Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, January 02, 1861, Page 2, Image 2

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    Lecha (sannw Patriot.
"Ulentaun. Pa., Januar L.
Del' Miiat in Ml.
Indem wir unsern vielen und geehrten
Lesern des neuen JahreS
Glück und Segen in allen ehrenhaften
Unternehmungen wünschen, möchten wir
ihnen zugleich hier die Kunde bringen,
diß wir uns fest entschloßen haben keine
Müh? zu scheuen, den „Patriot" in die
sem Jahr —wenn derselbe in unsern Hän
den bleiben sollte —womöglich immer noch
intereßanter und angenehmer zu machen,
als in dem soeben verstoßenenz wenig
stens soll derselbe an einem gutgewählten
Inhalt keiner andern Zeitung in unse
rer Umgegend nachstehen. Um nun die
ses Vorhaben um so leichter ausführen
zu können, möchten wir unsere Freunde
in den unterschiedlichen Theilen von L?
cha und den angränzenden Caunties bit
ten, uns alle Verfälle und Begebenheiten,
die ihnen zu Ohren kommen, so wahr
heitsgetreu uad schnell als möglich mitzu
theilen, wofür wir ihnen immer willig
sein werden, unsern Dank durch Gegen
dienste zu bezeugen. Es hat gar nichts
zu sagen, wie richtig oder unrichtig die
Mittheilung einer Sache geschrieben istz
wenn wir nur den Sinn verstehen kön
nen, dann wollen wir schon alles recht
machen—und so gut können doch alle Le
ser schreiben. —Das Postaeld wollen wir
gerne dem Uebersender wieder zurücker
statten.—Laßt uns also recht oft von Euch
hören, Freunde!
Der Republikaner
Daß wir den Scribbler des hiesigen
„Unabhängigen Republikaners" wieder,
bezüglich auf die jetzigen harten demokra
tischen Zeiten, sowie auf die Drohungen
der südlichen Demokraten, die Union zu
zerstören, so recht schön in die Eng? ge
trieben gerade wie wir dies in Bezug
auf alle Fragen auch vor der lebten Wahl
gethan habe» beweißt er selbst, und
zwar durch seine eigene Bemerkungen, die
er in seinem Blatte vom ISten December
bezüglich auf uns folgen ließ. Ja auch
nicht ein einziges Wort konnte er uns um
stoßen, und so mn? nun auch Alles was
wir in Bezug auf obige Tatsachen sag
ten, als unumstößliche Wahrheit ange
nommen werden. George, du bi st doch in
der That ein unglücklicher Tropf —denn
von einer Enge in die andere getrieben zu
werden, wie dir von jeher geschehen ist,
sieht doch wahrlich nicht gut aus—und daß
das Publikum dies auch schon lange ein
gesehen hat, dies versteht sich schon von
selbst. '
Gine Scheuer «iedergebraunt.
In der Nacht vom IBten auf den I9ten
letzten December, entdeckte man daß in
der neuen herrlichen backsteinernen Scheu
er, des Hrn. I e ss e G r u b e r, von >
Springsield Taunschip, BuckS Cauntv,
ein Feuer ausgebrochen sei, und es hatte
bei der Entdeckung schon so weit um sich
gegriffen, so daß an eine Rettung nicht
m. hr zu denken war—und so ist dieselbe
mit allem dem werthvvllen Inhalt bis
auf den Grund niedergebrannt. Der
Inhalt bestand aus einer großen Ouan-
Heu. Stroh, einem Pferd,
II Stück Rindsvieh u. s. w., welches al
les durch das verheerende Element aufge
und zerstört wurde. Auch ist ein
Welschkornhaus mit Welschkorn, und ein
HühnerhauS mit einer Menge Hühner
durch daS Feuer zerstört worden. Die
Scheuer soll bis zu einem gewißen Belauf
versichert gewesen sein, aber dennoch er
leidet Hr. Gru b er einen sehr schweren
Verlust.—Man glaubt daß dies das Werk
eines Mordbrenners ist. Hr. Gruber
soll nach in Zusatz zu seinem schweren
Verlust, in dem Versuch sei» Vieh zu ret
ten, bedenkliche Brandwunden erhalte»
haben.
Unsere Staats-tHesetzgelmu,;
Am letzten Montag versammelte sich be
kanntlich unsere Staats-Gesetzgebung zu
Harrisburg, und bis nächste Woche wer
den wir im Stande sein unsern Lesern
den Haupt - Inhalt der letzten Botschaft
des Gouv. Packer vorzulegen, so wie
ihnen zu melden, wer die Beamten der bei
den Häuser sind. Auch werden wir densel
ben, darauf können sie sich sicher verlaßen,
alle wissenswerth? Verhandlungen wäh
rend der ganze» Sitzung derselben ganz
getreu vorlegen.
Kerzlicbe Dankabstattiiug.
Unser Zeitungsträger hat uns ersucht
seinen Kunden, die er am Neujahrs Mor
gen besuchte, und ihnen seine Addreße vor
legte, für die liberalen Geschenke, welche
sie ihm dafür einhändigten, seinen unge-,
heuchelten und herzlichen Dank abzustat
ten. Wihrlich er fühlt setzt ganz unab
ha ,zig—mehr so als dies in seinem gan
zen Leben der Fall war — und verspricht
dieses Wohlwollen stets in seinem Buse» .
zu nähren.
Die Feiertage
Die diesjährigen Feiertage sind so zu '
sagen, mehr als gewohnlich geräuschlos
bei u»s vorüber gegauge». In unserer
Stadt und Umgegend hat sich nichts Un
gewöhnliches ereignet.—An allen densel
ben wurde in allen Küchen Gottesdienst
gehalten, und während der Woche waren
„Christputz?" und,, Weihnachtsbäume"
an der Tages- und Nacht-Ordnung.
Die Svuntags-Scinile»
Seit unserer lebten Nummer hielten die
Lehrer aller hiesigen Sonntags - Schulen
sogenannte Exhibitionen mit ihren Schü
ler oder feierten, wie gewohnlich, Christ
feste. Die Kirchen waren für diesen Zweck
auf das Schönste mit Grün geschmückt,
und das Unternehmen und die Ceremoni
en aller derselben sollen ganz befriedigend,
oder gerade nach Wunsch ausgefallen sei».
sfsNrflitl'jiliciteii!
(Droste National Räuberei!
Die südlichen Union Zerstörer damit be
schuldigt !
Eine »ndcre liäubcrei berichtet!
Das Schahkammer Departement in Verdacht!
Eott erhalte die Union !
In den lebten Tagen sind doch wieder j
sonderbare Dinge, oder ungeheure Schlech- Z
tigkeiten der demokratischen Beamten im-
ter dem President James Buchanan zu
Tage befordert worden. Es hat sick näm
lich herausgestellt, daß in dem Departe
ment des Innern, eine Anzahl Banden
und zwar bis zu dem Belauf von beinalie
Einer Mllinn Thaier fehlen!
Dieser Umstand oder diese unerhörte
Schlechtigkeit, hat natürlich großes Auf
sehen erregt, und bereits ist in dem Un- j
terhaufe des Congresses eine Comimttee
ernannt worden, um die Sache gehörig zu
untersuchen.—Der Räuber »rar ein Un-!
terbeamter, und eS wird geglaubt, das
Geld sei für Wahlzwecke ausgegeben
worden. Derselbe ist von Süd - Caroli
na, und soll unlängst erklärt haben, daß
er das Amt unter Lincoln nicht weiter be
dienen werde. Hat auch keine Gefahr
daß er dazu ersucht wird—und wir Hoffen
daß der Himmel Hrn. Lincoln vor solchen
Beamten bewahren mag.
Neben allem diesem sind auch noch Ge
rüchte im Umlauf, daß in dem Schatzkam
m?r - Departement ebenfalls große Die
bereien stattgefunden und daß ganz neu
lich im Ganzen wenigstens
4 ZNMwnen TkM'r mittt
mcndeu imlN
Auch spricht man sich nun offen au?,
daß diese Räubereien die Ursache sei, wa
rum man die Union zu trennen
—weil dann in einem solchen Falle diesel
be nie an das Tageslicht kommen wür
den.—Wahrlich der kalte Schweiß muß
einem jeden guten Patriot am ganzen
Körper fühlbar werden, wenn er darauf
hinblickr, welch? Spitzbuben unS unter
Auchanan's Herrschaft regiert haben
Es ist äugenscheinliclf, daß wahrend sei
ner ganzen Administration nur darauf
hingesonnen wurde, wie man die Schatz
kammer berauben könne, und daß es ein
Einverständnis! unter den Beamten war,
daß wenn dies gelinge, so würde man die
Union zerstören, damit das gemeine Volk
diese Diebereien und Berräthereien nicht
ausfindig machen könne.
Gute Bürger! Patrioten! Getreue
Freunde Eures Baterlandes ! es ist hohe
Zeit daß Ihr Euch umschauet und nach
sehet wo ihr wirklich steht! Hier hören
nun alle Partheinamen auf, und hier
fragt eS sich, ob wir fernerhin eine freie
Regierung habe» wollen, oder eine Mo
narchie welche durch solche Spitzbuben wie
oben regiert wird ?—Wahrlich an solche?
ungeheure Schlechtigkeiten hätte doch Nie
mand gedacht bei dem Beginne der Buch- j
anan Regierung,—und Gott bewahre
unS doch, so daß nicht wieder derartige >
Menschen an daS Ruder gesetzt werden.
Diese gestohln? Gelder sind natürlich!
meistentbeilS dazu verwandt worden, wie
schon gedacht, um uns bei der letzten Wahl
zu besiegen, aber da Alles nichts helfen >
wollte, so will ei» Theil unserer Gegner
nun die Union trennen. —Schöne Trai- i
ters dies ! —Wir fühlen aber versichert,
daß noch Patriotismus genug in unserm l
Lande ist, um der Revolution, begonnen >
durch die südlichen demokratischen Union-
Zerstörer, oder beßer Hochverrät her. Die-
be oder Tones, bald ein Ende zu machen, !
Doch wird eS auch zur Pflicht eines jeden!
Patrioten sich in Bereitschaft zu halten,
denn man weiß nicht was diese südlichen
Diebe und Landesverräther noch thun
werden. Wie schon gedacht, hören Par- j
theien und Partheinamen hier auf, und,
es fragt sich nur, ob wir die Constitution,!
die Recbten und Freiheiten, die uns un- j
sere Väter durch ihr Blut erworben ha
b?n, aufrecht erhalten—oder ob wir zuge
ben wollen, daß die südliche» Hochverrä-!
ther und Tones, mit Hülfe einiger wem- -
gen nördlichen Teiggesichter und Feinde
ihres Vaterlandes, dieselbe mit Füßen
treten, umstoßen und vernichten sollen
dies ist nun die einzige Frage—denn an
Compromiße ist nicht zu denken —weil kein
Compromiß mit den Südländer zu ma
chen ist, außer wir legen alle unsere Rech
ten und Privilegien, Sclavenähnlich zu!
den Füßen der südlichen Sclavenhalter!
hin. Wir begehren auch nicht mehr und
haben nie mehr begehrt als unsere consti
tutionelle Rechte, und diese können wir
doch auch sicher nicht durch Compromiße"
weggeben—dies wäre ungerecht gegen un
sere Nachkommenschaft gehandelt. Hat- i
ten wir die Rechte der Südländer beein
trächtigt, so wollten wir der erste sein
Compromiße» das Wort zu reden —da der
Norden dies aber nicht gethan hat, so sind
wie gesagt, alle Compromiße zu Ende,
und die Frage ist nun : Wollen wir auf
unfern Rechten beharren oder wollen wir,
dieselben sammt derjenigen unserer Nach
kommen an die Füßen der gedachten sud
lichen Kassendieben und Landesverräther
inlegen ? Die Frage ist einfach, und wir
sind überzeugt, der Norden wird auf sei- !
ne Rechten bestehen, und thut er dieS auch
fest, so sind doch somit auch die Rechten
der südlichen Negerfreunde sicher immer
»och nicht verletzt —und auch Niemand
will sie antasten—aber daß wir im Nor
den unsere Rechte durch Drohungen weg
werfen, oder es erlauben Spitzbubereien
wie die obigen durch Secession zuzudecken,!
oieS musi der Süden nur um t glauben.
Za im Norden halten wir uns an die alte i
Constitution unserer Barer, und sind ?»t
->chlost?n dieielbe ausrecht zu erhalten —
und wer sich derselben durch Gewalt ent
gegeiisebt, der ist ein Laudesverrather,
und hat jelbst die Folgen für sich, für
nie solche unverzeihlich.- Laufdahn zu er
! warten.
DennisSkheehan, welcber nnlänast
seinen Hrn. Brown in Philadelphia er
l schoßen hat, ist einige Tage darauf in dem
! Gefängniß am Säufer-Wahnsinn gesto»
i ben. .
(Einqcsandt.)
Die südlichen ZlMnde.
Herren Drucker:—Der „Unab
hängige Republikaner" hat geg?nwärtig
gar vi?l zu sage», von der Thorheit, wie
?r?S n?tt»t, daß di? R?publikan?r einen >
P resid e n t erwählt haben —und einen
Mann den die nördlich?» Teiggesichter i
und die südlichen Feuerfresser besiegt zu j
sehen wünschten—so wie von der Geldcri-;
sis, der Unionzerstörung, der Agitation
u. s. w., welche gegenwärtig in diesem!
! Lande herrscht, und versichert, daß der
.ehrliche und constitutionelleAusdruck des
! Volks an allen gedachten U?b?ln Schuld
s?i. —Er vergißt aber, oder ist nicht ehr
lich g?nug die Thatsache einzugestehen,
! daß die landesverrälherischen
ten d?s Südens, mit Hüls? der nördli
chen Teiggesichter, welch? droh?n die Uni- >
! on zu z?rstor?n, welche sich weigerten ihre!
ehrliche Schuld?» zu b?zahl?n, in d?r
That diesen Geldmang?l und üb?rhaupt
.alle U?belstände herbeigeführt haben—
! und warum ? Gerade weil es ihnen zum
Erstenmal unmöglich war ihren Candida!
für President zu erwählen. Nun, die.
! Editoren seneS kleinen schmutzig?» Wi-i
sch?S sollten sich doch wirklich schämen eine
Laufbahn wie gedachte zu befolge»— den-
k?n si? dann für ?iii.n Augenblick, daß!
daS Volk d?r Vereinigten Staaten immer
gerade stimmen sollte oder müßt?, wi?
di?ö die Hochverrather haben wollen, und!
zwar deßwegcm, um sie dadurch zu verhin-
d?r» ihre» Hochverrath auszutragen ?
In der Thar, ein solches Verlangen wä-
r? im Widerspruch mit d?m gesunden
Menschenverstand, so wie zugl?ich g?gen
alles nur erdenkliche Recht, und direkt ge
gen unsere gemeinsame Fr?ih?it. ES wür
de dieS i» Wahrheit einen großen Th?il
unserer Bürger ihres Stimmrechts berau
be»—wen» »-cht einerMehrheit d?rs?lb?n.
W.'nn die Editor?» d?s „Unabhängig?»
Republikan?rS" den Grundsatz etablire»
ivoll?n, daß wir k?in R?cht hab?n einen
Mann als Pr?sid?»t zu?rwahl?u, g?ge»
den der Süd?n seine Stimme gibt—und l
daß w?nn wir thun—sie die Union tren
nen wollen —warum tragen sie dann ihren
Patriotismus nicht dahin aus, daß sie ei
nen Anhang zu der Constitution vorschla
gen, daß Niemand zu einer Stimme be
rechtigt sein soll, außer er geht geradezu
über Kopf und Ohren für die demokraci
' sche Union Zerstarü lgS-Parthei wenn
sie doch nicht haben wollen, wie es sich aus
ihrer Zeitung versteht, daß die Traitors!
unterdrückt werden sollen ? Odererwar-!
cen sie daß si? durch ein solches Betrag?»
prosicir?», und uns?re R?cht? als Frei
männer ohnedem zu den Fußen d?r v?r
-! dorb?n?n Machthab?r hingelegt werden ? !
Schande! Schande!! Schand?!!!
Ich habe gar keinen Zw?ifel in m?in?n
Gedanken, daß wir mir dem Süden auf
friedlichem Fuße bleiben konnten, wenn!
wir auf Einmal uns völlig ihrem Ver
! langen unterwerfen würden—gerade so
wie dies ihreNegcrsclaren auch thun mus
sen. Ja wenn wir ihnen das Recht ge
i den ihre Sclaven, wenn es ihnen beliebt,
irgendwohin zu bringen—wenn wir ih->
! ne» erlauben den Tariff zu regnliren wie
eS ihnen gefällt—und noch zehntausend
, andere Dingen, di? uns?re Rechte schmä
ler», auszuführen, so würden sie ohne
Zw?is?l sich zufrieden zeigen—allein dies
würde uns in einen Grad der Unterwürf-,
- igkeit und Dienstbarkeit bringen, zu wel-!
>chem kein freier Mann, der feine Rechte
schabt, einwilligen kann. Doch der „Re-!
' publikaner" d?nkt, wir mußten uns?r?
R?chte zur Vermittlung d?r gedachrcn
! Sache aufgeben, und dieS zur Unlerstütz
ung der sunolichcn uns abscheulichen Ne-'
gersclaveici, oder die lliiion wurde in
manche Stücken gehen. Gerade als wie j
!werin eincr von uns von ?inem Räuber
langegriffen, er ihni zur Vermittlung der,
Sache se>n?ii Geldbeutel hinreich?» wür-!
de, so daß er nicht beraubt werden konn-
! te! Dies würde der Republikaner wahr-
. scheinlich eoiiservativ nennen, aber,,dem!
. Narren gefallt feineWeise wohl '! Sprü-
!che 12 — 15, —und „ein Alb?rner glaubt
, Alles ; aber ein Witz,g?r m?rkt auf feinen
Gang!" Spruche 14—15.—We»n ein
mal Hochverrat!) auf dies? W?is? gedul-!
!det ooer belohnt werde» soll, und dies für i
!de» Nutze» einer Panhei allein, dann ist
es hohe Zeit daß das Publikum sich nicht!
l länger blindlings fuhren laßt.-Und wenn
! oer „Republikaner' oder irgend ein ande-!
res Blatt, Hochverrath durch die Aufopfe-
cung unserer heiligen Rechte unterdrücken
! will, dann in der That, behaupte ich, daß
die Zeit vor der Thür? ist, daß j?d?r freie j
! Man» sich umsieht, und zugleich wohl da- j
! rauf merken sollte, daß sei»? Recht? nicht,
! ehe er es gewahr wird, an die südlichen'
Hochverrather verjchachelt w?rd?n. —Ich
! werde bald wieder schreiben!—
E i ii B e o b a ch t e r.
, Die llatisn Süd Carolina.
Der 20. D?c?mb?r 1869 wird in di?
Taf?ln der Geschichte 'Amerikas als beson
ders merkwürdig einzutragen sei», weil
! von di?s?m Tag? dieU »ab ha » gig-
i t s - E r k l ä r u n g der Ä! a c i o »
SüdCaroliiia darirt.
Die in Charleston versammelte SlaatZ
! Convention hat einsti'.nmig di? Ordinanz
' vom 23. Mai 1788, durch w?lch? di? Con-!
stitution der Ver. Staaten ratisicirt wur- >
d?, wid?rruf?n und di? bisher zwischen
!Süd Carolina und den andern Staat?«
von Am?rika bestehende Union für aufge-!
lost erklärt.
Süd Carolina ist somit j?tzc außerhalb
d?r Union und da vi? sämimlich.m Dele
gaten vor ihrer Wahl sich ausdrücklich
verpflichten mußt?», ni? urd uut?r keiner
Bedingung für ben Wederanschluß au
eine Union mir nichrsklave n h a l-
l ? nden Staaten zu stimmen, so ist auch
jeder Weg zur freiwilligen Rückkehr im
Voraus abgeschnitten.
Die Nation Süd Carolina, die setzt in
der Weltgeschichte selbstständig auftreten
will, besitzt ein Territorium von 34.669
Ouadrarmeilen und zahlt, nach dem Cen
sus von li>s9, 274,263 weiße und 284,-
9vl schwarze Bewohner, letztere fast
durchgängig Sklaven. Seit 1v59 har
sich nach sichern Schätzungen die Bevöl
kerung nur um etwa 169.069 vermehrt,
so daß die gegenwärtig? Gesammtbevol
j keruiig ungefähr 790,969 oder so viel als >
die Stadt Philadelphia betragen wird.—
Zählt man j?doch nur di? weißen Ein
wohner, so enthält Süd Carolina kaum
halb so viel Bewohner, als die Stadt
Philadelphia.
Die größte Stadt Süd Carolinas ist
bekanntlich Charleston mit ungefähr 79.-
990 Einwohnern, darunter nur 24,900
Weiße. Von den letztere« ist ungefähr
d?r vierte Theil vo» deutscher Abstam
mung.
östlichen nn? mittleren Th?ile d?S
Staats leben viele Abkömmlinge franzö
sischer Hugenotten, in dem westlichen ge
birgige» Theile trifft man die Nachkom-
men virginischer Familie» und irischer
Einwanderer. Unter den Hauptanstif-!
tern der Rebellion sind ein Franzose, Ga
briel Manigault, und drei Deutsche oder
von Deutschen Abstammende: Memmin
ger, Wagner und Schinzler.
Süd Carolina hat nur einen einzigen!
Zollhafen, Charleston. Derselbe ist am
Eingange durch die jetzt viel
FortS Moultrie und Siimiier vertheidigt.
Ersteres liegt auf der nördlichen Seit? des
HafenS auf einer, nur durch einen schma-!
len Mceresarm vom F?stlande getrenn-!
ten Insel, SullivanS Island genannt.—
Letztere liegt weiter südlich mitten im Ha-
sen und sein? Mauern siH von allen Sei
ten von Wasser umgebem Beide beHerr
sch?n, w?nn mit gehöriger Besitzung ver-,
s?h?n, vollständig den Hafen und dic!
Stadt, so daß ohne den Willen ihres Com-
Mandanten kein Schiff aus- und einlau-
fen kann. Weiter im Innern des Ha
fenö und nahe der Stadt liegt daS ver
fallene Hort Pickney und in der Stadt
selbst befindet sich das Arsenal, in wel
chem d?i Kri?gsminist?r vorsorglich 70,-
909 Geivehre nebst nöthiger Munition
anfgespeigert Halle und daS sodann, schon
vor ni?hr?ren Wochen, durch Buchanans
Verrath den Aufrührer» in die Hände,
gespielt wurde.
Die Jinportation im Hafen der Stadt
Charleston ist sehr unbedeutend. Die
Einfuhr betrua im Finanzjahre I^s8 —
.59 noch nicht I j Million Thaler (gegen
229 Millionen im Hafen von New Äoi k.)
Nur 151 fremde Schiffe mit einem Ton
nengehalr von kaum 4L,000 Tonnen lie
fen während d?s Jahres in Charleston
ein und 168 aus, und die Zollgefälle im
letzten Vierteljahre trugen nach des Fi
nanzministeröAeußerung nicht so vielem,
um damit die Gehalte d<6 Hafen-Coller
tors und der andern Beamte» bezahlen zu
können. Auch di? Postvenvaltung erfor
dert bekanntlich jedes Jahr einen bedeu
tenden Zuschuß aus der Bundeskasse.
Die Nation Süd Carolina hat jetzt die
längst ersehnte Unabhängigkeit aus dein
Papi e r e erhalte». Dieselbe iu Wirk
lamkeit zu setze», wird aber noch mancb?
Müh? und Arbeit kosten, uud wen» sie
vollständig erreicht ist, werde» wir schwe ,
re Seufzer und Wehklage» höre» : Ach,
geHorte» wir doch »vicder zu den Vereinig
ten Staaten! —
Den Bürgern von Sud Carolina wird
eö gehen, wie der ein.m Ele
phanten in der Lotten? g?woiinen. Sie
werden gar nicht wissen, was sie mit ih
rem großen Schatz, ihrem fressenden Ca
pital, ihrer „theuern" Unabhängigkeit
anfangen sollen, die unersättlich die höch
sten Steuern verschlingt und immer mehr
verlangt. ES m g recht schon s?in, eine
selbstständige Station spiet?« zu wollen,
aber wenn die Herren Süd Caroliner es
noch nicht wissen, so werden sie es bald zn
ihrem Schreck'» erfahren, daß dies?rSpaß
eine sehr kostspielig? Sache ist.
Am m?ist?» werden sie sich aber täu
schen, wen» sie glauben, durch rie S?c?s
sion das eigenthümlich? Institut der Skla
ver?! fester begründet und vor allen Ge
fahren geschützt zu habe». Trennung
der Baumwollenstaaten ist mit dem sichern !
Untergang der Sklaverei gleichbedeutend.
Nur die Sterne und Streifen haben sie i
bisher gegen die Verwünschungen der!
ganze» civilisirte» Weit, gegen direkte und
indirekte Angriffe geschübt. Mit d?m'
lumpig?» Sklavenstaate Süd Carolina!
wird das durchweg abolitiouistisch grsiiin-!
t? Europa jehr wenig Umstände mach?n.
Nirgends in der Welt kann ein blühender,
mächtiger Freistaat und ein aristokratisch
verkümmertes, auf Tvrannei gebautes.
Gemeinw?s?n auf di? Dauer n.'ben ein-,
ander bestehen. ES muß unausbleiblich'
zwischen ihnen Handel geben und da '
Ende vom Lied wird und muß sein, das/
der Freistaat seiner Selbsterhalrung we
gen sieht, dem entgegenge-,
setzten Snsteme im Nachbarstaat? ein En
de zu machen.—(Preß?.
—
tLin schlechter und gefährlicher Spaß.
Mißhandlung eines Vrittcu in»
Süden
Aus Mississippi geht unS ei» Bericht!
über die schniderh ftcste Mißhandluug
?i»eSE>igländerö, Nam?nsWm. Smithy
man zu, weil man denselben im Verdacht
hatte, daß er ein Abolitionist sei. D. r
selbe hatte längere Zeit i» Jun?an Cann
lv, Wisconsin, g?l?bt uud war dann nach!
T?nn?sse? l>inu,itcrg?gang?!i. In Mein >
phis, wo er als Mühlarzt in den Plan-!
ters Mills Beschäftigung gefunden, hat
te kein Mensch an seinem Benehmen An
stoß genommen. Nach dem Staate Mis
sissippi kam er dam: schon im Monat Juni
und zwar ailSg?rüst?c milden beste» Zeug
nissen und Empfehlungen, so daß es ihm ?
wi?d?r nicht an Verdienst fehlte. Plötz-!
lich aber, vor ?in?r Woche, brach das Ge-.
wirter über ihn los. Er wollte neulich
nach Memphis zurück und hatte sich, um j
von Loosatomie in De Soto Cauuti? nach i
der Senatobia Station an der Tennessee!
und Mississippi-Eisenbahn zu gelangen, j
einen Neger zur Fortschaffung seines Ge
päckes gemiethet. Hier angelangt, woll- i
ce er für den Herrn dcs »ach et
ivaS Fracht sehen und begab sich zu die
sem Zwecke in das Das?lbst
wurde er von mehrer?n P?rsonen mir ver
Frage angegang?n, was er woll?, und im !
selben Ath?m auch schon b?schuldigt, daß!
er ei» verdächtiges Subjekt, ein
riomst und Negerdieb sei, und dann er-!
gnff?n und in ein?» Frachtcar gesperrt,
den man hiut?r seinem Äcücken abschloß.'
So hatte er gleich einem wilden Thier? im !
Käsig zu sitzen, bis die Kerle im Dorfe ,
herumgelaufen wäre» und die Mahre
verkündet hatten, daß sie einen Abolitio
nisten gefangen. Als dann ein ganzeß
Rudel G.stndcl kam, faßte man erst den
Schwarzen und bedrohte ihn mit augen
blicklichem Tod?, wenn er nicht bekenne,
daß der Engländer ihn ver- und ?ntfüh
ren wolle.
Der Neger machte dieS ..Bckenutniß
um sein Leben zu rette», wurde aber dem
i ungeachtet zum Lohne dafür hinlenuach
ausgepeitscht. Um 19 Uhr Abends er
schien dann eine Menge von etlichen 49
Kerle» vor dem Frachtwagen, »ahmen
Smithyman heraus und brachten ihn in'S
Holz. Daselbst wurde er bis auf die
Haut ausgezogen, trotzdem es bitter kalt
war, und erhielt eine Anzahl Streiche,
vielleicht bis zu 209, mit eincm dicke»,
schweren Lederriemen. DaS Blut floß in
Strömen. Als man aufhörte, geschah
es auf den Rath cineö Arztes, der meinte,
man müsse sich auf den nächsten Tag auch
, noch etwas versparen. So wurde er wie
der in den Frachtwagen zurückgebiacht,
ohne irgend etwas außer den Kleidern zu
5 seinem Schutze gegen den Nachtfrost.—
! Morgens erlaubte man ihm, eine Tasse
Kaffee zn suchen, wofür er 59 Cents be
zahlen mußte. Die ~Minutemen, bis
!;n den Zahnen bewaffnet, nahmen ihn
! bann wieder in Gewahrsam und brachten
ibn abermals nach dem Platze im Holze,
er abermals ausgezogen und seine
Hände um einen Baum gebund?» wm??,,.
Hiernach wurde sein Haupt glatt bis auf
'die Haut abgeschoren. Dann begann
daS Eramen. Man sagte ihm dabei von
' vornherein, daß man wisse, er habe sich im
Innern des Staates mit Verführung und
Aufwiegelung von Sklaven befaßt und
die einzige Möglichkeit für die Rettung
seines velfaUenen Lebens bestehe jctzt da
nn, daß er sich v'ren zu seinen Sünden
bekenne und dieselben bereue. Andern-
falls hätte er unbarmherzig zu baumeln.
Erschöpft und gebrochen von Kalte,
Schmerzen und Schrecken, und besorgt,
sein Leben vom Strick? zu retten, machte
dann auch er sein ~Bekenntniß,' Wie
oie Dämonen der Holle brüllt? hier das
, ganze Gesindel auf und wären sie beinahe
unter einander handgemein geworden in
dem Streite darüber, ob man ihn auf
knüpfen, oder theeren niid federn soll.—
Bereits lag ihm der Hanf um drn Nacken,
als die Railreit. rpartei siegte und eine an
dere Prozedur begann. Er wurde mit
fast siedend heißen! Theer, der seine Kopf
haut bos versengte, übergössen, und. als
er wenigstens seine Augen gegcn Erblind
ung schützen wollte, fand er >cine Hände
gefesselt. Nachdem das vorüber und di.
Schmerzen ihn fast rasend gemacht hat
cen, wurde er losgelassen und ihm bedeu
tet, daß er sich nun sofort nach Memphis
auf d?n W?g machen muss? und für dic
.ganzen 40 Meilen nickt rasten dürfe. —
Noch fünf Minuten Zc>t wurde ihm ge
geben, um seine >v.l?id?r anzulca.m. wah
rsnd welch? er beständig nur ,>uscuttei!
'traktilt ward. Dann brach er zu Fuß
auf und kam endlich nach Memphis.
Das ist die Geschichte,—ein G'schic! tc,
wie wir sie den Bürgern nördlicher Un
loiis - Staaten g?g?nüber öfters gehoit,
aber wie sie gewiß noch keine:» Engländer
begegnete. Der alte Bcnj, Wade sagt
nun : ~Wenn oie Herren Britten einen
!'>aiikee hängen wollten, blos w.'il er ein
Äaiike? ist, so würden wir gewiß in weni
ger als 2 Stunden Krieg haben,
iter Suden h'ngl Dutzende unsererßur
, ger und verlangt da»», daß wir ihn ver
söhnen. ' Wohlan wenn die Yankees in
!2 Stünde» Krieg beginnen so
darf man dies noch viel mehr vo". Eng
land erwarte».
Lord Palmerston und die ~London
Timev" namentlich, in deren Hand?»
. mehr oder weniger die Entsckeii'mig liegt,
keinen Spaß. Beweis der Lärm,
welken eS erst jüngst in mit Preußen
! Und sollte dann die Union in ei
ne» Krieg gehe» für de» Süd?n, weil
öi?s?r ihre eigene» Gesetze und die R.cbte
, ihrer Bürger und Schutzgenosse» mit Fu
Beu getreten ? Und welche Chancen könn
te dieselbe bei einem Krieg? haben, in dem
alles Recht und alle Interessen und In
stinkte der Menschheit gegen sie sind? —
Es dürfte also die höchste Zeit sein, daß
«die BeHorden der Union besser über Volt
i ziehung vo» dere» Gesetzen und Aufrecht
"erhallung der Ordnung wachen, widn
,aenfalls uns ein schwerer Schad.n treffen
j konnte. UebrigenS ist es eine eigene Art
> für den Südcn, sich auf diese Weise der
Englands zu empfehlen.
(Salon).
TVicdtigeo vo» TVaschingro».
j Waschin g t o n, 22ste» Decbr.—
j Heute Abend geht das Gerüchts daß der
Präsident sich endlich entschlossen habe,
seine unheilvolle, die Secessionisten be
günstigende Politik, auf,iig?b?n. Di?
! ernsten Vorstellung?!: des General Scott
! hätten ihn bestimmt, den Entschluß, die
! Besatzung im Fort Moultrie ohne Unter
stützung zu lassen, zli ändern, und man
! versichert, daß sofert Veranstaltungen g?-
trossen werden sollen, die FortS gegen n
- neu plötzlichen .'tngnjfinVertheidigu,
! zustand zu setzen.
Der Kriegsminister Flovd hat dem vom
~Charlcston Courier" ausgesprengte» Ge
rücht, als habe er dem Major Anderson
den Befehl ertheilt, die Forts zu überge
ben, wenn er von den Staatsbehörden von
' Sud Carolina aufgefordert werde, o 112 fi
c i e ll als unbegründet wider
! s p röche n.
Unsere <svurt.
Eine Court der Vierteljährigen Sitz
ungen. für dieses Cauntv, beginnt in die
ser Sradt am nächsten Montag. Viel
leicht konnten solche die uns schulden das
Geld mir den Jurizleuten u»d Zeugen an
unS übersenden. Geschieht dieS, so wür
de cs uns höchst angenehm, in diese» har
ren demotratischen Zeilen, sein.
Eiu Ball.
Die hiesige „Columbia Feuer-Com
pagni?," hart? an: 2t?n Christtag Ab?nd
einen Ball in der Odd-Fellow-Haile ver
anstaltet, wclaem zahlreich b.igcwohul
worden, und bei welchem man elne ver
gnügte Zeit gehabt haben scll. i
Ztas Schulwesen in Canada.
Dem „Caiiada Banernfreund" ent
nehmen wir folgende Darstellung des
Schulwesens in West Canada, welche aus
dem Jahresbericht des Ober - Aufsehers
der Schulen zufammeng?M?n ist : Die
Anzahl der öffentlichen schulen betrug
3953, Anzahl der Schüler 391,593, —
Sog?nannt?Grammarschul?nBl, siewur-.
den von 4381 Schülern besucht. Andere!
Schul - Anstalte» 338, w?lche v'» 8273 !
Schülern besucht wurden. An ahl der
sämmtlichen «chulen 437!,!. Anzahl der
sämmtlichen Schüler, welche die Schulen !
besuchten, 314,246. — Vor I«) Jahren
war die Scl'iülerzahl nicht höher als 144,-
496. Von den 3953 Volksschulen wa
ren 2315 Freischulen,^l.»9B. annähernd
7, > ischulen. In 192 Schulen wurde mo
natlich ein Kopfgeld von 25 Cents crho
! ben. und in 36 ein solcbeS unter 25 CentS,
Von den 394 t Schulhäusern sind 368
! von Backsteine», 313 vo» Feldsteinen,
151? von Bretter», und >969 von Blö- >
. ctei: „cbaut; vo» 82 Schulhäuscr» fehlt
i die Angabe.
Anzahl der Lehrer 4235, Davon männ !
liche 3885, weibliche ! 120. Die höchste!
Bezahlung, welch? ein Lehrer erhielt, war
5 1499. d>e nächste K 1999 Die durch
i! schnittlic! ? Bezahlung betrug auf den
l Laude N 329, in Ciries 8565, in Townl
, >'474 und in Billages Die durch
- schnittlich? Bezahlung für die Lehrerinnen
, betrug H 24 5.
s Die sämmtlichen Ausgaben für die
i Volksschule» beliefen sich auf ? 1,399,-
> 820. Die Regierung gab zu den Lehrer
i besoldungen 152,927, für Landkarten
?! und Apparate Die übrige» Aus
>! gaben wurden theils durch Schult >r, theils
i, durch vel schicdene dem Schulwesen gewid
° mete Fonds bestritten.
s7eu» IVclsch!'nl>n»l auf eine in Kiesel.
Eine gute Anekdote berichtet man von
Kenti'ckv. Ein Schwarzer, d.r schlecht
' weg Dick genannt wurde, war so allge
' nein als Dieb bekannt, daß ihm alle
. Diebstahl?, die in der Nachbarschaft vor
' sielen, in die Schuhe geschoben wurden.
Eines Tag s kam e>n Nachbar, Nameiis
' zu Dick s Meister und sagt? ihm,
Dick müsse aus der Nachbarschaft ver
kauft werden, denn er habe alle seine
lHerrn loneS) Welschhühner g.stohlen.
' Dick 6 Meister glaubte dies nickt, weßhalb
. beide in'S Feld gingen, wo Dick arbeitet,
und ih» des Diebstahls bescbuldigten.
,,Du hast Herrn Jones' Welschhühnei
' gestohlen,'' sägte der Meister.
~Nein, ick habe nickt, Meister," ant
' ! wortete Dick.
-! Der Meist.r wiederholte die Beschuldi
- guiig.
''! ~Nun, ' sigte zulebt Dick, ~i>h will
Lir s sagen, M 'sp i ich hab? die Wrlsch
- Hühner nickt gestohlen; aber als ich ge
-! ssern Abnid über Herrn Joncs' Weiden
sel' ai'-a, sah i.h einen unserer Nieg>l,
- >ch lral.l te also de» Riegel noch Hause
> und als ich da recke nachsah, waren neun
Welschhühner auf dem Riegel.
Bekanntlich ist d. r Handel mit Sckwei
' ne» und Schweinefleisch in Cincinnati be
t deutender als in irgend einem anderen
. Plabe der Welt. Um nun eine Idee vo»
! d m Schweinelel en zn g ben, wr! he die
fem Rufe Cinciniiati'S u>w 'm Hunger
oer Menschen zu diesen appetitlichen We
sen zum Opfer falle», puliiziren wi,
nachfolgend eine Liste der Schweine, wel
' ch.' letzte Woche, und während dieser Sai
son in Cittcinnati empfangen wo'.den:
Ankunst während der lctztcr Woche:
Von Kentlickn 12,51X>
, perEisenbah» 58,8t>8
, per Wasser 7,t!71
lii die Stadt getrieben 2.KW
! 1.639
Früher empfangen 32,641
I Ankünft.' >oährend der gan
zen 114,2b9
Der wahre Kummer der Leute i» Süd
.Carolina ist nicht, dap ihnen nicht ge-
staltet ist mit ihren Neger» zu mache,
, was ie wollen, soiidel» daß sie auch mit
weiß,» '.Mensche» aus dem lüorden nichl
lim» loniun was ihnen beliebt. Sic >
Halle i es für ein todeswlirdig.s Verbrech-!
, > en, daß die "^o:hsci,wellen," die ..schinie !
, H.'.ndwnker, und die "dickfäust!
czen Bauern' des Nordens, ihnen ein.,
Strich durch die Rechnung zu machen sich
eikiihuen, wenn eS sich darum handelt
die Pclitck der Regierung zu entscheiden
jUiid die Staatsbeamten zn erwählen.—
, Ihr >o..hrco Leiden ist eine Krankheit, di.
uiiler dem des aristokratischer
und monarckischen Fieb?rS bekannt ist.
Jahren in Europa eingefnhrt wurde, stieß I
er auf einen heftigen Widerstand. li, i
einem Lande wurden Raucher ihres Ei !
genthmns für verlustig erklärt ; Papst
Urban der Achte crcommunizirte die Rau
cher und an anderen Platzen wurde der
Gebrauch des Tabaks sogar mit dem
Tode bestraft. Trotz alledem ward er
immer populärer und jetzt bezieht Eng
lano, das einst Gesetze gegen de» Tabat
erließ, durch denselben jährlich? Einkünfte
im Betrag vo» 24 Millionen 2Haler
I. I. 1854 wurden, einer oberflächlichen
Scharling zufolge, 4,4-9,669,069 Pfunt
Tabak verbraucht.-
»ein Mai»iinitl)l-iioch?i, ausgraben. >
Gegen zwei Meil?» von La Grang?
! in Caunth, Califoruien, wur, I
de turzlich ein Mammuthknoch?» aus ?i z
n?m Minen-Claim ausgegraben. Der!
Knoche» ist surch daS Ausgraben zerbro- >
chc», allein das Kniegelenk ist noch voll
kommen. Der Umfang des KnieS be '
cragc etwa 3 Fuß. Die Länge konnte,
nicht geringer sein als 19 Fuß, allein das -
untere Ende war zu sehr zerbrochen, un
die eigentliche Große zu ermitteln.
Ei nScheu sa l.—Mortimer S. Be-
detro von Litchsi.ld, Con».. welcher vor
j einige» Monaten 'ein? beiden Tochter in
Schlafe erichlug, ist des MordeS über
jfuhrr unv zu lebenslänglich.r Einsperr
ung in das Gefängniß veruriheilt
Der demokraiischc Rebraus.
Wie ein schlecht?? Mi?tb?r, d?r mot»n
zum Haus? hinausgeworfen >v?rd?n Ml,
di?ihm bleibende Zeit noch benutzt, Ann
aus der Wohnung All?s was ihm brauch
bar erscheint und nicht niet- und nagel
fest ist, herauszureißen und foitzuschlep
pen, so benutzt auc!» die Demokratie, die
ihr ncch gegebene Galgenfrist, um alle
jStaatSkasscn umzustürzen und die Ver
! streuten Nickels aus allen Winkeln zu
, sammen zu kehren, damit die neue Adnii
! i.istration, w?»n sie am 4. März eintritt,
! nichts als die l??ren viei Wände finde.
Unser demokratisch«»!,' Finanzmin ster
ist, wi? bekannt, neulich davon gelaufen,
nachdem der letzte Cent aus der Schatz
!?'mmer verausgabt war. Dort hatte
ne somit Wirthschaft
, g?imicht. Nur im Ministerium des In
dern stand noch ein? G?ldkist? mit vier
M i ll i o ii ? ii in StaatSpapier?n, die
! zum Jndianei fond gehört?». Auch di?se
Summe durfte man nicht in die Hände der
! Zchwarzrepiiblikaiicr falle» lassen. Da
! maii si? jcdcch nicht ~g?setzlich' verschleu
,??rn konnt?, so v?rsiel man auf daS ein»
! fach? Mittel, si? zu stehlen.
Ein ?dl?r demokratischer Süd Caroli
ner, der als Zahlmeister im Ministerium
d.s Innern angestellt ivar, benutzte die
Abwesenheit des Herrn Ministers, der
Made auf ciu.r RevolutioiisgeschäftSrei
le durch die ifheUischen Baumwollen-
Staaten begnst?» ivar, un, sich, wahr
sch?!nlich in, Einverständriß mit einigen
i andeü, Cleiks, in den Besitz dieser Sum«
! m?, odei wie ander? Nachricht?« b?sagen,
ides dritten Theiles derselb>» zu sitzen. —
,>ilS der Minister, wieder kam, konnte der
! Clerk den Schlüssel zur Safe nicht mehr
find?» und als mau si? aufbrach, war«daü
Geld Vc'i schwuiid?».
Di? n?u?Administration wird d?wnach
am 4. Marz t"? Uebernahme d?r Geschäf
t? sehr leicht sinden. Die Demokratie hat
> Alles rein wi? mit Bescn ausg?k?hrt, —
! Es ivird dah?r keiii?r w?itläusig?r Schluß
abr?chnnng?ii, k?iner Uebeij.abe bedürfen,
d?nn ?S wird nichts vorhand?n fein, als
Zchulden. Dies ist di? ?inzig? Verlas
sensch. ft dcr auszi?henden Demokratie.
(Prcßc.
Wa 112 >,h ing r on, 23. Dec. Die
Entdeckung eines großen Diebstahls in
?em Ministerinn! des Jnnein macht ein
ungel'eures Aufsehen iu der Stadt. Die
näht li! Umstände sind, wie man Hort, sol
lende :
Seit längerer Zeit hat ein Clerk, Na
mens Bailev, ein Süd Caroline!',den in
dianischen Fond, ungefähr 3 Millionen
in Staalspapiercn in V?r>oabrung, ohne
?aß von ihm eine Bürgschaft verlangt
wurde.
Als neulich auf dem New Yorker Geld
märkte auf einmal eine große Masse neu
er Staats, apiere zum Verkauf am'gebo
ten wlird. i!, icköpfi? man Verdacht, dcr
dem Meister Thompson mitgetheilt wur
'c uiid als l. ».i.i.r am <amstag Abend
)on Nord Carolina zurückkehrte, veran
staltere er eine Revision. Bailev gab an,
?as> ?r den Schlüssel zu der Sas? verlo
ccn, in welcher sich die Papier? befand?».
Tie wurde dah?r ?rbroche». Da zeigte
sich, daß Bailev ei»?n bed?ut?nd?n Di?b
stahl v?li!bt habe. Mehrer? andere
lslerk? machten sich durch ihr Benehmen
ils Mitschuldige verdachtig.
Barle» wurdc verhaftet. Der berüchtig
te Zklav.iihandl'i Lamargingßürgschaft
für ihn.
e wo i k, cc, dem Ban
.ette der Äcew England Staaten, welches
gestern Abend hier gegeben wurde, hat
Hr. Seward ei»? drei Viertelstunden dan
.rnd,' >lude gehalten, in welcher er die Se-
essioiwfralw b,sprach und zii milder, sanf
! cer und brnderlicher Nachsicht rieth. Er
I agt. voraus, daß iu 60 Tagen der garze
i ii und die Besorgniße vorüber jein
werden.
IZD'EIn Gutsbesitzer nahe Stettin
'.ewann bei der Ickten Ziehung der preuß.
Staats Lotteiie die Hälfte deS großen
Th. lec Leos?s. Der Collektcur
eeilte sich, um dem Glücklichen den Ge
vinii anzineige», b?gegn?te aber »ah?
j ?em Gure de:ü —Leicheiibegängniss? d.s
j ! Das Geld fallt iclbstver
i ständlich seine» Erben zu.
Wm Li.-.ri.'.li.'.r lN >»G>al'.
I. Mc>'i.Uach, ein augeseheiier Bürger
-'on P. t.. si, lirg, Virginien, l:eirathcte
5 Übr besuch
e mit seiner jungen Gattin Richmond,
vurde beim Abendessen krank und stcub
ioch in derselben Nacht nm halp zwölf
> Die Zeitungen, welche seine Trau
j nnasaiizog? eiithielten, berichteten gleich
-1 falls se>ne» Tod.
„Louisville (K.ntuckv) Jour
' ,al svnci t sich s. hr stark gegen die Se-
essiou von Sud Carolina aus, nnd gibt
j i» verstehen, daß Kentucky nie einwilligen
konnte jenem Staat beizutreten —indcm
nan doch mit den Bürgern desselben keine
2 Jahren im Frieden leben konnte. —
Ziemlich gut gesagt von einem südlichen
Editor.
tion erklärte sich in einer vor einig.» Aben
den abgehaltenen Sitzung für eine promp
te und energische Geltendmachung aller
als nothwendig zur Sicher
heit deS Landes und Erhaltung der Uni
.m.
lL?Hersche>l V. Jol nson, bekanntlich
er Vice - Presidents - Candidat auf dem
Douglas-Ticket bei letzter Wahl, hielt
iieulicn eiue sehr conservative Rede in wel
h.m ?r sich stark gegen Secession aus
drückte.
Senat dcs Staates Georgien
hat den Beschluß, daßGeorgicn dem Staat
süd-Caroiina beistehen wolle, sc US ter
Versuch gemacht werden sollte, e'S zu zwin
gen in d?r Union zu bl?ib?n, mit 56 ge
gen 51 Stimm?» v?rwors?n.
Waschin g r o », 29. Dec. Von
Ohio auS wird darauf gedrungen, deß
Lincoln Herrn John C. Fremcmt zum
Kriegsminister mache. Gewiß wäre dieS
eine excellente Wahl.