Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, August 01, 1860, Page 2, Image 2

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    Lecha Cannty Patriot.!
Allcntaun, Pa., August t.
Republikanische Ernennungen.
Für President:
Achtb. Abraham Lincoln,
Vom Staat Illinois.
Für Vice-President:
Achtb. Hanullial Hamlin. !
Vom Staat Maine.
Für Gouvernor'
Cot. Mdrew Curttii,
von Centre Caunty.
Für Prefidcnten-Erwäbler:
Senatorial - Erwähler :
James pollock. Northumbtrland Caunty,
LHomav M. Howe, Alltghcnp Caunts,
Representattve - Erwähler t
i. Edward C. KniM, !
Ä. Rvbcrl >?. King,'
Henry Bumm,
4. Robert M. Fkust,
!i. Rathan piNS,
«. John M. Broomall, j
7. Jame« W, Fuirer,
8. L-oi B. Smith.
0. W. Chrii?, !
V 2. Thomas'
lii. Fran,. «. Penniman >
! 14. »lvlse« Mcrcur. !
Is>. Georg« NriUer,
> IIZ. N. B. Sliarrc.
l 17. Daniti O. Takr, !
lB. Saiiiuci Calvin, l
I IS. Ccwan,
2». W»>. McK<nnan,
! SI. John M. Kirkpalrick i
!A. ZameS Kerr,
! 98. Richard P. Rebcris,!
! 2Z. John iSricr.
Die CMnl«i-Versammlung.
Am nächsten Samstag, als den i
gust, findet, wie man aus einer andern!
Spalte der heutigen Zeitung vernehmen
wird, eine Republikanische Caunty Ver
sammlung am Gasthause von B. F. Bei
sel, in Ober - Macungie Taunschip, Le
iha Caunty, statt, und zwar für den End
zweck Borbereitungen auf die nächste!
Wahlen zu treffen. Die guten Republi-1
Zaner von allen Theilen des Cauntys.
sollten es nicht vergeßen derselben beizu
wohnen, indem man dann, nachdem die!
Gesinnungen von allen TaunschipS und
Boroughs eingezogen sind, beßer
Zheilen kann, welche Mittel und Wege die!
geeignetsten zur Beförderung der Repub
likanischen Grundsätze, so wie des Ge
meinwohls überhaupt, sein mögen. Es
sind die kommenden Wahlen in der That
sehr wichtige Wahlen, bei welchen unsere
Gegner, trotz ihrer Streitigkeiten, alle ih-
re Kräfte anstrengen werden uuS, wenig
stens in gewißen Theilen der Union, zu!
besiegen, indem es ihnen bewußt, daß den
Stimmgebern die Thatsache bekannt ist,!
daß sie von der demokratische» P .rthei,!
5n Bezug auf einen beschützenden Tarifs,
schändlich betrogen und gehumbugt wor-
Sen, —daß es unter Eid bewießcn worden j
ist, daß die Lieders unserer Gegenparthei
sich die schlechtesten, schändlichsten und i
<orruptesten Verschwendungen, und Be !
raubungen an unserer Schatzkammer,!
Wahl-Bestechungen und Betrügereien so
wie Fälschungen haben zu Schulden kom-!
men laßen, —daß uns durch Demokraten
>all»in ein unerträglicher Staatslar auf.
den Hals regiert wurde—daß die Demo-!
kraten dieses Caunty regiert haben,
unsere Canntyschuld zu einer ungeheuern!
Größe Herangewachse» ist, und schon letz
tes Jahr der Caunty-Tar erhöht werden
mußte. Die Stimmgeber haben also bei
i>en nächsten Wahlen zu entscheiden, ob sie .
obiges Verfahren der Lieders unserer Ge!
<ze»parthei gut heißen oder nicht. Und
>o haben sie zugleich nochmals zu entschei
den, ob sie zu Gunsten der Ausbreitung
der verhaßten und sündlichen Sclaverei!
sind, und ebenfalls ob sie freien H a n
d e l oder einen des ch ü tz e n d e n T a-
r i ff haben wollen. Wer zu Gunsten der
sbengedachlen Corruptione», für
Sclavenst.iaten und su. si.ien Handel
ist, geht natürlich mit der zersplitterten
ieinwollcnSen demokratischen Parthei —
und wer gegen gedachte Räubereien, Ver
schwendungen und Fälschungen, »verge
ben die Ausbreitung der abscheulichen
Menschen - Sclaverei und wer für einen
beschützenden Tariff ist, kann seine Ge
fühle durchaus nicht austragen, wenn er
nicht mit der Republikanischen Parthei
stimmt. Ja näher, es ist die kommende
Wahl ein Kampf zwischen unserer Par
thei, die Grundsätze hat, und unserer Ge
genpartei, die keine hat—ein Kampf der
Ehrlichkeit auf unserer >seite, gegen ver
übte Unehrlichkeit durch die Lieders unse
rer Gegenparthei—ein Kampf zwischen
der Republikanischen Parthei und der
Sclaverei,—ja ein direkter Kamp/ zwi
schen der F r e i h e i t und derScl a
verc i—oder ob Freiheit oder die Scla
verei erweitert werden soll—auch
soll es ferner entschieden werden, ob man
für hohe oder niedere Caunty-Taxen ist 5
und wir frage,;: Wer wollte da nicht
thätig gefunden werden auf der
E h r l i ch k e i t, der F r e i h e i t, des
Landeswohls und niederer
Taren, gegen die Waschington Spitz
bubereien, gegen die barbarische S c l a
ve r e i, gegen dießuination derbesten
Intereßen unseres Landes, und ge
gen die unnöthig hohen Caunt y-
Taxen ? —Wohnt daher recht zahlreich
bei, und laßt uns wenigstens unsern An
theil dazu beitragen, um unsere liebe
Union, unsern lieben Staat, so wie un
ser liebes Caunty aus den Händen der
verschwenderischen und corrupten Lieders
der demokratischen Parthei, aus den Hän
de» der Freihändler, der südlichen Neger--
rreiber und ihren nordlichen Agenten und
Aemterjäger zu halte.».
ZLieLensusberichte aus Illinois,
die bereits in Waschington eingegangen
sind, weisen klar und deutlich eine Be
völkerung von I,Boo,oooSeelen auf, ge
gen BLI.(M im Jahre IBÄI
IVnrum hlmdett «mmgegen sich
seM?
Selbst abgesehen von den
Spitzbubereien, verübt durch die Lieders.
unserer G/genparthei, wie beeidigt vor?
der Covode Committee zu Waschington—>
hat die demokratische Parthei die Verei
nigten Staaten, inHinsicht von freiem j
Handel, auf ein? solche Weise regiert, 5
daß, hätte ein einzelner Bürger seine ei-!
Gene Angelegenheiten auf die nämliche ru
inirende Weise gehandhabt, so hätte man
ihn sicher für nichts anders als einen Thor
niedersetzen können. Wie die nämliche
Parthei ebenfalls diesen Staat regiert
hat, dies ist unsern Bürgern schon langst
bekannt, denn, wohl haben sie es auSge
funden durch die v i e l e n M i ll i 0-
n e n von Thalern die ihnen als Taren
aus den Taschen gepreßt worden sind, um
damit politische Schleifsteindreher und
Blutsauger zu mästen —und wäre es nicht
für die wenigen Republikanische Regie
rungen gewesen, welche in der Zwischen
zeit in Gewalt gewesen sind; denn unter
eiuer derselben ist das Sinking-Fondge-
setz paßirt worden; so wie für die späte
ren Bemühungen der Republikaner, so
waren auch sicher immer noch keine Aus
sichten vorhanden, daß das Tarbezahlen
für Staatsschulden einen?Man-
nesalter ein Ende nehmen würde.
> nicht nur allein in de» Vereinigten Staa
ten und in diesem Staat waren die Re
gierungen unserer Gegner von jeher fühl
! bar schlecht und verschwenderisch, sondern
! dies war gleichfalls in Lecha Caunty der
Fill, wie dies kein ehrlicher Mann be
- streiten wird, u»d wie dies die Tarbezah'
-ler auch schon letztes Jahr erfahren ha
lben, indem unser Caunty' Tar zu einer
unverzeihliche» und enormen Summe er
höht werden ist. Es ist doch sonderbar,
und eS scheint wirklich als hätten unsere
Gegner eine wahre Freute daran, das
Volk zu drücken—denn so wie es die Re
publikaner so weit gebracht hatten, daß
wenigstens Aussichte» vorhanden sind,
daß der Staatstar bald niederer werden
muß, fiengen unsere Gegner wahrlich letz
tes Jahr schon an, den Cauntytax zu er
höhe». Aber nicht nur in Bezug auf das
Thun und Treiben der Caunty-Commiß
io.iers ist Ursache zur Klage vorhanden,
sondern gleichfalls hinsichtlich unseresPre
sident-RichterS haben wir sehr viele Kla
gen laut werden hören. Hatten wir auch
i» dem Achtb. H e n r y D. M a r w e 11,
nicht eine» der allerbesten Richter im
ganzen Staat P. iinsylvanien ? Warum
»rollte man ih» dann nicht länger haben?
Die Antwort ist ganz einfach die: Weil
ler ein Republikaner, und somit
ei» wahrer Freund der Freiheit war. —
Unsere Courtgeschäfte zeigen u»S ganz
deutlich, wen wir jetzt haben —u»d Alle
unsere Bürger wißen dicS ebenfalls wohl
' genug, ohne daß wir ihne» fernere Aus
kunft, in Bezug darauf, zu geben nöthig
h.iben.
! Stimmgeber! Ihr könnt eS nicht hel
fen, Ihr müßt es sehen, daß schon seit vie
' len Jahre» sehr thörigt und unverzeihlich
! bei unser» Wahlen gehandelt worden ist
i —indem es der demokratischen Parthei er
! laubt wurde fortzuregieren, trotzdem daß
! sie so betrügerisch und verrätherisch ge
j handelt Und »nS »>brc>,>U, >c-ic Ulli
! Hinblicken, schändlich in Schulden gestürzt
! hat. Könne» wir aber die Negierer al
! lein dafür blamiren ? O nein— denn auch
! Diejenigen die gegen Beßxrwißen mit ih-
I ne» gestimmt haben, haben ihren Antheil
! an der Schuld zu tragen, weil sie jedes
Jahr durch ihre Stimmen ihre Zufrieden
! heit mit den Uebertretungen der Beamten
j an den Tag gelegt, und ihnen somit das
Z Recht gegeben habe», noch mehr von den
Bolksgetdern zn verschwenden und zu rau
ben. Wenn nun die Stimmgeber dies
!auch fernerhin zu thun gedenken, dann in
der That haben sie kein Recht über die
Regierungen unsererGegenparthei zu kla
!gen—obschon sie auch so schlecht sein mö
gen, daß sie nicht schlechter werden können.
Wie schön konnte man aber alles gestal
j ten, wenn nur die Stimmgeber allein für
i ihre eigene Interesse» und das Wohl deS
! Lande's besorgt wären—ja welche herrli
! che Regierungen könnten wir doch haben ?
Stimmgeber oder Tarbezahler! Wir
j müßen eine Veränderung bezwecken—wir
! müßen wieder zu den gute» alte» ehrlichen
! Zeiten zurückkommen —und wir müßen
die Verschwendungen und Diebereien,
welche an unsern Geldern durch die Lie
ders der demokratischen Parthei verübt
werden, einstellen, und nicht eher nachlas
z sen, bis wir die gewünschte Sparsamkeit
!u»d Einschränkung bezweckt haben. Daß
iwir dieS aber nie bezwecke» können, so
lange die demokratische Parthei in Ge
walt gehalten wird, öder erlaubt ist zu
' regieren, dies ist allen unsern Lesern schon
Klängst bekannt. Wollen Diejenigen die
bisher mit der demokratischen Parthei ge
stimmt haben, die ehrlich sind, und sich
'nun von den großen Vergehungen ihrer
! Partheiliederö überzeugt haben, nicht schon
bei de» nächsten Wahlen, dadurch daß sie
für L i n c 0 l n, H a m l i n, Curtin
und das Republikanische Caunty - Ticket
! stimmen, den Anfang mit den g'edachAm
Reformen machen ? Wir hoffen, vertrau
en und fühlen überzeugt, daß in Penn
,' srlvanien, u»d besonders in diesem Caun
ty, von Vielen der Anfang schon bei den
! nächsten W ihlen gemacht werden wird,
und zwar dadurch daß sie ihre Stimmen
für keine andere als Republikanische—
und für alle Republikanische— Candid
aten abgeben werden. Umd geschieht dies,
' so darf man sicher daraufrechnen, baß die
! guten Früchte sich bald zeigen werde»,
und daß sich der Zustand der Dinge in nur
kurzer Zeit ganz anders, und aber auch
gerade ncG» Wunsch, gestalten wird.
501. Andrew G Curtin.
Ein Artikel geht jetzt die Runde der
kleinsten und unbedeutendsten Loko Foco
Zeitungen—in de» respektablen durchaus
! nicht, denn die Editoren derselben wür
de» sich schämen so was ihren Lesern vor
zulegen—daß Col. Curtin die Deut
schen, in einer Rede, die er im letzten Mai
.in Bellefonre gehalten, auf eine ganz ge
meine Weise beschimpft habe. Daß dies
schändlich gelogen ist, kann jeder selbst
ersehen, wenn er den Artikel nur ansieht.
Zudem ist derselbe auch schon ehedem, auf
Autorität, gänzlich umgestoßen oder dem
selben widersprochen worden, welches aber
die gedachten böswilligen Schmierer nicht
ehrlich genug sind ihren Lesern kund zu
thun. —Nujl wir erklären jene Geschichte
hier nochmals als erlogen, fordern gedach
te Scribbler auf ihre Aussagen zu bewei
sen, und so lange sie dies nicht thun —
was sie auch nun und nimmer thu» kön
nen —müßen sie eben ganz elendiglich vor
dem Publikum, als Verbreiter einer infa
men und schändlichen Unwahrheit stehen.
Schämt ihr Euch dann nicht mehr —ihr
bis in das Herz verdorbene Menschen ?
Ein Zviegelspalter über Lincoln.
Hr. John Hanks, welcher vormals mit
Lincoln gemeinschaftlich Fenceriegel ge
spaltet hatte, und der sein Leben lang ein
Demokrat gewesen ist, hat in Beziehung
auf Lincoln folgenden Brief geschri.ben,
in welchem er seinen Entschlußausspricht,
für Lincoln zu stimmen und nach Gräften
zu arbeiten. Wir theilen nachstehend ei
nige Auszüge aus dem Briefe mit, welche
sich auf die persönlichen Antecedentien
! Lincoln s beziehen: Ich hab Hrn. Lin
coln seit 30 Jahren gekannt, in unsern
i Knabentagen arbeiteten wir zusammen ;
an manchen Tagen führten wir die schwe
ren Ruder auf dem Ohio, dem Illinois
j und dem Mississippi mit einander; viel
! sind der langen kalten Tage gewesen, an
! denen wir über wilde Prainen und durch
die Malier mit dem Gewehr und der Art
den Schultern gewandert sind und
j obgleich es nicht vergnüglich ist, an diese
Beschwerten zurückzudenken, so erinnere
ich mich doch ganz genau der Tage, wo
wir im kalten Winter vor 3(1 Jahren zu
sammen ausgingen, um am Sagamon
River in Macon Caunty, Holz zu fäl
len, zu spalten und zu Riegeln zu behau
en, um seines Vaters Heimstätte einzu
zäumen und von Tag zu Tage am Werke
gehalten wurden, bis die Arbeit vollendet
und die ganze Heimstätte eingefenzt war.
Wir arbeiteten oft auf diese Weise zu-
I sammen ruid dennoch, während der vielen
Jahre, in denen wir als Arbeiter chit ein
ander verbunden waren, bald flache Boo
te rudernd, bald Schweine hütend, bald
Riegel spaltend, war Lincoln stets ein
sehr eifriger, wißbegieriger Leser, selbst
da, wo eS fast unmöglich war, sich Bücher
zu verschaffen; ich war stets ein andäch
tiger Zuhörer. Lincoln legte alle Zwi
stigkeite» bei, die zwischen den jungen
Leuten in der Nachbarschaft vorfielen und
bei feinen schiedsrichterlichen Entscheidun
gen beruhigten sich alle fast ohne Aus
nahme.
Ich habe nie einen so redlichen, recht
schaffenen Mann, sein ganzes Leben hin
> durch, gekannt, alsLincolu. So mit ihm
verbunden und ihm freundschaftlich zuge
l stellt, lernte ich fhn achten und lieben. —
Als er im Jahre 1856 zum ersten Mal
in meinem Bereich Candat war, verleite
ten mich meine alten Parteibanden, selbst
gegen meine Gefühle und gegen meine
Ueberzeugungen, für Douglas zu stim
inen, denn alle meine demokratischen
Freunde erklärten, daß Lincoln ein Abo
litionist sei. Ich hörte ihn Reden in De
katur kurz vor der Wahl halten und ich
! konnte nichts schlechtes und unrechtes da
rin finde», aber >mr wurde K?-!»...,
! meiner Parteigenossen gesagt, daß er un
z recht habe, ich konnte zwar nicht einsehen
! und begreifen, daß er im Unrecht sei, aber
! unsere Führer sagten es, i ch w a r D e
imokrat und ging für die Partei und
! mit derselben.
Meine Frau pflegte zu sagen, daß Abe
deines Tages Herauekommen und etwas
Großes werden werde. Ich dachte gleich-
falls so, aber ich konnte nicht genau se
! hen, wie ei» Ma»n i» den nieder» Sphä
ren des Lebens, ei» Tagelöhner, ein hülf
loser armer Mann jemals eine Aussicht
' haben sollte, einen sehr hohen
in der Welt zu erreichen. Zuletzt horten
wir eines TagcS in unserm Hause, daß
!die republikanische Staats Convention in
Decatur gehalten werden solle und daß
z die Mitglieder bereit seien, für Abe als
Präsidenten zu geben.
Sobald als ich dies ausfand, ging ich
die Stadt und sagte einem Freunde
!?lbe's, daß, da ein jo großes redliches
' Verdienst endlich durch
Partei in der Person meines Freundes,
!des Hrn. Lincol», belohnt werden solk,
! ich der harten und prüfenden Kämpfe,
Neth und Anstrengungen seiner Jugend
j jähre gedacht l)«be, und daß ich mich der
! Fenceriegel, die wir vor dreißig Jahren
zusammen angefertigt haben, erinnernd,
!auf den Gedanken verfallen fei, einige
dieser Riegel ter Convention zu überrei
chen, als ein Zeugniß des ersten Begin
nens lind des Anfangs des Lebenslaufs
! eines der größte» lebeiiden Männer des
Zeitalters, indem seiner Meinung nach
diese Fenceriegel mehr zu seinem Lobe
! sprechen würden, als irgend ein Redner
zu seinem Preise sagen könne und wahre
! harte Arbeit dem Mann mehr zur Ehre
? gereiche, als Lob und Preis von Menschen
und Beschlüße von Conventionen.
! Auf dem Wege, die Riegel herbei zu
! holen, sagte ich diesem Freunde des alten
! Abe, daß, wenn Lincoln nominirt werden
sollte, ich für ihn stimmen werde. Je
dermann weiß, was er sein ganzes Leben
hindurch gewesen ist, und was er gethan
hat. Ich freue mich, daß ich es erlebe,
dieses Zeugniß für seiue Gütigkeit, Tüch
i tigkeit und Redlichkeit ablegen zu können
! und ich hoffe; daß ich so lange leben rver
! de, um für ihn als Präsident der Verei
nigten Staaken im November zu stim-
men."
! Auf ähnliche Weise sprechen sich alle
welche Hrn. Lincoln genauer
kennen, über denselben aus, natürlich je-
der in seiner Weise. Jedenfalls verdient
! diese naive Aeußerung einesJugendfreun
des des Mannes einige reifliche Beach
tung—(Preße.
Präsident Buchanan hat den William
H. Carroll, den Postmeister zu Memphis,
Tennessee, des Aintes entsetzt und eiuen
i Disunionisten an dessen Platz angestellt.
Hr. Carroll ist der des Generals
Carroll, des berühmten Adjutanten des
Generals Jackson in der Schlacht von
Neu-Orleans, welcher ruhmvoll mallen
Feldzugen an der Seite deS Old Hickory
gedient hat.
Gouverneur Reeder über Douglas.
Hr. Reeder, der bekanntlich unter
Pieree's Administration Gouverneur von
Kansas war und zur demokratischen Par
tei gehörte, sich von derselben aber los
sagte, nachdem er in Kansas die beste In
formation über das Wesen und die Ten
denzen der Demokratie erhalten, besuchte
vor Kurzem das Territorium Kansas wie
der, aus dein er früher hatte fliehen mü
ßen und hielt in Lawrence eine Rede, aus
der folgende Stellen mitgetheilt werde».
~Ein paar Worte über meine Flucht
.im Jahre IBAK. Ich hütete mich zur
!Zeit, wo das Jnvestigationscommittee
des Hrn. Howard in Sitzung war, mich
durchdie.Prosklaverei - Bande verhaften
zulassen, weil ich wußte, daß man mit
umging, mich zu ermorden. —
Ein persönlicher Freund von mir, selbst
ein eifriger Prosklavereimann, der tief in
! die Geheimnisse und Rathschlüsse seiner
Partei eingeweiht war, kam mit großer
persönlicher Gefahr zu mir und warnte
mich, ja nicht meine Verhaftung und Ab
führung nach Lecompton zu erlauben, da
! es Line abgemachte Sache sei, daß ich durch
!Bufford s Bande den Händen der Civil
i beHorden entrissen und ermordet iberden
sollte, während Gericht und die Urheber
des Mordattentates selber sich das Anse
hen geben würden, als ob sie die garze
Bewegung mißbilligten und verdammten.
Auf diese Weise von den Anschlägen der
! Desperados unterrichtet, beschloß ich, mich
! vor einer Verhaftnahme zu hüten. Nach
! dem ich mir dann dieSiche mitden Haupt
leitern der FreistaatSpartei nach allen
Seiten überlegt, kamen wir zu dem allsei
tigen Einverständnisse, daß ich lieber das
Territorium verlassen, als zu einem Co»-
flikte zwischen den Freistaats- und Pro
sklavereileuten Anlaß oder Vorwand wer
den sollte, da ei» solcher den ersteren bei
ihrer damaligen hülfe- u»d waffenlosen
Lage kaum willkommen sei» konnte. Ich
entschloß mich deshalb das Territorium ZA>
verlassen. Aber meine Feinde wiche»
»icht so leicht von meinen Fersen. Sie
hatten überall ihre Comites, welche alle
Wege und Dampfbootlandungen bewa
che» mußten, mit dem Entschluße und
! Auftrage, mich, wenn irgend möglich, aus
! siiidig zu machen und festzunehmen. Aber
i glücklicher Weise wurde ihnen die Rich
tung meiner Flucht durch die Mithülfe
! treuer und wachsamer Freunde verborgen
! gehalten, und nachdem ich eine lange Stre
! cke durch Missouri passirt war, theilweise
nächtlicher Weile mitten durch das Land
j reisend, theilweise mich unter der Maske
! eines Deckpassagiers auf Dampfbooten
! verbergend, erreichte ich endlich de» Staat
Illinois und war damit gerettet. Ich
widmete von da ab meine ganze Zeit und
j Energie der Organisation von Bewegun
gen zu Gunsten der Freiheitssache."
„Nunmehr komme ich zu einer kurzen
!Betrachtungunserernationalen Stellung.
! Ich brauche hiebei nicht erst zu zeigen, wie
! die republikanische Partei mit Nothwen
digkeit aus den Angriffe» der Sklaven
! haltermacht emporwachsen mußte. Alles,
! was gegen sie unternommen wurde, mach
te sie nur immer stärker, stellte sie nur im
mer principiell fester als die Wächterin
die
von Constitution und Union
! hin. —Ein Demokrat-während meines
! ganzen vergangenen Lebens, wurde ich
! durch die gegen die Volksrechte geübte
! Verrätherei gGwungen, meine Partei zu
verlassen. Ein Ma»n aber war in die
! ser Partei, an den ich damals noch glaub
! te. Ich besuch!? Waschington und sprach
lauf seine eigene Einladung bei Hrn.
j Douglas vor, der damals mit einem Be
iricht über die Kansas-Angelegenheiten an
den Senat beschäftigt war. Nach ofre-
rem Zusammtreffen mit ihm glaubte ich
i ihn vollständig über die Lage der Dinge
! hier und die Schwierigkeiten der Frei
staatspartei unterrichtet. Denn nicht ich
! allein sprach mit ihm davon, sondern viele
! andere Herren noch, alte Bekannte von
i Hr». Douglas, so daß ?r ei» so vollständi
! ges Einsehe» habe» mußte, als irgend ein
Mensch. So sah ich denn mit außeror-
I deutlicher Begierde dem zu erwartenden
! Berichte^ entgegen. Ich war überzeugt,
I daß er Ihnen Gerechtigkeit widerfahlen
lassen würde. Denken Sie stch nun meine
Ueberrafchilng, als ich ihn endlich zu Ge
sichte bekam und ihn voll der gröbsten
i Entstellungen und Unirahrheiten fand, so
zwar, daß der Wahrheit nicht blos durch
von wesentliche» Thatsa
chen, sondern auch durch die Aufnahme
- ganz falscher die schnödeste Gewalt ange-
rhan wurde, und das Ganze nur als ein
j Gemengsel von Lug und Trug erschien. —
warf den Bericht zuletzt mit Entrü
! stung von mir und von dem Augenblicke
ja» hatte ich alles Vertrauen in die Red
lichkeit und Aufrichtigkeit von Stephen
i A. Douglas verloren.
eirathsgesu ch e sind selbst
! bei den Judjauern Mode geworden.—
! Das Prairie-Journal brachte kürzlich fol
gende interessante Anzeige : Der Häupt
ling der Haynse bietet IWO Pfeife
i respektablen jungen weißen Manne, der
j gut empfohlen ist und seine achtzehnjäh
j rigc Tochter Heirathen will; er muß sich
-im Territorium der Indianer niederlassen
und sich auf den Ackerbru verstehen, den
er den Indianern lehren soll. Die Pfer
!de sind 50 —BN,<XX> Th ler werth. Die
junge Indianerin ist von mittlerem Wuch
te, mit regelmäßigen Zügen, schwarzen
> Augen, gleichen Haaren und starken For
men. Ihr langes Haar fallt auf ihre
mit Korallen gezi rte Schultern herab.-
!Sie hat viel Anstand und Grazie! '
Wer hat Lust?
Verschiffung von planer nach Europa.
Seit einiger Zeit sind die Verschiffun
gen von Brodstoffen aus diesem Lande
»ach Europa ganz gering gewesen. Die
Fluth scheint sich aber gedreht zu habe»
und wenn die auswärtigen Nachrichten
günstig bleiben, wie sie jetzt sind, wird die
Ausfuhr für die gegenwärtige Jahreszeit
ohneZweifel<ine große Vermehrung über
jenevon früheren Jahren erreichen/ Eine
Boston Zeitung meldet, daß während
der letzte» zwei Wochen ungefähr dreißig
tausend Bärrels Flauer aus jenem Ha
fen nach europäischen Hafen verschifft,
worden sind.
Versammlung in Phi
ladelphia.
Die Ankündigung, daß der allgemein
geachtete talentvolle Repräsentant John
Hickman von West - Ehester Caunty
in öffentlicher Versammlung seine politi
sche Stelling desiuiren werde, hatte be
wirkt, daß am Abend des 24sten Juli schon
vorB Uhr dieConcert Halle gedrängt voll
Zuhörer war, die den geehrten Gast, als
er die Rednerbühne betrat, mit donnern
dem Beifall begrüßten,
j Hr. Hickman beleuchtete in scharfer
kräftiger Sprache die großen Tagesfra
gen, die bei der im Herbste abzuhaltenden
Präsidentschaftswahl zur Entscheidung
kommen sollen, namentlich die Frage über
die Weiterausbreitung der Sklaverei, den
Schutz der einheimischen Arbeit :c. Sei
ne Rede, die von dein freisinnigen repub
likanischen Standpunkte ausging, wurde
mit dem größten Enthusiasmus
nommen.
Gegen 9 Uhr wurde dieselbe durch die
j Ankunft eines glänzenden Zuges auf kur
! ze Zeit unterbrochen, der durch die Ches
nutStraßeheranmarschi'rtkam, und über
! all beträchtliches Aussehen-erregte.
Derselbe wurde durch die republikani-
schen Jnvincibles (Unbesiegbaren) eröff
net, ein neu gegründeter Club, der nach
dem Musterder Hartford,,Wide Awakes"
mit Wachstuchkrägen und Wachstuchkap
pe uniformirt und militärisch organisirt,
gegen 2t>V Mann stark, in Peletons von
je 6 Man» mit Musik, Fahne und F.ick
eln aufzog. Ihnen folgten in langem
Zuge die Mitglieder des deutsch-republi
- kam schen Central-Clubs und andere deut
sche Republikaner, sowie die Mitglieder
des amerikanisch-republikanischen Cen
tral - Clubs, ebenfalls mit MusikchorS,
Fahnen, Transparenten und Fackeln.
Das Ganze war eine sehr originelle und
imposante Demonstration, die von dem
! Enthusiasmus zeugte, der unter den re
publikanischen Ma>seii herrscht. Diese Be
geisterung und der Beitritt solcher Män
ner, wie John H!cknun, zu unserer Par
tei, verbürgen uns eine» glänzenden Sieg
im Herbste, wenn die Freunde der Frei
heit, wie wir nicht zweifeln, die Agitation
mit gleichem unermudetem Eiser bis dahin
fortsetzen.—(Preße.
>Ls tagt unter den alten Demokraten
Indiana'«.
Die „Indiana Post" von Lafayette,
i deren Leser früher größtentheils Demo
kraten waren meldet über de» gewaltige»
Umschwung der politische» Meinung in
ihrem Kreise :
~Die Name» der hiesige» Deutschen,
welche bisher treu zu der demokratischen
! Partei gehalten, aber jetzt der Taschen
! Spielerkünste vo» Douglas' Volkssouver
änität und Dred Scott Entscheidung satt
I geworden, alle einzeln aufzuführen, wrir
jde mehr wie eine Spalte unseres Blattes
! füllen und wir begnügen uns daher, blos
!die höchst erfreuliche Thatsache zu con
statiren, diß eine große Anzahl unserer
geachtetsten Deutsche», die bisher sieh zur
demokratischen Partei bekannt haben, ihre
Absicht, zur Lincolnfahne überzugehen,
freimüthig ausgesprochen haben.
wie IMO Mehrheit für die Candidate»
der Freiheit geben!"
Und weiter theilt dieses Blatt folgende
gesunde Ansicht eines früheren Demokra
i te» über die zwei einzig mögliche» Erfolge
des Wahlkampfes mit :
Ei» hervorragender deutscher Demo
krat, welcher bisher immer für einen
HiuptpfeUer seiner Partei gegolten, er
klärte seine» Parteigenossen vor einige»
! Tagen, er könn.' nicht länger mit ihne»
gehen und »verde für Lincoln sti 1:1-
! m e».
Er wurde natürlich um die.Gründe sei
ner uaerwünschten Meinungsänderung
i bestürmt, und gab folgende treffende Ant
! wort:
~We»n ich für Douglas stimme, so
kann ich Höchsteiis nur dazu behülflich
! sein, die Präsidentenwahl in der Con
greß zu werfen, und in diesem Falle wür
de Joe Lane, der schmutzige Prosklave
reicandidat und der bitterste Feind von
Douglas, die beste Aussicht habe», Prä
sident zu werden ! Darum stimme ich für
Lincoln!"
Behandlung dea Sonnenstiche,».
Bei Personen, die am Sonnenstiche lei
- den, wende man folgendes Verfahre» an :
l) man bringe sie an eine» kühle», schat
tigen Platz ; 2) man gebe ihnen eine hori
zontale Lage; 3) man entkleide sie voll
! ständig und lege Stücke Eis auf den
Kopf'; 4) man gieße'anhaltend Eiswaf
i fer über den ganzen Körper; 5) man gebe
!dem Kranken allesbisU)Minute»Schwe
feläther in einem Eßlöffel voll Wasser
oder in Ermangelung dessen einen tüchti
gen Schluck Brandy oder Whiskey. Mit
den Schwefeläther ist vorsichtig umzuge
hen, da er sehr leicht sielfentzündet. Man
! vermeide wo möglich daß Arbeiten im Frei
sen während der heiße» Tageszeit, daher
vo» Mittags bis 3 Uhr Nachmittags;
! man vermeide ferner den z u reichlichen Ge
nuß von fpirituöfen Getränken. Leute,die
! im Freien arbeiten, sollten innerhalb ihrer!
Kopfbedeckung einen feuchten Schwamm!
oder ein feuchtes Tuch tragen.
lLin rührender Auftritt.
I» einem englischen Kohlenbergwerke?
wurde vor einiger Zeit der Leichnam eines
! jungen Mannes gefunden, der vor 40
Jahren in dem Schachte verunglückt war.!
Der Körper war vollkommen erhalten. —!
, Irgend ei» chemisches Mittel hat der Ver- -
wesuiig Einhalt gethan. Auf die Nach
richt von dem Aufsinden deS Leichnams, j
der an die Oberfläche gebracht worden!
zwar, kam eine alte, schwache Frau heran-!
! gewankt, warf sich auf den Leichnam hin
und begrüßte ihn mitlievendem Zuruf. —
Der junge Mann war ihr Verlobter ge
wesen ; am Tage nach der Ncrlchüttung
' hatte die Hochzeit stattfinden sollen. Es
waren rauhe, ungebildete Menschen, die
den, Auftritte zusahen ; aber kein Auge
blieb trocken. Es war ein ergreifender
Contrast. Der Eine so sung, die Andere
so alt. Beide waren einst jung gewe
>en ; aber die Zeit war bei der Lebenden
und bei dem Todten still-!
"gestalten.
Unfug in Philadelphia.— vier !
geschossen.
23sten Juli früh um halb 2 Uhr
ü'vcrsiel eine Bande Schuylkill Rangers
einen Bootsmann, Namens Cannon, ali
as Goofey, der früher zu dieser Bande
gehört hatte, später aber mit derselben
zerfallen war, in derbsten und Lombard
Straße. Man machte dabei von Stei
nen, Messern ?c. den umfassendsten Ge
brauch. Ein Mitglied der Bande, Na
mens Michael Magee, stach zuerst den
Goosey mit einem kleinen Taschenmesser
in den Rücken, worauf dieser einen Re
volver zog, die Mündung desselben dicht
an Magee's Kopf hielt und losdrückte.—
Die Pistol versagte jedoch. Als die gan
ze Bande nun ihrem A nführer Magee zu
Hülfe kam, feuerte Goosey alle Läufe
seines Revolveis ab und jede Kugel that
ihren Dienst. Thomas Smith wurde in's
Auge geschossen und so schwer verwundet,
daß die Aerzte glauben, er werde beide
Augen einbüßen. Ein Mann, John
McCalvey, welcher dem Goosey zu Hülfe
eilen wollte aber von diesem verkannt wur
de, ward ebenfalls von Goosey geschossen
und in die Seite getroffen. Franc. Conle,
Mitglied der Bande erhielt eine Kugel in
den Backen, gerade unter dem Auge und
eine in die Seite; Mayet erhielt eine
Fleischwunde in der Hand. Goosey lief
dann auf sein Boot und lud den Revol
ver wieder, indem er einen neuen Angriff
fürchtete.
Drei der Verwundeten, Smith, Coyle
und McCalvey wurden in .den Drugstohr
des Dr. Ashmead gebrächt und verbun
den, darauf aber in das Hospital ge
schafft.
Die Angreifer beabsichtigten offenbar,
den Goosey zu tödten und gingen mit ei
nem neuen Angriff um, indem sie die Po
lizei irre zu leiten suchte». Aber die Po
lizisten merkten, wo der Hase im Pfeffer
l.ig und begaben sich aufda.Sßoot. Sie
trafen hier Goosey, der sich sofort der Po
lizei überlieferte und feinen Revolver, so
wie das Messer, mit welchem man ihn ge-
stochen hatte, übergab. Er erklärte, daß
er nur in Seldsthülfe gehandelt habe und
bedauerte, daß es ihm nicht gelungen sei,
den Magee zu tödten, der ein höchst ver
zweifelter Bösewicht sei.
Goosey hatte ein Verhör vor Alderinan
Patchell und wurde zur Untersuchung bei
gesteckt.—(Preße.
Sturm im Lvesten.
L 0 uisville, 23sten Juli. Gestern
Nachmittag um halb nach sieben Uhr zog
ei» Sturm über die hiesige Stadt in der
Richtung von Nordwesten, durch welche»
von mehreren Häusern, die Dächer her
! unter gerissen und eine Anzahl von Bäu
i men niedergeworfen worden sind. —ES
! wurden Boote von ihren Ankerplätzen
! weggerissen und bedeutender Schaden an
! gerichtet,dessen Betrag noch nicht bestimmt
>ist. Der Sturm dauerte drei Minuten
j und war von Hagel und Regen begleitet.
Cleve l a n d, 23. Juli. Am letz
ten SonnabeiH zog ein Sturm überßra
cerville Station an der Cleveland und
M ihoiiing Eisenbahn, welcher de» Bahn
j Hof, mehrere Wohnhäuser und Scheune»
! zerstörte »no zwei Frauen idvrere.
ße Bäume wurden entwurzelt und durch
! die Luft geführt. Der Sturm war seh,
heftig und erstreckte sich über einen Flei
jchenraum von zwei Meilen in der Länge
und einer Viertelmeile in Weite.
Eine Angel im Herz eines Menschen
für l! 8 lahre.
! Im Juni IBt2 wurde Job» Kelln zn
Chatham FoiirCorners,ColumbiaCann
t», Neu Aork, zufällig geschossen und die
. Kugel wurde nicht herausgezogen, sondern
man glaubte, sie sei unter dem Schlissel-
bein stecken geblieben. Dieser Mann
starb am Isten letzten Juni und seine Lei
che wurde vo» zwei Aerzten, Deville Terry
und G. B. Balch untersuchtp welche be
! scheinigen, daß sie die Kugel im Herz des
Verstorbene» gefunden; sie eS
! dadurch, dap die Kugel zuerst in eine Ader
eingedruuge» sei, von welcher sie durch ein
! größeres Blutgefäß in das Herz gleitete,
- und daß dadurch die Herzleiden verursacht
wurden, welche ihm in letzter Zeit so viel
Beschwerde machten.
lLin feiner betrug
wurde kürzlich in verschiedenen Bankhäu
sern zu Clevelaud ausgeübt. Ein gar
feiner Herr, der sich für einen Wollhänd
ler von Bostcn auZlab, angeblich auf ei
ner Reise nach dem' Westen begriffen, um
Einkäufe zu machen, wechselte in drei
Bankhäusern I2HIOO Noten, auf die
„Newton Bank," Mass., lautend, gegen
j kleinere Noten westlicher Banken aus,
j welche er auch ohne Anstand erhielt. Ei
> ner der Wechsler sandte die Noten nach l
' Neu-?1ork, erhielt sie aber zurück, mit dem !
! Bemerken, daß sie falsch seien. Sie wa
! Ren so gut nachgemacht, daß sich die Fäl-!
schung nur sehr schwer erkenne» ließ.--
j Natürlich hatte sich der Woll Händler mitt-,
! lerweile unsichtbar gemacht. Er soll sich
i von dort nach Bnffalo begeben haben und
j3O seiner Lumpen losgeworden sein.
tLin Mann wegen Heu Diebstahls ge.
todter.
Ein Bauer Namens Duffkey in Kos
! suth,West-Canada,hattekürzlicheinegro- z
! ße Menge Heu von seinem Felde vermißt j
! und wachte in der Nacht vom 10. Juli!
j auf demselben mit geladenem Gewehr.— j
! Gegen Mitternacht kam ein Mann auf das!
i Feld, füllte eine» großen Sack und woll
jte eben wieder hinweggehe», als Duffkey j
feuerte und ihn todtschoß. Der Verstor-!
bene erwies sich als ein Nachbar, Namens
! Hummerst, und Duffkey wurde sofort in!
! Gewahrsam genommen.
verlorne Liebesmüh.
Richter Diron, welcher von der „Chi-'
cago Times" zur Zeit seiner Erwählung?
als Oberrichter in Wisconsin, für einen
Douglasiten erklärt ixurde, ist durchaus!
zu Gunsten Linc 0 lnF. Als er ge-!
wählc wurde, pries ihn die „Times" als!
einen Gentleman, gewissenhaften Beam
ten und confervativen Politiker, wir sind
begierig, was sie jetzt aus ihm
wird, nachdem sie über seine republikan
ische Haltung keinen Zweifel mehr Heger
kann.
Lincoln in Maryland.
Der Cumberland Civilian, ein B
und Eöerett-Bkatt, sagt auf die Na
richt hin, das, die Opposition in Alaba
sich für Breckinridge erklärt hat, Folg
jdes:
„Wir ziehen Hrn. Lincoln-beiden
mokratischen Candidate» vor, und we
! wir durch den Verrath unserer leiten!
Männer von der Unterstützung Bell's v
! trieben werden, wenn unsere Partei a
verkauft werden srll, dann sind wir
! Lincoln m't zehn Tausend Andern im t
ten alten Maryland.''
Leset beide Seiten.
Ein Jeder, der wünscht, recht zu th>
sollte beide Seite» lesen. -Nur auf di
! Art lernt er die Wahrheit kennen. L
. te, die nur eine Seite lese», müssen no
wendig stets im Dunkeln bleiben. (!
großer politischer Kampfist vorderTH
' Wofür streiten sich die Parteien ? E
> große nördliche Partei ist entstanden l
I Lincoln für seinen Bannerträger.
ser, willst du ihre Grundsätze kenn
" lernen? Frage nicht Die darum, dei
,! Geschäft es ist, sie zu verläumden und
In die gesprengt
' wurde Montag Nacht das neue Gefä,
niß in Carmichaels, Hauptort von Gr«
' Cauntv. Einige Leute, die meinten, m
brauche dort kein Gefängniß, prakti»
. ten ein Fäßchen Pulver unter das (Z
bäude, legten Zündstoff daran und bun
ging die ganze Geschichte in Stücke.
Man kennt die Thäter, ob sie aber z
Rechenschaft gezogen werden, ist noch ni<
bekannt.
Goldländer versprechen dies
Jahr eine ungewöhnlich reiche Ausbeu
zugeben. Im Territorium Arizona si,
neue sehr ergiebige Goldminen entdecl
' Mkes Peak thut ebenfalls gut, sedoch si
len die Löhne für gewöhnliche Arbeil
unverhältnißmäßig gering sein. Die S
berminen im Washoe Thal liefern l
! deutenden Ertrag ; man glaubte daß i
' Laufe des Sommers mehrere Million
, Thaler werth Silber-Erz daselbst gewo
nen würden.
Soinmer v i l l e, 22. Juli. H
Lewis und dessen Frau wurden gestern
ihrer Wohnung in der Nähe von Chi
merz Rock todt gefunden. Nach d>
Zeichen, die sich an der Kehle der Fr<
fanden, wird angenommen, daß der Mai
' die Frau erst erdrosselt und sich dann dl
> Leben genommen hat indem er sich mit <
nem Rasirmesser die Kehle abgeschnitt«
und die Pulsadern geöffnet hat.
Das Ehepaar ist in guten Umstand«
! gewesen, hat aber keine Familie hinten
i lassen.
! sll^Zurückgekehrt.—Gouverneur Ai
t drew H. Reeder, ist am vorlebten Fre
' tag Abend von einer langen Reise na
Kansas, zurückgekehrt. —Er sagt d
Aussichten für die Erwählung der R
publikanifchen Präsidenten Candidatei
Lincoln und Hamlin, wären sehr glä»
zend, und die ehrlichen und wohlgesinntt
> j Demokraten im Nordwesten vn>ießrn d
Parthei, wie die Ratten ein sinkend«
> Schiff verließen.
Metallischer Dünger.
Die Eisenschuppen, die sich um de
Ambos einer Schmiede anhäufen, sin
werthvoll als Dünger für Pfirsichbäume
Eine Schaufel voll um einen gesunde
Pfirsichbaum gelegt, wird denselben wähl
, l scheinlich in gutem Zustande erhalten, «v
man sagt, daß bereits eikraiikte Baun
! durch Anwendung diesn' Schuppen genc
, ! sen sind. Eisen in irgend einer Form r
- i zu irgend etwas gut.
' Breckenridge Drucker und ei!
Douglas Advokat, legten sich neulich i
der Stadt Memphis, in Tennessee, di
Beidienste ihrer Eandidaten mit Fäustel
aus. Breckenridge bekam eine blutig
und Douglas ein Auge
dann wurde der blutigen Schlacht durci
beiderseitige Freunde ein Ende gemacht.
sL/'lm Jahre Is<iN hat nicht allein de
l größte Dämpfer der Welt den atlantische!
Ocean gekreuzt, sondern auch das klein
sie Dampfschiff, das je über denselbei
schwamm. —Es sind dies: der „Grea
" von England nachNew-Ncrk
! I8,s!l>0 Tonnengehalt und der ~Setl
Grosvenor" von New-Uork nach Liberia
! 69 Tonnen.
Feuer in Poughkeepfie, Neu Z?orl>.
Pou g h kee p sie, Neu Uork, L isten
Juli. — Die amerikanischen Farbwerke
, brannten gestern Abend nieder. Verlust
H 20.000.
Heute in aller Frühe brach ein anderes
! großes Feuer aus, das 18 Gebäude an
Catherine, Maine und Cromwellstraße
i zerstörte.
Xepuhlrsanische Versammlung zu
Stroudsburg, pa.
Stroudsbu r g, Monroe Caunty,
Pa., 2 tsten Juli. Gestern Abend wurde
hier ein republikanisches Maffmeeting ge
halten. Unter den Sprecher» war Mor
ton McMichael von Philadelphia.
DasMilitär uttd die Bürger von Bucks
und den benachbarten Caunties beabsich
tigen am Samstag, den 25sten August,
ein großes Erntefest inKintnerville, Burks
Caunty, zu feiern.
St. Louis, 22. Juli. Hier sielen
gestern I«> Fälle von Sonnenstich vor.—
Der berühmte Preisfechter Gallagher be
. fand sich unter den Umgekommenen.
ie Flüsse in Rhode Is
land sind so ausgetrocknet, daß in eini
gen Plätzen die Fabriken nicht im Gang
gehalten werden konnten.
Schurz wird im September
und October den Staat Pennsylvanien
und New Jersey für Lincoln „stumpen."
ie Psirsi che in New Jersey
werden, wie man sagt, dieses Jahr in un
gewöhnlichem Ueberfluß ausfallen.
deutsche Bevölkerung in den
Ver. Staaten wird nach der Philadelphia
„Preß" auf 7.5W.M0 geschätzt.