Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, March 04, 1863, Page 2, Image 2

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    Kriegs Nackiricktels.
Wir laßen biernachstedend die wichtigsten und
m-'iii wahrscheinlichen—denn alle zu geben ist ln
wöchentlichen Blatte rein unmöglich
<iriegs->)iachrichten, Trupven-Bewegungen, u. s
? wieder, wle sie von lag ,u lag bei un« ein
treffen folgen, damit unsere Leser von allen Vor
>llen im Zusammenhang unterilchtet werden «
9er Krieg für die Iluwu.
Wom KekS'-sSfÄMllyrHtze.
DnS Bombardement von VtckS
bürg begonnen
Chicago, 2?. Febr. Die lohten
N'chrichten auS BickSbuig über Mem
» phis gehen bis zum 18. Februar.
An diesem Tage hatte das Bombarde
ment begonnen. Die Mörserboote wur
den in Position gebracht und erö nkten
ein heftiges Feuer, mit welchem Effekt,
ist unbekannt.
Drei B'itterien antworteten und nö
th gren unsere Mörserboote eine andere
Positio» zu wählen, die weniger dem
Feuer ausgesetzt war.
Als dies geschehen, wurde das Bom
bardement wieder aufgenommen.
Am 20. Febr. kamen (so»föderirte Of
fizier, unter einer Parlamentär - Flagge
naeb Mu fieesboro, Tennessee. In ei
li.'in Gespräch mit Uüionßofsizieren er
wähnte» diese beiläufig:
Nun. Vicköbura habt Jl,r jetzt bock
noch gekriegt, aber Ihr HM theuer dafü>
bezahlen müßen. '
Weiteres wollte» die Rebelleu Offizie
re über diesen G'genstanb nicht sagen.
Dies ist die einzwe Thatsache, die zu
dem Glauben, daß Vicköburg bereits ge
nomine» sei, Veranlassung gegeben hat.
Eö ist nicht wahrscheinlich, indem baS
Bombardement erst am 18 Februar mit
zwar aus großer Entfernung begönne»,
daß ein so stark befestigter Platz schon in
zwei Tage» unhaltbar geworden sein soll
te, wir werden abeieHaid mebr davon hö
ren.
Schrecklicher Sturm bet Fort
Monroe
Die Rebellen erklären Beauregard'S Protiania
tion iiber Aushebung ter Sharlestoner Block
ade für einen Humbug,
For t M onroe, 23. Febr. Der
schrecklichste Sturm, den wir seit Jahren
erlebt, begann am Sonntag früh gegen
? Uhr und wüthete 24 Stunden.
Sechs Schooner, meistens mit Heu und
Getreide b,laden und nach Wischington
bestimmt, sind bei Hampton auf den
Strand getrieben worden. Sin mit Koh
len beladener Schooner von Unionville,
Y'eu-?ersen, versank bei Old Point, zwei
Andere waroen schwer beschävigt.
Der Schoner Finny Baker von Phi
ladelphia mit Kohle» für Waschinato,
beladen, verlor den Vordermast und Ra
en. Mehrere andere Fahrzeuge mußten
in Hampton Roads anlaufen.
Das Oampfboot Georgana von Bal
tlmore, das am Samstag fällig war, kan
erst heute Mittag hier an. Es hatte in
dem Potomac einlaufen müssen.
Der Sturm hat sich jetzt gelegt.
Ein hier angelangtes Exemplar des
~Richmond Enquirer" vom 18. Februar
enthält folgende Jeremiade:
Die süoliche Conföderation ist neulich
du,ch eine merkwürdige Lügennachricht
zum Narren gehlen worden. Es wur
de gesagt, gedruckt und im ganzen Lande
aueposannt, daß in einer gewissen Nacht
unsere zwei Panzerschiffe von Charlestor,
das Blockadegeschwader, das vor dsw
H.ifen lag, angegriffen, zwei Schiffe ver
senkt, eins beschädigt und die übrige»
vei trieben habe.
Jetzt erhalten wir mit Schmerz und
Bedauern die Gewißheit, daß kein Schiff
in den Grund gebohrt, keines seeuntüch
tig gemacht, und daß mit einem Worte
dem Bleckadegeschwader kein Schaden zu
gefügt wurde. Die zu letzterem gehon
gen Schiffe, da es nur bolze,ne Fah,zeu
ge waren, wichen nur klugerweise einen
Gefechte mit unsern Panzerschiffen her
beibringn konnten, was auch sofort ge
schah.
Ferner b.dauern wir, mittheilen zr
muß », daß der englische Dämpfer Prin
zeß Royal, beladen mit der kostbarsten
F.ackt, die semals nach Charleston kam,
in der vorhergehenden Nacht durch ei»
Ver. Staaten Kanonenboot gckapen
wurde, daß derselbe neben de n Kanonen
boot nur andeithalb Meilen von dcn
Strandbatteiien entfernt lag; daß die
B.Horden von Cha, leston von seiner
Wegnahme, seinem Werthe und seine,
Lage unterrichtet waren, daß aber unsere
siegreichen Panzerschiffe ihn dem Kano
>wol nicht entrissen, sondern ihn auf
neu. > wegbringen ließen,
die hoy. viel lieber loben als ta-
Wir wür. Wahrheit muß gesagt Wer
beln, aber die <>x Untersuchung muß
den. Eine ,u erörtern, wer
angestellt werten, um . Unternehmen
daran «chuid war, daß ein 'ix daß sich
so schlecht ausgeführt wurce,
nicht so leicht wieder eine
ten dürfte.
..... ,
Die Borbereit,mg zum Angriff
auf Vbarleston und Savaunah
N,w Uor k. Febr. 21. Der Trans >
port - Dampfer Arago kam heute von i
Port Royal hieran und bringt Nachrich-,
ten bis zum Lüsten. Man glaubt, daß j
aktiv? Operationen bald beginnen wer- z
den. Die Rebellen haben die Ingenieur-
kunst erschöpft, um Charleston und Sa- j
vannrh zu befestigen, aber man hegt
keinen Zweifel, daß unsere Monitors alle,
Hindernisse beseitigen irerden. In Port
Ronil sind jetzt fünf Panzerschiffe und
zwti andere weiden noch erwartet.
DI? Rebellen wissen nicht, ob Charles
ton oder Savannah zuerst angeanssep i
werden wird. Die erstere Stadt soll be-!
reit? von fast sämmtlichen Einwchnern
verl iss.n und werthvolle Eigenthum
dar uö erfernt sein, -Li, Rebellen er
klären, sie seien entschlossen, die Stadt
eherin einen Ascbenbaufen zu verwandeln,
als sie den Union-Truppen zu übergeben.
Man glaubte allgemein, daß der An
anff auf Charleston in etwa drei Wochen
b ginne» wird; die Vorbereitungen für
das Bombardement scheinen jedoch noch
nicht ausreichend zu sein.
Kansas City, 14. Febr. Die
Buschklepper haben hier in Jackson
Eaunty jetzt ein Leben wie gejagte Ha
sen.— In Schnee verfolgt man ihre
Zpuren, bis daö Nest auögefunden ist.
Vergangenen Samstag wurden wieder
9 von Todd'S Bande getödtet. Die
Berichte sind ein w.nig verschieden, stim
men aber in den Hauptpunkten überein
und lauten wie folgt:
E>ner der Bande, Namens McDowell,
lieferte sich kürzlich an Eol. Penick aus
und wurde auf Parole entlassen. Kaum
war er jedoch zu Hause angekommen, als
ihn seine alten College» gefangen nah
men und ihn zu hängen drohten. Mc-
Dowell fand aber Gelegenheit zu entkom
men und zu seiner eiaenen Sicherheit
zeigte er dem Colone! Penick an, wo die
Bande war. Colonel Penick fände so
ileich 50—60 Mann unter McDowellö
Führung auS und eö gelang ihnen nach
kurzem Gefecht nenn von dem Räubern
,u tödten. Unter den Getövten sind zwei
oon hier.
Ihr Aufenthaltsort wird uns als eine
künstliche Höhle beschrieben, welche mit
Luffallofellen und Erde bedeckt, den
Vorüber.,ehenden nichts vo» deren Vor
handensein ahne» läßt. Alle ihre Was
fen, Blankets ze wurden erbeutet, auch
soll George Todd'S Pferd im Besitze un
serer Soldaten sein.
Eine, der jetzt aetödteten Buschklepper,
Hamens George Talley, soll letzten Som
ner und Herbst oft hier in der Stadt
! aanze Ladungen Waaren gekauft haben,
! vie er sagte, sür seinen Store i« Fort
! Kearney oder New Mexiko und erst kürz
> lich hat man ausgefunden, das er mit den
Waaren die Buschkleppers unterhalten
!l>U. ....
Bvn de» Potomac Armee
Aqnia Ere e k, 23. Febr. Trotz
vem heftigen Sturme wurde der Geburts
tag von Waschington gestern von der Po
tomac - Armee durch.Saluten von ver
schiedenen Batterie»» gefeiert.
Der Schneesturm sing am Samstag
Abend an und dauerte bis gestern Nach
mittag. Schneewehen von zwei bis drei
Fuß Tiefe gab eö an verschiedenen Stel
len. In der Ebene siel der Schne, sieben
Zoll tief.
de» . (Uueen of tbe 'lVeft'
auf Sein ked !<ivkr durch vi,
Rebellen.
Waschin g t 0 n, 2-1, Febr. Der
~Richmond Craminer" vom 21. v. M.
st hier angekommen. Derselbe enthält
.'ine Depesche von Port Hudson vom 18.
Februar, worin das Gerücht von der
W.gnahme der ~Queen of the W.'st,"
ves eiseiigepanzerlen Kanonenbootes (ei
gentlich WidderschiffeS) das unlänast an
?en Rebellen - Batterien von Bicksburg
lorüberfuhr, gemeldet wird. Er griff die
Festungswerke am Red River an und
strich nach eincr kurzen Kanonade die
Flagge. I.'Z Man»,theilSOfsiziere,theile
oon der Mannschaft, wurden gefangen
zenommen.
Vom untern Mississippi.
Cajr 0, 25. Febr. Eine zählreiche
Flotte von Dampfboot.n gjug vorigen
Sonntag von Mempi?iS flußabwärts.
Eines unserer Kanonenboote ist in den
Lake Providence gedrungen und hat die
Gebellen zerstreut, die dort mir ihren
Negern beschäftigt waren, Bäume zu
fälle», um die Einfahrt zu versperren.
Hier angekommene Offiziere berichten,
>iß der Gesundheitszustand der Armeen
sich bessere.
Il'berfalt bei »Ztafford.
Wa sh i n gto 11, 29. Febr. Unsere
Vorposten, Aoerill's Eavallerie, haben
sich wieder einmal überrumpeln lassen.
Eine bedeutende Truppe Rebellen-Rei
rerei ging gestern Abend wenige Meilen
iinterhUb Rappahannock Station über
)e» R.ippahannock und übersiel unsere
Lorposten bei Centreville. Alle, mit
Ausnahme eines Mannes, wurden ge
fangen genommen.
Nich ein'er andern N.ichricht erfolgte
?er Angriff bei Hrrtwoov Church.
Unser Verlust betrug 4», Mann an
-Zefrngeueu, Todten uiid Verivundtettn
Von oen Rebellen sielen ein Capitän
und ei» Lieutenant, ein anderer Eapitän
rurde gefangen genommen.
Neueres von Neu Orleans
Im Ganzen ist eS im Golf - Departe
ment, namentlich in der Stadt Neu-Or
teans, sehr still. In der Nacht vom 12
Februar aber passirte Etwas, das sofort
llle Welt in große Aufregung versetzte.
ES fand nämlich ein Attentat auf Gen.
Banks statt. Die Picayune vom 13. Febr.
! meldet darüber:
„Wir bedauern zu hören, daß ein Ver
such gemacht wurde. Äen.-Major Banks
mederzuschieße», als er gestern Abend um
7j Uhr im Begriff war, vor dein Damen-
Eingang des Hotels in seine Kutsche zu
st igen. Die gebrauchte Waffe war eine
Windbüchse und die Äugel, welche an dem
General vorbeiflog, wurde gegenüber auf!
Seitenweg gefunden. Die Person/
Attentat gemacht hatte, ver-!
w.lche .r und nach letzter Nachrich- -
Ichwand svst,. nicht im Stand gewe
ten ist dte Pol,». machen." !
>en, sie auosindig zu .. der Gene- i
Eine stunde spater e»,. , . »
ral in der Oper in gewohnt.. j
Leute wurden als des Attentats
tig arretirt und einem tten wird nach»,,
spurt.
Westoirgime» wird am 2L.
März über die neue Staatsverfassung!
abgestimmt. Die Abstimmung der <Zol-1
dareu findet vom 10. bis 20. März statt.
Vork Eaunly wurden letztes
! Jihr über 300,000 Pfund Tabak gezogen
Man glasibt, daß dieses Jahr daselbst
mehr als die doppelte Quantität erzielt
werden wird.
lL7°Jn NashviUe wird die Baumwolle!
mit 75 Centö per Pfund bezahlt.
Die Klimme des Volkes.
Nirgends »varen die nördlichen Berrä
th»r, die Ritter des goldenen Cirkelö, neu
erdings frecher und offener aufgetreten,
als in den westlichen Staaten, namentlich
in Illinois, Indiana und Wisconsin. —
Nachdem sie durch ihr jesuitisch verloge
nes Feldgeschrei: ~Die Union, wie sie
ist !" sich Aemter und Plätze als Volks
vertreter erschwindelt, glaubten sie, die
Zeit sei gekommen, um ihre MaSke abzu
werfen und ungescheut eine weitere Tren
nung der Union befürworten zu können.
Ganz offen wurde von ihnen für einen
Anschluß der nordwestlichen Staaten an
die südliche Conföderation gearbeitet.—
Wie wir auS verschiedenen südlichen Zei
tungen erfahre», waren bereits Abge
sandte der Kupferschlangen - Demokratie
von Illinois und Indiana in Richmond,
Virg., angelangt, um mit Jeff. Davis
über die Bedingungen deö Ausverkaufs
zu unterhandeln. Alles Weitere sollte
dann auf einer in Kentucky zu haltenden
sogenannten National-Convention, oder,
wie die mit im Complott befindliche „Neu
Äorker StaalSzeitung" richtiger sich aus
drückte, einem revolutionären „Vorpar
lament" verhandelt und in s Reine ge
bracht »Verden.
In Einem hatten sich die Verräther je
doch verrechnet und zwar in der Hauptsa
che. Sie hatten gemeint, daß die große
Masse des Voltes des Krieges und seiner
Lasten 5o überdrüssig sein würde, um Al
les gut zu heißen, was uns den» Abschlüs
se eines Friedens näher bringe. ES ist
wahr, das ganze Volk sehnt sich herzlich
nach Frieden, aber es will ihn nicht, wi,
jene verrätherischen Schurken, dnrch
schimpfliche Bedingungen erkaufen. Der
gesunde Menschenverstand lehrt ihn, daß
der schlechteste Weg zur Wiederherstel
lung der Union und zur Erhaltung der
verfassungsmäßigen Freiheit eine weitere
Zersplitterung und ein Anschluß a» Jef
ferson DavisdeSpotischeSßeich sein wür
oe.
Einen Beweis, daß die alte UnionScreue
und Freiheitöliebe noch unter den Massen
lebt, gaben die energische» Zuschriften,
welche die uiiter den Waffen stehende»
Lürger.von Illinois, Indiana und Ohio
j auS den Feldlagern in die Heimath sende
ten, um gegen die verrätherischen Be
! Schlüsse ihrer Legislaturen zu protestiren.
I ttber auch in den Hallen der Gesetzgebung
selbst erhob sich eine immer mächtiger wer
dende Opposition gegen den Verrath, hje
juletzt das ganze Projekt der Abhaltung
lener sogenannten National-Convention
elend scheitern inachte.
Selten hat diese gesunde, treue Gesin
nung deö Volkes einen besseren, kernige
ren Ausdruck gefunden, als in der nach
stehenden Rede, die ein alter 05jährigen
'Lauer, Namenö Funk, von McLean
'Eauuty, Jll., in einer der letzten Sihun
! gen deS Staats-Senats von Illinois hielt.
j Bö ist eine wahr? Sreuvr, in rincr Zeit,
in der Eorruption, Eigennutz, Feigheit
! und Verrath ihren Hexensabbath feiern,
!einm.Uder ungekünstelten, naturwüchsi
! gen Sprache deö ächten VolkSmanneS,
deö wahren Patrioten zu begegnen.
„Hr.' Sprecher! begann der alte Bau
er, nachdem er lange Wochen hindurch
dem verrätherischen Getriebe der Kupfer
fchlangen - Demokratie schweigend zuge-
schaut. Herr Sprecher! Ich kann dieö
j Bubenspiel nicht länger ruhig mit anse
! i>en. Diese Lente treiben Scherz mit den
! besten Interessen deS Landes. Sie soll
ten Eselsohren als Kopfschmuck tragen,
! oder sie sind in ihren Herzen Verräther
und Secessionisten.
i Ich sage, es sitzen Leute in diesem Se»
i nate, die im H.rzen Verräther und Se
cessionisten si»d. Ihre Handlungen be
weisen eS. DaS Lachen und Hurrahschrei-
womit sie jeden Abend die Denuncia
tionen ihrer Redner gegen den Krieg und
! die Administration entgegen nehmen, be
weisen es.
Ich kann mich nicht länger ruhig hal
ten sondern muß diesen Verräthern sa
gen, was ich von ihnen denke. Und wah
rend ich so zu ihnen spreche, bin ich ver
antwortlich für das, was ich sage. Ich
stehe fest auf meinen Füßen. Ich bin be
reit, auf meine Anklage gegen diese Ver
räther hin jedem Manne in diesem Saa
le begegnen und zwar in jeder Weise, von
der spitze einer Stecknadel bis zur Mün
oung einer Kanone. (Ungeheurer Bei
fall von den Gallerien.) Ich bin ein al
ter Mann von 05 Jähren. Ich kam nach
Illinois als armer Knabe und habe für
nich und meine Familie etwas erworben.
Ich zahle jährlich H3»mi Steuer» und ich
bin b.reit, H6WO, ja K 12,000 zu ,ah
len. (Donnerndes Hurrah von den Gal
lerien. Hr. Funk bekräftigt seinen AuS
sprü.h mit einem gewaltigen schlage auf
das Pult, daß das Tintenfaß in die Luft
fliegt.) Ich bin bereit, mein ganzes Ver
mögen daran zu geben und bann mein
Leben selbst zu opfern, damit das Land
dieser Verräther entledigt wird, die es zu
zerstören suchen- (Ungeheurer Applaus,
den derLieutenant-Gouverneur nicht mehr
bewältigen kann.)
Herr Sprecher! Sie müssen so gut
sein und mich entschuldigen. Ich konnte
> nicht mehr ruhig hier sitzen bleiben und
> diese Verräther hier anhören. Mein
Herz, das für mein armes Vaterland
> schlägt, läßt mir keine Ruhe mehr. Mein
Herz, das um daß Leben unserer braven
j Freiwilligen im Felde, welche von diesen
Verräthern zu Hruse bei Tausenden ge
> opfert werden, trauert und jammert, läßt
j mir keine Ruhe mehr. Mein Herz, das
ob der Wittween und Waisen zu Hause
j blutet, läßt mir kekue Ruhe mehr. Ja,
diese Verrächer und Schurken iu diesem
Senat (der Redner begleitet diesen Aus-
einem dröhnenden Faustfthlag
auf das »"lt), todten dl»' Sohne meines
Nachbars, d>.'j,tzt im Felde sich jchlagen.
Ich wage eö, dieö diesen Ne» rathern hier
,"n 6 Gesicht zu sagen und tu')bin sür das,
was ich sage, jedem von ihnen u'nd thuen
allen, verantwortlich. (Hurrahs.) Ste
moaen nur kommen, jetzt gleich und g,»a
de auf mich toö. Ich bin 65 Jahre alt
und ich habe entschlossen, mein Leben e.ben
hier in diesem Senate für mein Bare.--
. land in die Schanze zu schlagen. (D»n
-! uerode Hvrrahs.)
Diese Leute verhölmrq» vor,tnig,n Ta-!
gen de» Senator Er ist ein kiei-!
ner Mann. Aber ich bi» groß. Ich bin ,
bereit, jedem von diese» Leuten, anstatt '
deö Hrn. Mack zu begegnen. Ich bin 1
groß genug für sie und ich halte »nich zu ,
ihrem Empfange bereit, jetzt und zu je- >
der Zeit. (HurrahS von den Gallerien )
' Herr Sprecher! Diesen Berräthe. nin
diesem Saale sollte man einen Halskra
gen von Hanf anlegen, sie verdiene» es;
ich sage, sie verdienen gehangen zu wer
den. (Der Redner spricht dies mit geho
bener Stimme und führt dabei einen hef
tigen Schlag nach dem Pulte.) Für daö
Land wäre es das Beste, wenn die Ver
räther in diesem, Saale baumelten. Ich
bin dafür, daß man sie hängt; ich wage
es, ihnen dies zu sagen, eben hier und in
ihre verrätherischen Fratzen hinein.
Verräther»lge b ü h r t d e r G a l
ge n. Das Land würde gerettet, weitn
sie baumelten, und deshalb würde ich »nich
freuen, wenn es gefchäh,. (Donnernde
HurrahS.)
Herr Sprecher! Ich bitte die Herren
in diesem Senate, die keine Verräther,
svndern treue, loyale Wünuer sind, wegen
dessen, waö ich sagte, um Verzeihung. Ich
beziehe eö nur auf die, welche im Herzen
Verräther sind. Sie sind hier in diesem
Senat. Ich sah, »vie sie ob jedem treuen
UnionS-Mann spötteli', lächeln und
sen. Soll ich sie nicht herausfordern?
JH stehe hier, bereit zu ihrem Empfang
u»d fordere sie auf, heranzukommen.
(Donnernde HurrahS) Welcher Mann,
der ein patriotisches Herz im Leibe hat,
kann diesen Verrath noch länger auöhal
ten ? Ich habe ihn lange genug ausge
halten und ertrage ihn nicht länger. Ich
klage diese Männer lind ihre Helfer «nd
Helfershelfer an als Hauptverräther unk
! Necessionisten. Die Hölle selbst könnte
kein verrätherischeres Pack auöspeien, alö
! einige von dielen Leuten, die diese Gesetz
gebung, diesen Sta<»t und dieseö Land
l entehren. Ich für meine Person prote-'
! stirte gegen ihre!,errätherischenHandlu,t-
gen und klage sie an. Ich habe gegen ih
! re Maßregel» gestimmt und »verde eS thun
bis an'S Ende. Ich werde sie anklagen,
.so lange Gott »nich athmen läßt; und ich
I bin bereit, den Verräthern. selbst zu be
! gegiien, hier und überall, und gegen sie
zu kämpfen auf Lebe», und Tod. (Lan
ges Hurrahrufeii.)
Ich sagte, ich zahle jährlich HUOOO
Steuern. Ich sage es nicht, um damit
zu prahlen. Es ist meine Pflicht, ja,
! Herr Sprecher, mein Vorrecht, es zu zah-
len. Aber einige von diesen Verräthern
> hier, die Tag und Nacht arbeiten, um ih
j re miserablen kleinen Bills und Ansprü
i che in der Gesetzgebung durchzusetzen und
j so dem Volke daS Geld aus der Tasche zu
i nehmen, schwatzen von hohen Steuern.
> Sie sind ebenso große Heuchler, als Ver
i räther. Ich hörte .einige von ihnen in
I dieser Weise über hohe Steuern schwa
! tzen, während sie selbst keine 85 für den
! unirrhatr vev Sraat-v.vrsrnö zahle». Ich
' klage sie an als Heuchler, »vie alö Verrä
!ther. (Hurrahs.)
Der Grund, aus dem sie ihre Furcht
vor hohen Steuern Vorschübe», liegt da
rin, daß sie kein Geld für die Unterstü
tzung der Soldaten votiren wollen. Sie
wollen der Regierung Hindernisse berei
te» und dem Krieg Einhalt thun. Sie
wollen den Secessionisten unsere Jungens
im Felde überwinden helfen. Sie fra
gen nach Hollen Steuern ? Jedenfalls sind
sie Pfennigsilze, zallen keine Steuern,
zahlten nie solche, und hoffen und erwar
ten nie, eö zu thun. Ihr ganzes Geschwätz
ist nur eine Ausrede von
(HurrahS.)
'Hr. Sprecher! Eutschuldigeu Sie mich.
Ich fühle für »lein Land in dieser Stun
de der Gefahr, ich fühle für eS von der
Spitze meiner Zehen bis hinauf in die
Spitze meiner Haare. DieSist der Gruno,
irarum ich so spreche. Ich kann nicht an
ders. Ich fühle mich verpflichtet, diesen
Leuten in'ö Gesicht hinein zu sagen, waL
sie sind und was b.iö Volk, das treue loy
ale Volk, von ihnen denkt. (Donnernoe
HurrahS.)
Herr Sprecher! Ich habe gesagt, waL
ich zu sagen hatte. Ich bin kein Rediier.
Qies ist die einzige Rede, die ich gehalten
habe, und ich glaube nicht, daß sie den Na
men einer Rede veidient. Ich konnte nicht
länger ruhig sitze» uno zusehen, wie diese
Hauunke» und Verräther hier ihre höl
lischen Pläne zur Veruichtung der Union
ausarbeiten. Dieselben wissen, was ich
von thuen denke. Jeder und Alle von ih
nen mögen daraus mache», was sie wol
len. Ich bin bereit, ihnen ailen Stand
zu halten ; ich wiederhole es, ich bin be
re»t, diejen Verrathen! in jener Weise,
die ihnen belieben, »nag, zu begegnen, von
der Spitze eincrStecknadel biszur
Vu,,g einer Kanone. (Ungeheurer Bei
fallssturm.) Der alte Bauer letzt sich
w .hreud desselben nieder, nachdem er zum
Schlüsse seinen Pulte noch einen Schlag
versetzt hat, den man deu:l,ch aus dem
Hurrahrufen undHändetlarsa),n heraus
hört,.
tLin hundertjähriger Neger
Der ..BrunSwicker," Chariton Caun
tv, theilt den Tod von Unele Dick, einem
Sklaven des Oberst McClure, mit. Er
war »m Jahre 1755 geboren, mithin bei
seinem Tode nahezu 108 Jahre alt. Ge
boren in Virginien, hatte er seinen
damaligen Herren in den Feldzüge» der
Revolution begleitet und wußte seine Er
lebnisse in der interessantesten Weise zu
erzählen. Seine Gattin war eine alte
Negerin, deren Alter man nicht genau
weiß, das aber sicherlich nicht weit hinter
dem seinigen zurücksteht. Bis zu seinem
Tode bestand er darauf, seine Arbeiten
wie in seiner Jugend zu verrichten »nd
nahm es übel, wenn man ihn davon ab
halten wollte.
lL?' In Chicago haben die deutsche»
Frauen und Jungfrauen eine Fair und
einen Ball zur Unterstützung verwunde
ter Unionsoldate» abgehalten, dessen Rein
ertrag sich auf Neunzeh» Hundert und
sechzehn Thaler belauft.
Caß von Michigan, dessen
Gesundheit seit einiger Zeit sehr schwach
war, ist nach Newport, Rhode Island,
gereist, um sich zu erholen
Gattinmord
Brooklyn, (N. Vork,) Febr. 20.
An einem hinfälligen Hülflosen, blinden
Weib-, de» Frau des Thomas McLaugh
lin, de.'in nnem Hause in Port Avenne
»ahe Cantonstraße wohnt, wurde am vo-1!
rigen Don»erstag Abend ein gräßlicher >
Mord verübt. Obgleich sie, »vi« man!
Grund hat anzunehmen, zu einer frühen
Stunde deö Abends getödtet wurde, hör-!
te man vo» ihrem Ableben erst gestern!
Vormittag um II Uhr, da Frank
Laughlin, der Sohn der Verstorbenen, in
der Office deö Coronerö Norriö vorsprach
und ihn ersuchte, nach dein Hause zu.koin
men und seine Mutler zu sehen, die durch
einen aus sie fallenden Ofen erschlagen
worden sei. Die Familie hatte den Zten
Stocke inne; es wohnen noch drei andere
Familien in dem Hause. Bei dem Ein
tritt in die Gemächer bot sich ein entjetz
licher Anblick bar: die Frau lag todt auf
der Flur und neben ihr waren drei Blut
lachen ; die Leiche zeigte 14 Hautwunden
am Kopfe; die rechte Seltener Hirnscha
le war eingeschlagen und daS linke Ohr
abgerissen. Im Gesicht u»d an den Ar
men sah man eine Menge blauer Flecken
und Beulen. Anwesend waren der jun
ge Frank, die IS Jahre alte Tochter Ma
ry Ann, und in einem anstossenden Zim
mer lag ei» Mann auf dem Bette und
schlief. Die Tochter sagte auf Befra
gen, der Man» sei ihr Onkel, ihr Vater
sei ausgegangen ; eö fand sich aber, daß
der Man» in dem Bette ihr Vater war.
sagte auch, sie sei bei dem Vorfall
nicht zugegen gewesen, allein gewiße Um
stände schienen zu beweiß.n, daß sie al
lerdings zugegen war. Als sie den Kna
ben zum Coro»er sandte, prügelte sie >h»
unbarmherzig durch, und man vermuthet
auS diesem Umstand, daß sie ihn unter
richtete, was er dev» Coroner sagen solle.
Es fand sich keine Spur davon, daß der
Ofea umgefallen wäre; dagegen fand
mau einen Stuhl, der an zwei Stellen
zerbrochen und mir Blut beschmiert war.
Die Stiefel des VaterS waren mir Blut
j getränkt und an den Fersen klebten Haa
, re. Auf seinem Gesicht, seine» Händen
j und Hemde war Blut. Alles deutete da
rauf hin, daß die Franz»Boden geschla
gen und mit Fußtritten zu Tode mißhan
> delt worden war. Von den Hausbewoh
nern erzählten einige, sie hätte» gehört,
wie die Tochter ihrem Vater gesagt ha
> be, er solle McCabe, einen in demselben
wohnhaften jungen Mann rufen
! und ihm sage», sie habe ihre Mutter um.
! gebracht. Die Verstorbene war 50 laht
, alt. McLaughlin, der .Vater, sowie dii
Tochter und der kleine Sohn, und Mc>
> Cabe sind alle verhaftet worden, und
> werden festgehalten, um das Ergebnis
, der CoroiierS'Untersuchllng abzuwarte».
Kaubmorv «» Gbi»
Cinclnnater Blättern wird aus Dan-
Ohio, Folgendes gemeldet: G,oße
Aufregung herrscht in hiesiger Stadt
über die Ermorvung »inrv druefti)«,,
Bauern, Namens Georg Lrndemuth, wel
che am Sonntag Morgen zwischen 0 und
7 Uhr durch Auffinden des Leichnams
entdeckt wurde. Folgendes sinh die
näheren Einzelheiten: Lindemuth, ein
ungemein geachteter, obschon zuweilen dem
Trünke geneigter Bauet-, kani am vorigen
Samstag »ach Dayton, um eine Quanti
tät Tabak zu kaufen. Nachdem ihm
dieü gelungen, gerieth er in die Gesell
schaft eines Deserteurs, Namens John
W. Dobbin, eineö bekannten Schurke»,
mit dem er mehrere SaimiS besuchte, wo
er fortwährend „treatete" und ziemlich
freien Gebrauch von seiner etwa Ä5O ent
haltenden Börse machte.
Von einem Salone an der Jefferson
Straße, gingen beide auf den Vorschlag
Dobbin s, der mit einer gestohlener
Laterne den Begleit, r machte, nach einem
höl)cr oben am Flusse gelegenen Hause,
aber nicht lange nachher betrat Doo
bin den Larbershop des Herrn Wise,
wo er sich zu waschen wünschte, da er,
wie er sagte, eben ein Stück Vieh ge
schlachtet und sich mit Blut befleckt lube.
Niemand dachte hier an etwas Schlim
mes, und man ließ nach vollbrachter
Reinigung den Mörder ruhig seines
WegcS ziehen, der darauf noch mehrere
Salons besuchte, allenthalben trank und
in einem Salon sein Geld überzählte,
welches betrug. Dort bot er auch
eine Taschenuhr zum Verkaufe an.
Als man am SonnNig Morgen die
Leiche des Ermordeten an einer abgelegen
Stelle dicht am Flnßufer und nicht weit
vom Herzen-der Stadt fand, strich die
Laterne »och neben ihr und Alles deutete
darauf hin, daß der Mörder beabsichtigt
hatte, die Leiche in de» gegenwärtig hoch
angeschwollenen Fluß zu werfen, aber
durch irgend einen Zufall daran ver
hindert worden war.
Der Mörder verließ Dayton mit dem
t Uhr Morgenzuge nach Cincinnati, nach
dem er auf dem Eisenbahn-Depot sich er
kundigte, ob kein Zug nach Indianapolis
abgehe und ob der Cincinnatl - Zug nicht
in Carlisle anhalte.
Der (Zincinnati „Volksfreund" be
richtet dann die Verhaftung des Mörders
wie folgt:
Der Mörder I. W. Dobbins wurde
gestern Nachmittag um 4 Uhr im Rail
road Hause, an Broadway und Front,
durch die Wachtleute Hanselmann und
Riggs verhaftet.
Dobbins wurde erst nach dem Ham
mond Stationhaufe gebracht, wo er ge
genüber Lieutenant Harmon die blutige
That gestand und sagte, er mache sich
nichts aus dem Hängen und bedauere nur
' seine Frau, die in der Nähe von Wheel-
ing wohne und mit der er noch nicht lange
verheirathet sei.
Gegen Abend wurde das Scheusal un-
ter Bedeckung nach Dayton befördert.
Legislatur von Illinois hat sich
' bis zum ersten Dienstag im Zuni Verla.,l,
ohne daß eö ver demokratischen Mehrheit
gelungen wär/, ihre Maßregeln zur
Schwächung der Regierung durchzusetzen.
Butler wo.hnen 5 alte Männer,
die zusammen 413 J.^..' ' - und so
frisch und munter sin.' .ose Rauche im
Mittag deö Leben«.
Bauern» baut Flachs
Nach dem Weinbau kann es in, jetziger
Zeit für den Landmann kaum etwas Loh
nenderes geben, als den Anbau von
Flachö, Der übermäßig hohe PrelS, aus i
welche» Baumwolle und als
Folge davon auch Flachs gestiegen sind,
!ist wohl werth, daß unsere Bauern der
. Sache ihre Aufmerksamkeit schenken.—
Baumwolle ist mehr als fünf Mal so
! theuer, alö sonst, und der Preis des Flach i
seö ist elwa um'S Dreifache ,
Erstere können »vir in unfern Breiten
graden nicht ziehen, wohl aber letzteren,'
der in vielen Fällen deren Stelle zu ver-
treten verma?. Zur Zeit, wo man MnS
lin für 6 bis"7 Centö und heimge»»achte!
Leinwand für 15 bis 20 Centö die Partu
kaufen konnte, waren freilich wenige
Bauern geneigt, sich der Mühe deS An-!
baueö von Flachö zu unterziehen; jetzt
aber ist daöetwaö Anderes, und wir sind
der Ansicht, daß es nicht leicht an Produkt
gibt, dessen Cultur nur halb so lohnend
ist und dabei eine so sichere Ernte ver
spricht, als die deö Flachses.
ES liegt unS eine Zuschrift von einem
Herrn in Ohio vor, der sich seit Jahren
der Klachö-Cultur gewidmet hat und deß
halb in Bezug auf vieselbe nützliche Win
ke zu geben im Stande ist. Er hatte im
letzten Jahre drei Acker Land in Flachs
ausgelegt und erndete davon :
1440 Pfund zubereiteter Flachs
! an 13 Centy H 244 80
70 Büschel Saamen an 1.60 112 00
!
Im Ganzen ?353 801
Die Auslagen dafür waren:
2? Büschel Saamen zur Aus
saat V 4 60
Pflügen 4 00
Eggeu 2 00
Ausziehen des Flachses an
per Acker 15 00
AuSdreschei» des Saamens :c. 10 00
Herrichten deö Flachses, etwa
CentS per Pfund 40 00
60
Blieb reiner Gewin» H2BI 20
Dies, sollten »vir meinen, sei ein höchst
lohnender Gewinn, und wenn von unfern
Bauer» dieses Jahr nicht jeder ein gutes
Stück Land mit Flachs einsäet, so müßen
wir annehmen, er verstehe sein eigenes
Interesse nicht.
Vor zwei Jahre» brachte Flachs blos
6 Centö per Pfund, jetzt kostet er 17, und
zudem wird der Lejer feken, daß dem
Bauer in der obigen Tabelle für jede fei
ner Arbeiten ein guter, mit den Zeiten
harmonirender Lohn angesetzt ist. Rech
! net man im Durchschnitt auf den Acker
nur 10Büschel Leinsaame» und 400Psd.
j gesäuberten Flachs, so gibt eö einen Er
> trag vo» 84 Thaler per Acker, tingerech
! uet deS dabei abgefallenen Werges, wel
! cheö ebenfalls gut zu verwerthen ist.'
Ist die Witterung günstig, so darf man
rechnen, daß c>e» ?tck?» bis >,! Büschel
Saamen und gegen 5,00 Pfund gesäu
berten Flachs abwirft. Felder, auf de
nen vorher Welschkorn gebaut worden,
eignen sich gut für Flachs, doch bekommt
er auch gut auf umgeworfenem Wasen,
wenn frühzeitig gepflügt wird. Mau
säe dreiviertel biS zu einem Büschel Saa
men per Acker, gemeinlich zur Zeit, wo
man Hafer säet. Frühes Aussäen hat
sich meistens als das beste erwiesen.
Hsker Lrsuch
Vor einigen Abenden langten eine An
zahl Häuptlinge in Begleitung von C.
A. Hatch, früher lange Zeit Indianer-
Agent und den Dollmetschern Peter Ray,
D. George Merriton, Paul H. Beau
bien, John G. Morrison und John John
so», i» Chicago an und guartirteu sich
i-n „Tremont Hause," ei».
Es sind im Ganze» 22 Häuptlinge der
Chippewa, Pillagers und Red Lake Stäm
me. Sie heißen Nah—bin—a —aush,
A—gee—tul, Mal)—nu—do—ke—shick,
Nah—gaw—e—guh—bau, Ahab—beb
—ivan—wee —düng, Shob—osh—Kunk,
M ano —K —schick, Kab—bey—naw—
gap, Kog—moh—boy, O —gema—ocho
—ivait, Kee-wee —wenn —auch, Maw,
—jee—shick, Wey—o—saw—we—gab—
naib, Mico, Penenskn und Sho—osh—
Kit»k's»Sohn. Clark W. Thompson,
Superintendent der Jiidianer-Aiigelegen
heile» und Hole —in —the —bay, der gro
ße Häuptling aller ChippewaS werden in
einigen Tagen daselbst ankommen, »vor
auf sich die ganze Gesellschaft nach Wasch
ington begeben wird, um eine Conferenz
mit den dortigen Behörden betreffs der
Indianer-Angelegenheiten zu habe».
Hanmwolle im Norde».
In der Gegend von Wheeling treffen
angeblich viele Bauern Vorbereitungen,
nächsten Sommer ausgedehnte Versuche
mit der Baumwoilen-Cultur anzustellen.
Die Hauptschwierigkeit, welche sich der
selben entgegenstellt, ist vielleicht die Kür
ze der wärmeren Jahreszeit in dieser Ge
gend. Man gedenkt jedoch diesem Uebel,
stände dadurch erfolgreich zu begegnen,
daß man Setzlinge in Treibbeete» zieht
und dieselben im Frühjahr verpflanzt,
statt die Baumstauben auf dem Felde aus
Saamen zu ziehen.
Der Saainwollenkaiidel im Missis
sippi verboten.
LoniSvil le, I«. Febr. Zurückkeh
rende Baumwollenhändler berichten, daß
die Gesetzgebung von Mississippi ein Ge
setz erlassen hat, das den Verkauf von
Baumwolle außer an die Regierung der
Eonfoderirten Staaten eriminell strafbar
erklärt.
preise in Richmond.
Nach einem der Blätter deö ~Richmond
Enquirer" vom Z. Februar, steht Gold
auf 2UO-2UI beimAiikauf und 220 beim
Verkauf. Silber steht Al5-2I».
Korn gilt AU 75; Äor»mehl H 4; fei
nes Mehl HlB 5»; Ertra ?21-22; Fa
milienmehl H 28. —Weizen H 2 s,<i
per Büschel; Tabak, Lug lt)-15 ; Com
mon Leas 15-20, feiner 25-42.—Gesal
zenes Schweinefleisch in Nachfragt zu 76
-80 ; Butter Äl -t«) bis 1 50; Schwei
nefett HI per Pfund ; Aepsel H 35-41
per Barrel.
Kereiu der deutsche» Presse vo«
vst Pennsylvanten
Bemäp der Vollmacht der Convention der
deutfchen leitungSherauSgeber von Ost - Pennsyl»
vanlen, welche am 26. Ter. 18K2 zu Allentaun
g<hall>n wurde, wtrd dierdurch «ine neue Ber
sammluiig der Convention anberaumt aus Mitt
woch. 4. Mär, 1563, um 2 Uhr Nachmittag«,
im National Hotel zwischen 3. und 4. Straße,
zu Philadelphia.
Sämmtliche HerauSgeb«« deutscher Leitungen
! in Ofi-Pennsvlvaaien sind dringend eingeladen,
dieser Convention beizuwohnen.
Der vom Committee ausgearbeitete Entwurf
ter Constitution für dm Verein wird zur Bera
thung vorgelegt, und solche ander» Geschäfte er
ledigt werden, welche vor "die Convention gebracht
! werden mögen.
Ueberzeugt vo» der hvhin »tüichtigkeit und Be
deutung dieser Brwegung wird die allgemeinst»
! Betheiligung an der Convention »rwarttt.
Hm Auftrag des Commiite«
W. Rosrnthal.
Norman».
Da« zu Allentaun ernannte Committe wird
folgenden Constitution«.Entwurf zur Berathung
vorlegen, und »heilt denselben den Mitgliedern der
Presse mit, dam t sie Gelegenheit nehmen mSgen,
die darin enthaltenen Bestimmungen in Erwä
gung zu ziehen und Verbeff«rui>gen, Abänderung»
»der Zusätze vorzubereiten und vorzuschlagen,
wern sie ee für put finden.
Entwurf einer Constitution
für den
Bcrei» der Deutschen Presse
Vst-Pennsqlvanitn.
Artikel t.—N am«.
Dieser Verein soll den Namen führen - „Ver
ein der deutschen Presse von Ost»Penns?lvani«n."
Artikel 2.—Zw t ck.
Der Zweck des Vereines ist , Erzielung mög
lichst übereinstimmender Handlungsweise in den
geschüfilichen Beziehungen der Prrsse; Pflege
cvUepiali cher Gesinnung unter den Vertretern der
Presse; Wahrung der Reinheit der deutschen
Sprache, Förderung, Hebung und Geltendma
chung des, Deutschen Elemente« im Vslke-und
Staatsleben.
Artikel
Der Verein soll aus oidentlich-n und außer
ordentlichli, Mitgliedern bestehen.
Ordentlichen Mitglieder sind alle Herausgeber
' und Redaklcure deulscher Zeituugen Ost-Peons?l
vaniens, welche ditse Eonstitnlion unterzeichnen
und dadurch sich verpflichten werden, nach besten
! «rasten zur Ausführung der «ereinszwecke bei
! tragen zu wollen.
' Außerordentliche Mitglieder sind alle s-Iche
Personen, welche den Zwrck »nd die Bestrebungen
des Vereins billigen und an deren Ausführung
mitwirken wollm. Sie müssen von einem ordent
! lichm Mitgliede vorgeschlagen werten, und wer
den durch Beschluß ausgenommen.
Artikel 4.— V ersam m l» n g«n.
Ls solle» zwei regelmäßige Versammlungen de«
, Vereins in jedem Jahre stattfinden, nämlich am
letzten Miilwoch im lZ»ni) und (December).—
! Der k?rt der Versammlung wird von der jedesmal
vorhergchknden bezrichnet.
Wegen besi'nderer Angelegenheiten kann der
Vo,stand des Verein« Spezlal . Versammlungen
»>it Angabe des Zweckes berufen.
Artikel S.—Vorstand.
Der Vorstand soll bestehen -
Einem Präsidenicn; Vice-Präf dcnten;
Zwei Sekretären i Einem Schapmeister j Drei
Vorst ZndS-Mitgliedern.
Dieselben sollen in der regelmäßigen Versamm
lung im (Dezember» aus eia Jahr erwählt wer»
! den.
Artikel o.—Pflichten des Vornan
de«.
! Der Vorstand soll als VollzugS-BuSschluß d«»
Vereins diene», und. außer der treulichen Voll
ziehung der Beschlüsse, namentlich der Ausfüh
rung der Vereins-Zwecke ln jeder Richtung sein»
besondere Aufmerksamkeit und Thätigkeit widme»
Udurch den Präsidenten in jeder Vereins-Ler-
schriftlichen Bericht über den Stand
> und die Kt rt,chritle der Vereins-Bestrebungen ad
>la»tk!i, sowie geeignete Vorschlägt und Anreguii
j gen zur itrwäguiig des Vereins vorlegen.
Die Beamte» haben außerdem während de»
j Ätrsai»iiilui>gei» die mit ihren betreffenden Aem
> t>rn nachherkommiicher Weise verbundenen Amtt-
Blrrichtmigen zu erfüllen.
Artikel?.—ginanzen.
Llwaig« Vereins Ausgaben werden durch Um
lage auf die ordenilichen Mitglieder oder durch
frelwtllige Beiträge gedeckt.
Artikel B—R it telzu m Z n> eck.
Cs ist dlc Pflicht jedes Mitglieds, durch eigen,
Änrram'ge» w seinem TtZirkungakreis» den Zwä
des Vereins fördern, und den daraus be,ltg<
lichen Mitilmlunqen des Lorstandes nach Maß
gabe des Namens die Spalten der unter seiner
Geltung stehenden Z- tungen zu öffnen.
Der Verein betrachte» als Hauptmttirl zur Er
reiibung seines Zweckes:
und Pflege deutscher Volt«
Erziehung. und in Folge dessen mach» er e
den, Vorstände sowie jedem einzelnen Mitgliel
,ur Vflicht, nach Kräften anzuregen oder zu ve>
! anlassen -
1 ) Tie Gründung oder Unterstützung deulsch
ZonnlagS-oder Wochenscbulen sllr die Kinder ur
Erwachsene, sowohl ,ur Erhaltung der deutlchD
?prache, als auch zu Auesiillung der im «nglischl
Valke-Erziehung<!>vrs«n vorhandenen Lücken.
2 1 Tie Anlegung und Benutzung deuis»
VolkS-Bibliotbeke» I
3 ) Die Unteistützung deutscher Vorträge u>
Norlestingen. D
4,) Die Bildung deutscher Vereine behM
! Uebungen lm richtig'» Ausdruck der deulsckW
/ 5 1 Die Gründung von deutschen
lichen Bildungs-Anstali'n überhaupt.
Buff al o, Zeitig di,W
Morgen brach ein Feuer in der
Straße in Teller s Spiegel-FaVnk aM
Sein Laden wurde zerstört.
520,000. M
Folgend, Läden wurden ebenfall« M
stört: H. Brown s Kleider - EtablM
' ment; das Schuh-und
ment, O. P- und Co., >
H 75,000 geschabt; das
fel-GesÄ'äft Bedits und JavetS,>
Lager auf v«M>» geschätzt.
Das Tapeten-Etablissement BergM
und Co., und der Laden Bogert'öM
Doolittle S litten durch Wasser.
Der Gesammtverlust wird auf KIW
>'W geschäht, der größtentheilS vers^
Salt La ke E >ty, 24. Febr.W
ist jetzt ermittelt worden, daß 255 JW
i.er in dem Treffen am Bear
tobtet wurden. KV entkamen beim
des Treffens, eh, si, umzingelt wur>M