für die Flotte nö
thigen Mannschaft und eines für alle
Halle genügenden Reserve - Corps wird
hiermit, als Zusatz zu d,r unt,rm l ste»
Februar 1804 aufgeboten,n 5W.000
Mann, ein Aufgebot erlassm und eine
Ziehung angeordnet für 2l>o,N<>o Mann
zum Militärdienst in der Ärmee, Flotte
und dem Marine-Corps der Ver. Staa
ten.
Di, verhältnißmäßigen Quoten für
di, verschiedenen Waids, Towns, Taun
schips, Precincts, Wahl - Bezirke oder
Caunties werden durch daS Generalpro
fofimarschalls - Bureau bekannt gemacht
und Cr,dit und Ausfälle an früherer.
Quoten berechnet werden.
Der 15. April 18K4 wird als Frist
festgesetzt, bis zu welcher die von jeder
Ward einer Stadt, jedem Town u. s. w.
oerlangten Quoten durch freiwillige An
werdung aufgebracht werden konn,n.—
Ziehungen werde» in jeder Ward einer
?radt, >edem Town u. f. w.» welch? ihre
Quoten nicht innerhalb der bezeichneten
,srist aufbringen, sobald als thunlich nach
d,m 15. April vorgenommen werde».
Die Rkgierungö-BountieS, welch, jetzt
bezahlt werden, werden bis zum 1. April
1d64 fortbezahlt. um welche Zeit die Zu
lall-Bountits aufhören. Von jenem Ta
an werd,» «ur 1W Thaler Bounty
bezahlt, gemäß dem Gesev vom 22. Ju
l» 18V1. - Abr.Lin c o l n.
er.
Die,e pestartig, Krankheit, welch, sich
'chon vor einigen Monaten in Phil d,l
phia zeigt,, verbreitet sich nun auf dem
Land,. Wie wir aus d,m Boyertown
„Bauer" ersehen, wurden die Familien
von Ephraim und Wlliam Weiß, in
Louglaß Taunschip, sowie einige Fami
Uen in Hereford Taunschip, Berks Caun
cy, von dieser bösartigen Krankheit heim
' zelucht, und schim sind mehrer, Kinder u
Erwachs,», derselben zum Opfer gefal
len.
Auch soll das Flecken - Fieber in einem
l-edenklichen Grade in der Nachbarschaft
von „Black 5-)orse", ungefähr eine Mei
le unterhalb Norristown, herrschen.
vrei Kinder wurden von der Krankheit
Gefallen, von welchen zwei starben.
Die Krankheit beginnt mit Erbrechen
und plozlicher Schwäche der Nerven, Er
kalten und der Gliedmaßen,
sobald sich diese Symptome zeigen, soll
te man unverzüglich ein.>,i Arzt herbe>i u
fen, indem schon nach »inigen Slund.n
?er Tod erfolgt, oder doch de» Patienten
außer den Bereich äi itlicher Hülfe bringt.
V-m 5, P,nns>,lv. UcUer-Negimcnl
Vom 5 Pennsvlvani« Reiter - Reai
ment <Samer»n Dragoner) haben sich
000 Mann wieder anwerben lassen und
di, Mannschaft ist seit Kurzem durch Re
krutirung auf 1500 Mann gebracht wor
den.
Ein Privatbrief vom Regiment gibt ei
ne Ächlderung des letzten M,.f..chtg ,mi
lchen DeepCreek und Suffolk. Dabei
Icheint es mitunter in Folge verkehrter
Anordnungen sehr toll hergegangen zu
sein; bei einer Gelegenheit stürzten von
80 Man» der dritte Theil in den Canal,
wobei 2 Mann und 15 Pferde ertranken.
Folgende Stelle des B'iefeö verdlei.t
besonders hervorgehoben zu werden :
Unsere Leute wurden am 6. Mär, von
einem Negerregimente im Vorpostendien
ste abgelöst. Kaum waren sie im Lager
angekommen, so blies es wieder zum
Satteln und im Flug ging's Snffolk zu.
Hier muß ich der Schwarzen Tapferkeit
rühmen. Nur 7<>o Mann stark, waren
si- kaum über Suffolk hinaus, als sie von
t»00 Rebellen umringi wurden. Sie
fochten wie die Löwen und machten fünf
Sturmangriffe, ehe sie durchbrechen konn
ten. Ihr Verlust ist etwa 75 Mann.—
sagen unS, sie hätten keine Zeit mehr
gehabt, zu laden, und hätten mit den
Karabinerkolben dreingehauen, um sich
Balm zu brechen. Wir waren ihnen zu
Hülfe gekommen, mußten aber mit ihnen
zurückweichen und die Rebellen schoben
ihre Vorposten bis auf 12 Meilen von
unlcrcm Lager.
vrr Xiclner. Gel'alte
Harri 6bn r g, 17. Mär». DaS
Committee für Mittel und Wege im Re
präsentanten Hause ist übereingekommen,
die Erhöhung der Gehalte der
nchter und die Saläre der Geietzaebungs
Mitglieder (auf 5 iW«t per Jahi) zu be
l antrage».
Wer flnd die Freunde der Sol
daten !
Die republikanische Presse von Penn«
snlvariicn hat nicht mehr nöthig, sich nach
langen und breiten Beweisen für die
Feindseligkeit der demokratischen Kührer
gegen die Männer umzusehen, welche ihr
Leben in der Vertheidigung der Regie
rung wagen. Diese Führer haben selbst
den praktischen Beweis dafür geliefert,
denn vor einigen Tagen stimmten, mit
A usnahme eines einzigen, jeder sogenann
te Demokrat im Senat von Pennsylva
nien gegen die Erhöhung des Soldes
ver Unionkämpfer. Wir theilen nach
stehend den Beschluß und die Abstimmung
mit:
Beschlossen durch den Senat
und daS Haus der Repräsentanten des
Ztaates Pennsylvanien in General - As
sembly, und es ist hierdurch verfügt, daß
unsere Repräsentanten im Congreß er
sucht werden, für die Passirung eines Ge
setzes zu stimmen und ihren Einfluß da»
rauf zu verwenden, daß der Sold der ge
meinen Soldaten und nicht commißionir
ten Offiziere in ver Armee der Vereinig
ten Staaten erhöht werde.
Als der Beschluß zur schließlichen Ab
stimmung kam, trugen die Davis Demo
kraten Beardelee und Clymer auf amtli
che Abstimmung an, die folgendes Resul
tat lieferte:
F ü r den Beschluß, sämmtliche Re
publikaner : Cl ampneys, Connell, Dun
lap, Fleming, Graham, Höge, Houshol
oer. Johnson, ker Demokrat Kinsey von
BuckS Co., Lowry, McCandleß, Nichols,
Nidgway, St 7' Clair, Turrell, Wilson,
Worthington und Sprecher Penny—lB.
Gegen den Beschluß die Jeff. Da
vis Demokraten Beardslee, Bucher, Cly
mer. Donovan, Glatz, Hopkins, Lamber
con, Latra, McTcheiry, Montgomerv,
Neilly, Smith, Stark, Stein und
Wallace—ls.
Der Beschluß passirt, schließlich. Le
der Jeff. Davis Demokrat stimmt, g ,
g , n die Erhöhung des Soldes der Sol
daten.
Die braven Vaterlands - Vertheidiger
werden diese Handlung sofort in Eii»-
»erung Hillen, und diese» nördlichen Un
terthanen der südlichen Unionzerstorer
iiizd bei gehöriger Gelegenheit den rechten
Verweis geben.
Unter den beantragten Amendments
zur Constitution ist folgender Abschnitt:
Abschnitt 4. Wenn stimmberech
tigte Bürger des Staates in aktivem
Militärdienst auf Requisition des Präsi
denken der Ver. Staaten oder durch Au
torität dieses Staates stehen, so mögen
sie in allen bürgerliche» Wahlen das
Stimmrecht unter solchen Regulationen,
als gesetzlich vorgeschrieben werden mö
ge», i» so umfassender Weise ausüben,
als ob sie an ihre» gewöhnlichen Wahl
platzen anwesend wären.
Die Abstimmung über die Passirung
dieser Verbksserung stand wie folgt :
Dafür :—die Herren ChanipneyS,
Connell. Dunlap, Finning, Graham,
Höge, Housholder, Johnson, Kinsey,
Lowrn, McCandleß, Nichols, Ridgway,
St. Clair, Turreil, Wilson, Worthing
to» und Sprecher Penny—lB.
Dagege n—die Davis Demokra
ten Beardolee, Donovan. Latta, Stark,
Äkontgomery, Smith und Wallace—7.
Anwesend waren, aber stimmten nicht:
die Davis Demokraten George H. Buch
er von Cumberland, Hiester Clymer von
Berks, A. G. Glatz von Vork, William
Hopkins von Washington, C. L. Lam
berton von Clarion. Bernhard Reilly von
Tchuylkill. W. von Adams,
und George W. Stein von Northamp
ton-8.
Diese acht Senatoren glaubten an die
Gerechtigkeit dieses Amendments, konn
ten aber ihres schlechten Parthejgeisteb
wegen nicht dafür stimmen. Pfui !
Die Verbesserung wurde paßirt, in
dem ein jeder Unionmann auf Seiten der
wackern Vertheidiger ihres Vaterlandes
stand, während mit Ausnahme deS Uni
on-Demokraten Kinsey, alle Copperhead
Senatoren entweder geradezu dagegen
stimmte» od-r zu feig waren dies zu thun
—vielleicht sich auch schämten gegen ei
ne solche gerechte Verbesserung zu stim
men.
Wir legen diese Auszüge aus den amt
lichen Verhrndlungen dem Volke Penn
sylvanienö und den Männern behufs
reiflichen Nachdenkens, welche gegenwär
tig ihr Leben für die Vertheidigung der
National - Ehre und den Fortbestand der
National Regierung einsetzen, vor. Die
Entziehung dvs Rechtes des Soldaten,
sich seine eigenen Führer zu wählen, und
sie Entehrung des Dienstes, welchen er
jetzt der Nation leistet, sind die klarsten
und sprechendsten Punkte in der Politik
der jetzige» demokratischen Führer ge
worden. —(V. Wächt-w.
Ter .seldzug
Di.' Hoffnung der CopperheadS. daß
Rivalitat zwischen Lincoln und Chale
! in Bezug auf die Präsidentschaft zu ei
ner Spaltung der rcpublikxnischen Par
tei führen und so ihrem Kandidaten den
Tieg verschaffen werde, sind zu Wasser
geworden. Chase hat, nachdem die Mehr
heit der UnionS MitgliederderOhio Ge
setzgebung ihre Vorliebe für Lincoln aus
gesprochen, seinen Namen zurückgezogen,
,re>l. wie er sagt, „alle personlichen und
selbst Pan ei nick sichten zurückstehen müs
sen, wo es sich um das große Werk der
Unterdrückung der Rebellion und Wie
derherstellung der Ordnung und des
Wohlstandes auf der soliden Grundlagen
der Union, drr Freiheit und der unpar
teiischen Gerechtigkeit handelt."
Durch dielen freiwilligen Rücktritt von
Chase, der jedenfalls die zweitbesten
Chancen einer Nomination hatte, wird
es, nach un serer Ansicht, fast zur Gewiß
heit, daß die in Baltimore zusammentre
tende National-Convenrion Niemand an
ders dem Volke zur Wahl vorklagen
wird, als Abraham Lincoln. Nur er
wird, wenn nicht alle Anzeichen trügen,
der reguläre Präsidentschafrs - Canvidat
der republikanischen Partei sein.
WaZ wird unter diesen Verhältnissen
thun? Wird er. vorausgesetzt
Lincoln ist der Erkorene der Baltimore
Convention, die Roll, spielen, durch die
einst Van Bur,n den Grund zur Zer»
splitterung der demokratischen Partei leg
te ? Wird er, wie von mehreren Seiten
angedeutet wird, als Stum» » Candi
da! einer neuen aus radikalen Republika
nern und Kriegsdemokraten zusammen
gesetzte Partei den Kampfplatz betreten,
oder wird er dem patriotischen Beispiel
Chase's folgen ?
Nichts könnte den Feinden der Union,
den Secessionisien im Süden, wie den
CopperheadS im Norden, erwünschter
kommen, als eine Zersplitterung der
Stimme der Unionspartei, und deshalb
sind auch Fremont und seine Anhänger,
die deutschen Radikalen, bei allen Cop
perhead Organen auf einmal in sehr gu
ten Geruch gekommen. Die Angriffe auf
die ~Dutch JnfidelS," die ~blutrothen
Zacobiner" und wie sonst die Schlag
worte alle hießen, mit denen sie die Rad
ikalen beschimpfen zu können glaubten,
haben wie Mit einem Schlage aufgehört.
Die sogenannte Demokraten werden
sich am Ende noch entschließen, einen rad
ikalen Abolitionisten für ihren Candida
ten aufzustellen, denn alle Anzeigen ihrer
Kührer deuten darauf hin.
verändertes program.
Ein Correspondent de» „ChamberS
burg Repository" meldet von Harrisburg
daß die Kupferschlangen - Zeitungsher
ausgeber im Staate, neulich eine Conven-.
tion dort hielten. Er sagt! „Sie fas
sen im General Landmesser-Amt bei ver
schlossenen Thüren, und ihre Berathun
gen beschränkten sich hauptsächlich auf
den besten Plan, die nächste Präsidenten
wähl zu sichern. Sie haben ihre Ver
handlungen nicht unter das Publikum
kommen lassen ; doch weiß man so viel,
daß sie vorläufig übereinkamen, ihre Pro'
sklaverei Ansichten zu modisiziren, für die
verfassungsmäßige Abschaffung der Skla
oerei in die Schranken zu treten und sich
in Bereitschaft zu halten, irgend e»nen
zweckdienlichen General aufzunehmen, der
sich willig finden lassen mag, sich ihnen in
die Arme zu weifen und am nächsten 4ten
Zuli die Präsidentschaft aus ihren Hän
den anzunehmen.'Sie machen sich darauf
gefaßt McClellan aufzugeben, und sind
fast einverstanden, es zu thun, wenn nicht
die Sache hoffnungslos erscheint. Sie
verlangen Gen. Grant nicht, wollen ihn
aber nehmen, wenn sie ihn bekommen
kennen und nicht beinahe ebensogut mit
irgend einem Andern auskommen können.
Paßt nur auf! in wenigen Tagen wer
det Ihr schon wieder neue Gassenhauei
hören, angestimmt von dem demokrati
schen Jeff Davis Leierkasten. Geschwind
! eine neue Melodie aufgespielt! lautet de,
Befehl heutzutage.
direkter Beweis
Gen. Gantt von Arkansas wird seit
einiger Zeit von den demokratischen Blät
tern verläumdet, aeschmäht, beschimpft,
während sein Auftreten für die dachet,i
Union und Fr,ih,it in der Pro Sklave
rei - Nacht seines Heimathestaates doct
wahrlich Ehre und Preis im ganzen Nor
den verdient. Der Grnnd dieser demo
kratisch.'n Feindseligkeit ist in einer Re
de zu finden, die er vor einigen Wochen
in Harrisburg gehalten und worin ce
heißt:
„Nachdem ich von den Streitkräften
der Union (Gantt war damals General
im RebeUendienste) beim Island No. w
gefangen genommen worden, wurde ich
nach Pennsylöanien als Kriegsgefange
ner gebracht. Hervorragende Demokra
ten dieses Staates conferirten damals mit
mir und versicherten, daß die Rebellen
siegen würden, wenn sie nur etwas län
ger aushielten ; denn die Demokraten des
Nordens würden den Krieg hemmen, in
dem sie die Conscription zu vernichten u.
Alle sonstigen Maßregeln der Admini
stration zu einer Fortführung zu krüp
peln entschlossen seien."
Gantt fügt, mit Nachdruck bei: „Wenn
man mein, Wort, bestrkitet, dai-n werd,
ich die Namen dieser tonangebenden De
mokraten nennen."
Eine gute Anzahl demokratischer Mit
! glieder der Gesetzgebung waren anwesend,
> sagten jedoch nicht, die Angabe in Zwei'
lfel zuziehen oder Gantt aufzufordern,
!die Namen zu nennen. Der General
fuhr fort :
„Die Demokraten deS Nordens riethen
den Rebellen zum Krieg, versprachen ih
nen ihren Beistand, ließe» sie aber allein
im Kampfe und beschränkten sich auf fei
ge, perfide Angriffegegen ihre eigene Re?
gierung. Anstatt daß Demokraten des
! Nörtens zu ihrem Beistände kamen, eil
len die Soldaten der Union in überwäl
tigender Stärke herzu und besiegten sie,
' aber, sie brachten eine Regierung mit sich
und befreite» u»S von einer Tyrannei,
fürchterlicher als der Tod."
Kann man sich nach Obigem noch über
die Angriffe wundern, die General Gantl
von Seiten der demokratischen Blätter
empfängt, die als er noch Rebell war,
nichts an ihm auszusitzen hatten.
Mvrdverbvr
?lm Samstag begann in der Pottsville
Court das Verhör des Irländers James
Buike eines 18 jährigen Burschen, wel
lcher im letzten August in Aschland einen
Deutschen, Namens David Eckerly, der
ein Bierhaus daselbst hielt, auf eine kalt
blütige Weise ermordete. Der Sache
stand war ungefähr der: Früh am Abend
hatte Burk einen unbedeutenden Streit
mit dem Ermordeten und verließ nachher
das Haus. Später machte er plötzlich
seine Erscheinung wieder, ging gleich dar
auf auf Eckert» zu, versetzte ihm einen
Schlag mit der Fau? und Stach ihn mit
einem großen Messer in den Unterleib,
ihm eine graßliche und tövtliche Wunde
versetzend, so daß der Verwundete in ei
nigen Minuten den Geist aufgab.
Das Verhör dauerte bis zum Mitt
woch Nachmittag, wo die Jury sich aus
ihr Zimmer zurück zog. Um lii Uhr kehrte
dieselbe wieder in das Courtzimmer zu
rück und sprach das „Schuldig des Mor
des im lsten Grade" gegen den Verklag
ten aus. Auf diesem Erkenntniß haster
nätürlich die Todesstrafe.
Kalt war «» gestern und vorgestern:
«in dänischer Monitor im Aampf mit
preuHlichen gtrandbatterien.
In deutschen Zeitungen finden sich aus
führliche Beschreibungen des Kampfes,
der zwischen dem dänischen Panzerschiffe
„Nolf Kräke" und den preußischen
Strandbatterien bei Eckensund in Schles
wig am 18. Februar dieses Jahr statt
fand.
Ein Augenzeuge berichtet:
Es war ein Augenblick banger Arwar.
tung, als daS gepanzerte Seeungeheuer
in einer Entfernung von 1566 Schritten
Halt machte und aus drei schweren Ge«
schützen sein Feuer eröffnete. Die Bat
terie bei HolniS hatte ihm nichts anhaben
können; widerstand sein Eisenpanzer
auch unseren Geschossen, so war die Pon
tonbrücke seiner Zerstörung preisgegeben,
der Angriff auf Düppel um Vieles er
schwert. Mir einer fast komischen Ruhe
zündete der Hauptmann seine Pfeife an
und stritt sich mit dem Feldwebel, ob die
Distance 1466 oder 1566 Ellen betrage;
aber ehe der Streit beendet war, lausten
64 pfündige Kugeln dicht über die Brust
wehr der Tchanze weg. „Gut geschos
sen," sagte der Hauptmann trocken ; „eS
sind 1566 Schritte,—Feuer!" Die Ku
geln flogen über den Monitor weg es
waren n»r 1466 Schritte Distance. Ale
dieö constatirt war, schlugen die Kugeln
der Batterie mit erbarmungsloser Präci
sion in daß >t-ee Ungethüm ein, anschei
nend ohne aller Wirkung, denn es erwi
derte mit großer Präcision aus dem
Orehthum und mit dem Mörser auf dem
Hinderdeck die Granaten des unerschrocke
nen Hauptmannes. Die feindlichen Ku
geln flogen über die Schanze wea und
richteten im Dorfe entsetztliche Verhe
erungen an; sie streiften die Schanzbe
kleidung, flogen in die Decke deS Pnlver
nagazinS, demolirten daö Wohnzimmei
ceö Hauptmannes und durchbohrten meh
rere Pontons, die hinter dem Dorfe auf
gestellt waren, aber keine einzige trai
Zie preußischen Geschütze, kein Mann
vurde verwundet. Anderthalb Stun
den dauerte der Kampf; der Hauptmann
ließ nur feuern, wenn die Wahrscheinlich
keit des Treffen» vorhanden war, gab da
her ein langsames, aber wohlg«zieltet
Feuer ab. Plötzlich schien mit dem Moni
tor eine Veränderung vorzugehen; e>
schien tiefer im Wasser zu liegen, als vor
her, seine Schüsse wurden unsicher, und
endlich, nachdem er 66 Kugeln erhalten,
von denen etwa 40 getroffen, setzte e»
Dampf auf und segelte wieder in daS of
fene Meer bei HollniS vorbei, wo er wie
der von den Premier - Lieut. Menie
! fangen wurde, ohne indessen seine Schüss.
>u erwidern. Mann konnte deutlich seh
en, Wiedas Hintertheil des Schiffes start
beschädigt war und wie die Mannschaften
in den Pumpen beschäftigt waren und ei
-ien fünf bis sechs Fuß hohen Wasser
strahl auspumpten, so daß ohne Zweifel
bedeutender Lecken entstanden sein
mußte. Erst als t>aö Schiff außer dem
üereicbe der Geschütze war, legte es bei
»nd blieb mehrere Stunden an derselben
Ztelle liegen, wahrscheinlich um den erlit
tenen Schaden auszubessern. Nach die
sen, mit Bomben erzielten Resultaten
?arf man sicher aiinehmen, daß Vollku
aeln, welche auS gezogenen Geschützen
rbgefenert weiden, selbst auf eine Ent
fernung von 1466 bis W66 Ellen ein
Panzerschiff wirksam zu beschießen vcr>
mögen.
Wie die allerdings sehr dänenfreund
liche „kondon sagt, war vaS Re
siiltat deS Gefecht für die Dänen sehr
zufriedenstellend, indem eS die Kampf
lüchtigkeit des Panzerschiffes darthat.
„Nolf Krake" war beinahe zwei
Ztunden lang dem Feuer der feindlichen
Geschütze von drei Seiten ausgesetzt ge
wesen. Dennoch fanden sich, als er nach
Sonderburg zurückkam, die Thürme, die
Geschütze und Maschinerie, kurz AlleS in
so gutem Zustand, hätte erneuern kön
nen.
An der Außenseite fanden sich unge
heuer 10 Marken, die den Platz anzeigten,
wo die Geschosse den Panzer getroffen
hatten und einige von der Mannschaft
waren durch Bomben, die gerade über
dein Gitter des Thurm,« platzten, ver
letzt worden. Das war aber auch Alles,
sonstiger Schaden war nicht angerichtet.
IVer kann das bieten ?
Eine Kuh des Hrn. I o f. K r a u ß,
von Lowhill Taunschip, Lecha Caunty,
gebar vor einigen Tagen ein Kalb, wel
ches bei der Geburt 112 Pfund gewogen
hat. Die Kuh die eS gebar wiegt selbst
1500 Pfund. C'S ist dies auch,u gleicher
Zeit eine ächte Union - Geburt, und die
ganze Copperhead-Sippschaft allenthal
ten, sowie die Bauern überhaupt in dem
niedern Lande, (haltet eS im Gedächtniß,
daß alles der obige in dem kleinen Gravel-
Taunschip Lowhill geschah) sind aufge
fordert dies zu bieten wenn sie können—
aber sie werden dies wohl bleiben lassen.
Gu» Neue« für die Soldaten
So weit die offiziellen Berichte biß jetzt
vorliegen, stehen die Stimmen über daS
Stimmrecht der Soldaten im Staate
New Bork wie folgt:
Für daS Recht der Soldaten 02,708
Gegen dasselbe 18,800
Gewicht von Hafer
Der Gesetzgebung liegt eine Bill vor,
wodurch das stehende Gew cht eines Bü
schels Hafer auf zwei und dreißig Pfund
festgesetzt wird.
Acht gegeben.
Fünfzig Thaler Noten auf die West
Branch Bank von Williamsport, Pa.,
sind in Umlauf. Die Bank giebt gar
keine Noten von diesem Betrag aus und
man thu: daher wohl, alle solche abzuwei
sen.
Gouvernor unterzeichnete den
Zusatz zum Freibrief der Lecha Schif
fahrtS-Gefellschaft, welcher das Recht zu
spricht, eine Eisenbahn von der Stadt
Mauch Chunk nach Easton zu erbauen.
W a sch ingr o n, 18. März. Ein
Brief von St. Louiö besagt, daß Gen.
Sully, der dort ist, mittheilte, daß 250
Siourfamilien nach Kort Pierr, kamen
und die Waffen niederlegten.
Xynch.Zlistit im Territorium Idaho.
Die Minen-Arbeiter iu Idaho nahmen
kürzlich daö Gesetz in eigene hohe Hand
und hingen 12 Mord- und Raub-Äesel»
len auf, welche in Virginia City und
Bannock City zahllos, Gräuelthaten ver»
übt hatten. Innerhalb der letzten drei
Wochen nahman die Räubereien so sehr
überhand, daß die Minen - Bevölkerung
auf den Gedanken kam, daß in dem Ter
ritorium sich eine wohl organisirte Räu
berbande gebildet haben müsse. Zuletzt
schöpfte sie Verdacht, daß gerade diejeni
gen Männer, denen sie die Sorge für die
öffentliche Sicherheit anvertraute, diejen
igen, die als Stützen deS Gesetzes dienen
sollten, gemeinschaftlich milder Räuber
bande operirten. Der Verdacht heftete
sich an einen gewissen Henry Plummer,
ver sich Mühe gegeben hatte, die Stelle
eineö Bundesmarschalls für sich zu ge
winnen. Als er sich in seinen Hoffnun
gen getäuscht sah, gab man ihm die Stel
le eineS GehülfsmarschallS, nicht wegen
seines guten Charakters, sondern wegen
seines verwegenen Muthes. Er hatte
manche blutige That auf seinem Gewis
sen. Nachdem Plummer eine Zeit lang
beabachtet worden war, verwandelte sich
Ver geschöpfte Verdacht in Gewißheit.—
Man wußte, daß er und Gehülfö-Scher
>ff Burkstone von Stinking Water, und
Äehülfs,Scherl ff George Lane von Vir
ginia City an der Spitz, einer etwa 66
Mann stark,» Ränb,rband, standen. —
Plummer war Hauptmann, er und seine
Tonsorten spionirten in den Ortschaften
und Minenplätzen diejenigen Goldgrä
ber aus, die in ihren Operationen glück
lich waren und sich im Besitze von Schä
tzen befanden. Das, was sie ausspionir
ken, theilten sie der Bande mit und diese
schritt unverzüglich zur Ausführung des
Raubes und des dabei nothwendig gewor-
Venen MordeS furchtbare Verbrechen
traten an den Tag. Wenn eine Minen-
Bevölkerung eine solche Entdeckung mackt,
vann zaudert sie nicht lange. Eine Vi
gilanz - Committee formirte sich, ließ so-
fort Plummer, Burkstone, Lane und zehn
i der zur Bande gehörigen Strolche fest
nehmen und aufknüpfen und reinigte auf
dieft Weise die Atmosphäre von Ban
! nock.
tLin allgemeiner Ärieg
DaS Jahr 18V4 scheint ein Jahr d? 6
allgemeinen Krieges zu werden. Di, hal
be Welt liegt sich bereits in den Haaren
und der Rest scheint sich zum Kampfvor
,ubeikit,n. Wir haben die amerikanische
'liebellion, den mexikanischen Krieg, die
Znsurr»ction auf St. Domingo und den
Atrcit zwischen den kleinen centralameri
kanischen Staaten auf diesem Continent.
Zm Osten kämpfen die Engländer mit
Neuseeland, und mit den wiloen Gebirgs
stämmen an den nordwestlichen Grenzen
oon Indien. Der Tycoon und die Fran
zosen und Engländer arrangire» eine
"nice liirl-ro>v" in Japan. Frankreich
hat einen Krieg in Cochinchina, die Chi
nese» unter sich selbst, die Engländer mi
schen sich hinein, wie sie es immer in ei
nem auswärtigen Krieg thun, wenn sie
ohne großes Risico interveniren können.
Rußland und Poland haben ein, ArtHee
nan-Syers-Fight, in welcher kein, Par
thei ein,» groß,» Vortheil erringt, trotz
-sem die Streitenden an Größe und Stär
ke so sehr verschieden sind. Italien und
Ungarn knarien gegen Oestreich und war
ten nur auf einen günstigen Moment,
um ihr,n Unabhängigkeitskampf zu er
neuern. O,str,ich und Preußen fechten
in SchlkSwig-Holst,in, Dänemark rüstet
eine große Armee und ruft feine Reserven
,u ten Waffen; Schwede» und Norwe
g,s, können sich schon ihr,r Stellung we
gen nicht weigern, am Spiele Theil zu
nehmen; alle die kleineren deutschen Staa
ten entwickeln eine ungeheuere Äriegsbe
gkisterung. England hat einen Theil
seiner Flotte von auswärtigen Stationen
zurückberufen, auf alle Fälle gerü
stet zu seix, wenn Oestreich und Pr,u,i,»
den Vater der Kronprinzessinn zu hart in
Dänemark bedrängen sollten.
lLin Roman au« dem wirklichen
Ein in St. LouiS wohnender Kauf
mann reiste vor einigen Tagen von dort
nach Chicago, als auf einer kleinen Sta
tion bei Joliet eine junge und interessan
te Lady in den Car einstieg und einen
Platz unmittelbar hinter jenem-''Herr»
einnahm.
Die Veranlassung zur Anknüpfung,!
i »er Unterhaltung war bald gefunden,
und letztere wurde in verhältnißmäßig
kurzer Zeit so freundschaftlich, daß die
Glinge Dame den Muth gewann, ihrer
! Bekanntschaft eine Skizze ihrer Verhält
nisse zu geben. Sie war in Rochester,
Neuyork, verheirathet gewesen, Ivo ihi
! Mann vor drei Wochen starb, ohne einen
j Cent zu hinterlassen. S.ie beschloß deS
> halb, nach dem Westen zu reise», um sich
!eine Stelle in Chicago zu suchen, hatte
! jedoch vergebens in Zeitungen darum nach-
gesucht und war zu Verwandten in der
Gegend von Joliet gereist, die in guten
lebten. Sie erzählte fer
ner, sie fei eine gute Näheiin. könne auf
j dem Piano Unterricht ertheilen und sei
! mit der deutschen und französischen Spra
che bekannt. Unser Reisender wurde durch
die Liebenswürdigkeit seiner neuen Be
zkanntin so hingerissen, daß er sich die
höfliche und freundlich ausgesprochene
Bemerkung erlaubte, die junge Wittwe
solle sich doch wieder einen Gemahl neh
men. Sie erwiderte daraus offen, daß
ein solcher Gedanke in ihrer Heimath ihr
zu widerstrebend gewesen sein würde, al
lein daß sie, seit sie im Westen sich in so
hülfloser Lage befunden, darüber anders
l denken gelernt.
Das Resultat war, daß ihr neuer Be
kannter ihr einen vollständigen Bericht
i über sich selbst und sein Gesa äst sowie
seinen irdisZen Besitz gab und ihr
schließlich seine Hand antrug. Sie nahm
den Antrag an und bei der Ankunft in
Chicago wurde das neue Paar sofort ge
traut. Vor wenigen Tagen kehrte der
junge Ehemann mit seiner Neuvermähl-i
ten nach St. Louis zurück, glücklich wie
ein König und seine Gatt», nicht weni
ger heiter gestimmt.
Generäle Burnsid, und Han
cock waren letzte Woche in Harrivburg.
»Wenig «nter den Gngeln "
Im Bt«n Psal«, im Si«n v«r«. sogt David,
j>u seinem Schöps» redend, du hast ihn (den Men
schen) gemacht «in wenig unter dem Engeln," u.
s. ».
svlese» Ist nach der englischen Uebersehung der
Bidet—die Wort« der Deutschen Bibel sink etwas
verschieden, ab«r doch nicht Im Widerspruch mit
obige» Ginn I
Betrachtet man die Menschen wie man
sie heutigen Tageß in der Welt antrifft,
so könnte man glauben David hätte eine
zu gute Ansicht von den Menschen gehabt,
als er sie den Engeln nahe stellte oder
daß er einen Irrthum begangen habe in
der Behauptung, daß die Menschen nur
ein wenig unter den Engeln zurückstehe».
WaS! —die Menschen die uns belügen,
die uns täuschen, die unS unterdrücken,
die unS verläumden, die uns bestehle»
und berauben ? Was saget Du, David,
sind di, M,nsch,n welch, sich über unser
Unglück freien, welch, ihre Nebenmen
schen haßen und unglücklich machen, wel
che ihre Brüder in den Staub treten um
sich selbst groß zu machen, die selbst in
Saus und BrauS leben und ihre Mitge
schöpfe neben sich dem Hunger und der
Bköße aussetzen sind diese den Engeln
so nahe ? WaS meinest Du, David!
Waren zu deiner Z,it die Menschen besser
als jetzt weil Du ihnen einen so hohen
Rang giebst? Haben sie zu deiner Zeit
> sich nicht ihren bösen Lüsten üb,'laßen —
haben sie nicht aus Geiz, Hochmuth, Nach
gier, und Neid, gestritten, Krieg geführt
geplündert und gemordet? Ja das ha
ben sie gethan von der früheste» Zeit bis
auf den heutig,» Tag. Und doch sagst
Du d,r Schöpf,»- habe sie gemacht, „ein
wenig unter den Engeln"—oder den En
, gel» ähnlich gemacht. Ja, Du hastwirk
> lich recht, David. Der Schöpfer hat d«n
Menschen gemacht, und nur wenig hinter
, die Engeln zurückgesetzt—er hat ihnen ei
, nen unsterblichen Geist gegeben, und
Seelen kräftcwelche einer unbeschränkten
! Ausbildung fähig sind. Auch hat er ih
nen moralische Eigenschaften gegeben,
> welche einer Ausbildung fähig sind, die
an daS Göttliche gränzet nämlich
- Selbst-Berläugung, Liebe und Treue ge
gen den Nächsten.
So hat der Schöpfer den Menschen
acmacht und den Engeln nah, gtstellt.—
Aber da blieb der Mensch nicht. Die
l Sünde hat ihn verdorben er giebt sich
der Ungerechtigkeit und dem Laster hin —
> er verliert seinen schönen Standpunkt na
- he den Engeln—er irird geizig, hochmü
> thig, ungetreu, falsch, diebisch, neidisch,
rachgierig und blutdürstig. Anstatt ein
> wenig unter den Engeln zu sein, ist er ein
wenig unter di, Teufel versunken. Die
ses ist der Standpunkt Vieler. Aber
l Niemand braucht in diesem Standpunkt
- bleiben. Jedem steht daS Mittel zu Ge
, böte, sich seiner Aehnlichkeit mit dem Teu
fel zu entledigen, und den schönen und
e erhabenen Standpunkt wieder einzuneh
) nen, so daß er, wie David mit Recht be
- hauptet, nur wenig hinter den Engeln,
- zurücksteht. Das einzige Mittel welches
- ihn auf diesen Standpunkt erheben und
? oen Engeln wieder ähnlich machen kann
, ist Wahrer Christenthum.
Vine alte Geschichte
Au« ter Zelt Ivo Wtlschhlnktl rauchten und Gänse
Tabak kaueten.
Ein Gesetz im Staat New Aork verbot
Jedermann, vom December bis April
Hirsche »u todten. Die gesetzliche Strafe
war 10 Thaler, wovon die Hälfte dem
Ankläger zufiel. In Ermangelung der
Zahlung erhielt der Uebertreter 10 Peit
schenhiebe auf dem bloßen Rücken. Nu»
begab eS sich, daß ein Uänky im Monat
Januar nahe bei Albany vorbei passirte,
, und einen jungen Holländer bemerkte, der
, an seiner <:ch?u,rthür stand, seine Schau
fel nach Büchsenart angelegt hatte, »ach
einem Hirsch zielte welcher nicht weiter
als dreißig Schritte von lhm weidete, und
also mit sich selbst sprach: „Mein Gott,
wenn ich hier hätte und es
wär, nicht g,g,n das Gesetz—da könnte
ich mir einen schonen Hirschbratenzuni
Mittagessen schießen."
Der Sank» hatte eine Büchse bei sich.
Er schoß de« Hirsch, warf dann Gewehr,
ohne daß eS der Holländer bemerkte, in
den Schnee und rief dann;,. Hallo du
Kerl, du hast einen Hirsch getodtet; ich
habe gesehen daßdu ihn Mit deiner Schau,
!fel geschossen hast!"
„Mein Gott!—rief der erstaunte Hol
länder,—ich wußte nicht daß meine Schau
fel geladen war; ich dachte nicht daß sie
losgehen würde; sie ist nie zuvor losge
gangen"
„Well sprach der Mnky, du hast den
Hirsch geschossen ; aber wenn du mir 2
Thaler und die Haut giebst, so will ich
vir weiter keinen Trubel deswegen ma
chen."
„Well, sprach der Holländer, das ist
doch immer noch besser als 10 Thaler
- Strafe zu bezahlen. Aber ich habe wirk
lich nicht geglaubt, daß meine rerd—te
Schaufel losgehen würde."
So war also der Handel geschlossen,
und nachdem der Uänky seine 2 Thaler
und die Hirschhaut erhallen, wachte er
sich von dannen.
Ehe aber Hans, so hieß der Schauftl
schütz, daß Fleisch aus dem Weae sciviffen
konnte, kam sein Nachbar Vanderhaiisen
herbei, dem Hans, den Vorgang erzählte.
Banderhausen beehrte nun Hans daß
der Mnkn ihn betrogen und daß Thier
selbst geschossen habe, worauf die beidcn
Freunde deni Vänky nachsetzten,ihn ein
holten, und vor einen Friedensrichter
brachten. Auf HanS' Anklage winde der
Vänky überführt einen Hirsch geschossen
zu haben, und zur Bezahlung von 10
Thaler oder 10 Hieben verurtheilt —Er
wählte die Hiebe, und als man ihm 5
aufgezählt halte, rief er: „Halt! die
Hälfte der Strafe, sagt das Äesep, gehört
dem Kläger."
„Ja, bei Kott," rief der Justus, „so
sagt die Lah. Bindet den Panky los
und bringt den Hans her; ich will ihm
die andere Hälfte aufzählen !^'
IT>ab> kineo Staatasct'astm,isters
Die Wahl für Staats - Schatzmeister
fand am Mittwoch den 10 Deses, zu
HarriSdurg statt und endete in der Er
wählung deS Achtb. Henry D. Moore von
Philadelphia» den Union-Candidaten.