Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, July 03, 1861, Page 2, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Kriegs Naebrickten
Wir laßen hiernachstehend die wichtigsten und
meist wahrscheinlichen —denn alle zu geben ist in
einem wöchentlichen Blatte eeln unmöglich—
Kriegs-Nachrichten, Truppen-Bewegungen, u. s,
w,, wieder, wie sie von Tag zu Tag bei uns ein
treffen, folgen, damit unsere Leser von allen Vor
fällen im Zusammenhang unterrichtet werden :
Interessante Nachrichten von Nichmond.
Ein Waarenhaus und ein Dampfer
verbrannt.
Zustand der südlichen Truppen.
Bon der Festung Monroe.
Fort M o n r o e, 24. Juni, über Balti
more. Vorgestern Abend besuchte Gen. Butler
und Gen. Pler» ml« Ihrem Generalstabund meh
reren Damen das Hauptquartier des Turner-Re
giments In dem ehemaligen Landsitze des Ex-Pre
fident Tyler. Die Turner sangen deutsche Lieder
und machten gymnastische Exercitien zum großen
Vergnügen der Gäste. Das Landhau« des Ex-
Presidenten Ist elegant meubllrt und In dem Zim
mer, das Oberst Weber jetzt bewohnt, stehen die
Büsten Schiller'S und Göthe'S.
Ein Soldat des Vermont Regiments, Namens
Parker, der in Gefangenschaft gerathen war und
für einen gefangenen Secessionisten ausgewechselt
wurde, berichtet, daß die Rebellen noch Kriegs
gefangene haben, nämlich G, Mafon vom 2ten
Neu?orker Regiment, Chas. Metcalf von Dur
»ea's Zouaven und D. A. Mooney vom Tro?
Regiment,
Ein Soldat des 3ten Neuyorker Regiments de
sertlrte in der Nacht vor dem Treffen bei Greai
Bethel ln bürgerlicher Kleidung und gab den Re
bellen vollständige Nachricht über die Bewegun
gen unserer Truppen. Er befindet sich jetzt in
Rlchmond, Ist aber nicht in die Sonderbundsar
mee aufgenommen worden. Sein Name ist T,
W. Tlark.
Parker, der den Befehl zum Riickmge nicht ge
hört hatte, wurdr am Tage des Treffens bei Be
»bei gefangen und gebunden nach Jorktown und
Richmond gebracht, wo man ihn streng bewachte,
aber im Ganzen gut behandelte.
Er berichtet, daß in Jorktown eine bedeutende
Truppenmacht steht, und daß jeder Dampfer Ver
stärkung bringt. Lebensmittel sind jedoch selten
und die Rebellen sind schlecht beköstigt uud beklel
det. Jeff. Davis war in Rlchmond anwesend.
Vorige Woche brannte ein große« Vorraths
hau« In Richmond ab und für SIOO,WO Waa
ren verbrannten. Am letzten Samstag trannte
der Kriegedämpfer Glencove bl« zum Wasserfpie
gel ob. Beide« waren Fälle von Brandstiftung,
allein der Thäter wurde nicht entdeckt. Die Re
bellen haben jetzt auf dem JameSflusse nur noch
zwei Dampfboote.
Bon Waschington
Wa s chi ngt on. 24. Juni. Gestern Mor
gen find hier vier Regimenter angekommen und
man sagt, daß noch Zg Regimenter mehr hierher
beordert find.
Au« verlaßbarer Quelle erfahren wir, daß die
jetzt «erwendbaie Volontär - Streitmacht sich aus
über 3Vg,WY Mann beläuft.
Seit letzten Freitag wurden zwischen 200 und
300 kranke und unbrauchbare Volontär« abbe
zahlt und nach Hause gesandt.
Die kräftigsten Maßregeln zur Verhütung von
Betrügereien und Unterfchlelfen sind ergriffen wor
dm.
Die offizielle Liste weist nach, daß feit dem 17
April 53 Volontär-Regimenter hier angekommen
ÄUS Me^midrin.
Alexandrla, Va.. 24. Juni. Die neu
en Uniformen, womit das 5. Pennsylvania Frei
willigen - Regiment kürzlich versehen wurde, sind
von demselben Stoffe, wie die früheren, jedoch be
deutend besser gearbeitet. Auch haben diesmal
alle Röcke und Hofen eine und dieselbe Farbe, wae
tn Betriff der ersten Uniformen nicht der Fall war.
Außer Rock und Hosen erhielt jeder Mann eln Paa,
gut gearbeitete Schuhe, eine schöne Kappe, ein gu
te« Unterhemd, eine Feldflasche und einen wolle
nen Blonket. Die Mäntel, welche bereits vo,
elnlgen Tagen ankamen, wurden bis jetzt noch
nicht ausgetheilt, well wir solche während der hei-
Hen Jahreszeit nicht nöthig haben, und man die
Leute nicht mit allzuviel Gepäck beladen will.—
Die Uniformirung und Ausrüstung unserer Regi
menter kann jetzt al« vollständig genügend bezeich
net «erden, indem nun jeder Soldat mit allen zum
Felddienst nöthigen Gegenständen versehen ist. >
Aus Missour«.
St. Loui «, 24. Juni. Der Staat Mis-!
fouri hat jetzt eigentlich gar keine Regie-1
rung. Der Gouvernör ist ein Verräther und l
slucht-g; der Lleutenant-Gouvernör zu hocbver
rStherlschen Zwecken In Arkansas. Alle Staats
beamte sind ebenfalls In Hochvercath verwickelt
Der President des Senats in der Gesetzgebung
ebenfalls. E« ist nicht« übrig, als die Staats !
Convention, die im Januar gewählt ward und
dann beschloß, daß keine Ursache vorläge, weshalb
Missouri aus der Union treten sollte. Diese Con
vention hat sich nich, vertagt, sondern sie
besteht noch und es bleibt also nichts weiter übrig,
al« daß sie wieder zusammentritt. Beim Aus
einandergehen hatten sie einen Beschluß angenom
men, daß diese« Wlederzusammentreten zu Irgend
Zeit stattfinden könnte, wenn die Nothdurst des
Landes es erheische. Jetzt ist dieser Punkt gekom
men und die Convention wird alle neuen Staats
beamte zu wählen haben.
Von I ll i n o i s.
L a n-e. Ogle Caunty, 111.. 24. Juni. Vor
einigen Tagen hängten die hiesigen Bürger I, D,
Burke, einen Erzseeessionisten. 'an eine,» Fenster
des dritten Stockes im Gerichtsgebäude. Ihm
wurde die Urheberschaft der am 7, Juni und vori
gen December ausgebrochenen verheerenden Feu
er«brllnste an hiesigem Platze und die Absicht, dcn
Ge>chäst«theil der Stadt niederzubrennen, nachge
wiesen.
Misslchf n»f eilte Bcljsluljt.
Wichtige südliche Nachrichten.
Wichtig anS West Virgtnien
Kon waschington.
Waschington, 25. Juni. Ci» De
tachemcnt vom Neuyorker t 4. Regiment verhafte
te heute tinen Spion, welcher einen Plan von al
len Befestigungen um Waschington und Verzeich -
Nisse unserer Truppen, mit Angabe ihrer Aufstrl
wng, bei sich trug. Ein Gefährte desselben ent
kam zu Pferd.
Gen. Seott hatte eine lange Unterredung mit
Senator Johnson und Hrn. Emerson Stheridge.
E« he,ßt. daß Johnson nach Hause zurückkehren
«rolle, wenn es ihm nicht gelingt, von der Admi
sttstrailon die Hülfe für die loyalen Bürger von
Zenmssee zu erlangen, welche er wünscht.
Die Alerandria gelagerten Feuer-Zouavcn
haben ln »intr M iblt elne großt Quantität Wtl-
Zt» gefunden, und flnd jetzt eifrig beschäftigt, den
selben zu mahlen. Sit flnd tbenso gute Müller,
als Feuerwehrmänner und Soldaten.
Die kürzlichen Befürchtungen, daß ein verrä
ihrrtsches Compromiß zu Stande gebracht werden
sollte, scheinen ohne allen Grund zu srln. Lle
! Rebellen haben unserer Regierung keine Friedens
- Vorschläge gemacht. ÄS sind Im Gegentheil er
! neuerte Berstcherungen eingelaufen, daß dieselben
den Krieg bis ans bittere Ende fortsetzen wollen.
Eine Anzahl Neuyorker sind hier, um die An
nähme des ..American Reiste Regiments" untrr
Kommando des Maj. Ben P Poore, vom Vlen
Massachusetts Regimen«, durchzusetzen.
Unsere und die Rebellen Vorposten scheinen die
Sache sehr leicht zu »ehinen. Einige derselben
ltgttn ihr« Waffen bei Seite und vereinigten sich
mit den Rebellen zu fröhlichem Gelage.
' DaS 2. Wisconsin Regiment traf heute, wie
e« schien, sehr ermüdet hier ein.
lenslits des Potomac Ist Alles ruhig und ein
förmig, langwellig.
Einige der hier angelangten Truppen beklagen
sich darüber, daß sie nicht sofort nach Ankunft er
frischt und gespeist wurden.
Um ditsem «lebelstand abzuhelfen, sollte das
Eommiffariat jedes Regiments demselben voraus
eilen, entweder mit gekochten Vorrätheil zu 12
Stunden, oder um hier die nöthigen Anstalten
Der vortrefflich physische Austand der jetzt hier
eintreffenden Truppen wird sehr gelobt.
In der Navy Aard herrsch« große Thätigkeit
Die neue Dampf Fregatte ~Pc»saeola" wird in
wenig Tagen zu», Dienst bereit sei».
Vv>» oberen Potvmac
Hagers t o w n, 25, Juni. Ich bin so
eben von HarperS Ferry zurückgekehrt. Die Stadt
steht sehr verödet aus. Nur selten läßt sich ein
Einwohner blickrn. Truppen sind nicht daselbst.
Die letzte Streifwache der Rebellen wurde am
Donnerstag gesehen; an diesem Tage war ein
Scharmüzel zwischen den Streifpartien der Rebel>
len und der Scharpsburger ..Home Guard" ; die
letztere soll zwet Conföderlrte getödtet und l ver>
nundet haben.
Zerstörung von Eigenthum durch die Re
bellen.
Baltl m o r e. 25. Junl. Der Agent der
Baltimore Ohio Eisenbahn in Martinsburg kam
heute hier an. Er meldet, die Rebellen hätten
daselbst sehr viel Eigenthum der Compagnie zer
stört.
48 Lokomotiven, eine große Anzahl Gondel-
und Kohlen-Wägen wurden mit Holzhaufen um
geben, welche man in Brand steckte. Alle brenn
baren Theile wurden zerstört und selbst das Elsen
so sehr beschädigt, daß es nicht mehr reparlrt wer
den kann.
von Pittsburg.
Eben ist man in der Fort Pitt Gießerei mit dem
Model elner neuen gezogenen sechspfünder Kano
ne nach dem Muster der Columbiaden fertig ge
worden. Der Lauf derselben Ist beträchtlich län
ger als der des gewöhnliche» Sechspfünders und
die Kugeln sollen ungeheuer weit reichen. Man ist
ferner daran, neun und elfzöllige Dahlgreen Ka
nonen anzufertigen, welche ebenfalls in dieser Fa
brik gegossen werden sollen.
Wichtig von West-Virginien.
Clncln n a t t, 23. Juli. Eine Spezial-
Depesche der „Gazelte," datirt Grafton, 2i. Ju
ni. sagt, daß es für gewiß gehalten wird, daß
5000 Rebellen t 3 Meilen jenseits Philippi eam
piren. Untrr dieser Macht befindet sich wenig
stens ein Regiment von Tennessee und eins von
Georgia. Es wird behauptet, sie seien gut be-!
waffnet und bestens uniformirt, Porterfielo'S und
andere Truppen, vielleicht 3000 Mann, sind tn !
Huttonsville zurückgehalten. Gefechte zwischen
Borposten finden hie und da statt.
Das k. Indiana und das l -t, Dhio Regiment
ziehen sich I» Philippi zusammen, das IL, Ohio
Regiment Ist am Eheat River und das 8. und
10. Indiana Regiment in Clarksburg. Man
sagt, die Sereistons - Macht hätte Romney mit
Zurücklassung vo r 100 Mann Eavallerie verlas
sen.
Zwanzig Gefangene wurden heute entlasse» von
dene» die Mehrzahl freiwillig de» Eid der Treue
ablegten.
Die Obersten Kelley und Darow, die beauf- >
tragt waren, die Gefangenen zu ver»ehmen, haben
entschieden, daß sie die Verräther de» Civilgerich
len überliefern werden, mit Ausnahme von Gove
ry, der erschossen werden soll.
Bewegungen der westlichen Armee.
C i n c i n n a t i, 25. Juni. Das 10. Ohio
Regiment, Col. Lyle, brach gestern von Camp
Oennison nach Westvirglnlen auf, und das 0. und
7. Regimen« werden morgen wahrscheinlich folge».
Die Truppen, welche sich noch im Camp Den
nison befinden, find die Regimen!« 5. 6, 7, 8,
11, l 2 und !3. zusammen über 6000 Mann,—
Oas l. und 2. Kentucky Regimen« werden heute
Tamp Dcnnison beziehe» und die Anzahl auf
8000 Mann anschwellen.
Vvn Zsvrt Monroe
F o r t M o n r o e, 25. Juni. Capt. Smith
vom topographischen Jngenieurcorps sollte Heu! e
Morgen eine Expedition nach Black River anfüh>
ren, die Indeß wegen des ungünstigen Wetters un
terblieb. Dämpfer vo» geringe», Tiefgang kön- >
nen bis Innerhalb drei Meilen vor Bethel gehen.
Gen. Butler ging heute wieder nach den Ripp
Rapps. um mit der Sawyer'fchen Kanone zu ex
perimentlren. Artillerie Capt. Dy e r hat eine
! Klage gegen Gen. Butler eingerticht. weil
, derselbe Hrn. Sawyer erlaub«, die Experimente
mit seiner Kanone zu leiten, da in dem Ärmee.
! Reglemenle elne Clause! sich befindet, die jedem
! Offizier verbietet, sich In das Ordinanz-Departe- !
ment einzumischen.
Zwischen Fort Montreal und Hampton werden
vo» u»s,rn Truppen bedeutende Verschanzungen
arfgeivorfen.
Die Obersten Max Weber und Duryea haben
Erlaubniß erhalten ihre Regimenter auf l»00
Mann zu bringen. Adjutant Weiß vom Weber
schen Regiment und Capt. Kirkpatrick und Ser
geant Agnew vom Duryea'schen Regiment werden
teßhaib heute Abend zum Zweck der Rekrutlrung
nach Neuyork gehen.
Neuestes von der Virginia-Linie.
Frederick, 25. Juni. Ein Maryland
Seeesstonist, direkt von Winchester kommend, be
richtet, daß der Hauptthetl der früher in Harpero
Ferry befindlichen Rebellen-Armee, eirea 12,000
Mann stark, jetzt aus dem Fairgrunde nahe jener
Statt lieg«. Der Rest Ist bei Bunker Hill. Rom
ney und Charleotown stationir«. Bei Romney
liegt ebenfalls ein Guerilla Regiment unter Col.
MeDonald.
Südliche Nachrichten über Louisville.
Loutsville, Kentucky. 25. Juni. Ei»
zuverlässiger Herr von NashvMe berichtet, daß 2
Regimenter Tennessee Truppen Marschorder nach
Knoxville erhalten haben.
Eine Depesche des Neu-Orleans Picayune, da
tirt Richmond. 20. Juli, sag«, die Convention
tabe ein Amendment zur Constitution der Eon
födeitrten Staaten angenommen, welche Virginia
das Recht gibt in gewissen Fällen aus d,m Bun
de auszuscheiden.
Wichtist von Grnfton.
Bewegungen in Nirginien
Die VniidcsreMrung gegen Tompromiß.
Vermuthlicher Angriff auf die Föderal
Truppen zu Philippi.
Cl neinnati, 2«Z. Juni. Speciel D,pe
schen vo» Graston meld,», daß das deutsche Re
giment des Col. Cook gestern Morgen nach Phl
iippi vorgerückt ist. Sergeant Dunham vom U,
J»dia»a Regiment,, welcher der beste Späher im
Dienste und ein alter Kamerad von Kit Caiso»
ist, Ist gestern Abend zurückgekehrt, nachdem er drei
läge innerhalb de, feindlichen Linie» gewesen Ist.
Gouverneur Wtse wurde mit drei Regimentern
erwartet, und sobald als diese angekommen sein
iippi angreifen. Wise hat erklärt, daß er keinen
! Pardon geben wolle.
i Der einzig« Bruder de« Sergeanlen Dunham
ist kürzlich in Süd Carolina unter sehr erschwe
rende» Umstände» gehängt und er hat Rache ge
schworen ; er hat während seiner Straspartie drei
Rebellen erschossen, darunter ein Lieutenant.
Die Anrede des GcneralS McClellan an seine
Loldaten deutet aus ein baldiges Gefecht. Cou -
j riere sind von Philippi angekommen und sagen,
daß Alles zum augenblickliche» Ausl ruch bereit ist.
Von Fort Monroe.
! Fort Monroe, 26. Juni. Die Rebellen
haben uns einen recht heimtückischen Streich ge
> spielt. Das Kanonenboot Montville macht eine
! RecognoScieung a», Rappahannoflusse und der
j Lootse lud einige Mitfahrende ei», einer Ihn, be
freundeten Familie am Lande einen Besuch abzu
statten . Dies geschah, man fuhr mlt einen, Boote
hinüber und unterhielt sich freundschaftlichst mit
dcn Damen, als das Haus auf einmal von drei
Compagnien Rebellen umzingelt wurde.
j Bet dem Versuche, sich nach dem Boote durch
zuschlagen, wurdc der Arzt H. Smith von New
Nork durch Gesicht und Hand geschossen und A.
Peterso» tödtiich verwundet, ü andcre trugen leich
te Verwundungen davon.
Capt. Brown vom Monticello eröffnete sofort
mit Bomben und Kartätschen ein heftiges Feuer
gegen die Rebellen, das, wie er glaubt, vlele der-
I selben tödtete, die übrigen tn die Flucht jagte und
das von dem Verräther bewohnte Haus total in
' Trümmer legte.
Das Kanonenboot Union hat das Schiff Ame-
lia gekapert. (Ist bereits in Philadelphia ange
langt,)
Südliche Nachrichten.
LouiSv i l l e, 26. Juni. Bei der Wahl
im l. Eongreß Distrikt von Kenlucky wurden die
Bürger an den Polls gefragt: ~Sind Sie für
z den «üden oder für den Norden?"
> In WilliamSport, Ky,, sind 7 Deutsche von
New Orleans angekommen, die aus den Reihen
! der südlichen Armee, tn die man sie gepreßt, de
j sertirten. S e berichten, daß die Rationen, wie
Kleider, Schuhe, Pulver und Waffen unzurei
chend seien und daß sie zwei Monate lang keinen
Sold erhalten hätten.
Vom westlichen Virglnien.
Hagerstaun, 26. Juni. Heute Ist hier
die Nachricht eingetroffen, daß Gouv, Wise mit
4000 Mann nach Lewioburg (am westlichen Ab
! hange der AlleghenleS gelegen) gegangen ist, um
die erwartete Erpedition auf dem Kanonoha Flusse
zurückzuschlagen.
Bei Romney stehen nur 1500 Rebellen.
Gegenüber WllliamSport flnd gestern 3 Regi
menter Rebellentruppen unter Gen. Jackson ein-!
getroffen und haben bei Falling Water, 5 Meilen
j von da, ein Lager bezogen.
Gen. Johnson läßt bei Winchester Verschan
zungen aufwerfen. Eine Batterie wurde auf dem
Hügel über dem Fairgrunde aufgefahren. Seine
ganze Truppenmacht beträgt nicht mehr als tO,-
000 Mann, wenn nicht neuerding« Verstärkungen
eingetroffen sein sollte».
Auf der antern Seite de« Potomac. nahe Wil
»ams: ort, sieht Gcn. Eadwaladcr's Armeecorps
mit Major Doubleday's Batterie.
Gestern Abend wurdc zum erste» Male aus de»,
Pofltionsgkschütz über de» Potomac hinüber nach
einem Hause geschossen, in welches man eine feind
liche Patrouille hinein gehen sehen. Letztere war
gerade beim Abendeßen, als der Tanz losging.— >
«le ließen ihr Essen im Stich und rettrirten mit
der größten Schnelligkeit nach de», Walde.
Dtr Plan der Rebellen scheint der z» sein, im- !
sere Truppen über den Fluß zu locken und nur da
Widerstand zu leisten, wo das Terraln günstig ist. ?
Bon Fort Pickens.
New Nor k, 26. Juni.—ln Fort Pickens
wußte man. daß 3000 Mann von Gen. Bragg's
Belagerung« - Corps abgezogen, und daß Lebens
mittel bei demselben sehr rar waren. D e schwe- -
ren Geschütze aus Fort Mcßae waren enifcrnt
und in die Waffer-Batterien geschafft worden. j
Südliche Nachrichten über Richmond.
Balti m o r e, 26. Juni.—Der Richmond
Eramintr vom 25sten enthält die folgenden Nach >
Die Ordinanz vom 21. dieses Monats welche
die Virgini r Gesetzgebung passtrte, macht für das
mit dem lBte,i Februar 1862 endende Jahr noch
die folgenden nachträgliche» Bewilligungen: Löh
nung für lt>o Regimenter Infanterie K2i),!32.-
000 ; für eine Legion Artillerie, Eavallerie und
VoltigeurS?sso,ooo ; für die Transportation
der Armee 55.5,00.000 ; für das Ordinanz De
partment, einschließlich de» Ankaufs von Mafchi
nerie, 54.500,000, und für das medizinische De
partment 5329.000.
Die Ordinanz eine Guerilla Voluntär Force!
In Vlrginien zu organisire». wurde In der Virgil i
nla Convention a» ein Spczial CommÜtec verwie-
sen. Diese Ordinanz lcgalistrt alle Verbrechen
der Guerillas, selbst wenn sie ohne Richter und
Jury alle ihre Opponenten todten. Eine antere
Ordinanz pasflrte. wtlche die Entfernung der Ban-
ken aus dem Staate autorisirt, und welche die!
Banken von der Verpflichtung entbindet, Bargeld i
zu zahlen.
ServeAiing gegen d-e Nlistoui , Gebellen.
St, Louis, 26. Juni. Das Dampfschiff!
~Swan" ist heute mit einem vollständigen Ba
taillon von Col. Blair's Regiment von, Arscnal
abgegangen. Cs soll nach Cap Girardeau. IÄO
Meilen unter der Stadt, bestimmt sein, um in
Verbindung mit Sloan's Illinois Regln,ent von
Eairo gegen das Rebellenlager in d.-r Nahe von
Von Waschington
Waschington, 26. Juni. Die Zahlmei
ster der Armee sind heute beschäftigt, den In der
Umgebung der Stadt liegenden Regimentern ihre
Löhnung auszuzahlen.
Man versichert, daß der Finanzminister Chafe
eine Abänderung des Morlll Tariffs dem Congreße
empfehlen wird.
In wohlunterrichteten Kreisen wird behauptet,
daß die Nachrichten aus Europa für unsere Re- .
gierung sehr günstig lauten.
Alle Berichte und Vermuthungen über die
gebliche Geneigtheit des Präsidenten, seine« Ca
binet«. de« Gen, Scott od«r andtre tin Con pro-
miß abzuschließen oder die kriegerischen Operativ-
nen aufzuhallen, haben nicht die geringste Be
! Gründung und sind vollständig unwahr.
Vmu kneip,sisnmiUtche.
Protest gegen das angebliche Kompromiß
in Kentucky.
Mc<slt'nnttS Bertrag widerlegt
Ei» Vrmithrr in verhalt.
Wci s ch I Ii g t o n, 27. Juni. Senator
James H. Lane von Kansas hat sein Patent als
! Brigade-General erhalten und ist beauftragt wor
die l 2 Compainen Infanterie, 4 Compagnien Ar-
tillerte und t Compagnien Cavalleiie enthalten
und mit Waffen uid Ver. Staaten Umformen
! eguipirt werden sollen.
' i'emc wird während der Ertrasiitzung des Cvn
gresses seinen Sitz i»i BundeSsenat einnehme»,
llntcrdcfi sollen die zwei neu auszuhebenden Re
gio, enter von Col. Wier, der im mexikanischen
Kliege diente und dem bekannten James Mont
gomeru organisirt werden. Lane glaubt, daß er
am 20. Juli den Oberbefehl wi,d übernehme»
können. '
Zwischen l.'i--2<) Eisenbahttzügc treffen täg
lich mit Truppen, Provisionen, Pferde, Scklacht
! Vieh, Ammunition, Bagageiv igen ie,
! beladen hier ei».
! Aus der andern Seile des Potomae ist Alles ru
hig.
! Bon Fort Monroe erfährt die Regierung, daß
die Rebellen große Truppenmasfen in der Rähe
! elincentrire» »od neue Batterien errichtet h.iben,
> Ge». Butler hat eine» Telegraphe» eingerich
> tet, vermittelst dessen e, mit den in Rewpo,t News
lagernde» Truppen conimuniclre» kann.
Bon Fort Monroe,
FortMonr o e, 27. Juni, (lieber Bal
timore.) Ein Flüchtling von Noifolk bestätigt,
daß nur 2UW Man» bei jener Stadt stehen. —
ISA) sind bei Portsmouth und auf dem
Wege nach Monroe zu. Alle sind damit beschäs
«igt Schanzen aufzuweisen. Wie es in Craney
Island und Sewall'S Point aussieht, weiß er
,! nicht.
! Ein anderer Flüchtling von Richmont beschreibt
! die dort herrschende Tyrannei als unerträglich.—
Niemand darf ohne Erlaubnsß das Land verlas.
sen. Gouv. Letcher ifi machtlos gegenüber Da
l vis und Beauregard und sein patriotischer Eifer
! wird bezweifelt.
i Zwei Haubitze» für Duryea's Zouvan kamen
heute hier an.
! Ueber militärische Bewegungen von Bedeutung
«ist nichts zu berichten.
General Me(?lellan.
Waschington, 27. Juni- MeClellean
dem General Gouvernement durch eine tele
! graphische Depesche angezeigt, daß er in den Zei
tungen den Bericht über einen Vertrag gelesen
z habe, den er mit dem Gen. Bucknee von Kent ck?
! in Betreff des Standes der Verhältnisse vo» Ken
! tucky abgeschlossen haben soll. Er läugnet Alles
und widerspricht dem ganzen Berichte zur großen
i Befriedigung der Administration und des Gene
i rnls Scott und verwirft mit Verachtung die ihm
aufgebürdeten Maßregeln.
Verhaftung des Polizei-Marschalls Kane
i» Baltimore.
I Baltimore, 27. Juni. Heute früh 3
! Uhr wurde George P, Kckne, der bisherig- Poli
zei-Marschall, auf Befehl des commandirenden
Generals Gouv. Banks, In feinem Hause verhaf
tet und nach Fort McHenry g,bracht, wo man
! ihn noch jetzt gefangen hält.
General Banks hat gleichzeitig eine Proklama
tion an die Bürger Baltimores erlassen, in wel
cher er sagt, daß es nicht seine Absicht sei, sich in
s die gesetzliche Administration von Baltimore oder
! Maryland einzumischen. Allein es sei bckannt,
daß geheime Organisationen beständen, die die
Absicht hatten, dem Gesetz? Widerstand zn leisten,
Waffen und Munition anzuschaffen den Rebellen
Krikgs-Contrebande zuzuführen, und die nur aüf
eine passende Gelegenheit warteten, um gemein
schaftliche Sache mit denen zu mache», die K,ieg
gegen die Regierung führen,
j Der Polizel-Chef von Baltimore habe dar,»»
gewußt, aber mit Verletzung seiner Pflicht und vei
i Gesetze denselben direkt und indirekt seinen Schutz
angedelhen lassen, und die Regierung könne ihn
! nicht anders als den Anführer einer bewaffneten
> Macht betrachten, die ihrer Aulorität wite,strebe
und mit ihren Feinden consplrire.
Deshalb sei bestimmt worden, daß seine ofsi-i !
ellen Befugnisse wie die der Polizei - Cvnimissäre
aufhören müßten. Kane fei von den Ver. Staats
l Behö den in Verhaft genommen und Col. Kcnny
vom Maryland Freiwilligen-Regiment sei provi
sorisch zu», Prevost-Marschall ernannt und mit
i der AttSführung der Polizeigesetze beauftragt wor
i den, bis die loyalen Bürger einen neuen Polizei-
Chef ernennen, der die Gesetze »upa,teiisch und In
, Treue gegen die Vereinigten Staate,, anssührcn
will.
Die N. chricht von der Abführung des Mar
sehall Kane nach Fort McHenry hat in der S adt
natürlich eine bedeutende Aufregung hervorgerufen, .
Colone! Konlty hat von der Marschalls-Offiee!
Besitz genommen und die Polizei-Commissäre ha
ben, jedoch unter Protest, die Polizisten angewie
sen, den Militärbehörden Geho>sam zu leisten.
Miciitili min .Iwl'iiinm't'.
t»en VankS Prvklamativn
Abwesende z urückgekehrt.
Von L>altii»ore.
Baltimore, 28, Juni. Die VolkSstim
. mung ist heule hier fieberisch aufgeregt und viele
j Wallungen sind zu unterdrücken, doch scheint keine
Demonstration zu befürchten zu fei». Volksmas-
sen umgeben die Polizei - Stationen, begierig die
erwarteten Enthüllungen untrr dem neuen Polizei
Regime zu vernehmen.
In der Marschalls Office Ist eine genaue Haus
suchung Eine von Was^
nen den Massachusetts Solvaien gehört zu haben, j
die am lgten April durch den Mob entwaffn«, ,
wurden.
Eine Masse Zündhütchen, die auf eine Million ,
geschätzt wird, 3 lt>v Patronen mit Kugeln, 6Uoii
dcn gcsunden. Die Untersuchung ist noch in,
Gange. Man glaubt, daß man auch in den ver
schiedenen Stationshäusern Waffen finlcn wird.
Diesen Morgen hat Gcn. Banks eine Order
an Col. Keaty erlassen, in welcher er sagt: S>e
werden ein besonderes Augenmerk daraus richten,
daß durch meine Proklamation von beute wercr »
das Gesetz, noch die Offiziere, die angestellt sind, t>
da« Gesetz auszuführen, irgendwie asticirt werden s>
den Polizei-Chief wirkt. Jeder Offizier und
Man», mit Ausnahme der eben genannten, soll
im Dienste bleiben, wenn er sich nicht weigern fol-
le, seine Stellung zu behalten.
Unter den t» Kane'S Office gefundenen Arti
keln war eine Kanonenkugel, welche die Inschiift
trug : Von Fort Sumpter an Marschall Kane. i
Von 'Alerandria.
. Alexan d r l a. 28. Juni. Heute Morgen
Zouaven-EapltSn, deren verlängerte Abwesenheit
Besorgnisse für ihre Sicherheit erweckt hatte, un- j
verletzt zurückgekehrt sind. Lleut, Sweet'S Caval- !
leite Compagnie ist auch zurückgekehrt.
' Die Vorfälle bei Clouds Mühle scheinen nur
ein neuer Versuch des Feindes gewesen zu sein,
unsere Vorposten zu peinigen, welche jetzt die ein
;igen Opfer der Knegoführung sind. Sie wben
! bis jetzt nur 3 Gefangene gemacht. Murphy war
von seinem Pferde gestiegen und ein And»er, ein
Zouave, war ohne Waffen damit beschäftigt, Kir
! schen zu pflücken.
! Eine andere 40 Mann starke Cavallerie Pa-!
! trouille hatte sich Clouds Mühle genähert, ohne >
! einen Gefangenen zu machen.
Südliche Nachrichten.
Loulsv i l l e, 28, Junt, Heute Morgen
ist eine Correspondenz zw schen dem Gen. Bucknei !
und dem Quartieriiitister d,r StaatS-Garde» er-!
! schienen, in welcher zu beweise» gesucht wiid, das,
Eollckior Cotten und W, ?I, Weiler, der Special
Strom oder die' Eisenbahn passire» düifen.
Sechshundert Gewehre und die erforderlichen
! Patrone» sind gestern hier angekommen und sollen
für die unionstrcue» Bürger in Ost Tenn ssee be
stimmt sein.
Scharmütze! bei Eumberland.
Grafto n, 28. Juni. Corpora! HayeS und
12 zu Col. Wallace's Zouave»-Ncgl»ient gehö
rende Volontärs begegneten, als sie am Dienstag
>! auf einer Reeognoscirung unterwegs waren, an
Pattcrson's Creek. 12 Meilen südlich von C,,m
->! Beiland, eineni Detacheinent vo» Rebellen, j0
! Man» stark. Ei» scharfes Grfecht entspann sich,
in welchen« l 7 Rebellen getödtet u»d eine Anzahl
verwundet sein sollen. Von HayeS' Detachement
wurde einer getödtet und der Corporal selbst schwer
verwundet; sie fingen »ichrrre Pferde.
! Die Rebellen zu Buchanan sollen auf 4000
> Mann angewachsen sein.
Bon Wascliinftton.
Ein Treffen erwartet.
Waschin g t o n, Juni 29. Es wird mm
! niit Gewißheit behauptet daß unsere Truppen in
! wenige» Tage» den Befehl erhalten werde», vor
! wäris zu marschire», und man will mit gleicher
! Gewifiheit Wiste», daß ein glänzender wieg für die
„Sternen und Streifen" das Resultat sein wird.
Ein respektabler Herr von Kentucky, der hier ist,
versichert, daß i» Kentucky 20 Reginnnter aufge
bracht werde» können, um für die Union zu käm
pfen.
Die Neuigkeiten von den verschiedenen Feldla
! gern sind heute sehr mager aber wenn das alte
! Spriizwort noch wahr ist, so muß auf ~diese
l Stille ein Sturm folgen"—und daß es iin günsti-
ger Sturm sein mag, davon ist schon ein Jeder im
Voraus überzeugt.
Spätestes von Washington.
! Capitain Nagers Compagnie auf dem
Marsch.
Wafchin g i o n. 30. Juni. Gestern er
! hielt Col. Cake's 25s«es Pennsylvania Regiment
(darunter Cavt. Thomas Nagers Compagnie vo» !
I Allentaunl Marsch Order. Das Reginient halte !
alle seine Zelten bei sich und das ÄiiSsebrn der!
MaNlischaft hat in Pennsylvania Avenue viel Lob
> hervorgerufen. Die Soldaten gienge» festen
Schrittes und haben nun vielleicht eine Gelegenheit
j etwas für ihr Vaterland zu thun ehe ihre 3 Mo
j »ate» zu Ende sind. Dieses Regiment soll der
Mannschaft des Col. Stone an der ober» Poiomae
angefchloße» werde».
unserm letzten Blatte sind wieder et
wa 3000 Soldaten durch Allentaun nach dem
Kricgosip durchgereist,
Der!>ii.fl'li.s.
Aus den. Obigen wird man ersehe», daß es noch
zu keiner greßen Schlacht ,wische» unser» Truppen
und de» Rebellen gekommen, obgleich die Gerüchte,
welche die Zeitungen täglich füllen, ein solchem i
Ereigniß jede» Augenblick ttwarien ließe». Vor-!
htrsaguttgen, Muthmaß,inge», Gerüchte und Cnt- !
hllllungen von Pläne» durch Zeitungs Correspon- !
lcnten sind jedoch so häufig und zahlreich, daß/
wollte man sie alle aufnehme», man wöchentlich j
ein halbes Dutzend damit anfüllen
könnte ; daß dabei aber auch manche übertrieben
find, dies hat uns die Erfahrung auch schon ge- !
lehrt. Man hofft nun da der Eongreß sich mor
gen versammelt, daß sogleich die wirksamsten Mit !
tel ergriffen werden, um diese südliche weit umstch-
greifende Verschwörung »hne ferneren Verzug voll
llandig und auf immcr zu stürzen.
Twigga' verrarl?
Oer schlosst.' Schlag der unsere Ne
gierung seit den, Aiivbriich der Rebellio»
zugefugt worden, ivnrde, ihr durch de»
schuftigen Verrather Twiggs beigebracht.
Der llmfang dieses Berraths ist kam»
! noch im Norden recht bekannt. (56 war
eine Ueber,,ade vi?» eingeübter Kern
!rruppen, vo» dreizehn Forts, von
Musketen und Büchsen, von 5,0
Kanonen, von 55,MI«)Thalern in baarer:
I Gelde, von Pferden für ein volles Regi
menr Eavallerie, Maulthieren, Wagen,
Zelten, Lebensmitteln, Ammuiiition und
Kriegsvorrathen bis zl»n Belauf von et
wa drei Millionen Thaler. die
Verralher Twiggs und Flond würden die
Gebellen nur wenige Waffen und noch
weniger feste Platze in ihrem Besitze ha
ben. Am Tage der Abrechnung sollten
diese beiden HaUnnke» aber auch den höch
sten Ast des BaumeS zieren, an dem die
Berrarhern gehangt werde».
Wasch i» gco n ivurde der
Erlieur. Randolph, der einst dadurch so
bekannt wurde, daß er Gen. Jackson an
der Nase zupfte, von den Soloaren ver
haftet, weil er sich offeiitlich, zu Gunsten
der Konföderation geäußert hatte. Rich
ter Doun hielt ihn zu Burgschaft für
ein ferneres Verhör an.
Xache eines beicidigren tLhemannea.
Am letzten Mittwoch wurden in Cane
Banou, Ark., W. H. Robcrtt. und Frau
ale, welche ein strafbares Verhältniß
»,!t einander unterhielten, von dem Gat
ten der schuldigen Frau, I. I. Dale, er
ichossen. i
Die dreißigjäkrige Verschwörung.
Es ist ein großer Irrthum, zu glauben,
daß die Rebellion von 1860 und IB<N eine!
plötzliche Erhebung des Südens sei, daß i!
sie in Folge erlittenen Unrechts entstand,
sie ist im Gegentheil das Resultat einer
seit langen Jahren projektiven und ver
werflichen Verschwörung.
Edward Everett, der kein Republik«
»er ist und im PräsidentschastSl unpf ein
Gegen-Eandidat Lincoln's war spricht i»
einem Privatbrief seine auf Thatsachen
gegründete Ueberzeugung aus, daß tonan
gebende südliche Politiker seit W lahren >
daran arbeiteten, die Union zu zerstören ;
daß die Sklavereisrage nur ein Vorn'and
wir und benutzt wurde, um die Agitation !
aufrecht zn erhalten und den Süden zum
Zweck der Disumon zn einigen. Everett!
erklärt ferner, daß er, weil er um diese i
Thatsache wußte, eine Politik verfolgte,!
bie, wie er glaubte, die unionSmanner im
Süden unterstütze» sollte, die i'hm aber
! die Neigung seiner Mitbürger im Nor-j
«den und seinen Eiusluß auf sie raubte.
! Auch SVnator Douglas scheint der Ber '
schwöriing auf die Spur gekommen zu
sein, wenigstens wird ans guter Quelle!
versichert, daß er bereits theil.veise ein
Pamphlet ausgearbeitet habe, welches dem
- Volk über die Pläne nnd Machinationen
der südlichen Berschwörer Aufschluß gebe»
sollte.
Dreißig Jzhre haben die südlichen De
magogen gewühlt nnd gearbeitet, um die
llnio» zu zertrümmern, aber diese wird
sie überlebe» und daS Resnltat dieser in
fanien Eonspiration wird nur der Ruin
deS Südens sein.
Ei» reicher Bettler.
Bor einigen Tagen kam ein halb zer
lumpter Irischer in ei» armseliges Kost'
Hans in Water Straße, Philadelphia,
dessen Besitzer ebenfalls ein Irländer ist
und als Porter in einem K lufuiannshause
i» Diensten steht. Der neu Angekommene
schien kränklich zu sein und seine Kleidung
war schlechter als die des ärmsten irischen
Emigranten, der je wohl nach Amerika
kam. Da er jedoch etwas Geld zu habe»
schien, gab man ihm ans fei» Verlangen
Logis. Nachdem der Fremde sich etwa eine!
Woche in dem Hliufe aufgehalten, ward
er ernstlich krank. Er sagte, daß sein
Geldvorrat!) zu Ende sei nnd der „Ho
tel'' besitzet- ließ ihn deshalb nach der Of
fice des ÄrmenauffeherS bringen, damit
der Fremde nach dem 'Armenhanse gebracht j
werden konnte. Man ließ einen Wagen
kommen und der Kranke ward fort tranS-!
portirt. Ehe er jedoch abfuhr, sah man,!
wie er dem Hauswirt!) ein schmutziges!
schweres B ü ndel ü bergab. Im Armen -
Hause angelangt, ward der Kranke, wie!
üblich ist, entkleidet und man entdeckte an
ihm eine wahre „Länsefülterungsan-!
stait". Zu gleicher Zeit fanden sich aber -
in den halb verfaulten Kleidern mehrere!
Goldstücke. Den Beamtni fiel jetzt das I
Bündel ein, und als der Kranke
befragt wurde, sagte er, es enthalte weiter
nichts als ein paar Kleidungsstücke und!
etwas Geld. Mau war jedoch mit dieser j
Auskunft nicht zufrieden und Herr Dick -
iiison, der Armenaufseher, beschloß, die!
Sache selbst zu untersuchen. Der Haus-
wirth muß entweder sehr ehrlich sein, oder
wenig Neugierde besitzen, denn er hän
digte Hrn. Dickinson das Bündel ebenso
ein, wie er eS erhalte» hatte. Als eS geoff j
nct wurde, schwärmte das Ungeziefer dar i
aus hervor nnd in der schmutzigen Wäsche!
fanden sich HU!00 in Gold. Der Eigen
thümer ist jetzt lebensgefährlich krank,
was wahrscheinlich eine Folge der selbst!
auferlegten Entbehrung ist. Er ist sehr
einsilbig und wen» er auch wirklich Wil
lenS wäre, zu sprechen, so ist er jetzt doch
zu schwach dazu.-(Phil. Preße.
Schlimme Neuigleitcn 112 ir Lal'ako?aii
er, »vt»n n'akr.
Ein Brief anS der TabakS-Region von !
Birgiiiien an einen Freund in Marietta,
Lancaster Ea»ntn, warnt die Tabakskau !
er der des Nordens vor dem Genuß des im
Süden zubereiteten ~Unkrauts, weil
man Gift darunter mischt um die Män
ner NordcnS schneller aus der Welt
zu schaffe ,l man mit Pulver und Blei!
zn thun hoffen kann. Wen» daS wah r!
i >«, so ist eS gewiß sehr wichtig für Solche
die diesem kostliche » Gebrauch hui
digen ; wir empfehlen daher diese Nach '
richt ihrer sorgfaltigen Beachtung, und >
überladen ihnen die Beurtheilung dec> ,
Werthes derselbe».
Der nämliche (Korrespondent sagt, daß j
man Baltimore nicht trauen dürfe —daß
eS in der ganzen Welt kein größeres Nest
j vo» Berrarher» gebe, und daß nur die au
! wesende Militärmacht sie iu Schranken
Halle. Am Schlüsse seines Briefes sagt
er, er übersende diese Nachricht um seine
Freunde im Norden sich zu verbinden, und
! daß sie ganz zuverlässig sei.—(BolkfrSd,
betrügende-Land>t» eicher.
Landstreichende Tagediebe, die zu ehr
lich sind um zu arbeiten, und zu faul um
zu stehlen, haben ein neues Mittel ent
deckt, um leichtgläubige Leute zu be
schwindeln. Sie erzählen haarsträubende
Geschichten von ihrer Bertreibung aus
dem Süden mit der Hinterlaisung ihres
-Eigenthums, uud wissen die Zuhörer zu
Thränen ihrer Geldbeutel
! zu rnhren. wußte ein Dr. McQuceii
kürzlich eine hübsche Summe von den
Bürgern von Buffalo zu erpressen. Sei
ne Geschichte lautete daß er weil er ein
Union Freund sei auf grausame Weise
von New-Lrleans vertrieben worden.—
Es stellte sich zuletzt heraus, daß der Kerl
New-Orleans niemals gesehen hat. Ohne
Zweifel laufen noch viele solcher Betrü
ger im Lande herum.
Von TVaschingron.
In der vorigen Woche wurden von hier
über 100,000 Briefe mit der Post abge
schickt, wovon zwei Drittheil Soldaten
briefe waren. Am vorletzten Montag
wurden 2.',,000 Briefe abgeschickt.
Nnterschleif unv Selbstmord. >
Privatdepeschen kamen hier an, welche l
melden, daß der Treasurer der New-Uork t
Central Eisenbahn Compagnie großer s
U »terschleife sich schuldig machte und i
Selbstmord beging. i?
>Lin Mann 0 Nlonare ok»e Sewußtsein
und Sewegung.
Der „Eanadische Bauernfreund" be
richtet folgenden kuriosen Fall Eines
Abends im September vorigen Jahres
fand die Polizei in Toronto einen Mann
auf der Straße liegen in einem Zustande
von Katalepsie, das heißt Stansucht oder
Schlafsucht. Er ward nach der Polizei
Station der Eitvhall gebracht und zum
Erstaunen deS Sergeanten und der Po
> iizisten blieb er ruhig in jener Lage lie
gen, so unbequem sie auch sein möchte. —
Sie kniffen »nd drückten ihn, sie legten
! ihm seine Hände auf den Kopf, allein er
' machte nicht das gering?,' Zeichen von Ge
! fühl. Wer ihn anredete, den belohnte er
mit einein starren, gedankenlosen Blick
und im Stande, nur eine arti
! kulirte Silbe zu sprechen. 'Am folgenden
! Morgen ward er aus daö Polizeigericht
Muacht, allein auch hier trat kein Wech
sel in seinem Erscheinen ein und der Rich
ter befahl, ihn in einem Fuhrwerk nach
jdem Hospital zn tran Sporliren. Neun
! Monate brachte er nun in diesem Institut
zu und die Aerzte ivandten alle ihre Ge-
I schicklichkeit an, um den Starrsüchtigen
aus seinem Zustande zu befreien. Mo
nate verginge», ohne die geringste Ver
änderung bei ihn wahizunehwen und
sein Leben ivurde nur durch Einslößung
stüssiger Nah,ungSmittel gefristet. Der
Fall rief in der medizinischen Welt das
größte Interesse hervor und die Annahme
war allgemein, daß der Unbekannte nie
mals wieder sein Bewußtsein erlangen
werde. Man ließ indessen nichts unver
sucht, man behandelte ihn mit der sorg
fältigsten Aufmerkfamkeit und in der vor
igen Woche erhielt er wieder die Sprache
und die Bewegung seiner Glieder, sowohl
zum Erstaune» Aller, als seiner selbst. —
Er soll zuerst ganz erschrocken gewesen
sein, alö er seine eigene Stimme vernom
men. Sein Leben war während der ver
flossene» neun Monate ein todtenähnli
cher Schlaf gewesen. Er berichtete dann,
daß er Ingham heiße, und nach seinem
letzten B.sinnen im vorigen Sommer in
Quebec gewohnt, aber durchaus nicht wis
j se, wie er nach Toronto gekommen.
An einer Sol>»e erstickt.
'Am vorletzten Freitag wurde ein zwei
jähriges Kind des Herr» Friedrich Wam
pole, in Marlborough Tannschip, Mont
gomery Eauntv, plötzlich von einem star
ken Husten befallen, ohne daß man sich
erklären konnte, warum. Es erholte sich
indessen wieder. Am Sonntag darauf,
als sich die Eltern desselben mit ihm an
> der Trappe auf Besuch befanden, wieder
- holte sich der Anfall, und obgleich die Dok
toren Royer und Detwiier schleunigst her
beigeholt wurden, war es dennoch binnen
Kurzem eine Leiche. Die genannten Dok-
toren erklärten, eS sei an einem Stickfluß
gestorben. Die Leiche wurde nach Marl
borough Taunschip gebracht, und von dcn
! Doktoren Henry S. lacobn und John N.
Jacobs geöffnet, wobei man dann fand,
daß das Kind eine Bohne geschluckt hatte,
welche ihm in der LLindröhie stecken ge
! blieben und so seinen unzeitigen Tod her-
beigeführt hatte.—(Wahrh.
Tödt!ict?cr Unglücksfall.
Ein schmerzlicher Unglücksfall ereignete
sich heute vor acht Tagen auf dem Cum
berland Frachtkarrenzuge, während meh
rere Compagnien Moldau'» von Harris
burg uach Eamp Wayne, bei West Ehe
ster, tranöxortirt wurden. Kaum hatte
der Zug Parkesburg verlassen, so näherte
>'r sich einer Brücke, unter welcher er pas
! siren mußte; mehrere Soldaten befanden
sich oben auf den Karren und mußten sich
also bücken, nin nicht in Berühiung mit
der Brücke zu kommen. Einer derselben
demerkte sie el st dann als es zu spät war
dem Unglück vorzubeugen. Er ivurde
von der Brücke an dem Hinletkopf ge
j troffen, wodurch der Echadcl auf schau
derhafte Alt zenchmelleit wurde. Als
der Zug Eoatesville passnte, war er noch
am Leden, aber schon in sterbendem Zu
stande. Er ist nicht der Erste welcher
dnrch Stehen auf den Karren, auf dieser
Eisenbahn sein Lebe» einbüßte. Es soll
te verboten weiden.
einer blauere» rrtii-tl.
Eonrad Reiniiigcr, ein Deutscher im
Alter von Jahre», seit li Tagen in
Mathew und Di scher » Brauerei in Neu
!.'?o'.k, beschäftigt, wurde gestern früh in
einem der obern Stockwerke in einer Bier
kufe todt gefunden. Die erhaltenen Wei
sungen mißachtend, war er in die Kufe,
aus der eben das Bier abgelassen war,
hinabgestiegen, um sie zu reinigen, und
durch Einarhme» des kohlensauren Gases,
das sich darin gebildet, erstickt.
>t i» Anabe erschießt sich.
Am Samstag vor > Tage» schoß s/ch der
ltijahrige Sohn vo» V. H. Vanniman
i» lermeville, Ashland Eauiitv, Ohio,
eine Kugel durch den Kopf. Er halte am
Lage vorher nach der Kuh eines Nachbars
geschossen, worüber ihn sein Bater zur
Rede stellte. Und dies soll der Grund
sein, der den stelzen Knabe» zu der raschen
That trieb. Man fand feinen leblosen
Korper im Felde. Er halte sich den Lauf
des Gewehres vor de» Kopf gesetzt und
mir den Zehen losgedrückt.
Wetrlauf fand am vor
letzte» Montag i» der Nahe von Neuyork
statt. (5s betheiligten sich zwei Indianer
und zwei Engländer daran. 'Allgemein
herrschte die Ansicht unter den Zuschau
ern, die Indianer, große kräftige Gestal
ten, würden den Lieg davon tragen, wäh
rend man den kleinen, schmächtigen Eng
länder wenig zutraute. Dennoch gewann
einer der Lehrern den Preis, er legte It)
Meilen in nicht ganz einer Stunde zu
rück ; die beiden letzten Meilen konnte er
gemächtlich spazieren, da seine Mitbewer- I
ber, erschöpft durch die große Hitze, be
reits aufgegeben halten. Sein Gewinn
betrug S 700.
Gouv. Spragu e.—Es wird berich
tet, daß Gouv. Sprague von Rhode Is
land, der sich setzt in Kriegsdienst befin
det, in kurzer Zeit die Tochter des Schatz
sekretars (5 Hase Heirathen wird. Er soll
noch nicht 30 Jahre alt sein, und ein Ver.'
mögen von H 1v.000,000 besitzen.