Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, March 07, 1860, Page 2, Image 2

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    t?ailMv Patriot.
Allenraun, Pa., März 7. >
,FürGou v e r n ö r:
Col. Andrew G. Curtin,
von Centre Caunty.
Die u. s. l».
Indem letzten „Unabhängigen Repub
likaner" finden wir einen Artikel in Be
zug aut unsern Stadtrath, worauf wir
einige Worte zu erwiedern habe». —Der
Scribbler meint nämlich die Verhandlun
gen deßelben sollten in den Zeitungen ver
öffentlich werden — daö Volk sollte wißen
wo das Geld hinkommt —und will wißen j
daß Beamten im letzten Jahr mehr Be
zahlung erhalten hätten als früher, u. s.
w. —Die Absicht ist aber, versteht sich, nur
um daö Vo!k glauben zu machen, wir hät
ten einen verschwenderischen Stadtrath,
um wo möglich politisches Capital für sei
ne Neger-Ausbreitungs-Parthei zu ma
chen. Nun eine solche Klage zu hören,
von Anhänger einer Parthei, die uns in
den Bereinigten Staate», in Peimsylva
nien, so »vre in Lecha Caunty selbst, der-!
maßeir in eine Schuldenlast regiert hat,
die wir sicher in unserer Lebenszeit nicht
befahlt sehen werden, dies ist doch wirk-!
Uch auch sonderbar genug.—ln der That
es wäre dies unverzeihlich von den Bür
ger» unserer Stadt gehandelt, einer sol-!
che» corrupten und verschwenderischen Par
thei, wie die demokratische auch ebenfalls,
mit obigen Thatsachen vor Augen, die!
Stadtregierung, anzuvertrauen. —Nein,
das geht nicht—unsere Bürger werden nie
eine solche Thorheit begehen—darauf kön
ne» sich die PartheiliederS unserer Gegen
partei, die die Wahlen mit Geld aus den
Schatzkammern zu gewinnen gewohnt sind,
sicher verlaßen—denn die Republikaner
laßen sich nicht so leicht Humbuggen wie sie
glauben, dafür können sie unser Wort
nehmen—demi der Staatstax und der er
höhte Eauntytar, verursacht durch die Lo
kofoko Parthei allein, diese werden die
Tarbezahler von Allentaun nicht so bald!
vergeßen, und werden nnn, da ein solch
grober Humbugs-Versuch von gedingten >
Preßen "geschehen ist, alle Mann für
Mann, am Freitag den Ioten März, an
den Wahlplätzen sein und ihre Stimmen
für die Republikanischen Candidaten —
und keine andere a!ö die Republikanische >
Candidaten abgeben, in derUeberzeugung,'
daß sie dieS thun müßen, wenn sie eine
te Regierung haben wollen, so wie zu
gleich um diesen c o r r u p t e n Lokosoko
Drathziehernzu zeigen, daß sie si.h durch'
auS nicht durch sie an der Nase sichren las
sin...
liingen anbetrifft, so ist dies dem Scribb
ler nie verweigert worden^-laß ihn zu den
Stadr-«chreiber gehen, die Verhandlun
gen abschreiben und dieselbe veröffentli
chen, und unser Wort dafür, es wird Nie
mand darüber murren. Was die Ver
schwendungen anbetrifft, wie er indirekt
verstanden sein will, daß solche vorgekom
men, erklären wir, nnd dies ohne Furcht
durch Wahrheit widersprochen zu werde»,
daß wir gerade eine gewünschte Stadtver
waltung haben —indem keine Stadt i»
diesem Staat, von der nämlichen Größe
ist, in welcher so viele Verbeßerungen ge'
macht worden sind, die nicht höhere Taren
zu bezahlen hat als wir. Hätten wir i u
mer eine Lokofoko Regierung gehabt, un
s:r Wort dafür, der Stadttar wäre schon
vor Jahren erhöht worden, wie dies auch
in Bezug aufden Cvumtytar geschehen ist.
Daß der Bürgermeister dieses Jahr mehr
Ä.dt)>! erhalten hat, als letztes Jahr, ist
Wahrheit —daß er aber anch dazu be
rechtigt war, dieS gibt jeder vernünf
tige Bürger gerne zu—denn alle Stimm
geber wißen, daß ein Markthaus gebaut
worden ist und derselbe führte die Auf
sicht über den Bau, welches natürlich viel
Zeit erforderte—und daß er nicht mehr
Lohn erhalten sollte als in früheren Jah
ren bezahlt wurde, wo keine solche Häu
ser gebaut worden, dies wäre in der That
ungerecht. Die Wahrheit ist, gedachter
Beamte hat noch nicht so viel erhalten als
er hätte erhalten sollen, und kein Lokofo
ko Lieder würde- im letzten Jahr für den
nämlichen Lohn gedient haben. Doch hicr
einige Fragen: Haben nicht zwei Lokos
in dem Städtrath für diese Lohn-Erhöh
ung gestimmt? Wir sagen Ja, und for
dern den „Republikaner" auf diese Wahr
heit einzugestehen, wenn er noch Ehrliche
keits Gefühl genug besitzt.—Ferner fra
gen »vir: Hat aber der Schatzmeister
nicht in dem letzten Jahr wenige r Lohn
erhalten als früher, und ist nicht ein Pol
izei-Beamter wenige r angestellt, und
sind nicht durch diese Beschlüße der Stadt
H 1,75 erspart worden—welches nun nach
Abzug deS Bürgermeist«rö-Lobn von ge-
5O, immer noche ineE r sp ar
n i si im letzten Jahr zu Gunsten der
Stadt von K t,2S übrig läßt? Wir ant
worten daß dies unumstößliche Wahrhei
ten sind, und fordern den Scribbler deö
„ Republikaners" auf dieselbe einzuge
stehen, wenn er noch die allergeringste Ge
rechtigkeit- und Pflichts-Gefühlen in sei
nem Busen nährt. Thut er dies aber
nicht, so wird ihn ein jeder ehrliche Bür
gcr hin claßisiziren, wo er hin geHort,
nämlich unter diejenigen Menschen denen
man zukünftlich nichts mehr glaubt, und
denen man überhaupt durchaus in irgend
einer Hinsicht nicht daö geringste Zutrau
en schenkt.
Daß auch hier wieder unsere Gegenlie
ders verfehlen müßen politisches Capital
für ihre Bestechungs-Parthei zu machen,
dieS sehen alle vernünftige Menschen in
dieser Stadt ganz klar ein.
Daß die „ Tarbezahler wißen dürfen
was ihre Diener thun," dafür sind wir
immer eingegangen und sind auch jetzt
noch dafür—und daher mochten wir nun
hier noch schließlich fragen, wie es
kommt, daß unser Caunty in dem letzten
Jahr 5 «<»2.2« für Tipstä ffs be
zahlt Hat,-Qll wohingegen es in dem vor
herigen Jahr nur 8113.50, und noch ein
Jahr früher nur H 155.7.1 bezahlte?—
Auch wie viel mehr dem Schreiber der
Commißioners bezahlt wird, als die Ar
beit offerirt war? Hm ! —Wie istS? Gelt
auch hier hättest du beßer wieder geschwie
gen ? Aber wir erwarten daß unsere Fra
gen beantwortet werden. Es istdoch wahr
lich sonderbar, so wie höchst lächerlich daß
bei einem jeden Versuch jenes Scribblers,
um seinen politischen Karren aus dem
! Dreck zu ziehen, er denselben immer noch
! weiter hinein schiebt. Jedoch uns ist dies
schon recht, denn durch seine Dummheiten
> bekommen wir immer Gelegenheiten dem!
j Volk die ganze Wahrheiten in Bezug auf
! die schlechte demokratische Regierung der>
Vereinigten Staaten, des Staats und'
deö Cauntys vorzulegen, so wie daßelbe
zu überzeuge», daß unsere Republikani
sche Stadtregierung gerade eine gewünsch
te ist, und deren Entschlüße, wenn recht
verstanden, von einem seden guten Bür
ger gebilligt werden müßen.
Der Unabhängige Republikaner
in der Vnge -Megar
gee und die - be
schichte
Jeder Bürger der den letzten ~ Unab
hängigen Republikaner" gelesen hat,
wird auch bereits schon wißen, daß wir ihn
bezüglich auf das Senats - Drucken, oder
. die UiitersuchungS-Committee des Verei
! »igten Staaten Senats, wahrlich gänz
lich in die Enge getrieben haben. Wie
! ehedem gemeldet, hat Hr. W e n d e 11,
den Contrakt hatte, vor gedachter
! Committee beschwöre n, daß er in
I85K? 100,000, auf Ersuchen der Buch
lanan Administration, für Eleckschenir
! Zwecke verausgabt habe—und so hat auch
Hr. M egargee vo» Philadelphia be-
schworen, daß er von der nämlichen Seite
her, H-MlO bis H5OOO erhalten habe, um
eine dritte (die Kiiownothing-Parthei) in
> Peimsylvanien auszuhalten. Diese An
! schuldigungen haben wir vorletzte Woche
gegen die Lieders der demokratischen Par
thei gebracht, und der Schreiber des ~U n
. abhängigen Republikaners" ist dadurch
dermaßen „festgenagelt" worden, daß er
! durchaus nichts zu sagen wußte, indem er
natürlich eidlichen A u ssag e u
nicht widersprechen kann, als daß es ~ei
Ine gräuliche Suppe sei.' —Ja, auch wir
> sehen eö als eine gräuliche Suppe an, und
' seine Bemerkungen in Bezug darauf müs
i sen einen Jeden überzeugt habe», daß un-
I sere Aussage» durchaus nichtöalö die
W a hrheit in sich geschloßen haben —
ja dieselben sind sogar ein E i n g e
st ä n d n i ß, daß wir durchaus nichts als
die Wahrheit veröffentlicht haben. Sei
> ne PartheiliederS sind daher der schänd
lichsten Verschleuderungen der Bol?ögei
der, so wie zugleich von unerhörten Be
! stechungen überführt, und weder der ge
dachte Scribbler noch sonst Jemand kann
sie davon weis w.rschen,—und daher wol
! le» wir für heute den Scribbler des ~Nei
i sitzen laßen. Schante! ewige Schande!
5 für die LiederS der demokratischen Par
thei, die sich obige Sünden zu Schulden
haben kommen laßen! Bald noch mehr
hievon.
Blicks Canuty nnd der Tarifs
In Bezug darauf was der letzte ~Una
bhängige Republikaner ' von Bucks Co.
und dem Tariff sagt, sind in der That
unsererseits keine Bemerkungen nothwen
dig—denn was er im ersten Theil sagt,
verneint er selbst schon im Letzteren—man
lese den Artikel selbst, und man wird es
richtig so finden—aber wir möchten doch
hinzu fügen, daß es wirklich lächerlich ist,
daß sobald wir irgend etwas zu Gunsten
eines beschützenden Tariffs sagen, so wird
es diesem,, Elendstropf" sogleich bange
seine Parthei möchte dadurch Stärke ver
lieren. Das Nächste ist, daß er es ver
standen haben will, daß seine Parthei, so
wie auch er für einen solchen Tariff sei. —
Daß dies aber nicht der Fall und nur
Humbug ist, beweißt d e r Unistand nur
zu deutlich, daß in seinem Blatt ei
nein solchen Tariff das Wort redet —und
daß die demokratische Parthei es ebenfalls
n i ch t ist, beweißt d i e Thatsache, daß
gedachte Parthei den einzigen Tarifs
der Art den wir je hatten, zerstörte, und
sogar freien Handel in ihrer Plätform
eingeschaltet hat, nur zu klar. Aber ge
nug hievon, —denn die Stimmgeber sind
schon längst überzeugt, daß wir nie und
nimmer unter der demokratischen Parthei
einen beschützenden Tariff erhalten wer
den, —und so ist es gleich deutlich, daß wer
für einen solchen Tariff ist, nicht mit der
demokratischen Parthei stimmen darf —
denn thut er das, so stimmt er ja unwi
dersprechlich schnurstracks gege n die Be
schützung unserer eigenen Arbeiter und
s ü r die Begünstigung der Arbeiter von
auswärtigen Ländern —oder dafür un
sern eigenen Arbeitern und ihren Kindern
das Brod von dem Mund zu nehmen, und
dieselbe immer noch tiefer in die Armuth
zu bringen, und hingegen die Arbeiter von
der alten Welt immer mehr und mehr zu
bereichern. Wer will sich fernerhin einer
solchen Unbarinherzigkeit schuldig machen ?
Sicher Niemand der gehörig über seine
Pflicht, die er seinem eigenen Lande schul
dig ist, nachdenkt.
Unsere Staats - Gesetzgebung.
In unserer «taatS Gesetzgebung war
i»cui die ganze letzte Woche sehr fleißig be
schäftigt und es ist über einen ganzen Hau
fen von BillS abgehandelt werden. —Da
dieselbe aber so zu sagen alle kein Jntereße
für unsere Umgegend haben, so kamen
wir zu dem Schluß unsern Raum mit an
dern Aufsätzen zu füllen.
r i e d e n s r i ch t e r. Per
sonen, welche vcn jetzt ab für diese Office
envahlt werden, sind gesetzlich verpflich
tet, den Prothonotar innerhalb 30 Tagen
schriftlich zu benachrichten, ob sie dieses
Amt annehmen wollen, und keine Com
mission wird erfolgen, ehe der Gerichrs-
Sekretär eine solche Anzeige vom Pro
thonotar empfangen hat. Diejenigen,
welche nächsten März erwählt werden,
mögen sich dieses Gesetz merken.
Die.liejmsMnnische plüllm m.
Daö Nachfolgende ist der wesentliche
Inhalt der Einleitung und Beschlüße,
welche bei unserer neulichen StaatS-Con
vention, abgehalten zu HarriSburg, an
genommen worden sind. —Dieselbe sind
unbestreitbar im rechten Geiste abgefaßt
und finden überall den größten und leb
haftesten Beifall,—ja in der That, die
selbe bilden eine Plätform auf der ein je
der gute nördliche Bürger, der die Frei
heit, die Constitution und die Union liebt,
ohne Bedenken stehen kann —und auch in
! Wirklichkeit stehen sollte, das heißt, wenn
er alsein wahrer Freund seines "Vater
landes angesehen zu werden, oder als ein
! solcher zu Handel» wünscht. —Aber zu dem
«Inhalt, welcher wie folgt lautet :
j „ Die gegenwärtige National-Admini
! stration hat durch ihre Mißachtung der
Interessen der Industrie des ganzen Lan
des, durch die Ermunterung sektioneller
Aufregung und Zwietracht, durch ihre
Beistimmung zu de» Pläne» der Landpi
! raten und durch die offenbarste Corrup
i tion in allen Zweigen der Regierung, das
Vertrauen und die Achtmig deS Volkes,
und die republikanischen Staatseinrich
tungen in den Augen aller Beobachtun
gen hier und auswärts verscherzt und ver
dient deshalb eine ernstliche Zurechtwei
sung von Seiten der Freunde der verfas
sungsmäßigen Ordnung und Gerechtig
keit.
Die Corruption der National-Admini
stration in Verbindung mit den Uebe>-
griffen, die sie sich gegen die vorbehalte
nen Rechte der Staaten, wie des Volkes
erlaubt hat, sind so offenbar und verwe
aen geworden, daß sie die ernstesten Be
fürchtungen in der Brust der intelligenten
Bürger in Bezug auf das Fortbestehen
unserer freien Institutionen und die Er
haltung der persönliche» Freiheit und
StaatSsouveränität hervorgerufen.
Bon dem Grundsatz ausgehend, daß
Sclaverei ein Element politischer Schwä
che und ein sociales Uebel ist, sind wir
durchaus gegeu die Ausdehnung derselben
auf die freien Territorien.
Die Doktrin, daß die Constitution von
selbst die Sclaverei in alle Territorien
einführt, ist eine neue und gefährliche
Irrlehre, ganz im Widerspruche mit den
Bestimmungen der Verfassung und deren
Auslegung durch ihre Zeitgenossen und
mit den Entscheidungen der Gesetzgebun
gen und Gerichte. Sie ist revolutionär
und verderbenbringend für den Frieden
und die Einigkeit des Volkes.
Der afrikanische Sclavenhandel, ci»
Vermächtniß der Barbarei, wird von der
Civilisation, der Menschlichkeit, den Ge
setzen und der Religion gleichmäßig ver
dammt, und jeter Versuch zu dessen Wie
dereröffnung muß Widerstand geleistet
werden.
Mit Gefühlen der Besorgniß und Be
kümmerung betrachten wir die freche Ver
poW'lci)e'n' die
ser Republik, deren sich die Regierung
schuldig gemacht. Eine Rückkehr z u dem
Systeme der strengen Sparsamkeit und
Verantwortlichkeit ist nothwendig, um die
Räuber, die den Staatsschatz plündern,
zurückzuhalten und zu verhüten, daß die
Politik nicht in ein wüstes Ringen nach
der Beute ausarte, das alle Schaam und
Moralität über den Haufen wirft.
Die Rechte der Staaten, seine eigenen
innern Angelegenheiten nach seinem eige
nen Gutdünken zu ordnen, soll unverletz
lich sein, und wir verdammen wie immer
jeden bewaffneten Einfall in einen frem
den Staat oder Territorium, unter wel
chem Vorwande es auch sei, als eins der
schwersten Verbrechen.
Es ist nicht die Absicht der Opposi
tionsparthei, die Sclaverei in den Staa
ten, wo sie eristirt, abzuschaffen, sondern
die Verbesserung und endliche Abschaffung
den moralischen, religiösen und ökonomi
schen Beweggründen der sclavenhalten
den Gemeinwesen selbst zu überlassen,
überzeugt, daß zuletzt die Gerechtigkeit im
ganzen Lande bei allen Bewohnern die
Oberhand gewinnen wird.
Der Union verdankt das Volk sein un
erhörter Wachsthum an Bevölkerung, die
erstaunliche Entwicklung seiner Hülss
quellen, die rasche Vermehrung seines
Reichthums, sein Glück im Innern, seine
Achtung nach Außen, und wir verabscheu
en daher alle auf Trennung zielende In
triguen, kommen sie von welcher Seite sie
wollen.
Die Drohungen mit Trennung der
Union, imFalle die Republikaner und de
ren Bundesgenossen den nächsten Präsi
denten wählen sollten, die in beiden Häu
sern deö CongresseS von Demokraten aus
gesprochen wurden, und gegen die sich nicht
nur kein Widerspruch erhob, sondern die
bei ihren politischen Genossen Beifall
fanden, sind eine Verleugnung des Le
benöprinzips der Volksherrschast und der
Freiheit der Wahlen und eine freche Ver
kündigung und Begünstigung eines be
absichtigten HochverrathS, den daS Volk
verpflichtet ist, ernstlich zu bekämpfen und
zum Schweigen zu bringen.
Während wir, wie immer, Gegner der
weitern Ausbreitung der Sclaverei sind,
nennen wir das Volk im Süden unsere
Brüder, über deren Wohlergehen wir uns
freuen und deren verfassungsmäßigeß.'ch
te wir ausrecht erhalten und vertheidigen
wollen. Als gute Nachbarn werden wir,
wenn immer die Leidenschaften der ver
schiedenen Sektionen in Conflikt kommen,
stetS die Grundsätze gegenseitiger Nach
giebigkeit beobachten, die allein uns als
Nation Starke verleihen.
Bei Ausführung des Zollsystems die
ses Landes, sollte die Regierung einen
billigen und angemessenen Schutz der In
dustrie aller Bürger systematisch angedei
hen lassen. Wir halten fest an einem
Verkehrsfystem zwischen den Stationen,
das den Arbeitern einen angemessenen
Lohn, dein Landmann lohnende Preise für
seine Produkte, dem Handwerker und Fa
brikanten für ihr Geschick, ihren Fleiß
und Unternehmungsgeist und der
Nation commercielles Wohlbefinden und
Unabhängigkeit garantirt.
Wir billigen es, wenn die Regierung
jedem wirklichen Ansiedler auf öffentlichen
Ländereien eine Heimstätte schenkt, und
wir ersuchen unsere Vertreter, auf die so
fortige Erlassung eines Heimstättegese
tzes zu dringen.
Die Reinheit der Wahl Urne muß er
halten werden und die Uebertretungen der
Naturalisations - Gesetze, die sich unsere
Gegner oft zu Schulden kommen ließen,
müssen durch geeignete Gesetze verhütet
werden.
Die Einwanderung fremder Verbrecher
ist ein großes Uebel, das A bhülfe durch
geeignete wirksame Gesetze verlangt.
Die übrigen Beschlüsse enthalten eine
dringende Empfehlung von Andrew G.
Cnrtin, für das Amt als Gouvernör, und >
von Simon Cameron, für die President '
schuft."
ll? Die Delegaten der Staats - Con
vention haben also ihre Schuldigkeit ge
than—ja ihre Aufgabe getreulich ausge
führt. An dem Volke ist es jetzt, die von
denselben aufgestellten Grundsätze an der
Wahl - Urne zu endorsiren —und daß dies
mit einer überwältigenden Mehrheit ge
schehen wird, dies weis ein Jeder der auch
nur einigermaßen mit dAn Laufe der po
litischen Dinge dieses Landes bekannt ist.
MerktS was wir sagen !
Samuel I Kistlcr, tssg
Es verursacht unS nicht nur geringe
Freude von Harrisburg zu vernehmen, daß
unser Repräsentant daselbst, S. I. Kist
ler, Esq., im Hause der Representaiite»,
sehr hoch steht,"und unter die achtbarsten
nnd thätigsten Mitglieder gehört. Auch
schon vorher haben wir uns innig gefreut,
indem wir seine Laufbahn täglich in den
Verhandlungen beobachtet und gefunden
haben, daß da wo es sich um die Veraus
!gebung von Gelder handelt, Hr. Kistler
immer auf der Seite der Sparsamkeit ist
—und so war auch seine Stimme auf die
Tariff - Beschlüße gerade auf der rechten
Seite, oder da wo alle seine Constituenten
sie zu sehen wünscht»». In Fällen wo die
Meinungen seiner Constituenten getheilt
sind, zieht er alle mögliche Erkundigungen
> ein, wiegt dann dieselben gegen einander
ab, nnd handelt dann nur wie es ihm recht
und billig scheint. Aus den Commilteen
über Erziehung und bezüglich auf Rie
gelbahnen, ist er ein sehr brauchbares Mit
glied—und wir dürfen es als eine Ehre
ansehen, daß er als ein neues Glied auf
solch wichtige Committeen ausgewählt
worden ist. Im Hanse handelt er über
! Haupt, und in Bezug auf eine jede Sache,
/ sehr bedachtsam —und ist auf keine Weise
«weder durch Begünstigungen noch durch
! Drohungen auf Irrwege zu leiten und
seine Stimme wird sicher nur dahin gege
ben, ivo er glaubt daß sie sich mit dem
Recht vereint. Unser Distrikt kann daher
ganz ruhig sein, so lange uns Hr. Kistler
! in jenem Körper representirl, indem sicher
mchtil.durch ihn vernachläßigt wi>!>. >""5
15>i unseren Znrerelie» on,n. .'Nif ,'men
« solchen Repräsentant wie Hr. Kistler, ha
ben die Bürger eines Distrikts wahrlich
Ursache so recht stolz zu fühlen.
(svl. Zludrew (H. <surti»
Es muß eine» jeden Freund unseres
lieben Vaterlandes herzlich freuen, zu
vernehmen, mit welcher Wärme die Er
nennung deö Col. A. G. Curtin, alsGou
vernörs - Candidat der Republikanischen
Parthei begrüßt wird.—An allen Enden
des Staates drückt man seine volle Zu
friedenheit in Bezug darauf aus, und sei
ne Erwählung und zwar mit einer großen
Mehrheit, kann daher als eine schon aus
gemachte Thatsache, niedergesetzt werden.
Obige Einstimmigkeit hat aber auch jetzt
schon unsere Gegner in Angst getrieben,
und daher haben sie, wie es bei ihnen in
solchen Fällen gebräuchlich, Angriffe auf
unsern Candidat folgen laßen.—Dies ist
nichts Unerwartetes zu uns, denn je besser
der Candidat unserer Parthei, desto hef
tiger die Angriffe—in der That heftige
Angriffe von Seiten unserer Gegner auf
unsern Candidat, sind immer ein sicheres
Zeichen, daß er gerade der rechte Mann
ist.—Wir werden später Zeit und Raum
finden, um alle Beschuldigungen die man
gegen ihn machen mag, gänzlich rein und
sauber umzustoßen.
Der Achtb Ivb» Scherman
Aus den Verhandlungen des Kongres
ses ersieht man daß Hr. John Scherman
einsehr wichtiger Borschlag in jenem Kör
per gemacht hat, nämlich der, um die
Meilengelder der Mitglieder auf Cents
per Meile herabzusehen. Gelingt es ihm
diesen gerechten Vorschlagdurchzubringen,
so werden den Vereinigten Staaten jähr
lich etwa K 200,000 erspart. Lernen un
sere Bürger bald einsehen, wie nothwen
dig eö ist Republikaner in Aemter zu er
wählen —das heißt wenn man Sparsam
keit eingeführt haben will ? In der That
daö ganze Land ist Hrn. Scherman und
den Republikaner überhaupt Dank schul
dig für diesen gewünschten Vorschlag.
Tic Republikanische National «tonven.
tion.
Die Republikanische National Com
mittee hat die Zeit zur Abhaltung unse
rer Chicago Convention abgeändert.—
Dieselbe war zuerst auf den tüten Juni
festgesetzt —ist aber nun auf den Ioteil
Mai abgeändert—Recht so.
plöstlicher Tod in der Rirchc.
Buffalo 20. Februar. Es ist unse
re traurige Pflicht, den plötzlichen Tod ei
nes unserer ältesten und geachtesten deut
schen Mitbürger, des Herrn Joseph
Gittere, berichten zu müssen. Der
selbe begab sich gestern Morgen noch ganz
rüstig und gesund in die St. Louis Kir
che, wo er kurz vor den, Gottesdienste in
seinem Stuhle lautlos zusammensank. —
Als man ihm zu Hülfe eilte, war er be
reits eine Leiche. Hr. Gittere hatte das
hohe Alter von 88 Jahren erreicht, war
jedoch bis zu seinem Tode für sein hohes
Alter immer noch bemerkenswert!) gesund.
Sein schnelles und schmerzloses Ende wur-«
de, wie wir hören, durch eine Herzkrank-,
heit verursacht.
Gespenster.
Obwohl es noch über ein halbes Jahr«
ist bis zur nächsten Presidenten - Wahl,
sehen doch einige demokratische Zeitungs
schreiber jetzt schon Gespenster oder ma
chen wenigstens ihren Lesern weiß, daß sie
solche sehen. Vor 1 Jahren hatten diese
Zeitungsschreiber in vielen Gegenden, wo
es zweckmäßig war, die Sage verbreitet,
es sei die Absicht der Republikaner, eine
ziemlich allgemeine Sklavenbefreiung ein
zuführen, worauf dieselben dann nach den
freien Staaten kommen und den weißen
Arbeitern ihr Brod nehmen würden. —
Diese ungegründcte Angabe fand an vie
len Stellen Glauben und mag wohl man
che» ehrliche» Arbeiter oder Handwerker
, veranlaßt haben, für Old Blick zu stiin
i men, was er später Ursache hatte zu be- l
! reue». Da nun der demokratische Hum-
bug von 185 k jetzt nicht mehr anwendbar
ist, so müßen sie natürlich etwas Anders
ersinnen, ein neues Gespenst hervorzau
bern, um ihre Getreuen, welche immer
weniger zu werden scheinen, zusammenzu
halten und deren Uebergang zur Opposi
tion zu verhüten. In diesem Behufe sa
gen sie nun ihren Lesern, daß der Erwäh
lttiig eines Presidenten aus der republika
nischen Partei, die Auflösung der Union
unfehlbar folgen würde. Wie schreck
lich !—Aber es ist beruhigend zu wissen,
daß an solcher Behauptung wenig oder!
nichts Wahres ist. Die Herren Demo-!
Straten haben gewöhnlich zwei Gesichter;
wen» eS zweckmäßig erscheint, predigen
sie im Süden offen sür die Disunion, um
den Süden zu behaupten, wäh
j rend sie zur nämlichen Zeit im Norden die
Warnung vor der Auflösung unserer
'Union als Gespenst gebrauchen, um die
Popularität wieder zu gewin
ne».—ES versteht sich von selbst, daß die
! republikanische oder Volks - Partei, im
Falle ihres Sieges bei nächster Presiden
! ten - Wahl (welcher natürlich so gut als
gewiß ist) nicht dem Süden schmeicheln
! und deßen Jntereßen auf Kesten des Nor
kens fördern wird, für den alleinigen
! Zweck, das Geschrei oder die Drohung
l des Südens „von Auflosung der Union,"
!zu beschwichtige». Sie wird dem Norden
! laßen, ohne die
Rechte des Südens, ioweit sie durch die
i Constitution gesichert sind, auch nur im
! Mindesten zu schmälern. Die einzige Ur
sache, warum diese demokratischen Zei-
tungsschreiber so laut schreien und so viel
«von Auflosung der Union schwatzen, ist
die, weil sie schlechte Aussichten haben,
bei der bevorstehende» Wahl auch nur die
Erwählerstimmen von nicht einem freien
! Staate zu bekommen. Diese nichts we
! »iger alö erfreulichen Aussichten treiben
sie zu irgend etwas und auch dazu, daß
«sie ihre!, Lesern weiß machen wollen
« „Die Erwählung eines republikanischen
! Presidenten würde eine Auflösung der
Union bewirken." Was thun die Demo
kraten nicht, wen» sie i» Verlegenheit
kommen? —(Beob.
Frecher Zxaub.
I» New - Orleans fand kürzlich eine
ZOeruuvliini lIUU, irelcye loltklich vo» fa
belhafter Frechheit zeugt. Die Frau ei
nes in der Flußschiffahrt angestellte» Be
amten hatte sich von ihrem Nadelgeld nach
und nach die hübsche Summe vo» 8 5,00
erspart, und iveil sie von häufigen Dieb
stählen hörte, das Geld in der Louisiana
Bank deponirt. Ihr Mann machte ihr,
als er daö hörte, Vorwürfe und meinte,
in ihrer eigenen Tasche sei daS Geld eben
so sicher und noch sicherer ausgehoben.—
Die Frau ließ sich überreden und ging nach
«der Bank um das Geld wieder zu holen.
Der Kassirer zahlte ihr die Summe aus,
die Frau wickelte das Geld in ein Tasch-
enluch und wendete sich heimwärts zu. —
! Kaum war sie ein Square weit gegangen,
als ihr ein junger Mann im bloßen Kop
fe, mit einer Feder hinter dem Ohr, nach
gesprungen kam. „Sie haben, Mada
me," ndete er sie an, „soeben Geld aus
der Bank entnommen. Der Kassirer
! meint, er habe sich geirrt und Ihnen HOO
«zuviel gegeben. Wollten Sie wohl die
!Güte haben, Ihr Geld noch einmal nach-
zuzählen." Die Frau willfahrte der Bit
te des jungen Mannes, den sie für einen
Clerk der Bank hielt, konnte aber nicht
schnell genug zählen, und wurde von dem
«angebliche» Clerk ersucht, ihm das Zählen
zu überlassen. Er zählte daS Geld in sei
ne Hand hinein und überzeugte sich, daß
«es nur H 500 seien. „Die Summe ist rich
tig, Madame," sagte er, „würden Sie
wohl die Güte haben, mich nach der Bank
zurückzubegleiten, damit der Kassirer sich
selbst überzeugen könne?" Auch hierin
willigte die Frau, und der junge Mann,
der das Geld noch in der Hand hielt, sühr-
te sie nach dem Zimmer der Direktoren,
! bot ihr dort freundlich einen Stuhl an
! und entfernte sich, um, wie er sagte den
Kassirer herbeizuholen, in Wahrheit aber,
um nicht wieder zu kommen. Das Er
stannen der betrogenen Frau bei der Ent
deckung dieses Schwindels war groß, wie
auch das der Bankbeamten, denen ein so
frecher Raub noch nicht vorgekommen.—
Die Polizei gibt sich alle Mühe den smar
ten Jüngling zu fangen.
Sonderbare Grillen einea Setrunke.
nen
Der Harrisburg Telegraph erzählt daß
von Jemand auö einer benachbarten
! Stadt erfahren habe, daß neulich ein
Mann unter folgenden Umständen an
Säuferwahnsinn gestorben fei -—Nach
dem derselbe eine Zeitlang nach der ge-!
wohnlichen Art mit Schlangen gekämpft
hatte legte er sich auf ein Bett und sagte
daß er gestorben sei—bald stand er auf
und sagte daß er etwas in seinem Willen
vergesse» habe, und machte noch einen
Zusatz dazu—legte sich dann wieder hin
und schlummerte—dann stand er wieder
auf und beklagte sich daß Jemand seinen
todten Körper vom Bette gestohlen habe
wo er ihn hingelegt hätte—hieraus legte
er sich wieder zu Bette und schlummerte
ein und erwachte nie wieder.
Londoner Correspondent der
Birmingham Post schreibt; „Kossuth
verschwand plötzlich seinen Freunden und
man hegt wenig Zweifel, daß er mir
revolutionären Absichten nach Ungarn
ging." Die Zeit wird eö leyren. i
Verfälschte Liquor?.
Dr. Hiram Cor, der Inspektor der!
Liquöre in Cincinnati, hat verschiedene
höchst interessante Thatsachen und Ersah- j
rungen im Untersuchen der in jener Stadt!
verkauftenLiquöreveroffentlicht. Bei 700
verschiedenen Untersuchungen in StohrS
und an einzelnen Ouantitäten von Liquor
fand er, daß neunzig Prozent mit den al
lerschädlichsten und giftigsten Beimischun
gen versetzt waren. Neunzehn junge
Leute, alle Söhne achtbarer Familien, zo
gen sich wörtlich den Tod zu durch einen
nur dreimonatlichen Genuß dieser gifti
gen Getränke. Viele ältere Männer, die
nur mäßig tranken, starben innerhalb der-
selben Zeit amSäuferwahnsinn, der durch
daßelbe Gist im vierten Theil der Zeit
Eingebracht worden, in der er gewöhnlich
bei regelmäßigen Säufern erzeugt wird.
AuS 100 irrsinnigen Menschen fand er,
daß zwei Dritte! ihren Verstand durch die
> seö Laster verloren. Viele von diesen
waren minderjährige Knaben. Ein Jun
ge von 17 Jahren wurde wahnsinnig durch
eine einzige Berauschung mit solchem
Giftgemische. Als er eines Tages zwei
Männer in einer Saufschenke Whiskey
trinken sah und bemerkte, wie die Stärke
desselben ihnen Thränen aus den Augen
zwang, ließ er sich von dem Getränke ge
j ben und untersuchte eö chemisch. Er fand
! blos 17 Prozent Alkohol darin, während
; es eigentlich 40 enthalten sollte, und der
Mangel war ersetzt durch Schwefelsäure,
rothen Pfeffer, Kaustische Pottasche und
Srrychni». Ein Peint von diesem Li
quor enthielt Gift genug, um den stärk
sten Mann zu tödten. —Der Mensch, wel
cher dieses Getränke angefertigt hatte,
' war reich geworden durch den Handel.
Rubig Slut, Zlnto».
Die Erwählung John W. Forney s!
zum Schreiber des Repräsentantenhauses
in Waschington, (siehe unseren Congreß
bericht,) überraschte die Buchanan-De
mokraten wie ein Gewitterschlag aus hei
terem Himmel. Forney, der von ihnen
so viel Verleumdete, der Gesü r ch tete,
naht sich mit sicherem Schritte dem repu
blikanischen Heerlager, und vor Angst
und Aerger, es möchte dieser Forney nun
aus demokratischer Schule schwatzen, zu
cken ihnen die Pulse wie in äußerster
Fieberhitze. Aber, ruhig Blut, Anton !
! Gewöhnt euch an daS Unvermeidliche. —
Tragen doch die Geschicke, wenn clle An
zeichen nicht trügen, für euch »och weit
Schlimmeres in ihrem Schooße. Schon
rollen die Donner am politischen Fir
mamente und im politischen Kalender
steht daßes nächsten Oktober
! und nächste» November über eueren Köp
! fen gar schauerlich hagelt und wettert. —
Daher immer ruhig Blut, Anton ! Es
stirbt sich um so leichter. —(Morg.
Feue r. —Die Scheuer des Hrn. Mo
ses Moyer, in Marion Taunschip, Berks
Cauntv, wurde am vorletzten Freitag
' Abend, mit allem Inhalte durch Feuer
, zerstört. Die Scheuer war f>st neu, erst
oor etwa 18 Monaten gebaut, auf den
Ruinen einer vorher abgebrannte». Wäh
steigerung oder Vendu auf dem Platze ge
wesen und, wie gewöhnlich, waren Hock
ster dabei anwesend, welche den Käufern
und Zuschauern amerikanischen Wein ver
kauften, wovon Einige zuviel genossen,
und man vermuthet daher, daß das Feuer
durch die Unvorsichtigkeit eines dieser Ver
gnügen entst anden war. Als das Feuer
i schon ausgebrochen war, fand man einen
betrunkenen Mann in der Scheuer, wel
cher vom augenscheinlichen Feuertode in
derselben gerettet wurde.
Große» Hotel
Das größte Hotel in den Vereinigten
Staaten ist das Continental Hotel, wel
ches soeben in Philadelphia, Ecke der !1.
und Chcsniltstraß', vollendet und für die
' Aufiiahmevo» Gasten eröffnet worden ist.
Das Gebäude ist 170 bei Fuß groß,
<! Stockwerke hoch und enthält 000 Stu
ben, ivelche mit 10, MX» Gaslichtern er
leuchtet sind. 10(10 Gäste können darin
nen beherbergt werden.
Die Gäste werden auf ihre Zimmer in
die oberen Stockwerke vermittelst einer
Dampfmaschine in einem Karren in die
Höhe gehoben. Eine große Oeffnuug
geht nämlich durch die verschiedenen Fuß
bödnl von unten bis oben und durch diese
Oessnung geht ein platformartiger Car in
regelmäßigen Zwischenräumen mit Gä
sten und Gepäck auf und nieder. Ein
Mann von Boston hat das Haus für
H 10,000 jährlich gerentet.
Gefährlicher Äainpf mit einem tollen
HunSe.
Owen Hamilton in Ehester Caunty,
hörte kürzlich NachtS seinen Hund
im Schlafzimmer Kerum rumoren, und als
er Licht gemacht hatte, sah er sogleich, daß
der Hund toll geworden war und ihn an
fallen wollte. Cr sprang auf s Bett, aber
die Gefahr für seine Familie machte ihn
beherzt. Er sprang auf den Hund, er
faßte ihn im Nacken und hielt ihn, bis
seine Frau dem Thiere einen Strick um
den Hals geschlungen und diesen befestigt
hatte, wonach er getödtet wurde. Da der
Hund stark war, hatte der Mann beim
Festhalten feine Hand so verrenkt, daß er
sie einige Zeit nicht gebrauchen konnte. —
Jugendlicher Prediger.
Vorige Woche predigte in einer Bap
tisten Kirche zu Philadelphia ein junger
Mann von 17 Jahren. Cr heipt Cram
mond Kennedy und ist in Schottland ge
boren. Seine Talente entwickelten sich
lehr frühzeitig, und er zeigte eine so aus
serordentliche Beredtsamkeit daß er schon
vor 2 Jahren die Crlaubniß zum Pre
digen erhielt. In Philadelphia hatte er
eine große Zuhörerschaft, darunter viele
Geistliche, welche seinen Vortrag sehr be
wunderten. Wenn er sich nicht durch
Ueber Anstrengung ruinirt, steht ihm ge
wiß eine große Zukunft als Kanzelredner
bevor.
lL?' Das Institut der Grandjury
kommt allni»HUch in üblen Geruch. Der
Senat des Staates Wisconsin nahm einen
Beschluß an, die Constitution so zu ver
andern, dap sie die Abschaffung des
Grand-Jmy-Svstemö gestattet.
Lvclche verwandcluiig!
Die demokratische Partei wurde ci
den Grundsatz gegründet, die Rechte !
Menschheit gegen die Anmaßungen !
Kapitals und Grundbesitze zu verthei
gen und als solche erwuchs sie zur Mac
Jetzt eristirt sie als die Vertheidige,
und Verherrlicherin, als die Hauptsti
deS Rechtes des Eigenthums in „N
gern."
Sie wurde gegründet, die Rechte!
Mehrheit der Bürger ohne Untersch
des Vermögens, der Glücksgüter und I
Abstammung zu behaupten nnd aufre
zu erhalten, die Politik zu diktiren u
das Gouvernement des Landes zu verw
ten : jetzt eristirt sie als der Anwalt >
Rechts der Minderheit und diese Mind
heit ist aus Sklavenhaltern zusammen!
setzt, die Constitution nach Belieben a»
zulegen, zu regieren und zu zerstören r
die Union zu zerreißen, falls ein Ma
gesetzmäßig gewählt werden soll
!der ihnen nicht gefällt.
Kann irgend ein vernünftiger Ma
jannehmen, daß eine Partei, deren ein
ges übrig bleibendes Prinzip „Nigger
und wieder „Niggers" und „Auflösu
der Union" ist. die Unterstützung der
- mokratischen Massen behalten kann? Z
Bürger, welche Demokraten v>
Herzen und im Herzen, sind
den Republikanern übergegangen, bei
nen die umfassenden Generalitäten ('i
gemeinheiten) Jeffersons, der das ga
Menschengeschlecht an sein klopfendesH
schloß und Andrew Jacksons unerschütt
liche und unbiegsame Treue für die Uni
noch lebendig begeisternde Realität
Wirklichkeiten sind.—(Preße.
Gelynscht.
In Jefferson Caunty, Kansas, gewa
kürzlich ein junger Mann einen Pro,
i gegen seinen Schwiegervater, welches t
so ,ehr verdroß, daß er se
«Tochter überredete, ihren Mann zu v
'lassen. Er machte sodann gegen seil
Schwiegersohn einen Prozeß anhäng
der damit endete, daß das Gericht e
schied, der Schwiegersohn müsse nach i
vor für seine Frau sorgen. Auf di
Entscheidung hin nahm der Alte sein
! Schwiegersöhne das Vieh weg z worc
dieser sich dadurch zu entschädigen such
! daß er des Alten Vieh wegführte.
! wurde jedoch eingeholt und sollte eben i
seinen Prozeß bestehen, als
> Trupp Bürger aus der Nachbarschaft
! seiner bemächtigte und ihn ohne Weite
! aufhing. Eine Coroners-Jurn entsch
zwar gegen die unbefugten Henker, «
! es kam auch zum Prozeß —doch wurde t
! Mördern kein Haar gekrümmt.
Teutsch- republikanische Club in
Scranto», pa.
In dem Städtchen Scranton haben
deutschen Bürger einen republikaniscl
Club gebildet und eine Executiv-Comm
tee gewählt, bestehend aus den Herl
Karl Brack, Präsident, E. Flescher, Vi
Präsident und G. Keiser, Sekretär. Z
Club hat unterm I. Februar eine
for n angenommen, deren Hauptpunkt
Die Erweiterung der Philadelphia
form, Reorganisation deö Ober-Bund
gerichts, Heimstättebill, Rechtsgleichtt
aller Bürger, ä'cbte Volkö.souvcränil
sind. Der Verein besteht, wie uns
meldet wird, nur aus armen Arbeitn
die kaum so viel verdienen, als sie zu i
ren Lebensbedürfnissen brauchen. AI
gerade deshalb ist der edle Freiheitssi
und Patriotismus, der aus ihre» Besch! >
sen spricht, ihr uneigennütziger Eifer r
dem sie sich verpflichten, fürdiese Grui
sätze thätig zu sein, um so anerkenner
werther. Möge daSßei spiel dieser wa
ern Arbeiter bald an andern Orten un
res Staates Nachahmung finden.
Ei» gefälliger Seainter
« Der Scheriff von Tioga Cauntv, Ne
Äork, brachte kürzlich einen Gefangene
welchen er in Verwahrung hatte, an d
Stimmkasten, znm Stimme», und bracl
« ihn dann wieder zurück ins Gefängniß.
«Gouvernör Morgan war nicht gleich
! Meinung mit dem Scheriff. Nach sein
Meinung hätte ein Mann, der für ei
Zeitlang seiner bürgerlichen Rechte b
raubt war, in Folge eines begangen
Verbrechens, nicht zum Stimmkasten g
bracht werden sollen durch einen Beamte
welcher denselben in Verwahrung hat.-
Der Gouvernör erklärte daher den Sche
iff seines Amtes verlustig, für ein amtl
ches Vergehen. Dem geschah Recht.
Tie Goldniinrn in Missouri.
Die Entdeckung von Geld, im Süd
sten von Missouri wird durch neuere U>
l tersuchunge» bestätigt. Der goldhallij
Felse n besteht in einem ungeheuren Dann
den man auf etwa sechs Meilen verfol,
te er scheint überall gleich reich an edle
Metalle. Seine Tiefe ist »nerschöpfli
und sein Mineralreichthum wird noch zi
nehmen, je tiefer man dringt. Die ers
Spur von Gold und Platina fand ma
am "Roaring Mountain."
Zeitungen in alten Zeiten.
Als die ersten Zeitungen gegründet wu«
den enthielten dieselben keine Anzeige«
und es war gar nichts Seltenes, daß Ze!
tuiigöblätterausgegeben wurden, welche ei
ne leere hatten. Die erste Zeitune
welche in Amerika gedruckt wurde, eiithie
blos drei Seiten Lesestoff, da es nicht g<
nug auö und inländischen Neuigkeite
gab, um das ganze Blatt zu füllen. I
England geriet!) ma» nach einiger Zeit i
eine neue Methode um den von Neuigkei
teu nicht angefüllten Raum zu füllen, in
dem inan AuSzuge aus der Bibel abdruck
te. Kapitel aus dem neuen Testamen
wurden gewöhnlich an die Spitze der Co
lumne gestellt und der übrige Raum mi
einem Psalm von der gehörigen Läng
ausgefüllt. Für manchen ZeitungSlese
der Jetztzeit würde ein derartiger Lese
stoff eine eben so große Neuigkeit sein
als ein Bericht über die neuesten Vorgän
ge unter den Bewohnern des Mondes.
lowa, kam eö un
langst zwischen mehren Männern zu einen
in welchem ein Kerl, Namem
Mike Walsh, seinem Gegner den Kops
mittelst einesßeileSauf einem Schlag ab