Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, March 08, 1864, Page 2, Image 2

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    Lecha Bmmty Patriot.
Allewaun, Pa., 5. März, 1864.
5 H"au«gkbcr und Eig-nlhlimtr.
«lt,. Miller. TckaiferEditer.
Aer Staat penufylvanien.
..Neuyork Tribune" vom Jten
Marz finden wir folgenden Artikel, den
wir hier in Substanz wieder geben wol-
U'tt^ Schreiber jenes so schätzbaren
..Die Gesetzgebung von Pennsylvani
«selche sich schon am sten Januar ver
sammelte, wurde durch Jeff. Davis und
lskine Freunde die Demokraten oder Cop
perheads im Senat—also für nahe zwei
Monaten-—davon zu or
<;anlNren. bis gestern. Das Volk ist für
> ' dasselbe gab bei der
letzten Wahl eine Mehrheit gegen die
Copperheads von 15.325. Es war eine
volle Stimme an den Stimmkasten und
der Kampf war der schwerste der je statt
fand und Pennsylvanien ist nun als
wie durch Feuer geläutert. Bei dieser
Gelegenheit erwählten die Unionleute ei
ne Mehrheit in beide Zweigen der Gesetz
0/bung. und glaubten es sei alles recht.—
«ber Jeff. Davis hielt einen der Union-
Senatoren, (Col. White) als Kriegsge
fangener in Richmond, und die Freunde
Senat dachten sie wollten
das Meiste das möglich sei aus dieser Sa-
S'' machen, indem sie wohl wußten daß
Davis bei ihilen stehen würde. —
Davis' Freunde im Senat verlang
ten nun die Hälfte Aemter, und willigten
durchaus in keine Organisation ein, ohne
diese Zugabe. Alles niu' mögliche wurde
Freunde Union um
-ivhite ausgewechselt zu bekommen, aber
alles umsonst. Mittet wurde».' nun er
dacht. um seine Resignation zu er halten,
worauf eine spe-
Wahl „1 dem Distrikt, bestehet
. Ä. ""d ?lrmstrong CauntieS,
abge.,. bei welcher sodann
ein andere " getreuer Union-
Mann mit ganz WV» Mehrheit er
wählt worden ist. de,
neuerwählte Senator am
Isten März in Harrisburg an, u>? wurde >
durch etwa 4606 Unionisten nach
Capitoliumescortirt, wurde dann beeidigt
und nahm seinen Sitz. Gerade zu die
ser Zeit wurde die Bill aufgerufen, den
Soldaten ein Stimmrecht gebend, welche 5
bei den nächstenWahlen in Diensten sein !
mögen, welches der demokratische Gouver- !
nörs - Candidat Woodward ihnen ver
sagte. Die Bill passirte, Jas 17, NeinS t
16. Alle Republikaner stimm- l
tendafür und alle Demokraten
dagegen. Man hörte dann ein we- 1
nig hurrahen als diese Stimme angekün-
digt wurde—aber just so etwa wie ein na- l
türliches Erdbeben. Alle Geschäfte c
müßen nun mit 17 gegen IL Stimmen
abgehandelt werden das heißt, die <
Republikaner gehen immer für die Union x
und die sogenannten Demokraten oder x
Copperheads dienen dem Jntereße von r
Jeff. Davis."
k
Wer find nun die Frenude dev Sol- r
datcu?
Aus obigem Artikel kann man ganz <
leicht ersehen, wer die Freunde der Sol
daten sind daß eö aber nicht die Demo- ,
kraten oder Copperheads sind, dieß muß
doch ein Jeder einsehen der nur daran z
denkt, daß alle Demokraten im >
Senat gestimmt haben daß die Soldaten
kein Stimmrecht haben sollten. Nun, :
ist dann endlich der Anhang zu der Con- l
stitution passirt, und Gouv. Curtin wird
auch, dies versteht sich, die Bill unter
zeichnen, somit wird dann eine spezielle
Staatswahl in kurzer Zeit beordert wer-
den, und dann sind wir neugierig zu sehen, i
ob dann die Demokraten zu Hause auf
die nämliche Weise wie ihre Repräsentan
ten in Harrisburg ebenfalls im Jntercßen '
von Jeff. Davis handeln, und dagegen l
stimmen werden, daß der Soldat, der im
Felde steht um unsere Rechte und Eigen
thum zu bewachen kein Stimmrecht haben
soll. Wir glauben aber daß es noch ehr- '
Uche Demokraten genug hat, welche nicht
in den Fußtappen ihrer Copperhead Lie- >
derö nachfolgen, und stimmen werden daß
der Soldat e>n Stimmrecht haben soll.—
Thun sie dies aber nicht, so werden sie
bei der October- und November-Wahl eine
Lection gelernt werden, von den Soldaten
zu Hause, von den Freunden der Solda- l
ten, von den verwundeten Soldaten, und <
» von den Freunden und Bekannten der im
Schlachtfelde, durch die Hände von Re
bellen und Copperheads gefallenen Sol
daten, die sie sicher nicht so bald wieder
vergessen werden.
Der Drnft aufgeschoben. !
Es verursacht uns große Freude, hier j
melden zu können, daß der Dräft aufge- i
schoben ist, um zwar, wenn wir die Sa-
che recht verstehen, auf unbestimmte Zeit. >
Wirdaber um wieder Nachricht gegeben,!
daß Soldaten gezogen werden sollen, so >
wird auch ganz bestimmt in den Taun- '
schips und BoroughS, in welchen die!
Ouotaö nicht gefüllt sind, der Draft vor!'
sich gehen. Zu wünschen wäre eö zwar!
daß dies nicht nöthig sei, aber es ist dies !
nun so und kann nicht umgangen werden.'
Würden jedoch die Demokraten—denn
Niemand andere als Demokraten haben!
die Gewehregegen die beste Regierung auf
Gottes-Erdboden ergriffen ihre Waf- >
fen niederlegen, so wäre auch somit der
Krieg zu Ende und sicher kein Draft noth- j
wendig. Diese ewige Wahrheit kann
doch Niemand bestreiten. Und doch su
chen pj« Loop« blatzS iwlntr noch das we-!
mgerwissende Volk glauben zu machen.
d>>e Republikaner fem, Schuld an dem
«n.M, und Gouv. Güttin an dem Dräft.
Unwahrheit dieser Behauptung muß
.»der mit nur einem halben Auge einse
hen rö>lnen, und Niemand als wie ein
Dummkopf oder ein Bösewicht kann sol
che Behauptungen gegen die Republika
ner und Gouv. Curtin ausstoßen. Und
weiter, bew.il, t sich—trotz der Vertäum
der deö Gouv. Curtin und der Republi
mner unser wackerer und vatriotischer
Gouverinör, sowie auch die Republikaner
in de> Staats - Gesetzgebung ein Gesetz
uis Leben zu rufen, wonach ein jeder D>st
uttdie Erlaubniß haben soll, Gelder an
zuweisen um F r e i w i ll i g e anzuwer-
ben, welche Gelder wieder gleichmäßig,
nach dem Vermögen durch Tax, zurückbe
- zahlt werden sollen. Dies sind lobend
werthe Bemühungen, welche den armen
> mit dem reichen Mann auf gleichen Fuß
stellen und noch in einer anderer Hin
licht sind diese Bemühungen'lobenswert!),
' und zwar höchst lobenswert!), nämlich
' daü auf diese Weise zusammengebrachte
- Geld, soll als B o u n t i e 6 u. n i ci) t
' als Commutation oder Strafe bezahlt
werden und der Unterschied zwischen
- « o u n t y und S t r a 112 eist der. näm
- lich: bezahlt man Bounties so bekommt
? maa Soldaten—bezahlt man aber Stra
fe so erhält man keine Soldaten, und
i lo lange die Regierung nicht Soldaten
- genug hat, muß immer wieder gedräftet
c werden, und man kommt auch immer wie'
i- der in den Drä.ft. Wir hoffen daher daß
? ein solches weisliche Gesetz bald in Kraft
? treten mag—und es wird sicher ein solches
» Gesetz paßirt, falls die Freunde deS Jeff.
- Davis in unserer Gesetzgebung dies nicht
z vereiteln können.
Schnee.
- Der erste März stellte ganz winte
risch bei uns ein, und es fiel an jenem
- Tage mehr Schnee als dies diesen Win
ter noch an irgend einem Tage der Fall
' war. Am nächsten Morgen hörte man
> die Schlittenschellen ganz ernstlich klin
geln—aber der Schnee mußte doch bald
i wieder so weit vor den Sonnenstrahlen
weichen, daß die Freude deö Schlittfah
renS bald zu Ende war. Der Schnee wird
übrigens eine gute Wirkung auf die Saa
menfelder haben, da zur Zeit des Herab
l fallens die Erde besonders trocken war,
und folglich hätten dadurch einigermaßen
Schaden leiden können.
Fuici charakteristische Abstimmungen.
Am letzten Dienstag würd., wie be-
durch die Einführung des Sena-
St. Clair der unfreiwilligen Unthä
tigt/'t unseres StaatssenatS ein Ende
gemach/- Die Republikaner erhielten ei
ne Mehrlx'it und es konnte nunmehr zur
Erledigung Geschäften geschritten
werden, was bi>.'b" der factiöfe Opposi
tion der lsoppery.'6b6 halber unmöglich
gewesen war.
Der erste Antrag, d< gestellt wurde,
ging von dem republikam.'chen Senator
Johnson aus. Derselbe bat "m die Er
laubniß, eii.'tn Gesetzentwurf einbringen
zu dürfen, du.'ck welchen den auße» «-an
des befindlichen Soldaten gestattet wer
den soll, bei Wahlen i'hrStim m
recht auszuüben.
Alle Republikaner im Se
nat stimmten dafür unsern wackeren
Volontärs das Stimmrecht zu geben—
lle seinwolle n d e D e m
okraten dagege
An demselben Tage beantragte im CcM
gresse der Copperhead Long von Ohio
daß drei Commässäre an die Regierung
der conföderirten Staaten gesendet wer
den sollten, um demüthigst anzufragen,
ob sie nicht geneigt seien, die Feindselig
keiten einzustellen und zu der Union zu
rückzukehren.
Gegen diesen schimpflichen Antrag
stimmten alle Republikaner u. Kriegs-
Demokraten, 96 an der Zahl; eine An
zahl n, die noch nickt alles
Schamgefühl eingebüßt, drückten sich um
die Ecke und enthielten sich der Abstim
mung, aber L' 2 eingefleischte Copperheads
gaben offen und ungescheut ihre Zustim
mung zu erkennen, darunter fünf penn
sylvanische Glieder, nämlich:
St.ile s, Änco
na, Miller, Nandall und
Strouß.^z?
Der braven Soldaten Feind, der heim
tückischen Verräther Freund —daran er
kennt man die ächten Copperheads.
(Phil. Frelpr.
Wi« wird doch der Lecha und Montgo
mery Distrikt durch seinen Stiles in
den Strudel ewiger Schande hineinge
wälzt !
Haltet e« im Gedächtniß.
Ja Soldaten haltet es im Ge
dächtniß, daß alle Demokraten oder
Copperheads in unserem Staats - Senat
dagegen gestimmt, daß die Soldaren
ein Stimmrecht haben sollen ! Ist es nicht
sonderbar, daß wenn ein Mann sein Ge
wehr ergreift, und für die Vertheidigung j
seines Vaterlandes ausrückt, und sein
Leben für daßelbe aufs Spiel setzt, sein
Stimmrecht verwirken soll ? Ja sonderbar
ist dies —aber er verwirkt dies nicht in
den Augen loyalerßürger, son- s
dern nur in den Äugender sogenannten
Demokrate n, C o p p e r h ead s,
R e b e ll e n, S e c e s si o n i st e u u.
T o r i e s. Wollen die patriotischen
Soldaten das Obige im Gedächtniß hal- i
ten, und nach diesem die Demokraten oder
Copperheads, wie sie dieses schon längst
verdient haben, als ihre bittere Feinde
ansehen? Wir haben gar kein Zweifel
daß dies nicht durch die braven Soldaten j
geschehen wird—dadurch daß sie künftig
hin bei jeder Wahl ihre Stimmen gegen i
diese nördliche Freunde von Jeff. Davis
—diese Landeöverräther —eingeben wer
den. —Merkts was wirhsagen.
Tie neue Sank.
Die neue „National Bank" in Allen
taun, W i ll i a m H, B l u in e r, Pre
sident, und I e ss e M. L i n e,
>ift vor einigen Tagen in volle Operation
, gegangen; und zur Kenntniß und Be
i guemlichkeit des Publikums, möchten wir
. hier noch melden, daß der „Discount
! T a g" dieser Bank, für seht, auf Don
- nerstags einer jeden Woche festgesetzt ist.
' D>eseö Institut findet man auf der südli
che» der Ost - Hamilton - Straße,
- oberhalb der titen Straße.
Die Welt schreitet vvrwnrtS.
Unter einem Theil der Führer der Kup
l- ferscblangen herrscht gerade jetzt ein sicht
c bares Bestreben, mit dem Antisklaverei
; Strome, welcher das Land überfluthet, zu
schwimmen. Sie sehen im Geiste voraus,
daß das sündliche Institut—die Ursache
des Bürgerkrieges—zum Untergang reif
, ist; deshalb möchten sie, als Miethlinge,
- mit dem Winde der Volksgunst unter Se
' gel gehen. Die langsamen uud unwis
> senden-Kupferschlangen-Zeitungsheraus
>! Geber in den „ländlichen Distrikten" wel
che zu stumpfsinnig sind, den Geist einer
, großen, außerordentlichen.Zeit zu begrei
» fen, haben den Wink bis jetzt nicht ver
e standen, doch erwarten wir, sie vochAbo
t litionisten werden zu sehen. Einige ih
t rer Hauptorgane, wie die „Neu Vork
i World" und Neu Vork „Herald" zeigen
- ein offenbares Streben in der Richtung
t gänzlicher Abschaffung der Sklaverei.—
- Die „World" erklärt in einem neulichen
v Artikel: „Wir sind nicht gesonnen, Skla
' verei in Schutz zu nehmen. Wir werden
t uns freuen zu hören, daß sie verkrüppelt
' —daßihrLeben erloschenist."
ß Der „Herald" geht sogar noch einen
t Schritt weiter, indem er behauptet: „Af-
S rikanische Sklaverei war die verbotene
- frucht u»d die Erbsünde der Verfasser
t der Constitution," und er fordert „eine
constitutionelle Platform für die gänzli
che Vertilgung der Sklaverei." Wirwei
sen hin auf die Thatsachen, damit unsere
' Kupferschlangen in dieser Umgegend mit
' den Fortschritten ihrer Partheiführer glei
" chen Schritt halten kennen, Und nicht in
i dem schmutzigen Sumpfe der Sklaverei
' und ihrer nothwendigen Uebel stecken
bleiben müssen. Daß sie Abolitionisten
) werden müssen, ist blos eine Frage der
' Zeit, und sie mögen ebenso wohl das
' Verdienst sich erwerben, unter den Ersten
> in ihrer Parthei zu sein. Wir geben zu,
' es mag eine bittere Pille für sie zu schlu
' cken sein ; doch wenn sie ihre Augen zu
, schließen, und einen tüchtigen Schluck
> thun, so zweifeln wir nicht, daß sie die
Pille sammt dem „Nigger" schlucken kön
nen, so daß sie recht wohl darauf füh
len.—(Volksfrd.)
Louisiana r>!> Freistaat.
PortHudsou, LZ. Febr., über
Cairo, 2. März. —Die gestrige Wahl en
dete mit dem Siege des Gradaus - Frei
staat - TicketS. Hr. Michael Hahn (ein
Deutscher) wurde mit ungefähr 3999
Mehrheit von K 999 Stimmen zum Gou
vernör gewählt. - Die Freude der Frei
" staatslente ist groß. Illumination und
Kanone» salven verkündeten daß Louisi
ana nunmehr ein freier Staat ist.
Nach späteren Berichten von Neu-Or
leans wurdein jm Staate, so weit die Be
richte eingegangen, 9293 Stimmen abge
geben, davon erhielt Hahn eine Mehrheit
von 3542 Stimn.'en über Roseliuö und
3595 Stimmen über Flanders, 1727 über
br'ide. Das übrige ist mit
ähnlicher Mehrheit erwählt.
Nachrichten vom 24. Ft.bruar reduciren
Hahn's .absolute Mehrheit .auf ungefähr
199 Stimmt.''.
Zur W.iruttng.
Die erste, im Staate Illinois vo.ge-
Verurtheilung wegen Verletzung
des ConscriptionS-Gesetzes vom 3. März
1893, fand vor einigen Tagen in der
Ver Staaten Distrikt für den
südlichen Distrikt statt. Sie betraf ei
nen 99jährigen Mann, Namens Eeorge
Turner von Jasper Caunty, den der
Richter Treat zu timonatlicher Einsper
rung und einer Geldbuße pon P 199 ver
urtheilte. Aus der Verhandlung hatte
sich ergeben, daß Turner zu einer Bande
von 29 Kerlen gehört hatte, die vor eini
gen Wochen mit geschwärzten Gesichtern
einen Deserteur aus den Händen eines
Assistenten des Provoß Marschalls in
Jasper Caunty befreiten.
Eine Anzahl ähnlicher Anklagen ist ge
gen andere Personen in verschiedenen
Theilen jenes Staates gefunden worden.
Die demokratische Chicago Post knüpft
an das Schicksal Turner's folgende War
nung : „Er wurde zu der Handlung,
welche ihm das Loos eineö Verbrechers
zuzog und Schande auf sein graues Haupt
brachte, ohne Zweifel durch die Lehren
halb verrätherischer Zeitungen und Poli
tiker verführt. Sein Fall sollte Andern
zur Warnung dienen."
o l> n e r l) ö k u n g.
Die Haussckreinergesellen von Easton
hielten am vorletzten Freitag Abend eine
Versammlung in Wind's Wirthshause,
worin sie den Beschluß faßt«n, in Folge
der beispiellos hohen Preise aller Lebens
bedürfnisse eine Lohnerhöhung von 25
Cents per Tag zu beanspruchen, was ih
ren Lohn auf H 1.75 per Tag bringen
! würde.
Die Backsteinleger- und Pflästerer Ge
sellen daselbst hielten kürzlich ebenfalls
eine Versammlung und beschlossen, eine
«.Lohnerhöhung von 35 Cents per Tag zu
> beanspruchen.
Gebt und Köret sie.
Mrs. E. C. Ken t, welche neulich sehr
befriedigende Vorlesungen in den großen !
Städten gehalten hat, hat eingewilligt
diese Woche uns einen Besuch abzustat
ten —das heißt bis Morgen oder Ueber
morgen—und uns eine Vorlesung zu hal
ten, —Gegenstand: „4 I a h r e i n «e
-ceßi a". —oder 4 Jahre unter den südli
! chen Rebellen. Ohne Zweifel wird die
Vorlesung eine wichtige werden und
man sollte durchaus nicht versäumen die
selbe zu hören.
Von Ohio.
Cincinnati, I. März. Trotz
der größten Anstrengungen scheint ,»
nicht möglich, die Ouota des Staates durch
Freiwillige aufzufüllen und in
! ti wird es zu einer Ziehung kommen.
Geftetn Nacht schneit« e» stark.
Per «aiau - »i,g in M«j. Whj,„
Distrikte.
Der Harrisburg Te.egraph publizirt
den amtlichen Bericht von der Senator-
Wahl in Maj. White'S Distnkte, beste
hend auö den Caunties Armstrong und
Indiana, welche am vorletzten Freitage
stattfand. Derselbe lautet wie folgt:
Armstrong. Mehrheit für St. Clalr 7l
Indiana, " " 1,923
St. Elair's Mehrheit l.gg!
DieS ist die größte Mehrheit welche je
mals in jenem Distrikte gegeben wurde
für einen Senator - Candidaten. Die
Copperheads von Pennsylvanien haben
durch dieses Wahl-Resultat abermals ei
nen Beweis bekommen, daß ihre Sache
stark am Sinken ist und daß sie durch die
Halsstarrigkeit ihrer Senatoren mehr ver
loren als gewonnen haben. Jeff. Davis
und Handlanger sind wieder recht um den
Stumpen gewippt worden, wie sie eL ver
dienten.
Ailpatrirk auf der Halbinsel.
Waschin g t o n, 3. März. Der
Präsident erhielt eine Depesche von Gen.
Butler, daß Gen. Kilpatrick gestern in un
sern Linien mit einem Verlust von 15V
Mann ankam, der ein Scharmützel unter
wegs gehabt. Unter den Vermißten sind
die Colonels Dahlgreen, Cook und Litch
sield. Die beiden erstern sollen gefangen
sein. Kilpatrick zerstörte einen großen
Theil der Virginia Central Bahn mehrere
Meilen am Jamesfluß und anderes werth
volles Eigenthum. Er drang bis nach
den Außenbefestigungen von Richmond.
Schreckliche tLrplosi'on i» tlZuebec.
Montrea 1,.4. März Heute Mor
gen flog das mit Militär-Magazin in
Quebec verbundene Laboratorium in die
Luft. Capt. Mahon und 13 Gemeine
fabrizirten gerade Patronen. Die Er
schütterung war furchtbar, fast jedes
HauS in der oberen Stadt wurde bis auf
den Grund erschüttert. Fenster und Ge
stelle in den Lädeir von St. John's Thor
bis Palace Str. wurde zertrümmert und
werthvolle Waaren auf die Straße ge
schleudert. Die Ruinen des Laboratori
ums brennen noch und dicht dabei ist ei»
großes Pulver-Magazin. Capt. Mahon
und einer oder zwei andere sind lebend aus
den Ruinen herausgezogen worden; 10
bis 12 werden vermißt.
Von San Francisco.
Sa «Francisco, I. März. Ab
gegangen der Dampfer Pacific nach der
Nordküste mit über 1000 Passagieren,
meist nach den Idaho Minen bestimmt.
Die Ueberland-Emigration dahier hat
ebenfalls in sehr großem Maßstabe begon
nen.
Kohlen und Zucker sind im Preise gefal
len.
Der Sonoma Democrat sagt, daß die
Bauern in jenem Caunty große Befürch
tungen wegen der Ernte hegen. Es ist
sehr wenig Getreide gepflanzt uad das
Wenige ist durch den Regen verdorben
worden.
Die Legislatur hat ein Gesetz angenom
men wonach fremde Assecuranz-Compag
nien, welche Geschäfte in Kalifornien ma
chen, beim StaatS-Schatzmeister Obliga
tionen im Betrage von H 75,000 deponi
ren müssen.
Tvegnahme feindlicher Schiffe.
Waschin g t o n, 29. Febr. DaS
Marine Ministerium hat Nachricht erhal
ten, daß unsere Blockadeflotte folgende
Prisen gemacht hat:
Am 11. Februar wurde der englische
Schooner Louisa von Nassau, beladen mit
Pulver, Enfieldgewehren an der Kü
st? Texas gekapert.
Ain !. Februar siel an der Küste von
Georgia eine mit Baumwolle beladene
Sctnluppt'in unsere Hände-
Am 30. Ä?ec. nahm das Kanonenboot
„Kennebec" l/en Dampfer Grey Jacket
mit einer Ladung von Baumwolle, Harz
etc., in der Nähe von Mobile weg.
WaS »nackt et» Bufchcl?
Folgende Tahelle übe»' die Anzahl von
Pfunden, welche bei nachgehenden Arti
keln ein Büschel ausmacht, dürfte für
manche unserer Leser von Interesse sein :
Pfund. Pfund.
Wal,en 60 Bohnen 60
Welschkorn, geschalt 50 Klei- 20
do. an den Kolben 70 Kleesaamen 60
Roggen 56 Timolhysaamen 45
Hafer 32 Hanfsaamen 45
Ge sie 46 Blaugrassamen 14
Buchwal,en 52 Medörre Pfirsiche 3"
Eirische Kartoffeln 50 Flachesaamen 56
Süße Kartoffeln 50 Castor Bohnen 4!)
Zwiebeln 57 Gedörrte Aepf.l 24
Uuhcn der Schafzucht.
Ein Bauer von Findlev Taunschip,
Pa., machten» Pittsburg „Commercial"
folgende Mittheilung :
~Jch habe letzten Winter 25,2 Stück
Schafe überwintert, von denen ich 1290
Pfund Wolle schor, die ich im Hause für
80 Cents das Pfund vel'kaufte, was im
Ganzen TIII2, oder durchschnittlich auf
das Schaf T 4.41 beträgt."
Ernennung de« Gen. Grant zum Ober
befehlshaber der Armee.
Washington, 1. März. Der
Präsident sendete heute eine Botschaft
ein, in welcher er dem Haufe anzeigt, daß
er die Bill, welche den Grad eines Gen.-
LieutenantS creirt, unterzeichnet habe.
Gleichzeitig sendete er die Ernennung
des General Grant zum General - Lieu
tenant dem Senate zur Bestätigung ein.
Das Schlachtfeld von Antittai».
Baltimore, 2. März. In der
Maryland Gesetzgebung wurde gestern ein
Committee-Bericht erstattet, der den An
kauf von 20 Ackern deö Schlachtfeldes
von Antietam als Begräbnißplatz für die
dort gefallenen Soldaten und 3 Acker zu
South Mountain behufs der Errichtung
eines Denkmals für General Reno emp
fiehlt.
wurden die Menschen bik
zu tausend Jahr alt. Das war die Zeit,
als »« noch keine Dottore», und Avothcker
gab. . j
Ein Artikel über strengt Winter.
Die strenge Kälte des -diesjährigen
Winters hat Veranlassung gegeben, Ver
gleiche mit früheren derartigen Erschei
> nungen anzustellen und die desfalls ge
' sammelten Notizen wieder hervorz»suchen.
daß in frühere» Zeiten in einzelnen Win
tern Fröste eingetreten sind, mit denen
t der in den ersten Tagen des Januar durch
- aus nicht gleichgestellt werden kann.
' Im Jahre 401 waren der Pontus Eur
- inus und die Gewässer zwischen Konstan
? tinopel und Scutari vollständig zugefro
? ren.
> Im Jahre 462 war die Donau so fest
zugefroren, daß eine ganze Armee das Eis
? passiren konnte.
? Im Jahre 762 war das schwarze Meer
- (Pontus Cuxinus) wieder zugefroren u.
z der Schnee wurde bis zur Höhe von 50
' Fuß zusammengewelit.
- Im Jahre 850 fuhren Wagen über
das adriatische Meer und
Im Jahre 860 war dort die Kälte so
stark, daß das Vieh in de» Ställen er
r fror. Das mittelländische Meer war M't
. einer so dicken Eisdecke belegt, daß man
- mit Wagen und Pferden darüber fahren
Z konnte, weshalb viele Kaufmannsgüter
- auf diese Weise darüber geschafft wurden.
Z In» Jahre I »33 fror der Po in Jta
- lien von Cremona bis znm Meer zu, der
li gefrorene Wein zersprengte die Fasse und
1 Bäume rissen mit Gekrach auseinander,
e Im Jahre 1216 fror der Po biö c.uf
den Grund aus.
h Im Jahre 1231 war das mittelländi
. sche Meer abermals durch eine Eisdecke
überbrückt und ganze Wälder wurden
vurchden Frost vernichtet.
- Im Jahre 1282 lag der Schnee in
n Oestreich so hoch, daß viele Häuser voll
? ständig davon eingehüllt waren und vie
e le Menschen verloren ihr Leben.
- Im Jahre 1292^war der ganze Rhein
ß zugefroren und Schnee lag in außeror
f deutlicher Tief?.
Im Jahre 1323 wardaö baltische Meer
r lechö Wochen lang zugefroren, und
d Im Jahre 1341 waren in Italien
. sämmtliche Flüsse mit einer dicken Eisde
cke belegt.
!I In den Jahren 1 123, 1126 und 1 15 L
i konnte man von Lübeck nach den preußi
s schen Ostseeküsten lange Zeit hindurch
z über das Eis gelangen.
Im Jahre 1628 war die Meerenge von
Konstantinopel zugefroren, und
Im Jahre 1670 herrschte eine furchtba
- re Kälte in Europa.
r Im Jahre 1681 war die Kälte so stark,
, daß ganze Eichenwälder splitterten.
J>»Jahre 1690wu,d, Schottland durci
t einen Schneesturm heimgesucht, der IZ
- Tage und Nächte ununterbrochen fortdau
erte und 9 Zehntel aller Schafe mit vieler
- ihrer Hütter tödtete.
Im Jahre 1602 wurden Wölfe durci
? Halte und Hunger in die Straßen vor
- Wien getrieben, wo sie Männer u. Frau
I eu anfielen.
S Im Jahre 1780 war ein abermaligei
i hes tiger Schneesturm in Schottland, durci
welchen 20,<100 Schafe und viele Schäfei
- an einem Tage qetödtet wurden.
- Jrn Jahre 1776 war die Dona» so starl
- zugefroren, daß die Dicke 5 Fuß betrug
- In dem laufende» Jahrhundert ist be
- londers d.-r Frost von 1812, der in Ruß
land die französische Armee zu Gründl
richtete, in frischem Andenken aller Zeit
genossen. In Thüringen und am Herz
V sowie in anderen Theilen von Deutsch
- land kamen damals ebenfalls viele Men
e scheu durch die grimmige Kälte um, un!
es ist keinem Zweifel unterworfen, daj
e seit jenem Jahre ein ähnlicher heftige
t und anhalrender'Frost nicht wieder vor
- gekommen ist.
, Zwei Männer ermordet,
e Am letzten Samstag Abend, sagt de
~Am. Republikaner" von Pottsville, vor
t tten dieses, ereignete sich in einem Bier
c Hause in «ilverCreek, Blythe Taunschix
> »schuylkill lZaunty, eine blutige Affaire
wobei zwei Mänuer, Janies Schields, ei
Soldat vom 48st. Penn. Regiment, un
John Stinson, ein anderer Jrländer, er
i mordet wurden.. Wie es scheint befände
- sich Patrick Golden, Hugh Curran, Pe
- ter Higgins, ls'harles Rya», und der er
wähnte John «-stinson in einem Zimme
des Hauses, als James Schields, Davi
» Mc?lllister, ebett falls ein Soldat undei>
> anderer funger jrländer in das Vorzim
> mer traten und e twaszu trinken verlang
ten. Unterdessen öffneten einer der er
wähnten fünf Irl ander die Thüre ihre
ZimmerS und die > 'rci wurden zum Tri»
ken eingeladen. 'Nachdem sie eine Zeit
lang friedlich beij ammen waren, erho
sich ein Streit wege n gewissen Generäle!
in der Armee und d ie Folge davon war
daß SchielvS plötzlu h überfallen und mi
einem Messerstich in die Brust ermorde
wurde. McAUister und sein Kamera!
entfloh. Auch Stinso n wurde in dem all
gemeinen Handgemei ige getödtet, niai
glaubt, irthümlichcrw.'ise durch seine ei
genen Kameraden. A A Samstag Mor
gen wurden Golden, C urran, Ryan uui
Higgins mit Hülfe des Militärs arretin
und nach dem Gefängni ß gebracht. An
Montag hatten sie vor- Friedenslichlei
Reed ei» vorläufiges V erhör, wo die obi
gen Einzelnheiten ermittelt wurden.
Uebrigens sieht die ganze Geschicht«
auS, als wäre eS darauf abgesehen ge
wesen, die beiden Soldaten zu mißhan
deln und zu ermorden. McAllister isi
dieser Meinung, zumal da sämmtlicyc
vfe fünf Jrländer ihm gänzlich unbekannl
waren.
v i.r,th» pamen sprecht» ciiik» ganzcn To
Ezra Eornett von Ithaca N. U., war
der Ansicht, daß die der HospitalhülfS
gesellschaft Damen des
Platzes mehr Näharbeit für die Soldaten
> fertig bringen würden, wenn sie nicht da
bei sprächen. Er setzte deshalb -?soauö
für die Gesellschaft, unter der Bedingung,
daS 12 Damen einen ganzen Tag schwei
gend arbeiten; 15 unterzogen sich der
Probe und I I bestanden sie glücklich.—
Die Fünfzehnte hielt sich lange gut, wur
de aber zuletzt, wi« einst Eva, durch das cineo
cineo tlpfelS jum Zunge,<-
! schlag verleilet.
Hinrichtung von Straßenrändern in
Idaho.
Reisende von Idaho berichten, daß An
fangs Februar die MinerS in Idaho ein
greßeS Lynchgericht gegen Straßenräuber
begonnen hatten. Zu Nevava hingen sie
einen, zuFrenchßanchezwei —und erhiel
ten von diesen das Bekenntniß, daß sie
lvt) Personen gefödtet und beraubt hät
ten lind die Angabe von 83 Namen ande
rer Räuber. Virginia City wurde um
zingelt und 5, Mann arretirt und gefan
gen—und 5 Mann zu Bancock, worunter
der dortige Scheriff Bancock und zwei
DeputieS von ihm. Einer der letztern,
ein Mexikaner, feuerte aus seiner Block
hütte auf die Verfolger und tödtete ei
nen angesehenen Bürger, und verwunde
te einen andern, woranfman die Hütte
mit einer Haubitze zusammenschoß und
den verwundeten Desperado ergriff und
.aufhing.' Man riß dann die Hütte nis
der, warf die Trümmer auf einen Hau
fen, legte den Leichnam des ehemaligen
Besitzers oben darauf und zündete den
Haufen an. Etwa hundert Miners wa
ren zu weiteren Exekutionen ausgezogen.
Sie haben geschworen, den Straßenräu
ber» und dem Raub ein Ende zu machen.
Die schlimmen Folgen der große« Kälte.
AuS dem südlichen Illinois wird ge
schrieben :
Der Weizen, vorzüglich der spät be
stellte, hat ungeheuer gelitten und sehi
viele Felder müssen wieder umgepflügl
werden. Dasselbe ist mit dem im letzten
Herbst gesäeten Timethy der Fall. Di«
fleißige Biene, welchedie Frühstücks-Ta
fel des Bauern mit dem kostlichen Honic
oersorgte, scheint fast gänzlich ausgerot
tetzusein. — Um dem Auftrage einei
Freundes in Cincinnati, ihm mehren
Bienenstöcke zu kaufen, nachzukommen
bin ich vor Kurzem bei vielen Bienenvä
tern eingekehrt, aber den meisten wäre
sämmtliche Bienen erfroren, und käuflic!
waren haben. Solche Verlust
sind hart und traurig, aber sie entmuthi
gen den denkende» Landmann nicht, wel
cher auf ihn vertraut, der die Geschick
der Menschen lenkt. H>ztte man hier Bie
nenstocke von geflochtenen» Stroh wie ii
Deutschland, so wären bedeutende Ver
luste vermiede». Der Mensch scheint hie
wie sonstwo nur durch Schaden klug z>
werden.
Die Mordthat in Lawrence Caunt^.
Vorige Woche berichteten wir von ei
ner graulichen Mordthat, die sich in Law
rence (zaunty, Pennsplvanien, zugetra
gen haben sollte. Die Geschichte war von
einem Eorrespondenten (hol' ihn der Teu
fel) mit der Genauigkeit einer bildlich il
lustirten JahrmarktS-Ballade beschrieben
worden. Ein Soldat sollte von seiner
Frau und deren Geliebten erhängt wor
den sei». „Geschehen im Jahre vierzig,
und wer'S nicht glaubt, der irrt sich." —
Jetzt kommt'S heraus, daß an der ganzen
Geschichte nichts Wahres ist. Der Sol
dat hatte die Untreue "seiner Ehehälfte
wohl bemerkt und war deshalb von Hau
se fort und zu Verwandten in einiger
Entfernung gegangen. Dieser Tage kehr
te er wohlbehalten zurück, zur Beruhi
gung der Nachbarn, die ihn schon längst
im Reiche der schatten geglaubt halten.
Wahrscheinlich zu seiner Freude fand er,
daß seine Ehehälfte mit ihrem Liebhaber
indessen das Weite gesucht hatte.
Das Gefecht bei tkckernförde.
Ueber daS Gefecht bei Eckernförde liegt
jetzt der ausführlichste Bericht in den
~Hamburger Nachrichten" vor. Dersel
be lautet:
Die Armre hat ihre Feuerprobe muster
haft bestanden. Die Leute hielten kalt
blütig im dichtesten Feuer und warfen sich
mit kühnem Todesmuth den feindliches
Schanzen entgegen. Der Tag hätte an
ders geendet, die Kühnheit, mit ungedeckt
aufgestellten Felogeschützen gegen stärkt
Festungöschanzen vorzugehen, wäre schö
ner belohnt worden, wenn nicht ein trüber
kalter Nebel auf der Erde gelagert und
das Zielen fast zur Unmöglichkeit gemacht
hätte. Die verheerende Wirkung der
preußischen gezogenen Geschütze hat sich
glänzend documentü t, das Blockhaus der
eine Schanze war, ist wie es schien, in
Brand geschossen worden; Abends stand
Missunde i» Flammen. Bekanntlich lie
gen diesseits der Schley siebe» Schanzen,
davon die ersten beiden am höchsten ; sie
sind mit Blockhäusern versehen und um
gemei» stark armirt. Die Schlei ist hie»
am schmälsten, der jenseitige Brückenkopf
von den diesseitigen Schanzen recht wohl
zu beschießen und, wie man glaubt, auch
einzusehen; wäre der gestrige Sturm ge
glückt. er hätte die Flanke der Danewir
ke und somit de» Schlüssel des Ganze!
Preuße» in die Hände gegeben. Ge
gen II Uhr erdröhnten die ersten Kano
nenschüsse. Neun preußische Batterie,
von der 3. (brandend.) und 7. (westph
Brigade, Haubitzen, Feld - li-Pfünder
kurze und gezogene Geschü
tze kamen »ach und nach in Engagement
Das Feuer wurde manchmal heftig wü
ein Gew.ttersturm. Leider konnte du
Wirkung der Geschosse fast gar nicht be
obachtet werden; kaum war das Aufbli
tzen beim Abfeuern durch den mit Pulver-
dampf gemischten Nebel zu sehen. Dic
j Batterien waren Schritt aus
den Höhen, den Schanzen gegenüber, auf
gefahren. Den Dänen ist es gelungen,
mit ihren schweren Schanzengeschützen
auch nur eineöder ungedeckt ihnen gegen
überstehenden preußischen Geschütze zu
demontiren. Kein Rad, keine Protze ist
getrossen, nur eine Lafette leicht gestreift.
I Herber ist der Verlust an Mannschaften,
und Pferden. Ein Offizier ist als todt
zu beklagen, zwei andere sind nicht unbe
deutend verwundet, den Verlust an Men
schenleben und Pferden habeich noch nicht
ganz genau erfahren.
Sestrasung von Deserteuren.
Wafchington, 2. März. Der
Präsident hat bestimmt, daß das Urtheil
aller zum Tode verurtheilten Deserteure,
über die noch nicht anderweitig verfügt
wurde, in Gefangenhaltvng auf den Dry
TortugaS, Florida, bi« zur
»cS Krieges umgcwanvtlt wnhtn so«.
Der Zug Kilpatricks. *
Viel Ncbellkn-Eigtnthum zerstört.
Richmond bombardtrt
Die Erpedition von Kilpatrick ist miß
glückt, was ihren Hauptzweck betrifft—
doch bat er die Eisenbahnen zwischen Lee
und Richmond und viel Rebellen - Eigen
thum zerstört und Richmond bombardirt,
d. h. die Umgebung mit einigen Bomben.
Er zog am 28'. Februar (Sonntage) mit
5000 Mann Cavallerie ab, die aus seiner
und General Merritt's und Gregg's Di
visionen ausgelesen waren über den Rapi
dan bei Ely's Furt nach Spottsylvania,
wo er ankam, ohne auf einen Feind zu
treffen. Von dort an wurde er viel be
lästigt, während seine Force in verschie
denen Abtheilunge» von dort abzog, um
das Land zu durchstreifen und sich vor
R chmond wieder zu treffen. Rationen
hatten sie nur auf zwei oder drei Tage
und nahmen unterwegs weg, was sie nur
auftreiben konnten.
Am Montag (29. Februar) kamen sie
zur Virginia Eisenbalm und rissen sie an
vier verschiedenen Stellen auf ; zu Fred
ericks sie ein Rebellen-KriegS
gericht in Sitzung und nahmen einen Col.,
5, Capitaine und 2 Lieutenant gefangen.
Gen. Lee war erst vor einer Stunde dort
auf der Eisenbahn passirt.
Unterwegs fragten sie die Leute, ob sie
nicht kürzlich „Uankees" gesehen hätten
und Niemand hielt sie zuerst für Union
soldaten. Die Neger begrüßten sie mit
Freuden und Viele folgten ihnen nach. —
Zuweilen traf man auf Unionfamilien,
die werthvolle Nachrichten gaben.
Von Frcderickö Hall zogen 500 Mann
gegen Richmond z» unter Col. Dahlgren,
indem sie sich rechts gegen Lauisa Court
Hause hielten, während Gen. Kilpatrick,
mit seinem Hauptcorps auf Aschland
losrückte. Als sich beide Parteien Rich
mond näherten, concentrirten sich beide
mehr und mehr. Col. Dahlgren sollte
sich »ach der Westseite von Richmond
wenden, so viel vom James Canal zerstö
ren, als er nur könne, dann am Fluß ent
lang und hinüber gehen und in Richmond
an der Südseite einfallen und eine Be
freiung der Uniongefangenen auf Belle
Jsle versuchen. General Kilpatrick mit
dem Hauptcorps wollte die Stadt von der
Brooke Chaussee zu gleicher Zeit an
greifen. Man hoffte, Montag Nachts
vor der Stadt anzukommen, oder doch
Dienstag früh Morgens. Col. Dahl
gren ließ sich von einem Neger führen
und zerstörte unterwegs Scheunen, Vor
räthe, Fourage zc., so viel er konnte. Es
stellte sich aber bald heraus, daß sein
Führer ihn irre geleitet und nach Gooch
land geführt hatte und am Dienstag
Morgen war er noch meilenweit von sei
nem Ziel. Der Neger wurde sofort auf
gehangen. Die Soldaten brannten in
ihrer Wuth die Scheunen von John A»
Sedden, dem Rebellen - Kriegssekretär,
nieder. Col. Dahlgren marschirte nun
am Fluß her, zerstörte Mühlen und Ca»
nalschleusen und kam erst gegen Nachmit
tag in die Umgegend von Richmond, wo
Alles in Aufregung war, da Kilpatrick
schon seinen Angriff gemacbt hatte. AIS
er aber über den JameSfluß zu gehen ver
suchte, wurde er zurückgetrieben und Ma
jor Cook mit 150 Mann wurde abge
schnitten, und wahrscheinlich gefangen.—
Der Rest vereinte sich wieder mit Kilpat
rick.
Kilpatrick hatte unterwegs alle Tele
graphen zerstört, dennoch gelang es einem
Telegraphisten die Kunde seiner Ankunft,
nach Richmond zu telegraphiren, das so
fort in Alarm geriet!). Der Operator
wurde gefangen. Am Dienstag Morgen
ritten sie mit lautem Hurrah in die Ver
schanzungen von Richmond und überrum
pelten die ersten Posten, die 2te Linie
>>ielt Stand wurde aber von Kilpatrick S
Kanonen vertrieben. Jetzt hörte man
Bahiizüge Rebellenverftärkungen brin
gen und Kilpatrick zog sich nach Mecha
nicksville zurück, ater unter großen
Schwierigkeiten. Ueberall stieß er auf
Rebellenpicketö und in der nächsten Nacht
begann er den Rückzug.
Am Montag hatte Gen. Butler 2(100
Mann Infanterie, Col. Dunkie, u. das
-ite Ver. St. Negerregiment und 800
Mann Cavallerie unt,r Col. Spear, Ilte
Pa. Cavallerie und die erste Batterie,
Alles unter Commando von Gen. West
nach Ke»t Coutt House geschickt, wo die
Infanterie Dienstag Mittag die Caval
lerie am Morgen ankam. Die letztere
rückte weiter vor und stieß in der Dien
stag Nacht auf Kilpatrick s Force, die sie
j.'doch für Rebellen hielt und erst am
Mittwoä, Morgen erkannte. Es wurde
der Rückmarsch angetreten nach Wil-
liamsvurg in Verein mit der Infanterie
doch wurden sie auch hier von Guerillas
umschwärmt.
Der Richmond Whig vom 2. März
bestätigt Obiges und saat, daß der An
gl iff von Kilxatrick <! Meilm von Rich
mond durch „englische Truppen" unter
Capt. W. H. SlephenS mit leichter Ar
tillerie zurückgeschlagen sei. Die Union
truppen warfen einige Bomben auf die
Stadt; man nahm ihm einige Gefange
ne ab und hatte selbst einige Todte und
Verwundete.
Ein Neger wurde vor einiger Zeit
in einer südlichen Court wegen Hühner
stehleiis verhört. Da man aber nichts
Gewisses auf ihn bringen konnte, wurde
er mit einem Verweis entlassen. Aber
paß auf, Johnny, sagte der Richter, daß
du nicht noch einmal hierher gebracht
wirst .'—Mit einem zufriedenen G'insen
erwiederte Johnny : Ich wärdeSmol net
kumme, wann's net vor den Constabel
gewesen wär.
West-Virginia, der
Cauntysitz von Pocohontas Caunty, ist
durch den Krieg total verwüstet und ent
völkert worden. ES stehen noch I Häu
ser. Die Einwohner haben den
sämmtlich verlassen.
llI"Gen. Sigel hat Order von Wasch,
bekommen, sofort sein Commanb?
lk West VirginikN anzutreten.