Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, December 03, 1862, Page 2, Image 2

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    KriegS-Nachrichten
Wir laßen hlernachslehend die wichllgflen und
mtlst wahrschrinlichtn—denn alle ,u geben.ist ln
einem wöchentlichen Blatte reln unmöglich—
Krieg«-Nachrichi»n, Truppen-Bewegungen, u. s.
w., wieder, wie sie von Tag zu Tag bei »»« ein
treffen, folgen, damit unsere Leser von allen Vor
fällen lin Zusammenhang unterrichtet werde» >
Der Krieg für die Auiou.
Vom KeleAssehauiplahe.
General Sigel's Rückzug.
F a i r 112 a r C 0 u r t h a u S, 2lste»
November. Schlechtes Welter und schlech
te Wege hier. Die Rebellen dringen mit
furchtbarer Kühnheit hinter Sigel's zu
rückweichenden Corps her und fallen
fortwährend über dessen Pickets her. Am
26. November trieb die Rebellen-Caval
lerie unsere Pickets über die Bull Run
Brücke, Z Mann wurden gefangen. Die
Rebellen streichen bis auf A Meilen nach
Centreville hin. Das Lager vom 68sten
Neuyork Regiment wurde bombardirt,
sobald es verlassen wurde, so daß auch
einzelne Leute, die schleunigst abzogen,
verwundet sind.
Bon der Potomac Armee.
Falmouth, 24. Nov., Abends.—
Der Tag ist ruhig vorüber gegangen, oh
ne daß irgend etwaö Bemerkenswerthes
vorgefallen ist.
Die Kirchenglocken in Fredericköburg
wurden geläutet und kündigten die Stun
de deS Gottesdienstes an, obgleich die mei
sten Einwohner aus der unglücklichen
Stadt geflohen waren.
Wenn durch die Rebellen der Paßirung
des Stromes durch die Vereinig. Staaten
Truppen Widerstand entgegengesetzt wer
den sollte, so ist ihr Glockengeläute zum
letzten Mate gehört worden.
In voriger Nacht sind die Festungs
werke von Fredericksburg etwas ausge
dehnt worden, eS sind aber keine neuen
Kanonen sichtbar.
Von IVaschington.
Wafchi,l g t 0 n, 25. Nov. Hen
ry Dewy, ein parolirter Gefangener des
Bten Vereinigten Staaten Jnfanterie-
RegimentS ist heute in General Sigel's
Hauptquartier von Richmond angekom
men. Er erzählt, daß die Rebellen an
Festungswerken in Front und im Rücken
der Rebellen - Hauptstadt eifrig arbeite»
und daß daß Volk voll Vertrauen ist, die
Stadt halten zu können.
Auf seinem Wege über Culpepper und
Warrenton sah er zwischen dem Rapidan
und Rappahannock Strome etwa 15,666
Rebellen, aber keine diesseits Warrenton.
Stonewall Zackson'a Sewegungen.
Waschington, 25. Nov. Der
„Chronicle" entnehmen wjx Folgendes:
Gen. Sig e l sHaupt q u a r
tier, 25. Nov., um 6 Uhr Abendö. Es
kann keinem Zweifel mehr unterliegen,
daßderganze nordwestliche Theil vo» Vir
ginien durch die Rebellen verlassen ist.
Den Finten, welche die Rebellen gegen
Sigel's Armee-Corps gemacht habe», ist
eö nicht gelungen unsere Truppe» heraus
zulocken.
Tie haben ihre Streitkräfte zur unmjl
relbare» Vertheidigung von Richmond zu
rückgezogen.
Stonewall Jackson hat ohne Zweifel
seine ganze Streitmacht nach Richmond
genommen.
Von Wkite'ö Guerillas treiben sich ei
nige Streif-Partien in der Nachbarschaft
von Leesburg, Mount Gilead und Mar
rinSburg umher.
In Winchester,Perryville und Snickers
Gap sind gar keine Rebellen.
Die Rebellen haben Warrenton qe-!
räumt.
FairfaxCourtHoufe, 24. Nov.
Patrouillen sind heute Abend yon verschie
denen Richtungen hier angekommen. Al
le bringen die Nachricht, daß diesen Theil
deS Staates Jackson mit seinem Kom
mando verlassen hat und nach Fredericks
bürg und Richmond marschirt ist,
Servegungcn ve» Rebellen Gen.»,agg.
Naschville, -23. Nov. Man er
langte einen Brief vom Gen, Presto» an
seine Frau, datirt im Lager zwischen
Chattanooga und Murfreesboro am l 2
November, worin er sagt, daß er mit
Bragg, Hardee und Buckner nach Mur>
freeöboro geht. Preston sagt: „Ich war'
te mit Ungeduld auf die Entwicklung des
Winterfeldzuges unter Buckner. Mein
Muth ist gesunken, als ich Kentucky ver
ließ. Wird die Verfolgung unerträglich,
so sucht Zuflucht in Canada."
Der Feind soll entschlossen sein, auf
dem andern Ufer des Tennessee Stand zu
halten; die Militärbehörden haben kein
Vertrauen dazu. Man sagt, daß die Re
bellenmacht bei Murfreesboro auf 2UMX)
Mann angeschwollen ist, und daß sie star
ke Reitertruppen ausgeschickt haben, um
den Cumberlanvfluß zu blockiren und die
Eisenbahnverbindungen zu unterbreitn.
Unsere letzten Kundschafter sagen, daß
Bragg 's Ttab in Tullahoma ist ;er aber
ist nicht dort, sondern in Murfreesboro.
Vorige Woche fingen unsere Streif-
Partien 20V Mann Rebellen, und starke
Fouragirungstruppen waren erfolgreich.
Morgan und Forrest haben ungefähr
Is<l unserer Leute gefangen, darunter 15
vom 5. Kentucky CavaUerie - Regiment,
meist Nachzügler.
Es steht eine Rebellen-Brigade unter
General Johnson in Schelbyville. Uni
onsleute leisten in mehreren Orten Mit
tel Tennessee s der Eonscription bewaff
neten Widerstand, Es stehen setzt It),-
NW Rebellen in Tullahoma. Ihre Be
lagerungsgeschütze sollen sie nach Mur
freesboro schicken. Die RebeUcnmacht j
zwischen Chattanooga und Murfreesboro
soll Ky,tXX> Mann zählen. Die Rebel
len dringen ihre Neger und Eigenthum
in südlicher Richtung weg. Bier Uni
onSleute sind in Wilson Cauntv ermor
det worden.
KS" Falsche Einlhaln-Noten aus die Farmers
Bank von Bücke Caunt? find im Umlauf.
von der Armee de« Gen. Lurnflde.
Fredericköburg, 25. Nov.—
Gestern Abend sind l 5 Deserteurs von
Longstreet S Armee über de» Strom ge
! komme» und in s Hauptquartier deö Ge
neral Sumner gebracht.
Sie sind zu verschiedenen Stunde» in
unsere Linien gekommen und stimmen in
ihren Aussagen überein.
Nach ihren Aussagen ist die Armee deö i
General Longstreet, das einzige, welches
auf dem Platze a»gekommen ist. Seine!
Stärke kann, wie sie sagen, nicht gerin
ger als 40,606 Man» sein. Gen. Hill,
der auch ein Armee-Corps commandirl,
wurde stündlich erwartet.
Die Deserteure sagen auch, daß im La
ger das Gespräch war, daß General Lee
beabsichtigt den UeberganH über den Rap
pahannoc mit seiner ganzen Armee strei
tig zu machen und dies zu einer Haupt
schlacht des Krieges zu machen.
Die Kanonen beherrschen dir Furth
Fallmouth gegenüber und den Pu»kt,
wo General McDowell im Frühjahr sei
ne Ponton-Brückelegen wollte.
General Suniner'S Grand Division
bildet jetzt die Vordergarde. Die von
General sumner bewilligte Frist ist heu
te Morgen abgelaufen.
Fast vie ganze Bevölkerung hat die
Stadt verlassen und ist entweder »ach
Richmond gegangen, oder auf die Dörfer
geflohen.
Waschington, 26. Nov. Von
Fallmouth eingegangene Depeschen von
gestern zeigen deutlich, daß die Rebellen,
statt Fredericksburg zu räumen, kräftige
Vorkehrungen treffe», uns den Ueber
gang über den Strom streitig zu machen.
Statt der kleinen Garnison, die daselbst
vor acht Tage» war, ist diese jetzt durch
die Divisionen unter Longstreet und Hill
verstärkt und deren Stärke wird verschie
de» zu 46,66» bis 75,666 Mann angege
ben und zu deren Schutz sind furchtbare
Batterien aufgepflanzt.
Bv>» <ven Burnflde S Armee
Wafchi » gt 0 il, 26. Nov. Bri
gade General Stabel, welcher hier ist,
stellt unS die Front als ganz frei von be
> ivaffneten Rebellen dar.
RocognoScirungen sind in verschiede
nen Richtungen gemacht worden und bei
dem Corps deö General Sigel herrscht
der Glaube», daß diesseits deSßlueßidge
keine Rebellen-Streitkräfte sind. Ge».
Sigel will indessen seine gegenwärtige
Stellung halten, bis eö possitiv ausge
macht ist, dap daS Shenandoah - Thal
ganz von de» Reellen geräumt ist.
Von Falmouth sind Beschwerde» ein
gegangen, welche sich über den Civilisten,
mit Einschlußder Sutler auferlegten Be
schränkungen beklagen. Sie sagen, daß
die Armee der Sutler - Zufuhren bedarf
und daß der commandirende General
wünscht, daß solche angebracht werden.
Feldlager bei Falmouth, 26.
Nov. Die Soldaten dieses Armee-Corps
wünschen sehnsüchtig, daß daS Vorrücken
der Armee über den Strom beginnen möge
und wundern sich darüber, daß daß Bom
bardement vo» Fredericköburg noch »icht
angefangen hat.
Diejenigen, welche die Natur »uferer
Position und die der feindlichen würdigen
und die auf unsere Seite zu überwinden
de» Schwierigkeiten berücksichtigen, sind
indessen von der Klugheit des Aufschubs
des Beginnens der activen Feindseligkei
ten überzeugt und mit dem Aufschub der
Operationen einverstanden.
General Hooker ist fast ganz wieder
hergestellt von seiner Lähmung. Er geht
ohne Stock umher und reitet mit Sicher
heit und ohne Beschwerde.
Letzter Bericht von Burnsides Armee.
F a l in o u t h, Va>, 26. Nov. Fünf
oder sechs feindliche Batterien, welche den
Strom beherrschen sind deutlich sichtbar.
Außerdem ist eine Anzahl gezogener Ka
nonen auf einer Anhöhe aufgepflanzt,
offenbar in der Absicht, unser Lager zu
beschießen.
Die Rebellen treibe» sich in großer An -
zahl in den Straßen umher und bewachen
unsere Bewegungen, da aber unsere Feld
lager außer dem Bereiche der feindlichen
Kanonen entfernt sind, so kann nur we
nig entdeckt werde».
Die Wege hier ringö umher, sind in
einem entsetzlichenZustande,da der furcht
bare Regen dieselben für Wage» ganz
unpassirbar gemacht hat, waS die Bei
proviantirung der Armee höchst schwierig
macht.
Bis jetzt ist kein Versuch gemacht den
Strom zu überschreiten und der Ueber
zang wird wahrscheinlich verschoben wer
! den, bis die Eisenbahn-Verbindungen!
! vollständig hergestellt sind.
Bon der Potoiuac Ariuee
ffalnwulh, 23. Nov".'"'
Die Eisenbahn von Acquia Ereek ist
gestern vollendet worden und heute Mor-
gen kam eine Lokomotive herab. Die
Zufuhren von Lebensmittel», Fourage
! und sonstigen Bedürfnisse» werden fortan
-durchdie Eisinbah» bewirkt.
Der Feind ist eifrig beschäftigt, seine
Erdwerke zu erweitern und zu verstärke»,
besonders u» Rücken und auf der rechten
und linken Seite von Fredericksburg.
Seine Operationen sind von unsern Sig
nal - Stationen durch Fernröhre deutlich
sichtbar.
Diejenigen welche Bescheid wisse», be
haupten, daß der Uebergang des General
Burnside über de» Rappaliamiock durch
den Mangel an regelmäßigen Zufuhren
verursacht sei und daß er, sobald diese ge
sichert seien, sofort vorgehen werde,
Merkwürdige Konsequenz.
Man nehme das erste beste sogenannte
„demokratische" Blatt zur Hand, so kann
man im Boraus überzeugt sein, darin
Zweierlei zu finden. Zuerst einen oder
mehrere Heul-Artikel über die „ungeheu- i
ren Ausgaben der allg. Regierung,' die
„ furchtbare Smierlast" ?c., und gleich
darauf einen Puff auf eben diejenigen
Prosklaverei- und Stillstands-Generäle,
welche Schuld an der Verschleppung des
Krieges, somit also auch an der steigen
den Steuerlast Schuld sind. Das ist ~de- j
mokratische " Consequenz.
A» wem die Gclnild?
DieChicagoTribune bespricht die Ver
zögerung der Militäroperatione» alif »ol
gende Weife und mag i» »lanchel Hin
ficht nicht sehr Unrecht haben :
Als der President an s Ruder kam,
fand er einen getheilte Norden und einen
rebellische», kriegerischen Süden, der nicht
allein den Bestand seiner Administration,
sondern anch die Fortdauer der Union
und unserer freien Institutionen in Frage
stellte. Die Gefahr war groß und Tau
sende vo» guten Männern, welche ruhig
denke» und vom Geist deö reinsten Pat
riotismus hkseeil sind, fürchteten, daß der
President trotz seiner anerkannten Fähig
keit, Weisheit, Vorsicht und Äeouio nicht
im Stande sein werde, die Hindernisse zu
übersteigen, welche ihm im Wege lagen.
Das Erste und Wichtigste, was zu thun,
war die Einigung des Nordens. Um dies
zu bewerkstelligen, und damit er nicht ge
nöthigt sei» sollte, Krieg mit Denen zu
beginne», die in der Wahl gegen ih» wa
ren, während der Krieg gegen vie Rebel
len Z?fühvt werden mußt?, sah sich Lin
coln genöthigt, außerordentliche Conces
sionen in seiner Politik, die sonst rein re
publikanisch gewesen märe, eintreten zu
lassen. Dasselbe hatte er in der Wahl
seiner Beaniten und Offiziere zuthun;
er mußte die Dienste Solcher annehmen,
welche die Grundsätze »icht theilten, die
i ihn in den Presidentenftuhl gebracht hat
! ten und die von den besonder» Jnstitucio
> nen des Nordens wenig wissen wollten. —
So kam eS, daß Kentucky im Rathe
herrAte, während Westpoint und Geue
! ral Scott im Felde ununischränkte Herr
schaft ausübte».
Dem Einfluß der Politik, zu der er ge
! zwunge» war, nicht durch Drohungen,
' sondern durch die Verhältniße, die ihn
umgaben, und den Männer», die er, um
diese Politik zu verfolge», wähle» mußte,
haben wir alle Verzögeruiige» und Un
glücksfälle, alle die Erniedrigung des Na
! tionalstolzeS und alle die nur zu harten
! Prüfungen der Geduld zu verdanken.
, Waren es Republikaner, welche vor ei
-1 nem Jahr sich einer energische» Führung
Krieges widersetzten? Waren die Re
publikaner dagegen, daß unsre Armee sich
aus Feindes Land verproviantiren sollte?
Waren sie gegen die Confiscation des Re
belleneigeiithlims, gegen die Einaiicipa
tio» der Sklaven ? War der General ein
Republikaner, der vom September bis i»
! den April hinein mit 227,666 Mann in
Waschington saß, während die feindliche
Armee bei Manassas kaum 5-6,666 Mann
zählte und ihm täglich Botschaften sand
te, ihn zum Kampfe einladend < Warder
ein Republikaner, welcher die Armee in
die Chickahominy - Sümpfe sandte, dort
von April bis August riLite und blos ein
mal seine Operationsbasis änderte ? Ist
der ei» Republikaner, der schon seit ei
nem Monat von de» Höhen am Aiitietam
auf de» geschlagene» Feind herabschaut?
Ist General Halleck ein Republikaner—
der bei Corinth Fiasko machte und jetzt
ist ? Ist Don Carlos
j lang sich zwischen Dekatur und Steven
! son in Alabama herumdrückte, während
sich der Feind in seiner Flanke sammelte
j und ihn zwang, nach Lonisville zu retiri
! Ren ? Ist er ei» Republikaner ? McClel
lan ist ei» Demokrat, Halleck ist ein De
mokrat. Buell ist ei» Demokrat, der
! nicht aus Liebe zu unserer Sache gegen
j den Süde» kämpft, sonder» weil militä
! rische Disciplin vo» ihm verlangt, seine
j eigene» Ueberzeugungen dem Befehl fei
»eS Vorgesetzten zum Opfer zu bringen.
Aber warum handelte der President
! nicht—er als Obercommandant? ist die
! Frage Denjenigen, welche die Verant
i wortung auf Lincoln schieben wollen.
! In der Verfolgung des Zweckes, den Nor-
I den vereinigt zu erhalten, nachdem ihm
! eine Einigung gelungen war, forderte eS
! die Klugheit, sich zu fügen oder zu riski- j
Ren, daß Alles verloren gehe. Wir wol
len einmal sehen, was die Entfernung
McClellans hervorgerufen hätte. Die
Sklaverei - Demokraten hatten ihn be
reits als Presidentschaftökandidare» auf
gestellt ; sie gaben vor, daß sie das unbe
dinateste Vertraue» in sei» militärisches
Talent hätte», ein Talent zum Nichts
thu». Die pomphaftesten Lobpreisungen
wurden über ihn ausgegossen ; er stand
höher als Cäsar, Hannibal, Pompejus,
Friedrich der Große oder Napoleon »iid
doch hatte er in seinem Leben noch keine
entscheidende Schlacht gewonnen. Hätte
der President, der mitMcClellansKriegs
führung durchaus nicht zufrieden war,
diesen vor seiner Jndossirung der Einan
cipationsproclamation entfernt, wer hät
te dem Sturm widerstehen können, der
sich erhoben hätte? Seine Anbeter hät
te» erklärt, daß dieser Krieg kein natio
naler, sondern ein Partheikrieg sei, und
daß ihr Liebling entehrt worden, weil er
populär ist.
Wir dachte», Lincol» sei zu nachgiebig,
aber wir konnte» nicht so gut wie er die
Größe der Gefahr sehen aber als man
uns mit Mob drohte, sollten »vir eS aber-!
Mals wage», seine Entlassung zu befür
worte», da erkannten wir die wahrschein
lichen Beweggründe, welche de» Arm zu
rückhielten, der das Beil schon mehrmalo!
über dem offizielle» Haupt deö ~junge»
Napoleon" geschwungen halte. Von dem
Tage a», a» welchem McClellan in die!
Klaue» der Politiker in Waschington fiel!
und in daS äußere Ansehe» eines Presi-!
dentschrfls - Caildidaten hineinbugsirt 5
wurde, fand Lincoln keine einzige Gele
genheit, ihn zu entfernen. Ihn zu be
halteii, war voller Gefahr, wie die Ver-!
gangenheit lehrt
Es stand in Lincolns Macht, Fremont
abzusetzen, weil er wußte, daß die Repub- j
likaner, wenn sie auch unzufrieden waren,
doch als loyale Bürger treu der Consti- i
tution bleiben würden. Er konnte Hu»«
ter absetzen, weil jener that, was der Pre
sident unterdessen selbst ausführte. Er
konnte sehen, daß Banks und Sigel sich
Erniedrigungen gefallen ließen, denn er
wußle, daß Massachusetts zu Hause und
die Deutschen überall treu sind.
McClellan abzusetzen—wir zweifeln, ob
die Zeit, dieses zu thun, schon gekommen
ist und wir haben den Grund angegeben,
warum wir eS thun.
Wir haben nun gezeigt, waS einer Vor-
wärtöbewegung der Potomacarmee im
Wege lag und »vie grundlos die Anklagen l
sind, daß die Republikaner an den Ver
zogerunge» und Unglücksfällen Schuld
seien. Später werde» wir beweise», daß
McClellans Handlungsweise einen Theil
eines zusammengesetzten Plans bildet,
den vie Führer der demokratischen Partei
ausgebrütet haben, und der darin besteht,
unsere Hilfsquellen und die Geduld des!
Landes zu erschöpfen, so daß endlich und
als Ende des Kampfes der Norden willig 1
werden soll, die berüchtigt gewordene»!
Worte vo» General Scott zu wiederho
len : „Eigensinnige Schwestern, geht in
Frieden!"
Wtwas für Ariedens-Denivkrate» i
Lieut. Peterssenn, vom l67sten Ohio!
Regiment hat folgende» Brief an das
Pittsburg VolkSblatt gerichtet, auf wel
che» wir die besondere Aufmerksamkeit!
von FriedenS'Demokrate» lenken. Herrj
Peterssenn, früher in PittSburg wohn-
haft, war immer ei» eifriger Anhänger
L?'.' demokratische» Parthei u»d vor zwei
Jahren Candidat derselben für die Ge
setzgebung. Aber von einem schmählichen
Compromiß und faulem Frieden mit den
Rebellen will er nichts wissen und er ließt
ven perside» Friedensheulern, den feigen
Schleichern und Verrother», den Tert in
einer Weise, welche seinem Patriotismus
alle Ehre macht.
Die von Hrn. Peterssen» ausgespro
chene Gesinnung bezüglich eines schimpf
lichen Friedens ist übrigens die Gest»
nung der ganzen Armee. Er sagt:
„Hier hört man so viel vo» einer Par
ilxi im Norden sprechen, welche de» Krieg
durch ein schmähliches Compromiß mit
den Sonderblindlei» beendige» möchte.
Wer können wohl diese feigen Gesellen
sein ? Auch in PittSburg soll es einem
Privatbriefe zufolge viel vo» diesem Ge
sindel gebe». Ich wünschte »ur, daß alle
diese Personen oder doch die „Anführer"
der sogenannte» Friede»sparlhei hier wä
re». ViUeicht wäre» sie bald kurirt. Ich
würde ihnen den Friedhof des ehemaligen
katholische» Instituts und jetzigen Milj
tärhospitalS bei Fairfar Seminar») zei
gen, wo seit September an 866 brave
Soldaten beerdigt wurden, welche die lie
be Heimath verlasse» hatte», um für
Euch z» kämpfe», Ihr FriedeiiSheuler,
damit Ihr Euch ferner der Segnungen
einer freie» Regierung erfreuen solltet.
Wie, Ihr wollt de» Krieg auf eiue feige
Weife beilegen? Habt Ihr vergessen,
wie viele Opfer an Gut uild Biut das
Land schon gebracht hat, und sollten alle
diese Opfer fruchtlos gewesen sein? Denkt
Ihr »icht an die Wittwen und Waisen,
a» die Massen von .«rüppeln und Kran
ke», welche Ihr doch seden Tag zu Gesicht
bekommt ? . /
Fragt Euch selbst, wer diese» Krieg
begonnen hat ! .. ,
War es nicht der Süden, welcher^»nser
ruhmreicheSNationalbanner inden Staub
getreten hat ?
Meine politische Stellung ist unter
«Tuch allgemein bekannt. Ich bin De
mokrat und bleibe es und würde eö gerne
sehe», wenn dieser Krieg vorbei wäre,
damit wir Alle wieder einig und friedlich
zusammenleben könnten. —Aber lieber
wollte ich sterben, als unter einer Regie
rung lebe», welche eine» schmachvolle»,
feige» Frieden auf unsere eigenen Kosten
! geschlossen hätte.
Vielleicht sehe ich zu trüb, vielleicht biu
ich nicht gut berichtet. Ich hoffe, daß das
Volk und die Armee in gutem Einver
ständniß bleiben; denn daS können sich
die „Friedensstifter" hinter'sOhr schrei
ben, daß die Soldaten mit einem faulen
Friede» »icht zufrieden wären und daß es
leicht „schellen" könnte, wenn der Krieg
anders als aus ehrenvolle Weise zu Ende
gebracht würde."
Nom Vamp Philadelphia
Ein Correfpondent der Montgonierh
Caunty Preße macht folgende drollige Be-
Merklingen über daö dortige Lagerleben :
Ich hoffe daß Ihr mir erlaubt Euä, ein
wenig über den Hergang im Camp zu
schreiben, und wie das Soldatenleben ist.
In manchen Stücke» geht es unterschied
lich her.
Es kamen schon manche zu Fuß »ach
den? Lager und gingen zu Fuß wieder
hinaus ; Ändere komme» zu Fuß hinein,
und reite» auf einein ~Riegel' hinaus;
»nd wieder Andere kommen langsam hin
ein, nnd gehen schnell hinaus. So geht 6,
Siner hat das Geld, und der Andere den
Sack. Ich glaube, daß die Lcnte im Land
mehr davon wissen als wie die Soldaten
im Lager. Ich hörte schou oft, daß die
Leute im Lande wissen wollten, die
date» hätten nichts zu essen, und müßte»
unterm freie» Himmel schlafen
wundert mich, ob die Leute zu Hause den
ken die Soldaten könnten vom Wind le
ben, und auf den Bäume» schlafen.-
Nein, dies ist noch nicht ganz so. ü!son
Weiler wollen wir noch nicht Ipreche».
Wir haben mehr zu essen als wir esse»
können. Wir bekommen dreimal des Ta
ges Fleisch. Das meiste davon ist gutes
Rindfleisch und der Rest besteht aus ge
kochtem Schinkenfleisch. Immer frisches
Brod, Molasses und Reissuppe etc., er
halten wir. Wenn andere Compagnie»
es »icht so habe», so ist das a» deren Of- i
fiziere» gelegen, wir für »»s, haben zu!
jetziger Zeit nichts zu klage».
Die Einmusterung von Compagnien
geht jeden Tag vor sich. Es kommen alle >
Tage so einzelne in's Lager, und viele
kaufen sich Substitute, die sich einmustern
lassen, das Geld nehmen, und nachdem j
nicht mehr gesehen werden. Leute mögen
sich in Acht nehmen! Es werden viele auf
dem ~ Riegel" hinausgerittcn, weil siez
mit Substituten speknliren.
Aua dem Süden.
Die Richmonder Matter sagen, die
Conföderirten habe» in Fredericksburg
Tabak im Werthe von fast H10«),WO zer
stört, damit er nicht in die Hände der Bun
desregierung falle. Gen. Lee habe jede
Unterhandlung mit den Föderalen zurück
gewiesen und allen Frauen und Kindern
befohlen, die Stadt zu verlassen, da er sie
zu behaupten gedenke-
Vor einen, Jahre.
Vor einem Jahre hielten die Rebelle»
d.is südliche Ufer des Potomac von einen,
Punkte nicht weit linterhalb Waschington
a» mit Vorktau» und Norfolk besetzt, so
wie de» Theil vo» Vilginien, der auf den,
ostlichen Ufer der Cheafepeake Bai liegt.
Alles das ist jetzt in unserem unbestritte !
»e» Besitz.
Vor ei»ei» Jahre standen wir in Ost
Virginie» auf der Defensive und hielre»
nur eiue» Halbkreis Waschington gegen
i über befetzt; jetzt haben wir mindestens
!ein Drittel der Old Dominion.
Vor einem Jahre war mehr als die
Hälfte vo» Kentucky in de» Häilde» der
! Rebellen ; setzt ist Kentucky, obwohl wie
derholt von den Rebelle» überzogen und
! verheert, thatsächlich von den Rebellen ver
l lassen.
Vor einem Jahre war Südwest-Mif
j souri de» RebeUenmarodeurs preisgege
brN; jetzt ist kaum eine Guerillabande
und keine furchtbare Rebelleumacht im
! Staate übrig.
i Vor einem Jahre hatte Arkansas die
Bundesflagge »och nicht wehen sehe» ;
seitdem ha» eine BundeSarmee de» Staat
von den Bostoner Bei gen bis an den Mis
sissippi ohne ernstlichen Widerstand durch
zogen.
Vor einem Jahre wehte keine Bundes
flagge i» Tennessee, odwohl ein Drittel
der Bevölkerung loyal war: heute halte»
wir die Hauptstadt Naschville, de» einzi
ge» beträchtliche» Hafen Memphis, einen
großen Theil deö Staatsgebietes und alle
schiffbaren Flüsse dieses Staates besetzt,
Vor einem Jahre war der Mississippi
unterhalb Cairoausschließlich inden Hän
den der Rebellenheute weht die Bundes
stagge längs des ganze» FlusseS mit Aus
nahme etwa einer Meile bei VickSburg.
Vor einem Jahre besaßen wir in Nord-
Carolina nur Fort HatteraS; jetzt habe»
wir Newbern, Waschington uiid Zweidrit
tel der Küste, und den Albemarlesund.
Vor einem Jahre besaßen wir fast gar
»ichtö in Georgia ; jetzt habe» wir Fort
PulaSki besetzt.
Vor einem Jahre halte» wir i» TeraS
nicht Fuß gefaßt; jetzt ruhe» Galvesto»,
! der Sabine-Paß und andere Häfen fried
lich unter der Bundesflagge.
Vor einem Jahre war Arizona und der
größte Theil von Neu Menko im Besiv
der Rebellen; jetzt ist Neu Meriko sammt
Arizona der Union wiedergegeben.
Vor eine», Jahre hielten die Rebellen
Pensacola und fast alle Häfen vo» Flo
rida besetzt; jetzt sind alle diese» Häfen
in unser» Hä»de».
Unsere Blockade der RebeUeiiküste ist
weit wirksamer, als vor einem Jahre.
Daß sind die Auspizien, unter denen
unsre bedeutend verstärkten und reorga
ttisirten Armeen im Begriff stehen vorzu
rücken.
Doch weit mehr hätte erreicht sei» kön
nen, wenn mehr Einheit und Energie in
der Regierung, und Seitens unsrer Ober
befehlshaber mehr guter Wille und auf
richtige Hingebung an die Sache des Lan-
Regierung jetzt auf dem rechten Wege
bleibe» zu wolle» scheint, so können wir
i ihr nur zurufen : "Glück auf!"
Die Armee vor KrederickSb»rg.
Noch ist zu keinem Angriff vor Freder
ickSburg gekommen. Die Rebellen ver
muthen, das« die Armee des Gen, Burn
side von Fredericksburg sich ».ich Acguia
Creek wenden werde, dort eingeschifft und
irgendwo in der Nähe von Richmond ge
landet werden soll. Trotz dem rüste» sich
die Rebellen auf jeden möglichen Vorfall,
ziehen bedeutende Truppenniassen bei
Fredericksburg zusammen, werfen Schau
zen auf und ärniiren sie und drohen da
mit, jeden Versuch eines Uebergangs zu
bekämpfen.
Die Eorrespondenlen aller Blatter
stimme» darin überein, daß der letztere
gen jede Vorwärtsbewegung außero!
dentlich eischjverl. Der Boden ist der
Art, daß der Regen darauf lang stehe»
bleibt, ohne abzulaufen oder eingesogen
zu werden, und daß Weg und Steg sich
allmählich in eine zähe Masse verwan
delt, welche vollständig unpassirbar ist
für Mann und Vieh.
Bon denißebeUen-General vongstreet ö
lZorps kamen kurzlich 15 Deserteure über
den Muß zum Hauptquartier von Gen.
Siimner. Sie sagen, Longstreet's Ar
nieecorpv sei das einzige, welches zum -.>3. j
November bei Fredericksburg angekom
nie» wäre. Es sei mindestens
Man» stark. Man erwartete
stündlich auch noci' das Armeecorpv von
D H. Hill, als die Deserteure da 6 La
zer verließen. Sie sage» a»ch, daß man j
im Rebellenheer allgemein der Ausist
war, daß General Lee mit seiner ganzen!
Zlrmee den ttebergang über den Rappa-!
Hannock streitig machen würde.
Am Arsten November gingen de» gan^!
>en Tag Bahnzüge von Fredericksburg
»ach Richmond und auch noch in der Nacht
auf den Fast die ganze Bevölkerung!
hat die Stadt verlassen und ist entweder
nach Richmond oder nach den Dörfern
gegangen, die weiter zurück vom Fluß lie-!
zen.
A c q u i c» (5 r e e k, Birg., Nov.
Die Eisenbahnverbindung von hiernach
>eni Potomac ist eröffttet und die Brücke!
über den Fl»ß wird so schnell wie möglich!
gebaut.
Desertöre.
in.' Rebellen-Zeitung von Lynchburg,
Miss., darüber, daß die Desertionen
von der Rebellen-Armee täglich in Masse
! vorkommen und im Zunehmen sind. Aber
das Schlimmste bei der Sache ist, daß es
immer die besten Soldaten sind, welche
durchgehen. Sie sagt ferner, die Regie
rung kennt die Größe dieses Uebels und
hat daher bestimmt, daß Desertö're mit
dem Tode bestraft werden sollen, wenn
> sie erwischt werden.
Gen. burnside zu Aquia Lreek.
AquiaCreek, Ba, 2<Z. Nov. Ge
neral Burnside hat uns hier einen Besuch
abgestattet. Er seht wohl aus, außer daß
er durch die mannigfachen Pflichten seiner
schwierigen Stellung angegriffen ist.
Mrs. Burnside ward hier heute erwar
tet.
Schreckliche« Nnglück auf dem Meer.
Ehrw. W. der uiiläiigst aus
dem brittischen Schiffe ~Tnnemouth" als
Begleiter der englischen Mädchen, welche
nach brittisch Columbia auswanderte»,
von Dartmouth!n San Francisco an
kam und jetzt wieder vo» Victoria zu
rückgekehrt ist, theilt folgende Einzelhei
ten eines Sceunglücks mit, die ihm vo»
einem der Ueberlebenden auf den Falk'
laiid-Jnseln mitgetheilt wurde».
Auf der Barke „Cubana," welche vo»
Coldera (Chile) »ach Swansea (WaleS)
unterivegs war, brach am 11. Juni Bor
mittags tl Uhr, ungefähr 366 Meile»
südöstlich von Cap Horn, Feuer aus
In zwanzig Minuten war das ganze
Schiff in Flammen gchüllt und innerhalb
fünf Stunde» nachher war es vollstä»
dig niedergebrannt. Dem Capilä», den
Beamten, der Mannschaft und einem
Passagier gelang es, in zwei Booten zu
entkommen ; sie konnten aber nicht mehi
als 4 Pfund Zwieback und 4 Gallonen
Wasser mit fortbringen.
Acht Tage lang fuhren sie einher, oh
»e Land zu sehe», während das Welter
die ganze Zeit hindurch regnerisch und
sehr stürmisch loai.
Eines der Boote, welches den zweiten j
Steuermann und 4 Matrosen enthielt,
wurde miigeworfkn und ging verloren,.
die Leute aber wurden gerettet unv in 5 l
j andere Bovi aufgenommen, Am vten
Tage landeten sie auf einer öde» Felsen
ittsel, unter dem Name» Boschine Rock
5 bekannt, neunzig Meilen südlich von den
! Falkland Inseln, Hier blieben sie neun
! Tage und lebten die ganze Zeit über von
l Schellfischen und Mnschein, Ihre Lei
! den waren grenzenlos. Sie wurden ge
! nöthigt Urin und Seewasser zutrinke».
Endlich gelang es dem erste» Steuermann
! und dem Zimmermann, die Einzigsten,
! welche noch im Stande waren, etwas zu
! thu», daS Boot wieder stott zu machen.
! Der Capitän »lachte sich darin mit 7 An
deren auf de» Weg nach den Falkland
Inseln, während man die Uebrigen, von
! Froste zernagt und »icht im Stande sich
von der Stelle zu bewegen, zurückließ.
! Am s,ten Jnli wurde daS Boot von ei
i »ein Schoner nicht weit von den Falklant
Inseln entdeckt, und die Veruiiglülktei,
! sofort aufgenommen und »ach diesen In
! seln gebracht. Ein anderes Boot würd,
sofort zu denen abgeschickt, welche bei
dem Felsen geblieben waren.
Man fand sie noch alle am Leben und
brachte sie in'S Hospital der Falkland
' Inseln. Zwei derselben, George Elliot,
i der zweite Steuermann und William Ed
! wards, ein Matrose, wurden bald nach
her durch den Tod von ihren Leiden be
freit. Bier anderen mußten Jedem bei
de Beine abgenommen werden und de>
Zustand der Ueberlebenden war im hoch
sten Grade bedauernswerth.
Von allen Seiten wurde die größte
Sympathie, nicht nur in Worten, so»
dern auch in Thaten für die Uiiglikkli
chen an den Tag gelegt. 24 Pfund Ster
j linn, wurden auf dem „Tynemouth," 26
Pfund auf dem englischen Schiffe ~Tri
ibune" und 25» Pfund von den Einwoh
nern der Insel beigesteuert.
Goldfelder an der nördliche» paeisie
Rüste.
Mit dem englischen Dampfer „Tv»e
z inouth sind »euere Nachrichten vom Nor
!de» nach San Francisco, Cal., gelangt.
In Victoria beginnt jetzt schon dao
Äoldfiebe»' für die nächste Season. Er
' sind wiederum Goldfelder entdeckt worden,
die, weil sie ebenso reich wie entfernt sei,-
' sollen, allen Leuten die Kopfe verdrehen,
- Sie sind am oberen Peace River, einer
!der Hudsons Bay Compagnie ivohlbe
kannten Gegend, Die Quellen dieses neu
en Goldflusses sind desselben Ursprunges
wie die des Frazer River, Beide besin
de» sich an Babine c'der Peaked Moun
rai», einem Ausläufer der Rock» Moun
der Frazer stieße» dem Pacisic,
die das Peace River dem Atlantie zu.
Die wenigen Leute, die im letzten Som
mer bis zum Peaee River vorgedrungen,
beschreiben das Land dort als niedrig,
eben, fruchtbar und wärmer als Cariboo,
iNach ihre» Berichten ist der Goldreich
! t!)ui» fabelhaft. Ein gewisser S. Piere,
! j,8,, der zurückkehrte und mil Vorrä-
theil für 6 Monate» den Goldfeldern >vie
der zueilte, will mit seinen U Kameradeii
in 8 Tagen niit der Pfanne aus
gewaschen haben.
Eine Menge anderer Miner, die zulück
kehrten um sich Provisionen zu holen, er
zahle» ähnliche Geschichten, und die Auf
regungen für die neuen Goldfelder ist da
her so groß, daß, wäre nicht schon dei
Winter vor der Thür, trotz aller gel>ab !
ten Täuschungen eine Völkerwanderung
nach dem Eldorado stattfinden würde, Ek
bilden sich indessen eine Menge Compag
nie», die im Frühjahre, sobald nur der
Schnee fort ist, den Kreuzzug gegen das
gelobte Land beginne» wollen.
das Silber und Gold steckt,
erfährt man so beläusig auö de» Dieb
stahlS-Bcrichten. Fast'jede» Tag liest
l ma», daß da und dort große Summen in
Silber und Gold aus einen, Hause ge
stohlen wurde». Die Leute hätte» das
Hartgeld weggesteckt, um eine» sichere»
Werth zuhaben, und woran sie Jahre
lang gespart und gegeizt, das verschwindet
in einer Nacht. Manche Leute treiben's
! sogar so weit, Kupfer und Nickel Cents
wegzustecken. Dies ist aber doch ein we
nig zu arg.
Aufschlagen der «vel-preise.
In Oil City, dem großen Centrum des!
Oelhandels, herrschtgegenwärtigdiegroß-!
te Lebendigkeit. Der bedeutende Aufschlag
der Oelpreise hat dem Geschäfte einen
neuen Aufschwung verliehen, und es gibt
! dort fast Niemand, der nicht in Oel >pe
culirt. Durch Kaufen und Verkaufe»!
von Oel macht dort mancher in einem Tag >
mehr Geld, als sonst in einem Jahre.
Bo» Harriöbnrg
Zn Harrisburg lief die Order von
Washington ein, daß keine Substituten
für conscribirte Mannschaft mehr ange
nommen wird. Dies wird von Vielen
für ungerecht gehalten und man nimmt j
an, daß eS widerrufen werde.
Traurig» in Tenncssee.
AuS NaschviUe wird unter dem
Noveinber geschroben :
„Unter de» kürzlich hier a»gela»gteil
Flüchtlingen herrscht allgemein die An
sicht vor, daß die Conföderirten keinen
Versuch inachen »verde», diesseits des
Tennessee River Stand z« halten. Ich
habe heute mit Bauern gesprochen, welche
ihre Ii» bis .'«) Meilen von hier gelegene
j Besitzungen im Stich ließen, um der Co»
scriplion zu entgehe». Auch sah ichNe
j ger Dutzendweise hei beifliehe», die ei» -
' stiinmig ausfegen, daß die stolzen Süd
männer die Neger per Wagen und im
Ketlengang nach dem Süden treiben.
Folglich halte» die Neger scharfe Wacht.
Die Gegend wimmelt von Solchen, die
.nach Naschville zu gelange» suchen
Manche werde» von Hunden aufgejagt
ei» Schwarze, von denselben bis 4
Meile» vo» hier verfolgt, wo Misere Pi
ckets die Hundejager mit einigen Ladu»
gen kalten Bleis begrüßten. Das Ziel
»dieser stolze» Advokaten „südlicher ßech
te unter Fönest, Breckinridge und Ge
lnossen geht lediglich dahin, das reiche
i Cumberland - Thal auszuplündern, ehe
die Unionö Armee ih»e» aus den Hals
kommt.
Die Bundes - Armee hat in de» letzte» >
drei Tage» wesentliche Fortschritte ge- I
macht, —aber in welcher Weise ist unnütz >
!ju sage». Das Publikum ka»» versich- >
> ert sein, daß Alles gut geht und daß vor I
gerückt wird. Es mag sei», daß die Re I
belle» genug zusammenrauben, um ihr»"!
Armeen für eine Weile zu unterhalte»,!
aber wie dei Winter heranrückr, werden>
! die Cnlbehrunge» und Strapatzen die sie>
! z» erleide» habe», furchtl'ar auf lie ein W
wirke». Wir weide» ohne Zweifel einenW
. lüchtige» Wi»le> feldzug erlebe», lliijerM
' Armee wild das Land vo» den RebelleiM
säubern, mindestens sollte sie es.
RofeiicraiiS meint eü ernstlich, er beabM
sichligt offenbar, die Art a» die
dieser Rebellion zu legen. Es heißt
vaß, wohin er immer marschirt,
ragende Rebellen entweder Reue
und sich bessern oder »ach dem
ivander» müsse» ; daß sie de» Eid
Treue leisten und reiche Bürger
künftiges guteS Verhalten stellen
sen, wenn sie da n»d im Bes'tz nnd GM
nuß ihres Eigenthums bleiben wolle». M
Roseiicratts ertheilt keine Päsie mehr
Civilisten und somit wird der
lufhören.
Di, SitnenjUcht ,n Califorine». W
Der Stockkon Republican bemerkt uW
vie Bienenzucht dieses Staates, daß W
diesjährige Honig - Ernte den
ver Bienenväter im letzten Jahre
stenö in etwas wieder gut machte.
letzten Jahre dachte man schon daran,
eben aufblühende Geschäft ganz
aufzugeben, aber jetzt, nachdem
>nählig ausgefunden, wie und wo die
»en am besten dem Lande zu acclimaM
ren sind, hat die Zucht einen so
?en Aufschwung gewonnen, daß sie mM
»igen Jahre» eiue sehr wichtige
>es Erwerbs werde» wird'. Die
Gegend für Biene» ist uustreitigW
La» Joaqui«. Gerade darin, daß W
früher an ihrem Fortkomme» i»M
Marfchgegeiid zweifelte, u»d sie wälM
)es trockeiie» SommerS i» den l>ol>t«
legenen Gegeiide» verhungern
vaSHinderniß einer erfolgreiche»
,«cht. Jetzt aber, nachdem man
fange», mit de» Stocke» vo» einenW
zu,» ander» zu ziehe» und, ganz derM
leszeit gemäß, entweder die höherenM
nen, oder die üppige» Marsche»
Zoaguin zn benutze», ist dies
beseitigt, und die erzielten
wahrhaft erstaunlich. Einen
Ser Zunahme der Bienenzucht
sich am beste» dadurch machen, d,M
einziger Bienenkorb Vei feitigei in W
ton, Herr Brown, >m letzte»
3,1»74 Kolbe auf Bestellung machtW
San loagui» Thale trifft man jeW
nahe jede Meile Jininenzäune
KX» Körben, und in allen kann maiM
lich den guten diesjährige»
deu ungeheuie» Aufschwung der
jiitlit beobachte»,
r,, Gap» ltkngpä,se>ii» I
ll»se»e Leser si»de» sehr oft i» M
lelegraphis.he» Depesche» und
berichte» die Bezeichnung eines
.'der Engpasses in dem »nter dem
~Blue Ridge '
! uniens. Es gibt dere» jiehen,
,be eine Armee passire» kann. M
fie», dei Reihe nach vo» HarpeiM
! iach Süde» auc>gehe»d, wie solgtW
Neivstall S Gap, » Meilen
per'sFerry.
Snicker s Gap, v! 4 Meilen
per s Ferrv, durch welches die
"on Alerandiia nach
führt.
Ashby S Gap, U?' Meilen voiiW
Fern), durch welches eine
.'llerandria nach Winchester
Manassas nnd Thoroughfare^
Meile» vo» Harper s
chesdie Manassas Gap EiseubaM
Cbester Gap, Meile» von
Ferrn, durch welches eine
tirte Straße führt. M
Thornton s Gap, Meilen W
per S Ferr», durch welches die
Züge von Gordonsville und Cul^
Lee's Rebellenarmee in daS SHeM
lhal geführt wnrden, alö Lee noM
beseht hielt. W
IVie viel i«i eine Irilli^
! Man spricht diese Zahl
ohne nur annähernd einen BW
>hrer unermeßlichen Größe zu
auS nachstehendem Beispiel erM
Seit der sogenannten ErschsW
Welt noch keine Trillion >
> Verstössen und eS wird dieser D
erst eintreten, wenn man
Christi Gebiilt schreibt,
lion Sekunden sind 31,687
ge, l Stunde, 46 Minuten
künden.
Fredericksburg
richten vo» dort
Tage die Hauptschlacht deß W
schlagen werden. Lee vertheidiM
pahannocklinie mit seiner ga^