Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, May 21, 1862, Page 2, Image 2

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    Kriegs Nttchrichten
Wir laßen hternachstehend die wichtigste» und
meist wahrscheinlichen—denn alle zu geben ist in
einem wöchentlichen Blatte rein unmöglich-
Kriegs-Nachrichten, Truppen-Bewegungen, u. s
w., wieder, wie sie von Tag z» Tag bei nnS ein
treffen, folgen, damit unsere Leser von allen Vor
fällen im Zusammenhang unterrichtet werde» :
Der Krieg snr die llilwn.
Vom lalzo.
Die Nnvy-Bard zn Gaspovt
brannt
Von McClellan's Armre.
Norfo l k, >n Mai. Die Nary Aard zu
Goeport und da« öffentliche Eigenthum nebst den
mnsten Kanonenbooten und andere Fahrzeugen im
Ei zabcth River sind heute durch die Rlbellen ver
brannt worden. Die Feuerebrunst gewährte etn
großartiges Schauspiel, das den ganzen Aiend
hindurch fortdauerte.
Das Volk ist in großer Aufregung.
Nachts ist eine starke Polizeimacht imDicnste.
Das Vertrauen auf das Gouvernement wird
ohne Zweifel bald wieder hergestellt sein. Die
Navp-Aard ist vollständig zerstört.
von General MeClellana Armee.
Ha up tqua r t l er. 2 Meile» von Kent
C -urtdauS, 1t) Mai. Eine Compagnie voni L
Cav'llerie Regimente rückte gestern Abend nach
dem Weißen Hau», 5 Melle» von hier am Po°
nionk, Fluß hinauf, nach clnem dem Sobne des
General Lee gehörenden Gute, brsser bekannt als
Curtis Estate, und nahmen 7WO B ischel Wal
zen und Büschel Korn weg.
Tie Rebellen hatten die Eisenbahnbiücke ver
brannt und die Bahn nach Richmond eine Stricke
aufgrrifsen.
Die Entfernung vom Weißen Haus nach R ch
niond beträgt 2ö Meilen.
Die Kanonenboote sind hier heute angekom
mc» und jetzt auf dem Wege nach dem Weißen
Haus. Die Rebellen halt,» 2 Meile» von hier
den Strom durch Versenkung von Schiffen block
irt. aber diese sind ohne große Schwierigkeit in
die Lust gesprengt.
Die Arriergarde de- Feindes ist zu Tunstalls
Depot, 5 Meilen von, Weißen Haus.
Ein entlaufener Sclave, der Richmond am
Freitag verlassen hat. erzählt, daß die Stadt mit
kranken Soldaten angefüllt ist und daß die Bür
ger aus der Umgegend von allen Seiten herbeiei
len.
Milt'lt's »lim IttitgiischlUtpliiht.
Zerstörung des Merrimac.
Die Eiimahmc der Fortö auf Craiicy
Eiland.
45 fchwere Gef ch ühe erbe n
t e t.
Aus Kove Monroe.
FortMo n r o e, 11. Mat. Heute früh
4 Uhr sah man einen glänzende» Feuerschein in
der Richtung von Eraney Eiland, den man An
fangs für ei» Signal des Merrimac hielt.
Halb nach j Uhr hörte man eine Explosion, die
aus Meile» weit die Erdc crschltiterte- Jiimit
ten der zum Himmel empor schießenden Feuerfäule
sah man Trümmer durch die Luft fliegen, und
man schloß daraus, daß der vielbesprochene Mer
rimac aufgehört hat zu existiren.
Um sich Gewißheit zu verschaffen, schickte Eom,
Goldeborough zwei bewaffnete Schleppdämpfcr,
den „Zouave" und den ~Dragon" aus, die Ge
gend von Eraney Eiland zu visitiren. Mehrere
andere Kriegsschiffe folgten.
Die beiden Schlepp-Dampfboote kehrlen bald
in größter Eile zurück und brachten die Nachricht
mit, daß der Merrimac In Trümmern und daß
die Schanzen auf Eraney Eiland vom Feinde ver
lassen seien.
Diese Botschaft wurde dem Presidenten und
rem Finanzminister Chase mitgetheilt. Auf den
Wunsch des Presidenten begab sich Eapt. Chase
von der Minnesota selbst nach Eraney Eiland, un
Näheres über diese wichtigen Ereignisse in Ersah,
rung zu bringen.
Die Boote fetzten sich daher wieder in Bewe
gung und überholten bald die langsamer fahrende
Flotte, ausgenommen den Monitor und den Nau
gatuck.dte, ohne sich aufzuhalten, direkt nach Nor
folk gesteuert waren.
AiS man den Forts auf Cranry Eiland sich
näherte, bemerkte man keine Spur von Leben in
denselben, obwohl die Rebellen -- Flagge noch auf
ihnen wehte.
Capitän Chase ließ, als er noch ungefähr eine
halbe Meile enlfernt war, eine Bombe abschießen.
Niemand regte sich, außer ein paar Neger, die am
User erschienen.
Ein Boot wurde nun ausgesetzt und Capitän
Ehase mit mehrere» Begleitern fuhr nach der lii
sel. Ohne sich um etwaige versteckte Torpedos zu
kümmern, lief er nach der Flaggenstange,—her
unter kam der Secesslonö-Linnpen— und die glor
reichen Sterne und Streifen statte,ten über ten
Erdwällen.
Die Schanze» sind in 4 bis 5 Sectionen ge !
baut und mit großen, Geschick angelegt. Ste sind
in bester Ordnung, ebenso wie die Easeine, die
letzten Winter eine Garnison von 2t)t>t) Ma»n
beherbergte. Auf der vorder« Seite waren sogar '
Casemaiten angebracht, von denen » bereits fer
tig, die übrigen 5 »och im Ban begriffen warcn
Das Fort oder die Citadelle an der Spitze de,
Insel war nicht casemattirt, aber mit ü schweien
Geschützen armirt. Im Ganzen warcn 3;» Ge
schütze monttrt, darrntee 2 Parrott Kanonen und
«ine Anzahl gezogener DahlgreenS. Außerdem
fanden sich noch ti Geschütze vor, die jedoch noch
nicht monttrt waren.
Nach einem einstündigen Aufenihalt auf der
Insel wurde die Fahrt nach Norfolk forlgesetzt.
Nahe dem obern Ende der Insel sah man eine
Masse geschwärzter Trümmer aus dem Wasser um
herschwtmme», die augenscheinliche Theile eines
Schiffes gewesen waren. Auch weiterhin, auf dem
Wege nach Norfolk, begegnete man schwimmende
Balken, die zersplittert und in Stücke zerrissen wa
ren.
Von den Leuten auf der Insel erfuhr man. daß
der Merrimac während des Samstags eine Meile
weiter unterhalb gelegen hatte, daß man ihn aber
während der Nacht weiter vom Ufer entfernt hat
te. Die Offiziere und Mannschaft desselben wa
ren auf der Insel gelandet, nachdem sie eine »ach
dem Pulvermagazine führende Lunte angezündet
hatten. Es waien im Ganzen 20t) Mann. Tte
selben setzten früh Morgens 8 Uhr nach dem Fest,
lande über und sagten sie ginge» nach No,folk.
General Wool hat heute wiederum Norfolk
besucht. ES tst dte Absicht des Generals, sein
HauplquSrtier nach Uotfvlk zu verlegen.
Von Gts?«al McClkllan'S Armee Ist nichts
Neues, A schreitet s» schnell, a>s möglich "or.
'lteuell' Alie,isn>ii 11l i« liten.
o»orf o l k.
A u « der Stadt > cl) «n c> » d.
Vom Rappahaiiuock.
Norfo I k, l > Niat. Tje Stadt ist fort
rährend ruhig. Die meisten StohrS si»d ge
ichlvssen, aber inan hofft, daß sie in eine», oder
Uvei Tage» wieder geöffnet werden.
Einige Aufregung herrscht noch, aber man hoffl
oaß dielilbe nachläßt, wenn die Verbindung mit
ren nöidlichen Häfen erst vollständig geöffnet fein
wird, und daß dann das Vertrauen ganz wieder
hcrgestrllt sein Wird.
Die Preise aller Artikel sind sehr hoch. Der
Zucker kostet 2t> Eento das Pfund.
Man glaubt hier, daß die Politik der Cvnsöd
eiirten sein weide, ihre j-anze Streitmacht auf
Nichmond zu conemtriren und daselbst einen ver
zweifelten Widerstand zu leisten.
Unter den Bewohnern macht sich sehr wenig
ilniongefühl benierktich, obgleich sie offen beken
nen. daß ste kcin Verlrauen in die Consötcrirlen
Offiziere fetzen.
General Viele hat ein Veifahren ringefchlagen,
das darauf berechnet ist, ihnen die Obergewalt
des Gouvcincments fühlen zu lassen, ihnen aber
zugleich seine Absicht kund zu geben, d'ß er ihren
Privatgeschäften keine Hindernisse in de» Weg le
gen will. Großes Elend herrscht in der Sladl.
Aus der Stadt Richmond.
Cincinnati, 13. Mai. Der „Coni
mercial " hat folgende südliche Neuigkeiten!
Tic Nachrichten von Richmond sind peinlich
»nd bedcuiungcvoll. General McClellan scheint
sür Richmond daßrlbe Schicksal vorbereitet zu ha
ben, welches Porter und Butler über Sien Orle
ans verhängt habcn. Tie Flucht des Congreßes
von Richmond hat eine sehr niederdrückende Wir
kung gehabt und es wurde allgemein geglanbt,
daß sie die Räumung von Virginien andeutete. —
Die Politik des Räumens dieser Stadt ist ausge
spielt. Wk haben kein Tcrrilouui» mehr zu ent
behre».
Bom Nappahannock.--Ein Rebellen
- schooner gefangen.
Waschtngton, IZ, Mai. Das Dampf
schiff Wyandolt «st hier heute Morgen von, Rap
paban >i eck angekommen. Trssen Offiziere belich
ten, daß ler ~Freeborn" und „Eiland Belle" am
Zamstag Abend ven Piankatonk hinaufgegangen
sind. Sie habcn z-aei Schooner mit
Ladungen weggenommen.
Die „Belle" ging drn Strom noch eine Stre
cke weiter hinauf und entdeckte etwa 'itttt Lescr
terS von den Batterien zu Gioucester Point, wel
che aussagten, daß ihuc», als der Brsihl zum
Räumen gegeben der Tienst zuwider geworden
sei, »ud daß sie sich entschlossm habe», zu dc»
llnionStrnppen überzugehen.
S c geholten zu eincm Virginia Rcgimcnle und
legten die Waffe» »ieder, indem sie sich rrbvlcn,
den Eid der Trcne zu leisten, dcr ihncn abgenom
mm wurde.
Ueiiei l' itl,le».
Von Fvrt Mviirr'o
Einnahme von Suffolk.
Vo» (General Hallcrks Armee.
Von j?iltob!irg.Landung, etc.
von Hort Ni c> i» r o e.
Io > tMon r o e, IZ. Mal. Eine Parla
menlä,flagge glng gestern dc» lameestusi hinauf
und kehile heute Morgen halb >'i Uhr zurück. !!».'>
ZkritgSgefangene wuiden hinaufgesendet, um gegen
Parole entlassen zu werden ; LS verw-igcrtc» die
slbe und wcrden nach Waschin 'ton geschickt. Die
Parlanienläislagge brachte 885 Unionsgefangenc
zunick, wovon eine große Anzahl bel WilliamS
burg gefangen worden waren. Die meisten der
selbe» warcn aber schon bei Bull Run gefa-, gen
worden
Im Jamessluß, 12 Meile» unterhalb Rich
mond sind Barrikaden angebracht worden.
Der Monitor und Naugatnck warcn 75 Mei
len unterhalb Richmond.
Ncunzig feindliche Gefangene, welche »ach Rich
mond zurückgesendet werden solllen, verw igerien
enlschiedcn dah n zurückzukehren und leisteten den
Treueid.
Einiiahme von Suffolk.
FortMo n r o e, l!. Mai.
An daö Kriegö'Departement.
Wir haben Suffolk besept. Es wurde gestern
Abend durch Major Dodge eingenommen.
AileS war ruhig.
Die Truppe» des General McClellan sind zu
Cumberland. John E. W o o l,
M. jor-General.
(Zuffolk liegt Meilen jenseils Norfolk auf
dem Wege nach Weldon )
Von General Hatterts Armee.
Neuv o r k, li. Mai. Die „Tribune" ent
halt eine Speziell - Depesche von Monieren, Ten
nessee, vom l' 2. d, MIS. Sie sagt : Wir nah
inen heute Besip von dem verlassenen Zlebellenla
ger, Melle» von Eorinth und die Rebellen-
Pickels wuiden zurückgetrieben.
Das Mobile Register vom Z. Mai meldet, daß
5 Unionboote l» der Nähe ron Dauphin Eiland
sich gezeigt habe».
Das Neu - Orleans „Delta" vom -iten Mai
stattet Bericht über eine Uiiterrcdung zwischen dem
! General Butler »nd dem Mayor n»d den Stadt
räten von Neu Orleans ab und berichtet, daß sie
ihre Amlsgeschäsle, mit Ausnahm, politischer und
militärischrr Vergehen, so,«seyen. Ei» Eid de,
lrcue ist nicht gefordert.
! Ehtc a g o, l). Mai. Wir habe» Nach
lichte» aus Pittsburg Landing, daß ei» Angriff
! auf die feindliche Stellung bei Eorinth, in einigen
> Tagen gemacht weiden wird. G.n. Hali.ck ru.'t
vol sichtig und sorgfältig vor, und läßt, wie er
vorrückt, Befestigungen errichle».
Grand lunctioii ist durch Beauregard befe
stigt, t» dcr attgenblicklichen Absicht, sich dahin zu
j rückzuziehen, wenn er bei Eorinth geschlagen wer«
de» sollte. Die Streitlrätte der Rebelle» bei Eo
rinth werde» aus l'<ZO/t)t)0 bis 17t),t)t>t) Man»
angeschlagen.
Ein Theil der Armee des General EuitiS ist
anf dem Wege, den General Halleck zu verstär
ken. Es ist wahrscheinlich daß die Divisionen dcr
Generäle Asboth, Davis und Steele bereits zu
der Armee des General Halleck gestossen sind.
Späteres »om zmrgsslhinipltitzc.
Von General Hallecks Armee.
Zwei Rebellen - Regimenter versuchen zu
desertiren.
illeutere» i» 'Armee.
Ehic.aco, 15. Mai. Eine Depesche die
durch de» Dämpfer Eity of Memphis von Pitts
bürg Landtng überbracht wurde, nieldet. daß am
Montage zwei Rcl ellen Regimenter von Kentucky
und Tennessce den Versuch machten zu desertiren
i »nd !>I Mass« zu d»r Ner, Staaten Armee über n>
gehe». Der leind wollte dies verhindern und es
entstand elne Me»lerel. Von unsern Vorposten
wurde eine starke Truppenabtheilung ausgesendet,
um den Deserteuren bchlllflich zu sein. Diesel
den kehrten mit Kg Gefangenen, meistens aus den
aufständischen Regimentern zurück.
Dieselben machen eine traurige Schilderung
der Zuständen l» Beauregards Armee und bestä
tigen die früheren Nachrichten, daß die Truppen
aus den Grenzstädte» gern nach Hause gehen
möchten. Uebligens soll die Armee von Eorinth
keineswegs an Lebensmitteln Mangel leiden.
P'ensacola geiwmme».
?agtranderEori n i h R o a d in Mis
sissippi, 15. Mai. Colonei Jacob Thompson,
Sekretär des Innern unter Buchanan, ist hier in
Begleitung einer Parlamentär-Flagge angekom
men. Er gibt den Fall von Noifolk, New Or
leans, und Pensacola zu.
5>7 Gemeine, 3 EorporalS und l Sergeant, die
bei Dresden in Tennefsee gefangen genommen wa-
ren, sind unter einer Pailamentär - Flagge heule
hier angekommen. Eine ähnliche Anzahl wird
zum Auswechseln morgen erwartet.
Deserteurs kommen täglich i» Züge» zu uns
herüber. Sie erzählen, daß die Rebellen noch in
Corinth sind, das sie fortwährend befestigen.
Heute den ganzen Tag hindurch sind Scharmützel
vorgefallen. Auf unserer Seite ist ein halbes
Dutzend verwundet.
Bon Fort Monroe.
Fort Monroe, 15». Mai. In Folge
des Nordost - Sturmes und kalten Regens, ist
heule Nachmittag kein Depefchcnboot nach Eher
rystone abgegangen.
Tie Sekretäre Seward und Weltes und der
GkNeral'Altorntt) Bates sind hier heule Morgen
angekommen «nd mit Ccmmodore Goldsborough
Gcneral Wool Hai gleichfalls heute Noifolk be
sucht. Alles war daselbst ruhig.
Es sind durch General Wool Orders erlassen,
welche den Verkauf und die Vertheilung von Zel
tungen in Norfolk oder der Umgegend verbieten,
! den Transport von.zufuhren und KausmannSgii
s trrn irgend einer Art, fel es durch Sutler oder aus
! andere Weise untersagen und, weiche den Offizie
! Ren, und Bürgern verbieten, die Stadt
! zu besucht», ausgenommen in Geschäft », welche
! mit den zu dem Departement von Virgil» eii gehö
renden Truppen verknüpft sind.
E u i« be r l an d, lü, Mai. ? ' Haupt
ignallicr des General MeElella» ist »!ern hicr
clablirt.
T)aZ Haupt - EorpS der Armee wird an dem
durch den connnandirenden General angewiesenen
Plötze conccntrirt. Die Avantgarde ler Armee
unter General Sloneman brsindet sich »och im
Angesicht des Feindes bei dem weißen Hause.
Ei» ,'tttlausiner Sklave, der gestern von Nich
niond angekommen, erzählt, daß zwischen der
und dem Chickahominy River, i» einer Ent
fernung von II Meilen, die Rebellen in starker
! nacht gelagert sind und daß sie den, An
scheine nach, dort die Armee des Potomac erwar
ten.
! So wie die Rebellen sich zurückziehen, treiben sie
Pscrde, Rindvieh, Schaafe, Schweine mit sich fort
! und lasse» nur zurück, was sie nicht mit sich neh
men können.
Gestern wurden in der Richtung des Chickaho
miny zwei Explosionen gehört; man glaubt, das,
sie durch das Sprengen von Eisenbahn - Brücken
, venttsacht sind.
Eairo, l',. Mai. Als General Witschet!
sich mit General Pope vereinigte, beachte er
Gefangene mit sich, weiche bei erster Gelegenheit
nach gesandt werde > sollen,
j In der Schleich! von Farmington soll ei» Re-
betlen-General geblieben sei», ver»iuthlich der Ge-
welche von der Rebellen
, Armee in n»sere Vinien gekommen, bericbie», d»ß
jin Beauregards Armee noch einige Stegimenter
Meuteret angestellt haben, darunter das l. Loui
! siana, das l. Alabama und das 2. Tennesse Sie
j giinent.
Später vom Äricgsschanplnhe.
Vvn Bank S Arnice.
Weit.'rc Dep.'scht von McEleUan.
Angriff auf das L!>. Pemifylv. Regiment.
Straß b u r g, den Iti. Mal. Ein Strom l
von Union Vcwohmrn des Thales ergießt sich
täglich unter de>n irrigen Glauben in die Stadt,
durchstreifen und jedes FanuhauS heimsuchen und
! aiie Männre zwischen lii und KU lahren in den
D enst presien.
Die drn Weg nach Harrisonburg entlang woh
nende» Secessionisten behaupten, daß der Nebel
irn - General Jackson nicht wage» werde, uns zu
folgen.
Gestern Nachmiitag machte eine Bande von!
Ml) berittenen Guerillas einen Angriff auf die!
Eisenbahnwachen jenseits Front Royal und löd-
tete oder machte gefangen l j zum 28. Pennsvlva-1
nia Regiment gehörende VolontairS.
BoiiWa s ch > ngt on.
Wasch ln gl o», 17. Mai. Nachrichten
. vom General Halleck, vor» gestrigen Tage u. vom
General McElellan voi» heutigen Tage sind heuie j
Abend um ! l Uhr beim Kriegs-Deparlcmerit an-,
gekominen. Der erstere steht dem Feinde gerade
gegenüber, aber Gefechte sind noch nicht vorge
fallen.
Der Letztere conccntrirt seine Strcitkräfte und
bereitet olle Mittet zu einem Angriffe vor.
)>ltsile üaclnict'te» von
Armee.
Folgender Bericht vom General McClellan ist,
heute beim Kriegs - Departement in Waschinglon
! 'ingegangin -
Hauplvi»,nrierder Potomac ?lrmee.
W hite Ha u s, 17. Mai.
Eine vereinigte Militär- »nd Schiffs - Erpedi- >
tion unter Eapitän Murray, von der Ver. Staa
ten Marine, mit Truppe» und Arlillciie, ist heute!
über 2'» Meilrn de» Pomunkey River hinauf ge- !
gange» und hat A) Schooner zerstört. Die Ex
pedition ist bewnnderSwürdig ausgeführt.
Wir sind heule bedeutend vorgerückt.
Die Wege besser» sich.
G. B, M e E l e l l a »,
General-Major.
Gräuelihatcii der Zvebclle».
Es ist bewiesen worden, daß die Nebel
leii zu Maiiassas nach der Schlacht von
Blill Nu» barbarische Gräuelthace» an
unser» Todte» verübte». Aus ihren
Schädel» verfertigte man Trinkschalen,
und von ihren Gebeinen wurden verschie
dene Dinge geformt und dieselben in der"
Gestalt von Gedenkzeiche» ihres Sieges
ihren Freunden zugesendet. Es scheint
kaum iiwglich, daß ein civilisirtes Bolk
solcher Schandthaten sich schuldig machen
konnte z aber eben so schlimm ist es, wen»
ina» Wilde in Dienst nimmt um unsere
Soldaten abzuschlachten und ihnen die
Kopfhaut abzuziehen, wie die Nebellen!
" bei Pea Ridge es »baten,
lltNtstcs von
Die Stadt im Kriegszustand erNärt.
Verliaftnng deS MavorS «ud Stadt
ratl»S
(5 iu c i iina ti, l. Mai. Durch ei
»ige Nummern der „Memphis Avalaii
che" haben wir Nachrichten auS New Or
leans erhallen, die bis zum Ü. Mai laufen.
General Butler war mit siebe» Regi
menter» BundeStruppen t» New Orleans
eingerückt und hatte im St. Charles Ho
stel sein Hauptquartier aufgeschlagen. —
> Das Evans Hotel war als Hospital ein
gerichtet, daö Jackson Eisenbahndepot
mit Militär besetzt. Die Vorposten wa
ren bis zu dem Punkte vorgeschoben, wo
I sich die Jesserson- und Jackson Bahn
kreuzen.
! Vier Kanonenboote und ein TranS-
portschiis gingen am!!. Mai nach Baton
! Rouge den Fluß hinauf. Dcr Fluß vor
i der Stadt lag voll von Kriegs- und
Transportschiffen. Mehr Truppen soll
len noch gelandet werden.
> Der Mayor Monroe und alle Mitglie
der des Stadtraths waren verhaftet uud
ins Gefängniß gesendet, weil sie sich wei
gerten, den Treueid zu leisten.
Die früher in New Orleans publicir
j te» Zeitungen erscheinen noch, aber unter
l Censur, die Alles, was der Sache der
! Union feindlich war, ausschließt.
! Eine Proklamation des General But
i ler wurde au alle Zeitungserpeditionen
versendet, aber alle weigerten sich, den
> Oruck derselben zn besorgen. Die Pro
oost - Garde nahm darauf die Druckerei
des ~Delta" in Beschlag und ließ durch
nördliche Drucker den Satz und Druck
besorgen. Die Proklamation erschien in
der gewohnlichen Ausgabe des ~Delta."
General Bmler erklärt in derselben,
daß es um Ordnung und Ruhe in der
Lladt aufrecht z» erhalten, nöthig fei,
«das Kriegsrecht zu proklamire», wie dies
auch bei de» frühere» Gelegenheiten, als
Stadt durch Ver. Staaten Truppen
den Händen einer fremden Macht eiuris
sen wurde, nöthig gewesen sei.
l Alle Personen, die die Waffen gegen
die Vereinigten Staaten ergriffen, wer
'den aufgefordert, sich zu ergeben und
! Waffen, Munition nnd Equipirung ab
! ;ulirfer».
Die sogenannte,, Europäische Legion,"
die nur zur Aufrechthaltung der inneren
Ordnung organisirt wurde, soll dagegen
daö Recht haben, ihre Waffen zu behal
ten und wirdaufgefordert, ihre Wirksam
!keit in Gemeinschaft mit den Bundeö
j iruppe» fortzlifetzeu.
Daö Aufstecke» von Flaggen, Eocar
den, Abzeichen etc., mit Ausnahme der
Ver. Staate» Flagge und der der frem
!de» Gesandte», ist streng untersagt.
Alle die de» Treueid leisten, sollen in
Person u»d Eigenthum geschützt und je
der Angriff auf dieselben, mit dem Tode
i bestraft werde».
Uttliatiiralisirte Fremde genießen vol
len Schutz, ebenso jeder, der freiwillig die
niederlegt und sich jeder verrä
!therischtii Handlung enthält.
Alle GeschäftSplätze und Verguüg
j llngsorte nnrffo» offen gehalten werden.
«Wirthschafren und Kaffeehäuser habe»
eine »ene Licenz herauszunehmen.
I DieTödtuiig eines amerikanischen Sol
> daten wird als Mord betrachtet und be
straft werden. Die Eigner eines Hau
ses, in der die That verübt wird, sind ver
antwortlich und das Haus wird niederge
nilen.
Alle Friedensstörungen werden durch
Militärgerichte unkerfncht und abgeur
theilt, nur Eivilsachen gehören vor die
orde»tliche» Gerichte.
Das Erheben vo» Steuer», anßer für
Reparatur und Erleuchtung der Straßen
und für Gefundheitözwecke ist verboten,
ebenso ist die Eircnlation deS Papiergelds
der Eoiiföderirten Staate» untersagt, mit
Ausnahme der i» Form von Banknoten
ausgegebenen Eoiiföderirten Noten, die
bis auf weiteres gestattet ist, weil kein
anderes Verkehrsmittel vorhanden.
Die Veröffentlichung von Kriegsneuig
keiten und von Bemerkungen darüber,
darf nur «achvorgängiger Genehmigung
des dazu bestellten Offiziers erfolgen,
eben so die Absendung von Telegrammen.
Unordentliches Betragen der Vereinig
ten Staaten Soldaten soll streng bestrast,
uud vo» ihnen angerichteter Schaden er
setzt werden.
Alle Zusammenrottungen in den Stra
ße» sind verboten.
Den Feuer-Eompagnien soll vorläufig
gestattet sein, ihre Organisationen beizu
halten.
Dies ist der Hauptinhalt der Prokla
matio». Sie ist zwar streng, wird aber
ihren Zweck nicht verfehlen.
In der Stadt herrscht große Noth.
Lebenömittel sind wenig vorhanden und
nur zu fast unerschwinglichen Preise» z»
haben.
Vit Eilliulhm' vlill lllirM.
AuSf>l l» r l i cli er Ve » i cli t
Balti in or e, Mai. Der Ein
marsch unserer Truppen i» Norfolk er
folgte am I>>, Mai, Abends ti Uhr. Die,
letzten Rebellen Truppen halte» am vor
hergehenden Morgen die Stadt geräumt.
Die Meilen vor Norfolk errichteten
ausgedehnten Verschanzungen, wurden
nicht veitheidigt. ie darin besindlichen .
Kanonen waren vernagelt.
General Wool erließ in Gemäßheit der,
mit der Bürger Committee abgeschlossene
Kapitulation, eine Proklamation, in wel '
cher fürSchutz deS Privateigeiithums und
Erhaltung der Ordnung gesorgt und-
General Viele als Eommai.danten er
nannt wird.
General Wool kehrte A bends »ach Fort
Monroe zurück.
Auch die gegenüberliegende Stadt
Portsnwllth ist von Miseren Truppen be
seht. Das Iti Malsachusets Regiment
bildet die Garnison. Zahlreiche Unions
flaggen sind aufgezogen.
General Viele hat sein Hauptquartier
im Zollhaus,' aufgeschlagen. Auf dem
selben weht die Fahne des l«>. N. Yorker
Regiments, Eol. Benedir, die erste Uni
onöfahne, die in Norfolk aufgezogen
wurde.
Gegen Abend kamen der „Monitor"
und .iNaiigatuck" nebst mehreren andern !
Kriegsschiffen an.
Die Nacht ging ruhig vorüber. Der i
Verkauf von Schnaps war durch
Verordnung des Militär Gouverneurs!
Viele, untersagt. Alles geht seinen ge
wöhnlichen Gang und die ttiiionsgesi» !
»llng fängt an sich kund z» gebe».
Z)ie im Hafen von Norfolk liegenden
Ver. St. Kriegsschiffe sind: die Sus
guehauna, Flag, Seminvla, San Jacin
to, Mount Bernon, Dacotah, Monitor
und Naugatuck.
Große Dckifföscl,lacht bci Fort
W r i g li t
Eairo, I-.'.Mai. Die Verzweiflung
der Nebellen im Mississippi-Thale Halle
vorgestern bei einem Angriffe auf die V.
Staaten Flottille in der Nähe von Fort
Wright ihren Gipfel erreicht.
Am Samstag Morgen früh kamen 5
ihrer Kanonenboote um den Plinkt ober
halb deS Forts lind rückten kühn gegen
die Flottille an.
Der ~Eiiicii»iati," welcher an einem
Punkle stationirt war, wo die Rebellen
am Freitag herauf gekommen, zog ihre
Aufmelksamkeit nicht.auf sich, bis die
Flotte oberhalb de»elbe» passirt war, so
bald er gesehen worden, wurde ei» gleich
zeitiger Angriff von der ganze» Flotte
begonnen.
Mittlerweile war der „Elnciniiati" in
den Strom geschleppt, wo ein eisenge
!pa»zerler Widder, wahrscheinlich der
„Mallory," lrcch forlwährender ganzer
Ladungen vom „(si»cin»ati" bis auf l»
Auds auf diese» aiirückte und da der
Widder schiieller segeln konnte, als dieser,
so gelang es ihm, sichLwischc» daö rechte
Ufer deS Stromes und de» ~(sincliinati"
zu bewegen. Es erschienen alsbald Leute
auf seinen Decks, die Miene machte»,
den ~(si>'.cin»ati" zu entern. Diese Ab
sicht wurde jedoch dadurch vereitelt, dap
ausdessen Dampf Batterien heißes Was'
ser auf die Mannschaft gespritzt wurde
Mittlerweile warcn die übrigen Kano
nenboote herbeigekommen und glissen die
feindliche Flotte an.
Der „Mallory" aber nicht irre ge
macht, durch das Fehlschlage» des Ver
suchs, den ~(sincinnati" zu entern, rannte
mit vollem Dampf gegen diese», offenbar
in der Absicht, denselben nieder z» fah
ren. Eapt. Stemble, der daö Conmian
do des „Einctliiiati" führte, wartete, bis
das Rebelle» - Ungeheuer auf W ylards
heran kam und feuerte dann eine ganze
Ladung aus seinen Parrott-Katioiieii auf
dasselbe ab, die eine furchtbarer Wirkung
hervorbrachte.
zLZu dieser Zeit waren die zwei Boote so
nahe an einander, daß es den Kauviiiere»
deS ~Eiiiciii»ati" unmöglich war, die Ge
schüre auszuwischen und nur dadurch,
! daß man die Dampf Balterien Wiederaus
ihn spiele» ließ, wurde der „Mallory"
gezwungen, abzuziehen.
Capitän Stemble erschoß den Piloten
des,, Mallory" mit seinem Revolver, er
selbst wurde durch einen Pistolenschuß des
Steuermannes des „Mallory" verwun
det.
Während der Kamps zwischen dem
~Malory" und,,Cinciiinalt" im Gange
war, hatten misere Schüsse de» Dampf
kessel auf einem der feindlichen .Kanonen
boote erplodirt »»d ei» and.res in Brand
gesteckt.
U »leidem schuhe des dichte» Rauches,
der de» Strom bedeckte, zog sich die Re
belle»flotte zurück und wurde verfolgt bis
sie Schutz u»ter de» Kanonen des Forts
fand. Außer dem „Eincinnati" wurde
keines unserer Boote beschädigt und der
Schade» an diesem ist so gering, daß er
in einem Tag reparirt werden kann. Auf
jdem ~Eincinnati" sind Berwuudele,
! lonst sind keine Unglücksfälle gemeldet.
Vv«i thencrnl .Hnllrck's Zllrnice
Eairo, 11. Mai. Die Dampfschiffe
Courier und Eitv of Alton sind heute
Nachmittag von Pittsburg Laudung mit
Nachrichten vom Samstag Mittag ange
kommen, zu welcher Zeit ein allgemeines
! Gefecht stattgefunden hatte.
Am Donnerstag führte daS zweite Ba
taillon des 7. Illinois Eavallerie - Regi
ments unter Eommando deS Majors Ap
! plington und unter Aufsicht des General
I Paine eine Recognoscirung von Far
! mington auf die Position des Feindes aus.
Nach einerßerathung rückten die Bun
! destruppen vor, um die Stärke der Re
! bellen zu ermitteln. Sie wurden umzin
! gelt, aber es gelang ihnen, sich durchzu
schlage». Die Rebelleu hatten sich auf
! der Heerstraße foriiiirl; unsere Leute
' bahnten sich den Weg »ach unserem La
ger zurück brachte» de» Leichnam deSMt
! jors Applingto», der geblieben war, und
t Verwundete nut sich.
Ein Deserteur, welcher später sich ein
! fand, sagte, daß die Rebellei: 10 Todte,
Verwundere und Bermißte verloren ha
! ben, darunter ein Colone! und ein Capi
tän, die getodtet sind.
An: Freitag machte die Rebelle»-Divi
sio» deS General Bragg eine» Angriff
anf die Position deS General Paine, >2
Meilen jenseits Farmington. Es ent
spann sich ein scharfes Gefecht, unsere
Leute fochten brav und macbtcn mehrere
Bajoiiiiet-Angriffeaufden Feind, diemit
großem Gemetzel zurückgeschlagen wur
den.
Da bedeutende Vet stärkuiigen derße
belle» angekommen waren, zogen sich un
sere Truppen »ach Farmington zurück.
Wir habe» beinahe Mann an Tod
te», Verwundete» uud Gefangenen ver
loren.
Näheres ist nicht mitgetheilt.
lLrsberte Aaiiouen.
Folgende Geschützt sind in Aorktown
durch die Ver. Staaten erobert :
Zwei 3-zoll'ge, zwei Ij zolligegezogene
Kanone», sechzehn pfünder, sechs'l2'
pfünder, neunzehn » zollige Columbia
den, vier!t zöllige Dahlgreen, eine l«>
zolliger Morser, eine k-zollige Haubitze i
nebst vollständigen Ansrüstungetn Jedes
Geschütz war mit 7t! versehen. !
Ein nasser und kühler Mai,
Bri ngk d.ii, Ba„,>» Frucht und Heu. !
bou Europa.
tLnropäische tLiiiinistlung nochmala.
Fatl) e rPo >» t, 13. Mai. Der
Dämpfer lura von Liverpool mit Nach
licht»'» über Londonderry bis zum 3ten
Mai paßirte liier nach Pottland vorbei.
Oer Baumwolleiimarkt in Liverpool war
still und Einachtel >l. niedriger zufolge
der Gerüchte über Frankreichs und Eng
lands Einmischung in amerikanische An
gelegen Helten. Die Verkaufe in der Wo
che betrugen -t»Ms> Ballen, am Freitag,
I.Mai, 4»»». Der Markt schloß still
und unverändert.
Der Pariser Korrespondent der Jude- j
pendence Belge versichert in bestimmte
ste Weise, daß ein Projekt der Einmische
nng von England und Frankreich in den
amerikanischen Krieg eristitt. Der Sü
den wird aufgefordert werden die Frei
laffung der Sklaven zu garantiren. Mit
Spanien soll Frankreich einen geheime»
Bertrag geschlossen habe» bezüglich Auf
Hebung der Sklaverei in Cuba.
Asotv Waschku^ron.
Wafchin g t o n, 16. Mai. Die
Heimstädtebill, wie sie beide Häuser des
(Joiigreßes passirt hat, verfügt, daß jeder
Mann der eine Familie hat, oder über '2l
Jahre alt ist und entweder Bürger der
Ver. Staate» ist, oder beabsichtigt, ein
solcher zu werden, nach dem t. Januar
15K3 daö Recht haben soll, ans IM Acker
occupirte» Landes. Ausge
schlossen sind alle, die Bereinig
te» Staaten die Waffen ergrisse» oder der
Rebellion Borschub geleistet- Berechtigt
sind ferner zu Il!» Acker Land alle Offi
zme und Soldaten im Dienste der Ver.
Staaten, ohne alle Ausnahme.
Daß der President diese liberale Bill
unterzeichnen wird, ist außer allem Zwei-
Zi.tt»e,s«»te Statijül-' übervie pocken
krank heir.
Während des vorigen Jahres ereigne
ten sich in Philadelphia bei einer Bevöl
kerung von 5t>5,52» Seelen 755 Todes
fälle in Folge der Pockenkrankheit. DieS
ist, wie folgende Tabelle ergibt, die größte
Zahl innerhalb Jahren. Die Zahl
der Todesfälle durch jene Krankheit be
trug nämlich:
1531 15 !>
1532 13 i»<>
l«is Idl» 152
I>3l 212
1535 IlX: 1551 2Ui
I>3t! ><; 1552 127
1537 51 1553 t>7
1535 15 1551 -t»
lü>3» 5 1555 275
15 t» <i3 155«! 3W
1511 25» 1557 tis
1512 15«! !!>55 7
1813 3«; 155» 2
1511 >7 15t.» 57
IW IdtZl
251
Die Gesannntzahl der Todesfälle in
Holge von Pocke» i» der letzte» 3» lah
ren war «>27».
«Li» scl »ertlicher Virgiflun,z»s.Ul.
Balti mor e, 11. Mai. Gestern
Bormittag >var die Wohnung der Frau
Parton, 203 Raborg Slraße, der Schau
platz eines entsetzlichen Vorfalles. Die
zwei Kinder der Frau Parton hatten von
einer unbekannte» Person Aepfel erhal
ten. Sie äße» dieselbe» und wenige Mi
nuten spater wanden sie sich in schreckli
che» Krämpfen. DaS jüngere Kind ver
schied nach schreckliche» Schmerzen und
daS andere ist dem Tode nahe. Durch
eine nähere Untersuchung ergab sich, daß
>» de» Aepfel» Arsenik enthalten war!
Aus den Zeugenaussagen ging hervor,
daß der Knabe den vergifteten Apfel auf
der Treppe gefunden hatte. Nachdem
er ein Stück davon gegessen, reichte er ihn
einer zur Familie gehörenden erwachsene»
Person, welche jedoch nicht davon aß, son
dern il>ndem anderen Kinde—einem Mäd
chen —gab, das den Rest verzehrte. Die
ses Kind lebte gestern Abend noch, doch
war sein Zustand sehr kritisch. Frau
Parton war ihren Kindern ste's ein. zärt
liche Mutter gewesen. Es liegt nun an
der Polizei, die Perso» zu ermittel», wel
che de» vergiftete» Apfel auf die Treppe
legt»'.
Tie Feueiobiun» »> T>c>>'.
Tro v, New - ?>o> k, 11. Mai. Das
! gestrige Feuer hat bis Sonnenuntergang
gewüthet. Ueber 1M» Fuß der bedeck
ten Brücke über den Hudson, wo das
Feuer begann, sind zerstört. Der Sturm
wind führte die Fcuersbrunst zu mehre
re» Theilen der Stadt und setzte in der
2., 3. und l. Ward mehrere Gebäude in
> Brand.
Die Anzahl der abgebrannten Häuser
l beträgt 5.»» bis tim» und der Schade»
»ahe an H3,l>i»»,«»>», aus ivelche.Hl, 1«»»,-
»»» bei verschiedenen (Soinpagnien asse
curirt sind.
An öffentliche» Gebaiwen sind unter
And. die Renselaer nnd Saratoga Brü
cke, daS Trov Union Depot, die Kirche»
der 5. und«!. Straße,die schottische Pres'
byterianer Kirche, die Methodisten Kir
che, das Waisenhaus, das Kinder - Asyl,
Renselaer s polytechnisches Institut ab
gebrannt.
Einige Kirche sind zur Ausnahme der
Massen Obdachloser geöffnet.
Ein Raum von mehr als 5» Ackern ist
ganz abgebrannt.
15 verbrannte Leichen wurden bis jetzt
gefunden und I«> Personen werden ver
mißt.
Tro v, 12. Mai. Man glaubt, daß
die Zahl der am Samstag abgebrannten
Gebäude sicherlich >0» sein wild. Der
Verlust beläuft sich auf drei Millionen
»»d die Versicherung auf 1 j Million Tha -v
ler. Der Stadtrat!) bewilligte heute!Ks,-
»»» für die Nothleidenden. Tie Bürger ,
hielten eine Versammlung, um ebenfalls >
Maßregeln zu tr.ssen. Heule Morgen
kani vc» New Voik zu demselben Zweck .
ein Geschenk von W» an. Polizisten .
von »nd Albann sind angekom-
me», »m die KinderauS dem abgebrann
ten Waisenhause unter chre Obhut zu
nehmen; sie waren indessen bereits in
Lansingbnrgl) gnt unteigebracht worden '
Aus Waschington.
Pioklamalion dt« President«», die «Heilwelse Wie
deraushebung der Blockade betreffend.
Wiedereröffnung der Postvrrbindung
mit Norfolk.
Wa s cl> ill>lt o n, 13. Mai. Der
Präsident hat uuler dem gestrigen Tage
eine Proklamation erlassen, die bestimmt,
daß vom >. nächste« Juni an, die am l!>.
A pril voriges Jahr verfügte Blockade der
Häfen gewisser Staate» in so weit als sie
die Hafen von Beaufort in Nord - Caro
lina,' Pott Ronal in Süd - Carolina und
Neu Orleanö in Louisiana detrifft, wie
der aufaehoben »nd daß diese Häfen von
ienem Tage an, tvieder für den Han
delsverkehr eröffnet wcrden. Nur Per
sonen, Sachen und Nachrichten, die als
Contredande zu betrachten, sollen
! ausgeschlossen und der Verkehr gewissen
Beschränkungen unterworfen sein, die der
Finanzminister in einer besondern Regu
lation vorschreibe» wird.
Das Oberpostamt hat einen Agenten
nach Norfolk gesandt, um die Angelegen
! Heiken des dortigen Postamts zu untersu
z chen und die Vorbereitungen zur Wieder-
l'erstellung einer regelmäßigen Postver-
binduiig zu treffen.
Der Frühling
Wieder einmal sind wir auS den rauhen
und kalten Banden des Winters erlößt,
und die freudenvolle und herrliche Lrüh
! lings - Jahreszeit Nat an dessen Stelle.
,O, wie sich ?llleü reg t; in den Feldern
ist der Landma» mir Pflügen, Eggen, u.
! s. w> beschäftigt, während die geschäfti
gen Haus Mütter in den Gärten aus daö
eifrigste Handiren, um ihre Garten Ge-
!vä(l)se zu besorgen. Wie herrlich grünt
! —iind blüht die Natur—und wie die Er
de, so sind auch die Menschen zum frischen,
thätigen Leben erwacht. Bor noch we
nigen Wochen war die Erde in Oede und
Traurigkeit gehüllt, und seht ist die Na
tur, wie ei» ichones Buch mit vielen Bil
z der», in ein herrliches grün—umwandelt.
' Wer möchte hier nicht ausrufen : ~Nun
i danket alle Gott!" Oder : „Bringe dei
! nein Schöpfer Ehre Die (Martins,)
grosse Schwalben, sind bereits zurückge
kehrt, uni ihre verlassenen Wohnungen
! wieder zu beziehe». Die munteren Sing
vögel wiegen sich in den Zweigen derßäu-
ine, und singen, dem auf dem Felde ar-
beitenden Landmanne, ihre Lieder; und
j wie wohl muß es einem jeglichen gefühl
! vollen Menschen sein, wenn ihn, nach so
' langer trauriger Entbehrung, diese klei
nen gefiederten Gäste wieder mit ihren
l schwellenden Tönen beehren. Hier ist zu
bemerken, daß das Zerstören der Vogel
nester, welches der Jugend so eigen ist,
j auf das Strengste bestraft werden sollte.
Z Die Bogel erfreuen uns nicht allein mit
ihrem Gesang, sondern sind auch wegen
der Menge von Insekten und Ungeziefer,
welche sie vertilgen, von nicht geringem
Mchen. Die liebe Frühlingssonne wirft
ihre, jetzt schon in einem ziemlichen Wär
megrade vorgeschrittenen Strahlen, auf
die Erde, und die zarten Sprossen der Ge
, wachse kommen immer zum Borschein,
und immer schöner beginnt das Buch der
! Natur sich vor uns auszubreiten. Die
Bäume welche »och vor Kurzem kahl und
düster bestanden, sind durch die milden
Sonnenstrahlen, mit einem lieblich duf
tenden Grün begleidet. Es ist eine Freu
de, die Geschäftigkeit der Bauern auf dem
Felde zu sehe», wie sie alles dazu beitra
gen, uni eine reiche Erndte zu gewinnen;
sie thun daö Ihrige, und der Segen und
die Fruchtbarkeit wild dann auch nicht
ausbleiben. Der Frühling ist wahrhaft
die schönste Jahreszeit, und der Monat
Mai, mit seinem lustschwaiigeren Geruch
i der vielen blühenden Blumen, ist der
schönste Monat im Jahre. Was für ei
ne» großen Kontrast bietet daher der
Frühling gegen den vorübergezogenen
rauhen Winter.
M>> seiner Her, Uchte» ;
Wir wisse» ihn zu schien werth
Weit er uns Freud oerteH'l.
Der Fritbting ist nun hier;
tlrsrent.t cuck an Schüaheit reich,
S)ill vieler Luft und Zier.
' Tie iiächlie» iLmiearw sichte».
Aus de» Berichten der Zeitungen auö
dem La»de Staaten) er
j sieht man, daß der Winterweizen überall
eine ausgezeichnete Ernte verspricht; aber
mit dem Sommerweizen sieht es gefähr
lich ans. Nach allen Berichte», auch von
Zowa u»d Minnesota, ist es überall zu
naß. Sollte diese ungünstige Witterung
noch eine Zeit lang anhalten, so können
wir uns keine gute Weizenernte mehr
versprechen, außer der bei dem günstigsten
kühlen Sommer.
Zum Kornpflanzen sind noch einige
Woche» ch'it »nd wir glaube» deßwegen,
daß nach de» jetzigen Aussichten dieses
Jahr mehr Korn gepflanzt wird alö an
dere Jahre.
Scheie Seiten fui «tbicazo.
Di.' ?l»ssichten für die Handwerke!
in Chicago, Illinois, besser» sich, so hör
len wir gestern, d.,ß die Bauunternehme
Wallbaum und Bauinann, unstreitig ei
neS der bedeutendsten Geschäfte dieser ?sr
in (shicago, ihren Arbeitern, deren Zah
sich beiläufig auf -.'«)«> Zimmerleute, Mau
rer und Handlanger belauft, den Loh
um > Schillinge per Tag erhöhl haben
Obige Herren baue» jel)t ein neues D<
für die Galena, Burlington un
Quincy Eisenbahn, das eine Zierde d«
Stadt zu werde» verspricht; das Gebäi
wird 50 Fuß Breit u»d 700 Fuß lan.
Wie wir hören, waren die Architekt?!
Maurer und Zimnierleutenoch nie so sei
n Nachfrage als in diesem Frühjahr.
(JU. StSz.
l.'c>Verbliche Fcuergbrunst.
Bost o n, Marz. Ein verder
icheS Feuer brach gestern Abend in B
ton aus, und legte « große Hauser u>
-lolilö in ?lsche, während 2 Stohrs du»
>ie fallenden Mauern zertrümmert wu
e». Der Schade» irird auf S>.'oo,o<
Zugeschlagen.
Candida» für^ongreß.
George