Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, November 11, 1863, Page 2, Image 2

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    Vecha Caunty Patriot.
Allentaun, Pa., November 11, 1863.
5 y"°u«geber und Eigenthümer
Alex. Miller, G-Ki!ls«-Edit«r.
Nnfere Conrt
In der letzten Woche ist bekanntlich all
hier eine criminelle-Court abgehalten won
den, und unsere Gefühle treiben uns an
hier zu bemerken, daß eS für uns unmög
lich ist, alle in Bezug darauf, vor und in
der Courtwoche stattgefundene unlöbliche
Vorfällen in unsern Spalten zu beruh
ren. Alle ehrliche Bürger sind auch oh
nedem durch einen Schauder ergri'tkn
worden, als sie diese Vorfälle vernahmen.
Ja es sind Dinge vorgefallen, die so lan
ge das Caunty bestehen wird, alsein
Schandfleck auf demselben ruhen werden —
wahrlich Dinge, die in diesen Vereinig
ten Staaten noch nie vorgekommen sind.
Hier haben wir nämlich Bezug auf
schlechte Personen außerhalb der Coun
welche zwischen den Paithe.ien selbst ge»
schlichtete Klagsachen wieder ins Leben rie
fen aufdie beständigen Drathzieherei
en anderer Personen ihres Gleichen, um
somit ihren Nebenmenschen wenn möglick
Unglücke helfen zuzuwenden; die schau
derhaften Zeugen-Aussagen, bezüglich auf
Dwge die sich nie zugetragen hatten
so«ie auf manche Grand- und andere Ju
rors und wir gedenken später mehr in
Bezug auf diese Sache zu sagen wobei
wir deutlich zeigen werden, daß eine heil
same Reform, und ganz besonders in Hin
ficht der Jurors, unumgänzlich nothwen
dig ist. Vor allem andern fragen wir
aber hier: Wer kann uns die Namen der
Grand-Jurors richtig angeben, welche in
der sogenannten „Romigö - Getränke
Klagsache," nachdem eine Anzahl sehr
respektabler Herren direkt geschworen ha
ben, daß sie selbst an Sonntagen dort be
rauschende Getränke getrunken u. zugleich
dafür bezahlt haben, doch dagegen
stimmten eine „T rueßi ll" einzubrin
gen ? Die Schuldigen sollen und müssen
vor das ehrliche Volk gebracht werden da
mit man sie in Zukunft kennt, ja, indem
wir setzt noch Preß - Freiheit haben, und
der Presse die Pflicht obliegt, das heißt,
das Volk auf das Wohl und Wehe dek
Landes, sowie das Wohl einzelner Bür
ger aufmerksam zu machen, so ist kein um
weg, es m u ß dies geschehen. Wollen die
jenigen Herren Jurors, welche in der ge
dachten Klagsache für eine ~T r u e
B i ll" gestimmt haben, uns ihre Namen
sogleich selbst einsenden, und unS somit
in »PN Stink f<>t»a>, „»Sfinkio »"
wer in dem obigen Fall nach den Gesetzen
gehandelt hat, und wer nicht hat ? In der
That, hierin diesem Caunty darfma»
wohl bitten: „G Otterha l t e d i e
Re public!!" G.
Eonrt > Verhandlungen.
In unserer Court sind letzte Woche
manche kleine Klagsachen abgehandelt
worden, die wir aber nicht alle von allge
meinem Interesse genug finden, wieder zu
geben. Die wichtigsten sind die folgende,
nämlich: Die Seibert und Bittners
Klagsache; Seibert bezahlt HIM Strafe
und die Unkosten. Dann die Franken
sield Bastardy-Klagsache; Frankensield
bezahlt die gewöhnliche Strafe und Un
kosten. Dann die erste Ward Sch'ägerei-
Klagsache; die Verklagten bezahlen die
Unkosten und einer davon 82V und die
andere K It) ein jeder. Dann die Heidel
berg Schieß - Klagsache; Ebert bekannte
sich schuldig und wurde verurtheilt
Strafe und die Unkosten zu bezahle» und
K Monaten im Caunty - Gefängniß zu
sitzen. Dann die RomigS-Rict-Klag
sache; lg der Verklagten wurden schul
big gefunden, aber nicht für Riot, son
dern nur für „Misdemeano r,"
und von der Court verurtheilt wie folgt:
Sußman, Diefenderfer, Leinbach und Lu
cas ein jeder H!0t) Strafe—und Miller,
Schwartz, Wormsn. Hillegaß, Brader
und Göbel, ein jeder 5l), und die U »kosten
gleichmäßig unter allen vertheilt, zu be
zahlen. Da aber wie einem Jeden be
kannt, die Verurtheilten nicht vermögend
sind, die Unkosten und die Strafe zu be
zahlen, so war kein anderer Ausweg übrig
als nach dem Caunty-Gefängnißzu wan
dern, welches sie auch unter der fliegenden
National-Flagge thaten—ausgenommen
Sußman, Worman und Diefenderfer.
Die übrigen abgehandelten Klagsachen
sind nach unsern Ansichten nicht der Mühe
und den Raum werth, um dieselbe auf
zuzeichne».
Dte letzte Wahl.
Es ist wahrlich amusirend zu sehen,
wie die Eopperhead- und Eircleritter-Lie
derö, bezüglich auf die letzthin abgehal
tenen Wahlen, ihre Getr.uen suchen zu
trösten. Man bemerkt aber, ob man dies
auch will oder nickt, daß es für die gedach
ten Lieders ein gar steiles Bergauf Ge
fchäft ist. Auä>»versuä,en sie e» noch un
aufhörlich, daS gute Volk gegen unsere
Regierung aufzuheben, und lärmen stets
ohne die geringste Ursache ganz unver
schämt gegen dieselbe, haben aber zu glei
cher Zeit kein Wort gegen die Regierung
deS Jeff. Davis zu sagen. s>ier sieht
man dann auch schon ganz demlich, wrsi
Geisteskinder sie sind. Das loyale Volk
Hai auch schon bei den letzthin abgehalte
nen Wahlen gezeigt, daß .6 sich nicht mehr
durch die Freunde deß Jeff. Davis Hum
buggen lassen wird—und besonders weil
diese Menschen, nämlich die demokrati
schen LiederS, die Schuld von einem jeden
Tropfen das vergossen worden ist,
oder die Schuld von allen Leben die durch
den blutigen demokratischen Krieg ver-
Loren gegangen sind, zu trafen
»nd so haben sie auch zugleich die Schuld
von den dadurch verursachten Wittween
und Waisen und von unserer großen
Kriegsschuld zu tragen wie wir ihnen
°>ies schon vor der Wahl in die Zähne ge-
Lotzen haben, und welches sie nicht leug
>en könnten und somit werden siemil
ihrem Trost, sicher keine ehrliche Stimm
geber. die bei letzter Wahl mit uns flu
-?en Fortbestand der Unio» gestimmt ha
den, auf ihre Copperhead - Parthei hin
iiber locken können, Und die Ehrlichen
sie noch untes ihnen sind, werden sie ohne
Zweifel und ohne Zeitverlust ebenfalls
verlassen, indem alle ihre Worte des Tro
.stes vor der Wahl sich gleichfalls als lauter
Lügen und Humbuggereien ausgewiesen
haben, wodurch den Getreuen noch das
Geld aus der Tasche gelockt wurde, oder
->s durch Wetten verloren haben. Nein,
sie Versprechungen und Lügen vor der
Wahl können sie nicht wieder gut machen
—und somit werden nun deßwegen ihre
frühere A nhänger, ihren Versprechungen,
vumbuggerien und Lügen, nach' der
Wahl, auch gewiß nicht wieder Glauben
schenken und die nächste Wahl wird
zeigen daß wir recht haben.
Unser Jubelfest.
Daß unserJubclfest, welches, nebenbei
gesagt, das meist ordnungsmäßige, schön
ste und bestgclungene war welches je hier
rbkam, war, wen» ma» darnach urlhil
len darf, was die Eopperhead- und (Zir
-lerittcr-Lieders darüber sagen, den Freun
den des Jeff. Davis ein wahres Dorn im
-luge —sowie Alleö das ist was für oder
«u Gunste» der Unio» unserer Väter ge
schieht. So hat zum Beispiel ein gewis
ser E s e l S- o d e r Mäusedreck
V a g a b u n d n S (soll aber auch in
Zukunft sein einziger Name sein) in den
letzten Tagen gar viel dagegen zu sagen
gewußt allein, wie dieS gewöhnlich der
Fall ist, ist alles was er darüber sagte,
gelogen und noch nebenbei so matt, daß
selbst die südlichen Traitors, würde» sie
ih» hören, sich damit schämen würden.
Aber genug hievon, denn eö ist j i dies
ihr tägliches Handwerk, womit sie suchen
die Eopperhead- und verschworne Eircle-
Ritter-Parthei auf den Beinen zu halten.
Daß ein solches Betragen aber keinen Ein
klang mehr ber dem Bolk findet, dies ha
den die letzten Wahlen nur zu deutlich be
wiesen —und mit diesem Ausdruck der Ge
sinnungen sind wirklich schon herzlich zu
lassen alles was diese Freun
de der Traitors sagen ~zu einem Ohr hin
ein und zum andern hinaus gehen."—
Vergess.t eS aber nicht Freundegedach
ter V a g a b u n d u S soll fernerhin nur
~E s e l s- u n d M ä u s e d r e ck-V a
g a b u n d u S" genannt werden.
Tie Verschwörung in Gkio.
Wer war darin begriffen?
Bekanntlich ist vor einigen Tagen eine
teuflische Verschwörung in dem Staat
Ohio entdeckt worden, wie man in einer
rndern Spalte dieser Zeitung ersehen
vird, welche beabsichtigt halte, das Lager
Zhase anzugreifen, die Wache-Stehenden
zu ermorden, die darin sich befindenden
3500 Rebellen - Gefangenen zu befreien,
oann das Arsenal zu erbrechen, die Waf
112«,», »», z,,
haus aufzubrechen und den Rebell-tZom
mandör daraus zu befreien, u. f. w. Die
Berfchwörung wurde aber noch zeillich
entdeckt, die Schuldigen ergriffen, und
somit dieses höllische Vorhaben vereitelt.
Nun, so weit tl,eilen die Coppethead-Ed
itoren diese teuflische Geschichte ihren Le
sern ebenfalls mit —aber sie vergessen es
iminer zu sagen, daß alle dieseverschwor
»e Spitzbuben keine andere als Dem
okraten waren ! Ja, wir sind
gar sehr stolz darauf, daß auch nicht ein
einziger Republikaner, oder unsertwegen
Abolitkonist, unter ihnen war. Die Cop
perheadS und Circleritter können und
dürfen dieser Beschuldigung nicht wider
sprechen.
- Proklamation
Gouvernör Curtin hat eine Proklama
tion erlassen, im Einklänge mit der Pro
klamation des Präsidenten, worin er Don
nerstags den Lv. November als einen
Tag allgemeiner Danksagung empfiehlt,
für die vielen Wohlthaten, welche Gott
der Nation und dem Volke, während dem
verflossenen Jahre erzeigt hat. Der Tag
ivird ohne Zweifel in Pennsylvanien im
Geiste der Empfehlung gefeiert werden.
National San!'.
Die Stockhalter der National Bank in
unserer Nachbarstadt Bethlehem haben
folgende Herren zu Verwaltern erwählt:
A. Luckenbach, Charles W. Rauch.
Mathew Kraufi, James T. Borhek, John
Fritz, Samuel Taylor, Sylvester Wolle,
Augustnö Wolle und Jacob P. Scholl.
Diese Verwalter erwählten (5. 'A. Luck
enbach zum Präsidenten und R. Rauch,
von Lancaster, zum Cassirer.
Stock ist bereits unterzeichnet und diese
Anstalt wird in kurzer Zeit ihre Geschäf
te beginnen.
I>Vei kann'« bieten ?
Auf dein Lande des Hrn. O w e n K o ch, in
Ober-Saucon, Lech, Caunty, ist dieses Jahr ein
Q u e I s ch e n - Z w e i g 8 Fuß und ll» Zoll
in die Länge gewachsen. Es ist dies ein ächter
Uni» n-Z w e i g, und wir fragen ob derselbe
durch irgend einen Eopperhead oder Circleiitter
geboten werden kann ? Aber wir sagen ~g a i r
ritter blos s a g e n sie dätien den Ziveig gebu
len-dies ist von keiner Bedeutung, d'nn nicht
Alle glauben id'em Wort—und so muß-g e
meßen weiden, ebe die Sache entschiede» ist.
Werden wir etwas weiter hören von den im Gra
se versteckien gefährlichen Dingen, oder von de»
Ackerbau-Depaitemeiit zu Wasching
ington hat llw Büschel Meditcrranean Waizen
empfangen, welcher stch für den Bode» der mitt
leren Staaten eignet und frei vergeben wird.—
Solche die Proben davon haben wollen, können
sich an den Atterbau - Commissar in Waschington
den Achtb. Zsaac Newton, wenden.
In Frankreich sind dem Weinbau etwa 5
Millionen Acker Land gewidmet und der diesjäh
rige Weinertrag wird sich auf 5,0 Millionen P-U
-lonen belaufen.
Am Hliml'ilMen ertappt
Man wird sich noch wohl daran errin
nern, daß von jeher die Copperhead- und
Zircleritter-Lieders behzuptet Kaden, sie
hätten mehr Soldaten in dem Felde als
vie die Union - Freunde. Ja, diese ihre
Behauptung ist Allen bekannt. Nun
:ber hat die Copperhead-Staats-Commit
cee einige Tagen vor der Wahl eine
Schätzung bezüglich aufdie Gouvernörs-
Wahl gemacht, in welcher das Eingeständ
niß geschah, daß von den 65.VW Stimm
geber in dem Schlachtfelde, blos 12,0W
bis ISM» zu ihrer Parthei gehören.—
'liuii Curtin in !86t1 nur 32, VW
Mehrheit gehabt, und somit machten sie
es ihren Getreuen ganz deutlich daß Wood
-vard erwählt werden müßte und so
schien es auch, aber sie hatten nicht aus die
ehrlichen Demokraten gerechnet die mit
uns stimmten. Dann gieng es an das
Wetten, und die Getreuen haben auch für
den Tanz bezahlt. Well, die Copper
head und Circleritter Lieders haben nun
somit eingestanden, daß sie nur 1
Mann gegen 5 Union-Soldaten im Felde
haben. Werden sie dann nun je wieder
behaupten, daß sie mehr Soldaten haben
als wir?—Hoffentlich nicht.
Aus folgenden Abstimmungen kann der
Leser klar ersehen, wie die Soldaten im
Westen gestimmt haben, und zu welcher
politischen Parthei sie gehören:
Die Stimme» der Soldaten von Ohio.
Breugti, Valland,
lAe» Regime»! 45,0 tX>
Regiment 484 0 >
Wt.it«'» Brigade ' IW> S
Mnn«r von Ohio im 5. Virg. Reg. 25l <X>
Silberl'« Brigat« I 5»»
Gruppen in Charlcktown, Virg. 27!!3 !i<>
iliiist. Okio Reg. in Oit-Tenncssee 18
i4ftes Ohio Reg. in Oti-Tennesie« 4W »v
Xiltek Obio Reg. in Ost Tennesiee 47', 4
Honkie'e Ballcri« to t>7 <X>
Slneid'- l»le Oino Batterie, ko »8 tw
Reg. zu Ekgeft.ld, Tenn. 4i:t Ii
Sieg, ji Bcöerlv, Virginicn t>l7 M
Männer ju Clarksburg, Virg. 24 II
Camp Denison IJü K
Zruppen jU Rc>sch', ille ki'27 25
Zn zwei Hospitälern zu yinschrille 121 (>t>
yoffman BklaNion. Jolinson'i l. IM l!t
Olsio-Truppen zu Cario <>6 4
Im Invaliden-Eorpk. Elmira. N. B- -'»O I
Zn Rosenkranz Arn e« (zum Theil) !<42N 252
suller'« Brigake. Memphis Is>!»> »!
IsteS Reg. ?lrtiNerie, Sooing A>>. vltl 29
Truppen in Wasch!ngton. Aierantria
und Annapolie 657 42
sruppe» in Sr. Holpita'lern >ill t»i
?r»ppen in Philatelpkier HoepitSlern til) I
27fte, Mile?. 4MeS. «i:Zste« Ohio-In
santerie, zu Memphis IWI VI
Im Ganzen 25>,4ii!) K2B
Mehrheit siir 8r0ugh...24,«i8!i
Dies zeigt, daß der exilirte Verräther in schlrch
tem Credit steht bei den Soldaten von Ohio, da
nicht einmal zwei aus ll!l1 für ihn gestimmt haben.
Da möchte man wohl fragen : wo sind die Cop
perheads, die nach der Aussage ihrer Blätter alles
echten allein thun? Sind sie Alle verduftet odrr
zu viel demoralisi'l?
'Abstimmung der lowa Soldaten.
Folgrnde Tabelle zeigt wie die lowa Solda
ten in den lowa Regimentern, die in und um Co
rinth, Mississippi, stationirt sind, bei ihrer Wahl
am 13. Oktober für Gouvernör gestimmt haben:
Regimenter: Union. Eopperhead.
2te, »» IS
4ie. 294 IS
s>,e. M 2 12
li-e. 175 9 '
7re, 359 I»
9te. »27 5,
wie. 28» »7
I7te. 177 49
25ste. 2»7 7»
2k>ste. IN2 7«
-liistc. 152 9t>
-Nile. I«>7 «»
:j!»ste, 348 !»>
Vrtachirte Infanterie. <i» 3
Ist« Battern. 54 9
I4te Infanterie. 252 87
32ste Infanterie. 158 25
Zusammen 1174 764
Hieraus erscheint es eben auch nicht, als wenn
die demokratische Copperheads in lowa im Krie
ge wären, wie ihre LiederS uns schon so ofte vor
gestellt haben. Es war gelo g e n, wie obige
Affern deutlich beweißen, und indem sie das l ü
gen gründlich gelernt und zu ihrem Hauptthema
gemacht haben, so mag man fich wohl künftig vor
ihnen hüten, wein man nicht belogen werden
will.
Die Green barks.
Die Copperheads, die immer noch bit
ter böse über den Ausgang der Wahl sind,
schreie» beständig, ~Ja ihr trägt die
Wahlen mit ~G reenbackö!" Wir
sind wahrlich erstaunt über eine solche -
hauptung. Was? sind dann ihre An
hänger so furchtbar schlecht, daß man sie
wie das Biel) auf dem Markt kaufe»
kann ? So schlecht wie die Circleritter ih
re Anhänger machen, wollen wir doch nicht
hoffen daß sie sind. —Wie ist es?
Riot in <?arlivn <?annty.
Seit längerer Zeit besteht unter den
Kohle» 'Arbeitern in der Umgegend von
Mauch Chunk eine geheime Verbindung,
die sich die „Buckschots ' nennen uud sich
verpflichtet haben, der Militär Ziehung
bewaffneten Widerstand zu leiste».
Ei» Kohleiioperator i» Vorktown, be
sagtem (Zäunt», Namens G. G.
harte sich dieser Bande verhaßt gemacht,
!»ach einer Angabe, weil er dem Profoß
Marschall bei der Aufspürung von Deser
teuren behülflich gewesen sein soll, nach
! einer andern, weil er sich bemüht hatte,
den neulich brutal todt ge
l schlagenen Arbeiters zu entdecken.
In der Nacht vom sten zum 6ten dieses
MonatS erschien eine Anzahl der Ber
j schwörer vor S in i t h's Wohnung, ver
langreirlHinlas! und als Smith aufmach
te, wurde ein Schuß auf ihn abgefeuert, >
der ihn augenblicklich tödtete.
Smith war ein Familienvater ü. stand.
in allgemeiner Achtung.
Sechs bis acht Mordthaten und Brand-!
Stiftungen sind in letzterer Zeit in den
Kohlen-Regionen verübt worden, aber so i
groß ist der Terrorismus, den die ~Buck-,
scholS" ausübe», daß kein Gericht es wag-!
te, die Thäter z» verfolgen.
Militär ist abgesendet, »m weiteren
Gewaltthätigkeiten Einhalt zu thu».
SLeg!Sieg!
A»,(X)0 Mchrhnt in Uruyork?
in Massachusetts!
15M0 in Wisconsin!
Zltmlikmd für die Zlman!
Missouri btcibt in der Union!
Minnesota ha» seine Pflicht erfüllt!
Kansas und Freiheit!
19,W0 in Minnesota!
Neu-Jersey hat sich für den Eopperhead
erklärt!
In allen Staaten, In denen am Dienstag, den
3. November, Wahlen abgehalt»n wurdrn, m t
ÄuSnahme eines »inzigkn, entschied das loyale
Volk zu Gunsten der Union. Eine überwältigen
de Mehrheit hat den Ländern der ganzen Welt,
durch die Wahlurnen kund gethan, daß Jeff Da.
vis mit seiner ganzen Schaar Rebellen und Ver
räther im Norden wie im Süden, unsere glorrei
che Union nicht mit Willkühr zerstören darf;
sie hat bestimmt und deutlich erklärt, daß d.e ver
rätherifche und gefährliche Copperheads und ihre
blinde Anhänger—die Cirkelriiter—in den Augen
der ganzen rivilisirten Welt gesündigt haben, da
durch daß g« mit Leib und Lebrn st«ts sich bemüh
ten di» Union unserer Väter zu zerstören, und aus
dessen Ruinen »ine ketzerische Anarchie aufzubau
in, und es war daher nicht mehr als billig und
recht, höchst nothwendig und in Zeit, daß das loy
ale Volk diese Landesverräthrr, durch d»n Aus
druck der öffentlichen Meinung, vor einer civilifir
ten Welt bestraft hat —ja gänzlich todt geschla
gen. Das wahre und getreue Volk hat durch
diese Wahlen sin Gebäude befestigt, welches durch
die Väter der Republik, zum Wohle und Glück
seligkeit unser Aller errichtet wurde, welche keine
Gewalt auf iirden zu zerstören vermag. Die ver
ruchte Venätherhand mag stch wohl dagegen »r
-htben, aber weh» ihr ! R»g»n mögtn herabfallen,
und Wasferfluthen mögen eintreten; und die Stür
me mögen wülhtn und dies Gebäud» bedrohen
aber es soll und wird niefal
le n. ZS Ist auf einen Fels gebaut !
Neu Aork.
Haß gegen Mob», Mord. Brandstiftung und
Verrätherei hat das loyale Volk diesmal in die-
Stimmkasien geführt. Hier haben die Freimänner
mit MehrhUt das Verdikt gesprochen,
daß sie die Union, die Constitution, Gesetz und
Ordnung lieben. Möge diese große Mehrheit
den Seymour«, den Wood« und Nachkläffer, zur
Erinnerung a» ihre Niederträchtigkeiten, immer
vor Augen hängen.
In der Stadt Neu Aork fielen die Unionzer
reißcr weit hinter ihre gewöhnliche Mehiheit zu
rück.
Schwenkt die Hüte für diesen nvblcn Staat, ihr
Unionmänner!
Die Staat« - Gesetzgebung steht wie folgt.'
Senat 2-t 8
«ssembly 79 48
Total t(l3 5ö
Die erwählten Staats-Beamten sind:
- Union.
Staat-Secretär C. M. Depew.
Staat-Complroller L. Robinson.
General-Anwalt John Eochrane.
Staat-Schatzmeister G. Schuyier.
Stact Engineer W. B. Taylor.
Canal-Commisstoner B F. Bruce.
Gefängniß-Infpeclor I. K. BateS.
Appeal Richter H. N. Sellen.
Massa^)«sctts.
Dieser felsenfeste Freiheitestaat hat wie immer
sich treu bewiesen und den Copperheads eine nich
teilte Niederlage bereitet und ihren verrätherischeo
Kittel vollkommen aufgestäubt Die Copper
heads haben blo« l 2 Glieder in die Assembl? ge
wählt ! Nicht einmal „ein Becker Dup
Der Gouvernär und alle Staatsbeamten sind
Republikaner. Heraus mit der Kanone, Buben !
Gurrah für ZTiSevnsl».
Wisconsin ist mit einer Mehrheit die auf 15,-
l>i>l> geschätzt wird, für das republikanische Staats
ticket gegangen. Dies« Staat ist der Union im
mer treugcwesen. Der Badgee - Staat steht ein
für die Union, die Constitution und freie Territorien
und schafft jedesmal saubere Arbeit wcnn'S an das
Illinois.
Die Wahlberichte aus diesem Staat deuten an,
daß die Union-Polthei in Illinois ebenfalls sieg.
r,ich aus dem Kampfe hervorgekommen ist. Ehre
dem 'Prairie-Staat !
Spätere Berichte zeigen daß die Freunde der!
Union 15,V7i> Stimmen seit letztem Jahr gewon
nen haben Ga-z aut für Illinois!
Die ZT»,vi in Maryland
Ereßwell, der unbedingte Union-Candidat
Congreß ist mit 2<l»v Mehiheit erwählt.
Webster, Davis und Frank Thomas, Union!-
sten. baben im 2 , 3. und ä. Distrikt gesiegt.
Durch die Abstimmung für GoldSborough hat
sich der Staat unbedingt für Emanzipation erklärt.
Maryland hat sich also für ein freier Staat er
ltärt, und für die Erhaltung der Union, wie sie
uns von unsern Väten gegeben wurde. Bravo,
Maryland!
Missouri-
In Missouii, wo nur eine Richterwahl statt
fand, deuten alle Zeichen auf einen Sieg der radi
kalen Emaneipationisten. Missouri will daher
auch «in freier Staat werden. Glück ihm !
Kansas.
Da» Volk in diesem Staot hat erklärt, daß die
Seelenverkäufer»! den freien Boden von Kansas
nicht verunglimpfen darf. Freiheit und die Uni
on ist das Motto, trotz dem Infamen Lecompton-
Schwindel unter dem alten Vuchanan. l2Mö
Mehrheit für die Republikaner ! Das läßt fich
hören ! "
Minnesota.
Stephen A. Miller, der Union«Candidat für
Houv.'rnör, wurde mit wenigstens 19,0W Mehr
heit rrwählt. für Minnesota !
Neu
Das Königreich von Buchwelzenkuchen—auch
N e u-J ersev dem man noch
immer nicht genau weiß, ob es wirklich zu den
Bereinigten Staaten gehört, scheint wieder, wie
bei der letzten Präsidentenwahl, den falschen Ver
räth» - Weg gegangen zu sein und sich für den
Eopprrheadismus erklärt zu haben. Kein Wun
der, denn da stimmt man bei Wahlzeilen noch für
Lreckinridge, wie In ~Ait Berks" für General
Jackson und gegen die Freischulen gestimmt
wird.
Das ist aber auch Alles, was die Freunde von
Jeff, Davis unseren großartigen SiegeSberichten
entgegenzustellen habe». Wenn »in Sieg in dem
kleinen Jersey—ein Sieg für 1 erräthkr—ste über
die niederschmetternde Niederlage in sieben der
wichtigsten Staaten etwas beruhigen kann, so wol
len wir ihnen diesen ärmlichen Trost ger» gönnen.
Jersey hat sich demnach für den
Cvpperhead erklärt.—Pfui.
Die Demokratie und die Landes.Ver
theidiger.
Als Beweis, wie unsere sogenannte
Demokratie mit den Soldaten verfährt,
theilt der „Detroit (Mich.) Aoverlifei
und Tribune" folgende Thatsache mit:
~Mr. Hubbard Smilh, ei» wohlbe
kannter Demokrat voa Detroit, wurde in
der Schlacht bei Bull Run gefangen ge
nommen, »nd nachdem er Monate lang
i» dem Libby Gefängniß in Richmond
gesessen hatte, kehrte er mit zerrüttetem
Körper, aber mit »»gebeugtem Geist und
Patriotismus heim. Wie nun nahmen
.h» die Demokrale» auf, und wie belohn
te» sie ihn für seine Leiden und seinen
Patriotismus?
~Mr. Smith war von Profession ein
Straßenpflaster, und da der demokrati
sche Stadtrat!) gerade damals Cvittrakle
für die Pflasterung von Straßen zu ver
geben halte, so reichte auch Mr. Smith
ein Angebot ein, welches thatsächlich das
niedrigste und das vortheilhafteste für die
Interessen der Stadt war. Was abe>
geschah damit?
„Vermittelst einer gezwungenen Aus
legung wurde der Contrakt »inem notori
Ichen Eopperhead zugesprochen, und einer
der hohen Beamten hatte die Freimüthig
keit, dem Mr. Smith in folgender Weis,
die wahre Ursache mitzutheilen:
~Sie ginge» in den aboiitionistischen
Kneg aege» die Ansichten der Demokra
tie ; Sie gaben selbst vas Beispiel und
verwendeten Ihren ganzen Einfluß da
rauf, um Freiwillige für Abe Lincoln zu>
Bekämpfung unserer jüdlichen Brüder
««fziikring-n yttii- kminten daher nicht
mit Ihne» übereinstimme», oder Sie gar
>.urch die Ueberlragung eines Eontraktes
belohnen."
Das ist der Dank der Demokraten fül
unsere wackern VaterlandSvertheidiger.
Gen BntlerS Ansicht nber die rich
tige Politik gegen die Rcbel-
lenstaaten
Gen. Butler ist einer der Delegaten
deö Staates Massachusetts zur National
Convention der Union - Leaguen, welche
im December dieses JahreS in Wasching
ton zusammentritt. Nach seiner Erwäh
lung ergriff er das Wort und legte sein.
Ansicht über die richtige Politik gegen die
Rebellenstaaten dar, wie folgt:
~Die Rebellenstaaten haben durch ih
re 'AuNehnung ihre Existenz als Staaten
vernichtet, während die Autorität dei
Bundesregierung über ihr Gebiet unver
ändert geblieben ist. Das Cabinetsmit
glied (Seward,) welches dafür ist, daß
die Rebellen, sobald sie ihre Waffen nie
derlegen, wieder mit den früheren vollen
Rechten und ihren alten Localinstitutio
nen, in den Bund aufgenommen werden
sollten, befindet sich ganz und gar auf fal
schem Wege. Wir müssendem Süden un
sere Friedensbedingungen diktilen, ehe
wir ihn wieder aufnehmen ; dies ist schon
aus Rücksichten der nationalen Selbster
Haltung unbedingt nöthig. Gesetzt, wir
nehme» ixe Rebellenstaaten ohne Weite
res wieder auf und ihre Repräsentanten
nehmen Sitze im Congreß ein, ohne daß
eine radikale Umgestaltung stattgefunden
hat, wer bürgt uns dafür, daß nicht ent
weder die Bundeöschuld ganz verleugnet
oder mit derselben auch die Sonderbun
desschuld uns zur Bezahlung aufgeladen
wird ? laßt einmal die Frage vor den
Congreß kommen, dann wird die Corrup
tion im größte» Maßstabe angewendet
werden, um die Sonderbundsfchuld auf
den gleichen Fuß zu stellen, wie die Na
! tionalschuld.
! „Auch die Rücksicht aufdie nächste Pre
sidentenwahl macht es nöthig, die Reb, l-
als Territorien zu behandeln,
sonst würde eö fast unmöglich sein, eine»
anoern Presidenten zu wählen. Es wür
de wahrscheinlich kein Candidat im Nor
de» eine hinreichende Unterstützung be
kommen, um die Mehrheit der gesamm-
ten Volksstimmen von loyalen und Re
bellenstaate» zu erhalte»; die Presiden
tenwahl würde also in'S Repräsentanten
haus geworfen, wobei jeder Staat nur
eine Stimme hat, und die Schwierigkeit
unendlich vermehrt.
Mit einem Worte : ES ist die Politik
der Sicherheit und Gerechtigkeit, die Uni
on im Süden nur nach dem Maße wieder
herzustellen, wie die Prinzipien der Frei-!
heit »nd Bundestreue in dem jetzigen Re- j
bellengebiet Wurzel» schlagen und sich!
ausbreiten."
Wir wie vernehmen, so hat die
Grand Inr» letzte Woche verordnet, daß
noch ein Stück an das Courthaus, vö»
30 Fuß gebant werden soll. j
Auficrordrntltche Enthüllung.
Ein Complottzum UmsturzedcS Staats-
Gouvcriirmriit vo» Ohio kiitdcckt.
Cincin nati, 2, Nov. Ein auß
erordentlicher Fall von Verrath ist neuer
dings an's Licht gekommen. Verschie-
Zene Personen in den Städten Colum
bus, Covington und Newport sind in ei
ne Verschwörung zur Befreiung der Ne
bellengefangenen in Camp Chase und
zum Umstürze deö Staatögouvernementö
verwickelt.
Verschwörung ward durch Ver.
Staaten Detectiveö anö Licht gebracht,
welche von de» betheiligten Parteien für
Nebellenspione gehalten und mit vollem
Ve>trauen bebandelt wurden.
Am Samstage wurde Samuel P.
Thomas, dessen Frau und JameS P. Pat
ton von Covingto», Äy., Rutl> McDon
nald von Newport. K»., und Frau Par
menter auf die, von Major Reaney erho
bene und beschworene Anzeige daß sie be
absichtigt hätten SW» RebeUengefangene
in Camp Chase, 2lw Rebellenoffiziere im
Ohio Zuchthaus zu Columbus und 20N
in der McLean Kaserne in Eincinnati,
zu befreien, in Haft genommen.
Die Arretirung wurden durch Verein.
Staaten Truppen unter der Direktion
des Ver. Staaten Marschall Sandö vor
genommen. Ein jeder der Verhaftete»
hatte ? l,'!,«»!> Bürgschaft für sein Er
schönen vor Gericht zu stellen.
Am Samstag ging der Marschall mit
einem Ertrazuge nach Columbus und ver
haftete den früheren Sraatsschuldireltor
Cathcart, einen gewissen I. D. Erisop
lind Slave und einem Hervorragenten
Zopperhead Namens Dr. Lazle. Lazle
, vurde in daS Zuchthaus eingesperrt, die
übrigen aber in Fesselnnach Cincinnati
gebracht und an daS Caunty Gefängnis;
ibgeliefert.
Die Vermittelung zwischen den ge-
fangenen Nebellen und den Verschwöre
- nen hatte Frau Parmenter, eine Wä
sckerin besorgt. Die Deteelives gewan
>ien ihr Veltrauen und gelangten dadurch
in die Versammlungen der Verschwore
, »en die in Samuel P. Thomas' Hause
aehalten wurden. Thomas lieferte das
Geld zum Ankauf von Beile» und EHIo
roform und schien überbaupt der Leiter der
Ganzen zu sein.
Der Plan zur Befreiung der Gefange
nen in Camp Chase war folgender:
Sobald die Gefangenen ein verabrede
tes Signallicht erblickten, sollten sie sich
, fertig machen zum Ausbruch aus dem Ge
i fängnisse. Die Verschworenen übernah
> nen die Schild wache todt z» schießen dan n
vollten sie die angekauften Beile und
Waffen über die Umzäunung werfe».
Mit diesen bewaffnet sollten die Nebel
!en ausbrechen und dann das Zychthau?
erstürmen. Morgan und die übrige»
Offiziere sollte» so befreit werden und
bei MaySville über den Ohio setzen.
Calhcart wollte sie begleiten und sollt«
iur Belohnung eine OssizierssteUe in der
südlichen Armee erhalten. Er ist von
Oayto» und einer von Vallaiidigham's
eifrigsten Anhänger».
Der Befreiuttgoplan sollte schon vorige
Woche ausgeführt werden, gelang aber
niä't.
Weitere Verhaftungen werden gemacht
-Verden, da man glaubt, daß die Ver
schwörung noch weiter verzweigt ist.
Mvrdvcrsnch und Diebstahl
Der frechste Raub, der seit langer Zeit
hierlelbst begangen worden, ward vorge
stern Abend in einem hiesigen Hotel ver
übt. In dem Mount Vernon Hotel, 2.
Ztr., nahe Aich Str., stiegen vorgestern
jwei junge Leute, die sich als New Aorkei
ausgaben, ab. Sie machten sich dabei
nit einem Herrn George Schrack bekannt,
welcher in dem Hotel ebenfalls logirt und
in einem gegenüberliegenden Laden be
schäftigt ist.' Am Abend gingen sie mit
einander aus und kehrten gegen II Uhr
zurück. Als Herr Schrack eben im Be
griffe war, zu Bette zu gehen, ersuchten
ihn die Fremden, in ihr Zimmer zu kom
men, woselbst sie ihm etwas zeigen woll
ten. Dort angelangt wurde ihm ein
hübscher Revolver vorgewiesen. Als er,
»m ihn zu besichtigen, den Kopf herab
beugte, schlug ihn einer der Fremde» mii
einem Knüttel rücklings zweimal auf den
Kopf, so daß er zu Boden stürzte. In
demselben Augenblick siel der Angreife«
über ihn her, sehte ihm daß Knie auf die
Gurgel und drohte ih n das Leben zu neh
men, wenn er eine» Laut von sich gäbe.—
Oer andere Fremde, welcher so lange vo>
Oer Zimmerthüre Wache geh Uten hatte,
eilte dann hinzu und warf Herrn Schrack
eine betäubende Flüssigkeit, wahrschein
lich Chloroform in s Gesicht, wodurch e>
die Besinnung verlor. In diesem Zu
stände stahlen ihm die Räuber sein Port
monnaie, eine goldene Uhr und Diamant
nadel, womit sie sich sogleich flüchteten.—
Herr Schrack lag über eine Stunde be
si'nnungolos auf dem Boden, bis endlici
mehrere im Nebenzimmer logirende Per
sonen sein Stöhnen hörten. Man kani
sich das Staunen und die Ueberraschung
der Hausbewohner denken, als sie di,
Thüre öffneten und später mit vieler
Mühe den Zusammenh.nig der Sache ver
nahmen. Die Polizei wurde augenblick
lich in Kenntniß gesetzt und die Detectiv
Polizisten Smith und Bird begäbe» sick
s.'fort nach dem Baltimore Depot, wo sie
die Schurken »och rechtzeitig antrafen, alt
dieselbe» im Begriff waren, nach Balti>
more abzureisen. Sie wurden verHaftel
und bei ihrer Durchsnchung fand man
das gestohlene Portmonnaie, sowie einer
Theil des Geldes vor. Die Uhr und Bril
lantnadel waren bereits verschwunden. —
Außerdem fand man in ihrem Besitz voll
ständiges Einbrecherweikzeug, wie solche?
von Hoteldieben gebraucht wird. Ihre
Name» gäbe» sie als Charles Barney und
Edward NileS an.
Die Angeklagten hatten ei» Verhöi
und wurden bis auf Weiteres in s Ge
fängniß geschickt.—Presse.
"SvZf» Die öffenilichkn Schuir» von Kuptaun
nahmen vorige Wochc ihren Anfang und werden
v er Monate lang offen gehallcn werden.- Situ
irn Hullen l.i Berti Caunly schon längst ihrrn An
fang nehmen und offen gehalten werden sollen.
B u ff a l o.
(Eint gchciiimißvolle Blutthat.)
Zwei Männer so berichtet der Buffalo
„Commericial Advertiser" vom '2V. Okt.,
von denen der eine als Lieut. Wm. Ewing,
von der Ver. Staaten Armee, und der an
dere als ein gewisser Joshua Dunham
von Eincinnati hier eingeführt war, ge
riethen gegen Mitternacht in einem, im 3.
Stock des ~Revere Hause" gelegenen
Zimmer in eiUen heftigen Streit. Sie
waren nämlich während des Abends zu
sammen ausgewesen und zwischen II und
I' 2 Uhr in betrunkenem Zustande nach
dem Hotel zurückgekehrt. Sie begaben
sich gemeinschaftlich nach dem Eingang
des erwähnten Zimmers, und kurz darauf
wurden die Bewohner deS Hauses durch
das Geklirr von zerschmetterten Fenster
scheiben in dcm, an den Eanal stoßenden
Theil deS Hotels aufgeschreckt. Man eilte
sofort dahin und fand den besagten I.
Dunham auf einer Art Platform liegen,
welche Hie Fenster im Erdgeschoß überragt
und eine -tl) Fuß von dem Fenster deS
Schlafzimmers, in das jener einquartirt
war, entfernt ist. Dunham war in be
wußtlosem Zustande als man ihn aufhob,
und man glaubt, daß die Verletzungen,
die er davongetragen und die mit Aus
nahme eines Armbruchs, innerhalb sind,
sich als tödtlich erweisen werden. Ewing,
sein Stubengenosse, wurde später verhaf
tet. Man fand ihn im Bette; seine
Hände waren mit Blut befleckt, auch hat
te er ein neues Dolchmcsser und einen ge
ladenen, Dunham gehörigen, Revolver
in seinem Besitz. Den letzteren hatte der
Wirth zeitig am Abend in seinen Verwahr
genommen, doch war es Ewing gelungen,
sich später desselben zu bemächtigen.—
Mit dein vo» Ewing bewohnten Schlaf
zimmer stand ein zweites in Verbindung
und auf dem Fußboden des letzteren Wa
re» verschiedene Blutflecke» z» sehen. —
.'luch das Bett war blutig. Alles dies
scheint anzudeuten, daß einer der Kämp
fenden vo» den, fi äglichc» Dolch Gebrauch
gemacht hat ehe eS zu dcm entscheidenden
Handgemenge kam, welches damit endete,
daß Dunham auö dein Fenster hinabge
stürzt wurde. Letzterer liegt jetzt in dem
Hospital der barmherzige» Schwestern
und ist noch außer Stande zu sprechen.
Tic falsche Cent« Noten.
ES giebt viele Personen, welche die
nachgemachten st»CenlS Postal Currency
nicht von den ächten unterscheiden können,
obgleich ein aufmerksamer Beobachter ver
schiedene Mängel an ersterem wahrneh
men kann. Außer dem bereilS angegebe
nen (daß nämlich die Buchstaben in dem
Worte i>"«l bei den unächten durch einen
Zwischenraum von einander getrennt sind,
während die Buchstaben bei den ächten
dicht zusammenstehen und daß das > ir
?em Wolle den schwarzenßant
bei den ächten berührt, während dies b e
?e» »Nächte» »icht der Fall ist) fügen wi>
noch folgende Kennzeichen hinzu : Andel
unächten Bills steht das letzte in den
Worte ~l>. I'o8l>>x>!" über dem Kopfl
von Waschington tiefer und das erste
in dein Worte ~'l'rv»surnrs" höher als di
übrigen Buchstaben. Personen, welch
oiest Kennzeichen beobachten, wnden nich
leicht in die Verlegenheit gerathen, mi
gefälschten Bills betrogen zu werden.
Schaafe in <pl»o
Die Bauern ron Ohio senden ih>
Schaafe nach dem Westen. Vom Dep>
in Canton, Ohio, sind deren bereits übl
fünfzig tausend dahin abgegai
gen. Die meisten dieser Thiere kann
aus den Caunties Garrison und Jeffersc
und sie werden nach dem Westen versei
det, um sie auf den großen Prairien vc
Illinois und lowa zu weiden, da die We
degründe in jenen Caunties schon läng
erschöpft sind. Diese Schüfe werden j
je Lsil) Stück in einen Car geladen m
ihre Fracht bis nach Chicago beträgt k
Thaler. Auch aus TuscarawaS Caun
sind mehrere Tausend Stück »ach Jllino
und lowa versandt worden.
Eine Mordthat in Reading
Am vorletzten Montag geriethen mci
rere Mitglieder der Eoiitinental Eaval
rie, die in Philadelphia rekrutirt wurde
in dem .Aotel des Hrn. Grant in Re
Sing in streit, der damit endete, daß
ner vo» ihnen, Namens Fliederich We
ver, erschossen wurde. Der Thäter hei
Lames L, Wheit; er hatte e-ls Mississi
vi „Tiger" zwei Jahre lang in der
xlle» Armee gedient und trat später
)ie Union-Armee ein. Der Möider fl
viirde aber von Lieut. Marks mit ein
Oetachement Provost-Galde verfolgt t
Nif der Landstraße eingeholt. Wh e
feuerte Z Schüsse auf die Soldaten,
> r sich denselben überliefet te. Von!
Schüssen traf glücklicherweise kein eil
ger.
«Li» - Aiste auf^efundei
Während der großen Wasserflut!)
vin Lecha Fluß im Juni von >r
de die Sich.«Heils - Kiste, mit Jnha
>eö Hrn. (5 onr a d K oche r,
Rauch Chunk, durch den Strom fo>
rissen, und als verloren betrachtet,
nun vor einigen Tage einige Arbeiter
der Reinigung eincs Dammes am
wähnten Orte beschäftigt waren, n
>uch eine Kiste hervorgehoben, die sich
Sie verlorene des Hrn. Kocher erwic»
.'lls dieselbe geöffnet wurde, fand >
oarin einige M> Thaler in Silber,
türlich war der Eigener sehr e> freuet,
seit l!>» Monaten im bc
bene Schatz ihm wieder zngesteUl wu
Dieses Institut hat jetzt seine Op
rioncn begann«'» »nd ist bereit, alle S
»en, gieß»' und kleine, in Empfang
lehnien und aufzubewahren. AlleS
üieii über zwei Thaler tragen Zinsen
Die Beamten der Sparkasse best
auö folgenden Herren :
Präsident—Dr. William Wilson.
V. Präsident-Ch.rlcs B. Dani
Cas>irer—Jamcö T. Borh.k.
Direktoren—Dr. Wm. Wilson, C
Daniel, (5. M. Hnauß, L. I. Krau
H. Lilly, A. W. Radle», Charles S
>)ead, Nathan Bartlcll ur.dM. M
sridge.