Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, May 14, 1862, Page 2, Image 2

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    Sta nriehten
Wir laßen hicrnachiicyen» vie »»chtigsten un
«eist wahrscheinlichen —denn alle zu geben ist i
rinem wöchentlichen Blatte rein unmöglich-
Kriegs-Nachrichten, Truppen-Bewegungen, u. i
n>., wieder, wie sie von Tag zu Tag bei uns ein
treffen, folgen, damit unsere Leser von allen Vo>
fällen im Zusammenhang unterrichtet werden >
Der Krieg für die lluion.
Wsm Kekegsschauprahe.
Näkcre Nackricktcn von der
mnng von ?torktow»i
Potomae, 4. Mal. 5
Diesen Morgen um 5 Uhr betrat Ihr Corre .
spenden! die Werke des Feindes, die dessen Nach
trab vier Stunden vorder verlasse» hatte. Mar
fand alles in vollständiger Verwirrung, als o
man in großer Eile abgezogen sei. -U) bis
schwere Geschütze sind In den Werken gelassen wor
den. nachdem man sie vernagelt hatte, desgleichen
«i» großer Betrag Munition, Arzneivorrälhe, La
gervorralh, Zelte und Privaleigcnthum von Of
fizieren.
Ein Neg>r, der in der Stadt geblieben war
meldet, daß die Rebellen eine Masse Artillerie
varräthe ln den Fluß geworfen haben, um sie nicht
iu unsere Hände fallen zu sehen.
Mehreren Deserteuren ist es gelungen, In un
fere Linien zu gelangen. Einer ders Iben, ein seh,
gebildeter Mann, ursprünglich von Neuyork, de,
seit Aufführung der Weike bei Aorktown zum Ge
schützdepartement der Rebellen gehört ha», meldet
daß die Rebellen wegen dcr Annäherung unsere,
Parallelen den Platz räumten, die die ungeheuern
Belagerung» werke unserer Leute deckten, und daß
sie den E'solg der Bundeskanonettboote im Aorl
und lamcoslusse fürchteten, wodurch ihre Verbi»
dung mit Außen abgeschnitten wuide.
Der Befehl zur Räumung wurde am Donncr
stag von General Johnson gegeben» um am fol
genden Morgen zu beginnen, was auch geschah.
General Magruder soll der Maßregel durchaus
widersprochen und gesagt haben, daß, wenn mar
die Unionstruppen bier nicht schlagen könne, e?
sonst kein Platz in Birginien gebe, wo das mög
»ich sei.
General Robert Lee, Obeibefehlsbaber der Re
bellen, kam am Mittwoch zu Jorktown an und
untersuchte genau die Werke des Gen. McClellan.
worauf er die Räumung anempfohlen haben soll
da er feine eigene Werke für unhaltbar ansah.
Die Ueberläufer stimmen alle darin überein,
daß Ihre Truppen sehr temoralisirt und entmu
thigt wurden, als der Befehl zur Räumung be
kannt ward, da sie eln Gefecht auf diesem Platze
erwarteten. Sie stimmen auch darin iibereln, daß
die Rebellen WO,00» Mann mit 400 Fcldge
schützen auf der Halbinsel hatten.
Nach der besten Kunde sind sie auf Chickahomi
ny Creek jenseits Williamsburg zurückgegangen,
wo sie, wie man erwarte», Stand halten werden.
Sobald die Thatsache der Räumung bekannt
wurde, wurden die Truppen unter die Waffen ge
rufen .und sind jetzt auf dem rechten und linken
Flügel der Armee in Bewegung.
E ne starke Macht unter Gen. Stoneman, be
stehend au« Reiterei, Artillerie und Infanterie, Ist
voraus und wird jedenfalls vor Nacht den feind
lichen Nach.rab einholen, wenn er bei Williams
bürg bleibt.
-on» okiwieytti jetzt das Ufer auf ihrer
Stromauffahrt. Ihnen folgen ein großer Dam
-5?" Fahrzeuge, die mit Truppen beladen sind,
die eine Landung bewirken werden.
General lawefon und Oberst Samuel Black
betraten zuerst die feindlichen Hauptwerke. Der
einzige Unfall, der sich ereignete, war die Töd
»ung zweier Leute und die Vevwundung dreier
durch die Erploston einer verborgenen Bombe in
nerhald der feindlichen Werke.
Dte Werke sind sehr umfangreich und zeigen,
daß sie von wissenschaftlichen JngenierS entwor
fen waren.
Später.
Ein soeben abgefaßter amtlicher Bericht an das
Hauptquartier zeigt, daß der Feind 7l Geschütze
in den Werken zurückließ.
Zu Gloucester Point waren die Kanonen und
Geschützvorräthe ebenfalls Im Stich gelassen.
Es ist soeben noch ein Ueberläufer hereingekom
d» berichtet, daß I.ff. Davis am Mittw ch
mit Gen. Lee ankam, und daß nach einer Vera
thung mit den hervorragendsten Offizieren alle
mit Ausnahme Magruder's, über die Räumung
einverstanden waren.
Bon airo
Calro, 4. Mai. Gestern Abend um K Uhr
haben wir Nachrichten von der Armee vor Cvrinth
»ehalten.
General Halleck hat fein Hauptquartier zirolf
Meilen vorwärt« verlegt und unsere Vorgarde ist
jetzt bis 2 Meile» von den feindlichen Werken vor
gerück».
Am Donnerstag kamen 400 Deutsche von ei
nem Louisiana Regimen», welche aus dem feind
lichen Feldlager zum Wachtdienste ausgeschickt wa
ren, in einem Corps mit weißen Tüchern auf ih
ren Gewehren zu unfein Linien und ergaben sich
als Deserteurs.
Apütttts vom Kriegsschauplatz?.
Hort Za-kfon unv St. Pkilippg einge
nommen.
Von C a i r o.
gort Monroe, 5. Mal. Das gestrige
Norfolk Daybook" enthält eine Depesche von i
Mobile vom l sten Mai, worin berichtet wird, daß
dle Forts Jackson und St. Philipp am Misstssip
pi in den Händen der UnionStruppen sind. Gen.
Duncan war als Kriegsgefangener auf Ehren
wort in Neu - Orleans. Auf dem Zollhau« der
letzteren Stadt wehte die Bundesflagge. >
Calr o, ü. Mal. Ein Flüchtling von der j
Stadt Memphis bringt die Nachricht von der Ein- j
nähme von Baton Rouge in Louisiana durch die i
Ver. Staaten Truppen und die Passage des Stro- I
mes durch die Ver. Staaten Kanonenboote.—
General Butler« Armee hat zu Neu Orleans ge-
landet. Eine sehr große Masse von Baumwolle l
ist entdeckt worden und in Beschlag genommen. 5
Die Union « Bürger von Neu-Orleans haben
eine zahlreich besuchte Versammlung gehalten, ln
der sich höchst enthusiastische Demonstrationen der
Freude kund gaben. Nach den Aussagen des Be
richterstatter« wird unsern Dampfbooten nur ge
rlngen Widerstand, den Strom hinaufzukommen,
entgegengesetzt werden. '
In Baton Rouge waren nur wenig Rebellen-
Truppen aufgestellt, die aber bei Annäherung der '
Kanonenboote entflohen.
Baltimore, ü. Mai. Der Special- >
correspondent des ~American" schriibt aus Fort >
Monroe, daß dl» Vorgarde des Gen. McClcllan >
jenseits Williamsburg ist und daß unsere Kano- >
nenboote zu Birginien, sind und auf <
ihrem Wege viel.« Rebellen-Transporte genommen .
und zerstört haben,
Aeuere ZtrieMmctn ichlen.
Von Fort Monroe
Gefecht bei Pulaski, Tennessre.
BaltiNl o r e. k. Mal. Durch dcn sran
östschen Kriegi>dämpfer „Gassendi," der mit dem
ranzösischen Gesandten und Kriegsminister Scott
n Bsard, gestern Abend von Zjorktown znrüilge
klhrt Ist, sind einige neuere Nachrichten überbracht
vvrdeii.
Der Haupt - Jng'neer von Gen. lohnston's
Aeneralstab, der von unsern Truppen gefangen
vorden, g bt die Stärke der liebellen-Ariuce auf
85MO Man» an, gesteht aber zu, daß sie fürch
terlich demoralisirt sei und schwerlich diesseits
Richmond Stand halten weide.
Der Rückzug begann am Samstag vor TageS
»ibruch und die Vorgarde war bereits 20 Mei
len vor Aorkiown, als dort der letzte Schuß ge
feuert wurde.
Am Sonntag früh schlckle General McClellan
» Kanonenbooten den Uorkfluß hinauf nach West-
Dieselben verfolgten mehrere mit Rebel
len beladene Dämpfer und andere Fahrzeuge,
lahmen einige derselben »reg und zwangen andere
ruf den Strand zu lausen. Auch auf mehreren
längs dem Strande relirirende Abtheilungen der
Nebellentruppen wurde geschossen.
General Franklins Division, l5,l)00 bis 20,-
i) 00 Mann stark, wurde auf Transport - Damp
fern eingeschifft, um den Kanonenbooten »ach
> Westpoint zu folgen.
Von L o i t o n » o e.
Baltimore.«. Mai. Der Correspon
dent des „American" berichtet Folgendes !
Gestern Nachmittag kam ein Schooner den
- lameS Fluß von Richmond heiUnter u»d ran»te
>n der Nähe von Newport News an der Südseite
veo Stromes aus den Strand. Dieses Boot
01l 60 Tonnen Kohlen für den ~Mereimac" an
Bord gehabt haben. Der „Merrimac" war in
Sicht, wagte aber nicht das Schiff zu retten, es
wurde aber nachher verbrannt.
Die Mannschaft wurde nach dem Hauptquartier
, gebracht, wo sie eine traurige Silderung vo» den
> Zuständen in Richmond machten und erzählten,
daß i n'er den Truppen allgemein die Ueberzeu
gung herrsche daß jeder weitere Versuch, die Re
bellion aufrecht zu erhalten, Thorheit sei.
e Gefecht bei Pulaski, Tennessee.
L o u t s v i ll e, 6. Mai. Eine Depesche an
das ~ Journal" meldet, daß Gen. Dumout mit
Theilen von Woolsord's, Smith's und Wynkoops
, Pennsylvania, Morgan'S und Wood's Rebellen
. Cavallerie, 800 Mann an der Zahl, am Mon
tag zu Lebanon angegriffen haben. Die Nebel
e len wurden total geschlagen, ein großer Theil wur
z de getodtet und >5O wurden gefangen genommen.
. Fast all« ihre Pferde und Waffen wurden erobert.
sie flohen nach einem Gefecht von tj Stunden
. und General Dumont verfolgte sie und wird wahr
scheinlich das ganze Corps gefangen genommen
haben.
, Cairo, K.Mai. Das hier von
. Landing, von wo es gestern Abend um 9 Uhr ab
gegangen war, angekommene Dampfschiff Ella
hat folgende Nachricht mitgebracht >.
Am Sonntag Nachmittag war es dem General
Pope gelungen, dadurch, daß er eine Batterie in
. offenen Felde, Angesichts von 3 Rebellen - Regi
. meutern aufstellte, diese anzulocken, die Batterie zc
nehmen, worauf er die ganze, 2VOO Man» zäh
- BMel mml'li'lkelMliniijjflil.je.
Non Gen. McClellan'ö Aim.e.
Fl»,ckt nud Niederlage der Ne
' bellen bei Wtlliamöbnrg.
j W0 Gefangene gemacht.
Unsere Cavallerie setzt nach.
W a 112 ch i n g t o n, 7. Mai. Depeschen von
General McClellan melden die Räumung von
Williamsburg durch die Rebellen und daß unsere
Armee sie rastlos auf der Straße nach Richmond
verfolgt.
Das Treffen am Montag war ein hitziges und
der Verlust der Rebellen ein großer.
Die Sesestung von IVilliaingb>uig.
Baltimore, 7. Mai. Das Postboot
Nelly Baker bringt nach Fort Monroe die Nach
richt, daß Gen. McClellan in Williamsburg ist
und den Feind von dort rertrieben hat. Einige
genommene Kanonen wurden wieder genommen
und eine ganze Division hinter Willianisburg
vorgcschoben.
Depesche von Gen. Mctlellaii.
Wasching t o n, 7. Mai. Folgende De
pesche kam von Gen. McClcllan an:
Hauptarinec bel Willianisburg, j
Kien Mal.
Ich zeige hiermit die Besetzung dieses Platzes
an als das Resultat des hitzigen Treffens von ge
stern. Der Zweck von General Hancock'S brilli
antei» Treffen gestern Nachmittag war, die linke
Flanke zu umgehen. Er wurde sehr verstärkt und
der Feind verließ die Centralstellung während Her
Nacht, und ließen alle Verwundete und Kranke in
unsern Händen. Der gestrige Verlust dir Feinde
war sehr groß. Wir haben etwa 300 unverletzt
te Gefangene und mehr als IVOO Verwundete.
Der feindliche Verlust ist groß.
Ich habe Cavallerie zur Verfolgung nachge
j schickt. Unsere Leute kämpfen vorzüglich, mit fast
keiner einzigen Ausnahme.
Die feindlichen Werke sind sehr ausgedehnt und
sehr fest, was Stellung und Schanzen betrifft.
General Hookcr's Division hatte schweren Ver-
lust, andere Theile des Heeres nur geringen.—
> Gen. Hancock nur 20 Todte und Verwundete.
j Das Wetter ist heute gut. Es ist jedoch sehr
schwer, Nahrungsmittel zu erlangen zufolge der
schlechten Wege. Nur sehr wenig Wagen kamen
bis j-tzt nach.
Kann ich dem Beispiel anderer Generäle fol
gen, und die Namen von Schlachten auf die Rc
gtments-Fahnen schreiben ? Wir haben noch mehr
Treffen zu schlagen, ehe wir nach Richmond koni
men.
G. L>. rNcClellaii,
commandirender Major-General.
Weitere Einzelheiten.
Williamsburg, L. Mai. Der Feind
räumte diesln Platz und die Schanzwerke vor ihm
in voriger Nacht, die Nachhut paßirte um 0 Uhr
heute Morgen durch.
Um g Uhr zog Gen. McClellan und Escorte
in die Stadt ein und ergriff Besitz. Etwa ISO
von des Feindes Kranken und Verwundeten wur
den ohne Rationen zurückgelaßen, ohne Medizin
und Wundärzte. Auch li«ß » sie eine Anzahl
Todter unbegraben liegen. Alle unsere Verwun
dete vom gestrigen Treffen, di» in ihre Hände sie
len, blieben liegen. Eol. Dwight von der Excel-
stor Brigade, dcr schwer Im gestrigen Treffen ver
wundet und gefangen wurde, war im Hospital ge
blieben. Der Feind litt sehr. General RickcttS
blieb.
Der Feind hatte gester» hier Al.tlW Mann
und nlumle nur den Platz nach dem tapfern Bay
onet-Angriff von General Hancock. Die Stadt
ist sehr schlln gelegen und die Mehrheit der weisien
Einwohner blieb zurück. Wir haben etwa lt>t>l>
Gefangene, einschließlich der Verwundeten.
General Wir.slcld Scott Hancock, dcr Held von
Williamsburg, ist ein Pemisylvanlcr von NorriS
town, der In Weflpoint graduirte und sich
in den Schlachten von Contreras und ChcruSbuS
eo in Mexico auszeichnete; l v 55, kam er als Ca
pital» ins Quarttermcister-Departemlnt; am 23.
September lBgl wurde er Brigade-General der
Voluntäre. Er Ist 39 Jahre alt.
Weitn? Depesche von Mcd'lellau.
Waschln g t o n, 7. Mal. Das Fort
Monroe Boot, das heute Morgen um 7 Uhr dort
abging, kam zu Cheriy Stone mit folgender De
pesche an >
W I ll l a in s b u rg, li Mal. Jede Stun
de zeigt, daß unser Sieg vollständiger ist. Der
Verlust des Feinde« Ist groß, namentlich an Of
fizieren. Ich höre soeben, daß noch 5 Kanonen
des Feindes mehr genommen sind. Gefangene
kommen fortwährend a».
G. B. McC l /.ll a n.
Sehr wichtige Nachrichten.
Uebergabe von Norfolk ». Portsmoiith.
Per Mcrrimue in die tust gesprengt.
Bevorstehende Schlacht bei Bottoi»
«L r c c k.
W a sch Ingt o n, tt. Mai. Die folgende
Deplsche ging heute früh im KrlegSdeparlement
ein:
For Ires M o » roe, ll). Mai, l 2 Uhr
NachiS. Norfolk, Porismoulh und die Navy
Zlark sind in unseren Händen.
General Wool bewerkstelligte heute fiiih 9 Uhr
d>e Landung seiner Truppen bei Willoughby Point
und marschirte mit üllWMan» auf Siorfolk los.
Orr Finanzminister Chase begleitete den General'.
Etwa fünf Meilen vom Landungsplatz fand man
auf der andern Seite der Brücke über Tanners
Crcek eine Rebellen Batterie. Nachdem mehrere
Infanterie Compagnieen einige Mal gefeuert hat
ten, steckten die Nebellcn die Brücke in Brand,
wodurch unsere Truppen genölhlgt wurden fünf
Meilen weiter hinauf zu niarschirrn.
Um 5 Uhr Nachmittags waren unsere Truppen
in der unmittelbaren Nähe von Norfolk. Eine
Deputation von Bürgir» kam ihnen entgegen und
die Stadt wurde formell übergeben. Unsere
Truppen rückte» ei», und wir sind jetzt im Besitz
dcr Stadt.
General Lielle ist zum militärischen Gouver
neur ernannt. Die City und die Navy Uard
waren nicht in Brand gesteckt worden, wie anfanas
vermuthet wurde. Die Flammen, welche man
Stunden lang vorher sah, rührten von einem
Waldbrande her.
General Wool und Sekretär Chase kehrten um
l l Uhr Nachts zurück.
General Huger hatte die Besatzung zurückge
zogen ohne einen Kampf aufzunehmen.
Dcr Merrimae liegt noch bei Sewalls Point.
Nachrichten trafen heute ein von drr Expedition
des Com. Rogers welcher den James River hin
ausgeht.
Die Berichte von Gen. McClellan sind günstig.
EdwlnM.S t a n t o n.
"
Der Merrimae wurde heute früh 3 Uhr von
den Rebellen In Biand gesteckt und 2 Minuten
vor 5 Uhr in die Lust gespiengt. Der Anblick
soll ein prachtvoller gewesen sein.
Dcr Monitor, der Naugaluck und die Kano
nenboote sind nach Norfolk gegangen.
E. S. Sansord,
Militärischer Supervisor.
Cs heißt, daß die Armeen der Generäle John»
ston und Lee beim Boltom Creek, 17 Meilen von
Richmond, sich zum Kampf stellen würden. Gen.
MeClellan Ist des Sieges gewiß. Die Schlacht
wird voraussichtlich heute oder morgen stattfinden.
Der 37. Coilyres;.
Wasching t o n, 6. Mal. Sena t.-
Bittschriften für ei» Bankerottgesetz gingen ein.
Ein Antrag Scherman'S von Ohio, daß der
Kriegsminister um Mittheilung der offiziellen
Schlachtberichte über das Treffen von Pittsburg
Landung ersucht weiden solle, wurde einstweilen
zur Seite gelegt.
Man setzte sodann die Debatte über die Heim
stätteblll fort.
Nach Verwerfung einiger Amendments wurde
dle Bill angenommen. I a stimmten die Sena
toren - Anthony, Browning, Chandler, Clark,
Lollcmer, Coivan, Dixo», Doolittle. Fessenden,
Foot, Grimes, Halc, Harris, Henderson, Howe,
Kennidy, King, Lane, (Indiana), Lane, (Kan
sas) McDougall, Morrill. Pomeroy, Scherman,
Simmons, Sumner, Ten Eyck, Trumbull, Wade.
Wiikinson, Wilson, (Mass) Wilson, (Missouri)
Wright—33.
N e l n, die Senatoren ! Bayard, Carlisle,
Davis, Powell, Saulsbury, Stark, Willey—7.
Haus. Colfax brachte eine Bill ein, die die
strengere Bestrafung, der bei RegierungS-Contrak
ten »eriibten Betrtigcreien bezweckt. Dle Bill setzt
ein halb bis zehnjährige Gefängniß- und Geld
strafe bis zum doppelten Betrage auf jeden, von
einem Per. Staaten Gerichtshöfe nachgewiesenen,
von Contraetoren begangenen Betrugt
Bingham stellte im Austrage der Committee
für Gerichtswesen den Antrag, den Ver. Staaten
Distrikt-Richter W. H. Humphrey von Tennessee
wegen Hochverraths in Anklagestand zu versetzen.
Wasching t o n, 7. Mal. Senat.—
Herr Kennedy von Maryland reichte eine Bitt
schrift von Bürgern Marylands ei» für unmittel
baren Widerruf der EnianzipatlonS-Alte im Di-
strikt Columbia und für bessere Handhabung des
Sklarenslüchtlings - Gesetzte«. Sonst nichts von
besonder»! Interesse in diesem Körper.
Herr Clliot von der Handels-Committee berich-!
tele eine B>ll, Beausort zum Eingangshasen zu'
machen unter dem Namen Port Royal, welche
paßirte. Die Beschlüße der Maryland Gesetzge
bung wurden verlesen, die 810,0(10 für die bei
dem Riot vom 19. April 1861 in Baltimore ver
wundeten Mitglieder des (j. Massachusetts Regi
ments bewilligen, sowie die Antwort der Massa
chusetts Gesetzgebung. Diese freundliche Gesin
nungen zwischen diesen zwei Staate» sollten zwi
schen den verschiedenen Staaten der Union Nach-
ahmung finden.
Schlacht von Williamödurg.
Die Gesammtzahl der Todten und Ver-!
wunderen in der Schlacht von Williams-
durg wird in den neuesten Berichten auf
A3» Todte, <i(it Verwundete und 69 Ver-
mißte angegeben. i
Lolonel vom W. Pennsylvania
Regimenle ist durch einen Schuß f>, die!
Wade verwundet. !'
Fortschritte McClellans.
Dns Treffen bei WilltamSlnilft
Die Tobten und Verwundeten,
l Baltim o r e, 8. Mai. Spezial
> depesche des American, datirt Vorktow»,
> 7. Mai.
Gerade uni zwölf Uhr, wo ich meine»
> Brief schließ», ist die letzte Nachricht vom
' Schlachtfeld, daß General McClellan et
> wa 3 Meilen jenseit? Williamsburg mit
' der Nachhut de 6 Feindeö ein Scharmützel
' hatte und sie über den Chickahominy Fluß
' trieb.
Noch mehr Gefangene wurden gemacht,
auch Deserteure kamen an, welche berich
cen, daß sie Nichts als hartes Biscuit seil
> 84 Stunden zu essen hatten, und wen»
' sie herbeigebracht wurden, fielen sie ge
wöhnlich ganz erschöpft nieder.
Bon den Booten, welche stußabwärtc
heute Morgen kamen, hörte man heute
. früh starke» Kanoniren; was esbedeute-
te wurde nicht bekannt,
e Die ganze Rebesleu » Armee von Lee,
lohnston und Magruder ist ohne Zwei
fel vollständig in Unordnung gerathen
nnd flieht vor der raschen Verfolgung
McClellan's in großer Hast und ohne
. Absicht irgendwo Stand zu halten, und
wenn sie nicht Richmond in Booten auf
dem Jamesfluß erreichen, werden sie je
denfalls von der Landmacht, die bei West
pvint landet, nnd schon gelandet ist, abge
- schnitten werden.
' Am Montag nahm der Feind etwa du
unserer Leute gefangen und eine penn
sylvanische Batterie, nachdem alle Pferde
derselben getödtet waren. Sie wurden
überwältigt, da sie nur wenig Infanterie
. hatte und die Kanonen wurden ihnen ab
genommen.
' Gegen Abend wurde jedoch diese Bat-
terie liebst einer feindlichen von General
, McClellan wieder genommen rmd die Ge
r fangenen, welche der Feind gemacht, fand
. man am andern Tag in Williamsburg
, als Pfleger der Verwundeten, die der
s Feind zurückgelassen hatte. Ihr Rück
zug ist zu eilig, um sich noch mit Gefan
i genen zu befassen.
e Ich höre, daß der Feind alle Brücken
» über den Chickahominy zerstört hat und
e daß Gen. McClellan seine Truppen am
» diesseitigen Ufer raste» läßt.
Anderer Bericht über das Treffen bei
r> 'rvilliamol'Urg.
s Baltimore, 8. Mai. Der Corre
" spondent des American schreibt über das
" Treffen von Williamsburg am Montag:
Das Treffen bei Williamsburg am
" Montag wurde anf beiden Seiten mit
großer Hartnäckigkeit gefochten. Zufolge
der unebenen Gegend und der schlechten
Wege konnten mir wenig Truppen von
' unserer Seite in Aktion gebracht werden.
General wickle's Ercelsior Brigade
von General Hookers Division, hatte die
ganze Hitze des Treffens zu tragen und
focht sehr tapfer, obgleich sie großen feind
lichen Massen und Schanzwerken sich ae-
zu ih
ren Schanzwerken führen durch eine Rei-
he von Navine» und Sümpfen, während
I der Regen den ganzen Tag in Ströme»
herabstürzte. Die Leute halten außerdem
die ganze vorige Nacht mit den Waffe»
im Arm geruht, vom Regen durchnäßt
und von Kälte erstarrt.
Das Treffe» dauerte von früh Mor
gens bis .'5 Uhr Abends, als Gen. Mc
' Clellan mit frischen Truppen ankam nnd
' die Division von General Hooker ablöste,
- die fast durch Müdigkeit und durch das
Unwetter kraftlos geworden war—wäh
reud das 3. Evcelsior Regiment durch die
Kugeln des Feindeö sehr gelichtet war. —
Sie fochten so tapfer, daß nicht weniger
als Ms» Mann von ihnen bliebe» uud
verwundet wurde».
Nachdem General McClellan auge
-5 langt war, wurde der Feind von Hau
> cocks Brigade mit Macht in seine Ver
l scl)anzungen zurückgeworfen vor Sonnen
untergang unter schwerem Verlust.
Cr ließ fast 7W Todte auf dem Felde
und viele Verwundete, obgleich die mei
, sten von diesen nach Williamsburg ge
bracht worden waren. Unser Verlust
betrug 300 Todte und 7W Verwundete.
Als die Nacht anbrach lagerten wir auf
dem Schlachtfelve, der Feind in seinen
Verschanz uugen.
Viele Wagen, Kriegsmunition und
Provisionen wurden in der Stadt gefun
den, während die Straße meilenweit mit
Waffen und Munitionsstücken bedeckt
war.
lLin Aufstand unter den Roklenbeig
leuttn.
Po t t sv i ll e, 7. Mai. Die Berg
leute an den verschiedenen Kohlengruben
an der Westbranch rückten gestern zu ei
nem Arbeitsauöstand aus wegen höherer
Arbeitslöhne. Da sie ihren Zweck nicht
erreichten, brachten sie mit Gewalt die
l Dampfpumpen zum Stehe», womit das
Wasser aus den Kohlengruben ausge
pumpt wird, und diese füllen sich „»»
rasch mit Wasser.
DerScheriff rief eine Mannschaft auf,!
um den Riot zu unterdrücken, aber das j
der Umgegend ist
im Dienst der Union und keine Waffen i
da. Es boten sich Leute genug an, den j
Riot zu unterdrücken, man hatte aber!
! nicht Waffen genug. Der Scheriff tele
' araphirte darauf nach Harrisburg an den
Gouvernor, und heute Nachmittag wer
den Truppen von Philadelphia erwartet.
Etwa IM») Mann sind ausgestanden.
Bis jetzt ist außer dem Einhalten der
Pumpwerke kein Schaden gethan. Der
i letztere aber ist bedeutend, da er die Gru
ben unbrauchbar macht.
Auf den Forest Improvements Comp.
Ländereien sind etwa 7W bis Berg I
leute und Arbeiter versammelt und habe» >
die Pumpen und die Maschinerie von Cu
gene Borda zum Stehen gebracht. ,
Von Philadelphia rückten einige Com- j
pagnien von den Grey Reserven gestern >
Nachmittag aus. Das Weitere werden /
wir unsern Lesern nächste Woche bringen. 5
einträglichste Geschäft ist die
Medizin. Die macht Alles todt. ?
Neber Mr. und Mr«. Davis und die
Pläne der Xebelle».
W a schi » g t o», 5. Mai. Nomßap
pahaniiock meldet man Folgendes:
Ein Farbiger kam heute von jenseits
des Flusses und meldete sich an als Jeff.
I Davis Kutscher. Dies scheint wahr. Er
erzählt Theile von Unterredungen, welche
er gehört, als er Mr. und Mrs. Davis!
oder deren Besuche fuhr.
Mr. Davis uud General Joseph E.
Lohnston hatten eine heftige Unterredung
über des letzteren Rückzug von Manassas,
was Davis mißbilligte. Er hatte beor
dert bei Gordonsville Stand zu halten,
was lohnston ablehnte und feine Resig
nation anbot. Er wollte auch nicht »ach
Äorktown.
MrS. Davis nannte es sehr schlecht von
ihm, daß er nicht Gen. Magruder helfe»
wolle.
Gen. Lohnston sagte zu Mrs. Davis,
daß Gen. McClellan ihn zu Stücken ge
hauen hätte, wenn er nicht Manassas ver
lassen hätte. Mrs. Davis las ihrem
Gatten eine» Artikel aus dem Richmond
Eraminer vor deölnhalts,es sei im Plane
der Flankees, daß die Generäle Banks
und MeDowell in Louisia oder Caroline
County eine Vereinigung herstellten nnd
zusammen nach Richmond marschirten.
Davis entgegnete, er glaube das auch,
seine Generäle würden schon Sorge für
sie trage»
Da»» hörte der Kutscher eine Unter
redung zwischen Davis und dem früheren
V. St. Senator Gwin von Californien.
Davis sagte, er habe Gen. I. R. Ander
son von Nord Carolina abgeschickt, den
Marsch der Bundestruppen von Frede
ricksburg lang genug aufzuhalten, um
das Ergebniß bei Uorktown zu sehen, so
daß er im Fall eines dortigen Mißglückens
feine Armee aus der Halbinsel näch Rich
mond und ans Virginien bringen könne,
sonst würden sie Alle gefangen werden.
Mrs. Davis, sagt der Kutscher, habe
erklärt, daß die Conföderation am Ende
sei, daß wenn New Orleans wirklich ge
nommen sei, sie weiter kein Intereiie be!
der Sache habe, da AlleS, was sie besa
Ben, sich dort befand. Es sei traurig,
daß mau versucht habe Virginien und die
andern Nicht baumwollen-Staaten zu hal
ten. Sie sagte auch zu Mrs. W. N
Zoutö, (Tochter von Col. James Tavlor,
Ver. St. Generalverpflegnnge-Commis
sär,) die sehr gern nach Waschington
wolle, wo ein Kind von ihr war, sichwei
ter nicht zu bemühen, sondern zu bleiben
wo sie war. Wenn die Äaiikees nach Rich
, mond gekommen wären, könne sie gehen."
Mr. und MrS Davis, sagt er, hätten
alle ihre Bücher, Kleider und Gemälde
gepackt, um fortzuziehen. In Richmond
> sei viel ausgesprochene Uniongesinnnng.
Er selbst habe als Aufwärter im Hotel
alle Unionleute im Ort kennen gelernt,
und man sehe initVergnügen derA nkunfr
> der UankeeS entgegen, mehr Seitens de»
> Weißen als selbst Seitens der Schwarzen.
' Conföderirteö Papiergeld wird nicht
genommen, wenn >6 vernieten werden
Mrs «-»»„f.. ,'i„c
Pl<> eonfoderirte Rote bei einem Kauf
- nicht anbringen.
> Viele Leute ivünschen die Uniontrup
l pe» herbei, da sie halb ausgehungert sind,
i Das Eigenthum der Bank und der Re
> giernng ist gepackt, um nach Danville an
' der Grenze von Nord Carolina gebracht
zu werden.
General lohnston glaubte nicht an den
der Rebellen bei "lorktown."
> D.r Kutscher hörte einen Offizier fa
> gen, wenn sie bei Äorktown und New
' Orleans Nichts ausrichteten, würden sie
Virginien verlassen.
Tcr Aanipf auf dcr Halbinsel.
Mit dem allgemeinen Ausdruck Halb
inlel, wird im gegenwärtigen
'Augenblicke der schmale Landstrich in Vir
ginien bezeichnet, der sich von Richmond
aus in südwestlicher Richtung nach Fort
Monroe erstreckt, und von den breite»
Ichiffbaren James- und Aorkstnße einge
faßt wird. Auf der schmälste» Stelle
dieser Halbinsel, bei Slorktown st.niden
sich die beiden großen Armeen des Ostens
wochenlang gegenüber, uud von dort aus
marschirt jetzt McClellans Armee, die
Rebellen vor sich hertreibend gegen die
kaum noch iit) Meilen entfernte Haupt
stadt von Secessia, gegen Richmond.
Nach den letzten Nachrichten war der
Vortrab unserer Armee nach einem unbe
deutenden Gefecht mit der Ariergarde der
Rebellen bei Williamsburg angelangt.
Williamsburg ist eine kleine Stadt, I-.'
Meile» von Zlorktow» in einer ebenen
Gegend, gleichweit von dem James- u»d
Vorksluße gelegen, von der Wege nach
Richmond führen; der eine südlichere
übeischreitet den Chieohoniiin) Fluß, nahe
bei seiner Mündung in de» James Fluß
und geht dann in nordwestlicher Richtung
über Charles City nach der Hauptstadt.
Der andere, nördlichere, führt >iber New-
Äeut. Einen von diesen beiden Wegen!
müsse» die Rebelle» anf ihrem Rückzüge
einschlagen. Unsere» Truppen stand aber
noch ein dritter offen, und wie uns der
. Telegraph berichtet, habe» sie von dem
lelben Gebrauch gemacht. Eine Abthei
! lnng nnserer Armee, das Corps des Ge».
Franklin, ist Ȋmlich Dampfboot
> nach Westpoint, einem kleinen, am Zu
> lammen st nße des Pamnnkey und Mata-!,
pvnvstlisseö gelegenen Städtchen abge
gangen, das mir Richmond durch eine
Meilen lange Eisenbahn verbunden ist. ,
Von dort aus kann General Franklin '
leicht der Rebellenarniee den Rückzug auf '
der nördlichen Route abschneide», so daß
ihnen nur »och die oben erwaHute sudliche
Straße längs des lameostußes offen '
steht.
Großer Srand .vi Trov. ll V. '
Tro v, Network, I,». Mai. Cj» gro
Bes Feuer wüthet hier, dasein Viertel der
Stadt i» Ascbe gelegt bar. Verlust be-"
reits Millionen. Anch einige Men- I>
scheiilebeii ginge» verloren. ' n
Ganz Ida Hill ist i» Flamme». Die p
s»te lind «ite Straße» Kirche, Johnson s
Block und Gurley's Mathematische Wer- a
ke brannten nieder. Man sucht durch F
Sprengen der Häuser dem Wüthen der a!
Flammen Einhalt zu thu». p
Schreiben den Aricqnmi»istera an Gen.!
Daö Pul'liki»» nicht allein, soiideri/
wie es scheint auch die Soldaten der Di !
visio» Blenker selbst befinden sich im Un !
klare» über das Verhaltens Blenlers zur!
.Division. Die Ciiie» glaube», daß er!
i niemals General war und »ur als Oberst
j zum Commaiido einer Brigade und spä- >
! ler einer Division kommaiidirt sei, dieses
! Commaiido aber dadurch verloren habe,!
daß der Senat sich geweigert seine Nom
ination zu bestätigen. Die Andern glau
ben, txiß er im Juli bei der außerordent
lichen Sitzung des Senats znm Brigade-
General ernannt sei, und daß ihm der
Senat seine Bestätigung zum General
major abschlug. Wir wisse» selbst nicht,
ob die eine oder die andere Ansicht die
richtige ist, oder ob beide falsch sind. —
Thatsache ist jedoch, daß der Äriegsmini
ster ihn General titulirt und daß er nach
wie vor das Commando der Division
hat. Dies geht aus folgendem interes
santen Schreiben des Äriegssecretär C.
Stanlon an ihn hervor. Daraus eihellc
auch, daß General Rosencranz nicht dem
General Blenker das Commando der Di
vision abgenommen hat, sonder» daß er
dieselbe nur während der Krankheit des
letzter» direkt kommaiidirt (später aber
dessen vorgesetzter General bleiben soll,
wie ans andern Nachrichten hervorgeht.)
Der Brief des Kriegssekretärs lautet wie
folgt :
Kriegsministerium, Waschingto». D, C.
It'.tc» Apiil l8l)2.
G e n e r a l ! Ihr sehr interessanter
und befriedigender Bericht, datirt Paris,
den l. M., ist grade empfangen wor
den aus der Hand von dem Hauptmann
Struve.
Es thut mir leid, zu ersehen, daß Sie
dazu gekommen sind, anzunehmen, Sie
hätten mein Vertrauen verloren. Im
Gegentheil obgleich' nachteilige Berichte
über ihre Verwaltung nur zugekommen
sind, welche mich dazu brachten, zu glau
ben, daß Unregelmäßigkeiten in Ihrem
-Zommando seien, welche verbessett wer-
Zen sollten, so wurde doch ihre Fähigkeit
und Treue als Soldat nicht bezweifelt. —
Oa ich von Ilnein Commando eine Zeit
lang nichts hatte und endlich doch
horte, daß Sie einen Unglücksfall gehabt
hätte!«, welcher Sie dis zn einem gewis
sen Grade niifähig machte, bestimmte
mich, meine Sorge für Sie nnd Ihre Di
vision den Ge». Rosencran; abzusenden,
um Ihre Stellung zn ermitteln und Ihre
zu leiten, bis die Befehle
des Generalmajors Freinont >?,ie errei
chen konnten. Dadurch wurde uicht be
absichtigt, Sie zu beseitigen oder irgend
einen Mangel an Vertrauen anzudeuten,
londern nur Ihnen in einem ungekann
ten Lande nnd auf einem mühseligen
Marsche die Hülfe eines ausgezeichneten,
mr der Gegend vertrauten Offieierö zn
Inhen. Ich freue mich, zu erfahren,daß
Tie sich von Ihrer Verletzung erholen
und dosse, daß Sie und die braven Sol
Zaten nnd tapfern Ofsieiere Ihres Com
i'iiii .1,,f eiiiem Felde der Pflicht
!ti» merden, T>r i>> tri, fehl,
?ie soldatische» Cigenscb.fte» nnd den
araven patriotische» Geist zu bekunden,
velcher alle deutschen Freiwilligen im
Dienste der Ver. Staaten ausgezeichnet
hat.
Cs wird mir Vergnügen machen, allec
-ras in der Macht deS Departements
steht, zu thun, nni die Bedürfniile ilner
Oivilion zu befriedigen oder ;n derW>ri
jamkeit derselben beizutragen.
Jbr aufrichtiger,
C. M. S tant o n,
.. Krlcgosckictär.
An Bng.ide.Grncial Louis Nl.ukcr,
Dlvistons Commandant.
!.Xrii dcr deutschen Tivisis».
General Rosenkran, erließ am Tage
»ach leiiier Anknnft bei der deutschen Di
vision folgenden Tagesbefehl :
Hauptquartier. Rose Mount, ?
UZ April IBli2. 5
General-Order No. l.
Kameradcn der Blcnkcr'schcii Division !
Anf Anordnung deS Kriegsministers
übernimmt der Unterzeichnete daö zeit>
weilige Commando der Division.
Alle Befehle und Rapporte, weiche
Cuch für die Folge zugehe» sollte», wer'
det Ihr wie gewöhnlich durch Cureu Di- j
visio»6-Comina«da»ten, den tapferen uud
erfahrenen General Blenker, erhalten,!
welcher, wie ich mit Zuversicht erwarte,
noch die Chreu haben wird. Euch zum
Siege zu führen für das Land Eurer Lie-!
be und Eurer Wahl.
Bei Uebernahme des zeitiveilligen Be
! fehls über die Division fühlt sich der com
mandirende (General gedrungen, seine!
Achtung den Oslizieren und Soldaten
! auszudrücken, welche, obgleich sie :!> Tage
lang anf dem Marsche waren nnd ohiie
.ielte oder Hütten—ja oft ohne die »011,
wendigste» Provision» -- i» Schnee, !
Nä sie uud Koth bivoualirte», sich deinioei,
alle» Befehlen gehorsam n„d eine gedul
dige Bereitschaft zeigte», jenen Rebellen
,n begegne», wel,! e versu.ht, die fieieste
Regierung, welche semals die Sonne be
schien, durch eiuen Angrisf anf die Frei >
heit und die Meiischlichteit zu stürzen. !
Mit Vergnüge» ma ht derselbe be "
kannt, dastdaS .kriegSininisterunn Befehl '
,ur piinttliche» Lieferiin i von Montiru»
gen ertheilt, und de» - Zal'lmei s
st>'r angewiesen hat, der Division ihren ,
bis I. Marz auszuzahlen. ?
General Blenker hat dafür Sorge ,»
tragen, daß diese in s Deutsche "
übersetzt nnd vor der Hront eines jeden
'lcegimentS und jeder Compagnie des "
Kommando s in beiden sprachen verlesen
wird. W. S. R o se» kra n z,
Biig. General.
Reio s>.Mai. Das Dampf ?!
chift „Roithern Light" ist heute Abeno
»it .''«il.Gold ausCalisorinen, Ac- >.
?i»wall aiiael'oiiime».
Berichte aus laniaica melden, daß der
anerikanilche Stliooner Gilfulon auf der ei
Zalnt von Plnl.tdelplna ii.rcl, Jamaica si
m lU. Februar curchden Pirateu-Dam 'd>
'fer,/.'taschville" verbrannt wurde. j w
Tic !>«>»nungvon I?c>> ktswn und l.lm»
gebend.
(sin Korrespondent schreibt vom Sonn
tag, de» I. Mai, Morgenö um l» Uhr
von jenseits vor interessante
Einzelheiten über die Räuiiulng vonAork
to>vn. 7lm Samstag feuerten die Rebel
len »och sehr heftig auf Porters Divi
sion, waö gelegentlich erwiedert wurde
bisUl>r'Nachts. Dann wurde daS
feuern schwächer und hörte um 2 Uhr
Sonntag Morgenö ganz auf. Die Un
iontruppen feuerten noch zuweilen, es er
folgte aber keine Antwort. Um 3 Uhr
Morgens sah man daS Waarenhaus in
Norklown in der Werfte brennen. Bei
Tagesanbruch fanden Prof. Love und
General Heintzelmann, die im Ballon
aufstiegen, die FortS geräumt.
Um 7 Uhr Sonntag Morgenö wurde
Aorktown besetzt, ohne einen Schuß abzu
feuern. In den Schanzen waren die
meisten Kanonen zurückgeblieben, aber
vernagelt und demontirt. Bei der Fluß-
Batterie fanden sich große Haufen Mu
nition und Pulver, Kugeln und Bomben.
Zn Porktown, das mit einem Halbkreis
von Crdwerken umgeben ist, wovon eins
das andere deckt, waren Kanonen.
Die Kanone, die vor einigen Tagen de
montirt wurde, tödtete I t Rebellen. Das
Fort war vom I. Bat. New Orleans Ar
tillerie, und i:;. Alabama, lii. und 14.
Louisiana, 13. und 45. Georgia Regi
menter besetzt gewesen, die alle nach Ho
ward'S Grove, t Meilen von Richmond,
commandirt wnrden und um Mitternacht
aus dem Fort abzogen. Eine Nachhut
! zog bei dem Erscheinender Uniontruppe»
>» größter Hast von dannen. Die ganze
Rebelleiiarmee sei in einem Panic, sagten
! -2 Deserteure.
Prof. Love fand mit feinem Luftbal
! lon, daß die Nachhut der Rebellen um '.>
Uhr Vormittags am Sonntag 4 Meilen
' weit vom Fort war. Sofort schickte Ge
l neral Mc()iellan Artillerie und Cavalle-
rie zur Verfolgung. Alle Kanonenboote
kamen um Uhr herauf und landeten
Marinesoldaten bei Äloueester, welche die
Ver. Staaten Flagge aufzogen; sie fuh
ren dann stromaufwärts und warfen
Bomben nach beiden Ufern aus.
Torpedos und PercussionSbomben wa
ren in den Wege» und Durchgängen im
,soit vergraben, die dann und wann er
plodirten und einige Uiiionleute verwun
deten. In fand man nur ein
! Paar Negerweiber mit Säuglingen.—
DerOrt ist furchtbar schmutzig und mußte
bei warmen Wetter Pestilenz ausbrüten.
5 Mehl und Fleisch fand man und alle Zelte
der Fortgezogene».
Der Weg von Borktown nach Hamp
! ton wurde vom stattlichen Fort Magru
der gedeckt, wo ebenfalls »och ein Theil
der Kanonen zurückgelassen war. Viele
Schanzen waren ganz vortrefflich con
siruirt und von liefen Gräben umgeben,
andere schlecht. Die Rebellen ließen in
der Nacht des Abzugs ihre Lagerfeuer wie
gewöhnlich brennen. Die dichten Wal
dungen verbargen unserer Luftballön-Re
kognoseirung ihren Abzug. Ihre Skla
ynliri, »lsi »111 Kieirag die Gchanzen
vollendet und winden dann zurückgeschickt.
Am Samstag hielten Johnson, Lee und
Ma g ruder einenr ieg sra th zuUorktown.
' Oie großen .Kanonen der Rebellen sind
meistens Eolumbiaden auö der Norfolk
Navn Aaid.
Tic grcsie Auovet>nui,g deo Riiegsschau.
Plastes.
Der Amerikaner Train, der sich i» Eng
!land aufhalt wo er Pferdeeisenbahne,
! ixnit, streitet »vacker für Aufklärung Johi
l Bull S über den amerikanischen Krieg
Alle paar hält er einmal ei»
Rede »der diese Verhältnisse gegen diese
oder jenen Feind der Amerikaner. Kürz
licli versuchte er in folgender passende
Weise dem l'eschränkten europäischen Blü
eine 'Aufklärung über das ungeheui
zugeben, auf dem wir kän
pfen. Cr sagte:
„Sie werden sich nie einen Begriff vc
der herkulischen Energie machen könne
die wir entwickelt haben. Erlauben S
mir, Ihnen ein Bild davon nach mein
Weise zu entwerfen. Wir haben nei
.'lrmeen iinttr neun Generalen ; sie b
den eine Armee, die neu» Waterloo, ein,
Dubeud Ansteiiitz und zwei Moskau A
meen entspricht; ja die großer ist, <
jener Nationen, wel
die Schlachten in der Krim geliefert l
be». Um Ilmen eine Idee von der Gr«
utigkeit unsenr Streitmacht zu geb
will ich das Schlachtfeld verlegen.
Alt England soll Neu - England v
stellen und ganz Europa soll daöSchlac
feld bilden. Zum Fertigmachen sink
Monate Zeit gegeben; nur auf unj
eigenen Hülsv Nittel sind wir angewiej
ll»geach:et daß die Sympathie von E
lano und der ganzen Welt gegen uns«
inben irir >^,>,<«>!> Mann uuter Gew
Butler bei Eronstadt; W,l>W Man»
ter Sherman bei Hamburg;
>«>!« Mann unter Gen. Burnside bei?
steedain; '.'(».«»Ott unter Gen. Halles
!7desst; '.'«»,«><»> unter Gen. Hunter
Wien; nnter General Buel
Briest ; unter General Gran
NarseiileS; «io.uiii» unter Gen. B«
ui der belgischen Grenze, somit vor
'en dann iioch !!«»>>,Nil,» Mann unter
>eral an der franzosi
nachdem sie den Eanal den
omac—überschritten habe». Diese
ernuxgen in meiuemßilde sind der A
lchkeit durchaus entsprechend; in»
Bevölkerung, die Festungen und
Sprache sind verschieden. Lassen
icht außer Aä't, das, England der ?
?, von welchem aus ich die Skizze
'vifen hrbe, zu der ich noch hinzuj
>»>!, daß .'liistralien Ealifornien is
ne iveilere llnionsarinee zur Bewa
.'r Güsten de» stillen OeeanS stel
'ul,dem alle dieje Punkte besekt
>be» >vir in England, welches di
'»vp n thei de>> Nordens darstellt, »
Millioue» bewaffneter Manner,!
>t stehe», zur Vertheidigung de!
üblik in die Schlacht zu eilen.
In Ameiika ,vie iii England e
ne iveil verbreitete Intelligenz, die,
' in Bewegung gesehr wird, »u
i> Kräften des Himmels übeitl
erden kann."