Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, May 16, 1860, Page 2, Image 2

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    Lechs Caunty Patriot.
Allentaun, Pa., Mai 16. 186l>.
Für Gouvernör:
Col. Andrew G. Curtin,
von kentre Caunty.
Für Prefidenten Erwähler:
Senatorial - Erwähler :
Zamea pollock, Northumberland Caunty,
Thomas M. Howe, Alltgheny Caunty,
Represcntative « Erwähler»
14. lllysse« Mercur.
13. George Brißler,
16. A. B. Sharp«.
17. Daniel O. Gohr,
21. John M. Kirkpalrick
32. James Kerr,
2?. Richard P. Roberts.
1. Edward E. Knight,
2. Robert P. Klag,
4. Robert M. Foust,
k>. Nathan Hill«,
ö. John M. Broomall,
7. Jame« W Zullcr,
8. Sepi B. Smith,
9. Fran,i« W. Thrist,
Thomas R.^HaN.
Die Untersuchungg-Lommittee.
Bekanntlich hat der jetzige Kongreß,
auf einen Antrag des Achtb. lohnCo
vode, ein Mitglied in jenem Körper von
diesem Staat, eine Committee angestellt, j
um die Korruptionen unserer Vereinig
ten Staaten Regierung, sollten einige
vorgefunden werden können, auszumit
teln, und vor die Stimmgeber dieser Uni
on zu legen. Daß diesein gerechter Schritt
wär, geben alle ehrliche Bürger von allen
Partheien auch gerne zu —denn iver woll
te es verschwiegen haben, oder noch sogar
recht heißen, wenn er überzeugt ist daß
solch ungeheure Beraubungen, Bestech
ungen und Schlechtigkeiten von unsern
höchsten Regierungs - Beamten betrieben
worden sind ? Ja jeder Einsichtsvolle
sieht ein, daß solche Verderbtheiten den
Umsturz unserer lieben Freiheiten und
unserer so theuren Union unumgänglich
herbeiführen müßen, wenn denselben kein
Einhalt geschieht—und daher sollte es ei
nen jeden guten Bürger freuen, wenn
dieselbe ausfindig gemacht werden, die
Mißethäter an den Pranger gestellt und
bestraft, und die Parthei, welcher ein sol
ches Betragen bekannt, und dennoch sol
che Unterdrücker des Volkswillens und
Räuber in Aemter hält, selbst von dem
Ruder weggejagt wird. So weit als nun
obengedacht, sollten alle ehrliche Bürger
mit einander Hand in Hand gehen und
alles was schlecht ist unterdrücken und nur
das Gute und Ehrliche zu befördern su
chen—ja Alle sollten sich freue »Hie Spitz
buben entdeckt, und dieselbe sammt ihrer
ganzen Parthei aus Gewalt gesetzt zu
sehen. Jedoch es gibt Geschöpfe die an
ders denken, und wirklich den Hrn. C o
vode gedroht haben zu ermorden, wenn
er mit diesen seinen Untersuchungen nicht
einhalte, oder noch mehr dieser Spitzbü
bereien zu Tage befördern und die Thäter
an den Prämier stellen würde. Hier soll
te Jeder ernsthaft bitten : GOtt erhalte
die Republik ! Was denkt man nun von
dieser klaße von Geschöpfen die auf ge
dachte Weise drohen? Sind dies nun
nicht selbst von den schlechtesten Menschen
auf Gottes Erdboden ? Lieber wollen sie
Blut vergießen oder morden, als daß das
Volk—wozu es doch ein volles Recht hat
Wahrheit oder das tadelhafte Thun
und Treiben der Beamten der demokrati
schen National-Regierung wißen soll! —
Und wer sind dann diese Menschen ? Nie
mand anders als K ühre r der gedach
ten demokratischen Parthei—und gerade
weil nun jene Parthei solche Führer hat,
so ist es auch zugleich klar daß dieselbe an
and für sich selbst nicht sein kann, was sie
eigentlich sein sollte—und wie viele An
hänger derselben wirklich einen Gedanken
haben daß sie sei. DieS muß doch auch
ei'nJeder ebenfalls gerne zugeben.
Aber es gibt auch noch eine andere
klaße von demokratischen LiederS, und
diese machen sich ein Geschäft daraus, ge
dachte Committee und besonders Herrn
kovode auf alle nur mögliche Weise zu
beschimpfen—ja sie geben der Committee
allerlei Schimpfnamen, in der Hoffnung
daß dieö ihre ungeheure Enthüllungen
doch einigermaßen schwächen möchte. —
Nun daß dies höchst unlöblich ist, nämlich
daß man eine kommittee für gute Werke
zu beleidigen und zu beschimpfen sucht,
dann stimmt doch gewiß jeder gute Bür
ger vollkommen mit uns überein—denn es
hat die nämliche Kommittee ungeheure
Schlechtigkeiten, verübt durch demokrati
sche Beamten, vor das Volk gebracht—
und dies alles unter Eid, nämlich, daß
»US unserer Vereinigten Staaten Schatz
kammer tausende und abermals tausende
von Thaler auf eine ungerechte betrüge
rische Weise gezogen Morden sind, um den
Volkswillen zu unterdrücken, um die
Knownothings zu kaufen, um corrupte
Zeitungen am Leben zu erhalten, um
Wahlen zu tragen, und um südliche Scla
venhalte» und andere Anhänger zu begün
stigen. Diesem kann doch nicht wider-
Iprochen werden, indem es nichts als ewi
ge und unumstößliche Wahrheit ist—und
warum soll das Volk diese Wahrheiten
nicht wiße» ? Sollte nicht ein jeder gute
und brave Bürger die Committee dafür
lvben, daß es ihr glückte die Wahrheiten
au den Tag zu bringen, anstatt sie zu be
schimpfen ? Ist es nicht ein unverzeihli
ches und sehr unlöbliches Betragen, den
Versuch zu machen, dem Volk vorzuent
halten was es nothwendig hat zu wißen,
um sodann seine Stimme darnach zu rich
ten ? Aber diese demokratische Politiker
werde» wohl nein sagen, unter dem Ge
danken, es würde dies ihrer Parthei scha
den, wenn Jeder wüßte wie verdorben ih
re Führer seien —und dadurch daß auf
diese tadelhafte Weise gesucht wird, oben
gedachte Wahrheiten dem Volk vorzuent
halten, werden diese Schlechtigkeiten im-
mer nur noch mehr in die Länge gezogen,
und dadurch uns auch immer noch mehr
Schaden zugefügt—und diese Politiker
zeigeii auch zugleicher Zeit durch diese ih
re Handlungen, daß ihnen ihre corrupt»
Parthei weit näher am Herzen liegt, als
das Wohl ihrer Nachkommenschaft sowie
das Wohl des Landes überhaupt.-Schan
de, wo ist dein Erröthen !
Aber ob unsere Gegenlieders wollen
oder nicht, obige Wahrheiten sind bereits
bis zu einem großen Maße vor dem Volk,
und solche guten Bürger welche die Spitz
bubereien unserer demokratischen Regie
rungsbeamten noch nicht erfahren haben,
werden dieselbe doch sicher noch erfahren
ehe der Wahlkampf vorüber ist, —Und
solche ehrliche Männer, welche diese obige
Sache klar vor Augen haben, können —
nein sie können unmöglich nicht weiter mit
jener Parthei Lieders obi
ge Beraubungen der Volksgelder, obige
Schlechtigkeiten und obige Bestechungen
begangen haben. Nein es ist für einen
ehrlichen Stimmgeber unmöglich durch
seine Stimme am Stimmkasten, Räube
reien, Bestechungen, Betrügereien, und
Spitzbubereien gut zu heißen, und es sind
dies keine leere Worten, sondern es sind
diese Thatsachen als e i d l i ch e A u s
sagen, von Demokraten selbst, vor die
Welt gebracht worden. Später mehr
hievon.
IVas der Kocofocoiannis Sem Laiide
koste».
Aus dem Bericht des SchatzsecretärS
geht hervor, daß in den letzten zehn lah
ren die ungeheure Summe von V 350,
522,084 in baarem Gelde aus den Ver.
Staaten nach dem Auslande verschickt ist.
Dies ist wahrscheinlich mehr, als der dop
pelte Betrag von allem baarem Gelde,
das in dem Umfange der ganzen V> rei
nigten Staaten im Umlauf ist. Wäre
das Tariffgesetz von 1842 beibehalten
worden, so würde ein sehr großer Theil
dieses baaren Geldes im Lande erhalten
sein, und wir würden nicht noch obendrein
Europa bis über die Ohren verschuldet
sein. Mit solch einem Betrage baaren
Geldes in Händen könnte der dreifache
Betrag von jetzt in diesem Lande aus
führbaren, practikabeln Geschäften in
Fabriken, Gewerben, Minen zc. MitSich
erheit betrieben werden. Kann irgend ein
Patriot die folgenden Zusammenstellun
gen lesen, ohne die tiefste Betrübniß da
rüber zu empfinden, daß die um sich fres
sende Pest des Locofocoismus so lange ih
ren vertilgenden Mehlthau und Brand
über das Land verbreitet hat ?
Nach den Schatzkammer-Berichten war
die Baargeld-Bewegung in dem Finanz
jahre vom lsten Juli 1858 bis 30. Juni
1850 :
Exportirtes Baargeld .H 03,887,441
Jmportirtes Baargeld 0,300,702
Exceß der Erportation S 57,517,700
Vom I. Juli 1821 bis zum 30. Juni
1840 stand die Rechnung für einen Zeit
raum von beinahe 18 Jahren wie folgt:
Jmportirtes Baargeld G 251,800,385
Exportirtes Baargeld 185,846,409
Mithin mehr Geld eingeführt als aus
geführt. Exceß der Jmportation K 60,-
033,456.
Nun vergleiche man diese Summe zu
sammen und jeder vernünftige Mann
muß einsehen, daß die Ver. Staaten un
ter solchen Finanz-Verhältnissen, welche
die demokratische Administration herauf
beschworen hat, verarmen und bankerott
werden müssen, trotz der unerschöpflichen
Goldgruben von Kalifornien und Peiks
Peak. Ohne Capital können weder In
dustrie, Schiffahrt, Handel, Fabriken und
Gewerbe, noch Minen und Ackerbau blü
hen.
Lvichtig für Droguisten.
Der folgende Abschnitt des neuen, letz
ten Winter von der Gesetzgebung passir
ten Strafcodex, ist von großer Wichtig
keit für Diejenigen, welche in Apotheker
waaren irgend einer Art, die man als
Gift gebraucht, handeln.
„Kein Apotheker, Droguist oder an
dere Person soll irgend Morphia, Strych
ilin, Arseniks Berlinerblausäure oder
zerfressenden Sublimat im Kleinen ver
kaufen oder absetzen, ausgenommen auf
die Vorschrift eines Arztes, oder auf das
persönliche Gesuch eines achtbaren voll
jährigen Einwohners der Stadt oder des
Ortes wo solcher Verkauf gemacht wird.
In allen Fällen solchen Verkaufs soll
das Wort Gift sorgfältig und leserlich
auf dem Zettel, Packet, Flasche oder an
derem Gefäß oder Ding in welchem solch
es Gift enthalten ist, angemerkt oder an
gebracht werden ; und wird es anders als
unrer der Vorschrift eines Arztes verkauft
oder abgesetzt, dann soll der Apotheker,
Droguist oder andere Person, welche das
selbe verkauft oder absetzt, in einem zu
diesem Zweck gehaltenen Register den
Namen und Wohnort der Person an wel
che selbiges verkauft ward, die verkaufte
Quantiät und den Datum solchen Ver
kaufs anmerken.
Irgend eine Person die diesem zuwider
handelt, soll eines Uebelverhaltens schul
dig sein, und, auf Ueberführung, zur Be
zahlung einer nicht über fünfzig Thaler
betragenden Geldstrafe verurtheilt wer
den."
Hieraus ergibt sich, daß kein Verkauf
gemacht werden kann, außer auf die Vor
schrift eines Arztes, oder an einen voll
jährigen Einwohner der Stadt oder des
Ortes wo solcher Verkauf geschieht; in
welchem letzteren Falle der Name und
Wohnort de 6 Käufers, der Datum des
Verkaufs und die verkaufte Quantität
eingetragen werden muß.
Aufregung bezüglich des Preis
gefechtes war in Neu - Jork wohl größer
als irgendwo. Eine Masse Geldes muß
in dieser Stadt gewettet worden sein.—
Ein Dan Bryant hatte auf Heenan sein
ganzes Besitzthum gewettet und noch viele
Andere zum Wetten veranlaßt.
In (5 h e l s e a, Massachusetts,
zerstörte neulich eine Feuersbrunst Dean
und Bodwell s Stall, womit 26 Pferde
verbrannten, sowie zwei andere.Ställe
und 3 oder 4 anstoßende hölzerne
ser. Der Verlust beträgt H 15,000.
Die Tarlff-Frage
Die neue Tariff-Bill wird nach einstim
migen Berichten aus Waschington von
allen denen gepriesen, die in den verschie
denen Bestrebungen beschäftigt sind, auf
welche sie Bezug hat. Ihre leitende Idee
ist verständige, gerechte Beschützung des
Ackerbaues, der Fabriken und Manufak
turen, des MinenbetriebS und Handels
verkehrs, welche alle eines von dem andern
für ihr Gedeihen und ihre Wohlfahrt
abhängig sind. Die Revenuen sollen
durch erhöhte Einfuhrzölle auf Luxusar
tikel vermehrt werden, deren Einfuhr bis
jetzt durch niedrige Raten aufgemuntert
wurde, ohne irgend einen befriedigenden
Grund. Rohe Materialien, deren wir in
unsern Manufakturen und Fabriken be
dürfen, werden von Abgaben befreit, um
dem Capital und dem Unternehmungs
geist vermehrte Anreitzungen, Antriebe
und Beweggründe zur Anlegung zu ge
ben. Unter dem gegenwärtigen verderb
lichen System z. B. werden keine feinen
Gewebe verfertigt, obgleich wir rohe Ma
terialien in Masse dazu haben und wir
werden dies wahrlich auch unter den gün
stigsten Umständen auch in einem oder
zwei Jahren nicht. Obgleich wir Eisen
Waaren, deren wir' bedürfen, vom Aus
land kommen und so in allen Zweigen der
Industrie.
Diese und andere Zweige der Industrie,
welche theilweise durch den erfinderischen
Genius unserer Mechaniker und Hand
werker, sogar im Kampfe gegen eine wi
derwärtige, entgegenarbeitende Gesetzge
bung blühte», sind durch verderbliche, ru
inirende Experimente der demokratischen
Herrschaft verkrüppelt und ganz vernich
tet. Seit Jahren ist die ganze Macht des
Gouvernements, mit Ausnahme lveniger
Personen, nach einer einzigen Richtung
gewendet gewesen, nämlich die schwarze
Sclavenarbeit auf Kosten der Arbeit der
freien weißen Männer zu beschützen.
Der wahre und wirkliche unvermeidli
che, nicht zu unterdrückende Kampf ist
zwischen der freien und Sklavenarbeit um
die Beschützung des Gouvernements. —
Dem Suden, obgleich einer Minorität, ist
es durch seine Einigkeit und Entschloßen
hcit und durch seine Drohungen gelun
gen, den Executiven Zweig unsers Gou
vernements einzuschüchtern und den Se
nat und die richterliche Gewalt zu con
trolliren. Diese bilden die große Mauer,
welche unsere auswärtige und heimische
Politik umschließt und hinter dieser ist
seit acht auf einander folgenden Jahren
eine Section unseres Landes verschanzt
I gewesen. Wir wollen nichts von der Ver
j wirrung und den Mißbräuchen und dem
Despotismus erwähnen, von denen unser
freies Land so lange heimgesucht, ge
quält und bedrückt worden ist. Die Zeit
kommt schnell heran, wo wir Abrechnung
> halten werden über die Sünden und Ver
brechen dieser compulten Organisation
von Prellern, Volksbetrügern und VolkS
verräthern, welche einen neuen verzwei
felten Versuch machen, die Zügel der miß
brauchten Gewalt festzuhalten.
Pennsylvanien muß bald entscheiden,
!vb es noch ferner die Ruthe küssen will,
! die es so schwer gezüchtigt hat und gedul
! dig die Verrätherei hinnehmen will, durch
welche seine besten Interessen geopfert
und vernichtet worden sind, oder ob es die
! Hochverräther und corrupten Betrüger
aus den Vertrauensämtern und Pfleg
schaften verbannen will, welche dieselben
so schamlos und niederträchtig betrogen
> und hintergangen haben. —(Freie Pr.
Darf ein Mann seine eigene Hauothür
einschlagen?
Diese Frage ist neulich in Columbus,
Ohio, vom Richter bejahend beantwortet
worden. Ein Columbuser Bürger erschien
vor Friedensrichter Miller und erzählte
eine rührende Geschichte. Der Mann ist
verheirathet, Vater mehrerer Kinder, hat
aber die üble Gewohnheit, Nachts sehr
spät auszubleiben, was seiner Ehehälfte
vielfachen Kummer verursachte. Sie ließ
es nicht an Thränen und Bitten, nicht an
Drohungen und Gardinen-Predigten feh
lten, aber es war alles vergebens. Der
Mann versprach zwar oft, sich zu bessern,
aber die Gewohnheit behauptete stets ihre
Herrschaft. Zuletzt drohte seine (zhehälf
te, ihn auszuschließen, wenn er nicht bis
10 Uhr Abends dah im sei und in der Frei
tags Nacht führte sie die Drohung auch
wirklichaus. Die Geisterstunde war schon
vorüber als es dem Herrn Gemahl end
lich einfiel, sein Bett zu suchen. Er zog
die Glocke seiner HauSthüre—keine 7lnt
> wort; er klopfte und rief sein geliebtes
! Weib beim Namen, alles vergebens, die
Thür blieb verschlossen. Erst als er sich
i aufsßitten legte und Besserung versprach
! streckte die theure Ehehälfte den Kopf
mit der Nachtmütze zum Fenster hinaus
und begann eine scharfe Gardinen - Pre-
digt die mit dem Verdikt endete, daß für
! diese Nacht die Thür nicht geöffnet werde.
. Sprachs und schlug das Fenster zu, und
! der verdonnerte Ehemann mußte sich ent
! schließen, den Rest der Nacht auf der Stra
ße zuzubringen.- Er verlangte nun vom
Esquire zu wissen, ob nicht ein Mann das
Recht habe, seine eigene Thür entzwei zu
! schlagen. Auf die bejahende Antwort des
! Richters verließ er mit freudenstrahlendem
! Gesicht die Office tri umphirend : „Wart'
Alte, jetzt will ich dich kriegen!"
Gesellschaft von nvanzig
! Pike's Peak Emigranten, von Genessee,
Jll., kommend, zogen kürzlich auf ihrem
Wege in das Land der goldenen Verheiß
ung durch Davenport, lowa. Sechs
I Frauenzimmer begleiteten sie, die mit Ho
sen, hohen Stiefeln und Bloomer Anzü
gen angethan waren und in -einem be
quemen Wagen fuhren; sie schienen ih
re lange Reise mit vielem Vergnügen an
zutreten.
ivT'i'n
Seit Abschluß des Handelsvertrags
zwischen Frankreich und England haben
Agenten von Londoner Firmen allein in
den Provence und Lanquedoc für 20 Mil
lionen Franken Wein angekauft.
5" m?"D r Scottein berühmter Pres
byterianer Prediger in San Francisco be-
kommt §>Booo Jahreshalt.
Der unvermeidliche Conflict.
Es gab eine Zeit, als in den Ver. Staa
ten freie Arbeit und Sklaverei recht wohl
neben einander eristiren konnten, ohne
den Bestand der Union zu bedrohen. —
Dies war so lange, als alle verständigen,
patriotiAeu Männer im Norden wieSü
den die Sklaverei als einen Uebelstand be
trachteten, dessen allmähliche Beseitigung
in nicht allzulanger Zeit bevorstehe.
Diese Zeit ist leider längst vorüber.—
Heutzutage wird vom Süden die Skla
verei nicht mehr als ein nothwendiges Ue
bel beklagt, sondern als ein für alle Zei
ten segensreiches Institut gepriesen.—
Heutzutage werden alle Emancipations
bestrebungen in den Staaten
die ungehinderte Ausbreitung der Skla
verei in die freien Territorien mit Unge
stüm gefordert. Heutzutage will der Sü
den nicht nur nicht zugestehen, daß das
gezwungene Arbeitssystem ein dem Geist
der Zeit der fortgeschrittenen Kultur und
der Humanität widersprechendes ist, son
dern er verlangt sogar vom Norden, daß
er aufhöre, seine Stimme gegen dasselbe
zu erheben, ja, daß er dasselbe durch Ein
fangen der entflohenen schwarzen Arbei
ter thatsächlich unterstütze.
Seitdem der Süden diese Ansichten zu
den feinigen gemacht, und nur erst seit
dem er dies gethan, ist der unvermeidlich
Conflict entstanden.
Dieser Conflict war die Ursache, die
vor vier Jahren aus den Trümmern der
Whigpartei die republikanische ParteiinS
Lebe» rief, dieser Conflict war es, der in
den letzten Tagen die einst so mächtige de
mokratische Partei unrettbar zerspalten
hat. An derselben Klippe, an der einst
die Whigs schreiterten, ist jetzt die Demo
j kratie zersplittert.
Es giebt jetzt zwar immer noch Men
schen, die das Alles nicht sehen wollen,
! was vor ihren Augen vorgeht, die sich
selbst vorlügen, es sei nur ein vorüberge
hender Streit um Persönlichkei
ten, der die «paltung in Charleston her
beigeführt habe. Wartet nur noch eine
kurze Zeit! Bald wird selbst derUngläu
! bigste mit Händen greifen können, was
die Ursache war. Denn selbst wenn die
Beutegiernoch einmal eine scheinbare Aus
söhnung zwischen den beiden Fraktionen
der Demokratie herbeiführen sollte, auf
die Dauer kann eine Gemeinsamkeit zwi
schen Elementen nicht mehr bestehen, die
in einer Haupt- und Lebensfrage sich prin
cipiell feindlich gegenüber stehen.
Wie hat die Demokratie gespottet, als
I der erfahrene Wetterbeobachter Seward
daS Herannahen cineS Gewittersturmes
! prophezeite, wie haben sie seine Schwarz
! seherei verhöhnt. Nun Ihr Herren De
mokraten, der Sturm ist herangebraust,
Blitz hat eingeschlagen, und zwar in
l Euer eignes HauS. Euer ist die Schuld,
! daß es so gekommen, warum habt Ihr die
! Warnung nicht beachtet ! —(Preße.
Die Ursache des Todes.
Man wird viele Gründe angeben für
die plötzliche Vernichtung der demokrati-
I schen Parthei, aber wir sind nicht im Stan
! de einen anzuführender glaubwürdig und
zureichend wäre die Parthei starb im
! neunzehnten Jahrhundert. Es gibt ge
! wisse Stufen des Fortschritts in dieser
j Welt, welche das Bestehen dessen was zu
seiner Zeit gut genug war, nicht länger
! gestatten. Die demokratische Idee war
j eine große, und so lange als die darauf
j gegründete Parchei dieser Idee treu blieb,
!so lange hatte sie Leben. Sie überlebte
I den Verlust ihrer Grundsätze eine Weile,
und Manchen schien sie nie schöner zu er
! blühen als nachdem die Seele davon zu
! Grunde gerichtet worden. Aber da sie
j aufgehört hatte zu sein was sie war, da
i sie zu einer bloßen Masse höchst wider
i streitender Elemente geworden, —weil sie,
j vor allen Dingen, mit dem Fortschritt des
> neunzehnten Jahrhunderts selbst in di
rekten und tödtlichen Kampf gerathen
! war, wurde sie durch den Zusammenstoß
jin Stücke zertrümmert, und hat folglich
zu eristiren.
Einige werden ihr Schicks:! betrauern,
j weil manche Leute in der Einfalt ihrer
! Herzen nicht gewahr wurden was in und
!mit ihr vorging. Leichtgläubigkeit ist
! ein großer Bestandtheil im menschlichen
Charakter, und die leichtgläubige Außen
seite hat die verfallene Jnseite dieser Par
thei etwa ein Dutzend Jahre zusammen
gehalten. Gäbe es keinen Fortschritt in
der Welt, so würde dieser Plan noch für
ein Decennium (Zeit von zehn Jahren)
ausgereicht haben ; nun ist es aber im
großen Weltenplan so geordnet, daß je
' der Mensch und jede Sache der Verbesse
rung weichen muß. Die Sklaverei, wel
j che Alles ihr gewährt was sie billigerwei
se in Anspruch nehmen mag, ist nun ein
! mal nicht der Grundstein dieser Republik.
! SodanndarfdasWachsthum freierStaa
ten nicht durch ein Sklaven - Gesetzbuch
i verkümmert werden. DicArmee der Ve
reinigten Staaten darf nicht dazu verwen
det werden, irgend einem Territorium ei
ne trügerische Constitution aufzuzwingen,
> noch steht es dem Präsidenten der Re
publik frei in seinem Bekehrungseifer je
j des Mittels sich zu bedienen, und dadurch
den Rechten und Wünschen des darin be
theiligten Volkes Hohn zu sprechen.—
l Eben so wenig l)ängt es von seiner Will
kür ab, durch Anwendung ungeheurer
j Summe» öffentlichen und Privatgeldes
! zur Einwirkung auf Wahlen, den "Fluch
eines Militär-Despotismus über sein Va-
terland zu bringen.
Viele andere Punkte ließen sich auffüh
ren, worin die Parthei gegen das große
Gesetz des Fortschritts verstieß. Auf
vielfältige Art hat sie seit Jahren ver
sucht das Schlimmste zu thun, wo das
Beste zu thun, vernünftiger gewesen
würde. Zuletzt rüstete sie sich zum Kam- j
! pfe gegen die Aufklärung des Zeitalters,
und ging bei solchem unsinnigen Unter
nehme» —ein vollkommenesWrack—gänz- '
lich aus den Fugen.—(Volksfr.
Schlechte Häuser.
Das neue Strafgesetz für Pennfylva-!
nie» enthält eine Verfügung, wonach
Leute, welche Häuser an schlechte Weibs
leute verrenten, ebenso strafbar sind als
die Dirnen selber: eine Geldstrafe von
nicht über hundert Thaler und Eii.ker-!
kerung von nicht mehr als zwei Jahren.
Sauern-Leben in Ce»tra>.Ameri?a.
Ein deutscher Reisender schreibt an die
N.-U. Kriminal - Zeitung aus Granada,
Nicaragua, unterm Februar dieses
Jahres wie folgt :
„Ks ist sehr leicht, Land hier urbar zu
machen; der Wald besteht, mit Ausnah
me von einzelnen seltenen Riesenböumen,
die am Gipfel immer mit Lianen von !00
bis 150 Fuß Länge ohne Aestchen, wie
enorme Schiffstaue aussehend, am Boden
angebunden zu sein scheinen, aus Palm
bäumen und andern Gesträuchen, die in
24 Stunden abdorren und nur flache
Wurzeln haben, die sehr leicht abzuschla
gen und zu verbrennen sind. Was vom
Ufer aus undurchdringlich scheint, ver
schwindet rasch unter der Machetta, einem
säbelartigen Messer von 2 Fuß Länge;
eine Liane oder Schlingpflanze, 100 Fuß
Quadrat bedeckend und von Baum zu
Baum wachsend, ist vielleicht mit zehn
I oder 2 Zoll dicken Wurzeln am Boden
befestigt; diese abgehauen, und das gan
ze verkorkt und fällt in nichts zusammen;
so schnell eine Pflanze wächst, so schnell
verdorrt sie auch. Die Machetta ist das
Universal-Jnstrument der Eingebornen,
Waffe, Axt, Pflug, indem sie blos ein 2
Zoll tiefes Loch damit machen, einige Kör
ner Welschkorn hineinwerfen, nicht ein
mal zuretei' und eS seinem Schicksal über
lassen, Sense und Kochlöffel; es wird für
Alles verwendet; es ist t,er Fluch dieses
Landes, daß Alles zu leicht wächst und
deßhalb die Leute nichts antreibt, mit der
kioilisation vorz»schreiten ; hat der Ein
geborne einigeAcker urbar, so reicht eS ihm
für sein ganzes Leben ; er säet 14 Tage
und erntet 14 Tage des Jahrs, und ver
schleudert seine übrige Zeit mit im Ham
ock Liegen, Schlafen, Fischen oder Jagen.
Eine Seekuh gibt ihm Fett und gegen
500 Pfund Fleisch, der Wald wilde
Schweine, Rehe, Truthähne, Fasane»,
Rebhühner u»d Hase» und der Fluß Fi
sche, seine Pflanzung Mais für Tortil
las, und Plantanen und Bananen im
Ueberfluß; hat er heute Alles verzehrt,
so bringt ihm der morgige Tag gewiß
was er braucht, also weshalb soll er sich
Sorgen machen? Er braucht beinahe kei
ne Kleider keine Hausrente und keine
Kohlen ; will er Zucker habeu, so haut er
ein paar Röhre ab, kocht den >Laft aus
oder ißt es roh, was sehr gut schmeckt. —
Hlihnergeben eben sowohl Eier als Fleisch.
Winter existirt nicht, und ein Tag ist wie
der andere. Auf diese Art leben die Ein
gebornen am Flusse, 50 Ausländer wür
den aber hinlänglich erzeugen können, um
jedes Schiff nach den Ver. Staaten oder
Europa zu befrachten. Baumwolle, Reis,
Alcohol und der feinste Essig aus Bana
nen, die Blätter von Bananen anstatt
i Stroh, Rosenholz.Mahagony, Brasilia
nisches Farbholz, keder- und Palmholz
> für Stöcke und Regenschirme, Kaffe, Zu
j cker, Mais, Ingwer von ausgezeichneter
I Qualität, Jnca für Stärke und Sago
sind billiger als irgendwo herzustellen,
- Tabak von sehr guter Qualität, Weizen
! und unzählige andere Gewächse gerathen
! in größter Quantität."
Ein Aind spielt mit seiner todten Mut.
»er.
Ein schrecklicher Anblick bestürzte am
' vorletzten Mittwoch Abend einen Handar
beiter in kincinnan, als cr vo» seiner Be
schäftigung in seine Wohnung kam. —
Thomas Regan hatte am Morgen seine
Frau und sein etwa 12 Monate alles Kind
in guter Gesun heit verlassen und kam
j freudig und singend Abends nach Hause.
! Die Eheleute, welche etwa 5 Jahre ver
! heirathet waren, hatten immer in dem be
! sten Einvernehmen gelebt. Regan war
ideshalb beunruhigt, als er seine Frau
bei m Eintritte in die Stube nicht erblick
! te. Er trat in das andere Zimmer, doch
welcher schreckliche Anblick bot sich ihm dar!
! Aufdemßoden ausgestreckt lag seine Gat
tin todt und kalt, und neben ihr saß sein
Kind, lachend in den Haaren seiner todten
! Mutter spielend. Nachdem Regan von
i dem ersten Schrecken sich erholt hatte, rief
er einen Arzt, doch dessen Gegenwart war
nicht mehr von Nöthen. Vie war und
blieb todt. Sein zweiter Gang war zum
koroner. Dieser hielt ein Leichenschau
und aus dem Zeugniß vor der Jury erga-
bei, sich obige Thatsachen ; ferner, daß
j Mary Regan eine fleißige, ordentliche und
! höchst mäßige Frau gewesen und in Fol
ge des Herzkrampfes gestorben war. —
! „Sie war 33 Jahre alt."
Hütet tLuch vor dem Hahn.
! Hiihnerliebhaber, welche die Gewohn
heit haben, einen Lieblingshahn beim
Fressen zu plagen, sollten auf den Um
stand aufmerksam gemacht werden, daß
die Spornen oft ein gefährliches Gift ber-
Als neulich ein Hr. Harris, von
Mai blehead, Massachusetts, sein Feder
vieh fütterte, stcg plötzlich ein ausgewach
! sener Haushahn auf ihn zu und stieß ei
nen seiner Spornenein wenig in sein Bein,
gerade unterhalb des Knie's. Herr Har
z ris dachte gar nicht mehr an den Vorfall,
!als er ein paar Tage darauf eine Strecke
von seiner Heimath gehen wollte, und sol
chen Schmerz in seinem Beine fühlte, daß
er nicht von der «Stelle konnte, sondern in
einem Wagen nach Hause geschafft wer
' den mußte. Seit Dienstag Nacht letzter
Woche ist er nicht im Stande gewesen ei-
nen Augenblick zu schlafen, und hat die
ganze Zeit die fürchterlichsten Schmerzen
j erduldet. Am Donnerstag Abend wurde
! erwähnsinnig,undkrähetedie ganze Nacht
hindurch wie ein Hahn, so laut er nur
konnte. Dem Leidenden ward die beste
ärztliche Hülfe zu Theil, allein nichts!
konnte seine Leiden mildern, und er wird >
nun als rettungslos betrachtet. Herr!
Harris ist ein junger Mann von zwanzig
I Jahren.
lLin weiblicher Blaubart.
Neu - Orleans kann einen weiblichen !
Blaubart aufweisen. Diese interessante
Dame ivard am 8. April mit ihren, achten
Manne vermählt. Sie heirathete seit
1852 jedes Jahr. Jedes Jahr starb ihr
der Mann, aber sie säumte nicht, dessen
Stelle stets wieder schnell möglichst mit
einem neuen zu besetzen.
Bennettesville, S.-k., wurde
am 13. April, John C. Terrell wegen
Ermordung feines Großvaters gehängt.
Feuer in Philadelphia.
Gestern vor 8 Tagen brach in einem
Stall an der Filbert Straße in Philadel
phia Feuer aus, welches sehr verderblich
gewesen ist. 28 werthvolle Pferde, meh
rere Wägen, Geschirre und eine Masse
Fourage ist ein Raub der Flammen ge
worden, nur 15 Pferde konnten aerettet
»Verden. Unter den verbrannten Pferden
befand sich eines, dessen Werth auf K l5OO
geschätzt ist, und das Hrn. Stetson ge
hörte. Von den umgekommenen Pferden
gehörten 16 Hrn. Stetson, der auch meh
rere Wägen verloren hat, und seinen Ver
lust auf PI 5,000 schätzt, wovon auch nicht
ein Thaler versichert ist. Captain Ellis
hat ein Pferd verloren, welches er erst vor
Kurzem für PISOO gekauft hatte. Kei
nes der umgekommenen Pferde war we
niger als 8200 werth.
Das Feuer ergriff auch das Wohnhaus
des Hrn. Goldsmith, östlich von der Stal
lung, von welchem das Dach und das Ba
dezimmer durch das Feuer zerstört ist, und
in dem die Möbeln viel durch Wasser ge
litten haben, auch das nächst folgende
Haus wurde von den Flammen entzündet,
und in der Vard verbrannte eine Quanti
tät aufgehängter Wäsche. An der West
seite des Stalles wurde ein Frame-Ge
bäude durch die Flammen leicht beschä
digt. Die Hausgeräthe haben aber viel
vom Wasser gelitten. In der Silver
Straße brannte ein Haus fast ganz ab.-
Der ganze Schaden wird auf mehr als
P 25,000 geschätzt.
Bei einer über den Ursprung des Feu
ers angestellten Untersuchungen hat sich
ergeben, daß dasselbe wahrscheinlich seinen
Ursprung von einem Feuerwerke hat, mit
welchem einige Knaben in der benachbar
ten Vard gespielt haben. Man glaubt,
daß einige Funken von diesem Feuerwerke
auf das Dach gefallen und durchgebrannt
sind.
Ein desperater polygamist.
John Jverson wurde kürzlich im Süden
wegen Vielweiberei arrerirl und in's Ge
fängniß gesetzt. Er hatte nämlich 13
Krauen geheiräthet. Die Tochter des Ge
fängnißn'ärters, dessen Hospitalirät sich
der unersättliche Polygamist erfreuete,
während er seinem Prozeß entgegen sah,
bedauerte ihn, liebte ihn, öffnete ihm die
Gefängnißthüre, entflohmit ihm und wur
de sein vierzehntes Weib. Nach acht Ta
gen häuslichen Glückes verschwand der
Gatte und ließ weder Spuren noch Geld
zurück. Ein Preis wurde auf seine Fest
nahme gesevt; ein Steckbrief von seiner
fesselnden Persönlichkeit in Umlauf ge
setzt ; in einer Dorfkneipe erkennt ihn auch
bald darauf ein Mann, der mit dem Fang
preis vor Augen, das Opfer in sein Netz
lockt. Um ihm Zutrauen einzuflößen,
machte er seine Beka mu ft, lud ihn nach
seiner Wohnung und verschaffte sich dann
gesetzliche Hülfe. Als er zurückkehrte,
fand er seine Heimstätte verlassen; sein
beabsichtigter Fang und sein eigenes Weib
waren fort. Jverson hat auch sie ent
führt. Als furchtbare Strafe schlägt ein
Grausamer vor, man solle ihn zwingen,
mit seinen fünfzehn Weibern zu gleicher
Zeit zu leben.
LVicder eine Nlordtbat.
Im Repräsentantenhaus»' in Kalifor
nien wurde Herr John (5. Bell von Dr.
<2to»e erschossen. Die Verhandlung dreh
te sich um die Theilung von Eldorado Eo.
und Herr Bell erklärte sich entschieden da
gegen", worauf ihn Dr. Stone einen Lüg
ner hieß, eine Beleidigung, welche Herr
Bell durch einen Faustschlag erwiederte,
worauf Herr Stone einen Rev.lver her
vorzog und auf seinen Gegner schoß. —
Eine tödtliche Wunde war die Folge und
vier Tage später (am 15. April) verschied
Herr Bell. Er war in Cinci'nnati gebo
ren, wo sein Bruder Friedensrichter ist,
! wanderte im Jahre 1852 nach Kaliforni
en aus, und begann vom Glücke begün
stigt dort in Zinngießergeschäft, bis er
endlich zum Repräsentanten für Eldora
do Caunty gewählt wurde. Er war erst
l 31 Jahre alt und unverheirathet.
tLine schöne Stiftung.
Ein kürzlich in Neu - Uork gestorbener
-reicher Menschenfreund, Namens John
! Rose, hat die Hauptmasse seineö Vermö
gens, das auf HBBO,OOO geschätzt wird,
zum Ankauf von wenigstens zwei großen
Landgütern bestimmt, auf denen arme
Neu-Uorker Kiuder erzogen werden sol
len, besonders solche, die von ihren Eltern
verlassen oder durch deren Hartherzigkeit
! oder Unmäßigkeit an s Betteln und Steh
len gekommen sind. Doch hat er die Be
dingung beigefügt, daß innerhalb fünf
Jahren von andern Personen noch A 300,-
OOO hinzugelegt werden muß; sollte diese
Bedingung nicht erfüllt werden, so fällt
! die eine Hälfte seines Nachlasses an die
Amerikanische Colonisationsgesellschaft,
die andre wird zu sonstigen Wohlthätig
! keitszwecken verwendet.
Große» Feuer in Steuden Launty.
N e w-B ork, 8. Mai. Die Gießerei
von Curtis und Erwin zu Painted Post
!in Steuben Caunty, N.-U., wurde ge-
! stern durch Feuer zerstört, nebst den an-
stoßenden Gebäuden. Der Verlust der
H. H. Curtis und Erwin belief sich aufj
> A 50,000 und der Eigenthümer der um
liegenden Grundstücke H 10,000. Die
Versicherung ist nur H 12,000.
Schreckliches Unglück.
A ugusta, Ga., 7. Mai. Es wird
versichert, daß am Samstag 20 Mädchen
und Knaben auf einer Excnrsion in Boy-!
kins Mühlenteich, nahe Camden, S. C., I
ertranken. Das Boot sank in der Mitte -
des Teiches. Das Wasser wurde abgelas-!
sen und 10 Leichname wurden gefunden.
Namen kennt man noch nicht.
tLin Lensug der Clerks,
welcher vor Kurzem in Waschington ge
nommen wurde, erwies, daß diese beschäf
tigte kleine Armee in allem 008 Mann
zählt, beinahe ein volles Regiment.
In Memphi s, Tenn., wurde
neulich »ine Frau um Alo bestraft, weil
sie ihren Mann geprügelt, und der Mann !
um V 5, weil er sich von ihr batte prügeln
lassen.
Feuer in Lolebrookdale.
Eisenwerke, Gießerei und Wohnh
welche W. W. Weaver, Esq., eigr
sammt einer starken Masse Waaren
einer Anzahl Formen ; ebenso die M
im zweiten Stock des Hauses wu
Montag den 30. vor. Monatö, Na
durch Feuer zerstört. Der Verlust
stark, die Versicherung theilweise.
N c w - D o r k wurde die
sice der ..Staatszeitung" von Di«
heimgesucht und umsBoo bestohlen.
Senatorwahl in Lonnecticue.
RewHa v e n, 10. Mai. Die Sie
Legislatur hat heute mit großer Majorität H
gost»r al« Bunde«s»nator wieder erwählt.
Carton, sein demokratischer Mitbewerber,
te sich al« Gegner von Douglas und al«
licher Prvsklavereimann öffentlich bekannt gm
Neue San?
Die Bürger unserer Nachbarstadt Bethl
wollen daselbst eine Bank etabliren, nach den
stimmungen de« neuen Freibank-Gesetze«, we
von unserer letzten Gesetzgebung passtrt würd
65" Während dem schweren Gewitter am
letzten Montag, wurde die Scheuer des E n
S i e g e l, in Bethlehem Taunschip, North<
ton Caunty, vom Blitz getroffen, nnd brannti
allem Inhalt nieder.
Leavenworth, Kansas, 21. Apri
(Wie man Wölfe tSdtet.) Die
ren Hunt, Peck und Corning kämm am 12.
se» Monats von einer zweimonatlichen Jagd
tie auf den Plains zurück. Ihr Beute bes
in dreihundert undvlerzigWo
pelzen, 40 getrockneten Truthühnern, mehi
hundert Pfund ' jerlivll" (in dünne Streifen
schnittenem und in der Sonne getrocknetem ?
felfleisch) und einer großrn Menge Büffelzun
Sie legten, ehe sie die Buffel-Region, füdwes
von Burllngton, errHhten, eine Strecke von
Meilen zurück; aber einmal dort, kamen
Thiere nie aus Sicht der Jäger.
Die Jagd auf Wölfe wurde von ihnen
genderm 'ßen betrieben : ste erlegten erst einen ?
fei, schnitten clne gewiße Quantität seine« j
fcheS ln kleine Stücke, besprengten dieselben
Strychnin und verstreuten die so vergiftete L
speise In solcher Welse, daß dadurch ein Krei«
geringerer AuSdebnung um die Büffel geb
wurde. Eine ansehnliche Entfernung von di
Aöder schlugen dann dir Jäger ihr Zelt au
In der Nacht näherten sich die Wölfe, angez,
durch den Geruch de« Fleisches, der Lockspeise
da jedes der einzelnen Stücke ungefähr ein M
voll für ste war, verschlangen sie gewöhnlit
viele derselben, daß ihr Hunger meistens lfür
mer) vollständig gestillt war, ehe ste zu dem Z
fel gelangten. Am Morgen umgaben dann
selben nicht selten bi« zu 6V Stück todte Wöl
Die Jäger haben ein gute« Geschäft gema
Wolfspelze sind werth von t bis? Thal?c
Stück und das Pfund "jerliStl'' Büffelsleisch II
mit 8 Cent« bezahlt.
Unglück.
Am letzten Samstag ereignete sich in der <
grübe der Herren Hoffman und Bier?, in C
Wheithall, Lecha Caunty, folgendes Unglück
Herr Ferdinand Smith und Jo
Keiß er arbeiteten nämlich in besagter Gri
hinabfiel, welche Hrn. Smith gänzlich übersck
tete, sowie Hrn. Keißer bis unter die A-rme
grub. Keißer wurde bald und nur unbedeut
beschädigt hrrauSgezoge», aber als man Sir
herausgearbeitet hat, war er bereit« eine Lei<
Coroner Faust wurde gerufen und brachte e
Jury zusammen, deren Ausspi uch den obigen U
ständen gemäs war. Smith war etwa 46 Ja
alt. und hinterläßt eine trauernde Gattin >
Verheir a t t> e t,
Am letzten Sonntag durch den Ehrw. H
DubS, Herr Walter S ch o 11, mit B
Sophia Vogt, beide von dieser Stadt.
Mit obiger Nachricht wurde uns zugi,
ein schönes Stück Hochzeits-Kucken übersandt, r
für dein jungen Paar unser ungeheuchelte D
dargebracht wird—und «lr sagen dann noch j
ncr:
Froh und heiter schwinde
Gestorben:
Am 9ten Mai in dieser Stadt. Hr. A ll e
Seip, in seinem 3lsten Lebensjahre. Am le
ten Sonntag wurden seine Ueberreste im Belsi
zweier hiesigen Freiwilligen Compagnien—von
ner von welchen er »in Mitglied war—der All,
taun Braßband», und überhaupt einer ungewöh
lich groß»» Menschenmenge, zur Ruhe gebrat
bei welcher Gelegenheit der Chrw. Hr. Meni
eine paßende Leichenrede hielt.
(Eingesandt.)
Am Sten Mai In Ob»r-Milford, Lecha Cau
iy, MarlaK » m m »r «r, ein sehr tugen
Haftes Mädchen, im Alter von 23 Jahren, !
Monaten und 14 Tagen. Sie war geliebt u»
! geachtet von fast Allen dt» sie kannttn. Am d
rauffolg»nd»n 7ten Mai wurden Ihre entseelt
Ueberreste. auf dem ZionSviller Gottesacker, l
Beisein einer zahlreichen Leichen-Bersammlungde
kühlen Schoos der mütt»rlichen Erd» übkrgebei
bei welcher Gelegknheit der Ehrw. A. I. C
Dubs »ine trostreiche Rede hielt, über Off Jol
7. 16. 17. —Sie hinterläßt eine betrübte Mutte
»ine Schwester und viele Freunde und Bekannte
ihren alizufrühen Hingang zu beweinen. San
ruhe ihre Asche im kühlen Schoos der Erde !
Lebet wohl, ihr muß ich schon.
Und bleibt ein ewlg herrlich Gut!
In jener Wellen ewigen Frieden
Ist uns «in Wiedersehen bejchieden. P «. Z
(Eingesandt durch den Ehrw. Hrn. Regennat.)
Am Isten Mai, in der Mh? von Schöneck, ü
Northempton Caunty, an der Auszehrung, Hr
Andrew Levin Hanke, im Alter von 23 Jahren, i
Monaten und 10 Tagen.