Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, February 01, 1860, Page 2, Image 2

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    Lecha CamM Patriot.
Allcntauu, Pa., Februar l. 1860. i
Für Gouvernör:
Col. Andrew G. Curtin,
von Centre Caunty.
(Der Entscheidung der Republikanischen Volks-
StaatS-ConveiMv» unterworfen.)
Die ClMleston Comienlion.
Daß die nördlichen Demokraten den
Südlichen in der Charleston Convention
unserer Gegner, um einen Presidents-
Candidat in Ernennung zu bringen, al
les gestalten müßen wie sie es wünschen
oder haben wollen, dies nimmt kein beson
derer Kopf vorauszusehen, sondern dies
versteht sich von selbst. Ja, daß dies un
umgänglich geschehen muß, dies beweißr
zugleich daS Betragen der südlichen demo
kratischen Mitglieder des jetzigen Congres
seS —welche sobaldman ihnen widerspricht,
oder nicht alle Dinge gerade so machen
will, wie sie es fordern, sich des Hochver
raths schuldig machen, und drohen unsere
llebe Union zu zerstören, welche nämliche
Union so theuer durch das Blut unserer
Borväter erkauft worden ist. Daß sie da
her nichts weniger von den nördlichen De
legaten nach gedachter Convention for
dern, dies ist in der That sonnenklar, und
daß diese auch willig sein werden ihnen
alles zukommen zu laßen, was sie verlan
gen, ebenfalls—denn natürlich ziehen die
selbe vor ihnen den Willen zu thun, so
daß sie nicht mit halbrasirtem Haupte mit
<in«m Anzug von Theer und Federn auf
einemßiegel aus Charleston geritten wer
den. Nebendem wißen sie wohl genug,
daß kein nördlicher Staat sich zu Gunsten
des sündlichen und abscheulichen Men
schenhandels und des Verkaufs von eige
nem Fleisch und Blut, erklären wird. —
Die nördlichen Delegaten werden daher in
jener Convention sitzen und die,, Daumen
suckeln" müßen, während die «Südlichen
ihueu vorschreiben, was sie zu thun ha
ben—denn die Rede-, Sprech- und bür
gerliche Freiheit ist ja bekanntlich daselbst
bereits unterdrückt. Ob nun die südli
chen Delegaten eine noch stärkere Sklave
rei - Planke in die Charleston - Platform
einschalten, als dieö in der Cincinnati-
Platform der Fall war, dieS ist bis jetzt
noch eine unbestimmte Sache geblieben,!
und dies muß natürlich die Zeit auch erst!
'lehren; blickt man aber auf die VerHand-
tungen der demokratischen Staats - Con
vention von Alabama hin, so muß man
natürlich auf den Gedanken kommen daß
dies geschehen wird. Wird die Planke
stärker für den sündlichen Menschenhan
del gemacht—und wahrscheinlich ist es,
daß in einem solchen Fall selbst ei» südli
cher Negertreiber als Candidat aufgestellt
werden wird —so müßen, versteht sich, die
nördlichen Teiggesichter sich schnurstracks
zu Gunsten der Erweiterung der Men
schen - Sklaverei ausdrücken, und jenem
Grundsatz das Wort reden. Möglich ist
es aber auch daß wieder ein geheimes
E i n v e r st ä n d n i ß getroffen wird,
wonach die Sclaverei - Planke nicht ver
stärkt, und ein nördlicher Candidat auf
gestellt wird, welcher aber nach diesem ge
heimen Einverständniß, falls einer Er
wähl-ting, dem Süden Alles zukommen
laßen muß, was derselbe verlangt, gerade
wie dies durch Buchanan geschehen ist,
und sollte dies auch noch so nachtheilig für
den Norden sein. In diesem letzten Fall
muß dann das Volk wiederum gehumbugt
werden, gerade so wie dies in 1856 da
durch geschehen ist, daß die Demokraten
hoch und theuer versicherten, auch sie seien
gegen die Erweiterung der Sclaverei —
seitdem aber in vielen Hinsichten und na
mentlich bezüglich auf die Thatsache, daß
Buchanan die Sclaverei in Kansas
zwinge Ii wollte, bewießen haben, daß
alles bei ihnen nur Heuchelei war, und so
mit das Volk schändlich belogen und be
trogen haben. Ein anderer Fall der Art
wünschen wir in die der
Stimmgeber zurückzurufen, und es ist
dämlich der in Bezug auf den Tarifs von
Bekanntlich habe» unsere Gegner
t>ri der ersten Presidentenwahl nach der
Paßirung deßelben ebenfalls hoch und
theuer erklärt, daß auch sie Tariffleute,
und zwar dem Tariff von 1842 günstig
seien—ja man sah, wie man sich noch sehr
zvohl erinnert, auf ihttn Banners die
Motte: „Polk, Dallas und der Tariff
von 1842" ? Was geschah aber, als sie
die Gewalt in ihre Hände bekamen
Waren sie wirklich was sie vor der Wahl
vorgaben zu sein ? Nein sie waren es in
der Th.it nicht, hatten auch hier das Volk
belogen, betrogen und gehumbugt—denn
sobald es sich thun ließ, so mußte jener
beilsame Tariff fallen, und nun seitdem
Hat sich jene Parthei wirklich auf ihrer
Cinciimati - Platform zu Gunsten von
freiem Handel ausgedrückt. Daß unsere
Gegner wieder eine ähnliche Betrügerei
4>der Humbuggerei versuchen werden, dieS
.gehört natürlich zu ihrer Parthei, und
Hies können wir nicht anders erwarten —
jedoch es wird nach diesen öfteren Betrü
gereien, durch die Lieders der demokrati
schen Parthei, schwer halten die Stimm
geber wieder zu bewegen, ihre» Humbug
gereien zukünftlich Glauben zu schenken.
In einem jeden Fall sind die nördlichen
Delegaten in jener Convention nur was!
Man „Blinde" bezeichnet, denn der
ganze unionzerstorende Süden ist Demo-!
irakisch, und diesem muß der Wille gethan
werdeni trotzdem daß man den Handel in
eigenem Fletsch und Blut unmöglich bil- j
ligen kann —und da der ganze Norden Re
publikanisch ist, und man durchaus nicht
darauf rechnen kann, auch nur einen ein- j
Higen Staat—das heißt wenn unsere'
Freunde nur »vollen—.für gedachte Union-
Zerstörer zu gewinnen, so ist man von je
ner Seite her nur darauf bedacht, durch
HumbuggereieNjpnd Be-
trügereien, oder durch Kauf mit Geld, den
Presidenten für die Negertreiber z» er
wählen. Jedoch Alles wird unsere Geg
ner nichts nutzen —die Stimmgeber ken
nen sie, und sind fest entfchloßen, die Er
weiterung der abscheuliclM Sclaverei zu
verhüten, den allzugroßen Verschwendun
gen derßegierang unsererGeanerSchran
ken zu setzen, und uns ein beschützendes
Tariff-Gesetz zu paßiren—und dies alles
durch die Erwählung eines republikani
schen Presidenten—dabei werden sie auch
gewiß gar keine Furcht hegen, daß die
südlichen Gasköpfe und Negerzüchter die
Union zerstören werden. Zu viel weiden
die nördlichen Delegaten zu der Charles
ton Convention, in keinem Fall, dorten
sagen dürfen, sonst könnte es sa gesche
hen, daß man sie als Aufruhr - Stifter
festnehmen oder die Rücken derselben
durchpeitschen würde —denn wo man die
Verkäufer von dem Leben unseres Erlö
sers in das Gefängniß wirft, wahrlich da
ist keine Sicherheit. Mag aber bei alle
dem sein wie es immer will, so werden die
nördlichen Stimmgeber, welche der Loko-
Foko Parthei bisher anhangen, jedenfalls
wieder schändlich hinter das Licht geführt,
das heißt wenn sie ihren Lieders auch nur
das Geringste Gehör geben. Well, mag
der Tag nicht mehr ferne sein, wen» die
Ehrlichen unsererGegenparthei im Stan
de sein werden, durch den Schleier zu bli
cken, der ihnen bei jeder Wahl vorge
hängt wird/ und können sie dies einmal,
oder sind es willig zu thun, dann verlaße
man sich darauf, die Humbuggereien und
Betrügereien der Lieders werden sich als
gänzlich fruchtlos erweisen. Ja mag der
Tag wenn diese Umwälzung stattfindet
nahe, ganz nahe sein—denn für unser
aller Wohl und das Wohl des ganzen
Landes, ist dies ja unwidersprechlich von
der allerhöchsten Wichtigkeit.
Jene Tariff-Seschlüße.
Bekanntlich paßirten im Hause der Ne
presentanten dieses Staats vor einigen
Tagen eine Reihe von Tariff-Beschlüßen,
und nun werden die Leser auch wißen wol
len, wer für dieselbe stimmte. Dies ist
wirklich gar bald erzählt : Es stimmten
nämlich alle, ja alle Republikaner im
Hause das n r und alle, ja a ll e Demo
kraten, mit nur einer einzigen Ausnahme
dagege n. —Werden die Editoren unse
rer Gegenparthei dies aber auch ebenfalls
ihren Lesern erzählen, anstatt ihnen ein
Negergefechtchen in Canada, oder einigen
durch Loko Fokos ausgeheckte Lügen-Be
-schlüße von Massachusetts aufzutischen,
oder anstatt sie weis zu machen, die demo
kratische Parthei sei in einem blühenden
Zustande, wo es doch eine allbekannte
Thatsache ist, daß sie fast nirgends mehr
eristirt, als wie im unter den Ne
gertreibern? Wir wollen doch sehen,
; welchen Dunst sie ihren Freunden wieder
in Bezug auf diese Sache vormachen. —
Doch dieselbe sind schon zu oft betrogen
worden und glauben ihren Lieders nichts
mehr —und obige Sache ist zu klar um
verdreht werden zu können —nämlich, 63
Republikaner und nur I Demokrat stimm
ten 112 ü r die Erhöhung des Tariffs und
31 Demokraten und nichtein einzi
ger Republikaner dagegen. Wer
sind daher die Tariffleute ? Niemand wird
nach diesem behaupten daß es die Demo
kraten sind. —Wir werden bald wieder auf
diesen Gegenstand zurückkommen.
Tie Philadelpkia Preß.
Die Philadelphia Preße vom letzten
Donnerstag enthielt ein Aufsatz, der von
einem jeden Stimmgeber gelesen werden
sollte. Derselbe ist in Bezug auf das
Betragen der Editoren der demokratischen
Zeitungen, und erklärt in Worten die nicht
mißverstanden und nicht umgestoßen wer
den können, daß auch nicht einer von den
gedachten Editoren, die Drohungen der
südlichen Loko Fokos, die Union zu zerstö
ren, als unrecht erkläre, welches deutlich
beweist weß Geisteskinder sie seien.—Fer
ner behauptet Forney, daß in Philadel
phia wenigstens 15,000 Republikaner
wohnhaft seien, und daß von allen diesen
nicht 10 den Einfall des John Brown in
Virginien billigten, und das nämliche
Verhältnißhalte durch den ganzen Nor
den gut. —Wunder ob sich nun die „klei
nen Grundbirnen ' von Editoren, welche
die Republikaner als die Schuld von je
nemAlifstand hingestellt haben, nicht schä
> men wenn sie diese ewige Wahrheit selbst
! von einem demokratischen Editor hören?
Wahrscheinlich sind sie aber zu sehr ver
! dorl'en, um willig zu sein sich zu schämen
oder diese Wahrheiten einzugestehen.—
z Doch das Volk kennt sie und setzt kein
! Zutrauen mehr in dieselbe.
Stephe»A. D o u g l a o.
Daß Stephen A. Douglas ein sehr
hohes Gebot für südliche Stimmen in der
Charleston Conventwn, durch seine neu-
ljche Rede in dem Senat der Vereinigten
Staaten, worin er lügenhaft behauptete,
jdie Republikaner seien Schuld an dem
HarperS Ferry Aufstand, gegeben hat,
dies gibt doch ein jeder ehrliche Stimmge
ber zu. Wie sehr abgeschmackt sieht eö
doch aus, wenn Männer alle Ehre für
j Aemter aufopfern ? Selbst Douglas'
Busenfreund, John W. Forney, drückt
! sich dahin aus, daß Douglas sich auf eine
! Platform stellen könnte, auf der es für
!ihn unmöglich sei, ihn zu unterstützen.—
-Dies war gut gesagt, denn Forney weiß
ies gut genug, daß selbst Douglas, durch
i füine Bill, die Missouri Compromißlinie
aufhebend, die Haupt-Schuld von ge
! dacht?!» Harpers Ferry Aufstand zu tra
gen hat. Es ist doch wirklich schändlich
wie weit sich Douglas und manche andere
Politiker hinablaßeii können.
sL/"Die Republikaner von Blicks Caun
ty haben eine Caunty-Versammlung auf
den 7te» nächsten Februar berufen, um
zu ernennen, deren Pflicht es
! sein soll, mit Conseries von Lecha Caun
ty, zwei Delegaten nach der Chicago Con
! vention, allwo bekanntlich ein Republika-
nischer President-Candidat in Ernennung
gebracht werden soll, zu bestimmen.
jüdische Bevölkerung der Ver.
Staaten und Canada's wird auf 200,000
! «eelen geschätzt, welche 175 Synagogen
! errichtet haben. In New-Uork allein
' wohnen 40,000 Juden.
Franzis P. Slair.
Franzis P. Blair, jr., von Missouri,
hielt in demCooper-Jnstitut,
in der Stadt Neuyork, eine der besten
Reden in Bezug auf die heilsamen Re
publikanischen Grundsätze und gegen die
Weiter-Ausdehnung der verhaßten Scla
verei, die wir noch se gesehen haben, und
ohne Zweifel die Freunde der Ncger-Scla
verei zittern machte. Dieselbe soll in
Pamphlet-Form gedruckt werden, und eö
ist zu wünschen daß sie von einem jeden
Wohlwünscher seines Landes gelesen wird.
Spezial-LVabl in Dauphin Cannty.
Bei der speziellen Wahl welche am A 5.
Januar in Dauphin (saunty stattfand,
um ein Mitglied in der StaatS-Gesetzge
bung, an die Stelle des Hrn. Whitman,
welcher mit Tod abgegangen ist ; zu er
wählen wurde Hr. W. Clark, Repub
likaner, mit einer großen Mehrheit er
wählt, und zwar mit einer größeren Mehr
heit als Hr. Cochran in dem lebten Spät
jahr erhalten hatte. Wohlgethan Re
publikaner.
Vom Clinnri'sj.
Waschington Januar 23.—Heute beginnt
die a ch te Woche der unnützen Schnitzereien im
Sitzungssaal« des Congresses mit der Aussicht,
daß in der nächsten Zeit kein« Organisation zu
Stande kommen werde.
Sena t. —Im Senat hielt Hr. Douglas heu
te eine lange Rede in Bezug auf seinen Beschluß,
wodurch ~feindliche Einfälle" in die Staaten ver
hindert werden sollen, worin er die Republikaner
beschuldigte die Schuld an der HarperS Ferry As
faire gewesen zu fein. Daß er dies nothwendig
hatte, versteht sich von selbst, denn gerade e r war
der Vater der Bill, welche die Missouri Compro
mißlinie aufhob, woraus alle die Kansas - Wirre»,
sowie gedachter Einfall durch John Brown in
Virginien, entsprungen sind jedoch dies hat er
vergehen zu sagen-aber er hat ja auch den süd
lichen demokratischen Neger-Freunden „nur Brei
um das Maul schmieren wollen," ln der Hoffnung,
die Ernennung als Candidat für President durch
sie in Char'eston zu erhalten. Hr. Feßenden von
Maine, erwiederte ihm in einer Meister-Rede, wo
rin er den Irrthum, die Heuchelei und die Hum
buggerei, des Hrn. Douglas, In Bezug auf jeden
Punkt, dein Senat bloSstellte, und feine Aeuße
rungen und Behauptungen über einen Haufen stieß
Wir werden später wieder auf diesen Gegenstand
zurückkommen.
Hau S. —Barksdale, Democrat von Missouri,
beklagte, daß das Haus dem Lande ein Schauspiel
darbiete, wie es noch nicht dagewesen. Sieben
Wochen seien vergangen, aber kein Resultat erzielt
worden, und die besten Interessen des Landes wür
den darüber vernachlässigt.
Zur Abhülfe schlug der Redner vor, daß De
mokraten, südliche KnownothingS und Anti - Le
eompton Dtmokraten sich vereinigen sollten, um
den Candidaten der Republikaner zu besiegen.—
Die südlichen KnownothingS hätten einen Candi
daten ausgestellt (Gilmer,) für den er. Barksdake,
nie seine Stimme geben werde; um ihn zu erwäh
len, bedürfe es einer Beihülfe Seitens der Repub
likaner, GilmerS politische Ansichten gefielen ihm
nicht. Er erkläre aber offen, ehe er zugebe, daß
der Eandidat der Republikaner erwählt und sein
Staat und seine Seetion durch ShermanS Wahl
entehrt werde eher wolle er in Pugh'S von
Alabama Ausruf einstimmen : „Laßt Unordnung
hler regieren für immer !"
Corwin von Ohio meinte, wo Sklaverei einmal
wie In dem Gebiete von Louisiana durch Gesetz
eingeführt sei, werde kein Republikaner gegen die
Zulassung eineö solchen Gebietes als Sklaven-
Staat sein.
CurtiS, Republikaner von Ohio. Er sei gegrn
! weitere Zulassung von Sklavrnstaaten, weil wir
ihrer schon zu viel hätten. Es könne allerdings
die Frage entstehen, ob es nicht gut sei, einen Theil
i von Mexiko oder Euba zu aequiriren. Aber diese
! Frage liege jetzt nicht vor.
Barksdale. —Der Herr von lowa ist kein gu
ter Republikaner. (Gelächter)
CurtiS. —Ich bitte den Herr», mich nicht aus
der republikanischen Partei auszustoßen. (Ge
lächter.)
Barksdale stellte dann namentlich an die Re
publikaner, Lovejoy, Jllin., Daves. Mass., Hut
chinS. Ohio, Gooch, Mass,, Tappan, N. H., die
bestimmte Frage, ob sie für Zulassung neuer Skla
vensiaaten stimmen würden. Warum erwählten
sie nicht Corwin als Sprecher ; der sei doch der
Sklaverei feindlich genug.
Januar 24. —Senat. In diesem Körper
geschah heute nichts von besonderer Wichtigkeit.
Hau S. —Im Hause setzte Hr. Corwin heute
seine Rede noch 4 volle Stunden fort während wel
cher er die demokratische Mitglieder die Ruthe we
gen ihren Widersprüchen und Uttgertimtheiten wohl
fühlen ließ. Recht so—dles hatten sie schon läng»
verdient, durch ihre Weigerung, darin behülflich
zu fein, das Haus zu organisiren, und durch ihre
Verschwörung dies zu verhüten. Keine Abstim
mung für Sprecher hat heute stattgefunden.
Januar 25. —Senat. Hr. Lane, Dem.,
überreichte die Verhandlungen von einer Union-
Versammlung welche in Neuyork gehalten wurde.
Hr. Hale, Rep., widersetzte sich dem Empfang, In
dem der Senat keine Verhandlungen darüber tref
fen könne. Auch einige Demokraten drückten sich
dahin aus, daß Halt recht hab«, worauf Hr. Lane
! dieselbe zurücknahm. Brown's Beschluß, daß die
Territorien gemeinsames Eigenthum seien, wurde
dann ausgenommen, wo sodann Hr. Wilson, Rep.,
eine glänzende und in allen Hinsichten vollkomme
ne Rede dagegen hielt, worauf sich der Senat ver
tagte. Wilson's Rede, hat alles übertreffen, daß
er noch bisher geliefert hat, und es ist nur schade
daß nicht ein jeder freie Stimmgeber dieselbe zum
Lesen hat, denn sicher alle nördliche Stimmgeber
müßten dann doch gegen Beßerwiße» für die Er
> Weiterung der Sklaverei stimmen. Dieselbe wird
bevor Lange in «in«m Painphict «rschtintn, und
somit werden dann doch Viele die Freude haben
dieselbe zu lesen.
HauS. —Hr Bristow. Am., hielt heule eine
l Rede, worin er seine Unzufriedenheit mit den Ex
tremisten von beiden Seiten ausdrückte. Hieraus
erhielt Hr. Keilt den Flor und suchte Hrn. Cor
win zu antworten, aber ~er machte nur «Ine schlech
te Faust daran". Nachdem nun noch über man
cherlei nutzlose Dinge g«sprochen w»r, kam man
doch endlich wieder einmal zu einer Abstimmung
! für Sprecher, welche wie folgt ausfiel, nämlich z
Sherman ll)5, Boeock 51, Smith 26 und Zer
streute 33. Nothwendig zur Wahl lv 3. Ob
die Demokraten sich bald schämen, und es erlau
ben, daß das HauS organisirt wird, ist immer noch
im Dunkeln.
Januar 26.—S ena t. Heute wur
den einige neue Bills eingebracht, und darauf
von Hunter, Virginien, beantragt, daß Douglas'
Bill, feindliche Einfälle in fremde Staaten betref
fend, für künftigen Dienstag auf die Tagesord
nung gesetzt werde, wobei er sich verwahrt«, als
ob die Behauptung, d«m PrSsidrnten steh« «in
Schutz d«r Staaten gegen fremd« Einfäll« bis
jetzt nicht zu, die richtige sei. Hr. Davis widcr
setzte sich diesem, worauf sich ein hitzige Debatte
! zwischen den Senatoren Douglas, Hunter, Ham
mond, Chesnut und Filsch auf der einen Seite und
i Doolittlt, Davis, Wlson und gehenden auf der
andern Seite einspann. Die Ersteren waren zu
Gunsten von Douglas' Bill und die Letzteren da
gegen. Die Sache wurde für jetzt aufgeschoben.
Während dieser Debatte halten die Republikani
schen Senatoren ei« herrliche Gelegenheit ihre
Gefühle gegen die Erweiterung der Sklaverei aus
zudrücken, wobei fie Gründe vorlegten, die nicht
umgestoßen werdn» Können. Die Senatoren auf
der demokratischen «elte, als sie fanden daß die
j Republikaner zu Viel für sie seien, ließen sich wirk
lich auch so weit hinunter, daß sie die kindischen
Drohungen, welche manche Glieder des Hauses
sich zu Schulden haben kommen laßen, die Union
zu trennen, auch wiiderholte». Wie abgeschmackt!
Ja wie lächerlich ist doch jener alte abgenutzte
Putzeman?
Haus. —Im Hasse fanden heute drei Ab
stimmungen für Ssreche» statt, welche folgendes
Resultat lieferten -
Candidaten. «bstimm. 35. 36. 37.
John Scherman, . . 10g 110 109
Boeock, . . . 58 55 5 l
Smith. ... 37 3K 33
Davis, ... 577
M'Clerland, . . 3 0 0
Zerstreute . . . lt 18 2(i
Die ganze Zahl der gegebenen Stimme war 226.
Nothwendig zu einer Wahl 114. Die Herren
Morris und Hickman von diesem Staat haben
heule nicht niitgestimmt, indem sie das Betragen
der ein Kinderspiel betrachten. —
Sobald sie aber di« Wahl entscheiden können, ver
sichern sie, so werd,» sie ihre Stimmen wieder für
Sherman abgeben.
Neueste wichtige Nachlichten von»
grcß, Koalition der Demokraten mit
den südlicht» Rnc>wnc>tl>inga.
Januar 27.—Der Senat war heute nicht
In Sitzung.
Hau S.—Die heutige Sitzung im Hause wur
de in den spätern Nachmittagsstunden noch eine
äußerst aufgereizte und interessante.
Mallory, Knownrthlng von Kentucky, hatte
Smi t h von Nord Carolina nomintrt und gleich
darauf ergab sich aus den Erklärungen einer Men
ge Demokraten, die einer nach dem andern Grün
de anzugeben versuchten, warum sie jetzt für Smith
stimmt» würden, daß es im Geheimen zu einer
Verständigung zwischen den Demokraten und den
südlichen KnoirnothingS gekommen sei. Morris,
Dem. von Jll., wollte nur zuvor wissen, ob
Smith die Grundsätze des Knownothingthum?
verwerfe. Er wollte das von Smith selbst hören,
sagte er. Smith antwortete nlch t, aber Mor
ris erklärte trotzdem später, daß er sich nunmehr
überzeugt habe. Smith sei kein Knownolhing
und daß er deshalb für ihn stimmen werde.—
Morris, Millwaid und Wood von Philadelphia
stimmten für Smith. Morris änderte jedoch spa
ter seine Abstimmung und stimmte für Corwin.—
Ein Gleiches that Nixon, Opp. von N. I , der
für Smith gestimmt hatte und seine Abstimmung
für Pennington änderte. So wurden die Hoff
nungen der Demokraten für diesesmal wenigstens
zu Wasser, denn das Resultat der Abstimmung
(38 Ballott) war schließlich folgendes:
Smith 112 ~
Corwin 4 „
Zersplittert L „
Es fehlten somit Sherman 9, Smith nur drei
Stimmen zur absoluten Mehrheit (1>5.)
! Eine weitere Abstimmung wurde nicht vorge
nommen und das Haus vertagte sich bis zum Mon
tag. .
Die Hesetzgeliun,i.
! Harrisburg, Januar 24. —Die VerHand
! Lungen der Ge>etzgebung enthalten gegenwärtig
! nicht viel, was allgemeines Interesse erregen könn
te. Im Senate brachte gestern Miller «ine Bill
ein, die eine bessere Verhinderung der Circuiation
von Banknoten unter 5 Thaler bezweckt. Heute
wurde durch den Sprecher eine Petition von >52
> Bürger» von Lawrence und Mercer Caunty über
! reicht, in welcher «m Erlassung eines Gesetzes ge-
brten wird : daß kein Bewohner von Penns?lva
nien, der nicht eines Verbrechens angeklagt ist,
seiner persönlichen Freiheit beraubt und kein mensch
liches Wesen, das als Sklave zurückgefordert wird,
ausgeliefert werden solle.
Im Hause kam gestern eine Petition von
Philadelphia ein. die darauf dringt,da alle In
genieurs für Dampfmaschinen sich einer vorherigen
Prüfung unterwerfen sollen. Ueber das Broad
Straße Eisenbahn-Projekt wurde ungünstiger Be
richt erstattet.
Burley brachte eine Bill ein, die Vorschlage
macht, wie die Staatseinnahmen erhöht werden
können.
lanuar 25. Der Senat war heute
während der ganzen Sitzung mit Anhören der Be
richte verschiedener Eommitteen und der von meh
reren Mitgliedern eingebrachten neuen Gesetzen!'
würfe beschäftigt.
Connell, der Senator des 4. Distrikts von
> Philadelpbia, brachte unter andern eine Bill ei»,
die den Bürgern das Recht des freien Verkehrs
auf gewissen Straßen sichert.
HauS. Der neuerwählte Abgeordnete von
Dauphin Caunty, der Republikaner Wm. Clarke,
nahm heute feinen Sitz ein und wurde eingeschwo
»en.
Mehrere Committe« - Berichte und neue Bills
gingen ein.
Januar 26.—Senat. Die Rechnungen
der Girardstiftung und der Bericht des Philadel
phia SavingS gingen ein. Mehrere neue
Bills wurden eingebracht, unter andern eine von
Miller, die bestimmt, daß Schulden für verkaufte
Spirituösen nicht eingeklagt werten können, wenn
nachgewiesen wird, daß der Liquor verfälscht war.
Ha« S. Ueber mehrere Bills wurde abfällig
berichtet, unter andern über die Bill, welche die
Heimstätte eines Bürgers von der Zwangsver
steigerung wegen Schulden befreit. Es wurde
der Antrag gestellt, diese Bill nochmals an die
Committee zurückzuweisen, dieser Antrag fiel je
doch durch. Mehrere neue Loeal-Bills gingen
ein.
Januar 27.—Senat.—Eine große An
zahl Petitionen über sehr mannigfaltige Gegen
stände wurden elngereicht und an die betreffenden
Eommitteen verwiesen-
Es wurde von verschiedenen Eommitteen Be
richt über ihnen zugewiesene Bills erstattet, und
mehrere Bills eingebracht.
Hr. Smith verlas eine Bill in Betreff des!
in Pennsylvanien. Zweck der Bill
! ist, Sicherheit für Noten-Inhaber zu beschaffen.!
Nach Passtrung mehrerer nicht allgemeiner
wichtiger Bills vertagte der Senat bis Montag.
Hau S. —In Abwesenheit des Sprechers Hr.
Lawrence, agirte Hr. Thompson an seiner Statt.
Eine Anzahl von Bills wurden aufgenommen
And deren Berathung verschoben.
Vertagung bis Montag Nachmittag 3 Uhr.
»S-Hr. Schindel verlas letzte Woche eine Bill
im Senat, einen Anhang zu der Akte, die Jron
ton Riegelbahn Compagnie in diesem Caunty in-
bildend.
Der Ekrw. Herr Heim wird am nach
sten Sonntag Abend, ln der Evangelischen Kircke,
in dieser Stadt, aufLrsuchen des „Jungen Män
ner christlichen Vereins," eine Predigt für die Ju
gend halten.
Mehr Ricgelbahneu.
Es ist vielleicht nicht allgemein bekannt, daß sich
gegenwärtig sehr wichtige Bill vor unserer
I Gesetzgebung befindet, betitteit nämlich: „Ein
Anhang zu de», Freibrief der Lecha und Delaware-
Wasserkaft Eisenbahn-Compagnie."—Wir müßen
I aufrichtig geslehen. daß als dieser Anhang zuerst
in dem Hause der Nepresentanten eingereicht wur
de. wir auf den Gedanken kamen, daß derselben
Niemand besonders schaden, noch nutzen könne.—
Nachdem ivic denselben aber gehörig untersucht
und die Vortheile sorgfältig abgewogen hatten,
sanden wir, daß sich derselbe durchaus nicht anders
als von großen, Nutzen für diese ganze U,»g«g«nd
ausweißen müßt. Besagte Compagnie srägt
nämlich, für die Erlaubniß, ihre Bahn an einem
jeden Ende 10 Mrile« verlängern zu dürfen, so
wie Zweige von nicht über lv Meilen Länge da
ran zu stoßen. —Der Gedanke ist, wie wir versi
chert sind, noch eine Bahn dem Lecha Fluß «ntlang,
an unserer Statt vorbei paßirend, bis nach den
Catasauqua und den andern Eisenwerken in unserm
reichen Lecha Thal zu construktrren, und zugleich
mit der Ost-Pennsylvania Bahn unterhalb Allen
taun eine Verbindung zu treffen. Unsere Ein
wohner allhier sehen die Wichtigkeit dieser Sache
ganz klar, und Alle mit denen wir noch gesprochen
haben, sind der Paßirung der Bill höchst günstig.
zumal da dies uns »och eine Eisenbahn nach Ea
ston sichern, und die Unbequemlichkeiten welche wir
schon für «inen langen Zeitraum, bezüglich auf das
Zusammentreffe» der Bahnzüg« auf der „Lecha
Thal" und der „Nord-Pennsylvania" Eisenbahn
bei Bethlehem, zu erdulden hatten, aus dem Weg?
räumen würde. Wir sind zu diesen obigen Be
merkungen bewogen worden, weil man ln Harris
burg versichert hat. es seien blos einige Per
sonen, welche die P,ißirung der obigen Bill wünsch
ten—und wir werden auch bald noch mehr in Be
zug auf diese Sache zu sagen haben, das wir schon
gerne heute hatten solgen laßen, welches uns aber
der Raum» der langen Rechnungen wegen, dies«
Woche nicht «rlauben wollte.
Der Unlitär-Fmid.
Schon letzte Woche zeigten wir an. daß der
! Militär-Fund für diese Brigade neulich vertheilt,
und nur lt) Cents auf den Thaler bezahlt wor
den fei. Wie viel eine jede Compagnie davon
erhielt, dies war man, wie «S schtint, «ntschloß«»
uns nicht z» sagen, bis unsere Zeitung abgedruckt
war. Wir holen dies daher heut« nach:
Compagnien. Lel. beansprucht. B>l. erlaubt.
Allen Rtislrs. SZ2O 5g 552 05
Lowhill Jnfantry, 25N 20 25 05
Waschingto» Guards, 154 50 15 45
Waschlngton Rangers, 352 50 35 25
Wheithall Artillery, 205 50 20 55
Weißenburg Trupp, 574 50 37 45
Lecha Neisles, 24 l 50 24 15
l Saueon Trupp. 52 l 50 52 >5
Lowhill Artillery, 210 00 21 00
Waschingto» Trupp, 315 0» 3l 50
GuthSville Trupp, 33 l 50 38 l 5
Catasauqua Neisles, 342 00 34 20
Jordan Artillery, 363 00 30 30
! Allen Jnfantry, 180 l>o 18 00
54.412 50 544 l 25
»S" Wie wir vernehmen, so ist Capt. T h o
in a S H ä g e r, von den „Allen Infanteristen"
i mit obiger Vcrtheiiung unzufrieden, und man hat
Zlnstalttn getroffen das Ganz« nochmals zu un«
! tersuche».
Tod durch Feuer
An, 24st«n Januar kam das etwa 2 Jahre
alte Kind des Hrn. Tllghman Dorne y,
von Süd Wheithall Tannschlp, in diesem Caunty,
auf «in« schaudervoil« W«is« um sein Leben. Di«
Mutter halte es nämlich für nothwendig gefunden,
das Haus auf «in« kurze Zelt z» verlaße». und
ließ dasselbe allein im Zimnier. Als sie zurück
kam, fand sie zu ihrem Schrecken, daß während
ihrer Abwesenheit die Kleider des Kleinen ans «ine
unbekannte Weise Feuer gefangen hatten, wodurch
daßelb« schrecklich verbrannt worden war. Es ge
lang der Mutter das Feuer bald zu löschen, aber
ihr kleiner Liebling überlebte das Unglück nur etwa
4 Stund«». Eltern könne» nie zu sorgfältig fein,
wenn sie gezwungen sind ihre unmündige Kinder
allein zu laßen—selbst wenn Kinder schon größer
sind ist Vorsicht nicht überflüßig.
(Eingesandt.)
Lchrer- B c r e i n
Salzburg Distrikis-Instituts, versammelte sich zu
folge vorheriger öffentlichen Nachricht, an Hof
fard'S Schulhause, am Samstag Nachmittag, den
2>sten Januar. —Die Verhandlungen der letzten
Versammlung wurden verlesen und angenommen.
Hr. Ueberroth, der Vorsitzer der Committe«, «r
-> öffnete den Gegenstand, nämlich: „Englische
! Grammatik und die best« Weis« dieselbe zu lehren."
Er versicherte daß er diesen Zweig nur durch gei
stige Uebungen lehr«. Hr. Townsend gab dann
darauf, sich dagegen ausdrückend,
den Schüler irgend Aufgaben in diesen ~neu-mot
igen" Textbücher zu geben, daß er alle Auflösun
gen selbst durchgehe, und es auf diese Weise dem
! Gedächtniß des Kindes einpräge.—Hr. Weber be
merkte, daß er nicht mit dem Herr, der soeben
gesprochen, übereinstimme er sagte daß «r das
Textbuch von irgend einem Zw«ig vorzi«h« und
bemerkte schließlich, daß er Smith'S Grammar
vorziehe. —Nach diesem stellte sich «in« bedeutende
Debatte «in, bezüglich auf das Trxtbuch und Vor
lesungen aber da sie sich nicht einigen konnten,
so schlug einer der Lehrer vor, ein« Stimme dar
auf zu nehmen. Die Frage würd« gerichtet wie
folgt: „Welches ist die beste Weise Englisch in
unsern Gemeinschule» zu lehren—durch das Text- j
buch und Erläuterungen, oder durch Vorlesungen j
mit der Hülfe des Textbuches? Die Herren E.H.
Klein, C. Z. L. Weber. I. I. Jarrett. P. Wei-
da und B. F. Abbott waren zu Gunsten des Ge
brauchs des Textbuchs mit den Erläuterungen ;!
und die Herren. I. W, H. Engelman, T. R. j
Klein, I. O. Knauß, I. W. Kunkel, O. Ueber
roth und W. H. Townsend waren dafür die Lee- >
türe mit der Hülfe des Textbuch» zu gebrauche».-
Die Executive Committee berichtete folgendes Pro - >
gramm für die nächste Versammlung: „Schreib-1
lunst und Composition," und die beste Weise diese
Zweige zu lehren. Auf Vorschlag vertagte sich
die Versammlung, um sich am 4ten Februar, des
Nachmittags, wieder am nämlichen Ort zu ver
sammeln. Das Publikum ist eingeladen beizu
wohnen.
lacob IVimmer, Pres't.
L. H. Klein, See.
!?icht übel.
„Aber Vater, warum wäscht du dir;
denn die Zehen mit Schnapps ?" „Dum
mer Junge weil ich sie erfroren habe." —
„Ah, dann hast du dir wohl den Magen !
auch erfroren!"
Tochter eines Philadelphier
Arztes nahm vor wenigen Tagen den
Schleier und machte ihr ganzes Vermö
gen — dem Kloster zum Ge- i
schenk.
Die Saargeld-Ausfubr.
Nicht weniger als siebenzig Mil
lionen Thaler Baargeld sind in
den verstoßenen zwölf Monaten allein auS
dem Hafen von New-York ausgeführt
worden. Nicht weniger als siebenzig
Millionen haben die Dämpfer aus
jener Stadt nach Europa fortgeschleppt.
Wie viel aus den andern Häfen, ist nicht
angegeben. Darum kümmert sich auch
Niemand, am wenigsten der Herr Finanz
minister Cobb, der vor Freuden die Hän
de über den Kopf zusammenschlägt, daß
wir so viel von diesem „sehr geeigneten
Export-Artikel" ausgeführt haben.
Geld ist eine Waare, wie die andern,
trösten unS die Freihändler. Recht schön.
Aber Geld ist auch gleichzeitig das allge
meine Tanschmittel der ganzen Welt, von
dauerndem, nur wenig schenkenden
Werths Kaufe ich zum Beispiel für ein
paar Schuhe eine Anzahl Silberstücke
oder für ein Stück Seidenzeug eine An
zahl Goldstücke, so kann ich für die erhal
tene Waare mir jederzeit irgend ein belie
biges Produkt irgend eines Welttheils
eintauschen, während dem Käufer seine
Schuhe oder sein Stück Seidenzeug viel
leicht Niemand abnehme» will, weil sie
aus der Mode gekommen, weil kein Be
darf dafür vorhanden?c. Wir schicken
Geld nach Europa, das seinen dauernden
Werth behält, und tauschen dafür viel-!
leicht baumwollene Strümpfe ein, die nach
achttägigem Gebrauch weggeworfen wer
den müssen, seidne Hüte, die ein Regenguß
ruinirt, Handfchuhe, die beim ersten An
ziehen zerplatzen, Glas und Porcellan,
daS vielleicht morgen zerbricht ?c. ?c. —
Heute zahlt Amerika an Deutschland eine
Million Thaler für deutsche Ellenwaaren.
In drei Monaten besitzen w i r einen Hau
fen Lumpen, der vielleicht kaum hundert
oder tausend Thaler werth ist, und'
Deutschland besitzt in drei Monaten
»och dieselbe Summe von einer Million
Baargeld, die wir ihm heute zahlten. —!
Schon dieses eine Beispiel sollte genügen,'
denen, die keinen Unterschied zwiscwn-
Waare und Geld finden können, die Au
gen zn öffnen, und wir brauchen gar nicht
auf die andere merkwürdige Eigenschaft
des Geldes, daß es nämlich beim Auslei
hen Zinsen trägt und trotzdem stets seinen
vollen Werth behält, aufmerksam zu ma
chen. Versucht einmal dasselbe mit dem
Ausleihen eines Hutes, eines Rockes, ei
neö Pianos oder gar eines FasseS Mehl
ic. und Ihr werdet Euer blaues Wunder
erleben.
Bedenken wir, daß wir von der Waa
re, Geld genannt, im Jahre I >5>U nur
höchstens 55 Millionen im Lande selbst
Producirten (Kalifornien lieferte gegen
II) Millionen in New-Aork ab) und nur
3 Millionen importirten, so sind wir im
vergangenen Jahre (den Baargeld - Ex
port im Ganzen zu ungefähr B<> Millio
nen gerechnet) um 22 Millionen Thaler
ärmer geworden. Wenn dies, wie es den
Anschein hat, in den nächste» Jahren so
fortgeht, so muß in Kurzem ein furcht
i barer Baargeldmangel bei uns eintreten.
'Sieht das auch unser Finauzminister und
seine 'Nachbeter nicht ein, so kann es doch
zeder sich an den Fingern abzählen, auch
wenn er niemals etwas von Adam Riese
und von den vier Species gehört hätte, i
Preße.
tLine neue Art Schwindelei.
ES giebt heut zu Tage so viele Weisen,
wodurch ehrliche Leute geprellt werden,
! daß das Zutrauen beinahe gänzlich verlo
gen gegangen ist, und man muß immer
vor der Huth sein. Folgende
neue Art Schwindelei trug sich neulich in
Lancaster Caunty zu und sollte zur War
l nung dienen.
Herr Levi Wißler, ein Bauer wol'iihaft
i» Clay Taunschip in besagten? Caunty,
wurde neulich um H IMO unter folgenden
Umstanden geschwindelt. Ein Deutscher
befand sich in seinem Dienste, welcher vor
einem Jahr einige Freunde in
besuchte und bei seiner Rückkehr einen an
geblich aus Deutschland erhaltenen Brief
mitbrachte, worin erwähnt wurde, daß
durch den Tod eines nahen Verwandten
in Deutschland er zum Erbe von etwa
H7MO geworden und zur Beziehung die
! ses Betrags ein Wechsel in demselben ein
geschlossen wäre, zahlbar im November
I 1859. Der Deutsche stellte sich vor, als
wenn er nicht wüßte was mit seinem so
! schnell erworbenen Geld zu machen, endlich
entschloß er sich aber nach Westen zu gehen
u»d es in Land anzulegen, und zu diesem
Zweck bat er Herrn Wißler ihm ?t!<>v zu
leihen, bis der Wechsel fällig wäre, und
versprach ihm den auswärtigen Wechsels
als Pfand zu lassen. Herr Wißler schoß
ihm den verlangten Geldbelauf vor und
erging mit demselben fort, kehrte aber
! »ach kurzer Zeit wieder zurück, und bat
Herrn Wißler um HlitXlmehr, und sagte,
daß er einen großen Landstrich angekauft
hätte und den obigen Belauf noch brauche,
um den Kauf zu vollenden. Herr Wiß
ler gab ihm noch ? ttX> und nahm seinen i
Wechsel als Bürgschaft, welcher sich aber!
später als falsch erwies. Seit jener
Zeit hat man nichts von dem Schwindler!
gehört, und wird vermuthlich auch nichts
von ihm in jener Gegend hören.
(Volköfr)
Brüderlich.
Ein Mann in einem benachbsrten Staa
te, welcher Eigenthum zum Werthe von
V5OM<l besitzt, wurde kürzlich zum Ad- j
ministrator der Hinterlassenschaft seines
verstorbenen Bruders, der nur ein kleines
Vermögen hinterließ, angestellt. In sei-!
ner dem Richter zur Bestätigung einge
reichten Rechnung befand sich unter an
deren Anforderungen, auch die Summe
von Ä2 für eine Tagesarbeit der Beerdi-!
gung seines Bruders beizuwohnen, sowie!
H 2 für Meilengeld um zur besagten Be- >
erdigung zu kommen. Ein schöner Ad-!
ministrator.
Toledo, 23. Jan. Hr. Johnson,
der Deputy N. St. Mars hall, hat eine '
Falschmünzer-Bande, bestehend aus sechs
Männern und zwei Frauenzimmern, ver
haftet. Er nahm auch die Stempel, die
bei der Fabricirung der falschen Münzen
benutzt wurden, und einen großen Betrag !
von Münzen weg, die in Umlauf gesetzt «
werden sollten. ' > i
Fleischfressende pflanzen.
Unter den Pflanzen zeigt die Ve
Fliegen falle die größte Empsindlicl
> indem sie honigartigeAbsonderung bi
welche Fliegen und andere Insekten
lockt. Sobald diese nun das Blat
rühren, so schließt sich dasselbe unt
Insekt ist gefangen. Ein L'nglc
Herr Knight, entdeckte zuerst, daß
> Pflanze auch durch dünne Fäferchen
rohem Fleiche gefüttert werden könl
Mehrere Tage bleiben die Blätter, n
! Fliegen oder andere Insekten gefai
>! haben, geschlossen, und man kann wäh
dieser Zeit sehen, wie sich das Insekt
und herbewegt. Wenn sich aber die 3
ter wieder öffnen, so findet man, das
Insekt zerdrückt ist und daß alles Fl
ge aus demselben herausgezogen wo
ist, indem man es mit dem leisesten H
ct)e wegblasen kann. Es gibt noch
andere Pflanze, welche auf ähnliche 3!
Fliegen, Käfer, M-ücken u. s. w. fä
Diese hat unten an der Blüthe eine
Flüssigkeit, nach welcher die Insekten
hen, aber sie können nicht wieder fort,
> sie durch eine Art Spieße festgehc
werden. DerNaturfcrscherKnightn
te mit diesen Pflanzen vieljährige V
che und fütterte sie mit Fäferchen
! Rindfleisch und von Schöpfenfleisc
Die Droesratotundifolia, eine ganz
! wohnliche Pflanze, besitzt eine ganz <
liche Einrichtung. Die hat nämlich
! klebrige Flüssigkeit und eine Menge >§
re, an denen sich die Insekten fangen
! von welchen die Pflasze ihre Nahrung
ihält.
Unbekannte tLiben gesucht.
! Wir erhalten von Spencer, Jndic
eine Aufforderung, folgende Notiz in
! fer Blatt aufzunehmen:
„Den unbekannten Erben von Ja
Neig l e. Notiz wird hiermit gege
daß lacobN e i g le in Queen
tv, Indiana, vor etwa sechszehn Ja
> starb und keine Erben bekannt sind,
- Berlassenschaft von liegendem Eigent
anzutreten ; sollten sich einige solche
finden, so können sie ihre Interessen
treten haben, wenn sie an irgend e
der Beamten des besagten Queen Cal
schreiben".
Man vermuthet, daß Erben des be
ten John Neigle vorhanden se
der Erblasser soll in Pennsylvanien
weder in Berks oder in einem der ben
barten Eaunties gewohnt haben.
Das Land ist nahe daran, dem St>
zu verfallen, da Erben mangeln, die e<
anspruche». Neigle verließ Pennsy
nien vor einer Reihe von Jahren und >
nimmt an, daß dort noch Nachkommen
ihm leben.
tLinwirkuiig den >shls>c>fc>rma auf 2
nen.
Aunon von Dowiifield, welcher den >
nig aus seinen Immen genommen zu
be» wünschte, ohne die Bienen zu tö
und von der Anwendung des öhlorofo
gehört hatte, unternahm es, einen 5
such mit diesem betäubenden Mittel zu
che». Er schloß zuerst die 2 hüre, bed
dann den Korb mit einem Tuche, um
Licht möglichst abzuschließen, ncrau
Chloroform in den Korb zu blasen
gann. Als er fand daß die Bienei
j Schlaf gefallen seien, winden sie leich
j einen andern Stock gebracht, ohne J,n
den Schaden zuzufügen ; am andernD
gen waren sie alle wieder wach und sui
ten lustig um ihre Wohnung.
(Constitution
Starke Zalilungounfäkigkeit.
Wohl einer der bedeutendsten Fälle
I Zahlungsunfähigkeit, welche je vor
! amerikanische Court kamen, lag kür
vor der Common Pleas Court in ?
l Äork. Snvdham, Sage und Comp,
! erklärten sich unter dem dahin bezui
! benden Gesetze fürzahlungsunfähig—i
i Schulden betragen nicht viel unter 3 3
l lionen Thaler. Die Firma war die
deutendste im amerikanischen Mehlma
und man hielt sie für unermeßlich reicl
Aber in den lebten Jahren verlor sie i
Millionen. Mit ihren Gläubigern ko
te sie keinen Vergleich zu Stande brinc
und so griff sie zu dem Mittel der Z
lungöunfähigkeitöcrklärung.
Tode verurtheilt wurde
dem Schwurgerichte zu Rottweil in W
temberg eine wohlhabende Bauernfr
welche das neugeborene Kind ihrer ledi
Tochter erwürgt hatte. Nachdem dies
gefühllos ihr Todesurtheil angehört l
te, fragte sie nur: ob sie auch die Proj
! kosten bezahlen müsse ?
Schneller Arbeiter.
Hr. Benjamin Gehres, Grobschmiet
Reading, machte am vorletzten Sams
in 60 Minuten nach der Uhr 245 H
nägel mit dem Hammer, obne irgend H
se und das in Beisein meyrerer Herr
Dies kann schwerlich übertroffen werd
mag sich hinter m O
kratzen, wenn er hört, daß im Jahre 15
allem für den Hafen von New-Vork
H33,K82,V 18 Seidenzeuge importirt w
den sind.
llUT" Wenn Du einen zudringlich
Freund haft und ihn gerne los sein mc
test, so leihe ihm fünf Thaler: ford
Dein Geld zurück —und er wird nicht Ml
kommen; er mag zahlen oder nicht.
kleine Knaben von Easton!
men nahe daran zu ertrinken, da sie
letzter Woche, in der Nähe von Tynt
und Eyerman's Distillerie, zu Philli!
bürg Neu-Jersey, durch das Eis brach
der Herausgeber jenes N
Yorker Bilderblatts, die „Jllustrirte Z
tuiig" Heist, fährt vierspännig ; se
Pferde kosteten ihn 551, Ivo.
Scott hat seit dem 20s
September eine Reise von 13,000 Mei
gemacht. Viel für einen drei und sieb<
zigsährigen „Touristen" !
Massachusetts wohk
drei verheirathete von der
eine jede während des verflossenen Jahi
ihren Gatten mit Zwillingen beschenkt h