Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, May 09, 1860, Page 2, Image 2

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    Lecha Cmmtti Patriot.
Allentaun, Pa., Mai 9. IBLO.
FürGouv e r n ö r:
Col. Andrew G. Curtin,
von Centre Caunty.
Für Presidenten Erwabler:
Tenatorial - Erwähler :
Maines pollock, Northumberland Tauntp,
Thomao Ai. Howe, Cauntv,
Neprcsentative - Erwählcr »
I. Edward C. 5 night, lt. llwsse« Mercur.
'2. Robert P. King, 15. George Rrißler.
Ä. Henry Bumm, lg. ?l. B. Sharp«.
4. Robert M. Fouft. 17. Daniel L. Gahr.
«. John M. BreomaN, ll). Edgar Eoman,
7. James SS. Füller, 20. Wm. McKennan,
8, Lcvi B. Smith, 21. John M. Kirkpatrick
5. Franst W. Ehrist, 22. Zame« Äerr,
l<l. David Mumma, jr. 2g. Richard P. Robert«,
tl. David Taggnrt, 2t. denr? Souther.
12. Thoma« R. Hall, 25. John Trier.
11. Zranj. B. Pennnna«
Der letzte Republikaner
Der Scribbler des Republikaners hat
in seiner letzten Nummer wieder klar und
deutlich an den Tag gelegt, daß er immer
noch sehr böse auf uns, so wie auf den
Mann ist, welcher neulich Jemand im
Traum so sehr laut hat „Patriot!"
„Patriot!" schreien hören.—Viel
leicht haben aber auch die Begebenheiten
in CharleSton, wo unter den demokrati
schen Delegaten eine Anzahl Fäustkämp
fe stattgefunden haben, und wo man sich
Teller und Schüssel in die Gesichter warf
und Pistolen gegeneinander gezogen hatte,
eine etwas sonderbare Wirkung auf ihn
gehabt.—Auch können die Enthüllungen
welche die Covod'sche Committee, die so
gar viele der großen Lieders der demokra
tischen Parthei der Korruption und des
Diebstahls überführt hat, einen beson
dern Einfluß aus ihn ausgeübt haben,—
wenigstens er ist wieder an seiner alten
Arbeit, an dem Schimpfen und sein Be
tragen ist yöchst unlöblich. —Ha! Ha!
Ha ! Jenen Traum kann er doch durch
aus nicht mehr vergeßen—aber für das
schlechte Betragen seiner Parthei sind wir
doch gewiß nicht verantwortlich. —Wir
wißen ihm auch keinen andern Rath zu
geben, wenn ihm gedachte Dinge in den
Sinn kommen, und ihm böseu Muth bei
bringen, als die untenfolgeude Worte
»echt oft abzusingen, .nämlich :
„Wie glücklich ist der das «ergißt,
Was einmal nicht zu ändern ist;"
dieS würde ihm seinen Zorn wahrschein
lich etwas besänftigen—und dann könn
ten wir die Sache, nämlich seine Behaup
tung es hätten 00 Republikaner im (so>i
greß für d i e F r e i l a ß u n g aller
»sclaven der s ü d l i ch e n S t a a
ten gestimmt, welches wir ihn aufge
fordert haben zu beweisen, welches er
aberbisher nicht gethan hat, und auch nie
im Stande ist zuthun—ordentlich mitein
ander besprechen.—Bensch, seil war doch
ein kreuzmäßig dummer „Schnitzer."—
Komm Bensch, „mit den Zehen an das
Merk," und beweiße deine Aussage durch
den Beschluß selbst, denn so lange du
dies nicht thust, mußt du ja ganz elendig
lich, als der Ausbreitung einer großen
Unwahrheit überführt, vor dem Publi
kum stehen —und Niemand kann umhin
zu sehen, so lange du deine Beweiße nicht
bringst, daß wir dich gänzlich fest in die
Enge gesetzt haben. Komm Bensch, laß
uns die obige Sache vollends miteinander
abmachen, damit wir dann wieder etwas
sonst besprechen können. Was sagst?
Ha ! Ha! ! Ha ;Z I
UNedee m eine/asse
Es ist in der That lächerlich daß der
Scribbler, des hiesigen „Unabhängigen
.Republikauers," so oft er auch einen
Schritt nimmt, oder eine politische Be
wegung macht, jedesmal in eine Falle
tappt, oder sich selbst auf das Maul
schlägt. So hat er sich in seiner letzte»
Nummer auch wieder in eine solche Falle
begeben —ob in der Absicht zu Humbug
gen, oder aus Bosheit, oder aus Dumm
heit, wißen wir zwar nicht, aber aus sei
ner allgemeinen Laufbahn schließe» wir,
daß es das Letztere war—aus der er sich
nie wieder herausarbeiten kann. Er
bringt nämlich einen Artikel, worin er die
VolkSparthei von der City Philadelphia
des beabsichtigten Wahlbetrugs beschul
digt, u»d publizirt zur Bestätigung fol
gende Aussage, eines Hrn. Smedley:
„Ich wohne in Norristown. Pa., und man hat
mich bewogen nach Philadelphia zu ziehen, und In
der nächsten Mai Wahl das Pevpelö - Ticket zu
stimmen. Sie (nämlich Ford. Jones und Ande
re) haben mich in dem Boardinghaus von James
Walton in der zweiten Straße oberhalb Colum
bia Avenue untergebracht. Es befinden stch ge
genwärtig hier eine große Anzahl Einwohner von
Norristown und Flauertown, die nach Philadel
phia zu demselben Zwecke gebracht wurden."
lNnterzeichne» Benj. A. Smedl e y,"
Beschworen und unterzeichnet vor mir am ?0.
April 1860.
Will ia m Me M u ll e n, Alderman."
Als Smedley dieses Affidavit unter
zeichnet hatte, sandte ihn der demokrati
sche Alderman »ach dem Gefängniß. Als
sr nun einige Tage in dem Gefängniß ge
sefien und Hanz nüchtern geworden
begehrte er eine andere eidliche Aussage
zu machen, indem das Vorhergehende
nicht richtig sei, welches ihm gestattet
avurde und folgendes sind die Verhand
tungen :
~(! l t y P h i i a d e l p h i a (s. s ) Per
sönlich und April A. D. lB6v erschim
Benjamin A. Smedley und deponirte und sagte
aus ftinen feierlichen Cid, daß er vormals in
Norrietown, Montgemeiy Caunty, gewohnt ha
be, daß er aber jetzt in dieser Stadt wohne »nd
daß er am Freitage, als er mit Betrei''u«g seines
gesetzmäßigen Geschäft» beschäftigt gewesen, von
mehreren ihm unbekannten Personen umgeben und
durch diese verleitet worden sei, berauschende Ge
tränke zu stch zu nehmen, bi» er g,inz betrunken
geivorden, und daß er. ivshrend er unter dem Ein
fluß de» genannten Liquor« oder berauschenden
Getränke gewesen, an irgend «inen ihm unbekann
ten Platz gefithrt «orden sei «nd daß er dort, wie
«r erst später erfahre«, ein Papier un
terzeichnet habe, In welchem vorgegeben werde, daß
es ein Affidavit fei. Da er jotzt bei vollem ge
sunden Verstände und Bewußtsein sei, so verwer
fe er das Affidavit und gar und leugne alle
Kenntniß von den darin enthaltenen Angaben, in
> den« er glaube, daß es entweder eine vollständige
sei oder daß man ihn gezwungen habe,
l besagtes Papier zu unterzeichnen, währender gar
' nicht gewußt habe, wa« er thue."
~B enjami«A.Smedle y."
~ Beschworen «nd unterzeichnet vor mir an,
obigen Tage «nd Jahre."
„C. B r a z e r, Alderman."
sind in der That keine weite
re Beinerkungen nothwendig, denn die
Leser sehen auf Einmal, daß die Lieders
! der demokratischen Parthei es
! waren—welche auch nur allein fähig sind,
s solche Schlechtigkeiten zu begehen—die sich
! hier eines doppelten Verbrechens schuldig
gemacht, und unverzeihliche Spitzbuberei
en begangen haben. Sie machten näm
lich besagten Smedley betrunken und
zwangen ihn dann die erste obige eidliche
Aussage zu unterschreibe«, und warfen
ihn dann iu ein Gefängniß, allwo sie ihn
! bis nach der Wahl zu halten gedachten—
z nnd alles dies geschah um ein ungerechtes
Geschrei gegen die Volksparthei zu erhe
l ben, somit derselben zu schaden, und Nu
! tzen für ihre corrupte Parthei daraus zu
ziehen.
Was müßen aber nun alle ehrlicheMen
schen von einer Parthei oder Partheilie
derö denken, die sich solche unverzeihliche
Schlechtigkeiten zu Schulden kommen las
sen ? Wie kommt es auch, daß der „Un
abhängige Republikaner" den ganzen
Hergang dieser Sache nicht seinen Lesern
erzählt hat ? Dürfen dieselbe die Wahr
heiten nicht wißen welche mcdleybe
schwor als er nüchtern wurde? Oder
wußte der Scribbler nichts von der zwei
ten eidlichen Aussage? Wenn nicht, so
sollte er sich stets veßer „a usbooke n,"
damit er seine Paithci nicht ganz so oft in
Schimpf und Schande stellt. Wir fühl
ten selbst als wollten wir nichts von Obi
gem sagen, weil gerade jetzt so viele That
sache» gegen seine Parthei zu Tage be
fördert werden, aber in seiner Dummheit
gab er uns eine Gelegenheit, oder es wur
de uns dadurch zur Pflicht dem Publikum
die ganze Wahrheit bezüglich auf gedach
te Sache vorzulegen. Bensch wie ists—
hättest du nicht beßer ganz stille geschwie
ge» in Bezug auf die Smedley Geschich
te ? —ln der That hier habe» wir dich
doch wieder gar schön in einer Falle er
wischt. Wahrlich, es wäre viel sicherer
für dich wenn du deine» Lesern deinen
Bogen »„gedruckt übersenden würdest —
und auch für sie wäre eS weif bester, denn
sie wäre» somit doch auch nicht gezwungen
solche Humbuggereien oder Dummheiten
zu lese». Bensch wie denkst du daß du
aus dieser Falle kommst? Schämst du
dich nnn n'cht auf eine solche Weise er
tappt und vor das Publikum gestellt zu
werden ? Wenn du selbst dies nicht mehr
kannst, so schämen sich doch d ine Parthei-
Editoren und Parthei-Freunde überhaupt
mit dir!— Aber doch nichts für ungut,
denn wir bedauern dich wahrlich selbst,
daß du auch in deinem Zorn,
auf diese Sache, wieder so unlöblich, höchst
tadelhaft und dumm gehandelt hast. —
Adje für heute! und vergeße ja nicht, daß
du deine Parthei, bezüglich auf die
Smedley Geschichte, selbst in d i e Gru
be geworfen hast, welche du für die
Volksparthei gegraben hattest.
Wer sind die Lariff freunde ?
Während der Sitzung der demokrati
schen Convention in Chai leston wurde von
nördlichen Delegaten ein Beschluß in Be
treff des Tariffs eingebracht. Capt.
Rynders brachte sofort dann einen. Be
schluß ein, auch den Monongahela
Whiskey unter jene Artikel aufzuneh
men, welche durch den Tarifs geschützt
werden sollen.
Banard von Delaware bemerkte dazu,
er hoffe, die Convention will sich durch
diese Beschlüße nicht lächerlich machen
wollen vor dem Lande, worauf Rynders
höhnend erwiederte, er habe seinen Antrag
nur deshalb gestellt, um die Tarifffrage
nicht zur Sprache kommen zulassen —und
die nördlichen Schutzzollleute lächerlich zu
machen.
Der „Herald" sagt, daßaufder Char
leftoner Convention nur eine Frage zu
behandeln und zu entscheiden gewesen sei,
nämlich die Scl a v erei sra g c; al
les Andere habe keine Interesse für
das Volk. Der Antrag der Pennsylva
nia - Delegaten, einen Beschluß auf
Schutz des Eisens in die Platform
aufzunehmen, sei für die Union so u n
wichtig, wie eine Eisenbahn nachdem
Monde!—
Diebstahl und Vergiftung.
Eine aus zwölf Personen bestehende
Familie, welche in Brown Caunty, Ohio,
wohnt, und den Namen Story führt, wur
de vor einigen Tagen von heftigem Er
brechen ergriffen, das sich bei Allen fast
gleichzeitig einstelle. Man rief einen Arzt
herbei, welcher das Brechen für eine Fol
ge von Vergiftung erklärte. Da die Fa
milie bei der Nachbarstadt in keinem gu
ten Rufe stand, so vermuthet man, daß
die Vergiftung mit einem ihrer bösen
Streiche i» Verbindung stehe. Man un
tersuchte daS Mehl, von welchem die Fa
milie genossen und entdeckte Arsenik in
demselben. Man drang nun mit Fragen
in die Mutter, welche endlich, zum Theil
von Todesfurcht gepeinigt, gestand, daß
sie das Mehl am vorhergehenden Abende
aus einer benachbarten Mühle gestohlen
habe. ES stellte sich feiner heraus, daß
der Müller das Mehl mit Arsenik ver
mischt hatte, um Ratten und anderes Un
geziefer zu todten, welche die Mehlsäcke
zu zernagen pflegten. Die alte Frau hat
te mit diesem Mehle ihre ganze Familie
vergiftet, von welcher seitdem drei Perso
nen starben. Die übrigen Mitglieder
l iegen an den Folgen der Bergi fcung schwer
trank darnieder.
.tzurrah für Philadelphia!
Mi, erfmilicher Sieg!
Alexander Henr» wieder als Mayor
erwählt!
Die Hmnbuggereien der Dlenstknechte der Skla
venhalter haben nichts geholfen l
Philadelphia ergibt sich nicht unter die
Plantaschen- oder Neger-Peitsche!
Die Deutschen Stimmgeber daselbst ver»
dienen unendlichen Dan? !
Alle Betitigereien, Hintergehungen undVerläum
düngen unserer Gegner, waren nicht vermö
gend ihnen den Sieg zu sichern !
Ein fieschühender Tnriss!
Eine freie Heimstätte für Alle, Einge
wanderte sowohl als Eingeborne !
Philadelphia kann nicht durch Vereinigten Staa
ten Schatzkammer-Geld bestochen werden !
Keine weitere Ausbreitung der Sklaverei!
Hurrah für die Constitution und die
Ur>ion!
Pkiladelpl,ia nnn gut fürSNNOMehr
deit für >!ol. ?l G. Lurtin und den
Republikanischen presidento-
Landidat!
Der Staat ebenfalls gesichert für die
Wahl im October und November !
Freien Handel verworfen'
Hurrah! Hurrah ! Hurrah! Victoria!
Ja in der That unsere Freunde die Re
publikaner, haben in Philadelphia einen
glorreichen Sieg errungen —indem sie am
1. Mai den Achtb. A l el.' an derH e n
r y wieder zum Mayor jener Stadt, so
wie ihren City - Solicrtor, ihren City-
Controller, ihren Tax - Empfänger und
ihren City - Commißioner—ja das ganze
erwählt haben.
Der Sieg ist um so erfreulicher, indem
die Beamten der allgemeinen Regierung,
so wie die südlichen Sclavenhalter tausen
de und abermals tausende von Thaler da
zu hergegeben haben um die Wahl zu
tragen—und selbst der Douglas-Flügel,
in der Hossnung ein demokratischer Sieg
möchte ftine Ernennung in CharleSton
bewirken, hat alles nur Mögliche aufge
boten, um Mayor Henry zu besiegen.—
Zu dem Ende waren für unsere Gean>>>-
keine Mittel zu schlecht und verächtlich,
um ihre Absicht zu erreichen—sie machten
noch sogar Leute betrunken, und dann als
sie in einem unwißenden Zustande waren,
machten sie dieselbe falsche eidli
ch e A ussag en unterschreiben !
Schande! Ewige Schande ! So wurden
auch Heerden von Stimmgeber durch sie
aus ander» Plätzen dahin gebracht und
zum Stimmen zugelaßen—auf die näm
liche Weise wie dies in Connecticut ge
schah, welche natürlich kein Recht dazu
hatten —und wie sich dies nur die demo
kratischen Lieders zu Schulden kommen
laßen können—und auf alle andere nur
mögliche Wegen wurde betrogen und fal
sche Stimmen eingeschmuggelt. Wir sind
von guter Authorität berichtet worden,
daß es unsern Gegnern aus diese Weise
gelungen ist, 3 1 tausend solcher un
gesetzmäßigen Stimmen einzugeben, und
dennoch trotz allen diese» Schlechtigkeiten,
ist Mayor A. Henry wieder mit 83?
Mehrheit erwählt. Zwar wurde unsere
Mehrheit durch gedachte Betrügereien et
was herunter gebracht—denn im letzten
Frühjahr hatten wir etwa -25W und im
«pätjahr etwa 30(10 Mehrheit —dage-
gen hatten wir aber selbst in 1850, oder
gerade vor der damaligen Presidenten
wähl den Mayor wirklich verloren, und
dies auf der rechten Seite angesehen,
macht den Ausgang in der That höchst
glorreich, indem obengedachte unrechtmäs
sige Stimmen bei den kommenden Wah
len zu Hause gebraucht werden, und dann
kann und wird die City Philadelphia we
nigstens 5000 Mehrheit für unfern Gou
vcrnörs-Candidat Col. Curtin, so wie
für unsern PresidentS-Candidat abgeben,
und geschieht dies, wie wir fest überzeugt
fühlen, so ist auch der „Schlußstein
Staat" mit wenigstens 25,000 Mehr
heit für die Repnblikanische Parthei im
October und November sicher —denn bei
letzter Wahl gab dieselbe blos IZOOO
Mehrheit, und dennoch betrug unsere Ge
sammt-Mehrheit im Staat etwa 18,000
Stimmen.
' AlleS ganz genau betrachtet, ist dieser
Ausgang einer der glänzendsten den wir
' noch je aufgezeichnet haben, denn jedes
mal wenn wir vor der Wahl das Schlacht
feld überschauten und die Mittel betrau.le
ren die unsere Gegner benutzten, so konn
te man durchaus zu keinem andern Schluß
kommen, als daß wir geboten werden
müßten. Ja wahrlich derselbe ist mehr
als glorreich, indem unsere Gegner, die
Opponenten der freien Heimstätte - Bill,
die Freihändler und die Freunde der Aus
breitung fest entschloßen
waren, den Sieg zu erringen, möchte e6
auch kosten waS es wolle. Ja kein Geld
wurde geschont, keine Mittel, so unge
recht sie auch sein möchten, u»tsrlaßen,
keine Lügen waren zu groß, und keine
Verläumoungen zu niederträchtig für sie
"-aber Alles half nichts, unsere Freunde,
die Freunde emes beschützenden Tariffs
und der freien Heimstättebill, die Freun
de der Freiheit, der Constitution und der
Union und Gegner der verhaßten und
sündlichen SUavere! sind jm Angesichte
aller obigen Schlechtigkeiten dennoch sieg-,
reich auö der SchlMht hervorgegangen,'
indem sie Mayor H e n r y, wieder, so wie
ihren Solicitor und dieS zwar mit 1,658
und ihren City-Commißioner mit 1,742
Mehrheit erwählt, und überhaupt das
ganze City-Ticket durchgebracht haben.
Ja die erste Schlackt für ist
geschlagen!
N»d die Republikaner haben glorreich ge»
ße„t!
Noch andere und noch glänzendere Siege
werden nachfolgen !
Und daher nochmal« Hurrah für die Republika
nische Parthei und die Union !
Schutzzoll oder Freihandel.
Aus einem Briefe unsers berühmten
Staats-Oekonomen Henry C. Carey an
den Herausgeber der N. U. Post ent
nehmen wir (nach einer Uebersetzung der
Jll. Staatsztg.) folgende beachtungswer
the Stelle:
Vor zehn Jahren wurden die großen
kalifornischen Gotdlager entdeckt, aus wel
cher Entdeckung man auf ein Sinken der
Zinsen Seitens der arbeitenden Klassen
!an die schon Reichen schloß. Sind solche
erreicht worden? Sind nicht
!im Gegentheil unsere Arbeiter, Minen
arbeiter und FaMkanten und Ansiedler
im Westen gezwungen, drei Mal soviel
für den Gebrauch des Geldes zu bezah
len, als sie zur Zeit der Einführung des
Tariffaktes bezahlten Zahlen Sie nicht
vier, fünf, ja sogar sechs Peozent per
Monat ? Zahlen Sie nicht in einem Mo
nat mehr, als die Ackerbauer in den ge
schätzten Ländern von Europa während
eines ganzen Jahres? Woher kommt es,
daß obgleich wir von Californien mehr
a15K500,000,000 Gold importirt haben,
genöthigt gewesen sind, zur Bezahlung
von fremdem Eisen, Blei, Tuch und Sei
de» mehr als 400,000,000 zu erporti
ren. Hätten wir unser eigenes Eisen und
unser eigenes Tuch gehabt, und hätten
wir die Erzeugnisse unserer Felder auf
einen einheimischen Markt gebracht, wür
de nicht eine große Masse dieses Geldes
bei uns geblieben sein? Und wenn dem
so wäre, würden unsere Ackerbauer eS
nicht leichter finden, Geld zu sechs Pro
zent per Jahr zu bekommen als jetzt zu
sechs Prozent per Monat ? Würde die
Macht des Selbstregierens dann nicht
weit bedeutender sein, als jetzt unter ei
nem Systeme, welches die Armen ärmer,
die Reicben täglich reicher macht ? Ueber
legen Sie sich diese Thatsachen und dann
antworten Sie sich selbst, ob die von Ih
nen erwähnten Elisen nicht die Folgen
der falschen Politik sind, welche Sie selbst
so lange vertheidigt haben! —
Die Geschichte der Ver. Staaten wäh
rend der letzten 50 Jahre kann man jetzt
folgendermaßen kurz charakterisiren; Wir
haben drei Schutzzoll - Perioden gehabt,
welche 1817, 1831 und 1847 schließen und
von denen jede das Land im Zustande des
Gedeihens läßt, indem der Begehr der
Arbeit täglich und schnell steigt und fort
während die Tendenz zum Steigen des
Handels zeigt, durch welche fe>nsr dj.'
Verkkyro groper wird, und
die Menschen, welche ihre Arbeit verkau
fen müßen, zu Unabhängigkeit gelangen.
Wir haben drei Perioden jenes den
Handel zerstörenden Freihandelssystems
gehabt, jenes Systemes, welches in Ir
land und Indien, in Portugal und der
Türkei herrscht, und von allen englischen
Journalisten vertheidigt wird, und wel
ches zu den von Ihnen so gut beschriebe
nen Elisen von 1852, 1842 und 1858
geführt hat. In jedem einzelnen Falle
war das Land in einem dem jetzigen Zu
stande ähnlichen Zustande der Lähmung,
in jedem derselben wurde der Verkehr
schlaff und unregelmäßiger, und die Leu
te, welche ihre Arbeit zu verkaufen ge
zwungen waren, wurden bloße Instru
mente in den Hände» derjenigen, welche
Nahrung und Kleidung hatten, um die
Arbeit zu kaufen. Jede Erfahrung zu
Hause und auswärts, beweißt, daß die
Menschen freier werden, wenn der Han
del im Innern regelmäßiger wird, und
liiifreier, je unsicherer und gestörter er
wird. Da dieS der Fall ist, so nimmt die
Frage wegen der Ursachen zu solchen En
sen und der Mittel sie zu vermeiden eine
neue Gestalt an, und zwar eine weit grö
ßere, -als Sie bei Niederschreibung der
obenerwähnten Worte glaubten. Mei
ner Ansicht nach ist es eine Frage über
Freiheit und Sclaverei, und ich fordere
Sie auf, in Ihrem Journale diese Fra
gen zu beleuchten.
Gewaltige Sterblichkeit in Neu-A?or?.
Die Gesetzgebung von Neu - Flork be
schäftigte sich mit einem Gesetzentwurf
-über Verbot von Schlempemilch und ver
fälschter Milch. Ein großer Theil der
furchtbaren Sterblichkeit unter Kindern,
wie sie in Neu-Uork herrscht, ist dem Ge
nusse von schlechter Milch, diesem ersten
Nahrungsmittel des Menschen zuzuschrei
> ben.
In Neu Vork kommt 1 Todesfall jähr
lich auf Personen; in Brooklyn auf
40 ; in Boston 48 ; in Baltimore auf
50; in Providence auf 53 und in Phila
delphia auf 6!!. Wäre Neu - Vork im
letzten Jahre so gesund gewesen wie Phi
ladelphia, so würden dort 0,071 Leben
weniger verloren gegangen sein. Kleine
Kinder sterben in Neu - Ul,rk doppelt so
viel als in London. Unter allen Staaten
hat der verhältnißmäßig
dasgeringsteSterblichkMsverhältnißauf
! zuweisen ; unter allen Städten der Welt,
groß oder klein, die Stadt Neu-Uork aber
die größte Sterblichkeit unter den kleinen
Kindern.
Dies sollte die Gesetzgebung freilich ver
mögen, ihre Aufmerksamkeit den Gesund
heitszuständen der Stadt Neu - Vork zu
zuwenden.
Dampfboot - lLrplosion. Zu'ölf perfo
nen getodtet und verwundet.
C o l um b u s, Georgia, l. Mai. Das
Dampfboot Calhoun explodirte gestern.
Der agirende Kapitän Crawford ward
todtlich verwundet, Hugh Atkin, zwei In-!
genieurS und zwei Passagiere wurden ge
fährlich verwundet. Sechs als Deckar-!
beiter beschäftigte Neger wurden gelöd
rec. ' . '
tLmpörende Schandthaten in Cbester
taun ty.
Einzelheiten zweier empörenden
Schandthaten, welche am I7ten vorigen
Monats in dem Städtchen Oxford, Ehe
ster Caunty, begangen wurden, sind eben
ans Licht gekommen. In der Dienstag
Nacht, den 17ten vorigen Monats, wurde
die Wohnung des Herrn I. S. Riday,
in jenem Ort, von vier Männern einge
brochen und eine Quantität Kleidung und
Lebensmittel daraus gestohlen. Herr Ri
day war zur Zeit abwesend. Seine Frau
und vier Kinder, nebst zwei Taglöhnern,
waren allein im Hause. Durch den Lärm
wurde Frau Riday wach. Sie suchte die
Taglöhner aus dem Schlafe zu weck,n um
ihr Beistand zu leisten, es gelang ihr aber
nicht dieses zu thun, indem sie durch das
von den Räubern eingegebene Chloroform
betäubt war. Glücklicherweise hatte das
Chloroform nicht die erwünschte Wirkung
auf Frau Riday, und durch ihren Hül
feruf wurden die Schurken erschrocken und
ergriffen die Flucht mit ihrer Beute. —
Zwei entkamen zu Pferde und die andern
in einem Wagen. Das Wohnhaus des
Herrn Riday steht im Mittelpunkt des
volkreichen Städtchens Oxford, lind wenn
man alle Umstände in Betracht nimmt, ist
diese eine empörende Schandthat, aber sie
wird zu nichts, wenn man sie mit folgen
der Gewaltthat vergleicht.
Am Sonntag Abend, den 22sten vori
gen Monats, als mehrere der Familie in
der Kirche waren, wurde die Wohnung
des Hrn. Riday wiederum von denselben
Schurken, wie man vermuthet, besucht. —
Sie kamen zu Pferde hergeritten, befestig
ten dieselben in der Nähe, und während
drei der Männer außerhalb des Hauses
blieben, gieng der Vierte in das Zimmer
wo Frau Riday beim Ofen saß nnd die
Bibel las. Der Raufbold ergriff sie,
warf sie auf den Boden, band ihre Hän
de auf dcn Rücken, und fetzte sie dann
auf einen Stuhl und band sie mit ihren
Haaren und einem Schnupftuch zum Rü
cken desselben, indem er zuerst ihr die Fü
ße band und den Mund knebelte. Bei
dieser Stellung wurden ihre Füße in den
Ofen gesteckt, die Fersen und Knöchel auf
dem heißen Eisen ruhend. Während die
ses vorgieng, rief einer von außen ihm zu,
er solle den Ofen aufheizen und sie auf
brennen. Bei Frau Riday s Versuch sich
aus den Händen des Raufboldes zu be
freien, ergriff dieser ein glühendes Eisen
aus dem Ofen und befestigte dasselbe auf
die nackte Brust der Hülflosen Frau. (5r
i sagte ihr dann, daß sie für Geld gekom
men seien, welches sie bei ihrem früheren
! Besuch vermißt hätten, und schwang zu
der Zeit ein Butschermesser über ihren
. Kopf, um sie zu erzwingen den Platz aus
zusagen, wo das Geld zu finden war.—
! Sie drohten ihr das Leben zu nehmen und
würden ohne Zweifel ihre Drohungen
ausgeführt haben, wären sie nicht bei ih
! rem höllischen Werk gestört, als sie sich zu
ihren Pferden begaben und sich aus dem
! Staube machten.
Die Brust der Frau Riday ist sehr
stark verbrannt und das Haar auf ihrer
Noch andere'Schandthat,,
wurde» von diesen Schinkels an ihr ver
übt. Man hegt wenig Hoffnung für ihr
Aufkommen. Gewiß sind diese von die
sen Teufeln in Menschengestalt verübten
Gräßlichkeiten schwer zu übertreffen. Die
größte Aufregung herrschte in der ganzen
Nachbarschaft; eine Nachtwache ist or
ganisirt nnd die strengste Wachsamkeit
wird beobachtet, wodurch man hofft, die
Begeher dieser Schandthaten zu entdecken
und sie zur gerechten Strafe zu ziehen.
Vier oder fünf Männer sind verhaftet
worden und der Frau gegenüber gestellt,
sie erklärte aber, daß diese die Personen
nicht seien, worauf sie entlassen wurden.
Die Schurken sind ihr unbekannt, aber
sie behauptet, daß sie dieselben leicht er
kennen könnte.
Frau Riday ist eine Engländerin und
eine intelligente Frau. Die gestohlenen
Sachen waren ungefähr Ist)Thalerwerth.
lLine heitere Licbensgeschichte
theilt das „N.-O. Delta" mit. Ein rei
cher Pflanzer, der in ganz Louisiana be
kannt ist, kam kürzlich nach New-Orleans
und besuchte das Museum deS Signor
Bannuchi, zu dessen Sehenswürdigkeiten
eine Riesin, NamenS Morehause, gehört.
DaS Männchen —er war kaum mehr als
5 Fuß groß—verliebte sich in die Dame,
melche sieben und einen halben Fuß mipt,
und war nun ein täglicher Besucher des
Museums. Die Riesin erwiederte die
Liebe des Männchens jedoch nicht und
nachdem er dreimal vergebens um ihre
Hand angehalten hatte, beschloß er, sie
gegen ihren Willen zu entführen. Er
vermuthete nämlich, daß ihre Weiger
ung, ihn zu Heirathen, der Einfluß des
Hrn. Bannuchi, welcher die seltene Dame
nicht gerne verlieren wollte, zu Grunde
liege und hoffte, daß sich daS Herz der
Riesin, wenn dieselbe erst einmal aus der
Nähe Bannuchi's gebracht worden sei,
erweichen lassenwerde. EinemderFreun
de des Pflanzer gelang es eines TageS,
die spröde Dame unter irgend einem Ver
wände in eine Kutsche zu locken, die vor
dem Museum hielt; diese rollte schnell
weiter und hielt nach einer Weile, um den
liebeentflammten Pflanzer aufunehmen.
'Doch welche Abkühlung stand diesem be
vor ! Die Riesin ließ daß Männchen erst
eine Weile von seiner Liebe reden, dann
öffnete sie ruhig den Kutschenschlag pack
te den Entführer und warf ihn auf die
Straße hinaus. Während er mit ver
renkter Schulter nach einem Hospital ge
tragen wurde, kehrte sie nach dein Muse
um zurück, und ist jetzt, da das erzählte
Abenteuer schnell und allgemein bekannt
wurde, die Hauptattraktion des Muse
ums.
Republikanischer Sieg in rnilwaukee.
M i lwauk ee,2 t. April. In der
7. Ward, wo gestern eine Tpecialwahl
statt hatte, winde Wm. A. Prentiß, der
republikanische Candidat, mit l 15» Mehr
heit zum Alderman gewählt. Der,.dem
okratische" Kandidat war John C. Stark
weather. Nor 3 Wochen hatten in jener
Ward die „Demokraten" mit 65 Mehr
heit gesiegt.
»Line gute Gelegenheit nach Chicago zu
reisen.
Aus einer in einer andern Spalte er
scheinenden Anzeige sagt der „Lancaster
Volksfreund," werden unsere Leser erse
hen, daß die Pittsbulg, Fort Wayne und
Chicago Eisenbahn CoinpanieExcnrsion-
Tickets nach der Chicago Convention, gül
tig vom 12. Mai bis zum I. Juni, beide
Tage einschließend, zu Hl 4 für die Rund
fahrt, erlassen haben. — Hier wird nun
eine gute Gelegenheit dargeboten die gro
ße Handelsstadt des Nordwestens an ei
nem geringen Koste» zu besuchen.
Die Reise dorthin über die Penn. Cen
tral und die Pittsburg, Fort Wayne und
Chicago Eisenbahnen ist eine sehr ange
nehme.-.Diese Eisenbahnen bildey dltz
große Eisenbahnkette des Westen, welche
sich über eine Länge von 820 Meilen durch
einige der schönsten Landschaften vo»
Pennsylvanie», Ohio, Indiana und Illi
nois erstreckt uick bietet Reisenden eine
Route dar, welche für mannigfaltige und
schöne Scenerie, für Behaglichkeit, für
Sicherheit und Schnelligkeit unübertrof
fen steyet.—Diejenigen, welche den We
sten zu besuchen wünschen, sollten diese
Gelegenheit dazu benutzen.
Wir sind durch die Bahnbeamten ver
sichert worden, daß hinlängliche Anstal
ten für irgend eine Anzahl Passagiere ge
troffen worden sind und keine Bemühung
noch Kosten werden gescheut, um die Be
haglichkeit und Sicherheit Aller zu beför
dern.
Gegen die Lungenschwindsucht
versuchte man schon so vielfache Mittel,
aber keines erprobte sich als einigermaßen
zuverläßig. Denncch ermüdet die Wis
senschaft in ihren Nachforschungen »nd
Beobachtungen nicht und giebt sich der
Hoffnung hin, daß es ihr doch noch ge
linge, dem furchtbaren Feinde Schranken
zu setzen. Nach glaubwürdigen Mit
theilungen wird in Tampico von den In
dianern „Anacahuite-Holz" als ein sehr
wirksames Heilmittel bei Verletzungen der
Lungen und den daraus entstehenden
Krankheiten gebraucht. Der Gebrauch
des Holzes —dessen Rinde nicht benutzt
werden kann und abgeschält werden muß
—ist einfach; es wird in kleine Stückchen
zerschnitten, mit siedendem Wasser über
schüttet und der Aufguß als Thee, Mor
gens, Abends und in gefährlichen Fällen
auch Mittags in bestimmten Portionen
getrunken. Kaffee und alle sonstigen auf
regenden Getränke sind zu vermeiden und
einfache oder nahrhafte Lebensmittel zu
gebrauchen. In der Klinik zu Göttinge»
stellt man derzeit mit diesem Holze Ver
suche an, die ein fast überraschendes Er
gebniß geliefert haben sollen; doch er
laubt man sich »och kein Urtheil, bis eine
I größere Zahl vo» Beobachtungen vor
liegt.
ll?,.Scheint die Sonne noch so schön,
eimnal muß sie untergehn !"—Die Pitts
burger Dispatch berichtet: „Das Oelsie
berjoll, wie man hört, in der Gegend oben
am Allegheny, wo eS zuerst ausbrach, sich
sehr schnell Es wird angegeben,
lichen Ertrag liefern, erschöpft seien und
klar und sauber ausgepumpt ihr Oelreich
thum. Ferner flüstert man, daß man
manche Ansprüche, im Markte oder in
Theilhaberschaft angeboten, zu viel nie
drigeren Peeisen haben könne als früher
»kurz: daß die Partien mindestens fürch
terlich geschunden wenn nicht arg beschä
digt seien, während sie vor Kurzem noch
sehr lebhaft auf große Reichthümer hoff
ten.
„Diese Geschichten gehen um, vielleicht
sind sie mit den Flößen aus jener Gegend
herabgeschwommen—sie werden allgemein
geglaubt, ob wahr oder übertrieben."
Was uns anbelangt, so geben wir obi
ge Pittsburger Nachricht, wie sie uns zu
kommt, ohne Verantwortlichkeit.
(Adler.
i»e brave Jrlä'iideri» rettete am
vorletzten Dienstag Abend den Erpreß
zug nach Eleveland bei der Station Steu
benville Road vom Verderben. Das
Hochwasser hatte nämlich eine Brücke auf
der Bahnlinie so beschädigt, daß der näch
ste Zug durchbrechen mußte. Die Frau
wußte, daß der Erpreßzug bald kommen
mußte; schnell befestigte sie eine Laterne
auf eine Stange und lief damit dem Zug
entgegen; das Nothzeichen wurde vom Zug
aus gesehen und der Zug zum Halten ge
bracht, worauf die Frau den Sachverhalt
erzählte. Zum Dank für ihr nobles Be
nehmen erhielt sie von den Passagieren ein
beträchtliches Geldgeschenk und der Con
ducteur sagte ihr, daß sie auf der Bahn
fahren könne so oft sie wolle, ohne einen
Cent dafür zu bezahlen.
ist recht „pläsirlich" die Krüm
mungen und Wendungen der Demokratie
bei den Enthüllungen der Eovode'schen
Uiitersuchungs-Committee in Wasching
ton zu sehen, und das Gewinsel und die
Schmerzenslaute bei jedem neuen Fußtritt
den sie durch diese Committee erhalten, zu
hören. Niemand kann sie bedauern.-
Die Verdorbenheit und Faulheit der jetzi
gen Administration in Waschington über
steigtalleßegriffe. Die Gelder des Volks
wurden, angeblich für Druckarbeiten, zu
Tausenden und abermals Tausenden für
Wahlzwecke verschwendet, und die Schatz
kammer entleert. Die Regier» ngsauS
gaben der Buchanan-Administration be
trüget, im Jahr 1858 ; laut des Berichts
des Schatzsekretärs die ungeheure Sum
me von 83 Millionen Thaler. —(P. Rep.
oftmals Fieber entstehen.
Eine Zeitung erzahlt von einem hüb
schen Hause, das Jahre lang unbewohnt
stand weil Niemand darin ausdauern
konnte. Eö spukte nicht darin, aber ein
bleicheö Gespenst, das Fieber, vertrieb jede
Familie in kurzer Zeit. Niemand wußte,
woher das Fieber entstanden bis ein klu
ger Mann die Quelle desselben entdeckte.
Er fand au 6, daß man seit langen Jah
ren die alten Tapeten mit neuen überklebt
hatte, wodurch sich giftige Gase entwickelt
und die Luft ungesund gemacht hatten.—
Nachdem man die Wände abgekratzt und
Neu tapaziert hatte, verschwand da 6 Fie
ber. Man laste sich dieses zur Warnung
dienen. >
. Mord zu Tanville.
Aus Danville Pennsylvanien, wirc
terrn 30sten April berichtet:
Gestern Abend hatwährendeines S
tes der Andrew McGinty den Thi
Shaveland gestochen und äugenbli
getödtet:
McGinty war mit einem Bottel M
key in Shavelands Haus gekomme»
Hatte diesen eingeladen, mit ihm zu l
ken. Shaveland weigerte sich aber,
zu thun, und wies McGintn zum H
, hinaus. Dieser gi,ig zwar fort, kam"
bald mit einem Messer wieder zurück
verübte den Mord, ohne ein Wort d
zu sprechen. Shaveland verschied 3
nuten hernach.
Der Mörder wurde sofort gefaii
und in das Gefängniß gebräche. -
Volk war kaum abzuhalten ihn zu l
chen.
Lawrence Johnson, tLsq.,
> der Eigenthümer der bekannten Sch
gießerei in Philadelphia starb amSch
° fluß in seiner Wohnung am vorigen T
' nerstag im 00. Lebensjahre. Hr. Jl
k son war in England geboren, aber sc
in jugendlichem Alter nach Amerika c
gewandert; durch Fleiß, Betriebsam
und strikte Integrität gelang eS ihr
- Verbindung mit seinem frühern Par
> Hr. Schmidt eins der bedeutendsten
- schäste in Amerika zu begründen.
- Johnson hatte ein Zweiggeschäft in (
cinnati und war auch in anderen it
striellen Unternehmungen stark bet
ligt; er war von Allen, die ihn kann
, geachtet und geschätzt.
verheerender Srand zu Trinidad !
> Luba.
New-Flor?, 30. April. Von
vanna eingelaufene Nachrichten meN
> daß am I9ten vorigen Monats in Tri
dad Thale auf einer Plantage, gena
Guacimara, i» den Zuckerfeldern <
- Feuersbrunst ausbrach, die bald sich n
- einerbenachbarten Plantage verbreitete
i das ganze Thal, eine Strecke von 6 sti
! den (18 Meile») weit, verwüstete. Z
Bewohner von Trinidad schildern >
> Brand als ein großartig schönes Sch
l spiel. Die ganze Stadt wurde mit eil
Feuerregen von glimmenden Blättern
- Zuckerrohres überschüttet, und die St
l war so hell erleuchtet, daß man bei N<
> eine Stecknadel hätte finden können
: Man glaubt, daß die Zuckererndte
> Insel Cnba durch diesen Unfall um 8l
> Faß geringer ausfallen wird. Der V
l lust wird auf ungefähr eine halbe Milli
- Thaler geschäht.
Zwei Damen ertrunken.
. Nahe Flintstone, Alleghany Caun
i Md., verunglückte am letzten Mittw
Frau Twiggs, während sie auf dem Rü
en eines PferdeS hinter einem männlicl
. Bekannten über ein Gewässer setzte.
- Das Pferd stolperte und siel iu der M
te des Baches u»d Frau T. ertrank, wä
> rend der Mann sich rettete. —In Cumb
> land Valley, Pa., versuchten zwei jur
Damen auf dem Rückwege von ein«
Besuche, den sie einer armen Familie a
gestattet, auf einem Holzklotz? über ein
stark angeschwollenen Bach zu setzen.-
Die Eine Fräul. Miller, glitt jedoch v!
dem Klotze ab nnd ward durch die Ströi
ung hinweggerissen.
Nicholas - Canntv, Kentuck
hat ei» bejahrter Mann, Namens Gai
> ble, kürzlich einen so kaltblütigen Mo
- begangen, wieer nur gedacht werden kan
In trunkenem Zustande, jagte er sei!
Frau aus dem.Hause und diese begegne
. ihrem Großsohn, dem jungen Meeko, d
l sich zu ihrer Vertheidigung bereit zeigt
als er sich aber dem Hause des Alten n
herte, nahm dieser das Gewehr zur Hai
! und einen Augenblick später lagderGroj
söhn todt am Boden, da die Kugel au
der Flinte Gamble s die Lungen durä
drungen und den unmittelbaren Tod hei
beigeführt hatte. Der Mörder ist vei
haftet und um so mehr strafwürdiger, al
Stunden zwischen der ersten Aufregun
und der That verflossen waren.
Trauriger l.l»glüetttfall.
Am Mittwoch vorletzter Woche siel ei
! Söhnlein von Charles A. Kline, Efq., i
Grünwitsch Taunschip, Berks Caunty
! in Abwesenheit der Familie in einen Zube
voll heißer Lauge und verbrannte sich s
schmerzlich, daß es Freitags darauf a,
den Brandwunden starb. Dieser Un
glücksfall ist um so betrübender für bei
Vater des Kindes, da derselbe erst vo
!drei Monaten seine Gattin durch den To>
verloren hat.
Naturspiel.
Ein Freund schreibt uns, daß Hr. C
N. Gery, inSiesholzville, HerefordTaun
! schip, Berks Caunty, ein Hühnerei be
sitze, auf dem ein Menschengesicht ausge
prägt ist und die Augen, die Nase, der
Mund und überhaupt alle Züge des Ge
> sichts völlig dargestellt sind. Die Wa hr
j heit des Obigen bescheinigen mehrere Nach
barn des Hrn. Gery, bei dem das Ei zu
einiger Zeit gesehen werden kann.
Versammlung der Sv»ode von Penn
sylvanien.
Die 113 jährliche Versammlung des
Evangelisch - Lutherisch?» Ministeriums
von Pennsylvanie» nlid den be»achbarten
! Staaten findet am Sonntag Trinitatis,
Juni den 3ten in der St. Paulus Kirche,
(Brown Straße nahe der 3.) in Phila
delphia statt.
t ö d t l i ch e S e u ch eist in
Massachusetts unter dem Schlachtvieh aus
gebrochen. Man hat bis jetzt noch kein
. Heilmittel dagegen zu entdecken vermocht
! und sich genöthigt gesehen, das von der
,krankheit ergriffene Vieh sofort abzu
! schlachten, um die Ansteckung zu verhü
ten. Der schaden soll bedeutend sein.
ünzstatistik. Während
der letzten Woche wurden 26,075 Unzen
Gold im Werthe von »521,00 t« und 7017
Unze» Silber im Werthe von in
der Münze von Sa» Franzisko deponirt.
den 38,000 Mormonen in
Utah sollen Manner mit 26,500
Weiber fem.