Kriegs Naebrickten Wir laßen hiernachstehend die wichtigsten und meist wahrscheinlichen —denn alle zu geben ist in einem wöchentlichen Blatte eeln unmöglich— Kriegs-Nachrichten, Truppen-Bewegungen, u. s, w,, wieder, wie sie von Tag zu Tag bei uns ein treffen, folgen, damit unsere Leser von allen Vor fällen im Zusammenhang unterrichtet werden : Interessante Nachrichten von Nichmond. Ein Waarenhaus und ein Dampfer verbrannt. Zustand der südlichen Truppen. Bon der Festung Monroe. Fort M o n r o e, 24. Juni, über Balti more. Vorgestern Abend besuchte Gen. Butler und Gen. Pler» ml« Ihrem Generalstabund meh reren Damen das Hauptquartier des Turner-Re giments In dem ehemaligen Landsitze des Ex-Pre fident Tyler. Die Turner sangen deutsche Lieder und machten gymnastische Exercitien zum großen Vergnügen der Gäste. Das Landhau« des Ex- Presidenten Ist elegant meubllrt und In dem Zim mer, das Oberst Weber jetzt bewohnt, stehen die Büsten Schiller'S und Göthe'S. Ein Soldat des Vermont Regiments, Namens Parker, der in Gefangenschaft gerathen war und für einen gefangenen Secessionisten ausgewechselt wurde, berichtet, daß die Rebellen noch Kriegs gefangene haben, nämlich G, Mafon vom 2ten Neu?orker Regiment, Chas. Metcalf von Dur »ea's Zouaven und D. A. Mooney vom Tro? Regiment, Ein Soldat des 3ten Neuyorker Regiments de sertlrte in der Nacht vor dem Treffen bei Greai Bethel ln bürgerlicher Kleidung und gab den Re bellen vollständige Nachricht über die Bewegun gen unserer Truppen. Er befindet sich jetzt in Rlchmond, Ist aber nicht in die Sonderbundsar mee aufgenommen worden. Sein Name ist T, W. Tlark. Parker, der den Befehl zum Riickmge nicht ge hört hatte, wurdr am Tage des Treffens bei Be »bei gefangen und gebunden nach Jorktown und Richmond gebracht, wo man ihn streng bewachte, aber im Ganzen gut behandelte. Er berichtet, daß in Jorktown eine bedeutende Truppenmacht steht, und daß jeder Dampfer Ver stärkung bringt. Lebensmittel sind jedoch selten und die Rebellen sind schlecht beköstigt uud beklel det. Jeff. Davis war in Rlchmond anwesend. Vorige Woche brannte ein große« Vorraths hau« In Richmond ab und für SIOO,WO Waa ren verbrannten. Am letzten Samstag trannte der Kriegedämpfer Glencove bl« zum Wasserfpie gel ob. Beide« waren Fälle von Brandstiftung, allein der Thäter wurde nicht entdeckt. Die Re bellen haben jetzt auf dem JameSflusse nur noch zwei Dampfboote. Bon Waschington Wa s chi ngt on. 24. Juni. Gestern Mor gen find hier vier Regimenter angekommen und man sagt, daß noch Zg Regimenter mehr hierher beordert find. Au« verlaßbarer Quelle erfahren wir, daß die jetzt «erwendbaie Volontär - Streitmacht sich aus über 3Vg,WY Mann beläuft. Seit letzten Freitag wurden zwischen 200 und 300 kranke und unbrauchbare Volontär« abbe zahlt und nach Hause gesandt. Die kräftigsten Maßregeln zur Verhütung von Betrügereien und Unterfchlelfen sind ergriffen wor dm. Die offizielle Liste weist nach, daß feit dem 17 April 53 Volontär-Regimenter hier angekommen ÄUS Me^midrin. Alexandrla, Va.. 24. Juni. Die neu en Uniformen, womit das 5. Pennsylvania Frei willigen - Regiment kürzlich versehen wurde, sind von demselben Stoffe, wie die früheren, jedoch be deutend besser gearbeitet. Auch haben diesmal alle Röcke und Hofen eine und dieselbe Farbe, wae tn Betriff der ersten Uniformen nicht der Fall war. Außer Rock und Hosen erhielt jeder Mann eln Paa, gut gearbeitete Schuhe, eine schöne Kappe, ein gu te« Unterhemd, eine Feldflasche und einen wolle nen Blonket. Die Mäntel, welche bereits vo, elnlgen Tagen ankamen, wurden bis jetzt noch nicht ausgetheilt, well wir solche während der hei- Hen Jahreszeit nicht nöthig haben, und man die Leute nicht mit allzuviel Gepäck beladen will.— Die Uniformirung und Ausrüstung unserer Regi menter kann jetzt al« vollständig genügend bezeich net «erden, indem nun jeder Soldat mit allen zum Felddienst nöthigen Gegenständen versehen ist. > Aus Missour«. St. Loui «, 24. Juni. Der Staat Mis-! fouri hat jetzt eigentlich gar keine Regie-1 rung. Der Gouvernör ist ein Verräther und l slucht-g; der Lleutenant-Gouvernör zu hocbver rStherlschen Zwecken In Arkansas. Alle Staats beamte sind ebenfalls In Hochvercath verwickelt Der President des Senats in der Gesetzgebung ebenfalls. E« ist nicht« übrig, als die Staats ! Convention, die im Januar gewählt ward und dann beschloß, daß keine Ursache vorläge, weshalb Missouri aus der Union treten sollte. Diese Con vention hat sich nich, vertagt, sondern sie besteht noch und es bleibt also nichts weiter übrig, al« daß sie wieder zusammentritt. Beim Aus einandergehen hatten sie einen Beschluß angenom men, daß diese« Wlederzusammentreten zu Irgend Zeit stattfinden könnte, wenn die Nothdurst des Landes es erheische. Jetzt ist dieser Punkt gekom men und die Convention wird alle neuen Staats beamte zu wählen haben. Von I ll i n o i s. L a n-e. Ogle Caunty, 111.. 24. Juni. Vor einigen Tagen hängten die hiesigen Bürger I, D, Burke, einen Erzseeessionisten. 'an eine,» Fenster des dritten Stockes im Gerichtsgebäude. Ihm wurde die Urheberschaft der am 7, Juni und vori gen December ausgebrochenen verheerenden Feu er«brllnste an hiesigem Platze und die Absicht, dcn Ge>chäst«theil der Stadt niederzubrennen, nachge wiesen. Misslchf n»f eilte Bcljsluljt. Wichtige südliche Nachrichten. Wichtig anS West Virgtnien Kon waschington. Waschington, 25. Juni. Ci» De tachemcnt vom Neuyorker t 4. Regiment verhafte te heute tinen Spion, welcher einen Plan von al len Befestigungen um Waschington und Verzeich - Nisse unserer Truppen, mit Angabe ihrer Aufstrl wng, bei sich trug. Ein Gefährte desselben ent kam zu Pferd. Gen. Seott hatte eine lange Unterredung mit Senator Johnson und Hrn. Emerson Stheridge. E« he,ßt. daß Johnson nach Hause zurückkehren «rolle, wenn es ihm nicht gelingt, von der Admi sttstrailon die Hülfe für die loyalen Bürger von Zenmssee zu erlangen, welche er wünscht. Die Alerandria gelagerten Feuer-Zouavcn haben ln »intr M iblt elne großt Quantität Wtl- Zt» gefunden, und flnd jetzt eifrig beschäftigt, den selben zu mahlen. Sit flnd tbenso gute Müller, als Feuerwehrmänner und Soldaten. Die kürzlichen Befürchtungen, daß ein verrä ihrrtsches Compromiß zu Stande gebracht werden sollte, scheinen ohne allen Grund zu srln. Lle ! Rebellen haben unserer Regierung keine Friedens - Vorschläge gemacht. ÄS sind Im Gegentheil er ! neuerte Berstcherungen eingelaufen, daß dieselben den Krieg bis ans bittere Ende fortsetzen wollen. Eine Anzahl Neuyorker sind hier, um die An nähme des ..American Reiste Regiments" untrr Kommando des Maj. Ben P Poore, vom Vlen Massachusetts Regimen«, durchzusetzen. Unsere und die Rebellen Vorposten scheinen die Sache sehr leicht zu »ehinen. Einige derselben ltgttn ihr« Waffen bei Seite und vereinigten sich mit den Rebellen zu fröhlichem Gelage. ' DaS 2. Wisconsin Regiment traf heute, wie e« schien, sehr ermüdet hier ein. lenslits des Potomac Ist Alles ruhig und ein förmig, langwellig. Einige der hier angelangten Truppen beklagen sich darüber, daß sie nicht sofort nach Ankunft er frischt und gespeist wurden. Um ditsem «lebelstand abzuhelfen, sollte das Eommiffariat jedes Regiments demselben voraus eilen, entweder mit gekochten Vorrätheil zu 12 Stunden, oder um hier die nöthigen Anstalten Der vortrefflich physische Austand der jetzt hier eintreffenden Truppen wird sehr gelobt. In der Navy Aard herrsch« große Thätigkeit Die neue Dampf Fregatte ~Pc»saeola" wird in wenig Tagen zu», Dienst bereit sei». Vv>» oberen Potvmac Hagers t o w n, 25, Juni. Ich bin so eben von HarperS Ferry zurückgekehrt. Die Stadt steht sehr verödet aus. Nur selten läßt sich ein Einwohner blickrn. Truppen sind nicht daselbst. Die letzte Streifwache der Rebellen wurde am Donnerstag gesehen; an diesem Tage war ein Scharmüzel zwischen den Streifpartien der Rebel> len und der Scharpsburger ..Home Guard" ; die letztere soll zwet Conföderlrte getödtet und l ver> nundet haben. Zerstörung von Eigenthum durch die Re bellen. Baltl m o r e. 25. Junl. Der Agent der Baltimore Ohio Eisenbahn in Martinsburg kam heute hier an. Er meldet, die Rebellen hätten daselbst sehr viel Eigenthum der Compagnie zer stört. 48 Lokomotiven, eine große Anzahl Gondel- und Kohlen-Wägen wurden mit Holzhaufen um geben, welche man in Brand steckte. Alle brenn baren Theile wurden zerstört und selbst das Elsen so sehr beschädigt, daß es nicht mehr reparlrt wer den kann. von Pittsburg. Eben ist man in der Fort Pitt Gießerei mit dem Model elner neuen gezogenen sechspfünder Kano ne nach dem Muster der Columbiaden fertig ge worden. Der Lauf derselben Ist beträchtlich län ger als der des gewöhnliche» Sechspfünders und die Kugeln sollen ungeheuer weit reichen. Man ist ferner daran, neun und elfzöllige Dahlgreen Ka nonen anzufertigen, welche ebenfalls in dieser Fa brik gegossen werden sollen. Wichtig von West-Virginien. Clncln n a t t, 23. Juli. Eine Spezial- Depesche der „Gazelte," datirt Grafton, 2i. Ju ni. sagt, daß es für gewiß gehalten wird, daß 5000 Rebellen t 3 Meilen jenseits Philippi eam piren. Untrr dieser Macht befindet sich wenig stens ein Regiment von Tennessee und eins von Georgia. Es wird behauptet, sie seien gut be-! waffnet und bestens uniformirt, Porterfielo'S und andere Truppen, vielleicht 3000 Mann, sind tn ! Huttonsville zurückgehalten. Gefechte zwischen Borposten finden hie und da statt. Das k. Indiana und das l -t, Dhio Regiment ziehen sich I» Philippi zusammen, das IL, Ohio Regiment Ist am Eheat River und das 8. und 10. Indiana Regiment in Clarksburg. Man sagt, die Sereistons - Macht hätte Romney mit Zurücklassung vo r 100 Mann Eavallerie verlas sen. Zwanzig Gefangene wurden heute entlasse» von dene» die Mehrzahl freiwillig de» Eid der Treue ablegten. Die Obersten Kelley und Darow, die beauf- > tragt waren, die Gefangenen zu ver»ehmen, haben entschieden, daß sie die Verräther de» Civilgerich len überliefern werden, mit Ausnahme von Gove ry, der erschossen werden soll. Bewegungen der westlichen Armee. C i n c i n n a t i, 25. Juni. Das 10. Ohio Regiment, Col. Lyle, brach gestern von Camp Oennison nach Westvirglnlen auf, und das 0. und 7. Regimen« werden morgen wahrscheinlich folge». Die Truppen, welche sich noch im Camp Den nison befinden, find die Regimen!« 5. 6, 7, 8, 11, l 2 und !3. zusammen über 6000 Mann,— Oas l. und 2. Kentucky Regimen« werden heute Tamp Dcnnison beziehe» und die Anzahl auf 8000 Mann anschwellen. Vvn Zsvrt Monroe F o r t M o n r o e, 25. Juni. Capt. Smith vom topographischen Jngenieurcorps sollte Heu! e Morgen eine Expedition nach Black River anfüh> ren, die Indeß wegen des ungünstigen Wetters un terblieb. Dämpfer vo» geringe», Tiefgang kön- > nen bis Innerhalb drei Meilen vor Bethel gehen. Gen. Butler ging heute wieder nach den Ripp Rapps. um mit der Sawyer'fchen Kanone zu ex perimentlren. Artillerie Capt. Dy e r hat eine ! Klage gegen Gen. Butler eingerticht. weil , derselbe Hrn. Sawyer erlaub«, die Experimente mit seiner Kanone zu leiten, da in dem Ärmee. ! Reglemenle elne Clause! sich befindet, die jedem ! Offizier verbietet, sich In das Ordinanz-Departe- ! ment einzumischen. Zwischen Fort Montreal und Hampton werden vo» u»s,rn Truppen bedeutende Verschanzungen arfgeivorfen. Die Obersten Max Weber und Duryea haben Erlaubniß erhalten ihre Regimenter auf l»00 Mann zu bringen. Adjutant Weiß vom Weber schen Regiment und Capt. Kirkpatrick und Ser geant Agnew vom Duryea'schen Regiment werden teßhaib heute Abend zum Zweck der Rekrutlrung nach Neuyork gehen. Neuestes von der Virginia-Linie. Frederick, 25. Juni. Ein Maryland Seeesstonist, direkt von Winchester kommend, be richtet, daß der Hauptthetl der früher in Harpero Ferry befindlichen Rebellen-Armee, eirea 12,000 Mann stark, jetzt aus dem Fairgrunde nahe jener Statt lieg«. Der Rest Ist bei Bunker Hill. Rom ney und Charleotown stationir«. Bei Romney liegt ebenfalls ein Guerilla Regiment unter Col. MeDonald. Südliche Nachrichten über Louisville. Loutsville, Kentucky. 25. Juni. Ei» zuverlässiger Herr von NashvMe berichtet, daß 2 Regimenter Tennessee Truppen Marschorder nach Knoxville erhalten haben. Eine Depesche des Neu-Orleans Picayune, da tirt Richmond. 20. Juli, sag«, die Convention tabe ein Amendment zur Constitution der Eon födeitrten Staaten angenommen, welche Virginia das Recht gibt in gewissen Fällen aus d,m Bun de auszuscheiden. Wichtist von Grnfton. Bewegungen in Nirginien Die VniidcsreMrung gegen Tompromiß. Vermuthlicher Angriff auf die Föderal Truppen zu Philippi. Cl neinnati, 2«Z. Juni. Speciel D,pe schen vo» Graston meld,», daß das deutsche Re giment des Col. Cook gestern Morgen nach Phl iippi vorgerückt ist. Sergeant Dunham vom U, J»dia»a Regiment,, welcher der beste Späher im Dienste und ein alter Kamerad von Kit Caiso» ist, Ist gestern Abend zurückgekehrt, nachdem er drei läge innerhalb de, feindlichen Linie» gewesen Ist. Gouverneur Wtse wurde mit drei Regimentern erwartet, und sobald als diese angekommen sein iippi angreifen. Wise hat erklärt, daß er keinen ! Pardon geben wolle. i Der einzig« Bruder de« Sergeanlen Dunham ist kürzlich in Süd Carolina unter sehr erschwe rende» Umstände» gehängt und er hat Rache ge schworen ; er hat während seiner Straspartie drei Rebellen erschossen, darunter ein Lieutenant. Die Anrede des GcneralS McClellan an seine Loldaten deutet aus ein baldiges Gefecht. Cou - j riere sind von Philippi angekommen und sagen, daß Alles zum augenblickliche» Ausl ruch bereit ist. Von Fort Monroe. ! Fort Monroe, 26. Juni. Die Rebellen haben uns einen recht heimtückischen Streich ge > spielt. Das Kanonenboot Montville macht eine ! RecognoScieung a», Rappahannoflusse und der j Lootse lud einige Mitfahrende ei», einer Ihn, be freundeten Familie am Lande einen Besuch abzu statten . Dies geschah, man fuhr mlt einen, Boote hinüber und unterhielt sich freundschaftlichst mit dcn Damen, als das Haus auf einmal von drei Compagnien Rebellen umzingelt wurde. j Bet dem Versuche, sich nach dem Boote durch zuschlagen, wurdc der Arzt H. Smith von New Nork durch Gesicht und Hand geschossen und A. Peterso» tödtiich verwundet, ü andcre trugen leich te Verwundungen davon. Capt. Brown vom Monticello eröffnete sofort mit Bomben und Kartätschen ein heftiges Feuer gegen die Rebellen, das, wie er glaubt, vlele der- I selben tödtete, die übrigen tn die Flucht jagte und das von dem Verräther bewohnte Haus total in ' Trümmer legte. Das Kanonenboot Union hat das Schiff Ame- lia gekapert. (Ist bereits in Philadelphia ange langt,) Südliche Nachrichten. LouiSv i l l e, 26. Juni. Bei der Wahl im l. Eongreß Distrikt von Kenlucky wurden die Bürger an den Polls gefragt: ~Sind Sie für z den «üden oder für den Norden?" > In WilliamSport, Ky,, sind 7 Deutsche von New Orleans angekommen, die aus den Reihen ! der südlichen Armee, tn die man sie gepreßt, de j sertirten. S e berichten, daß die Rationen, wie Kleider, Schuhe, Pulver und Waffen unzurei chend seien und daß sie zwei Monate lang keinen Sold erhalten hätten. Vom westlichen Virglnien. Hagerstaun, 26. Juni. Heute Ist hier die Nachricht eingetroffen, daß Gouv, Wise mit 4000 Mann nach Lewioburg (am westlichen Ab ! hange der AlleghenleS gelegen) gegangen ist, um die erwartete Erpedition auf dem Kanonoha Flusse zurückzuschlagen. Bei Romney stehen nur 1500 Rebellen. Gegenüber WllliamSport flnd gestern 3 Regi menter Rebellentruppen unter Gen. Jackson ein-! getroffen und haben bei Falling Water, 5 Meilen j von da, ein Lager bezogen. Gen. Johnson läßt bei Winchester Verschan zungen aufwerfen. Eine Batterie wurde auf dem Hügel über dem Fairgrunde aufgefahren. Seine ganze Truppenmacht beträgt nicht mehr als tO,- 000 Mann, wenn nicht neuerding« Verstärkungen eingetroffen sein sollte». Auf der antern Seite de« Potomac. nahe Wil »ams: ort, sieht Gcn. Eadwaladcr's Armeecorps mit Major Doubleday's Batterie. Gestern Abend wurdc zum erste» Male aus de», Pofltionsgkschütz über de» Potomac hinüber nach einem Hause geschossen, in welches man eine feind liche Patrouille hinein gehen sehen. Letztere war gerade beim Abendeßen, als der Tanz losging.— > «le ließen ihr Essen im Stich und rettrirten mit der größten Schnelligkeit nach de», Walde. Dtr Plan der Rebellen scheint der z» sein, im- ! sere Truppen über den Fluß zu locken und nur da Widerstand zu leisten, wo das Terraln günstig ist. ? Bon Fort Pickens. New Nor k, 26. Juni.—ln Fort Pickens wußte man. daß 3000 Mann von Gen. Bragg's Belagerung« - Corps abgezogen, und daß Lebens mittel bei demselben sehr rar waren. D e schwe- - ren Geschütze aus Fort Mcßae waren enifcrnt und in die Waffer-Batterien geschafft worden. j Südliche Nachrichten über Richmond. Balti m o r e, 26. Juni.—Der Richmond Eramintr vom 25sten enthält die folgenden Nach > Die Ordinanz vom 21. dieses Monats welche die Virgini r Gesetzgebung passtrte, macht für das mit dem lBte,i Februar 1862 endende Jahr noch die folgenden nachträgliche» Bewilligungen: Löh nung für lt>o Regimenter Infanterie K2i),!32.- 000 ; für eine Legion Artillerie, Eavallerie und VoltigeurS?sso,ooo ; für die Transportation der Armee 55.5,00.000 ; für das Ordinanz De partment, einschließlich de» Ankaufs von Mafchi nerie, 54.500,000, und für das medizinische De partment 5329.000. Die Ordinanz eine Guerilla Voluntär Force! In Vlrginien zu organisire». wurde In der Virgil i nla Convention a» ein Spczial CommÜtec verwie- sen. Diese Ordinanz lcgalistrt alle Verbrechen der Guerillas, selbst wenn sie ohne Richter und Jury alle ihre Opponenten todten. Eine antere Ordinanz pasflrte. wtlche die Entfernung der Ban- ken aus dem Staate autorisirt, und welche die! Banken von der Verpflichtung entbindet, Bargeld i zu zahlen. ServeAiing gegen d-e Nlistoui , Gebellen. St, Louis, 26. Juni. Das Dampfschiff! ~Swan" ist heute mit einem vollständigen Ba taillon von Col. Blair's Regiment von, Arscnal abgegangen. Cs soll nach Cap Girardeau. IÄO Meilen unter der Stadt, bestimmt sein, um in Verbindung mit Sloan's Illinois Regln,ent von Eairo gegen das Rebellenlager in d.-r Nahe von Von Waschington Waschington, 26. Juni. Die Zahlmei ster der Armee sind heute beschäftigt, den In der Umgebung der Stadt liegenden Regimentern ihre Löhnung auszuzahlen. Man versichert, daß der Finanzminister Chafe eine Abänderung des Morlll Tariffs dem Congreße empfehlen wird. In wohlunterrichteten Kreisen wird behauptet, daß die Nachrichten aus Europa für unsere Re- . gierung sehr günstig lauten. Alle Berichte und Vermuthungen über die gebliche Geneigtheit des Präsidenten, seine« Ca binet«. de« Gen, Scott od«r andtre tin Con pro- miß abzuschließen oder die kriegerischen Operativ- nen aufzuhallen, haben nicht die geringste Be ! Gründung und sind vollständig unwahr. Vmu kneip,sisnmiUtche. Protest gegen das angebliche Kompromiß in Kentucky. Mc Ge». Butler hat eine» Telegraphe» eingerich > tet, vermittelst dessen e, mit den in Rewpo,t News lagernde» Truppen conimuniclre» kann. Bon Fort Monroe, FortMonr o e, 27. Juni, (lieber Bal timore.) Ein Flüchtling von Noifolk bestätigt, daß nur 2UW Man» bei jener Stadt stehen. — ISA) sind bei Portsmouth und auf dem Wege nach Monroe zu. Alle sind damit beschäs «igt Schanzen aufzuweisen. Wie es in Craney Island und Sewall'S Point aussieht, weiß er ,! nicht. ! Ein anderer Flüchtling von Richmont beschreibt ! die dort herrschende Tyrannei als unerträglich.— Niemand darf ohne Erlaubnsß das Land verlas. sen. Gouv. Letcher ifi machtlos gegenüber Da l vis und Beauregard und sein patriotischer Eifer ! wird bezweifelt. i Zwei Haubitze» für Duryea's Zouvan kamen heute hier an. ! Ueber militärische Bewegungen von Bedeutung «ist nichts zu berichten. General Me(?lellan. Waschington, 27. Juni- MeClellean dem General Gouvernement durch eine tele ! graphische Depesche angezeigt, daß er in den Zei tungen den Bericht über einen Vertrag gelesen z habe, den er mit dem Gen. Bucknee von Kent ck? ! in Betreff des Standes der Verhältnisse vo» Ken ! tucky abgeschlossen haben soll. Er läugnet Alles und widerspricht dem ganzen Berichte zur großen i Befriedigung der Administration und des Gene i rnls Scott und verwirft mit Verachtung die ihm aufgebürdeten Maßregeln. Verhaftung des Polizei-Marschalls Kane i» Baltimore. I Baltimore, 27. Juni. Heute früh 3 ! Uhr wurde George P, Kckne, der bisherig- Poli zei-Marschall, auf Befehl des commandirenden Generals Gouv. Banks, In feinem Hause verhaf tet und nach Fort McHenry g,bracht, wo man ! ihn noch jetzt gefangen hält. General Banks hat gleichzeitig eine Proklama tion an die Bürger Baltimores erlassen, in wel cher er sagt, daß es nicht seine Absicht sei, sich in s die gesetzliche Administration von Baltimore oder ! Maryland einzumischen. Allein es sei bckannt, daß geheime Organisationen beständen, die die Absicht hatten, dem Gesetz? Widerstand zn leisten, Waffen und Munition anzuschaffen den Rebellen Krikgs-Contrebande zuzuführen, und die nur aüf eine passende Gelegenheit warteten, um gemein schaftliche Sache mit denen zu mache», die K,ieg gegen die Regierung führen, j Der Polizel-Chef von Baltimore habe dar,»» gewußt, aber mit Verletzung seiner Pflicht und vei i Gesetze denselben direkt und indirekt seinen Schutz angedelhen lassen, und die Regierung könne ihn ! nicht anders als den Anführer einer bewaffneten > Macht betrachten, die ihrer Aulorität wite,strebe und mit ihren Feinden consplrire. Deshalb sei bestimmt worden, daß seine ofsi-i ! ellen Befugnisse wie die der Polizei - Cvnimissäre aufhören müßten. Kane fei von den Ver. Staats l Behö den in Verhaft genommen und Col. Kcnny vom Maryland Freiwilligen-Regiment sei provi sorisch zu», Prevost-Marschall ernannt und mit i der AttSführung der Polizeigesetze beauftragt wor i den, bis die loyalen Bürger einen neuen Polizei- Chef ernennen, der die Gesetze »upa,teiisch und In , Treue gegen die Vereinigten Staate,, anssührcn will. Die N. chricht von der Abführung des Mar sehall Kane nach Fort McHenry hat in der S adt natürlich eine bedeutende Aufregung hervorgerufen, . Colone! Konlty hat von der Marschalls-Offiee! Besitz genommen und die Polizei-Commissäre ha ben, jedoch unter Protest, die Polizisten angewie sen, den Militärbehörden Geho>sam zu leisten. Miciitili min .Iwl'iiinm't'. t»en VankS Prvklamativn Abwesende z urückgekehrt. Von L>altii»ore. Baltimore, 28, Juni. Die VolkSstim . mung ist heule hier fieberisch aufgeregt und viele j Wallungen sind zu unterdrücken, doch scheint keine Demonstration zu befürchten zu fei». Volksmas- sen umgeben die Polizei - Stationen, begierig die erwarteten Enthüllungen untrr dem neuen Polizei Regime zu vernehmen. In der Marschalls Office Ist eine genaue Haus suchung Eine von Was^ nen den Massachusetts Solvaien gehört zu haben, j die am lgten April durch den Mob entwaffn«, , wurden. Eine Masse Zündhütchen, die auf eine Million , geschätzt wird, 3 lt>v Patronen mit Kugeln, 6Uoii dcn gcsunden. Die Untersuchung ist noch in, Gange. Man glaubt, daß man auch in den ver schiedenen Stationshäusern Waffen finlcn wird. Diesen Morgen hat Gcn. Banks eine Order an Col. Keaty erlassen, in welcher er sagt: S>e werden ein besonderes Augenmerk daraus richten, daß durch meine Proklamation von beute wercr » das Gesetz, noch die Offiziere, die angestellt sind, t> da« Gesetz auszuführen, irgendwie asticirt werden s> den Polizei-Chief wirkt. Jeder Offizier und Man», mit Ausnahme der eben genannten, soll im Dienste bleiben, wenn er sich nicht weigern fol- le, seine Stellung zu behalten. Unter den t» Kane'S Office gefundenen Arti keln war eine Kanonenkugel, welche die Inschiift trug : Von Fort Sumpter an Marschall Kane. i Von 'Alerandria. . Alexan d r l a. 28. Juni. Heute Morgen Zouaven-EapltSn, deren verlängerte Abwesenheit Besorgnisse für ihre Sicherheit erweckt hatte, un- j verletzt zurückgekehrt sind. Lleut, Sweet'S Caval- ! leite Compagnie ist auch zurückgekehrt. ' Die Vorfälle bei Clouds Mühle scheinen nur ein neuer Versuch des Feindes gewesen zu sein, unsere Vorposten zu peinigen, welche jetzt die ein ;igen Opfer der Knegoführung sind. Sie wben ! bis jetzt nur 3 Gefangene gemacht. Murphy war von seinem Pferde gestiegen und ein And»er, ein Zouave, war ohne Waffen damit beschäftigt, Kir ! schen zu pflücken. ! Eine andere 40 Mann starke Cavallerie Pa-! ! trouille hatte sich Clouds Mühle genähert, ohne > ! einen Gefangenen zu machen. Südliche Nachrichten. Loulsv i l l e, 28, Junt, Heute Morgen ist eine Correspondenz zw schen dem Gen. Bucknei ! und dem Quartieriiitister d,r StaatS-Garde» er-! ! schienen, in welcher zu beweise» gesucht wiid, das, Eollckior Cotten und W, ?I, Weiler, der Special Strom oder die' Eisenbahn passire» düifen. Sechshundert Gewehre und die erforderlichen ! Patrone» sind gestern hier angekommen und sollen für die unionstrcue» Bürger in Ost Tenn ssee be stimmt sein. Scharmütze! bei Eumberland. Grafto n, 28. Juni. Corpora! HayeS und 12 zu Col. Wallace's Zouave»-Ncgl»ient gehö rende Volontärs begegneten, als sie am Dienstag >! auf einer Reeognoscirung unterwegs waren, an Pattcrson's Creek. 12 Meilen südlich von C,,m ->! Beiland, eineni Detacheinent vo» Rebellen, j0 ! Man» stark. Ei» scharfes Grfecht entspann sich, in welchen« l 7 Rebellen getödtet u»d eine Anzahl verwundet sein sollen. Von HayeS' Detachement wurde einer getödtet und der Corporal selbst schwer verwundet; sie fingen »ichrrre Pferde. ! Die Rebellen zu Buchanan sollen auf 4000 > Mann angewachsen sein. Bon Wascliinftton. Ein Treffen erwartet. Waschin g t o n, Juni 29. Es wird mm ! niit Gewißheit behauptet daß unsere Truppen in ! wenige» Tage» den Befehl erhalten werde», vor ! wäris zu marschire», und man will mit gleicher ! Gewifiheit Wiste», daß ein glänzender wieg für die „Sternen und Streifen" das Resultat sein wird. Ein respektabler Herr von Kentucky, der hier ist, versichert, daß i» Kentucky 20 Reginnnter aufge bracht werde» können, um für die Union zu käm pfen. Die Neuigkeiten von den verschiedenen Feldla ! gern sind heute sehr mager aber wenn das alte ! Spriizwort noch wahr ist, so muß auf ~diese l Stille ein Sturm folgen"—und daß es iin günsti- ger Sturm sein mag, davon ist schon ein Jeder im Voraus überzeugt. Spätestes von Washington. ! Capitain Nagers Compagnie auf dem Marsch. Wafchin g i o n. 30. Juni. Gestern er ! hielt Col. Cake's 25s«es Pennsylvania Regiment (darunter Cavt. Thomas Nagers Compagnie vo» ! I Allentaunl Marsch Order. Das Reginient halte ! alle seine Zelten bei sich und das ÄiiSsebrn der! MaNlischaft hat in Pennsylvania Avenue viel Lob > hervorgerufen. Die Soldaten gienge» festen Schrittes und haben nun vielleicht eine Gelegenheit j etwas für ihr Vaterland zu thun ehe ihre 3 Mo j »ate» zu Ende sind. Dieses Regiment soll der Mannschaft des Col. Stone an der ober» Poiomae angefchloße» werde». unserm letzten Blatte sind wieder et wa 3000 Soldaten durch Allentaun nach dem Kricgosip durchgereist, Der!>ii.fl'li.s. Aus den. Obigen wird man ersehe», daß es noch zu keiner greßen Schlacht ,wische» unser» Truppen und de» Rebellen gekommen, obgleich die Gerüchte, welche die Zeitungen täglich füllen, ein solchem i Ereigniß jede» Augenblick ttwarien ließe». Vor-! htrsaguttgen, Muthmaß,inge», Gerüchte und Cnt- ! hllllungen von Pläne» durch Zeitungs Correspon- ! lcnten sind jedoch so häufig und zahlreich, daß/ wollte man sie alle aufnehme», man wöchentlich j ein halbes Dutzend damit anfüllen könnte ; daß dabei aber auch manche übertrieben find, dies hat uns die Erfahrung auch schon ge- ! lehrt. Man hofft nun da der Eongreß sich mor gen versammelt, daß sogleich die wirksamsten Mit ! tel ergriffen werden, um diese südliche weit umstch- greifende Verschwörung »hne ferneren Verzug voll llandig und auf immcr zu stürzen. Twigga' verrarl? Oer schlosst.' Schlag der unsere Ne gierung seit den, Aiivbriich der Rebellio» zugefugt worden, ivnrde, ihr durch de» schuftigen Verrather Twiggs beigebracht. Der llmfang dieses Berraths ist kam» ! noch im Norden recht bekannt. (56 war eine Ueber,,ade vi?» eingeübter Kern !rruppen, vo» dreizehn Forts, von Musketen und Büchsen, von 5,0 Kanonen, von 55,MI«)Thalern in baarer: I Gelde, von Pferden für ein volles Regi menr Eavallerie, Maulthieren, Wagen, Zelten, Lebensmitteln, Ammuiiition und Kriegsvorrathen bis zl»n Belauf von et wa drei Millionen Thaler. die Verralher Twiggs und Flond würden die Gebellen nur wenige Waffen und noch weniger feste Platze in ihrem Besitze ha ben. Am Tage der Abrechnung sollten diese beiden HaUnnke» aber auch den höch sten Ast des BaumeS zieren, an dem die Berrarhern gehangt werde». Wasch i» gco n ivurde der Erlieur. Randolph, der einst dadurch so bekannt wurde, daß er Gen. Jackson an der Nase zupfte, von den Soloaren ver haftet, weil er sich offeiitlich, zu Gunsten der Konföderation geäußert hatte. Rich ter Doun hielt ihn zu Burgschaft für ein ferneres Verhör an. Xache eines beicidigren tLhemannea. Am letzten Mittwoch wurden in Cane Banou, Ark., W. H. Robcrtt. und Frau ale, welche ein strafbares Verhältniß »,!t einander unterhielten, von dem Gat ten der schuldigen Frau, I. I. Dale, er ichossen. i Die dreißigjäkrige Verschwörung. Es ist ein großer Irrthum, zu glauben, daß die Rebellion von 1860 und IB daran arbeiteten, die Union zu zerstören ; daß die Sklavereisrage nur ein Vorn'and wir und benutzt wurde, um die Agitation ! aufrecht zn erhalten und den Süden zum Zweck der Disumon zn einigen. Everett! erklärt ferner, daß er, weil er um diese i Thatsache wußte, eine Politik verfolgte,! bie, wie er glaubte, die unionSmanner im Süden unterstütze» sollte, die i'hm aber ! die Neigung seiner Mitbürger im Nor-j «den und seinen Eiusluß auf sie raubte. ! Auch SVnator Douglas scheint der Ber ' schwöriing auf die Spur gekommen zu sein, wenigstens wird ans guter Quelle! versichert, daß er bereits theil.veise ein Pamphlet ausgearbeitet habe, welches dem - Volk über die Pläne nnd Machinationen der südlichen Berschwörer Aufschluß gebe» sollte. Dreißig Jzhre haben die südlichen De magogen gewühlt nnd gearbeitet, um die llnio» zu zertrümmern, aber diese wird sie überlebe» und daS Resnltat dieser in fanien Eonspiration wird nur der Ruin deS Südens sein. Ei» reicher Bettler. Bor einigen Tagen kam ein halb zer lumpter Irischer in ei» armseliges Kost' Hans in Water Straße, Philadelphia, dessen Besitzer ebenfalls ein Irländer ist und als Porter in einem K lufuiannshause i» Diensten steht. Der neu Angekommene schien kränklich zu sein und seine Kleidung war schlechter als die des ärmsten irischen Emigranten, der je wohl nach Amerika kam. Da er jedoch etwas Geld zu habe» schien, gab man ihm ans fei» Verlangen Logis. Nachdem der Fremde sich etwa eine! Woche in dem Hliufe aufgehalten, ward er ernstlich krank. Er sagte, daß sein Geldvorrat!) zu Ende sei nnd der „Ho tel'' besitzet- ließ ihn deshalb nach der Of fice des ÄrmenauffeherS bringen, damit der Fremde nach dem 'Armenhanse gebracht j werden konnte. Man ließ einen Wagen kommen und der Kranke ward fort tranS-! portirt. Ehe er jedoch abfuhr, sah man,! wie er dem Hauswirt!) ein schmutziges! schweres B ü ndel ü bergab. Im Armen - Hause angelangt, ward der Kranke, wie! üblich ist, entkleidet und man entdeckte an ihm eine wahre „Länsefülterungsan-! stait". Zu gleicher Zeit fanden sich aber - in den halb verfaulten Kleidern mehrere! Goldstücke. Den Beamtni fiel jetzt das I Bündel ein, und als der Kranke befragt wurde, sagte er, es enthalte weiter nichts als ein paar Kleidungsstücke und! etwas Geld. Mau war jedoch mit dieser j Auskunft nicht zufrieden und Herr Dick - iiison, der Armenaufseher, beschloß, die! Sache selbst zu untersuchen. Der Haus- wirth muß entweder sehr ehrlich sein, oder wenig Neugierde besitzen, denn er hän digte Hrn. Dickinson das Bündel ebenso ein, wie er eS erhalte» hatte. Als eS geoff j nct wurde, schwärmte das Ungeziefer dar i aus hervor nnd in der schmutzigen Wäsche! fanden sich HU!00 in Gold. Der Eigen thümer ist jetzt lebensgefährlich krank, was wahrscheinlich eine Folge der selbst! auferlegten Entbehrung ist. Er ist sehr einsilbig und wen» er auch wirklich Wil lenS wäre, zu sprechen, so ist er jetzt doch zu schwach dazu.-(Phil. Preße. Schlimme Neuigleitcn 112 ir Lal'ako?aii er, »vt»n n'akr. Ein Brief anS der TabakS-Region von ! Birgiiiien an einen Freund in Marietta, Lancaster Ea»ntn, warnt die Tabakskau ! er der des Nordens vor dem Genuß des im Süden zubereiteten ~Unkrauts, weil man Gift darunter mischt um die Män ner NordcnS schneller aus der Welt zu schaffe ,l man mit Pulver und Blei! zn thun hoffen kann. Wen» daS wah r! i >«, so ist eS gewiß sehr wichtig für Solche die diesem kostliche » Gebrauch hui digen ; wir empfehlen daher diese Nach ' richt ihrer sorgfaltigen Beachtung, und > überladen ihnen die Beurtheilung dec> , Werthes derselbe». Der nämliche (Korrespondent sagt, daß j man Baltimore nicht trauen dürfe —daß eS in der ganzen Welt kein größeres Nest j vo» Berrarher» gebe, und daß nur die au ! wesende Militärmacht sie iu Schranken Halle. Am Schlüsse seines Briefes sagt er, er übersende diese Nachricht um seine Freunde im Norden sich zu verbinden, und ! daß sie ganz zuverlässig sei.—(BolkfrSd, betrügende-Land>t» eicher. Landstreichende Tagediebe, die zu ehr lich sind um zu arbeiten, und zu faul um zu stehlen, haben ein neues Mittel ent deckt, um leichtgläubige Leute zu be schwindeln. Sie erzählen haarsträubende Geschichten von ihrer Bertreibung aus dem Süden mit der Hinterlaisung ihres -Eigenthums, uud wissen die Zuhörer zu Thränen ihrer Geldbeutel ! zu rnhren. wußte ein Dr. McQuceii kürzlich eine hübsche Summe von den Bürgern von Buffalo zu erpressen. Sei ne Geschichte lautete daß er weil er ein Union Freund sei auf grausame Weise von New-Lrleans vertrieben worden.— Es stellte sich zuletzt heraus, daß der Kerl New-Orleans niemals gesehen hat. Ohne Zweifel laufen noch viele solcher Betrü ger im Lande herum. Von TVaschingron. In der vorigen Woche wurden von hier über 100,000 Briefe mit der Post abge schickt, wovon zwei Drittheil Soldaten briefe waren. Am vorletzten Montag wurden 2.',,000 Briefe abgeschickt. Nnterschleif unv Selbstmord. > Privatdepeschen kamen hier an, welche l melden, daß der Treasurer der New-Uork t Central Eisenbahn Compagnie großer s U »terschleife sich schuldig machte und i Selbstmord beging. i? >Lin Mann 0 Nlonare ok»e Sewußtsein und Sewegung. Der „Eanadische Bauernfreund" be richtet folgenden kuriosen Fall Eines Abends im September vorigen Jahres fand die Polizei in Toronto einen Mann auf der Straße liegen in einem Zustande von Katalepsie, das heißt Stansucht oder Schlafsucht. Er ward nach der Polizei Station der Eitvhall gebracht und zum Erstaunen deS Sergeanten und der Po > iizisten blieb er ruhig in jener Lage lie gen, so unbequem sie auch sein möchte. — Sie kniffen »nd drückten ihn, sie legten ! ihm seine Hände auf den Kopf, allein er ' machte nicht das gering?,' Zeichen von Ge ! fühl. Wer ihn anredete, den belohnte er mit einein starren, gedankenlosen Blick und im Stande, nur eine arti ! kulirte Silbe zu sprechen. 'Am folgenden ! Morgen ward er aus daö Polizeigericht Muacht, allein auch hier trat kein Wech sel in seinem Erscheinen ein und der Rich ter befahl, ihn in einem Fuhrwerk nach jdem Hospital zn tran Sporliren. Neun ! Monate brachte er nun in diesem Institut zu und die Aerzte ivandten alle ihre Ge- I schicklichkeit an, um den Starrsüchtigen aus seinem Zustande zu befreien. Mo nate verginge», ohne die geringste Ver änderung bei ihn wahizunehwen und sein Leben ivurde nur durch Einslößung stüssiger Nah,ungSmittel gefristet. Der Fall rief in der medizinischen Welt das größte Interesse hervor und die Annahme war allgemein, daß der Unbekannte nie mals wieder sein Bewußtsein erlangen werde. Man ließ indessen nichts unver sucht, man behandelte ihn mit der sorg fältigsten Aufmerkfamkeit und in der vor igen Woche erhielt er wieder die Sprache und die Bewegung seiner Glieder, sowohl zum Erstaune» Aller, als seiner selbst. — Er soll zuerst ganz erschrocken gewesen sein, alö er seine eigene Stimme vernom men. Sein Leben war während der ver flossene» neun Monate ein todtenähnli cher Schlaf gewesen. Er berichtete dann, daß er Ingham heiße, und nach seinem letzten B.sinnen im vorigen Sommer in Quebec gewohnt, aber durchaus nicht wis j se, wie er nach Toronto gekommen. An einer Sol>»e erstickt. 'Am vorletzten Freitag wurde ein zwei jähriges Kind des Herr» Friedrich Wam pole, in Marlborough Tannschip, Mont gomery Eauntv, plötzlich von einem star ken Husten befallen, ohne daß man sich erklären konnte, warum. Es erholte sich indessen wieder. Am Sonntag darauf, als sich die Eltern desselben mit ihm an > der Trappe auf Besuch befanden, wieder - holte sich der Anfall, und obgleich die Dok toren Royer und Detwiier schleunigst her beigeholt wurden, war es dennoch binnen Kurzem eine Leiche. Die genannten Dok- toren erklärten, eS sei an einem Stickfluß gestorben. Die Leiche wurde nach Marl borough Taunschip gebracht, und von dcn ! Doktoren Henry S. lacobn und John N. Jacobs geöffnet, wobei man dann fand, daß das Kind eine Bohne geschluckt hatte, welche ihm in der LLindröhie stecken ge ! blieben und so seinen unzeitigen Tod her- beigeführt hatte.—(Wahrh. Tödt!ict?cr Unglücksfall. Ein schmerzlicher Unglücksfall ereignete sich heute vor acht Tagen auf dem Cum berland Frachtkarrenzuge, während meh rere Compagnien Moldau'» von Harris burg uach Eamp Wayne, bei West Ehe ster, tranöxortirt wurden. Kaum hatte der Zug Parkesburg verlassen, so näherte >'r sich einer Brücke, unter welcher er pas ! siren mußte; mehrere Soldaten befanden sich oben auf den Karren und mußten sich also bücken, nin nicht in Berühiung mit der Brücke zu kommen. Einer derselben demerkte sie el st dann als es zu spät war dem Unglück vorzubeugen. Er ivurde von der Brücke an dem Hinletkopf ge j troffen, wodurch der Echadcl auf schau derhafte Alt zenchmelleit wurde. Als der Zug Eoatesville passnte, war er noch am Leden, aber schon in sterbendem Zu stande. Er ist nicht der Erste welcher dnrch Stehen auf den Karren, auf dieser Eisenbahn sein Lebe» einbüßte. Es soll te verboten weiden. einer blauere» rrtii-tl. Eonrad Reiniiigcr, ein Deutscher im Alter von Jahre», seit li Tagen in Mathew und Di scher » Brauerei in Neu !.'?o'.k, beschäftigt, wurde gestern früh in einem der obern Stockwerke in einer Bier kufe todt gefunden. Die erhaltenen Wei sungen mißachtend, war er in die Kufe, aus der eben das Bier abgelassen war, hinabgestiegen, um sie zu reinigen, und durch Einarhme» des kohlensauren Gases, das sich darin gebildet, erstickt. >t i» Anabe erschießt sich. Am Samstag vor > Tage» schoß s/ch der ltijahrige Sohn vo» V. H. Vanniman i» lermeville, Ashland Eauiitv, Ohio, eine Kugel durch den Kopf. Er halte am Lage vorher nach der Kuh eines Nachbars geschossen, worüber ihn sein Bater zur Rede stellte. Und dies soll der Grund sein, der den stelzen Knabe» zu der raschen That trieb. Man fand feinen leblosen Korper im Felde. Er halte sich den Lauf des Gewehres vor de» Kopf gesetzt und mir den Zehen losgedrückt. Wetrlauf fand am vor letzte» Montag i» der Nahe von Neuyork statt. (5s betheiligten sich zwei Indianer und zwei Engländer daran. 'Allgemein herrschte die Ansicht unter den Zuschau ern, die Indianer, große kräftige Gestal ten, würden den Lieg davon tragen, wäh rend man den kleinen, schmächtigen Eng länder wenig zutraute. Dennoch gewann einer der Lehrern den Preis, er legte It) Meilen in nicht ganz einer Stunde zu rück ; die beiden letzten Meilen konnte er gemächtlich spazieren, da seine Mitbewer- I ber, erschöpft durch die große Hitze, be reits aufgegeben halten. Sein Gewinn betrug S 700. Gouv. Spragu e.—Es wird berich tet, daß Gouv. Sprague von Rhode Is land, der sich setzt in Kriegsdienst befin det, in kurzer Zeit die Tochter des Schatz sekretars (5 Hase Heirathen wird. Er soll noch nicht 30 Jahre alt sein, und ein Ver.' mögen von H 1v.000,000 besitzen.