Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, January 05, 1864, Page 2, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Mönha Caunty Patriot.
Allentaun, Pa., 5. Januar, 1861.
S."z"saAndüch. H"»u«g.b«r und Eiz-i»l>iimer,
Alt?. Miller» ÄeiMft-Editor.
Seht nach Euren Interessen.
Wir lenken dir Aufmerksamkeit unserer Leser
auf die Anzeige des Hrn. Jap C 0 0 k, von
Philadelphia, welche man in einer andern spalte
der heutigen Zeitung findet. Wer dlestlbe ließt,
der wird auch—ohne daß wir ihm daßetbe no»
deutlicher zu inachen suchen« —seine Interessen so
gleich begreiflich erblicken. Man versäume e« da
.. her ja nicht, die Bekanntmachung zu lesen, und
sich unverzüglich darnach zu richten.
Das alte und das neue Lahr.
Das Jahr 1863 ist seht nicht mehr und ge
zu den ere-gnißvollsten und siürmisten unserer
Wie so manche« ist wählend demselben
anders geworden, wie es vorher war, »nd wa?
hätte anders und besser werden sollen, ist unver
ändert geblieben. Wie so mancherlei Tedanken
stiegen in den letzten Stunden zwischen dem alten
und neuen Jahre In uns auf ! Mancher auf dem
Krankenbette liegender Mensch wünschte seine Ge
sundheit mit dem neue» Jahre herbei —wie so
Mancher wünschte daß sich seine Lage mit dem
Einzug de« neuen Jahre» verbessern möge. O
mögen all' die gerechten und christlichen Wünsche,
die im alten Jahre nicht in Erfüllung gegangen
sind, im N e u e n realistrt werden! —Wie so
vielen Trübsalen, Traurigkeiten, Herzeleid und
Elend waren wir im Laufe des alten Jahres nicht
unterworfen ? Welche Stürme und Gefahren hat
ten wir Alle ohne Ausnahme zu bekämpfen ? Ge
be e« der Allmächtige, daß wir im Laufe des neu
en Jahres nicht so streng mit den Calamitäten
heimgesucht werden, mir denen wir im Alten be
straft worden sind! Es ist Wahrheit daß wir
jetzt In einem sehr traurigen Zeitalter leben, denn
Krieg, schrecklicher Krieg herrscht in unserem Lan
de und hat schon manche Leben und vieles Blut
gekostet ; wir haben eine sehr große Theuerung zu
ertragen ; der Herrscher über Leben und Tvd bat
uns «ine große Strafe für unsere vielfachen Sün
den aufgelegt, welche wir geduldig trage», «nd
uns v» ihm demüthigen müssen, dieweil wir in
vielen Stücken den Geboten Gottes zuwiderhan
delten. Unte.diss.n ist in manch andern Theilen
des Landes der rächende Arm Gottes unt>r die
Menschheit gekommen, indem er Ihre Siindrn mit
unerhörter Theuerung, Elend und Verderben be
strast. Und was brachte dieses Alles über unS?
Einzig und allein der schreckenerrrgende Bürger
krieg, welcher durch schmachvolle Beiräther an ih
rem eigenen Vatcrlande herbeigeführt wurde und
heute noch von ihnen unterstützt und fortgesetzt
wird. Wir Hessen daß dies Alles im Laufe des
neuen Jahres aufhören möge.
Daß wir in einer so traurigen Zeit leben, ist
größtentheilS der verdorbenen Menschheit zuzu
schreiben, und so lange sich diese schlechte Men
schen im Süden wie im Norden in diesem neuan
gefangenen Jahre nicht b e s s e r n und der Re
gierung beistehen, wie können wir die Gnad,,' Got
tes e, warten? deßhalb hoffen wir, daß diese
Menschen balde von ihren sündhaften Bestrebun
gen abstehen mögen, denn nur dadurch können wir
wieder einer fröhlichen Zukunft entgegen sehen, —
Möge Wahrheit, Liebe, Vertrauen, Wohlthun,
und das volle Werk der Religion überall existi«
ren.
Tausende von Menschen habin im Laufe des
alten Jahres das Irdische mit einer bessern Welt,
wo die Irdischen Trübsa e und Gefahren nicht vor
herrschend stnd, vertauscht. Tausende von Men
schen fielen als Opfer einer fluchwürdigen Rebel
lion, welche gegenwärtig über unser Land ver
hängt Ist. Ueber diese Gefallene wird das Jahr
1863 in den Annalen der Geschichte von Ameri
ka Viele« aufzuweisen haben; und obgleich sie
au« unserer Mitte entschwunden stnd, werden sie
in der Geschichte dieses Landes ruhmgekrönt in
Erinnerung bleiben. Daß dies» Trübsalen. Ne
bellion und dergleichen während des neuen Jahres
au« unserer Mitte verschwinden; daß unser Land
den alten Frieden wiedergewinnt, und unseremu
thlge Krieger wieder zu ihren Zurückgebliebenen in
der lieben Helrratb ziehen, um dort in der Neu
jahrS-Nacht von 1865, so der HErr will, sich mit
uns freuen und beglückwünsche» können, sei unser
aufrichtigster Wunsch und Gebet.
Die Weihnachten.
Die fröhliche Weihnachten —nicht »ur
allein für die guten Kindern, sondern auch
für die Erwachsenen sind nun wieder
mit all' ihren Freuden in die Vergangen
heit gegangen. Dieser fröhlichen Zeit
wird seit 1800 Jahren von der ganzen
christlichen civillisirten Welt mit Freude
entgegengesehen. Die Kinder, die khrist
tagS-Geschenke erwarten zählen die Tagen
und Stunden, bis das khristkindcken
kömmt, und sie mit allerhand Gaben be
schenk. Und sieht mit welcher Freude sie
dieselbe empfangen! Weihnachtsbäume
werden in Zimmern hergerichtet, bei des
sen Anschauung auch die Alten wieder
Jung werden. Er denkt zurück, wie einst
auch ihn der treue Vater und die gute
Mutter mit solchen Gaben erfreute, er
ruft sich ins Gedächtniß zurück, wie oft
er nun diese fröhliche khristfeste feiern '
dürfte. Er erinnert sich so manches Freun- '
des, der ihn nicht mehr feiern kann, die- '
seö große Fest am Ende des scheidenden ,
Jahres wie der Schlußstein an einem qro- )
ße» Werke. '
Am Christ-Abend feierten die hiesigen
Gemeinden, mit ihren Sonntagsschulkin
der», in den verschiedenen Kirchen, das ,
Christfest, welches glänzend und freudvoll
aussiel, und alle Beiwohnenden nahmen
die Ceremonien mit großem Wohlgefallen '
auf, welche aus Gebeten, Reden und Ge
sängen bestanden; Bei jeder Gelegenheit! -
waren die Kirchen sehr zahlreich besucht.
Möge es bei ähnlichen Gelegenheiten im- '
mer sosein. Am Tage des Christfestes!'
war Gottesdienst in allen Kirchen, wo sich!
viele Zuhörer eingefunden hatten.
p a s U 1 e t t e r. '
Während den Christtagen hatten wir I
angenehmes FriihlingSwetter in unserer !
Gegend, während man inCarbon, Schuyl- >
kill und Monroe kaunticS sich mit Schlit-! <
tenfahren belustigt,. Auf den Gebirgen
ist der Schnee tief und die Kälte groß.
Seit Neujahr ist die Kälte auch dghier
mit ungewöhnlicher SNengigkeit Unge
brochen. Der kleine Lecha Bach ist an
vielen Stetten mit Eis ganz überzogen,
waS seit Jahren der Fall nicht mehr war.
Beinahe erfroren.
Am letzten Samstag wMde eiü Frem
der in einer Fenzecke sitzend, an der Gren
ze von Mentaun, steif erfroren entdeckt.
Man raffte ihn auf und spedirteihn nach
dem Hotel des Hrn. David Schwartz, wo
er nach üblicher Behandlung wieder in
seinen natürlichen Zustand zurückgeführt
wurde, schien indessen während der Zeit
aroße Schmerzen empfunden zu haben. —
' (5s ist halt gerade nicht die Zeit sich lm
, Freien zu lagern, in der man sogar hin
ter dem glühenden Ofen vor Kälte zit
, tert.
Dänikabstattuog.
r Dtr Austräger des ~Patriots" stattet
" seinen Abnehmern, die er am Neujahr
k besucht-, und ihnen seine Addresse Sinhän-
digte, für die liberalen Geschenke, mit
welchen sie ihn'bedachten, seinen herzlichen
' Dank ab. Er fühlt sich nun einige Zoll
g r ö ß e r in seinen Stiefeln, und d i ck
e r wie je vorher, und verspricht während
dem angefangenen Jabre recht b r a v zu
sein, und seinen Kunden pünktlich abzu
warten.
predigten für die fugend.
" Nächsten Sonntag Abend gedenkt der
. Herausgeber des „Jugendfreundes" eine
n Neihe von Predigten für die Jugend in
n .'lllentaun über die Geschichte Joseph's
» (l. Mos. 37—50,) in der deutschen lu
. theriscken Kirche dahier anzufangen, und
, dann an den kommenden Sonntag-Aben
' den fortzusetzten.
,DieL o u r t.
' Die Lecha Caunty Court nahm gestern
> in Allentaun ihren Anfang. Sollte ein
' Prozeß von Wichtigkeit während der Sitz
' ung verhandelt werden, wollen wir den
' selben unsern Lesern nachher vorlegen.
tLr bat ganz Xecht.
' Eine Anzahl Politiker von Neu York
haben Gen. Grant als Kandidat für
' President vorgeschlagen. Grant erwie
derte in einem Briefe darauf, daß in sechs
Monat nach dieser Zeit noch Zeit genug
, wäre sich für einen Candidat umzusehen,
, und daß seine Freunde und die Freunde
der Union sich besser bemühen würden,
> die verdünnten Reihen der Armeen auf
> zufüllen, damit er bald der Rebellion den
Todesstreich geben könne.
„Das Land muß unterliegen.''
Mit folgenden Worten schließt der Re
bellen Schatz sekretär Memminger seinen
Bericht über die trostlose Lage des Sü
dens :
~Die Preise müssen steigen und die
Mittel der Regierung, diese Preise zu
zahlen, müssen sich täglich vermindern,
Steuern werden fruchtlos durch das Sin
ken des G.'ldwerths. Die Armee kann
weder bezahlt, bekleidet, nochgenährt wer
den, Waffen und Kriegsmunition können
nicht länger geliefert, die Regierungsbe
amten nicht unterhalten werden, und
das Land muß unterliege n."
Di? BountU.
Der Congreß hat ein Gesetz passirt,
daß die jetzige Ver. St. Bounty von
H 402 für Veteranen und V 302 für neue
Rekruten nur bis zum sten Januar
(heute Dienstag) gezahlt werden soll.—
Nach dem sten Januar zahlt die Ver.
Ät. Regierung nur die vom Gesetz be
stimmte Bounty von HIOO.
Von Lvaschington.
W a fch ingto n, 2. Januar. Das
Kriegsministerium hat beschlossen, alle
Soldaten, die bereits 2 Jahre gedient ha
ben und sich jetzt wieder anwerben lassen,
den betreffenden Staaten gut zu schreiben.!
Wenn somit pennsylvanische Regimenter!
wieder enlisten, so wird dies öon der Quo»!
Ta unseres Staates bei der nächsten Zie
hung in Abrechnung gebracht. Man!
glaubt, daß 75,0 t)« Mann alte Soldaten >
jetzt wieder in die Armee eintreten, daß j
125,000 durch Freiwillige gestellt werden >
daher von den 300/)»», die der Präsident
unter die Waffen gerufen hat, Voraussicht- Z
lich nur 100,000 Mann durch die Ziehung
aufzubringen sein !
<Veiisl>ltnea <V»t wieder erlangt.
Einem reichen Berliner Bankier, der
vor einigen Jahren von einem seiner Buch
halter bedeutend bestohlen wurde, ohne
daß es gelang, den nach Amerika ent
wichenen Dieb zu fassen, ning vor einiger
Zeit ein Schreiben mit der ganzen verun
treuten Summe zu. Der «chuldige war
in 'Amerika zu Vermögen gekommen, in
einem Gefecht gegen die Rebellen tödtlich
verwundet worden, und hatte im Lazarett),
von seinem Gewissen gedrängt, durch ein
Testament die Summe zurückgestattet.
Kaltes Wetter
Buffalo, N. V. 2. Jan. Ein sehr
starker Schneesturm wüthet hier seit
Donnerstag Abend. Der Wind kommt
vom Westen. Das Wasser in dem unte
ren Theile der Stadt steht höher als seit
einem Jahre.
Louisvi lle, 3t. Dec. Abends.—
Ein heftiger Schneesturm begann heute
Nachmittag. Thermoneter fiel 35
Grad in fünf Stunden und steht nur
noch 12 Grad über Null.
Cinc i n na ti, L. Jan. DasWet
ter ist klar und kalt. Heute früh K Uhr!
stand das Thermometer 7 Grad unter !
Null.
Ne u Vor k, 2. Jan. Es ist fort
während außerordentlich k alt. Im Hud
son-Flusse zeigt sich einiges Treibeis, aber
nicht genug, um die Schiff-jFahrt zu hem
men.
tLrzb. Hugkea auf dein To vtenbette.
Neu Vor k, 2. Jan. Erzbischof
Hughes war schon längere Zeit unpäßlich
gewesen, aber erst in den letzten Tagen
hatte seine Krankheit einen bedenklichen
Verlauf genommen, und heute wurde!
von seinen Aerzten jede Hoffnung, äufge- j
geben. I
Neues von Richmond.
Ex-Senator Soule, der frühere Union-
Gesandttin Madrid Unter Buchanän, ist
von der Rebellen-Regierung zum Direk
tor eines der Bureaus im Kriegsdeparte
ment zu Richmond gemacht worden» mit
Rang »«nd Titel eliieS Brigade-Generals.
Er hat einen Plan zur Vertheidigung der
Mississippi-User, namentlich in Louisia
na, entworfen, den Jeff. Davis geneh
migt hat und der sofort ins Werk gesetzt
werden soll. Obgleich man sehr geheim
nißvoll damit that, ist doch bekannt gewor
den daß er darin besteht, fliegende Kolon
nen mit Kanonen, in 3 Theile zerlegt, die
schnell zusammengescht werden können,
an den Ufern hitt und her zü schicken. —
Diese Kanonen sollen, IooStück an Zahl,
zu Augusta gegossen werden—es sollen ge
schmiedete 4pfünder sein. Man will sie
an mehrere Kavallerie-Korps vertheile»,
welche im Augenblick ihre Pferde einübe»
zum Transport dieser neuen Geschütze.
Gen. Longstreet erhielt ki ine Verstär
kungen durch Sam Jones, söndet'U muß
te sich von Knorville zurückziehen. Unter
, wegs traf er Sam Jones, der kurz zuvor
von Gen.Schackelford geschlagen war, ob
, gleich die Rebellen-Zeitungen behaupten,
daß der Letztere den Kürzeren in dem Tref
, fen bei Rogersville und Kelley s Furth,
am 7. December, gezogen habe. Long
street befindet sich setzt in sehr vortheil
hafter Position zu Red Bridge, mit dem
Rücken a» die Tennessee und Virginia
Eisenbahn gelehnt, die nur 4 Meilen da
, von ist, während seine Front den Ein
. gang zu den Clinch Gebirgen bewacht,
welche das Cumberland Gap beherrschen.
, Er kann ebenso leicht vorrücken wie sich
zurückziehen. Gen. Schackelford soll in
der Nähe von Knorville stehen, und zwar
zu Beans Station mit dem HolstonFluß
im Rücken, welche Position nach Ansicht
der Rebellen eine sehr schlechte sein soll.
Gen. Longstreet läßt die Bürger in Ost-
Tennessee aus Höhlen und Schluchten
Schwefel suchen, der nach Augusta für
die dortige Pulvermühle geschickt wird.
Die Rebellen - Armee in Georgia steht
still und soll sich Winterquartiere Herrich
ten, indem sie solide Holzbarracken auf
führt, die im Innern mit Lehm und Kalk
bekleidet werden.
Eireular von, Adjutanten
W a sch ingt 0 n, 25. Dec. In ei»
»ein Circular der General - Adjutantur
wird Folgendes verordnet:
Erstlich. Die Sechs-Monat - Solda
ten, welche sich für drei Jahre oder
Kriegsdauer anwerben lassen wollen, ehe
ihre sechsmonatliche Dienstzeit abgelau
fen ist, werden uuter folgenden Bestim
mungen wieder angeworben:
Wo drei Viertel eines Regiments oder
einer anderen Organisation sich wieder an
werben lassen, dürfen die Offiziere den
Rang behalten, den sie für die sechsmo
natliche Dienstzeit hatten.
Zweitens. Sollten weniger als drei
Viertel sich wieder anwerben lassen, so
werden sie in eine oder mehr Campagnien
von autorisirter Stärke organisirr, und
von ihren Offizieren diejenigen behalten,
welche der Commandant des Heeres oder
Departements aus dem ursprünglichen
Corps auswählt. Der Nest wird bis zu
ihrer Entlassung aus dem Dienst nach
ihrer sechsmonatlichen Dienstzeit von den
übrig bleibenden Offiziere» commandirt.
Wenn die Regierung diese Truppen
nicht für die vollen drei Jahre behält, und
sie vor dem Ende ihrer Dienstzeit ehren
voll entläßt, sollen sie bei der Ausmuste»
rung das volle Bounty, insoweit sie es
noch nicht erhielten, bezahlt erhalten. —
Die legalen Erben der im Dienste ster
benden Rekruten sollen das volle Bounty,
insoweit es beim Tode des Soldaten noch
nicht bezahlt wurde, erhalten.
Statistisches über Ackerbau und
Viehzucht.
Dem Oktober Rundschreiben des Acker
> bau Commissärs entnehmen wir folgende
Daten:
Für die Schätzung des Ernte Ertrags
! liegen jetzt mehr Anhaltspunkte vor, als
bei der Abfassung des September-Rund
ischreibens. Er stellt sich nun solgender-
maßen heraus:
1863 1862
Busch. 452.446.t23 536.704,474
! Buchweizen, do 75,821,305 18.722.993
Kartoffeln, do w1, 457.144 114,533.113
Tabak. Pfunde 267.302.770 208,807,078
In den 5> Hauptstaaten deS Westens,
welche Sorghum-Melasse produciren:
Missouri, lowa, Illinois, Indiana und
Ohio, wurde die Production des letzten
Jahres auf 10,203,728Ga110ns geschätzt,
in diesem Jahre aber nur auf <>,970,883
Gallons. Obwohl vielmehr Land in die
sem Jahre mit Sorghum bepflanzt wur
de, als im vorigen, war die Ernte doch ge
ringer, wegm des Frostes.
Quantität und Qualität des (für 181,-l)
ausgesäeten Weizens, Roggen und Gerste
sind durchschnittlich. Das Herbstivetter
war sehr günstig für die kommende Ern
te.
Die Schweine-Cholera existirt kaum in
den östlichen und mittleren Staaten, aber >
in Indiana und Illinois in so vielen«
Caunties, daß sie beträchtlichen Schaden
angerichtet hat. Die Zahl der Schweine
in Ohio, Michigan, Indiana und Illi
nois beträgt zwei Zehntel weniger als im
letzten Jahre, waS eine Verminderung
der Zahl der Schweine, welche in jene»
Staaten gemästet werden, um 800,
veranlaßt. Ihr Zustand in diesen Staa-!
ten steht um 30 Procent unter dem allge- j
meinen Durchschnitt. Man glaubt, daß
nur wenig Schweine genug gemästet wer- ?
den, um Meß Port zu mache», oder um.
den Bedarf an Schmalz zu liefern.
Ausfuhr animalischer Produkte:
1860—23.666.793 Pfunde;
1861—27.715.322 do
1862—42.288,906 do
Im Jahre 18V0 kamen 323 Millionen
Pfunde Schweinefleisch in den Handel,
wovon der Süden 184,00«),000 nahm.—
Dies hat jetzt natürlich aufgehört und
dies hatte !Bt>2 eine solche Preisherabse-!
tzung zur Folge, daß die Nachfrage für s
Ausland von 57,000.000 Pfund (im Jahr
I8t!0) auf 2!»,000,000 Pfund (im Jahr
18021 stieg. ' I
Seschlüsse tinea deutschen Uniona-Lluba
in Saltimore,
Der detitsche UniottS Verein in Mary
land hat in einer, am 15. December abge
haltenen Versammlung folgende zweck-
Beschlösse gefaßt z
B e s ch l o s s e », daß wir als Adoptiv
bürger der Ver. Staaten es für unsere
Pflicht halten, als einen Gegendienst für
den Schutz und die Wohlfahrt, welche wir
unter deren Regierung genießen, derselben
beizustehen und sie mit all unsern Mztteln
und wenn es nöthig ist, mit unserm Leben
beschützen zu helfen, gegen den Hochver
rath der jetzt wider sie im Gange ist.
Be schloss, n, dafiwir alt Adop.tiv
bürger anerkennen, daß dieses der Geist
ist, welcher unS gegen dieses Land das
unS eine neue Heimath und den Schutz
seiner Gesetze gegeben hat beseelt und
daß wirmitCntrüstung bemerken, daß ei
ne Klasse von Fremden versucht, den Pflich«
ten, welche sie der Regierung in den Stun
den der Gefahr schuldig sind, zu entgehen.
Männer, welche sich hier eine Heimath ge
gründet habeit und unter den gerechten
Institutionen dieses Landes zu Wohl
stand gekomme» sind, jedoch bis jetzt ver
weigert, Bürger desselben zu werben, be
nutze» letzteren Umstand, um der Regie
rung ihre Hülfe zu verweigern, während
sie doch fortfahren, deren Schutz »nd die
Wohlfahrt ihrer Gesetze zu genießen.
Beschlossen, daß wir unseren acht
baren Congrep - Repräsentanten H. W.
Davis ersuchen, in Verbindung mit den
übrigen loyalen Kongreß - Mitgliedern
Marylands im Kongreß zn wirken, daß
Maßregeln getroffen werden, diesem Ue
bel zu steuern und Alle zu zwingen, an der
Unterdrückung dieser unseligen Rebellion
Theil zu nehmen.
Beschlossen, daß wir unsere Rep
räsentanten ferner ersuchen, im Kongresse
dahin zu wirken, daß die H 300 Klausel
sowie die Substituten Klausel im Einrol
lirungsgesetz gestrichen werde, weil wir
sicher annehmen, daß dieses die Armee der
Regierung bedeutend stärken wird und
daß sie in letzterem Falle eine Armee be
kommen wird, von welcher der letzte Rest
von Macht, den die Rebellion noch besitzt,
schnell vernichtet werden wird.
Flucht von Gefangenen aua kichnisnv.
W a sch ingt o n, 24. Dec. Heu
te Morgen meldeten sich zwei Ver. St.
Soldaten, welche in Richmond gefangen
waren, beim Profoßmarschall, in grau-n
Kleidern, welä>e von Unions - Frauen in
Richmond aus ~Secesch"-Decken ange
fertigt worden waren. Ihre Name» sind
H. S. Howard von Seaman's Brigade
und I. R. Mckullough vom I, Wiscon
sin Infanterie-Regiment.
Howard war von den Rebellen im Al
abama Hospital No. 22 beschäftigt und
Mckullough war in einem andern Hos
pital Steward. Da sie erfahren hatten,
daß sie im Falle ihrer Flucht von den Uni
onisten in Richmond, welche zahlreich
sind, als gewöhnlich angenommen wird,
würden unterstützt werden, so stellte sich
Mckullough todt und wurde in einem
Sarg hinausgeschafft, während Howard
in der Nacht die Wache paßirte." Dies
geschah am Bten Dec. und sie blieben bis
zum I7ten in der Stadt, wo sich Freun
de ihrer annahmen und sie auf die oben
erwähnte Weise mit Kleidern versorgten,
auch verschaffte man ihnen Pässe, um
auS der Stadt zu gelangen. Sie berich
ten, daß unsere Leute in den Gefängnis
sen und Hospitälern der Rebellen furcht
bar leiden. Die Rebellen selbst haben
übrigens nicht viel zu essen und ihre täg
liche Rationen bestehen nur aus einem
Stück Welschkornbrod, wozu sehr selten
ein Stück Speck kommt. Die Zahl der
Todesfälle unter unser» Gefangenen in
den Hospitälern soll durchschnittlich 35
den Tag betragen.
Die Rebellen uneinig.
Die alte Erfahrung, daß nach der Nie
derlage einer Parthei die Führer dersel
be» sich Vorwürfe machen, bewährt sich
jetzt an den Rebellen. So hielt am 9ten
Nov. der berüchtigte Rebelle To 0 mbs
in Atlanta, Georgia, in der Halle der
Repräsentanten eine Rede, in der er die
Politik des Jeff. Davis einer scharfen
Kritik unterwarf. Er schilderte, wie der
Süden bereits seine wichtigsten Hafen
plätze, wie er Kentucky, Tennessee, Mis
souri und ein Stück von Virginia verlo
ren habe; wie durch den Fall von Vicks
burg der Mississippi verloren und die
Verbindung mit TeraS dadurch unterbro
chen sei. Der ruinirte Kredit deö Sü
dens erinnert ihn an das System der
französischen Assignation und er will ha
ben, daß der Thaler wirklich einen Tha
ler gelten solle. (Ein frommer Wunsch.)
Daß das Desertiren in der südlichen
Armee in besorglicher Weise um sich grei
fe, sei unnöthig zu läugnen und der
Feind wisse dies bereits. Aus alle» die
se» Dingen zieht er den Schluß, daß Jeff.
Davis sein Regierungs - System ändern
müsse und daß das Volk seinen letzten
Thaler hergeben solle, um die Sache deS
Südens aufrecht zu erhalten, denn, so
sagte er wieder in ominöser Weise mit
Ludwig > IV. : „Wer im Kriege den letz
ten Thaler übrig behält, der hat gewon
nen." Herr ToombS hat den Nagel auf
den Kopf getroffen : Der Norden wird
den letzten Thaler behalten.
Union - Stimmung in Arl'ansaa.
kinci» » a t i, Dec. 22. General
Kimball, kürzlich im Kommando der Ver.
St. Truppen zu Little Rock, Arkansas,
kam gester» durch Indianapolis auf dem
Weg nach Waschington. Große Union-
Versammlungen, sagt er, würden im gan- j
zen Staat gehalten, worin die Ver. St.!
Regierung endorsirt und eine Staats-
Conveiition empfohlen wurde, um die
Staatsregierung und die Abschaffung der
Sclaverei zu reorganisiren.
Gefecht im Zndianer-Gebikt.
St. L ui S, 23. Dec. Von Fort
Smith wird berichtet, daß kapt. Spill
inan mit einer Abtheilung Indianern up
pen am Barre» kreek eine Rebellenmacht
traf und sie nach vierstündigem Gefecht
zurückschlug. Die Rebellen verloren 70!
Mann.
Da» preisgefecht in England.
Die Sportingmen waren seit einigen
Tagen in fieberhafter Spannung hinsicht
lich VeS Ausgangs der Preis - Night »wi
schen King und Heenan in England.—
Auf den Amerikaner Heenan war viel
Geld verwettet worven. Derselbe hat
aber die Prügel bekommen und seine Ver
ehrer haben ihr Geld verloren. Leute, die
auf solche Stierkämpfer wetten, sind auch
nicht zu bedauern.
Die Prügelei fand am Iv. December
statt. Httitan hatte den Vottheil grö
ßerer Körpergewichts und vielleicht größe
rer Muskelkraft; aber diese Vortheile
wurden mehrmals aufgewogen durch die
Zähigkeit Und Gewandtheit seines engli
schen Gegners. Heenän wollte demsel
ben nahe auf den Leib rücken, um ihn nie
derzuschmettern; aber es ging nicht und
binnen einer halben Stunde war er selbst
windelweich geschlagen. Eine Schulter
des amerikanischen Kämpen soll gebrochen
sein. Die Londoner Times sagt, es sei
auf beiden Seiten nur wenig „Wissen
schaft" gezeigt worden !
Bon Washington.
Das Eigenthum von 40 Personen ini
Distrikt Columbia ist consiscirt worden,
darunter des das Gouverneur Letcher vor
Virginien und deö Richters Campbell
früher Mitglied der Supreme Court.
Eine bedeutende für die Rebellen be
stimmte Post ist in Baltimore abgefangei
worden, als sie gerade nach Richmond ab
gehen sollte. Mehrere Ve> haftungei
wurden vorgenommen und verschiede«!
angesehene Leute in Baltimore und Wa
schington sollen durch die vorgefunden
Korrespondenz arg verwickelt sein.
Der Regen dauert fort.
Gen. Grant'a Feldzüge.
Gen. Grant hat sich bis jetzt der ge
fährlichste Gegner der Rebellen erwiesen
Drei der größten Feldzüge in diesen
Kriege fanden unter seiner Leitung stat
und nach Beendigung eines jeden konnt
er mit Wahrheit sagen, daß die Arme
seines Gegners vernichtet war.
Wir meinen seine drei großen Feldzüge
welche bekannt sein dürften, als: de
Fort Donelson »Feldzug, wo er
Feinde geschlagen hat ; der VickSburg
Feldzug, indem er mit den der Belagerum
vorausgehenden Schlachten 50, V»0 Feind
kampfunfähig machte, und der Chatta
nooga - Feldzug, in dem er soeben di
größte Arme, der Rebellion in die Fluch
geschlagen hat, deren Stärke verschiede,
von <!5 —Ig»,«XX» Mann angegeben wor
den ist.
Mord in HolmcS Hvle-
Boston, :>L. Dec. Der scheußlich
Raubmord, welcher am Mittwoch Aben!
in Holmes Hole verübt wurde, erregte dor
die größte Aufregung. Wm, Cook Luce
das Opfer, wohnte seit vielen Jahren al
Kaufmann dort und war sehr angesehen
Oer Mord wurde mit einem Beile durc
einen Schlag von hinten begangen, wäh
rend Luce, seinen Laden schloß. Eine be
deutende Summe, welche er bei sich trug
wurde geraubt. Der Thäter scheint ei
Matrose eines im Hafen liegenden Schif
fes zu sei».
Drei Matrosen, die zu einem Fahrzeu
ge von Bangor, Maine, gehören, sind i
Holmes Hole verhaftet worden, weil ma
den Verdacht hegt, daß sie bei dem Mord
des Capt. Luce betheiligt gewesen seien.
Ein Man» an den Niagara Fällen ver
ungliickl.
Am letzten Montage, als der Dämpfe
~A. D. Grifstin," mit zwei Flachboote
im Tau, nach Chippewa am Niagara hin
einfuhr, stieß eine» der Boote gegen di
Blöcke am Eingangedes Hafens, die Ve>
bindungSkerte riß und dag Boot glitt mi
Blitzesschnelle dem Falle zu. Der a>
Board befindliche Capitän und vier sei
ner Leute sprangen im Nu über Bor
und suchten das Ufer zu erreichen. Vi«
ren, den Capitän eingeschlossen, gela»
eS, sich über Wasser zu halten und ein vo
muthigen Männern gerudertes Boc
brachte sie in Sicherheit. Der Fünfte gin
und verschwand in den mächtigen Woge
des Cataracis, um wohl nie wieder zur
Vorschein zu kommen. Das Flachboc
blieb an einem der Felsen deö Cataract
hängen und wird wohl in Kurzem zer
trümmert sein.
Sin Mißqriff.
Ein unheilvoller Mißgriff oder Un
glücköfall, schreibt der La Crosse (Wis
consin) „Democrat" vom letzten Montag
kam gestern Abend in hiesiger Stadt vor
Eine Dame, deren Ehemann die Absich
hatte, in s Theater und zum Tanze zu ge
ihm in seinem Getränk eine Do
siS Morphine, in der Vermuthung, da
ein wenig davon ihn schläfrig machen un
daheim Halter, werde. Auf irgend ei»
Weise gab sie ihm zu viel und er gab ge
gen ll Uhr letzte Nacht den Geist auf.-
Die Doktoren Cameron und Kennett wur
!den herbeigerufen, konnten jedoch nich
Helsen.
Srand von Georgetown, Z. C.
Hilton H e a d, S. C., 24. Dec
j Nach zuverlässigen Nachrichten ist die alt
Hafenstadt Georgetown in Süd Caroli
na zum größten Theil in Flammen auf
gegange».
Als Nachricht von der Nie
derlage Bragg's in Georgetown anlangte
ergriff ein panischer Schreck die Bewoh
ner und dieselben steckten große Quanti
täten Terpentin, Harz zc. in Brand, di,
in der Stadt aufgestapelt waren. De>
größte Theil der Stadt brannte ab.
Erpedition von Gen. Banki
nach TeraS, schreibt der New-Orleansei
Korrespondent des Boston „Traveller,'
ist eine glorreiche Errungenschaft. Di«
teranischen Unionmänner sammeln sich
schaarenweise unter dem Sternenbanner-
Alles, was sie fordern, ist, daß ihnen von
der Regierung durch Zusendung von wei
teren Verstärkungen nachhaltig unter di«
Armee gegriffen werde, dann wollen si<
Texas bald wieder in'S rechte Geleise brin
gen. Gen. Banks hat b«reitS zwei loy
ale TeraSregimenter formirt, und jeder
Tag melden sich nach frische Freiwillige.
von Kalifornien.
San Krancisco, 17. Der.—
Charles WatkinS wurde gestern von einer
Special-Grand Jury de» Mordes ange
klagt. Heute Morgen wurde er dem Ge
richte zum Prozeß vorgeführt und be
kannte sich schuldig. Er wurde sogleich
von dem Vigilanz-Committee, welches in
das Gerichtszimmer gedrungen war, er
griffen und gehängt.
WatkinS war ein englischer Mormone.
Seine Eltern wohnten in Salt Lake
City. Er hat notorischer Weise in Utah
drei Menschen getödtet und gestand, daß
er sechs andere Morde begangen habe.—
Auch war er an dem Mountain Meadow
Massacre betheiligt.
Sylvester Lowery und Genossen haben
eine Schadenersatz Klage im Belaufe von
KI, 120,000 gegen die Generale Carleton
und West und andere Offiziere anhängig
gemacht.
Die Unions-Convention zur Nomina
tion von Staatsbeamten im Territorium
Nevada tritt am 31. December in Carson
City zusammen. Unter der neuen Con
stitution sind folgende Beamte zu wählen:
I Congreßmitglied, 1 Gouverneur, I
i Vize - Gouverneur, 8 Richter der Su
preme Court, Staatssekretär, Schatzmei
. ster, Comptl oller, Attorney General, Su
perintendent des öffentlichen Unterrichts,
Staats-Drucker und Mitglieder der Ge
setzgebung.
von Nord-CaroNna.
i NeuV o r k, 28. Dec. Die folgen
. den Nachrichten von Nord-Carolina tra
, fen hier ein:
Newbern, 23. Dec. Der neue
~Eid der Treue" ist von einer Anzahl
Rebellen - Offiziere und Soldaten, die
kürzlich in unsere Linien kamen, geleistet
worden, und sie nahmen daher die vom
Präsident bewilligte Amnestie an. Sie
theilen mit, daß i» der Rebellen - Armee
' sehr Viele sind, die dasselbe thun werden
. sobald sich ihnen die erste Gelegenheit da
' zu bietet. Sie theilen ferner mit, daß
, nach den Wilmingto» Zeitungen im dor
tigen Hafen viele Blockadebrecher an
kamen Ein Flüchtling, der soeben hier
aiikam, erzählt, daß in der Nacht vor fei-
nein Abreise 23 Fahrzeuge in den Hafen
einliefen.
l Von Güd Carolina.
Bosto », 20. Dec. Ein Brief vo»
Beaufort (S. C.) vom 22. v. Mlö.
, sagt.:
Eine Expedition ist eben im Begriff
abzugehen. Alles ist in eile und lln
gewißheit. Keiner kennt
mungsort, allein da General Seymou»
das Conimando führt so kann man sich
> darauf verlasse», daß der Zweck von Wich
i tigkeit sein muß, denn Seymour ist eir
t tapferer Mann, der dreinz»schlage,
pflegt. Die Ordre, die Zelte abzubrechen
; wurde um 0 Uhr gegeben lind um l«> Ul)i
war Alles fort.
Von Arizona,
r' Arizona ist der Eldorado aller Gold
, säger. Die „Rocky Mountain News'
i schreibt: „Die Berichte von neu endeckter
Minen sind der Art, daß sie die Leute fas
um den Verstand bringen. Währen!
noch Alles ganz aufgeregt über die reich,
! Goldausbeute der nördlichen Minen—
Boise, Banneck, Hellgate und Srinkinx
> Water —ist, kommen uns noch weit wun
derbarere Berichte aus Arizona zu. Dil
Leute graben dort von fünfzehn bis zi
. sieben und zwanzig hundert Thaler Göll
per Tag mit blosen Taschenmessern aus
. Den Goldstanb beachten sie gar nicht, st
schauen blos auf die großer» Stücke.—
Eine Compagnie, die vor drei J..hren fas
. mit nichts angefangen hat, gräbt jetz
fast im Angesichte des Platzes, an den
, wir dieses schreiben, jede Woche von zwöl
bis zu vierzehn tausend Thaler Gold aus
Es ist dasein rasches Zeitalterund da>
, Mnkee - Volk ist ihm noch um mehrer
Mannslängen voraus."
von Meriko.
San Francisco, 21. Dec.—
i Wir haben (über Acapulco) Nachrichter
aus der Stadt Mexiko vom 24. v. Mts,
Große Hungersnot!) herrschte dort unte>
den äriieren Klassen. Die Fortifica
tionen wurden beständig verstärkt. Di,
Franzosen waren seit der Occupatio»? vor
Oueretaro nicht weiter ins.Jnnere vorge
drungen.
Der Todt Comonfort's hat unter dei
eingeborenen Bevölkerung furchtbare Ep
> bitterung hervorgerufen.
Um» Fort Monroe.
! FortMo n r o e, 20. Dec. De>
Admiral und 7 seiner Capitäne
! besuchten heute Gen. Butler, der sie mi<
i den geziemenden Ehrenbezeugungen aus.
nahm. Der Admiral erklärte, daß die
Flotte zum Theil zu Annapolis überwin
ttln solle, während er selbst eine Tom
»ach Westindien mache. Als er nach sei
nem Flaggenschiff zurückging, feuerte die
Wasserbatterie deS Forts eine Salve ab
V o in A Ii a l «, n d.
' Bade ».—Am Schlüsse eines Privat
, briefes aus dem Großherzogthuni Bade»
j heißt eS : „Nun soll »och etwas über die
Fruchtbarkeit dieses Jahres folge»: Im
Ganzen können wir dasselbe als eines der
sieben fruchtbaren bezeichnen. Futter und
! Getreide gab es in Menge im ganzen Lan
de; Wein zwar nur im Oberlande viel,
die Qualität mittel bis gut, im Unterlan
ds Oualität mittel bis gering, an einzel
nen Orten jedoch auch gut, die Qualität
gut. Preis des Weines ziemlich hoch, je
nach den Sorten 15». 20, 30 bis 40 Gul
den per Ohm. Obst gab es in einzelnen
Gegenden sehr viel, besonders im Kinzig
thal. Im Viehhandel ist große Bewe
gung, die Preise des Vieh.S hoch, viel
Ausfuhr nach Frankreich."
Preußen—B e r l i n. Ein ent
setzliches Verbrechen wurde neulich dahier
verübt. Ein Conditor Neumann, der
früher ein Geschäft an der Jerusalemer
und Kochstraßen - Ecke bei'aß, hrt durch
ein vergiftetes Mittagessen sich, seine
Frau, seine Schwägerin und seine drei
Kinder getödtet. Schulden sollen ihn zu
dieser Unthat getrieben l)ab«n >
lang? bleibt man für die Zah
lung der SZoo frei ? Diese, für Biete
recht wichtige Frage ist jetzt endlich offi
ziell entschieden. Der General Provost-
Marschall hat eine Ordre veröffentlicht,
worin er bekannt macht, der Präsident
hal?e jeder Bürger, welcher
die H 3»» Loskaufösumme bezahlt hat, so
betrachtet werden soll, als habe er einen
Ersatzmann gestellt, und es sei derselbe
deshalb für die Zeit, welche die Gezogenen
zu dienen haben, nämlich drei Jahre, als
militärfrei zu betrachten.
V li IN C o tt n r e k.
Waschington.2l.Dec. Haus.—
Der Präsident zeigte dem Hause an, daß er
da« Dankvotum und dit Bewilligung einer Gold-
Medaille für General Grant genehmigt habe.
Blair von Missouri, von der Ftnanz-Commit
tee. brachte eine Bill ein, die 70»,»VN Thaler
zur Bezahlung der Bountles und Pensionen im
Departement von Missourl verwilligt.
December 22. Senat. Willson
kündigte eine Bill an, wonach e« für ein Congreß-
Mitglied ungesetzlich sein soll, als Anwalt in ei
nem Falle zu dienen, be! welchem die Ver. Staa
ten beiheiligt sind.
Morgan legte einen Gesammt« Beschluß vor»
wonach der Kriegsminister die Namen aller Of
fiziere und Mannschaften der regulären Armee,
welche zwischen dem 1. December 1860 und De
cember 1863 desertirt sind oder resignirt haben,
angeben soll.
Das Amendment, waches wiederangeworbenen
Soldaten erlaubt, zu tlncm andern Zweige de«
Dienste« überzugehen, wilrde genehmigt.
Cowan überreichte eine Bittschrift von Connec
ticut um Exemption der Geistlichen vom Draft.
Im Hause wurde auf Antrag der Flnanz-Com
miitee, nach längerer Debatte. 2» Millionen Tha
ler für Militär-BounticS bewilligt.
Deee m b e r 23. Hau s.—Das Krieg«-
Ministeriums sendete Gen. McClellau's Bericht
ein.
Ancona von Berks, brachte einen Beschluß ein,
der das Conscriptionsgesetz für unconstituttonell
erklärt.
Das Haus vertagte sich hierauf bis den sten
Jan'iar.
Fünf - Zwanziger.
Der Finanzminister hat noch nicht die Beabsich
tigung angezeigt, die populäre Anleihe vom Ver
kauf zu Pari zurückzuziehen, und bis zehn Tage
Notiz dvvon gegeben ist, wird der Unterzeichnete,
als ~General Subscription Agent", fortfahren,
Der ganze aulhorisirtc Betrag der Anleihe ist
Fünf Hundert Millionen Thaler. Beinahe Vier
Hundert Millionen Thasir sind bereits unterzeich
net und in das Schatzamt bezahlt worden meisten«
innerhalb den letzten sieben Mo rate». Der gro
ße Begehr vom Auslande, und der stark zuneh
mende Begehr in diesem Lande, um eine Basi«
für die Circulaticn der National Bank Assoela
tionen zu bieten, die jetzt in jedem Theil des Lan
des gebildet werde», wird in ganz kurzer Zeit die
Bilanz absorbiren. Die Verkäufe haben in letz
ter Zeit wöchentlich zehn bis fünfzehn Millionen
b,'trage», mehrmals drei Millionen täglich über
steigend, und da es wobl bekannt isi, daß der Fi
nanz-Minister volle und nie versiegende Hüls«-
quellen hat in den Einfuhrzöllen, den inneren Re
venuen und in der Ausgabe von zinstragenden
.Legal Tender" so ist es fast
sicher, daß es nicht nölb/g sein wird lange Zeit ei
nen Markt zu suchen f«r permanente Anleihen,
von denen Interessen >i»d Capitel In Gold zahl
bar sind.
Klugheit und Selbstinteresse muß Denen, die H
National Bank Assoclat!on bilden wollen, und »
Denen, die Geld unihäiig a»f Hand liegen haben, I
den überzeugenden Schluß einflößen, daß sie nicht /
länger säumen sollten, sich an dieser hö tst popu
lären Anleihe zu betbeiligen. Sie wird bald au«
ihrem Erreich sein und z« einer schonen Prämie stei
gen, wie es auch bei der „Sieben-Dreißig" Anleihe
der Fall war, nachdem sie ganz verkaust war, und
man nicht mehr auf dieselbe „pari" Werih sub
scribiren konnte.
Dies ist eine sechsprozentlge Anleihe; Interes
sen und Capital werden In Münze bezahlt, und die
Anleihe bringt daher zu der gegenwärtigen Gold
prämie über Neun Prozent.
Die Regierung erbebt alle Zölle auf Imputa
tionen Münze ; diese Zolle haben slck schon seit ge
täglich belaufen, eine Summe, die fast dreimal so
groß ist als die, welche nöthig ist. um die Jnteres
sen auf die Fünf Zwanziger und alle anderen per
manenten Anleihen zu bezahlen ; so daß gehofft
wird, daß die überschüssige Münze in d-r Schatz
kammer der Vereinigten Staaten in kurzer Zeit in
den Stand setzen wird' auf alle Verbindlichkeiten
wieder Specie-Zablungen zu resumire».
Die Anleihe wird „Fünf - Zwanzig" qeuannt,
weil die Bonds nach zwanzig lihren fällig wer
den, doch hat die Regierung das Recht, sie in Gold
zum Pari Werthe zu Irgend einer Z?it nach fünf
Jahren abzubezahlen.
Die Interessen werden halbjährlich bezahlt in
den erste» Tage» de« November und Mai.
Die Unterzeichner können Coupon Bonds ha
ben. die zahlbar an den Inbab.r sind, und die in
Beiträgen von 85»,Sl»» ?.',»» und Sl»»» aus
gestattet werden ; oder registrirte Bonds für ähn
liche Beträge und außcrdem noch in Beträgen von
?5>ll»» und 81» »»11. Für Bank Cndiwecke und
für die Anlegung von VertcauungS-Geldern sind
re-zistrirten Bonds vorzuziehen.
Diese „Fünf Zwanziger" können nicht von
Staaten, Städten, Towns oder Cauiities mit
Taxen belegt werden, und dir R-gierungSta« ist
nur ein und ein halb Prozent, wenn das Einkom
men sechs Hundert Ihaler per Jahr übersteigt.—
Einkommen von allen anderen Capital-Anlagen,
wie Hypotheken, Eisrnbahn Aklien, Bonds, u. s.
w., muß von drei bis fünf Piozinl Taxe» bezah,
lcn.
Banken und Bankiere Im ganzen Lande werden
fortfahren, diese Bonds auszugeben, und alle Be
stellungen per Post oder aus andere Weise werden "
pünktlich ausgeführt.
Daß die Ueberlieferung der Bond« einige Tage
verzögert wird, ist unvermeidlich, da der Begehr so
groß ist ; da aber die Interesse» vom Tage der
Subscribtio» angehen, so wird kein Verlust erlitten,
und jede Anstrengung wird gemacht, die Verzöge
rudg zu vermeide».
Jay Gvoke.
Subscription > Agent,
1 <4 Süd Dritte Straße, Philadelphia.
Januar, 5. nqlM
Wird sogleich verlangt.
Ein wackerer und fleißiger Junge, von 15 bis
17 Jahren alt, wird sogleich verlangt. Einer dcr
einen guten Charakter besitzt, und übrigens wohl
eersmmandirt kommen, und el»e leserliche Hand
schreiben kann, findet in dieser Stadt eine ange
nehme Stelle, wenn er sich selbst, oder durch El
tern oder Vormünder, meldet.—Das Nähere In
dem Buchstohr zum Patriot.
December Ik, 1863. „qb