Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, April 04, 1860, Page 2, Image 2

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    Lecha Ciumtl) Patriot.
Allelitau», Pa., April -j. !86(>.
Für G 0 uvernör:
Col. Andrew G. Curlin,
von Centre Cauttty.
Für Presidenten Erwäbler :
Senatorial - Erwähler :
Maines pollock, Northumterland Caunty,
Thomas IN. Howe, AUtghcn? Caunty,
Rcpresentative - Erwähler t
14. Uli'sses Mcr.'Uk,
15. Gcorgc RnA«r,
lg. A. «. Sharp«.
17. Danicl ?. Tahr,
Ig. Samuci Calvin,
2N. Wm. Mcltinnan,
John M. Äirkpalricl!
! '.'l. Nichard <p. Nobcrtt.
! 25. I«hn Tricr. l
2! Rob.'rt P. King? '
-t. Robert M. Zoust,
5. Nathan Hills,
6. I«hn M. BroonmN,
8 Livi A. Smith,
l>. ssraiuis W. Christ,
12. Tk-ima/R^haN.
Nnsere Gesetzgebung n. die Ttadt-
Reftierung.
Der Scribbler des diesigen „Unabhän
gigen Republikaners" ist immer deßwe
gen noch sehr „krittlich," weil die republi
kanische Freiheitsleute seine Loko Foko
Sclaverei-Crweiterungs-Parthei bei der
letzten Wahl in dieser Stadt, mit einer
vergrößerten Mehrheit geschlagen haben,
und gerade weil er dies ist, so bemüht er
sich sehr strenge in seinem Zorn, wo mög
lich, etwas aufzufinden, welches die Re
publikanische Parthei in den Augen der
Welt verdächtig machen möchte—in der
Hoffnung daß er dadurch etwas Grund
für seine verdorbene Parthei machen könn
te. So hat er zum Beispiel in seiner i
letzten Nummer einen langen Artikel in
Bezug auf unsere StaatS-Gesetzgebung.
Sein Bestreben darin geht dahin, um dar
zuthun, daß sie verschwenderisch gewesen
sei—jedoch dies ist ihm gänzlich mißlun
gen, wie selbst die Sprache seines eigenen
Artikels beweißt—denn nach vielen Wor
ten ist dennoch der Artikel wahrlich ganz
und gar nichtssagend. Daß unsere Ge
setzgebung die beste, thätigste und spar
samste gewesen, die wir seit vielen Jah
re». oder vielleicht je gehabt habe», ist ei
ne Wahrheir der sicher Niemand wider
sprechen kann, welcher auch nur die ge
ringste Achtung für sich selbst hat—doch!
nicht Alle habe» dies, oder ihr Betragen,
würde anders sein. Ist es aber nicht läch
erlich von Partheiführer deren Parthei!
den Staat in eine Schuld von 42 Millio-,
nen Thaler regiert hat —für die Bezah
lung der Interessen auf gedachte Schuld
wir schon so viele Jahre so schwer getart
worden sind, und welches unsere Kinder
und Kindeskinder auch »och in vollem
Maaße zu erdulden haben werden—unse
re letzte Gesetzgebung fälschlicher Weise
und ohne die geringste Ursache der Ver
schwendung anzuklagen ? In der That es
ist ein solches Betragen schändlich, und
wird auch die Wirkung haben jener Par
thei in nur »och einer ganz kurzen Zeit
alle Regierungs-Zügel aus ihren Händen
zu nehmen —denn so wie die alten Dinge
wieder aufgefrischt und das Volk zum
Nachdenken gebracht, und sowiedemsel
ben gezeigt wird, waS der Unterschied
zwischen einer demokratischen und repub
likanischen Regierung ist, so muß dieS, in
dem jetzigen Zeitalter des Fortschritts, ei
ne günstige Wirkung für unsere Parthei
haben. Ja es kann dies durchaus nicht
anders sein.
Auch bezüglich auf unsere Stadtregie
rung wünscht er wieder den Gedanke» zu
verbreiten, sie sei verschwenderisch, und
hat doch dabei selbst, nach verschiedenen
Widersprüchen, vergeßen, auch nur eine
einzige Verschwendung oder tadelhafte
Handlung klar darzuthun—und daß wir
gerade eine gewünschte Stadtregierung
haben, dies weis ein Jeder der es wißen
will—aber gehumbugt soll das Volk eben
werden —ja durch Humbuggereien allein
ist seine Parthei seit vielen Jahren zu
sammen gehalten worden—jedoch die gu
ten Republikaner laßen sich nicht durch
solche elende Geschöpfe humbuggen. Daß
unsere Herren Stadtväter den Scribbler
nicht fragen wie sie Dies oder Jenes ma
chen sollen oder dürfen, scheint ihn doch
gar sehr zu verdrießen —wir würden aber
auch wirklich eine schone Regiernng ha
ben, wenn sie von solchen Menschen dik
tirt werden würde. Auch in diesem Fal
le, nach vielen Worten, konnte er nichts
mit der Wahrheit gegen diese Regierung
hervorbringen— und wir haben von vie
len Seiten her den Ausdruck machen hö
ren, daß wir Gott drum danken konnten,
daß unsere Stadtregierung nicht auch in
Lokosoko Händen sei. Wie kommt es aber
daß der Scribbler seinen Lesern nichts da
von sagt, wie seine politische Freunde die
Vereinigten Staaten Schatzkammer in
Waschington beraubt haben ? Vor der
Untersuchungs - Committee daselbst sind
letzte Woche wieder gar hübsche Dinge be
schworen und an das Licht gebracht wor
den, nämlich daß dort Geld bis zn vielen
von Thalern aus der
«Schatzkammer auf eine ungerechte Weise
gezogen wurde, und solches dazu ver
wandt, um die Congreß-Wahlen in Penn
sylvanien und anderwärts zu tragen.—
Selbst Berks Caunty und Florence s Di
strikt hat davon erhalten ! —Hast du das
nicht gehört? Wie kommt eS daß deine
Leser dies nicht wißen dürfen? Hast du
einen Gedanken das Publikum hei'ße die
ses dein Betragen ehrlich? Obige An
schuldigungen sind keine leere Worte wie
die Deinige, sondern eS bestehen dieselbe
aus beschwo r n e in Zeu gn i ß. —
Am beste» du würdest dich an deiner eige
nen Nase zupfen—und nie so lange du in
einem Glashause wohnest, Steine gegen
andere werfen. Bald mrhr in Bezug auf
obige Schatzkammer-Beraubungen, welche
durch die LiederS unserer Gegeiiparthei in
den letzten (i Jahren verübt worden sind.
Die Demokratie u. die Deutschen-!
Nachfolgender Artikel erschien vor et-
wa einer Woche in der Philadelphia
„Freien Preße," mid wir geben densel
ben hier wieder, um somit zu zeigen, daß
die Demokraten überhaupt keine so große
Freunde der eingewanderten Deutschen
sind, wie sie gewöhnlich vorgeben wenn
wichtige Wahlen vorhanden sind, —son-
der» dieselbe in Wirklichkeit den bittersten
Haß gegen sie in ihren Herzen tragen,!
denn nur derjenige der mit dem allerbit
tersten Haß gänzlich überfüllt ist, kann
sich einer solchen, im allerhöchsten Grade
verächtlichen Sprache, bedienen, —beson-
ders wenn dieselbe nicht einwilligen, ge
gen Beßerwißen, mit ihrer verdorbenen,
korrupten und verschwenderischen Scla
verei-Verbreitungs Parthei zu stimmen.
Ja der folgende ist der schändlichste Arti
kel seiner Art, den wir je gesehen haben,
und noch Niemand hat die eingewander
ten Deutschen auf eine solche gemeine
Weise beschimpfen sehen, wie dies in ge
dachtem Artikel geschehen ist. Und für
was geschieht di. S ? Gerade weil die Deut
schen im Westen beinahe a ll e Republi
kaner sind ; und Republikaner deßwegen,
weil die Republikanische Parthei gegen die
Ausbreitung der Sklaverei, für die Er
haltung der Union, für einen beschützen
den Tarifs und für eine freie Heimstätte
ist, welche Heimstätte der Eingewander-!
te ebensogut erhalten kann, als auch der
Eingeborne.—Aber zu dem Artikel:
Die „ChicagoTimes" vomBten März
enthielt nach der letzte» Stadtwahl einen
Artikel, in dem die Deutschen in einer
Weise beschimpft werden, wie selbst die
rabiatesten Knownothingsblätter es selten
gewagt haben. Die „TimeS" ist bekannt
lich das specielle Leiborgen des Herrn
> Douglas, und unsere Leser mögen aus
den Auszügen aus dem Artikel, die wir
! nachstehend mittheilen, auf die Art von
Achtung schließen, welche die Deutschen
von „demokratischer" Seite zu erwarten
haben. Die Sprache des englischen Ori
ginals ist von uns noch in schonender Wei
se wiedergegeben worden:
„ Von allen dreckigen, widerlichen
Schaustellungen, die jemals in
st i«gesunden, war die dem „law!
gen John" dargebrachte Huldigung von!
gestern Abend der Gipfel.
Die Wentwoith-Feier war ein Ausfluß
der Ausgelassenheit und deS Jubels aller!
! Sorten "von Vagabunden, die in der
i <stadt aufzutreiben sind. Da sah
man Baiern in Lumpen und Korh ge
füllt, unfähig zu lesen, aber fähig zu
! brüllen, „Huh-uh-uh für Long Schon."
! Da sah man Böhmen in kurzschwänzi
! gen Rocken, mit Hnnden in ihren Armen
! und Bildern von Long John an ihren
> Hüten. Da gab es Lumpenpack aller Kla
! Ben, Stände und Sorten; daS mißerabel
ste Lumpengesindel der Schöpfung, ein
! Jeder das trene Abbild seines Herr» und
MeisterS Long John. Kein Amerikaner,
kein anständig Aussehender, kein Mensch
der englisch sprechen, lesen und schreiben
konnte, war im Haufen zu sehen.
„ Dieses Heer von Lumpenpack zog
durch die Straßen, brüllend und heulend,
wie ein Haufen Wilder aus dem innern
Afrika.
„Amos G. Throop, einst ein hervorra
! gender Bürger und Eandidat der Tem
perenzler, war zu unserm Bedanern auch
unter denen, welche diesen Zug der Aus
würflinge der Leibeigenen Europa's ver
anstalteten.
„ Die Banner und Devisen waren
charakteristisch für das Lumpengesindel,
das sie trug. In einem Wagen befand
! sich ein Bildniß, in schrecklicher Oitho
graphie mit dem Namen Gournee's (des
> demokratischen Kandidaten) versehen. —
Dieses Bildniß behandelten Haufen von
' importirte» Barbaren mit dem äußersten
'! Hohn und überschütteten es mit unaus
sprechlichen Schimpfworten, Ihre Flü
> che und Schmähworte wurden alle in
l fremder Sprache ausgestoßen, in einem
> Jargon, den sie auö irgend einem kleinen
> Städtchen, das von einem winzigen Füi st
chen von der „Gottes-Gnaden"-Sorte re-
> giert wird, mitgebracht hatten. Nicht ein
> Wort verständliches Englisch hörten wir
> in dem ganzen Zug.
" Die Inschriften auf allen Bannern
zeigten, daß deren Verfasser nicht an den
> Gebrauch der englischen Sprache gewöhnt
waren. Eine lärmendere, zer
lumptere, dreckigere, elendere Heerde von
' i,, Stimmvieh" zog niemals durch die
5 Straßen einer Stadt! u. s. w."
' „ Das sind nur die Hauptftelleu jenes
Artikels. Solche Beleidigungen müßen
, sich die Deutschen von dem Hof- nnd Leib
organe des „kleinen Riesen von Illinois"
in S Gesicht schleudern lassen, von dem
. Organe des ManneS, der ihnen von deut-
scheu Bedientenblättern als das Ideal ei
.! lies Staatsmannes geschildert wird !"
i dortigen Republikaner hatten
l' nämlich eine Demonstration veranstaltet,
)' nachdem sie die Stadlwahl getragen und
IO hn Wei!tw 0 r t h zum Mayor
erwählt hatten. Werden die eingewan
derten Deutsche» den Demokraten nach
diesem auch wieder Gehör geben, wenn sie
' ihnen zuflüstern, daß nur sie ihre Freun
' de seien ? Schone Freunde in der That,
'welche sie mit solchen noch nie erhörten
. Beleidigungen undßeschimpfnngen über
. laden.
' lllf'ln West-Ehester wollte am
i I7ten Marz ein Herr, John Eochlin
, eine Kuh füttern. Als er in den Stall
, trat, rannte sie auf ihn zu und bohrte ihm
ein Horn i den Leib. Der Verwundete
befand sich auf dem Wege der Besserung.
alle Menschen gleicher Mein
ung wären, so wäre es ziemlich langweilig
auf dieser Erde.
Noch mchr erstaunliche tLnthüllungtn !i
Wo mM snngeht!
Berdorbenheiten „nscrer demokratischen
Regierrr!
Schändliche Beraubungen der Vereinig
ten Staaten Schatzkammer!
IVelcher gute Sürger »vird jener Partei
nicht auf immer den Lücken kehren >
<YOtt erlialte die Ikcpublik:
Aus folgendem Artikel, den wir auö
der Philadelphia freien Preße entlehnen,
kann man ersehen, welche ehrliche Be
amten unsere Gegner, die seinwollenden
Demokraten, in Aemter wählen —wo un
ser Geld hinkommt—und wie unsere Geg
ner die Wahlen tragen:
„'Worte und Handlungen."
„Ich nehme das Vorrecht des Alters in
Anspruch," schrieb James Buch a
nan am Wften November 1858, in sei
nem bekannte» DuOuesne Brief,
„wenn ich auf ein anderes um sich grei
fendes gefährliches Uebel aufmerksam ma
che. In früheren Zeiten waren unsere
Vorväter gleich uns in politische Parteien
getheilt, die oft heftige Kämpfe mit ein
ander hatten. Aber niemals, bis vor
Kurzem, hörten wir davon, daß Geld
angewendetworden sei, um Wahlen durch
zusetzen. Sollte diese Praxis sich so aus
breiten, daß die Stimmgeber und die Ver
treter in den Staats- und National-Ge
setzgebungen davon angesteckt werden,
dann würde die Quelle der freien Regie
rung vergiftet und wir müßten, wie die
Geschichte lehrt, mit einem Militär-DeS
potismus enden. Eine demokratische Re
publik, darüber sind Alle einverstanden,
kann nicht lange leben, wenn sie nicht
durch Tugend aufrecht erhalten wird. —
Sobald diese verdorben wird und das
Volk käuflich wird, nagt ein Wurm an
der Wurzel des Baums der Freiheit, der
ihn zum Verdorren und Absterben bringt.'
Das sind die Worte des Weise» von
Wheatland.
Ueber die Handlungen desselben
Mannes gibt der Bericht Auskunft, den
die zur Untersuchung der Betrügereien bei
Vergebung der öffentlichen Drnckarbei
ten niedergesetzte Committee des Reprä
sentantenhauses auf Grund eidlicher Zeu
genaussagen abgefaßt und den die „Preß"
vom Mittwoch veröffentlicht.
Aus demselben geht unwiderleglich her
vor, daß Präsident Buch,»an fast zu
Zeit, als er die herzbre
j chende Warnung gegen die Beeinflussung
! von Wahle» durch Geld schrieb, darum
! wußte, daß dieses schlechte Mittel in der
ausgedehntesten Weise angewendet wurde,
um durch eine freie bezahlte Presse die öf
! fentliche Meinung irre zu führen, nm das
> Organ der Knownothings in New Vork
zu unterstützen, nm den Leeompton
! Schwindel durchzusetzen und seine Lieb
linge, den jetzigen Wiener Gesandten
Glancy JoneS, dem Volke v n Old Berks
und Tom Florence den Bürger» Phila
delphias als Vertreter aufzuzwingen.—
Dies Alles sind jetzt bewiesene Thatsach
en. Buchanan hat zu den vielen Sünden
, die er begangen, auch noch die der H e u
ichelei hinzugefügt, die gemeinste nie
drigste von allen.
Wahrend der letzten sechs Jahre sind
die öffentlichen Druckarbeiten zu einem
Preise ausgegeben worden, der durch
! schnittlich mindestens um fünfzig Pro
jzent höher war, als billigerweise dafür
hätte bezahlt werden sollen. Während
Zeit wurde die Staatskasse aufdie
i se Weise ungefähr um betro
! gen. In diesen Raub theilten sich ver
! schieden? Personen und ein Theil davon
i wurde dazu verwendet, vier Zeitungen, die
'Waschington Union, den Philadelphier
! Pennsylvanien und Argus, so wi.e daS
leitende Organ der Knöwnothing-Partei
in New Vork, den Buffalo Commercial
5 Advertiser zu unterstützen, und endlich,
um die Wahle» in den Staaten Penn
!svlvanien, New Vork, New Jersey und
Ohio zu beeinflussen.
Pennsylvanien wurde bei der Verthei
lung des Raubes besonders reichlich be
dacht, der„Peiinsnlvanien" in Philadel
phia erhielt auf Anordnung des Präsi
denten jährlich 10,000 ausgezahlt, ob
! wehl Kornelius Wendell, der frühere Se
! »ats-Drucker, ihm entgegnete, daß man
doch nicht das Geld wegweife» solle, und
' solche „kraft- und saftlose" (effete) Blät
> ter am Leben zn erhalten, und dap man
es besser dazu anwenden solle, Stimmge
! ber herauszubringen (getting out voterü)
Dknmente zu circuliren :c. — Welche
! jährliche Beihülfe der Philadelphia „Ar
!gus" erhalten, ist nicht angegeben.
j Ferner bekennt Cornelius Wendett, daß
! er in mehreren Distrikten PennsvlvanienS
vor der letzten Congreßwahl Summen von
H 350 bis K 2250 gespendet habe, um Ad
ministrations Demokraten durchzusetzen.
Namentlich angeführt werden Berks
Caunty, wo Glancy JoneS wiedererwählt
werden sollte, Landn S Distrikt in Phila
delphia, und endlich Tom Florence 6 Di
strikt, der, wie Wendell sagt, sehr hart
durchzusetzen war, aber doch gewonnen
j wurde.
i Dies wird hinreichen, die Art und Wei
! se zu illustriren, wie die Demokratie mit
- dem Gelde des Volkes in den letzten Jah
ren gewirthschaftet hat. Wie man sieht,
hat der Krebsschaden der Korruption schon
tief die Wurzel des Baumes der Freiheit
angefressen und daS einzige Mittel, wie
das Weirergreifen der Fäulniß verhin
dert werden kann, ist:
Man hacke so schnell als möglich die
Wurzel ab, und werfe sie mit sammt der
faule» Demokratie in's Feuer. So möge
es geschehen!"
Aufgepaßt!
Ein Mann in Brooklyn erlangte da
für, daß ihn ein Hund in die Hand ge
bissen, von dessen Eigner.H4Bo 75.
Dieser Hund war offenbar zu scharf !
Cooper Caunty, Mo., verhei
. rathete sich kürzlich ein Man»» Namens
«Baatright, mit seiner zehnten Frau.
Die neulichen tLnthüllungen.
Die neulichen Enthüllungen zu Wasch
ington bezüglich auf die Beraubungen der
Vereinigten Staaten Schatzkammer, durch
unsere Gegenparthei haben die demokrati
sche Parthei von Pennsylvanien aufeinen
etwas sonderbaren Fuß gesetzt, indem ihre
neuliche Staats-Convention, zu Reading,
Buchanans Regierung, und somit natür
lich auch alle d i ese Sch l ech tigk e i
ten gutgeheißen hat. Und in Zusatz
zu dem Obigen bilden die alldort paßirten
Beschlüße eine Platform, worin wie ge
dacht jene Schlechtigkeiten ehenfalls gut
geheißen sind, und auf diese Platform ha
ben sie ihren GouvernörS-Candidat, Hen
ry D. Foster gestellt, und da er die Er
nennung unter obigen Umständen ange
nommen hat, so hat er somit gleichfalls
die frechen Diebereien und Verschleuder
ungen der öffentlichen Gelder, durch Bu
chanansßegierung indorßirt. Ein Wasch
ington Correspondent der Philadelphia
Preß versichert nun daß sollte Foster aus
dieser Plätform stehen bleiben, es eine
ausgemachte Sache sei, daß er mit einer
überwältigenden Mehrheit geboten werden
würde denn die Stimmgeber könnten
unmöglich Buchanans über alle Maaßen
corrupte Regierung, sammt einer faulen
Plätform, mit ihren ehrlichen Gesinnliii
gen und ihren Stimmen indorßiren. Die
Zeit wird es auch lehren, daß Col. Forney
recht hat. Bald mehr in Bezug auf die
Plätform, aufderHenry D. Foster steht.
Niel?» Hülfe.
Wir erhielten vor einigen Tagen die
erste Nummer einer ganz netten kleinen
deutschen Republikanischen Zeitnng, wel
che am 22sten März ihre erste Erschei
nung in unserer Nachbarstadt Easton
machte. Dieselbe seht wirklich recht schön
aus, und so ist auch die Auswahl Artikel
eine gewünschte. F. W. Müll e r der
für viele Jahre eine demokratische Zei
tung daselbst herausgab, ist der Redak
teur derselben. Diese letztere Thatsache
allein ist schon hinlänglich um Alle zu
überzeugen, daß dieS eine intereßante Zei
tung, und daß dieselbe der Republikani
schen Sache von großem Nutzen sein wird,
—und ferner daß gedachte Zeitung auch
wohl die Unterstützung des Publikums
verdient. Wir wünschen diesem neuen
U ntcrnehmen in allen Hiiisichten von Her
zen, daS beste Glück.
Von Harrisl'Urg.
Unsere Gesetzgebung, welche die fleiß
igste und sparsamste gewesen, die wir seit
langer Zeit gehabt haben, wird sich ohne
Zweifel gestern vertagt haben. In der
letzten Woche hielt man Vormittags-,
Nachmittags- und Abend-Sitzungen und
es wurden sehr viele Geschäfte abgehan
! delt, —da dieselbe aber meistens von ort
licher Natur sind, und blos gewiße Caun
ties, Distrikte und Städte anbetreffen, so
erachten wir es nicht nöthig einen Auszug
! aus den Verhandlungen folgen zu laßen.
! Die Stimmgeber sollten es aber nicht ver
geßen, daß die letzte Gesetzgebung, die ge-
rade »ach Wunsch gehandelt hat, in beiden
Häuser stark Republikanisch war und
! wer dieS in seinem Gedächtniß behält, der
weiß auch schon daß es i m m e r sur un
. ser und die beste» In ter
. eßendeS Staates i iid unserer Union über-
Haupt ist, wenn wir uns Republikanische
! Representanten erwählen.
Von IV.'.schingto».
Von unserm Congreß haben wir diese
Woche, außer den Enthüllungen, die in
! einem andern Theil dieser Zeitnng er
! scheinen, nichts von besonderer Wichtig
keit mitzutheilen —denn endlich wurden
! nur wenig Geschäfte abgehandelt—aber
es wurden in beiden Häuser viele, und
zahlreich unterschriebene
Gunsten einer Abänderung des Tariffs,
für Grow's Heimstätte - Bill, u. f. w.,
eingereicht.
tLinc gefährliche /Uifneise.
Professor Wells, ein Luftschiffer, woll
te am 3. März in Wetumpka, Alabama,
! aufsteigen und entging dabei nur mit ge
! nauer Noth dem Tode. Der Ballon war
gefüllt; der Professor trat in den Korb
und eommandirte: „laßt los." Der Be
fehl wurde nicht ausgeführt und Wells
veränderte seine Lage als man plötzlich
! nachträglich seiner Anweisung gehorchte
! und der Ballon mit Blitzesschnelle in die
! Lust fuhr. Der Wind blies aus We
sten, der Ballon schwankte gewaltig hin
i und her und der Professor hatte nur
Einen Fuß im Korbe. Er stieß wider
einen Holzstoß, dann gegen eine Einzäun
ung, dann an die Seite der Cooso Halle,
dann an die Bedeckung der Küche, daß die
Schindeln davon flogen, hierauf wieder
zan einen Theil von Coosa Halle. Er
flog etliche Fuß vom Korbe hinweg uud
hielt sich jetzt nur mit de» Händen au
den Seilen. Indessen verlor er die Gei
stesgegenwart nicht und als er gerade
über der Coosa Halle schwebte, etwa 8
Fuß vom Dach entfernt, ließ er de» Bal
lon fahren und sich auf das Dach fallen,
wo er wohlbehalten ankam.
IVeib, Frau. Gemahlin.
Wenn man auS Liebe heirathet, wird
man Mann und Weib, wenn man aus
Bequemlichkeit heirathet, Herr und Frau,
und wenn man aus Verhältnissen heira
thet, Gemahl uud Gemahlin.—Man hat
für sich allein ein Weib, für seine Haus
freunde eine Frau und für die Welt eine
Gemahlin.—Die Wirthschaft besorgt ein
W.'ib, das HauS besorgt eine Frau, den
Ton eine Gemahlin. —Wenn man krank
ist, wird man gepflegt von dem Weib,
besucht von der Frau und nach dem Be
finden erkundigt sich die Gemahlin.—
Man geht spazieren mit seinem Weibe,
man fährt auö mit seiner Frau und man
macht Partieen mit seiner Gemahlin.—
Unsern Kummer theilt das Weib, unser
Geld die Frau und unsere Schulden die
Gemahlin.—Sind wir todt, so beweint
unö unser Weib, beklagt uns unsere Frau
und geht in Trauer wegen unS unsere
Gemahlin.—(Wechselt?!.
Erdbeeren.
In Waschington verspeist man nun
Erdbeeren, die in Alerandria Caunty
Wem wässert der Mund nicht
l darnach?
Die Heimstätte-Bill im Senate
Wie zu erwarten, findet Grow's Heim
stätte-Bill im Senate eine äußerst heftige
Opposition, und zwar wird diese ächt de
mokratische Maßregel am erbittertstenvon
einigen Senatoren'bekämpft, die sich De
mokraten nennen, während alle republika
nischen Mitglieder des Senats sich dersel
ben kräftig annehmen.
Wie die Sacl)e jetzt steht, ist wenig Aus
sicht mehr vorhanden, daß Grow's ur
sprüngliche Bill im Senate eine Mehr
heit für sich gewinnen könne. Im gün
stigsten FallewirdSen. Johnson s Heim
stätte-Bill an deren Stelle angenommen,
die, wie wir in einem frühern Artikel ge
zeigt haben, weit weniger liberal ist, nnd
namentlich diekünftige Einwan
derung von den Wohlthaten der freien
Heimstätten vollständig ausschließt.
Selbstwenn Johnson sSubstitutadop
tirt wird, so ist noch sehr die Frage, ob
nicht Präsident Buchana n dieselbe im
mer noch zu liberal und zu sehr den In
teressen der Sklavenhalter feindlich erach
ten und deshalb fein Veto gegen dieselbe
einlegen wird.
Von verschiedenen Seiten ist bereits
mit der größten Bestimmtheit behauptet
worden, daß der Präsident fest entschlossen
sei, dies zu thun, falls im Eongreß eine
Einigung zu Standekommt und die Heim
stätte-Bitl in der einen oder der.andern
Form beide Häuser passirt.
Erbaulich und charakteristisch zugleich
war die Debatte, die unlängst im Senate
über die Verwilligung freier Heimstätten
für ö Volk stattfand. Die demokrati
schen Senatoren Elingm a n von Nord-
Earolina, W i g 112 a ll von Texas und
I 0 hns 0 n voii Arkansas, erschöpften
die ganze ihnen zu Gebote stehende Be
redtsamkeit, um gegen den verderblichen,
agrarischen Charakter des Gesetzentwur
fes zn eifern. Letzterer warf de» Befür
worter» der Maßregel, unter denen sich
namentlich der Republikaner Hale von
Neu-Hampschire hervorthat, vor, daß die
ganze 'Bewegung für freie Heimstätten
„heuchlerisch'und demagogisch" sei. Se
nator Hale, sagte er, wolle die „E a n a
i ll e" von New England mit dem Rufe:
„Freie Heimstätten für freie Männer!"
an sich fesseln weil er fürchte, daß der
Druck der Hungersnot!) sie ihm und sei
ner Partei untreu machen würde. Wig
fall eiferte ebenso heftig und in eben so
ungemessencn Ausdrücken gegen die Bill.
Das Land sei nicht dazu da, uef er, um
ein Hospital für Arme, Blinde und Lah
me zu bilden. Wenn man den Landlosen
Land verwillige, warum gebe man nicht
> auch Nigger denen, die keine Nigger hät
ten, war m eröffne man nicht auch den
afrikanischen Sklavenhandel wieder und
! bringe aus Afrika Neger herüber, um sie
hier zu (sHüsten zu machen ! Wenn man
dem Ansiedler unentgeldlich Land bewilli-
ge, so schlage er vor, ihnen auch gleichzei
tig Neger zu schenken, damit er das Land
bebauen könne. Drei wären genug, ei
nen Mann, eine Frau und ein Kind, mit
der Ansicht auf einen zahlreichen Zu-
wachs! —
Die weitere Debatte über die Heim
stätte-Bill wird künftigen Montag feit
gesetzt werden. Dann mögen sich die
weißen freien Arbeiter des Nordens ge
faßt machen, von den südlichen Sklaven
halterbaronen wieder einige schmeichelhaf
te Ausdrücke wie „C a n a i ll e" nnd
dergleichen an den Kopf geworfen zu be
kommen, dann werden sie wieder erfah
< ren, was Wigfall vorgestern sagte, daß
der Süden entschlossen ist, es sich nicht
! gefallen zu laßen, wenn der Norden von
seiner Wahlsreiheit Gebranch machend,
einen republikanischen Präsidenten wählt,
das demnächst eine südliche Armee in Bo
ston überwintern werde, um den Norden
zu unterjochen, und daß der Tag kommen
wird, wo der wüthende Pöbel (darunter
sind wieder die nördlichen Arbeiter ge
! meint,) die Köpfe Se w ardsuud
Hale s aufPiken uinherträgt!
. Solche nichtswürdige, hochverrrätheri
sche Drohungen aus dem Munde demo
kratischer Senatoren in den Hallen deS
Eongreßes zu hören, ist jetzt schon fast et
was Alltägliches geworden. Der Norden
hat dem Toben und Schreien, dem Union
zerreißen bisher mit fast übermenschlicher
Geduld zugehört. Aber jeder Faden,
wenn er zu stark angespannt, reißt. Auch
unsere Geduld wird und muß einmal ein
s Ende nehmen. —(Phil. Preße.
Aufregung in Nazareth.
Unser ruhiges und friedliches Nachbar
städtchenNazareth war am letzten Freitag
s Abend der Schauplatz einer großen Auf
regung unter der Bevölkerung. Wie es
scheint, hatte sich ei» dortiger Schullehrer
unternommen, eine allzuscharfe und wie
man sagt, ungerechte Kritik über ein kürz
lich gehaltenes Concert zu schreiben, wel-
das ruhige Blut derNazaretherßür
' gerschaft in Wallung fetzte. Am genann
ten Abend machten sie daher einen Butze
mann, der den vorstellen soll
te, und zogen unter klingendem Spiel
vor das Haus des Letzteren, errichteten ei
nen Galgen, hingen der Butzemann daran
und verbrannten ihn unter dem Beifalls
rufen der Umstehenden. Dann zog die
Menge durch die Straßen des Städtchens,
. während daSsiebegleitende Musikchoreine
Trauermusik spielte.—(Dem.
tLine Vvarnung.
Vorher gelacht und nachher lang' Ge
sicht gemacht. Ein junger Mann, wel
cher zu seinem Privatvergnügen in den
Straßen von Reading Feuer gerufen hat
te, mußte dem Mayor für diesen Spaß
und die Gerichtskosten zahlen. Solch' i
ein Schröpfkopf an das Taschenbuch ge
setzt soll so gute Wirkung thun, wie eine
Dampfspritze gegen einen ausbrechenden
Brand.
seinwollender Selbstmörder
lief vor einigen Tagen mit der größten
Schnelligkeit gegen den Wharf in New-
Bedford, Massachusetts, zog seine Klei
der aus, und war eben im Begriff sich
ins Wasser zu stürzen, als er einen be
rüchtigten schwarzen Dieb in der Nähe
sah. Aus Furcht, daß seine Kleider ge
stohlen würden, besann er sich eines Bes
sern, zog die Kleider wieder an, und ging
seiner Wege.
Tie Demokratie und der Tariff.
! Durch die Vorgabe daß James K.
ein besserer Freund eines beschützen
den Tariffs sei als Henry Clay, wurde er
! erwählt, und gleich nach seiner Erwäh
lung wurde der Schutztarifs von 1842
widerrufen. Durch die falsche Vorgabe
daß Buchanan dafür wäre, daß Kansas
als Freistaat aufgenommen werden solle,
wurde er ebenfalls erwählt. Gleich nach
dem er erwählt war, machte er einen Ver
such, Kansas die Lecompton Constitution,
sammt der Sklaverei, gegen den ausge
drückten Willen der Mehrheit des Volkes
jenes Gebietes, aufzuzwingen. Durch
diese zwei großartigen Tänschungen uud
Betrügereien, sind zwei demokratische Pre
sidenten erwählt worden. Als Folgen
davon haben wir jetzt die misserablen Zei
ten, Ausfuhr des Gold und Silbers für
ausländische Waaren —Stockung der Ge
schäfte, und taufende, ja hundert tausen
de Arbeitslose und verarmte Bürger, und
! Schaaren von Bettelleuten im Lande um
hergehend.—Durch einen ähnlichen Be
! trug sucht die demokratische Parthei wie
der bei der nächsten Presidentwahl zu sie
gen. Dieselbe will den alten Betrug
abermals widerholen, und sucht das Volk
glauben zu machen, die demokratische Par
thei wäre zu Gunsten eines Tariffs der
j die einheimische Industrie beschütze. In
der Reading Convention passirte dieselbe
l sogar einen Beschluß welcher einen Schutz
! Tarifs empfiehlt—in der nämlichen Con
> vention wurde aber ebenfalls ein Beschluß
! passirt, erklärend daß die Parthei an dem
Cincinnati Platform von 1850 festhalte,
j Jii dem Platform von 1 >5O wurde aber
jede Art Schutztarifs verworfen und daS
Brittische Freihandel - System gebilligt.
Die Beschlüße sind daher direkt wider
sprechend und zeigen daß jene Parthei
wieder aus Täuschung und Betrug aus
jist. Sie passirte Beschlüße für einen
Schutztarifs nnd gegen einen Schutzta
rifs —sie schlagt sich selbst auf das Maul
- zeigt daß es ihr mit ihren aufge-
stellten Beschließen nicht Ernst ist, daß sie
l dieselbe nur angenommen hat um Stim
men Aemtersucher zu sammeln,
um die Stimmgeber wieder zu täuschen
und zu betrügen. Diese widersprechende
Beschlüße sind hinlänglich jene Parthei
.wegen Betrug zu brandmarken. Wer
aber mit diesen Beweißen »och nicht zu
j frieden ist, der betrachte die Verhandlun
gen des Congreßes, welche noch stärkere
j Bewciße liefern. Am iLten März mach
te Hr. Morrill, im Unterhause deS Con
i gresies den Vorschlag eine Bill zur Er-
höhung des jetzigen Tariffs sogleich ein
zubringen. Um ihn in Stand zu setzen
dieses zu thun, mußten die Regeln des
Hauses suSpendirt werden, wozu zwei
drittel der Stimmen deS HauseS nöthig
sind. Die Stimmen über diese Frage
zeigte folgendes ResultatFür die^uS
! Pension der Regeln : 102 Stimmen; da
gegen 00. Alle Demokraten des Sü
dens, ohne eine einzige Ausnahme, und
alle nördlichen Demokraten, mit Ausnah
me vcn drei oder vier, stimmten gegen die
»»mittelbare Einführung der Bill. —Alle
Republikaner, ausgenommen eines einzi
gen, sowie beinahe alle südlichen Ameri
kaner stimmten für die Bill. Indem zwei
Drittel der Stimmen nöthig waren, so
wurde die Bill für jene Zeit zurückgewie
sen. Die Abstimmung zeigte, daß die
Demokraten noch immer, beinahe Mann
für Man», nach dem Gebote
kratie, gegen einen Schutztarifs stimm
- ten, und daß die Republikaner vereinigt
zu Gunsten derselbni stimmten. Ferner
zeigte sie, daß die Freunde eines Schntz-
tariffs eine Mehrheit im Unterhaus? ha-
I ben, und Trotz der Opposition der Demo
z traten endlich eine Abänderung deS Ta
! RiffS passire» werde, welche aber ohne
Zweifel im Senat, wo die Demokraten
noch eine starke Mehrheit haben, verwor
fen werden wird. Das Volk wird daher
unter der jetzigen demokratischen Skla
ven-Tyrannei leiden müssen, bis eine
5 durchgängige Veränderung der Regie
ru»g eintritt, »ämlich, ein Repüblikani
-5 scher President, und beide Häuser des
- Congreßes republikanisch werden.
(Dem.
Schrecklicher VNord.
Eine der empörendsten Mordthaten,
! von welchen man seit einer geraumen Zeit
hörte, trug sich am 5. März in Cincinnati
zu. Ein Jrländer,Namens P. M 'Hugh,
> ein Teufel in Menschengestalt, war schon
früher wegen eines Mordversuchs gegen
seine Frau zu 0 Jahre Zuchthausstrafe
! verurtheilt worden, und war vor etwa ei
nem Monat z urückgekehrt. Er wohnte
siitdem wieder mit feiner Familie (seiner
Frau und 3 Kindern) zusammen, an der
0. Straße. Am Abend des genannten
Tages war die Familie zu einer Gesell
schaft in der Ost-Frontstraße gegangen,
und Alles schien gut und wohl. Um et
wa 71 Uhr sagte M Hugh zu seiner Frau:
! ob sie ihm nicht wolle ein Glas Bier ge
ben lassen, —und da sie ibm dies verwei
gerte, weil sie glaubte» er habe bereits ge
nug, antwortete er nichts, fetzte sich zu ihr
und legte seinen Arm um ihre Schulter,
sie zu liebkosen ; doch plötzlich wurde die
Gesellschaft durch einen Blutstrom er
schreckt, welcher vom Halse der Frau her
abfloß. M'Hugh hatte ein offenes Ra
sirmesser in der Hand gehabt und damit
seiner Frau den Hals mit solcher Wuth
durchschnitten, daß er sogar die Wirbel
knochen getrennt hatte.—Die Frau sank
nieder und war binnen 3 Minuten todt.-
M'Hugh ging nach seiner Wohnung, wo
er sich ruhig, als ob nichts passirt sei, mit
seinem 17jährigen Sohne unterhielt. —
Erst als zwei Diener der Gerechtigkeit
eintraten, um den Unmenschen zu verhaf-
ten, dann erst erfuhr der junge Mann,
welch schreckliches Verbrechen fein Vater
begangen hatte.
Boston, März. Das Schiff
Norwegen von Neu Vork war auf feiner
Reise von Macao nach Havanna eine
«cene der furchtbarsten Meuterei. ES
hatte 1000 Kulis an Bord, von denen 30
getödtet und 90 verwundet wurden. —
Der Kampf dauerte die ganze Nacht hin
durch, bis endlich die Kulis wichen.—
Die Frau des Capitäns und zwei feiner
Töchter befanden sich an Bord ; ebenso
als mitreisend eine Dame mit ilnem Kin
de. Beide letztere starbon vor Furcht.
Tie Hinrichtung von Stephens und
Hazlett.
Am Morgen des verhänanißvollen Ta
ges des I6ten des Monats März, genos
fen beide Verurtheilten für die Befreiun
unglücklicher Sclaven an einer Tafel im
anscheinend gutem Appetite ein Frühstiicl
und dann boten ihnen ihre Angehörige
ein Lebewohl, worauf Letztere in einer
j Wage» nach Harpers Ferry reisten, n,
dort die Ankunft der Leichen abzuwaitei
Um 10 Minuten vor Uhr erschien»
von zwei Compagnien escortirt, die Ver
urtheilten ans dem mit Zuschauern bedeck
ten Felde, auf welchem das Blutgerüß
errichtet war. Sie gingen nach dem G<
rüste. Hazlett ging voraus und stieg d!
Stufen mit einer leichten, unbekümmerte
Miene hinan. Jbm folgte Stevens.-
Beide schienen mir vollkommener Gleicl
! gültigkeit die Blicke über die große Volki
masse schweifen zu lassen, und keiner vo
! beidenließdasgeringste Zeichen von Furc!
merken. Eine kurze Zeit wurde dam
zugebracht, die Stricke um den Hals d«
Gefangenen zurechtzulegen unddieseFri
i benutzten Beide, um von dem Scherif
Beschließer und der Jailwache ein Leb
wohl zn nehmen. Dann wurden d
Mützen über ihre Häupter gezogen in
beide umarmten und lüßten sich. D
'nächste Moment sah Aaron D. Steve?
und Albert Hazlett sterben. Hazlett
! Genick wurde durch den Fall gebrochei
! nnd er starb ohne Kampf, während d
! Schlinge nm Stevens Hals abglitt in
l er in Krämpfen mehrere Minuten Hindur
sich verzerrte.
Die Leichen der Hingerichteten würd«
am Sonntage in Eaglewood, New - Je
j sev, von den dort ansäßigen Mitgliedei
der „Socialist Union" unter entsprec
! enden Eeremonien zur Erde bestattet.
Ungefähr 150 Personen hatten sich j
, dem Leichenbegängnisse eingefunden. Z
den Reden wurde die Strenge Virgil
enS, indem es auch das Blut dieser Mä
! ner forderte, getadelt.—(Eorr.
Schreckliche kauferei.
Der St. Louis „Demokrat" theilt fc
gende Erzählung eines Gefechtes mit, d>
neuerdings in Jefferson Eity zwisch«
Dozier und HugheS vorgefallen ist w
bei welchem beide Theilnehmer geblieb
sind. DaS Gefecht war daS Resultat
neö politischen Streites:
„Während des Kampfes wurden zn
oder drei Schüsse gewechselt, als Hugh,
der rückwärts durch deu Saal gegang
! war, das Hintere Fenster erreichte, ein L
wiemesser zog und mit demselben dem D
. l zier einen Stich in die Brust versetzte ui
I nachstoßend bis ans Heft, dem nnglück
! che» Manne das Instrument einige Z
tief in den Körper rannte. HugheS stüi
te in demselben Augenblicke von den W
klingen einer .V ugel in den Saal, von t
er gleich unter dem Herzen getroffen wc
Dozier feuerte sodann noch einen zweit
Schuß auf ihn ab, dnrch welchen der c
! Boden liegende Hughes ein wenig un
der ersten Wunde getroffen wurde.
HugheS stieß, als er siel, die Worte au
„Sagt meiner Frau und meinen Kindel
daß ich getödtet bin" und gab den Gl
aus. Dozier ging mit einem Freui
aus die Straße und antlvortete diese
als er ihn fragte, ob er verwundet st
! „Oh nicht viel!" Beide gingen Arm
, Arm in das Virginian Hotel, wo er bc
dietodtlicheWirk»iigdes Stiches empfa
und äußerte: „Ich habe ihn getodt
aber er hat auch mich getödtet." Na
! dem er dies gesprochen, siel er zu Bod
Er wurde nach Mathew'S Drug Sti
gebracht, wo er nach 5 Minuten starb.
! Beide Männer Iva ren verheirathet r
hatten große Familien.
25kt>ligereicn.
Der Hlintingdon „Globe" meldet, 5
zwei Bauern in jenem Eaunty neulich r
Fremden gewaltig beschwindelt wort
? seien, die in ihre Häuser gekommen n
! ren und ihnen „ächte kalifornische gold
Uhren" angeboten hätten. Sie ga>
den Werth ihrer Uhren von hundert
zu hundert und fünf und siebenzig T>
ler an, da sie aber gerade sehr nöthig G
brauchten, so kamen sie endlich übere
sie weit unter dem Preise abzulassen
! Eine wurde für vierzig eine andere
hundert Thaler erstanden. Einige T
darauf, nachdem die Fremden schon ü
alle Berge waren, machten die geprell
! Bauer» erst die Entdeckung, daß ihre kl
! baren Uhren etwa zehn Thaler per St
werth waren.
die mit Spiritus
l)itzt werden, verfertigt man in Leipz
sie haben zwei drehbare Platten, wol
' die eine erhitzt wird, während die anl
arbeitet.
Ist die untere Platte erkaltet, so dl
man das Plätteisen durch eine einfc
Vorrichtung herum. Dieses Bügelei
soll besoxders für Wäsche, weniger a
für Kleider und feine Sachen taugl
sein.
lL?°Eiilcr unserer Herren Colleg
empfiehlt Kranke», welche das Einnch»
von Pillen verabscheuen, solche in e
Flinte zu laden, und gegen den Mcij
! abzufeuern. Es verhindert den un
Geschmack im Munde, und
ein probates Mittel für Magenkräms
iaga r a, W. März. (
stern wurden hier Gibson s Eabin
Werkstätte und sieben daran stoßel
Gebäude, darunter die Hallen der Z
Fellows und Freimaurer-Logen, mit
! ren ganzem Inhalt ein Raub der Fl<
men. -
Vankee sagt: „Wir wo
keine Todesfälle bekannt machen, 0
für unsere Mühe bezahlt zu werden,
wohl dies nicht fein ist; aber Lobre
auf die Todten müssen bezahlt werdeil
Wir können durchaus die Leute nicht
nichts in den Himmel schicken."
H e i r a t h ist gegenwärtig
einzige Lotterie, welche durch die Ge
im Staat Maryland erlaubt ist, und
der Menge von Blänks sind nur äuß
wenige Preise, so daß die Specnlai
kaum anz«rathen ist.