Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, November 28, 1860, Page 2, Image 2

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    Lech!? pmiiMi PalNitt.
- ' . ' . - 7
Allentann, Pa., November 2^.
Dcr letzte.l!ejNi>jli!!,u>er.
In dem letzten Republikaner finden
wir abermals mehrere Anspielungen auf
unS. die republikanischen LädieS dieser
Stadt, die Republikaner nnd den Achtb.
H. C. Longnecker, worauf wir einige
Worte erwiedern wollen.
I» Bezug auf jene Stimmenkauferei
erwiedern wir ihm, nämlich: daß, solan
ge der Wanzen ' Inspektor keine Namen
angibt, welche jene Anerbietungen für
Stimmen gemacht haben, bestätigt unter
Eid durch respektable Zeugen—
jene Versicherungen von einem jeden acht
baren Mensche» als eine grobe Unwahr
heit angesehen werden müßen.
So sagt dcr Scribbler auch bei unserer
Demonstration sei in dem „Küchen Ca
binet" ein Stlcitausgebrochen Die Lä
dies habe» sich aber doch nicht die Brillen
verschlagen und einander die Stitgen hin
abgeworfen, wie die Demokraten bei ih
rer Demonstration und Erbschaftö - Ver
teilung dies gethan haben.—schließlich,
in Bezug auf diesen Punkt, möchten wir
unsere Leser noch darauf aufmerksam ma
che», daß sobald ei» Editor sich i» seiner
Zeitung in die Angelegenheiten der Lä
dieS mischt, und höhnisch von il neu spricht,
derselbe, bei einem aufgeklärten Publi
kum, als auf der niederste» Stufe der
menschliche» Gesellschaft stehend betrach
tet wird. —Weil, dort wollen wir ihn auch
stehe» laßen.
Es ist auch nicht wahr daß wir uns
bemüht habe» die südliche» Zustände dem
Volk vorzuenthalten und hätte» wir
dies gethan, so sollte er der letzte sein, da
rüber zu klagen—indem dieselbe doch sich
er seiner Parthei »ici t zn Ehre» gerei
chen, we»» es bekannt wird, daß eS lau
ter Demokraten si''d, die den Wille» der
Mehrheit, worauf unsere ganze Regie
rung» Form beruht, so wie die Constitu
tio» mir Füßen treten, und die Union zu
zerstören drohen—und sich somit zu Lan
deiwerrather machen, so wie sich daher
zugleich den Galgen verdienen. Ja cs
sind dies lauter Demokraten, und daher
haben wir doch von dem I n sp ekto r
sicher keine Nippenstoße verdient. Uebri
genS fülle» wir unsele spalten auch ine
rnit Humbuagereien, wie jmer Seribbl.r
dies wöchentlich im. Gebrauch, und wofür
<r sich in dem letzten Jahr so sehr ausge
zeichnet hat.
Auch hält er sich darüber auf, daßMaj.
Longnecker de» Congreß - Sik des D>-.
W"dc.,''MU
hat aber dabei vergessen zu melden, daß
der Schuldige ein Demokrat !st und jetzt
f ür sein Vergehe» im Gefängniß sitzt. —
Jener Bet'.ug ist daher leine Ursacb', >ra
riim Longnecker de» »icht bestreite»
sollte —sondern gerade das Gegentheil—
denn man muß nur nicht glaube» daß die
demokratische» Lieders hier ehrlicher sind
aIS auch i» Philadelphia und anderwärts.
Uebrigens sind seit der October-Wahl gar
merkwürdige Dinge zu Zage gekommen,,
zum Beispiel vergleiche die Stimmenzahl
vom October mit der vom November, in
diesem Distrikt, u. s. w. Eine Untersu
chung kann ja auch nichts schade»—und
gerade weil der Scribbler so böse darüber
ist, so versteht cs sich vo» selbst, daß er
einen üble» Geruch erivartec, wenn die
Schlechtigkeiten der demokratische» Lie
ders aufgedeckt werde». Nochmals, eine
Uittersuchung schadet ja »i.htS—und wir
boffen und wünschen—und jeder ehrliche
Mensch mit uns—daß die Folgen auch
nur die, und keine andere sei» werden,
daß derjenige der ehrlich zu seinem Sitz
berechtigt ist, denselben auch erhalte»
mag. Der Ins p ekto r scheint aber
ganz anders zu denke» und zu fühlen —
ihm kann man eben auch nichts
Besjeres erwarte».
In Bezug auf de» Artikel, worin be
hauptet wird, die Sclaverei sei durch die
Sünde in die Welt gekomme», und doch
billige die Bibel dieselbe-Ha ! Ha ! Ha!
die Bibel die Sünde billige» !—ist es
wahrhaftig »icht nöthig etwas zu erwie
dern—denn derselbe ist voller Widersprü
che, vom Anfang bis zum Ende, und über
haupt so schwach daß man de» Schreiber
im Herze» bedauern muß. Ja sicher so
schwach, daß Niemand willig sein würde
>h» zu vatern, außer solche Personen die
in einem ~Strait-Jacket" stecken oder
doch wenigstens stecken sollten.—Man
verschaffe sich die letzte Nummer vo» dem
Wanzen - Inspektor seinem Blatte und
man wird finden, daß wir obe» nichts als
die Wahrheit gesagt haben. George, es
ist noch keine Hoffnung vorhanden daß
das Predigen bald geht —wenn du noch
solche verrückte Aufsätze in die Welt hin
ein sende» kaiinst, wie dies letzte Woche
geschah. Doch Adje für diese Woche,
G e o r g c!
Zdcim Wo»» genommen.
Ein hart de iwkratischer Eisenbahn-
Convukteur in Lawreiiceville, der bei ei
ner hübsche» 35jährige» Wittwe schon
seit einiger Zeit den Galanten spielte,
hatte derselben versprochen, am Wahltage
für Lincoln zu stimme», wen» sie ihn an
den Wahlplatz begleite. Der Wahltag
kam und der Herr wollte eben am Hause
dcr Dame vorbeischlüpfen, als sie ihn be
merkte und anhielt. Sie bat ihn höflich,
einige Minuten zu bald er
schien sie wie er in Hut und Schawl und
begleitete ihn bis zur Wahlstation ; dort
ließ sie sich ei» Lincol» Ticket geben, hän
digte ihm dasselbe mit süße» Blicke» ein
und erinnerte ih» a» sei» Verspreche».—
Der Herr wußte sich »icht anders zu hel
fen, aIS daß er die in Zucker gehüllte Rha
barber-Pille schluckte und für Lincoln
stimmte, soll aber ein bitterböses Gesicht
gemacht haben
! Peiuisijsttnnil'u
N.ichfol.Mlcs ist d.is ?sfi,iclle Wahlrcsult.U
von dirj.m und d.ißkli'e gibt Lincoln cine
Mchrbkit von sö,v7lj ülkr allc P.iilhcim, und
cmc Mchrhcit von ijccr täs Fuslionv-Ti.
lirt.—Wahrlich dcr glorrcichstc Ausgang lcn ni.in
noch je in dirskin Staat crlclt hat: —
Limo!?. Douglas. cil.
Sldaini«, :il> 38
Allcghcny. 1«i.725 «??.', 523 57N
Armstrong. .'l!!'i7> 211-8 50
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i Bradsord, 70i>l 2188 9 22
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Cambrla, 2277 iö43 !l0 124
Carbon, 1758 l3vl 3L!> 2l
Ccntrc, 302 l 2423 2U lt>
'Chtstcr. 777 l 5008 2L3 202
Clarion, 1829 2078 12
Clearfield. 1702 I82t» 23
Clinton. 1736 1211 72
Columbia, 1873 236ö Bti 14
Crairford, 5779 290 l iiZ 22
! Cumbcrland, 3593 3183 26 147
Dauphin, 4531 195 169
Dclaware, 3181 1500 152 288
Cik, 407 523
Crir, 6160 2531 17 90
Haltte, 3454 3308 24 117
Forest. 107 47
j Franklin, 4151 2515 622 76
Fullen, 765 91l l 49
! Greene, 1614 2665 26 17
! Hunlingdon, 3089 1622 22 55
! Indiana, 3910 1347 22
Ich'erson, 1704 > 134 6 5
1494 1!47 2 62
Lancasler, 13.352 5135 728 441
Vawicnce, 2937 788 16 31
Lebanon, 3868 1917 10 103
>.'echa, 4170 4094 115 52
! Luzerne, 7300 6803
Lycoming, 3494 2402 137 91
ÄAean, 1077 59l 2
! Niereer, 3855 2546 2 49
.M.sflii', 1701 1189 83 36
! Monroe, 844 1262 29l
! Montgoniery, 5826 5590 509 690
! Montonr, 1043 786 31 l 4
> Norlhamplon, 3839 4597 115 171
Northnmb'd. 2422 2306 97 72
Perry, 2371 >743 8 38
Philadelphia 39 23 21619 9274 7131
P.le, 38 l 1
Petler, 1545 521
SclM'kill, 7566 4963 422 139
Schneider, 1678 910 60 5
Seinerset, 3218 1175 1 10
.Sullioan, 429 497 1
SuSquehanna, 4170 2548 2 6
. Tioga, 4751 1277 1 1 9
Union, 1824 812 28 6
Venangv, 268!) 1932 6 6
Wan-.-'n, 2284 1087 4
i Waschington, 4724 3975 8 91
Wayne, 2857 2618 2
Krstmereland 4884 4796 13 13
Wyoming, 1286 1237 3
!ZK'rk, -,128 5497 562 574
Tetal. 268030 178871 16 677 12M9
Nochmals, eS ist dils eine unerhörte Mehrheit
—und loch waren unsere ehrliche Mxgn r von ih
a.'-lkn Lincoln gehen. Wirde» sie denselben in
! Zukunft >ried r glaube» ? Nein sicher nicht.
Der ln'i'sii.il' Deiiwlutil.
, lohiiSch i l d, tiner dcr Schreiber
für den hicsigt» UiiionSztrstörungs-Dt-
mokraltn, hrc lctztt Wochc abcrmals, wic
l dieS beinahe jede Wochc während dem
. ganzen lttzte» Wahlkampf der Fall war,
i seiiic Galle gegen uns auSgcspicen, so wic
gegen cine Anzahl respektabler Dame»
- dieser Stadt u»d auch gegen die Rcpub
! likaner und unsere neuliche Demonstra
tion. —Da jenrs Blatt gänzlich untaug
! lich ist i» tiiier respektable» Familie ge
lese» zu werden, und wie wir überzeugt
! sind, ganz wenig in solchen Familien ge'
> duldet wird, so werden wir nur ganz we-
nig bezüglich auf uuS, die LädieS und die
! Republikaner erwiedern—denn was in
! Bezug darauf gesagt wird, ist natürlich
alles böswillig gelogen, wie man dies
durchaus in jenem Blatte —in welchem
. man nur sehr selten Wahrheit veröffent
! licht findet, wovon sich ein Jeder während
dem letzten Wahlkampf vollkommen über
! zeugt habe» muß —nicht anders erwarten
kann. Ja Jedermann weiß daß das Gan
i ze erlogen ist, und daher ist keine Wider
! legimg nothwendig.
, Die Prozeßion und das Zuschußmahl
wird ebenfalls ganz flegelhaft und mali
ziös mitgenommen, und Damen und He
r! Ren unverschämt beleidigt. Well, zu den
! Beleidigten sagrit wir: achtet es nicht
was ein John Schild sagt, den» Jeder
kennt die Quelle, und Jeder weiß daß noch
nie etwas männliches u»d vernünftiges
daraus entsprungen ist. Was Schild
auch immer über das Zuschußmahl sagcu
! mag, so macht ts de» Damt» die höchste
! Ehre —und seine Bemerkungen in Bezug
.auf die Prozeßion stoßen wir damit zu
. rück, daß wir sagen, daß, dem Himmel
sei es gedankt, kein Mann i» derselbe»
war, der sich so weit hinabwürdigen wür
! de, die Charaktere irgend respektabler und
unschuldiger Frauenzimmer öffentlich an
zugreifen und zu verdächtigen. —Pfui
Schande dem dcr dies thut! Wahrlich
ei» solches Geschöpf, das sich so was zu
Schulde» komme» läßt, ist, nach unserer
Meinung, auch fähig die Kupfer von den
Augen eines todten Mannes wegzuneh
men, und könnte daher keinesfalls in un
serer Prozeßion geduldet werden. Doch
genug hieven für diese Woche. Zu einer
andeln Zeit werden wir aber noch etwas
davon zu sage» haben, was ein guter al
ter Vater auf seinem Todesbette von fei
nem mißcathene» Sohn c-esagt, und wie
er selche heiße Thränen deßwegen vergos
sen hatwie es war und w e n
man unlängst schändlich besoffen und halb
todt auf einem Steinpflaster fandund
wie es war mit noch andern Kleinigkeiten
als : den Mailsäcken, der Mörtel - Bor,
dem Beutelluch, gewißen Häusern, u. s.
w., u. s. w.—Bis dahin sageil wir, Ad
je Hr. Schild.
nSyrie n werden die Anfüh
rer dcr schrecklichen Metzelungcn derChri-
Iten gerichtlich verhört und bestraft. Es
wurden bereits 70 Personen mit dem
.-traim hingerichtet, unt> 110 Soldaten
erschossen.
Tie Union muß erkalte» weiden.
Es ist ganz über nüssig, über die Fel
gen hin und her zu disputiren, welche die
Losreißung eines oder mehrerer Baum
wollenstaaren auf den Wohlstand und das
.Gedeihen des ganzen Volkes ausüben
würde, oder zu spekuliren, ob der Süden
oder der Norden mehr darunter leiden
! müsse, denn eine Trennung kann und darf
! überhaupt nicht eintreten ; sie zu gestal
lten, verbietet Pflicht der Sclbst
i erhaltung. Die Secession eines einzigen,
lelbst des kleinsten Staates wäre gleichbe
deutend mit einer Nullisieation der Ver
fassung, mit einer vollständigen Auflö
! jung der Union.
> Wird jetzt den Krautjunkern von Süd
- Carolina gestattet, auszutreten, weil ih
nen die Nase des Honest Old Abe »icht
! gefällt, so kann morgen ein anderer Staat
i unter einem andern gleich frivolen Vor
i wände um Entlassung aus dem Verbände
! nachsuchen. Ja, viele Staaten, wenn sie
auch gar nicht im Ernste daran dächten,
I sich wirklich zu trennen, würden sicher die
! Drohung mit dem Austritt oft alsein
! geeignetes Mittel anwenden, um Opposi
tion gegen Maßregeln zu machen, die ih
! nen nicht anstehen. Missouri zum Bei
spiel würde vielleicht sagen: wenn die
j Pacific Bahn nicht nach St. Lo'.iiS ge
führt wird, so trete ich aus ; Pennsolva
nien wurde vielleicht die SecessionSdro
hungen als ein wiiksimeS Mittel anse
! hen, um eine Erhöhung det> Tariffs durch
! zusetzen, New ».!> eine Her
!absetzung der Eingai gSzolie I. erbeizusüh
. ren.
Sollen mir jedesmal wenn eS in einem
Einzelst >a:e einigen miserablen Demago
gen einfallt, die Vorurtheile uad Leiden
! Schafte» der Menge durch Vormalung an
>geblich.r Unbilden mach zu rufen und
! durch wüthendes das
. Volk zu verführen, genothigt sein, eine
! Krisis durchzumachen, wie die jetzige ?
Die Verfassung der Ver. Ztaateneiit
! hält kein Wort von dem Rechte der Se
! cessio». Sie erklärt im Gegentheil, daß
! kein Einzelstaat befugt sei, die Souverä-
netätSrechte, die er an die Eentral-Regie
! rung abgetreten, wie das Recht der Zoll
erhebung, der Haltung stehender Heere
:c., sich eigenmächtig anzumaßen. Auf
legalem Wege kann sich kein Staat
! oo» der Union trenne», soll es g,schehe»,
I so muß es auf dem der R evolution
! geschehen.
! Daß gewiße Umstände eintceten kön
, nen, die de» einzelnen, die Union bilden
de» Staate» das Recht der Revolution
geben, sind wir weit entfernt zu bestrei
ten. Jeder Einzelstaat ist unzweifelhaft
! berechtigt, zu diesem letzten Mittel zu
> schreite» sobald die EeiUralregierung es
versuchen sollte, die ausdrücklich reservir
ten Souveränetätörechte anzutasten. —
Verfassungswidrigen Uebergriffcn der
Bundesregierung kann verfassungsmäßig
bewaffneter Widerstand geleistet werden.
Dagegen ist es der offenste Hochver
rath, den nnn sich denken kann, wen» ei»
. Eittzelstaat sich einer verfassungsmäßige»
W a bleut sch cidu » g nicht fügen
> wiU. Wurde sich die dentralgewalt auch
nur e i » m a l einen Widerstand aus
diese in Grunde gefallen lassen, so wä
re die Eonstitntion thatsächlich annullirt,
! die volle A n a r ch i e wäre fertig.
Der Präsident der Ver. Staaten, der
eS ohne Widerspruch geschehen läßt, daß
i» halbofficielle» Blätter» behauptet wird,
. er erkenne das Recht der Secession an ;
der Staatssekretär Eaß, der nichts als
i Thränen hat, wenn er hört, daß Süd
! Carolina gegen die Bundesverfassung re
! bellirt, die Minister Eobb und Thompson,
!die offentlichdenSecessionisten ihreSvm-
I pathie» zu erkennen geben, sie alle sind
.eine Bande eidbrüchiger Hochverräther,
! wen» sie die Treiiiiungsgelüste Süd Car
olinas begünstige».
Es wäre die Pflicht der Eentralre
gierung, wen» sie nicht sofort mit Gewalt
gegen die keimende.Revolutio» einschreite»
wollte, wenigstens gege» fernere Schritte
i» dieser Richtung ci» ernstes Woit der
Warnung zu spreche» und öffentlich und
unzweideutig zu erklären, daß sie durch
die Verfassung und die Pflicht des Amtes
gezwungen ist, solche» Umtrieben energisch
entgegegen zu treten.
Die Zeiten sind ernst. Wir müssen
Fraktur mit allen den Schurken spreche»,
die die Union vcrrathen und wären sie
! selbst die höchsten Beamten der Union. —
! Mögen sie nicht vergessen, daß das Volk
! da ist, sie zur Rechenschaft zu ziehe», wenn
durch ihre Schuld das Erbe der Väter,
die glorreiche Union, zertrümmert werden
sollte.
Das Volk hat bisher ruhig mit ange
! sehen, wie die ~alte Schlange," wie An
! drew Jackson einst den Schleicher Bucha
! mrn genannt, die denwkratische Partei i»
! Stücke zerschlug, aber es wird nicht ge
' duldig zusehe», sollte cr jetzt dasselbe Er
' perimcnt mit der Union versuchen.
Die Union soll und muß erhalten wer
.dei! —diese Worte leben fort in Millionen
Herzen. Haben wir auch keinen lack
! so» mehr, der mit starker Faust die Hy
! dra der Zwietracht niederhält, so schlage»
doch noch genug thatkräftige, muthige
j Männerherzen, bereit, die U»io» gege»
offciic Gewaltthat, wie gegen die schlei
chende Niedertracht zu vertheidigen.—
! Wehe dem, der sie anrastet!—(Prcße.
! ein durch Schießgewehr.
Vor einigen Tagen ereignete sich in
. Hellam Tannschip, ylork Eauntv, einer
jener fürchterlichen Unglücksfalle, wel
che aus unvorsichtiger Handhabung von
> Schießgewehr»'>i entstehen. Ein Mann,
Namens Michael clricklcr, war auf die
Jagd gegangen, und während er auf ei
nem Steinhaufen stand, mit feiner dop
pelläufigen Flinte neben sich, gleitcte die
selbe unversehens herab, so daß die Steine
!mit de» Drücker» in Berührung kamen
und beide Laufe sich cntluden ; der In
halt gieng in die Hand und den Unterleib,
! riß den Ballen seiner Hand hinweg, pas
sirte über den Unterleib und zerriß das
' Fleisch dergestalt, daß er, als man ihn an
rraf, sein Eingeweide mit der Hand zu
rückhielt. Wenige Stunden nach dem
Unglücksfall mußte er sterben. Herr
! Strickler hinterläßt eine junge Krau, sein
! GHicksiri z« betrauern.
Eine öwnije iiei Liurnstt.
Lincolns Einschlüsse; höfliche Briefe
c.ua dem Süden Cari il-atmen ; Gal
gen ; Tolel'. Teufel lind
. cr; Bittschriften i itabiiiekufiage.
Springsield, Jll., It. Nov. >B6O.
Denjenigen furchtsamen Herren, die im
Glauben waren, H.ncol» werd,? nach Art
und Weise der siegreichen incrikanischen
! Freischaaren.iencra.te ein Pronunciamento
, vom Stapel laßen, worin er einigen Hirn-j
.verbrannten Politikern zu liebe, die mit
Trennung weniger südlicher Staaten dro- '
hen, seine Politik auseinandersetzen wer-!
de, scheinen den zukünftigen Präsidenten^
- nicht zu kennen. Ich halte gestern das!
j Glück, eine Stunde lang mich mit dem-!
selben über die Trcnnungsangclcgenheit
zu besprechen und habe gefunden, 'daß er
zwar kein ''ehl daraus macht, daß der be
absichtigte Verrath ihm nicht gleichgültigj
- ist, jedoch ist er weit entfernt davon, durch i
j die Angelegenheit alarmirt zu fein und am'
Wenigste n ist er geneigt, den zwar
gut gemeinten, aber nichtsdestoweniger!
! höchst unzeitgemäßen Vorschlägen und!
! Rathschlägen einiger seiner Freunde auch!
-nur ein Haarbreit nachzugeben.
Er glaubt, daß sein Elfolg nur als
l Vorwand für eine sang st vorbereitete Be
, wegung benutzt wird, und daß seine Stel-,
lung bezüglich aller großen politischen'
Fragen—namentlich in Betreff der Skia-!
verei und ihrer näher oder entfernt liegen
der Streitpunkte Jedermann so klar
sein müsse, daß eine Eikiärung seinerseits
den bereits zu Tage getretenen hochver
räterischen Umtrieben keinen Einhalt
thun könne. Eine Wiederholung seiner
A»sichten, die von Millionen getheilt wür
den und Jedermann bekannt wären, der
sich einigermaßen Mühe gegeben, sie ken
nen zu lernen, würde ein Zeichen von
Schwäche sein, die er nicht in sich trage
und derenhalber er sich auch vordem Pub'
likum verdächtig zu machen keinen Grund
! habe.
! Er ist mit Recht überlegt und vorsich
tig in Beantwortung aller Fragen, die
! ihm vorgelegt oder an ihn gestellt werden.'
! Diejenigen, die seine Charakterfestigkeit j
und seine Willenskraft kennen, werden!
! nicht zweifeln, daß er als Präsident die!
! Grundsätze, die ihm durch den Willen desi
- Volkes vorgeschrieben und durch das In !
teresse der ganzen Union geboten sind, un- j
. beirrt und unerschrockenrurchfüliren wird.
! kenne, sagt er, die Gerecl ligkeit mei- i
! ner Sache und die gänzliche Grnndlosi'g-!
keit der vorgeblichen Befürchtungen, mit
denen man die Ruhe des Landes zu stö
re» sucht. Wenn ich das Amt eines Prä
sidenten antrete, 'verde ich so handeln,
-wie man mich früher gefunden nichts
weniger und nichts mehr als dies. Mei
ne frühern Erklärungen sind olme Vorbe
halt vor das Forum der Oefsenrlichkeit ge
bracht worden—sie sind oft genug wieder
holt worden u»d Selbstachtung und die
Achtung, die ich meiner Partei schulde,!
! machen mir eS zur P st i ch t, den erHobe-!
nen DrohullgenStillschweigen entgegen
!z uieyen.
Auf öffentlich an ihn gerichtete Briefe'
antwortet Lincoln in derselben Weise; in
! seinen zahlreichen Korrespondenzen mit
I Männern aus dem Süden, sowie seinen
Besuchein und auf anständig gehaltene'
! Anfragen giebt er nur solche Versichcruii--
. gen, die mit den oben ausgesprochenen An -
sichten und der Parteiplatform, auf der
er fußt, im Einklänge stehen.
Als ich Lincoln besuchte, fand ich ihn
gerade mit Lesen beschäftigt. Er hatte!
eine Schrift vor sich, die die Geschichte der !
im Jahre 1>32 versuchten Nullificatio»
behandelte und die DiScussione» über die.
berühmten sogenannten ~Force BillS"!
und die »och berühmtere Proclamation
des Generals Jackson enthielt. Die Be
merkungen, die bei dieser Gelegenheit von !
i seiner Seite fielen, bin ich nicht befugt,
.wiederzugeben, doch mögen Lincolns!
! Freunde versichert sein, daß derselbe, ob-!
- gleich er nicht in eine Nachahmung des al
ten Haudegens verfallen will, von der
! Natur doch mit der nöthigen Einsicht,!
.Ehrlichkeit nnd Festigkeit begabt ist, die!
' die Administration des!>lld Hikorn zu ei-!
i ner der hervorragendsten und besten in
dieser Republik stempelten.
Ich habe bereits erwähnt, daß Lincoln,
eine ausgedehnte Korrespondenz mit dem
Süden.führt. Viele der Briefe, die aus !
dem Süden kommen, sind sehr merkwür-j
diger Natur und werth, daß sie dem Lan
de vorgelegt werden. Unziemliche und
unfläthige Briefe, deren sich jeder an
' ständige Mann schämen würde, sind in .
Masse vorhanden, schon die Postmarken
! zeigen deutlich, daßdieSchimpflerika nicht
blos auf dem Billingsgate Fischmarkte
! zu London oder in den Five Points oder
!in Eapitän Rinider's Office, sondern
-auch hier gehörig ausgebeutet wurden.—
j Unglücklicherweise verräth die zierliche
! Handschrift oft Männer von Erziehung,
.wenn auch baar jedes Auslandes. In
vielen dieser Briefe wird Lincoln mit ei-!
- nem schrecklichen Tode bedroht, jedoch sind
giese Briefe, wenn auch hie und damit
einem siguirte» Namen versehen, ano
nym.
Einige dieser Briefe, di< Lincol» ci»
! schleuniges und vorseitiges ..Abmücken" !
! versprechen, sind mit Hieroglvphen un-'
! terzeichnet, die angeblich blos dem ~Hei
lige» Orden" oder der „Südlichen Brü
gerschaft" bekannt sein sollen. Einige
wenige sind mit Zeichnungen versehen;
sie führen uns Lincoln vor Auge, wie er
am Galgen baumelt, oder wie er mittelst
eines Srilets gemeuchelt oder durch den
Schlag eines Äntzstrahls dem undaukba
rem,,Diesseits" entrissen wird. Auf kei
ner dieser Randzeichnuiigen fehlt aber der
! unvermeidliche Freund mit dem Pferde
fuß, nämlich der Teuf e l. Mit einer
große», dreizackigen Gabel ver, ehen, be
fördert der unerbittliche Höllenfürst den
armen Lincoln in den schrecklich qualmen
den Flammenpfuhl—blos deshalb, weil
er eS gewagt, die Sklaverei für ein Ue
bel zu hallen. Trotz dieser schrecklichen
Briefen ist Lincoln gutes Muthes. Er i
weiß, daß die Urheber derartiger anony- i
men Briefe nicht zu fürchten sind u: d legt 5
alle diese Dokumente bei Leite, um die-.
sieden, wir rr sagt, in künftiger Zeit als .
Belege und Illustrationen zur komischen
Seile seiner Administration ronveisen zu
können.
Mit Gesuchen um Aemtern wird Lin
coln reichlich b.''>a.h". ,D.e p>.lit!sre Wich
tigkeit der Ae nt.rsuchende i spielt natür
lich fast in jedem oieserßrief.' eineHrupt
>rolle. Lincoln will indessen uich.'s vo»
! vorläufigen Versprechen wisse». Weder
! hoh.m noch niedern A cm terbewerbern macht
!er Hoffnungen. Zuweilen halt cr mit
tüchtigen Männern der Partei Conferen
ce», um sich vorläufig über den Charakter
' der Bewerber um die Posten, auf denen
die meiste Verantmortlichkeit ruht, auf
! zuklären. Er erklärt, sich nicht mit der
Besetzung jeder Postmeiste.stelle zu befaf
! se», sonder» es den betreffenden Departe
j mentschcfü überlassen zu wollen, sich tüch
tige Leute zu wählen. Die uneigeiinützi
! ge» Patrioten, dere» Gesuche duzendweise
bei Lincol einlaufen, habe» nur ihre Zeit
verschwendet.
Was die sogenannte» ~Cab!»etmacher"
' bctrifft, so sind ihre Conjekture» höchst
überflüssig. Mögen sie auch zufällig auf
eine» Name» stoße», der vielleicht später
i» Berücksichtigung kömmt —Lmcol» hat
! vorläufig selbst »och keine Wahl getroffen
. und läßt sich vernünftigerweise Zeit dazu.
So weiß man hier nichts von einem Ein
tritte Bell'S in das Cabinet. Männer,
, die Fenzriegel spalten, kitte» keine Schei
ter wieder mit Lehm oder Spaulding's Leim
.zusammen. L.ncoln w.rd zuverlässige
Leute aus der Partei nehme», der er an
gehört, und nur da eine Ausnahme ma
chen, es dem öffentlichen Besten am
Angemessensten findet.
Was die SecessionSbewegungSfrage be
trink, so wird Lincoln dieselbe, falls sie
bei seinem Amtsantritte noch Lebensfä
higkeit hat, auf kürzestem Wege zur Ent
scheidung bringen, ohne in Ungerechtig
keiten zu verfalle». Er wird i» alle»
seine» Handlunge» kurz und entschlossen
sein u»d seinem hohen Amte Ehre machen.
Der H i » t e r w ä l d l e r wird vor
wie »ach auf den Namen u»d Ruhm ei
gnes zweiten Cineiiuiatus Ansprüche ma
nchen könne». —(Freie Zeitung.
Su.lie.na» und seine Minister.
! Aus W ischmgto» wird mitgetheilt, daß
! mehrere Minister Biichanans im Begriff
! seien, ihre Stellen niederzulegen, weil sie
!mit den Grundsätzen, die der Präsident
i in seiner bereits abgefaßten Jahresbot
schaft entwickelt hat, »icht übereinstim
' men.
Der Präsident soll nämlich in seiner
Botschaft von der Ansicht ausgehen, daß
!er als das Haupt der Bundesregierung
eidlich verpflichtet sei, die Constitution
aufreckt zu erhalte» und die Abführung
der Bundesgejetze zu überwachen. Die
! Idee, daß einzclne Staaten das Recht
hätte», friedlich auü der U»io» zu trete»,
-erklärt er für eine» Irrthum, dem cr mit
aller Macht entgegentreten müsse.
AIS der Präsident in einer am W. Die
i seS abgehaltenen CabinetSsitzung die Bet
' schaft de» Minister» vorlegte, seil sich
! über die Stelle in derselben, die daS Recht
!oer «Tecesllon oernssc, eine T-lsseieiij leer
Ansichten gezeigt haben. Die Minister
Cobb und Thompson hätten sicb
- nämlich im entgegengesetzten Sinne aus
gesprochen, daß nämlich die Constitution
nichts als ein Vertrag sei, der jeden Au
genblick von einem dcr contrahirenden
! Staaten durch die einfache Erklärung,
gaß rr sick) zurückziehen wolle, ausgelost
-werden könne, ohne daß die Bundesregie
rung etwas dawider haben dürfe.
WaS Buchanan unter diesen Umstän
den thun wird, ist noch nicht bekannt. —
Wir fürchten sehr, daß er, obwohl seine
Ansicht vo» de» übrige» Mitgliedern des
! Cabinets, den Herren Caß, Black, To»
cey und Holt getheilt wird, auch di?6mal
sich durch "die Drohungen des Südens ein
schüchtern und bewegen lassen wird, den
- pflichtvergessenen Verräthcr an der Union
-zu spielen.
ES soll uns feeue», we»» wir unS täu
schen, allein seine ganze bisherige Lanf
. bahn läßt uns nichts Anderes erwarten.
(Preße.
Freund Jung vom „Libanon Demo
grat," ist ein glücklicher Drucker, dem es
! scheint'S an guten Freunde» »icht fehlt.
' Hört nur was er sagt:
~Es ist der Beruf der ZeitungSdrucker
das Thu» u»d Treiben der Welt zu be
richten wie eS ist, und oft müssen sie be
. dauern daß sie genothigz sind, so viele
! schlechte und so wenig edlen Handlungen
.ihrer Mitgeschöpfe aufzunotiren. Es
! macht uns daher besonders Vergnügen,
heute einmal im Stande zu sein, eine
! besonders edle That zn berichten. H".
Henrn Broß von Union Taunschip. ist
der Mann, dcr sich durch eine musterhafte
Handlung ausgezeichnet hat. Er hat
u«s, nämlich dem Herausgeber des Liba
non Demokrat, einen lebendigen Welsch
! Hahnen verschenkt der uns als Christtags-
Braren dienen soll. Derselbe ist kein
kleines, mageres Thierchen, sondern ein
großcr, langbeiniger, munterer und kup
ferglä nzenderHahnen,welche» hinreichend
sein wird unsere ganzeFamilie
wenigstens drei Tage lang zu sättigen.—
Es scheint, als freue sich der Welschhahnen
! selbst, daßerdieEhrehat zu einem so edlen
Zwecke benutzt zu werden, denn er trägt
seinen Kopf hoch und ist gut zufrieden mit -
seiner jetzigen Heimath."
LVül dige Su»dc>'gene>sse».
Die National demokratische» Boluu
teers von Waschiiigton, D. C-, habe» sich
erböte», den Bürgern von Süd-Carolina
zu Hülfe zu eile»'. Dcr Abschied vo» ih
rer Hei mach wird d iesen Kerls nicht schwer
werden, de»» eine große Anzahl derselbe»
sind von den Waschiiigton Gerichte» we
gen der niederträchtigen Zerstörung des!
republikanischen Wigwams in Cnminal-
Uiitersuchuiig gezogen und wenn sie blei-
ben, würde das Gefängniß ihrer warten.!
suci ana» bat fni-Lincoln gestimmt! !
Ist daS möglich ! —Ja wohl. Freilich!
nicht dcr altc Schleicher im Weißen Hau-!
se, aber ei» kleines Städtchen in Wiscon
sin, daS nach Buchanan genannt ist, gab!
100 Stimmen Mehrheit N'ir Lincoln,—
Hurrah für Buchanan!
lll/' Pitts b u r g, 15. N ovem ber.
Eine Art ägvtischer Finsterniß hatte sich
gestern über ganz Pitt'-burg und einen
großen Theil von Allegben.) Citv gela
lgert. Schon zu einer ftühen Moigen-
stunde zog sich ein dichter Nebel über der
Stadt zusammen und verdunkelte im Ver-
ein mit dem auSden unzähligen Kaminen
l und Feueressen heroorqualnnnden Rauch
!die Atmosphäre dermaßen, daß cs fast
! »»möglich war, selbst auf der Straße Ge
genstände auf cine Entfernung von 20
Fuß zu unterscheiden. I» allen Läden,
Fabriken, Geschäftslokalen und Wohn
! Häuser» brannte Gas während des gan
! ze» Vormittags und gegen Mittag hin
schien sich die Finsterniß erst noch recht
handgreiflich machen zu wollen, denn
Rauch und Nebel senkten sich tiefer und
schlösse» alles Licht vo» obe» ans. Es
guckte,,grause!ich" aus und anstatt im
! Mittag wähnte man im Beginn derNacbt
!zu stehe». Eine Stunde später aber
! wurde es Heller und den PittSburgern,
! welche besonders helle Lokale inne haben,
! war es dann vergönnt, ihr Gas wenig
stens auf ein paar Stündchen abzudrehen.
Somnambul i,im im.
I» Plymouth, N. H., lebt ein kränk
liches Mädchen, das von der Sucht, im
Schlafe zu wandeln, ergriffen ist. Sie
pflegt bei ihren nächtliche» Promenade»,
machen, die nicht »iet u»d »agelfest sind,
mitzunehmen und in geheime» Schlupf-
Winkel» zu verbergen, so daß man sich
genöthigt gesehen, sie einzuschließen.—
i Vor ein Paar Wochen verschleppte sie in
! deß auf diese Weise eine goldene Uhr. —
! Ihre Angehörigen ließen ihr nun volle
, Freiheit und beobachtete» sie, um womög
iich wieder in den Besitz der Uhr zu ge
langen. Kürzlich nun wandelte sie wie
der im Schlafe und ihr Bruder folgte ihr.
Sie ging an verschiedene Plätze, wohin
er sich nicht getraute, doch zeigte ihm der
j Moiidschci» den Pfad, de» sie einschlug.
! Endlich kletterte sie auf einen alten Baum,
der über einen Bach herüberhing, stand
! aufrecht auf seinen Wipfel und, sich nie
derbeugend, holte sie aus dem Stamme
die Uhr hervor, worauf sie auf festen
! Boden zurückkehrte, und vo» ihrem Bru
ger geweckt wurde, der die Uhr i>, Em
pfang »ahm.
IVill si.l' '» Tcde hungern.
Wm. Blue, ei» Falschmünzer, der in
dem Gefängnisse zu Lasayette, Indiana,
! sitzt, machte den Versuch, sich auszuhun
gern. Die sein Vergehen begleitenden
Umstände erregten Mitleiden ; cr ist kein
ge sibuiter Verbrecher, sondern ein Novize.
Oft hatten verdächtigeCharaktereihm zu
aemuthet, sich an der Verfertigung, Ver
kauf und Umlaufsetzung falscher Münze
zu betheiligen, aber eben so oft wies er
solche Antrage mit Unwillen ab, bis end
lich Arbeitslosigkeit und der Drang, im
kommenden Winter für seine Familie zu
sorgen, ihn in der üblen Stunde wieder
holter Versuchung zum Fall brachte. —
Nur 21 Stunden waren verflossen nach
dem A ttSgeben der ersten falschen Münze
und er wurde arretirt und festgesetzt.—
freiwillig die Haft :nit ihm, aber selbst
ihre tl ränenvollenßitten können ihn nicht
-bewegen, genügende Nahrung zu sich zu
nehmen.
! »Line Nlntter «cdtet il,rc» Solm.
! 'Am 3ten August würde in einem Dorfe
in Bulg nien eine Frau gehängt, die ih
ren eigenen Sohn ermordet hatte. Die
ser kam nach eine! Abwesenheit von vielen
Jahren aus Constintinopel nach Hause
izurück und hatte ein beträchtliches Ver
- mägen erspart. Um seine Eltern am an
dern Morgen desto stärkerzu überrasche»,
gab er sich incht zu erkenne» und legte sich
schlafe». SeineMutter, ein verworfenes
Weib, erschlug ihn im Schlafe mit einer
Art, nahm das Geld und verbarg es.—
Als aber am nächsten Morgen ihre Tech
. ter aus dem Dorfe kommt und nach ihrem
! Bruder fragt, der sie A bends zuvor besucht
. hatte, wird Kato, so hieß die Mutter tod
tenbleich und gesteht, daß sie den Sohn,
den sie für einen Fieniden gehalten, er
! mordet habe.
sl?Eine schreckliche Geschichte ereigne
te sich neulich in Marion Co., Californi
en. Eine Anzahl Cameraden wurden
berauscht, als sie sich damit belustigten, ei
nem ihrer Zahl die Kleider mit Whiskey
naß zu machen ; endlich zündeten sie seine
Kleider auch an, und ehe sie wieder ge
loscht werde» konnten, war er zu Tode
gebrannt.
Der Vergiftlingoprozeß >" Hamp
schirc.
P orts m o u t h, New Hampschire,!
I!1te» November. Der Prozeß gegen R.
S. Richards»» u»d Frau Sarah An»
Healys, angeklagt, den Ehemann der letz
teren ermordet zu haben, endigte heute mit
Freisprechung der Frau, während Rich
ardson zu dreißig Jahr Zuchthaus verur
! theilt wurde.
a s chin gto n, Nl. ?!ov.—
Richter Wanne vo» der Supreme Court!
in Savannah hat einen Brief an einen
Freund in Waschington geschrieben, inj
welchem er versichert, daß vier Fünftel der
Bürger von Savannah gegen die Seces
sion sind.
! -2!>. November ist nicht allein
in Pennsylvanien, sondern auch in Neu- -
Vork, Massachusetts, Maine, Connecti
cut, Neu Hampschire, Neu Jersey Mi
chigan, Ohio, Indiana und lowa als
DankgebungS-Tag festgestellt worden.
- Präsident Tyler, dcr jetzt 75
Jahre alt ist und kräftiger und gesunder
aussieht als wie er das Weiße Haus be
wohnte, wurde vor zwei Monaten mit
einem Töchterlei» beschenkt.
0,0 0 > B ü ff e l 112 e ll e sind im!
Laufe dieses Jahres nach St. Louis ge-!
bracht worden. Diese Felle, die bekannt
lich zu Schlittendecken w. benutzt werden,
wurden alle von indianischen Squans ge-.
gerbt, da die Männer zu stolz sind, um
«ich jemals mit solcher Arbeit zu befassen.
ist besser mit einem guten Men -
schen in einer armen Hütte zu sitzen, als
mit Narr in einrm reichen Palaste. -
Hemeiiiui'iliittt'!?.
Gute Ställe für Kühe
! Jetzt, wodas kalte Wetter einfällt, mö
gen die Kühe, besonders die Milch geben-
den, alle nöthigen Alifmcrksamkeit erhal
> ten. Sie sollten gute Stallu'.ig und Füt
terung bekommen. Die Ställe sollten
!! ziemlich wann, gut gelüftet, reinlich und
! »ntder erforderlichen Slreu versehen sein,
i Außer dem gewöhnlichen FüttelN und
tränke» sollte es den Thiere» noch beguem
' gemacht werde». Dieser Gegenstand kann
! kaum zu hoch angeschlagen werden.
Dann in Bezug auf daS Futter; ein
' Theil ist natürlich Stroh, Heu und
Welschkornstengel; allein zu eiwalte»
' daß die Kühe bei solch magerem Futte
viele Milch gebe» solle», ist Thorheit.-
Tie muffen eine Anzahl Rüben, geschiiit
. tenes Clroh und Kornstengel mir etwa«
. Getreideschrot erhalten.
Ein „Lieblingsgericht" für Vieh is
'! Folgendes: Heu oder Stroh
' oder Stengel in Stücke, nicht länger als
einen oder anderthalb Zoll, dies wird in
' einen Zuber gethan und siedendes Was
ser darüber gegossen, dann etwas Salz
zu gegeben und das Ganze mit Kleie oder
, Getrejdeschrot bedeckt, um den Dampfzu
. rückzuhalten. Ist es kalt, so wird es in
Mahlzeiten zu einem Büschel auf einmal
verfüttert. So gut dies auch ist, so soll
' te doch von Zeit zu Zeit damit gewechselt
, werde», denn Kühe lieben Abwechslung
so gut wie Menschen. Kühe sollten die
, Woche I—3mal Salz bekommen. Bei
schönem Wetter mögen sie in einem nahen
. Hofe herumlaufe», welcher von den Sei
te» wenigstens durch bedeckte Schoppen
beschützt ist. Und dieser Hof sollte einen
Behälter mit laufendem Wasser oder Trog
haben, welcher beständig von einer Pum
pe aus gefüllt wird ; das Erste ist das
Beste.
Spart die Banml'lätter auf
Wenn Bruder Jonathan so sparfan
mit dem Dünger umginge, wie I. Bull,
. dann würde er ein besserer Bauer sein.—
'Niemand glaubt cs, bis cr cS gcsehen hat
wie sorgfaltig englische und europäisch
Landwirthe und Gärtner mit Jeglicher
umgehen, was zu Dünger verwände!
werde» kann, und das ist ein Grund fü
die Ueberlegenheit in der Landwirthschafr
, Nun laßt uns wiederholen, daß win
oft aesagr haben, daß wenige Stoffe si«
! zu Dünger besser eigne», als faulcntN
, Blätter. Sie habe» kaum eiiie» geringD
, ren Werth, als Stalldünger. Man sa»H
melt sie jetzt, im Monat November, eil
sie vom Schnee bedeckt werden. Sie lil
gen in großer Menge überall, zumal jW
. Walte auf Hlufe» u»d Wiiidwehe» al
. der Straße; ebenso längs der Fenzen uiW
in jedem Hofe. Das Waldland sollW
, von denselben nicht ganz rein gekehrt we>
. den ; allein ohneZweifel enthalt das La»
. jedes Bauers mehr von denselben, als D
Zeit finden kann, heimzuführen. M.W
, recht oder kehrt sie mit einem starken BiW
, kenbesen zusammen. Sie werde» auf eW
! nen Heuwagen geladen, mit Seite»brc>
.tern so hoch als möglich aufgeladen ; mcW
i bekommt kaum ei» zu schweres Futer.->
' .Man bringt sie heim und benutzt sie zM
- Unterstreu für Pferde und RindvielM
der Dünger wird da»» auf den CempoM
- Haufe» im Stallhofe gebracht; er wiM
, aiigeivendet um zarre Rübe», GesträucW
, u»d Pflanze» im Winter damit zu bedeW
!en. Erdbeeceiibeete werden unter einM
.. so warmen Decke fröhlich gedeih.». UM
, jede» Preis, spart die Blatter auf uW
.! benutzt sie.
(?in Loch im Stalle
Nnht ein Loch im Dache, obgleich
daS schlimm sein würde, sondern im Fu^
> boden, welches fchliminer ist, und ncM
. viele andere Locher zwischen den BohleM
. Wie kail» - " »»lassen ? Weir»W
l macht ma
als moglit
! hinter de» W ll
ll rin i» d
leite» odei i» » , W
oder anderer absorbirenter
oder an der Stelle dieser
möge der Fußboden wohl mit Stroh,
Gerberlohe,Sägcipähiien, GipS oder
derem trockenem absorbircndcm MaterW
bedeckt iverden. Jedermann wird einW
hen, daß dadurch fast aller Urin für »iiW
liche Zwecke aufgespart und die Luft
stalle angenehmer und gesunder für
Vieh und seine Eigenthümer gemaW
weide. Die Wichtigkeit diejer
' rung wird klar werden, »renn wir
ke», daß die flüisige Eekletion einer KW
zwischen 900 und 1200 Gallonen
! Jahr schwankt. Und diese FlussigkeitW
iveichvoller, Pfund gegen Psund/als W
festen Exeremente.
Wie wir schon oft gesagt haben, I
Chinesen, sowie europaische
darunter die Deutschen, heben diesen
ihres Düngers mit viel größerer
fält, als die Amerikaner auf. Sie
den lieber Silbern,linze» durch LocherM
ihren Taschen schlüpft» laffen, als , ieM
- Dünger durch Locher im Fußboden ihM
Stalle aussickern lassen. Ohne ZivnM
lassen die Amerikaner jährlich viele DiW
lionen Thaler auf diese Weise verlos
gehen. Freundlicher Leser, wie viel
du auf diese Weise verloren gehen ?
(Amerikanischer Agrikulturist«
Tie uns umgebe,ide lebendige IVeli^
Agassiz und Gould schätzen, daß es
nigstens 250,0l)t) verschiedene Arten I
bendiger Thiere gebe. Wenn wir
Augenblick über die Zahl der
nachdenken, welche zu jeder Art geHort,W
fangen wir an, uns eine schwache VorstW
lung von der Menge belebender WefenW
bilden, welche diese unsere Erde
kern, welche in sich selbst nur ein
Planet eines Gliedes im großen SoiiniM
snstem ist. Wir sage», eine
Vorstellung," denn wer kann die GröM
der Zahl begreifen, welche nothwen»
wäre, um die Individuen einer einzigM
Spazies zu umfassen, z.B. des VicM
unter den Vierfüßlern, oder der
unter den Vögeln, der Haringe unter
Fische», der Hausfliegen und Ausguß
unter den Insekten—von welchen doch
des ein lebendiges, athmendes,
gen suchendes Thier ist.—(Am. Aguk.M