Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, May 15, 1861, Page 2, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Kriegs NeAcbricktett
Wir laßen hiernachstehend die wichtigst«» und
meist wahrscheinlichen —denn alle zu geben ist in
einem wöchentlich?» Blatte rein unmöglich—
KriegS-Nachrichtcn, Truppen-Bewegungen, u, s.
w., wieder, wie sie von Tag zu Tag bei uns «in.
treffen, folgen, damit unsere Leser von allen Vor
fällen tm Zusammenhang unteciichtet werden !
Der Staat Tennessee.
Gouv«rnör Harris von Tennessee empfikhlt i»
seiner Botschaft an die neulich zusammengetretene
Gesetzgebung, daß sie durch Ordinanz die Unab
hängigkeit des Staats Tenneff«e von der Union
und die getrennte Souveränität des Staat« förm
lich erkläre, damit dann diese Ordinanz den, Volk
zur Abstimmung oder Berwkrfung vorgelegt wer
den könne. Ferner empfiehlt er auch, eine zweite
Ordinanz zu entwerfen, wonach der Staat in die
südliche Conföderation eintrete, und auch diese,
für den Fall, daß das Volk den Austritt aus der
Union genehmigte, einer getrennten Abstimmung
de« Volks von Tennessee zur Entscheidung vorzu
legen. So könne das Volk keine, oder eine der
beiden oder beide Ordinanzen annehmen, wie eS
ihm da« Beste dünke.
Von Georgien.
In Westpoint, Georgien, hat sich eine aus Is
raeliten bestehende Freiwillige Compagnie gtbil
det. Ihre Fahne trägt die Inschrift: „Gott ist
mit uns!" Der Fahnenträger schwur, al« ihm
da« Panier übergeben wurde, er werde eS auf dem
Capitole aufstecken und wenn er bei dem Versuche
umkommen sollte.
Bon Waschington
Mai 7. Die drei Regimenter von Neu-Jer
sey sind heute früh hier angekommen und die Be
satzung der Stadt ist dadurch um mehr al« 3000
Mann verstärkt worden.
Die Regierung hat den Dampfschiffen der Bai
linie die Erlaubniß gegeben, die Post und Passa
giere nach Norfolk zu befördern, doch dürfen sie
keine Fracht mitnehmen.
An der Navy Aard kommen fortwährend große
Militärvorräthe an.
Zwei Tausend Armaturen, die von den Seces«
flonisten au« dem Arsenal von HarperS Ferry ge
stöhlen und nach Baltimore gesendet wurden, um
die Rowdybanden zu bewaffnen, sollen jetzt der
Ver. Staaten Regierung zurückgestellt werden.
Auf dem Potomacslusse kreuzen jetzt sechs be
waffnete Dampfschiffe, um die fortwährend an
kommenden TranSporlfahrzeug» gegen jeden An
griff von der virginischen Seite zu schütze».
Die Freiwilligen Compagnien des Distrikts Co
lumbia werden sofort in aktiven Dienst einberu
fen werden.
In Waschington hat man eS jetzt für nothwen
dig gefunden, eine Polizeistunde einzuführen. Der
Mayor hat den Befehl erlassen, daß alle Wirth
schaften und SaloonS Abends um 9j Ukr geschlo
hen werden müssen. Bei der Masse Militär in
der Stadt ist dies eine sehr nothwendige Maßre
gel.
General Scott ist neuerdings so sehr mit Zu
schriften aller Art belästigt worden, daß er in den
Zeitungen eine Erklärung abgegeben hat, in wel
cher er sich die fernere Zusendung von Briefen, die
nicht aus den Dienst Bezug haben, verbittet.
Von Baltimore.
Ba! Timor », 7. Mai. Trotz der Besetz
ung de« Re'.ay Hause« durch di« Bund«Stru?pen,
die fortfahren ihre Stelluna iu bekelliae» ili
vuv» mvss Mltcrvrochen loorden.
In Baltimore Straße wurde gestern ein Wer
bebureau für die Ver. Staaten Armee ».richtet
und die Ver. Staaten Flagge ausgehängt,
Rricgserl'lärung den Gouv. Rentier von
Virginien.
W a sch i n gton. 7. Mai. Gouv. welch
er von Virginien hat eine Proklamation erlassen,
in welcher er das gewöhnliche dumme Geschwäp
wiederkäut, als sei die Souveränetät der Republik
Birgitt,en verletzt, ihre Rechte angegriffen, ihr
Boden durch eiue Invasion von Waschington aus
bedroht und das Volk der nördlichen Staaten
durch allerlei Kunstgriffe fanatistrt worden.
Es sei deshalb die Pflicht jedes Bürgers von
Virginien, sich für den kommenden Kampf vorzu
bereiten und den Angriff zurückzuschlagen. Des
halb rufe er als Commandant der Miliz eine An
zahl weiterer Freiwilligen auf. die in den Dienst
»ingereiht werden sollen sobald e« die Umstände
erheischen.
Die Truppe» bei Harrisburg.
Harris b u r g. 7. Mai. Das 11. und
15. Regiment ist organisirt'worden. Außerdem
sind noch gegen 20 Compagnien im Sager. Der
Platz-Commandant ist Colow l Oakford vom l 5
Regiment.
Da« lt. Regiment ist am Samstag nach Get
tySburg abmarschirt.
Colone! Piper von Cambria Caunty hat der
Regierung, außer den bereit« gestellten und accep
tirten 4 Compagnien, noch ein volles Regiment,
auf so lange Dienstzeit al« verlangt wird, ange
boten. und will dem Staat 81000 zahlen, wenn
es acceptirt wird.
Ein Virginier in Neu Jersey.
Burl i n gt on. 7. Mai. Gestern Abend
versammelte stch eine große Masse Menschen vor
einem Hause in St. Mary Straße und verlang,
ten den Eapitain der Minute Men von Norfolk,
Virginien, zu sehen, der angeblich anwesend sein
sollte. Derselbe hatte aber wahrscheinlich Lunte
gerochen und sich durch eine Hinterthür entfernt,
denn als das Haus durchsucht wurde, war der
tapfere Capitän unsichtbar geworden.
»Line tLri-lärung General Harnev«.
Waschington, 7. Mai. Die Berich,
te über secessionistische Anwandlungen des Gen.
Harney stnd vollständig grundlos. Er hat an sei-
nen Freund, Col. O. Fallen in St. Louis, einen
Brief gerichtet, worin er erklärt, daß er nie unter
einem andern Banner kämpfen werde, als unter
demjenigen, welchen er seit 40 Jahren gefolgt!
sei; daß er in dem Dienste der Regierung bleibe»
werde, welche ihm Ehlen und Wür'dcn verliehen;
und daß er, so lange er athmen könne, ein gewis
senhafter und loyaler Soldat bleiben würde. Er
bestreitet das Recht zur Secesston, welche nach sei
ner Ansicht zu allgemeiner Anarchie führen müße.
Er glaubt, daß die Seeessionisten eine Militär
d.cdatur einzuführen beabsichtigen, und sag,, sie
haben Krieg gegen die Regierung begonnen und
ihre Flagge entehrt. Für Missouri selbst müsse
Secesston den vollständigsten Ruin bringen. Er
beschwört seine dortigen Mitbürger, stch nicht von
arglistigen Menschen zum Werkzeug ihres tollen
Ehrgeize« machen zu lassen und den Staat in Re
volution zu stürzen.
Spätere Neuigkeiten
Von Arkansas.
Fort Smith. Arkansas. 7. Mai.—Da«
gort Washita, welches von 9»0 Mann Bundes
truppen besetzt war. ist wahrscheinlich geräumt und
die Truppen wollten stch nach Fort Leav-nworih
Von Harrisburg.
Harri « burg. 7. Mai. - Dreihundert
!w-nn «ut beritten, »cwgll«,. find >
heute Morgen von den Ear!i«!e Barracken nach
Bork abgezogen. Sie werden am End« dieser
Woche durch Baltimore marschiren.
I ort, Pa.. 7 Ma!.—ln Folge der Regen
güsse war heute Abend das Lager zum Theil iiber
fluthet. Eine Anzahl Compagnien wurden in
Kirche», Hotels und in der Stadthalle unterge
bracht. Es tst noch kein Besch! ertheilt, gegen
Baltimore vorzurücken. Der Gesundheitszustand
der Truppen ist befriedigend.
Von Kentucky.
Gouverneur McGoffin von
Kentucky. Ein Kentucky Blatt, die „Win
chester National - Union" von einem sväten Da
tum. enthält eine Warnung an diesen Gouverneur,
die er hoffentlich lesen und sich zu Gemüthe führen
wird. St« lautete
„Wenn McGoffin fei» Benehmen nicht baldigst
ändert, so wird er ausfinden, daß er bereits zu
lange auf die patriotische Nachsicht eines entrüste
ten Volks gesündigt hat ; er wird die Noteetetät
genießen, der erste Gouverneur eine« Staate« ge
wesen zu sein, der wegen Hochverrath gehängt
wurde."
Von Süd-Carolina.
Char! eston, 7. Ma!.—Gouv. Picken« hat
einen Aufruf an die Volontäre jenes Staates er
lasse», worin er ste auffordert, den Fahnen der
Conföderirten Staaten nach Virginien zu folgen
Zwei Regimenter feien bereits fort, und das dritte
marschfertig. Er sagt ferner, er würde dafür
sorgen, daß der Staat nicht zu sehr von Truppen
entblößt würde, und würde sie blos fort beordern
wenn eS durchaus nothwendig fei, wo immer aber
dte Flagge der Verbündeten Staaten weht, da fei
ihre Hcimath. jetzt und für Immer.
Preise von Lebensmitteln in
Char! eston. Der Capitän eines Schooners
von Portland, Me., der von Charleston in Süd
Carolina kommt, sagt, daß er 40 Faß Mchl von
New Orleans nach Charleston gebracht, und für
810.50 per Faß verkauft habe.
Andere Lebensmittel stehen folgender Massen
!m Preise !
Welschkorn 83 Cent« per Büschel ; Butter 50
Cents per Pfund ; Schinken 20 Cents ; frisches
Rindfleisch 50 Cents per Pfund ; und gesalzenes
Schweinefleisch 850 per Faß.
Von Waschington.
Waschington,?. Mai.—Der Geschäfts
verkehr zwischen Alerandria, Virginia, und der!
Hauptstadt ist zum Theil wieder hergestellt, und
di« Bauern haben die Erlaubniß, die Stadt wieder
mit LebenSiinttcln zu versorge».
Aus Tennessee wird gemeldet, daß Senator
Johnson beabsichtige, daselbst eine Unions-Rede zu
halten.
Große Massen von Militär - Effekten kommen
ununterbrochen hier an.
Die Regierung hat den Dämpfer „Nancy",
Eapitän Gallaghtr. gemiethet, um Truppen von
! Annapolis die Chefapeake Bay hinub bis zum
Dividing Creek zu bringen, und das Leuchtschiff
bei Smiths Point wieder zu nehmen, weiches die
Rebellen von Virginien weggeschafft hatten. Der
l Oämpsrr hat 70 Mann, unter Commando des
! Lieut. CroSby, mit 4 Kanonen an Bord.
Vier Regimenter gingen gestern Nacht nach dem
Relayhause ab, um zu den von Waschington aus
dorthin geschickte» Truppen zu stoßen.
E n Kriegs - Dämpfer liegt bei Fort M^Heury
Die Blokad« ist südlich von Noifolk noch nicht
in Kraft getreten.
'»riisVar - von
Waschington nach Philadelphia über Annapolis
für Passagierfahrten eröffnet. Zwei Züge gehen
jetzt täglich von Philadelphia ad, und zwar um
li> Uhr 30 Minute» Vormittags und um l I Uhr
Nachts.
Der Seceffionisten-General Cocke hat in einem
Tagesbefehl angekündigt, daß er «ine Position der
Stadt Waschington gegenüber einnehmen und in
Verbindung mit dem in Harpers gerry comman
direnden Offiziere die User des Potomac gegen die
Invasion des Nordens vertheidigen werde. Cr
fügt hin,u, daß die Hauptstadt niemals bedroht
fei, »och bedroht werde» solle, da sie außerhalb der
Gl«»,en des freie» u»d unabhängige» Staates
Virginien lieg«. D«r Norden ha.e gegen alles
Völkerrecht den Krieg nicht offen «rklärt. D«r
Süden werde ihn nicht bekriegen. Aber sollte der
Boden VirgintenS oder das Grab Waschington'«
durch den Tritt eine« einzelnen bewaffneten Man
ne« vom Norden des Potomac besudelt werden, so
würde offener Krieg die Folge sein. (Hue ! wie
schrecklich.)
Major Anderson b«abstchtigt «in» Reise nach
Kentucky zu unternehmen und dort für die Union
i» Er hat mehrere Unterredungen mit
Einige Offiziere, die ihre Resignation eingesen
det haben, und später sich in ihren Hoffnungen be
trogen sahen, beim Sonderbund angestellt zu wer
den, haben die Unverschämtheit gehabt, um Wi«-
deranstellung in der Ver. Staaten Armee nachzu
suchen. Natürlich hat man ihnen sofort die Thür
gewiesen.
Der Personen- und Frachtverkehr auf der Bal
timore-Obio Bahn zwischen Wh««ling und Balti
more ist nicht unt«rbroch«n, abcr all« Züge werden
beim Relay Hause untersucht.
Vorige Nacht ist wieder ein pcnnsylvanisches
Regiment eingerückt.
Truppen werden hier angenommen, ob sie Be
fehl haben oder nicht, da man ste nächstrns all«
brauchen wird.
Von Baltimore.
Mai 8. Polizeimarschall Kan« von Balti
more hat sich endlich durch eine starke Kritik des
Baltimore „American" über sein »„verantwort,
liches Bcnthnie» am blutig«» t 9. April beweg«»
lass«», sti» würd«volles Schweigen zu brechen und '
hat unter dem Titel eines Berichtes an die Polizei- !
> Eommissär« sein Verhalten an jenem Tage zu erklä-'
ren und zu entschuldigen versucht.
Von Missouri.
Mai 8. In den „Westlichen Blättern" von
St. LouiS heißt es; „Draußen im Arsenal und
detachirt in die nächste Umgebung stehen 30 Com
pagnien Freiwilliger. Unter diesen aber befinden
sich nurdrei amerikanische Compagnien, drei an
dere aus Franzosen, Jrländern ,c. gebildete,—
und der gcsammte Rest ist deutsch !
Die Obersten der bis jetzt in St. LouiS orga
nisirten drei Frriwilligen Regimenter wurden jüngst
erwählt. Es sind die Herren Frank P. Blair,
Heinr. Börnstein und Franz Sigel.
Von Ohio.
Tolumbus, Mai 8. Von Ohio wie
vom ganzen Westen und Nordwesten vernimmt
man, daß di» früheren Demokraten so entschieden
für Niederschmetterung der Rebellion des Südens
sind, al« die Republikaner. Ganz natürlich - sie
sind wüthend, weil sie fühlen, daß sie zu weit mit
dem «uden gegangen sind, weil der Süden sie so
schandlich betrogen hat. Namentlich gilt das von
den Douglas-Demokraten. Aus Ohio wird be
richtet - „Wenn man Jcmand sich gemäßigt aus
sprechen höit, so darf man sicher sein, daß eskein
Demokrat ist."
Von Illinois.
> 8, Mai. V'neral Lane, «in»? l
der wilden Gr«nz«r d«S Kansas Kriegs von l 855-
57 und jetzt Ver. Staaten Senator für Kansas,
hi»lt gestern Abend »ine interessante Rede in Na
tional Hall. Er erklärt», daß Präsidenten Lin
coln di» südlichen Rebell»» al» Berrätber behän
gend weiche Art Gehör geben werde, «h« di« süd
lich«« R«b«ll«n nicht ihre Waffen niedergelegt und
ihre Führer ausgeliefert; für Jefferson Davis
sei nach seiner (Lane'si Ansicht der Strick bestimmt.
Von Waschington,
Waschington, 8. Mai. Man glaubt,
daß ein Theil der nördlichen sür Waschington be
stimmttn Truppen beute durch Baltimore mar
schiren wird und man ist sehr begierig zu hören, i
wie sich der Pöbel d«r Mobstadt be! dtrser Gele
genheit benehmen wird. Man erwartet jedoch,
daß dl» bittern Erfahrungen der letzten !-t Tage
die Baltimorer gelehrt haben werden, daß e« bes
ser sei, stch friedlich zu verhalten.
Die Regierung hat mit d»r Baltlmor» Ohio
Bahn Arrangements über regelmäßig» Perfonen-
und Frachtbeförderung aus der Hauptbahn und
der Waschington Zweigbahn getroffen. Die re
gelmäßigen Züge zwischen Waschington und Bal
timore werden heut» wieder beginnen.
Nach zuverlässtgen Nachrichten befinden sich tm
gegenwärtigen Augenblicke ungefähr 5000 Mann
Secesfionistentrupp«» in HarpkrS Ferry, die sich
durch Errichtung von Batt»ri»n auf d»n umlitgen
den Anböhen g«g»n »in«n Utbkrfall S«it«nS der
Bundesarmee zu schützen versucht haben.
Es sind der Regierung bereit« 250,000 Mann
von den Staaten, die westlich von den Alleghenie«
liegen, angeboten worden. Diese Viert«! Million
Soldaten lst jeden Augenblick zum Dienst bereit
und besteht nicht aus „Fancy Soldaten", sondern
aus kräftigen und abgehärteten Männern, die den
härtesten Zwieback kauen und gesalzenen Speck
verdauen können.
Die Ankunft von Geldern vom Norden hat der
hier herrschenden Geldklemme abgtholfen.
Gen. Scott geht langsam aber sicher gegen dte
Rebkllen vor. Der Erfolg wird ohn« Zweif»! f»i
nen FeldzugSplan rechtfertigen.
Das diplomatische Corps hat der Regierung
seine Herzlichsie» Sympathien mit den von ihr er
griffenen Maßregeln ausgedrückt.
Da« Krieg«-Department hat 2000 Stück Rind
vieh angekauft und wird heute Abend weitere Lie
ferungen in den Zeitungen ausschreiben.
Nachrichten über die Sonderbund6-Ar
mee.
Wasching t o n, 8. Mai. Ein Regiment
von Louisiana ist am Montag in Richmond »in
getroffkn.
Lynchburg kamen 1400 Mann Truppen aus
Tennessee an, ebenso ein Bataillon von Alabama.
In Norfolk liegen 4000 Mann, darunter 2
! Compagnien von Georgia,
j Norfolk wurde auf allen Seiten mit Befesti
gungen umgcben und di» Leute wurden gezwun
! gen, an den Schanze» zu arbeite».
Auch au Hatleras Inlet, N. Car., fing man
an. Verschanzungen aufzuwerfen.
Von Maryland.
Mai 8. Heute früh, kurz nach Mitternacht,
! brach im Courthaufe Feuer au« und dasselbe, so
wie einige nebenst/nde Gebäude brannten bis aus
den Grund nieder, Man glaubt, daß da« Feuer
angelegt war,
Gouverneur Hicks HU eine Proklamation «rlaf
!sen, die aus den 13. Juni d. I. eine außeror
Gute Nachrichten von Missouri.
St. Loui «, 8. Mat. Di» Organisation
und Bewaffnung der Unton«-L»ut» fchr»it»t rasch
vorwärts Dir Unions-Heimgarde der l, uud
2 Ward, 1500 Man» stark, wurde heut» in den
> Dienst der Ver. Staaten eingrschworen. Das
! Gleiche wird im Laufe der Woche init den in an
deren Wards organistrlen Heim-Compagnien g»-
schehen.
Die Mitglieder der Hetmgarde bleiben bei ih
ren Familien und haben nur einmal ln der Woche
Wachtdiensle zu leisten.
Capitän Lyons hat von der Bundesregierung
Order erkalten, >O,OOO Freiwillig» anzuiwhmkn.
Ueber 5000 stnd bereits einrollirt, und durch die
Organisation der Hetmgarde wird die Zahl bald
Verhaftungen in Baltimore.
Balttm o r e, 8. Mat. Mehrere bei dem
am >2. April stattgehabten Tumulte Betheiligte
> wurden gestern verhaftet und andere habe» stch
unsichtbar gcinacht, um der Verhaftung zu entge
hen.
Von Louiöville.
LouiS v i 11 e, 8. Mai. Der hiesige Zoll
haus Jnfvektor bat Instruktionen erhalten, die
Abfendung von Waffen, Munition und Lebens
mitteln nach den fecedirten Staaten, Tennessee,
Nord Carolina und Arkansas mit eingeschlossen,
j zu verhindern und die bei oder durch Louisville
vorgenommenen Verschiffungen mit Beschlag zu
belegen.
Dreißig Dämpfer der Negierung ange
boten.
Augu st a, Main», 8. Mal. In einer Ver
sammlung der größten Schiffsbauer und Kaufleute
wurden Beschlüsse gefaßt, in welche der Regie
rung die Dienste angeboten und die Bereitwillig.!
keit ausgesprochen wurde, in t',o—9o Tagen drri
ßig Dampfschiff» zu likfern. Ein» Committ», soll
nach Waschington gesendet werden, um »in» mög
lichst energische Kriegsführuug zu empfehlen.
Die Secession der Staaten Arkansas und
Tennessee.
Wasch i n gt on, 8. Mai. Eine der Aler-
andria Zeitung zugekommene, von Montgomery
7. Mai datirte Depesche bestätigt das Gkrücht über
d»n Austritt der Staat»« Arkansas und Trnnesse».
Von Harriöburg.
i Harr is b urg, B.Mai Zwischen der Ge
setzgebung und der Executive herrscht eine b«d«u-
Itnd« Spaltung. Erstere will nur unter d»r B».
dingung G«ld«r für Krtrgszwkck« b»w!ll!g»n, daß
d»r Gouvtrneur stch g«wiss«n Vrdingungkn in B»-
tr»ff der Auszahlung der Gelder und der Anstel!-
ung von Beamten gefallen lassen solle.
Man erwartet heute eine Requisition vom
Kriegsministerium. die von Pennsylvanien weitere
9 Regimenter verlangt.
Von Virginien.
M a i 9.—Capt. OakeS von der Ver. Staa
ten Armee, der zuletzt tn Texas unter dem Ver
räther Twiggs diente und an der Grenz» stattontrt
war, ist hier angekommen, mit dem Austrage der
Regierung in West-Virginien ein Rkgiment für
der regulär» Arme» anzuwerbtn. um da« Union«-
gkfüh! in jenem LandeSlhtl!» zu stärk»» und zu »r
-muthigen, und für den Nothfall den K»rn »tn»r
D»f»nsi».Htr»itmacht zu bilden. Der Capitän
ist zum Major b»förd»rt worden. Er hat vor »t
-«igen lahren hier rekrutirt.
Von Baltimore.
M a i K,—Die Werbungen in der Office des
Capt, MeConnell für das Ver. Staaten Herr
nehmen guten Fortgang. G«st«rn Morgen hat
ten stch bereits 125. meisten« jungt Männtr. an- >
werben lassen, und es ist die Aussicht v»rhand»n.
> »a« di« St»gi«rung noch »i»lm-tz, R,krutm Hi« j >
erlangt. Dieselben müssen übrigens noch einmal
die Hauptmusterung tm Fort MtHeniy bestehen, j
Viele dieser jungen Leute treibt der Mangel an
anderweitiger Beschäftigung unter die gadnen.
Die Werbungen für da« Heer sind
eingestellt worden.
Bon AZaschtnHto»
Waschington,!). Mai.—Ein Regimrnt
pennsylvanischer Truppen kam gestern Abend hin
an und wurde in d«r Kirche gegenüber dem Stadt- l
Hause etnquartirt. Alle befinden sich im besten
Wohlsein,
Das seit längerer .jeit hier stehende penn
sylvanische Regiment hat von den Damen in
Waschington Geschenke an Kleidungsstücken erhal
ten und ist seit vorgestern endlich unisormirt.
Man erwartet in den nächsten Tagen eine mili
tarische Besetzung von Alexandria durch Bundes
! truppen.
Major Anderson ist gestern zum Obersten be
fördert worden und wird da«. Commando über
die Kentuckv Brigade übernehmen. Col, Terrel
geht nach New Aork, um für letztere Waffen ein-!
zukaufen
Die Regierung hat beglaubigte Abschriften der i
letzten Proklamation an Jefferson Davi« gesendet
und derselbe hat diese Höflichkeit durch Ueberfen
dung der Krieg«eiklärung de« Sonderbundes und
anderer Dokumente erwiedert.
Heute früh vor Tagesanbruch kam in dem ne
ben Willards Hotet stehenden Gebäude Feuer au«,
E« war ein großes Waarenlager für militärische
EquipirungSstück«, das größte südlich von New
Jork, und gehört« der Firma Owens und Fteld«
Der Schaden beträgt gegen 820,000.
Das Feuer war offenbar da« Werk eine« Brand
stister« und war Alles dahin angelegt, daß eine
große FeuerSbrunst entstehen sollte. Die Wasser
röhren waren an einigen Stellen durchbrochen,
mehrere Spritzenhäuser waren vcrbarrikat irt, von
den Spritzen die Räder abgenonimen oder ste sonst
außer Stand gesetzt.
Auf den ersten Feuerlärm eilten sofort die New
Jork« Feuer - Zuaven herbei. Ohne viel Um
stände zu machen, brachen ste die Thüre eines
Spritzenhauses ein und eilten nach der Brandstätte,
In Gegenwart von Tausenden bewundernder
! Zuschauer setzten ste sich muthig den größten Ge
fahren au«, um durch Niederreißen von Wänden
ic., dem Weiterumsichgreifen dir Flammen Ein
halt zu thun und namentlich da« Hotel zu retten.
Major Anderson, der bei Willard« wohnt, sah
vom Fenster au« ihrer muthigen Thätigkeit zu. —
Er wurde von den Zuaven erkannt und mit lautem
Hurrah begrüßt. Auch die auf dein Hotel weh
ende Ver. Staaten Flagge wurde von ihnen fa
lutirt.
Da« Hotel wurde nicht sehr beschädigt. Daß
e« nicht abgebrannt, ist allein den Zuaven zu dan
ken und der Besitzer desselben hat daher aus heute
sämmtliche New Vorker Feuerboy« zu Gaste gela
den.
Der Zollcutter Harriet Lane hat einen al« Ca
> perfchiff ausgerüsteten und bewaffneten Schooner
aufgebracht. Die Mannschaft desselben, bis aus
zwei, die gefang«» würd«», rettete sich in den Boo
ten. Hoffentlich wird man mit den Gefangene»
al« Seeräuber kurzen Prozeß mache».
Vergiftung.
R e > a y H a u S, 9. Mal. —Gen. Butler hat
in einem Tagesbefehl bekannt gemacht, daß keine
unautorisirte» Verkäufer von Eßwaareu im La.
Ger mehr zugelassen werden seil man den Bersuch
gemacht hat, einen Soldat durch et en mit Strych-
Der Vergiftete ist glücklicher Weife jetzt »uß'er Gr
fahr.
Von Ohio.
C i n c i n n a t i, 9. Mai, —Der Gouverneui
" von Ohio hat «ine Proklamation erlassen, dte >OOO
Compagnien, also 100,000 Ma»n unter die Was
" fen ruft. Diese Truppen sollen in die aktive Ar
mee, 22 Regimenter, und die Reserve eingetheilt
werden. Die Reserve soll aus drei EorpS beste
hen.
Südliche Nachrichten.
Harri Sbur g, 9. Mai.—Ein im Feldla
ger be! Chambersburg angekommener Offizier hat
Nachricht überbracht, daß die Virginier di« An
höhen an der Maryland Seite de« Potomac bet
Harpers gerry besetzt haben und stch daselbst ver
schanzen. Die Zahl der virginischen Truppen soll
0000 Mann betrage» und durch 1200 Kentuckier
verstärkt sein.
j Vier Compagnien Ver. Staaten Cavallerie,
welche von Carlisle am Montage nach Wasching
ton abgegangen waren, sind unbelästigt durch Ma-
I ryland marschirt.
Von Missouri,
j St. Louis. 9. Mai. —Die UnionSleut« so
wohl als die Secesstonisten rüsten stch. Zwei Re
gimenter Hciingarde. 2100 Mann stark, wurden
gestkrn in den Dienst der Ver. Staaten einge
schworen und mit Waffen versehen.
Dagegen sind auch Milizen au« dem südwest
lichen Theile von Missouri angekommen und haben
in dem Secessionistenlager, genannt Camp Jack
son sich einquartiert. Noch mehr Compagnien
! w«rden erwartet.
! Auszug der RowdieS aus Baltimore.
Baltimore, 9. Mai. —le näher die
BundeStruppen an unsere Stadt rück,n, desto un
heimlicher wird es den Secesstonisten. M,n sagt,
daß bereit« 300 dieser edlen Seelen der Stadt
den Rücken gekehrt und stch nach Harpers gerry >
begeben haben, um stch dort der großen Sonder
bundS-Armee anzuschließen. Unter ihnen befindet
stch auch der berüchtigte Secesstonist Bradley John
son.
Von Pennsylvanien.
Camp Wilkin« bei Pitt«burg
hat jetzt >7 Compagnien, etwa« über !3IX) Mann.
Die Beköstigung ist sehr gut, was man daraus
abnehmen mag, daß jede Compagnie all« 2 Tage
128 Pfund frisches Rindfleisch, 36 Pfund Schwei
nefleisch, !50 Pfund Brod, l.i Pfund BiScuit,
1 i Busche! Kartoffeln, 9 Pfund Kaffee sowie «ine
Partie anderrr Artik«! erhält.
Bon Waschington
W a s ch i n g t o n, 10. Mai.—Aus d«m Sü
d«n kommtnde Reisende berichten, daß viele der
nach Virginien eilenten SecesstonS-Truppen in «i
-nrm s«hr mangrlhaften Zustande sich befinden. —
' Ste werden in FarmerSwagen, Postkutschen oder
auf verschiedene andere Art Coinpagnikweise und
zwar in sehr langsamer Weise weiter befördert.
In Richmond waren Grocerie« und Provisio
nen rar und doch im Preise.
General Scott hat ein wachsam«« Auge aus '
Alkrandria und die Ariingtoner Höhe und läßt
dort ohne Unterlaß fpioniren. Noch stnd keine
Versuche, Batterien an den Potomac-Usern zu er- i
richten, gemacht worden. Man hält Waschington i
für sicher, weil die conföderirten Truppen zwischen l
Harpers Ferry und Richmond und zwischen Aler
andria und Lynchburg vertheilt sind. <
Adam« Expreß überbrachte der Regierung ge
stern 8700,000 in baarem Gelde. Eine miiita
rlsche Eskorte unter dem Eommander des Eapitän ,
Hoffmann von Philadelphia hatte den Traneport
bis Annapolis und »in Detachement de« Brook- >
iyner Regiment« von da bt« Waschington begleite!.
Jeden lag wird die hier stehend» Arme» durch,
n«p« Trupp»» v»rm»se», j
D!« zur Blockade der südlichen Häfen bestimmte >
Flott» wird tn drei Geschwader getheilt. Die j
Hauptmacht unter Commodore Strtngham lst sür i
den Golf bestimmt, die zweit« Eskadre wird dte ,
Häfen von Georgia und die dritte dte von Süd
und Nord Carolina und Virginien bewachen.
Di» Dampf Fregatte „Niagara" ist, wie man
hört, dazu bestimmt, den Hafen von Charleston
zu blockiren. Sie ist bereit« vorgestern dahtn ab-.
gesegelt.
Durchmarsch der pennsvlvanischen Trup-
pe» durch Baltimore.
Ba l t i,n or e. 10. Mai.—Die pennsylvani
schen Truppe» haben die Ehre gehabt, den Durch
gang durch Baltimore, der bekanntlich seit dem
blutige» 19. April versperrt war, wieder zu er
öffnen. Col. Patterson« schönes Regiment, be
gleitet von SbermannS Batterie reitender Aitil- !
l»ri» und fünf Compagnien regulärer Truppen,
landeten nämlich gestern Nachmittag ganz uner
wartet an Locust Point, einer Werfte in der Nähe
de« Fort« McHenry. welche durch ein« Kohltn-
Eifknbabn mit der Hauptbahn der Baltimore
Ohio Bahn in Verbindung steht. Sic stellten stch
auf und marschirlen dann in langer Colonne durch
die Straßen der Stadt b«l Fkdera! Hill vorbei
nach der nach Waschington führenden Eisenbahn.
An vi»!en Stellen wurden di» Trupp«n von den
Bewohnern Baltimore« mit Hurrahruf und Tuch
erschwenken begrüßt. Kein Secessionist wagte e«.
die schändlichen Insulte und Gewaltthaten zu wie
dtrholtn, die geg»n di» Waschington Brigat» vor
wrnig Woch»n v»rübt wurden. Diesmal galt «S
aber auch keine wehrlose Schaar unbewaffneter
Rekruten zu überfallen, sondern sie hätten sich 2000
wohl bewaffneten Soldaten und verschiedenen wohl
bedienten Geschützen gegenüber stellen müssen. —
Darum blieben die RowdieS lieber weg.
Von Harrisburg
Harri « burg, !0. Mai. —In Elmiria im
westlichen New Jork werden 5000 Mann New
Aorker Truppen concentrirt, die vom Montag an
Regimenterwtis» hier tinrücken w»rd«n.
Noch 27 Compagnitn, dit zu ktinem Regiment
gehören, liegen im Camp Curtin. 20 davon wol
len auf 3 Jahr dient«.
Man glaubt hier, daß tS In l 0 Tagtn zwischen
Waschington und Richmond zu eintr Schlacht
kommtn wird.
Von New Jersey.
Trtnton.lt). Mai. —Dit Gesetzgebung hat
heut« fast einstimmig 2 Millionen für Armirung
de« Staat« bewilligt.
Vitr wtittrt Rtgimenter sollen ausgerüstet und
>O,OOO Gewehre angekauft werden.
Truvpenbewegungen.
NewNork, !0 Mai.—Der Dampfer Vul
can ist mit Provisionen für dte Philadelphia Navy
Aard abgesegelt.
Da« 14. Regiment geht heute im Dämpfer
lame« Adger ab.
Von Tennessee.
! Im Staat Tennessee soll im Juli über die Se
cesston« Frage abgestimmt werden. Dtr Kampf
wird tin schwerer sei», und man glaubt daß man
da unter stch selbst zu einem Bürgerkrieg kommen
! wtrv».
Von Camp Butler.
Auf eine Picket Guard zu Camp Butler an dem
!>telay Haust in Maryland gehörend, ist vor «ini
! g«n NächtkN gefeuert worden. Da« Feuer wurde
erwiedert, wo sodann die Rebellen etwa 50 an
! Zahl dit Flucht ergriffen. Niemand wurde ver-
Von Maryland.
Ei» Gerücht hat u»« erreicht, daß Felndselig
kette» in Frederick ausgebrochen seien, und daß
! Gouv. HickS auf Lincoln für Hülfe gerufen habe.
Von Missouri.
i dir! von Gen. Frost, wurde am 9ten Mai in St.
Loui« gezwungen, durch 0000 Unions-Teuppen,
unter Capt. Lviin, ihre Waffen niederzulegen.—
Lies ist der erste Steg in d,m jetzigen Krieg, und
e« tst derftlbe ein aufmunttrnder.
Späte r.—Die Vereinigten Staaten Trup
pen wurden später durch einen Mob insulttrt, in
dem man Steine unter ste warf, auch feuerte man
Pistolen auf ste ab. Ein Schuß traf Capt. Blau
lowsky tn ein Bein, und als er fiel, gab er das
Wort zum Feuern. Dem Commando wurde Fol
ge geleistet und tn den Mob gefeuert, und es stürz
j ten 20 von d»n Mobistt» todt nieder.
Von Maryland.
Am Morgen des Bten Mai gteng »tn Wagen
mit »in»r »twas fondkrbar aussehenden Box, aus
Baltimore. Gen. Butler wurde davon in Kennt
niß gesktzt, d«r Wagen eingehalten, wo man fand
daß die Box die so viel besprochene Baltimore
Dampf-Canon« enthielt. Die Landesverräther
waren nämlich auf dem Wege damit nach Harpers
Ferry. Gen. Butler nahm dieselbe, versteht stch,
in seinen eigene» Besitz, nahm die drei Mann die
sie begleitete» gefangen, und sandte sie nach An
napolis, allwo sie schon ihre verdiente Strafe er
halte» werden.
Vom westlichen Virginien.
Die Unionsgetrcue» Bürger von, westlichen Vir
ginien haben ernsthafte Schritte genommen sich
von dem östlichen Theil jenes Staats loszureißen.
Unsere Regierong hat ihnen abermals auf Ver
langrn 2000 Muskiten übersandt.
von IVaschington.
Mat 11. Di» Truppen in Waschington wach-
sen schnell zu herrlichen Soldaten heran. Col. j
! Patterson's Regiment, von Philadelphia, wird!
durch kein anderes übertroffen. Der Achtb. W.
D. Kelley, von Philadelphia, hielt heute eine,
wohlgtlungen» patriotisch» Red» an di» Pennfyi-'
vanischen Truppen. Man hat g»g»nwärtig 6
fliegende ArtiUeristtN-CorpS in Waschington.
Passagiere welche über d!» Baltimore und Ohio
Riegelbahn hier angelangt sind, berichten daß
Harpers Ferry letzte Nacht durch Süd - Carolina
Truppen verstärkt worden sei.
Eine Compagnie Secesstonisten, Freiwillige von
Waschington, ein» Anzahl alt» Einwohner in sich
schließend, befinden sich in einem Lager nur 30
Meilen von dem Capitolium.
Das Anerbieten der Philadelphia Dampf-Feu
»rfpritze von Philadelphia, wird angenommen wer
den. E« befinden sich allhier nur 2 Handsätzen
und diese sind nur klein.
IVichtig.—Es wird versichert daß die Re
gierung die Gefangennehmung des Tories T h o
m a s W i n a n s, von Baiiimore, beordert ha
be. Derselbe hat nämlich die Dampf - Kanone,!
welche man gestern den Seeessionisten abnahm,
nach HarperS Ferry abgeschickt.—Recht so !
Der President hat eine Proklamation erlassen,
den Arrest aller Personen innerhalb dem Staat
Florida authoristrend, welche gegen di» Authori
tät dtsstlb»» handeln. —Gut !
Südliche Truppen langen stets in Norfolk und
an andern Pun!t»n tn Virginien an.
Von Connecticut.
N e u-H ave n. Mai >t. Da« zweite Eon
ntcticut Regiment ist gesteen nach Waschington
abgereist.
Von Waschington.
M a i l 2 Regierung ward benachrichti
get »aß «uf »inig» Fischerb»»«« »oy h»r vie-j
ginien Seite in den letzten Tagen gegeben worden
sei, mit der Abficht den Fischern ihre Fische zu rau
ben. Secretär Cameron hat die „Pawnee" so
gleich beordert die« einzustellen.
Es befinden stch nun etwas über 31,000 Mann
Freiwillige in dieser City. Die Gesundheit der
Freiwilligen ist sehr gut. Ju allen Quartieren ,
wird heute Gottesdienst gkhalten. ,
Man befürchtet gegenwärtig einen Angriff von >
Harpers Jerry aus, aus unsere Truppen am Re- >
lay Hause. >
Fort M'Henry ist abermals verstärkt wordrn,
E« befind«« sich nun über 1200 Mann darin.
Die letzten Berichte von den südlich«» Truppen
geh«« dahin, daß di«s«lbr «inen Angriff aus Wasch
ington verlangen. Verweigern dies ihre Anfüh
rer, so glaubt man die feindliche Armee könne nicht
gehalten werden. Well, laßt sie nur
nach Waschington kommen —unsere Truppen sind
bereit sie zu empfangen, und werden sie auf eine
Weise, die sie sicher nicht so bald wieder vergessen
werden, heimsenden.
Ariele von unsern freiwilligen.
Seit unserer lrtzten Nummer haben wir eine
Anzahl Briefe von unfern Freiwilligen erhalten.
Wir wollen hier kurze Auszüge aus einigen dersel
ben liefern. Der erste ist datirt Waschington Mai
0, und enthält folgende lobenSwerthe Verhandln»-
g«N!
Bci einer Versammlung der Mitglieder der Ab
theilung B, aus Capt. Aägers Compagnie, un
ter Sergeant Webster, wurde
Beschloße n—Daß wir uns auf die fol
genden Regulationen vereinigen wollen :
1. —Daß jedes und alle Mitglieder alle« was
ihnen gehört, oder alles was ste in ihrem Besitz
haben, immer so hinlegen sollen, wo sie auf eine
jede Moments Nachricht ihre Hände darauf legen
können.
2.—Daß ein jede« Mitglied stch bestreben soll,
stch reinlich zu halte», und seine Equipirung in gu
ter Ordnung halten soll.
3. —Daß wir uns bestreben wollen den Ge
brauch von beleidigenden Ausdrücken, in oder auf
i serhalb unserm Quartier, zu vermeiden,
t 4. —Daß wir unsern Offizieren gehorsam sein
wolln, indem wir glauben daß unsere Sicherheit
und Wohlfahrt allein darauf beruht,
j 5. —Daß wir als fähige und werthe Männer,
, in allen Fällen bei unserm Eapitain stehen wollen.
k.—Daß wir jeden Abend nach dem Tatoo
, eine Betstunde halten wollen.
7. —Daß diese Committee eine jede Person die
zu diesem Squad gehört, als fähig ansteht, sich
als ein Gentlemann und Soldat zu betragen —
' und wir hoffe», daß stch Niemand so weit vergef
? fen kann, daß er einen Verweis nöthig hat.
8. —Daß unser Sergeant als Vorsitzer bei al
-9 irgend ein Mitglied welches irgend
eine diestr R«gulation«n übertreten sollte, einbe
. richtet werden. Uid als unserer Achtung und Re
f spekts unwerth angesehen werden soll,
> Wir die Cominittee, die Wohlfahrt und Be
' quemlichkeit unseres Squad« am Herzen habend,
fühlen vkrstchert, daß di« grtreue Ausführung d«r
obig«« Regulationen, Allen Begünstigung ge
währt—und erbitten uns daher die Einwilligung
aller Mitglieder desselben.
Beschloßen - Daß eine Abschrift dieser
Beschluß«» unserm Eapitain eingehändigt werden
! soll.
J1.i1,» 6. 2Set'str», >
William Kreß, Connnittee.
Jameö Geidner. )
Ich I. Zläger, Commandant d«r „All«n Infan
terie," gegenwärtig an der Garrison tes Vereinig
ten Staaten Arsenals, D> C-, stationtrt, stimme
herzlich mit allen obig«» Rtgulationkn od«r Be
n ir, als co,»ma»dt> ender Offizier darin zu Th>il
wurde.
Tkomao A?>iger,
Commandant der Allen Infanterie.
Von Vamp Scott
Aus Camp Scott von Bork, Pa , schreibt un
ser junger Freund, A b r a h a m W o r m a n.
unter anderem Folgendes:
„Mai 6, lBtil. —Da ich nun einige Minuten
schreiben, um Euch einen Begriff von unserm Eamp
leben zu geben. Der Schneesturm dauerte bei uns
von l l Uhr am Freitag bis 9 Uhr am Samstag
Morgen. Bei dieser Zeit nun war der größte
Theil der TentS »aß und die Bewohncr nahmen
Aufnahme in den Kirchen und Gasthäusern, so wie
auch in Privathäusern. Dies gab der Stadt
Aork wirklich ein kriegerisches Ansehen—denn alle
Straßen wir n gefüllt mit Soldaten- Wir blie
ben die ganze Stacht in unsern TentS, begaben uns
ten- Wie wir vermuthen, gedkiikt man uns durch
Baltimore zu nehm«n. Wir stnd bereit—alle von
uns—um jede Palmetto Flagge herunter zu rei
ße» und die „Sternen und Streifen" daselbst aus
zupflanzen. Wir erhielten einen Theil unserer
neuen Kleidung. Die Hosen stnd weit genug für
Maj. Frei, und so haben die Schuhe ebenfalls ei
ne außergewöhnliche Größe. Unsere Röcke und
Reifels haben wir nnch nicht. Die Hosen sind
grau und die Röcke sollen dunkelblau werdrn.—
Heute nicht mehr.
Brief von Waschington.
l Unterm 7ten Mai schreibt uns unserer besonde
l re Freund Capt. T- I ä g e r Folgendes -
~Me ! nHerr Ich hatte heute die Eh- >
! re, durch Adams' Exvreß Compagnie, eine Box
mit Waaren von Allentaun zu erhalten. Ihr
Brief l tirt den 3ten Mai, welcher stch in dersel
ben befand, wurde gelesen.
„ Nun erlaube mir» meinen Dank, so wie den
Dank meiner Compagnie für den Cmfang dieser
so sehr nöthigen und für uns so werthvolle Güter
Euch darzubringen. Die Box ist mir übersandt
und ich werte eine gerechte Vertheilung d«r Güter
unter meinen Mitgliedern machcn. Di« Packeten
die sich darunter befanden, auf denen die Namen
von Mitglieder meiner Compagnie angeheftet wa
ren. habe ich sogleich überreicht. Keine Sprache
kann meine Gefühle, lie ich bei dieser Gelegen
heit empfand, bezüglich auf diese Wohlthat durch
euere patriotischen Lädie« und unsere getreuen und
redlichen Bürgern—aussprechen. Der Himmel
wolle Euch alle dafür reichlich belohnen !
».Mein lieber Freund! Haben
Sie doch die Güte folgende Zeilen in ihre Zeitung
einzurücken -
Herzliche Dankabstattung.
„Ich habe die Ehre den Empfang der nachfol-!
gend b«namten Artikel, verfertigt und gekauft für
mich und meine Compagnie durch eine Anzahl pa
triotischer Lädies und Herren (folgen die Namen
die wir aber te« Raumes halber weglaßen müs
sen) von Allkntaun anzuerkennen—und beeile mich
hier für diese reiche Gabe denselben meinen herz
lichen und ungebeuchelte.i Dai,k darzubringen.-
Ich erhielt das Folgende:
97 Flannel- und Baumwollen-Hemden.
Sin« große Quantität «trstmpk»,
Eine große Quantität Wunden-Baumwolle.
Eine große Quantität Bandagen.
Ein Ertra Flannrl-Hemd, weiß.
Ein Morgen-Gound, für meinen Gebrauch.
Eine Bor mit Nadeln. Näht«, Täpe. Steckna
deln, Scheeren, etc.
zusammen mit einer Quantität alter heimgemach
ter Seife, nach gutem Feeibelt«-Style. Ja, noch»
mal« : für alle« dieses, ihr freiheitsliebende Da»
inen und Herren, beliebt den Dank der Compag
nie unter meinem Befehl anzunehmen.
Tkoma« Z?äger,
Commandant Allen Infanteristen, P. F.
~ N. B—Wir sind alle gesund, und an Ue
bunaen fehlt e« nicht. Gestern Abend haben wir
die Liste der Ossniere für unsere Compagnie ver
vollständigt,—Die Compaanie steht nun unter
dem Befehl der folgenden Offiziere:
Capital»—Thomas Aäa-r. Allentaun.
Erster Lieut. —Joseph Witt, do.
Zweiter Lieut. —Sal. Göbel. do.
Elster Sergeant—John E. Webster, d».
Zweiter do. —Jvbn A, Winne, Pbiladelphia.
Drittrr do,—William Wagner. Allrntaun,
Vierter do,—Henry S. Sawyer, Philad.
Erster Corporal—William Wolf, Allentaun.
Zweiter do.—William Kr»ß, do.
Drittrr do.—Jsaac Gresser, do.
Vierter do,—Daniel Krämer, do.
Quarternieister Serg.—George Junker, do.
„Für beute will ich nun schließen, werde aber
bald wieder schreiben —seien Sie auch so gut und
laßen Sie uns stet« in nur kurzen Zwischenräumen
von Allentaun hören.
Der Ihrige.
Tt,omaa Z?äger,
Commandant Allen Infanteristen."
Bon HarriSbnrg
Harrisburg, 7. Mai.-Hr. Irisch be
antragte die Bundesregierung um Errichtung eines
Nationalzeughauses zu Pittsburg anzugehen.—
Zurückgelegt.
Hr. W, W. Irwin wurde als General-Com«
missär statt John W. McLain bestätigt.
Ha u S —Hr. Williams beantragte eine Reihe
von Beschlüßen. betreffend den Baltimore Riot.
Darin wird nämlich das Recht de« Durchmarsches
von RegierungStrutpen bekräftigt und der Mord
derselben für Verrath erklärt, ebenso die Aushe
bung von Armeen unter der Autorität von Staa
ten, die in offener Rebellion stnd ; eS wird die
Ver. Staaten Regierung angegangen, die AuSlie
serung und die Bestrafung der Urbelthäter zu ver« .
langen. Die Weigerung der Gränzstaaten der
Bundesregierung da« geforderte Eontingent zu
stellen, wird al« Aufkündigung der BundeStreue
betrachtet und es al« Pflicht der Regierung er
klärt, die aufständischen Bürger zu unbedingter
Unterweisung zu bringen und k«in Compromiß etn-
U'gehn.
Da« Stay-Gesetz passtrte schließlich.
Da« Hau» ging dann In ein Committee de«
Ganzen über und nahm die Bill bezüglich einer
Staatsanleihe auf. Die erste Sektion wurde da
hin amendirt, daß die Summen in der Farmer«
und Manufakturer« und die der Mechanics Bank
aufgehoben werden sollen.
Harri Sbur g, 8. Mai.—Senat. Die
Bill, welche Gelder für die augenblicklichen Be
dürfnisse der Freiwilligen bewilligt, passtrte end
gültig.
In Bezug auf die Bill über Errichtung einer
~H»>»ie Äuard" In Philadelphia erhob stch eine
sehr scharfe Debatte zwischen McClure und Finney
auf der einen und Smith aus der anderen Seite.
Erstere wollten keine Schlußabstimmung darüber
zulassen, bis man sich nicht über die allgemeine
, Milizbill geeinigt habe.
Der Senat trat dieser Ansicht bei.
Hau S.—Die Bill, die Freiwilligen-Kranken»
> Wärterinnen betreffend passtrte.
Sodann ging man zur Berathung der Bill über,
welche drei Millionen Thaler für Kriegszwecke be
willigt.
Der StaatSs.kr«tär legte Rechnung ab über die
Verwendung der bereits bewilligten 8500,000, —
Ein Item darunter ist Blti,ooo für die Verferti-
H a r r i s b u r g 9, Mai. —Senat. Eine
Bill, die Versorgung der Freiwilligen mit Brief,
papier und Poststempeln passtrte.
Das Staygesttz wurde diskutirt.
Im Hause berieth man über das 3 Millionen
Gesetz. Ein Amendment, daß 4 Inspektoren an
gestellt werden sollen zur Beaufsichtigung der Ar»
meelicferungen passtrte.
HarriSburg, 10. Mai. Da« Hau«
vasstrte gestern einstimmig die Bill für die Drei
Millionen Thaler Anleihe. Es werden i) Regi
menter über die beiden von der Bundesregierung
schon geforderten Quota ausgehoben; tm Ganzen
55 Regimenter.
Von 100 Mitgliedern de« Hause« waren 92
zugegen.
Beile Häuser passirten einen Akt für die Un
terstützung der Voluntär«, die stch schon tm Dienst
bcfinden, und für die Bezahlung der Rechnungen
die vor der Organisation des Quaritermeister»
LepartemkntS contrahirt worden, und der Gou»
vernör unterzeichnete den Akt sofort.
Heute wurde im Senat ein Antrag, die Frei,
willigen Regimenter mit Fahnen zu versehen, an
genommen.
Die Bill, die die Banken verpflichtet, die No
ten aller solventen Banken de« Staat« zu ..pari"
oder höchsten« j Prozent Discount anzunehmen,
wurde einstweilen verschoben.
Hau«. Die Bill, die eidliche Verpflichtung
der Lootfen des DelawareflusseS, paßirte.
Desgleichen die Bill zur Anschaffung von
Schreibmaterialien und Poststempeln für die Frei
willigen.
Ebknfo die Bill für Organisation de« Grenz-
Reserve-Corp» in Philadelphia.
(Eingesandt.)
Iviä'tig für die Gemeinven in Lecha.
Auf Pfingstmontag wird ein» Caunty-Btbelge
sellschast in der Kirche zu MillerStaun gehalten,
and da ist jede Gemeinde im Caunty ersucht, zwei
Delegaten zu senden. Die Gemeinden, welche noch
keine Delegaten ernannt haben, werden sie wohl
nächsten Sonntag ernennen, Wenn die Gemein,
de nicht zusammen kommt, können die Gliederde»
Kirchenraths Jemanden bestimmen, der Verfamm
lung beizuwohnen.
! Freunde der Bibel in Lecha, vergesset die Bi
bel-Verfammlung in Millerstaun nicht.
tkin
ie TammanyGesell
ischa fr in New Bork City, eine der äl
testen demokratischen Organisationen und
'die Urquelle der demokratischen Partei
des Staates New Bork, hat in der enl
schiedensten Sprache erklärt, daß die Uni
on und ihre gegenwärtige Regierung auf
jede Gefahr hin und durch'jedeö Opftr
erhalten werden müsse. An der Front
des Gebäudeö sollen die denkivüidiaen
Wortelacksons angebracht werden : „Die
j Union mnß und soU erhalten werden "