Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, December 07, 1859, Page 2, Image 2

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    Lecha Cminty Patriot.
Allcntaun, Pa., December 7.^859.
Für Gouvernör:
Col. Andrew G. Curtin,
von Centre Caunty.
(Der Entscheidung der Republikanischen VolkS-
Staats-Conventlon unterworfen.)
Ein beschichmder
Pre
sidenten
Die Lieders unserer Gegenparthei, in
dem sie nun sehen welches Unheil sie da
durch angestiftet, daß sie die Missouri-
Compromißlinie aufgehoben, und somit
die Sclaverei-Agitation wieder hervorge
bracht haben, welche unwidersprechliche
Thatsache vielen Freistaatsleuten in Kan
sas, durch die Hände von demokratischen
Lieders das Leben kostete, darunter einige
Söhne des unglücklichen John Brown,
wofür die Sclaverei-Freunde nie gestraft
worden sind, welche ewige Wahrheit dann
gedachten Brown bewogen hat den Ver
such zu machen einige Sclaven zu entfüh
ren, wofür er aber zum Tode verurtheilt
und durch Hände von LiederS der demo
kratischen Parthei an einem Galgen auf
gehangen worden ist, bis er seinen letzten
Athemzug ausgehaucht hatte, und daß
diese traurige Begebenheiten ihre Par
thei durch den Norden so zu sagen gänz
lich aufgelößt hat; —indem sie ferner!
die Thatsache vor Augen haben, daß alle '
OppositionS-Zweige sich gegen Buchanan
und die Sclaverei-Erweiterungs-Parthei
vereinigen werden; —indem sie nun sehen, >
daß ihre verdorbene Parthei sicher bei der
nächsten Wahl geboten werden wird; —!
und indem sie ersehen haben, daß ein b e-!
schütz ende r Ta ri ff einer der Haupt-
Grundsätze in besagter Bereinigung ge
macht werden wird, wofür nun gestritten
und gekämpft werden soll, so haben sie es
sich in ihrer Verzweiflung in ihre Köpfe
genommen, womöglich die ehrlichen und j
gutmeinenden Stimmgeber ihrer eigenen!
Parthei nochmals zu überlisten und zu be
trügen. Sie fangen daher jetzt schon wie
der an, und behaupten, zwar heuchlerisch, I
sie seien ebenfalls für einen beschützenden
Tariff, und eü sollte uns in der That gar
nicht wundern, wenn sie nun wieder, wie
in 184 t, Beschlüße für einen solchen be
schützenden Tarifs bei ihren Versamm
lungen paßiren, und dann doch gerade
wieder, wie damals, direkt für 112 reie n
Handel stimmen würden. Jedoch die
ses ihr Betragen, in 18 11, wo sie eben
falls fälschlicher Weise behaupteten, so
guteTariff-Freunde zu sein als die Freun
de des verewigten und unvergeßlichen Hen
ry Clay—sich aber schnurstracks, sobald
sie die Gewalt wieder in Händen hatten,
als die allerschlimmsten Feinde eines sol
chen unentbehrlichen Tariffs auswiesen —
ist den ehrlichen Stimmgebern aber »och
zu frisch im Gedächtniß, als daß sie sich
wieder bethören und betrugen laß.'n wer
den. Sie wißen noch daß sie damals von
den Freunden des betrauerten Henry (slay
wöchentlich gewarnt worden sind, den ver
dorbenen Loko Foko Lieders nicht zu trau
en—allein dennoch ließen sie sich von ihnen
überreden—ja, sie folgte» dem Rufe jener!
Lieders, und die traurige Folge war--der!
heilbringende Whig-Tariff von 18-12 siel.!
Ebenfalls bei der letzten Presidenten-
Wahl wurden die Stimmgeber von den
Republikanern wieder aus die Freihan
dels-Plätsorm der Loko Foko Parthei
aufmerksam gemacht, aber die Anhänger
Buchanan's erklärten, er sei ein Pennfnl
vanier, und würde daher alle seine Ge-!
walt für nördliche Interessen anwenden
—und sicher nicht gegen unsere Interessen
handeln. Was geschah aber ? Ergibt es j
sich nun nicht wieder ganz klar und deut
lich, daß gedachte Stimmgeber auch hier
wieder schändlich hinter das Licht geführt
und betrogen worden sind ? Und was sind!
die Folgen davon gewesen? Niemand
wird es unternehmen zu bestreiten, daß
die drückenden Zeiten, die über uns gekom-!
men sind, gerade in diesen Betrügereien
ihren Ursprung haben. Ja, wunderbar,
ruinirend in der That haben diese Loko >
Foko Betrügereien gewirkt. Blicket jetzt
noch um Euch herum,—sehet zum Bei
spiel hin auf unsere Eisenwerken und!
Manufakturen überhaupt—auf die Ge
schäfte im Allgemeinen—auf unsere Na-!
tional - Schatzkammer, die so zu sagen
bankerott ist—und auf die Tausende und
abermals Tausende von Arbeiter in allen
Landestheilen, die aus Beschäftigung ge
worfen wurden und daher auch nicht im
Stande gewesen Brod für sich und die
Ihrigen aufzubringen—und diese Zeiten
sind gerade jetzt nochmals inAnnäherung.
In der That, keine Feder vermag eö das
Unheil zu beschreiben, welches durch diese
Betrügereien unserem theuer erworbenen
und lieben Lande zugefügt worden ist,—
und wie viel hingegen die brittischen Ar
beiter und brittischen Manufakturisten
dadurch zugleich begünstigt worden sind.
Und ein ähnlicher Betrug soll nun noch
mals durch diese nämliche Lieders auf die
ehrlichen arbeitenden Stimmgeber gespielt
werden —und es bleibt nun nur noch die
Frage übrig, nämlich: Wollt Ihr Euch
nochmals auf eine solche niederträchtige
und kleinliche Weise betrügen laßen, und
somit diesen Betrügern wieder dadurch zu
Aemter und Gewalt verhelfen ? Laßt aber
gedachte Stimmgeber die Sache wohl
überlegen ehe sie wieder so thorigt han
deln, wie dies ehedem geschehen ist—ob
schon sie alles wohl gemeint haben mögen
—denn das Glück und Wohlergehen von
uns Allen hängt von dieser ihrer Hand
lung ab.
Vielleicht mag eS aber hier gesagt wer
den, ~ja das sind eben wieder Elecksche
nir Plane des PatriotS, nnd der sieht nur
ans seine eigne Jntereven," —und viel-!
leicht gehen gar einige noch so weit, und
nennen alles Unwahrheiten. Ein jedes
Wort daöwir oben gesagt haben ist pünkt
lich und unwiderstößiich wahr, und wir
fordern die ganze Welt auf, das Gegen
theil zur Zufriedenheit des Publikums zu
beweißen —und waS nicht mehr und nicht
weniger als die reine Wahrheit ist, das
kann unmöglich ein Eleckschenir - Plan
sein. Waö unser Jntereße anbetrifft, so
haben wir durchaus nicht m e h r Interes
sen in dieser Sache, oder in einem beschütz
enden Tariff, oder darin ob diese oder je
ne politische Parthei den Sieg erhält, als
die Mehrzahl unserer geehrten Leser —
wohl aber viel weniger als der große
Haufe derselbe». lii der Besprechung
dieser Sache geht unser Wunsch nur ein
zig und allein dahin, unser liebes Vater
land mid dessen Bürger Alle glücklich,
und sie in den Stand gesetzt zu sehen, der
Nachkomm e n schaft daßel be in einem wa h
ren glücklichen Zustande zu hinterlaßen,
und nebendem erachten wir es als eine
Pflicht, welche kein getreuer Herausgeber
einer Zeitung umgehen dem Volk
den wahren Zustand der Dinge, über je
den Gegenstand, so klar und deutlich vor
Augen zu stellen als möglich. Würden
wir dies in cht gewißenhaft thun, so müß
ten wir offen gestehen, daß wir unS selbst
als unwürdig ansehen müßten, irgend et
was mit der Herausgabe einer öffentlichen
Zeitung zu thun zu^haben. Ja, wir ha
ben von jeher die Stimmgeber getreulich
auf ihre Jntereßen aufmerksam gemacht,
und hätte man unsern Ansichten, und die
Ansichten derer die mit unS gleichgesinnt
waren, und noch sind, befolgt, unser Wort
dafür, die viele Millionen welche unsere
Regierung nach England verschleudert
hat, würden immer noch in diesem Lande
sein, und daßelbe bereichern—auch viele
Millionen Thaler weniger würde» wir
als StaatStarcn bezahlt haben —die Ar
beiter würden Arbeit haben —lind wir
würden überhaupt ein reiches Manufak
tur-Land bewohnen, anstatt daß wir bet
telarm geworden sind, und bettelarm blei
be» müßen, bis wir andere und mehr ehr
lichere Regierer wählen. Und diese Pflicht
werden wir in dem bevorstehenden Wahl
kämpfe auch wieder getreu ausführen, und
motten dann die Stimmgeber unsern Bit
ten kein Gehör geben, zu Hause bleibe»
und nicht einmal so viel für sich selbst
thun, daß sie stimmen gehen—während
wir daS ganze Jahr hindurch für ihre
Jntereßen wirken —oder »och scgar uns
znm Trotze und dabei zu ihrem eignen
Schaden gegen sich selbst stimmen, dadurch
daß sie den gedachten Loko Foko Lieders
wieder Gehör geben,—wohlan, dann laßt
sie nur auf diese thörigte Weise fortfah
ren bis sie eS müde werden. AHer, laßt
uns dieses noch in vollem Ernste sagen :
daß, wenn sie keine andere Laufbahn an
treten, daß sie es wirklich am Ende dahin
stimmen oder bringen werde», wehin wir
Ichon so oft prophezciht haben daS eS
kommen wird, nämlich: daß der Arbeiter
für l() (sentS deS Tages—wie dieS
Buchanan schon längst haben wollte—ar
beiten muß. Und komme» da»» diese Zei
ten, —u»d bedenket es, unsere Prophezei-
Hungen sind nur schon zu oft wahr gewor
den —so hat uns doch gewiß Niemand da
> für zu blamiren, denn oft genug haben
j wir die Stimmgeber auf daS heranrücken
! derselben aufmerksam, und zugleicher Zeit
begreiflich gemacht, wie sie abzuhalten
seien. ~Wer nicht hören will, muß füh
! len." Den einzigen sichern Weg den die
Stimmgeber einschlagen können, ist, sich
ungesäumt der Republikanischen VolkS-
Parthei anzuschließen und ihr zum Sieg
zu verhelfe», welche die Beschützung des
einheimische» Fleißes zu einem ihrer
Haupt-Grundsätze gemacht hat —dies und
dieS allein wird unS wieder dahin bringen
Ivo wir eigentlich sein sollten —wird unö
vor fernerem Unheil beschützen —uns wie
der daS Glück zuwenden, und uns zudem
Wohlstand verhelfen in welchen, wir uns
befanden, ehe diese verdorbene LiederS, die
uns so sehr drohende Gefahr, das berühr
te Verderben und den gedachten Ruin
über uns gebracht haben.
lLine sonderbare Schieß.Affaire
hat sich am letzten Donnerstag in Cleve
land, Ohio, zugetragen. Ein Mädchen
Namens Sarah Hubbard, welches in der
Office des ~Plaindealer" als Setzer g
arbeitet hatte, verlor die Stelle in Folge
der nachtheiligen Gerüchte, die Richard
Moore, ein Setzer in derselben Office,
über sie verbreitet hatte. Sie forderte
ihn auf, diese Verlamndung zurückzuzie
hen, und da er sich dessen weigerte, schoß
sie zweimal mir cinem Pistole auf ihn,
verfehlte aber beide Male ihr Ziel.
Großer Tiel'ltalil.
In vorletzter Woche, muthmaßlich in
der Dienstag Nacht, verschaffte sich ein
DiebEingangin das Wohnhaus des Hrn.
John Weidner, in (Lumru Taunschip,
Berks (saunt>), und stahl zwischen :!«)»
und litt) Thaler in Hartgeld, bestehend in
zwei Goldstücken, einigen spanischen
Thalern und Silbermünzen. Der Schur
ke muß in dem Hause bekannt sein, denn
er wußte genau wo die Familie ihr Geld
aufbewahrte. Hr. Weidner bietet Hs>g
für die Entdeckung und Verhaftung des
Diebes.
Harte« Geschick.
Wm. I. Lane ist von seinen, Posten
als Lassirer der „Fulton Bank" in Neu
! B>ork zurückgetreten ; er hat ihn über ein
j Vierteljahrhundert mit Ehre» bekleidet,
! verläßt ihn aber als ein ruinirter und
! darniedergebeugter Mann, der in Folge
der Unehrlichkeit und liederlichen Auffüh
! rung seines »och nicht zwanzig Jahre al
ten Sohnes die Summe von !KKt),t)t)o zu
bezahlen hat.
ll?Das westliche Schweinegeschäft ist
dieses Jahr sehr lebendig. In St. Louis
, wird für schwere Schweine 85 bis 85 50
netto bezahlt bis herab zu tz t 25 für
leichte. In St. Joseph, Missouri zah
len die Nerpacker HZ st) bis S!. Die
Zufuhr ist fortwährend im Steige».—
Nachrichten aus dem nördliche» Missouri
und südlichen lowa zufolge ist der Vor
rath von Schweinen weit großer und sie
sind schwerer als im Jahre zuvor. Die
jetzige Schlachtzeit wird weit ergiebiger
als dv? vvvigv-.
Der HiNMS /errii
Eharlestaun, 27sten Nov. Am
! Mittwoch sind hier unter andern Fremden
!<sol. A. P. Shutt, von der Baltimore-
und Ohio - Eisenbahn und der aus den
Kansaswirren wohlbekannte Capt. H.
Clay Pate eingetroffen. Alle diese Her
ren besuchten die Verurtheilten und un
terhielten sich mit ihnen. Die Zusammen
kunft Pate's mit Brown war eben nicht
! durch Herzlichkeit ausgezeichnet. Man
erinnert sich, daß Pate in einem der „Kan
! sasscharmützel" von Brown gefangen ge
nommen wurde. Brown erklärt Pate
i für einen Feigling, und Pate vergilt die
! ses, indem er zii verstehen giebt, daß
Brown den Unterschied zwischen Mein
! und Dein nicht eben genau zu beachten
' pflege.
Am Nachmittag erhielt Brown Be
- such von einem bischöflich methotistischen
! Geistlichen. Letzterer suchte die Sklave
rei zu vertheidigen; Brown unterbrach
ihn und sagte, „Sie verstehen keinen Pfif
! ferlingvonEhristenthum; Sie haben erst
i noch das A B (5 vom Christenthum zu
! lernen; ich achte Sie als einen Gentle
! man, aber nur als einen heidnischen Gen
tleman. Der Geistliche zog sich darauf
zurück.
Die Gefangenen erwarten den Tag der
! Hinrichtung mit anscheinender Fassung ;
j nur Cook zeigt sich seit dem Besuche des
Gouv. niedergeschlagen, da seit
! dem alle Hoffnung auf Begnadigung ver
schwunden ist. Alle Geschäfte haben hier
aufgehört und die Bürger scheinen nur
darauf bedacht, Lebensmittel für daS Mi
! litär herbeizuschaffen, zu welchem Behu
! fe die Umgegend stark in Requisition ge
j setzt wird. Die Schulen und Kirchen sind
vorläufig geschlossen und er stein werden
! als Casernen benutzt. Man ist sehr da
rauf erpicht, zu erfahren, wer die sarka
? stischen Berichte von hier über die hiesigen
i Zustände und Personen an die New Äor
! ker „Tribune" sendet. Entdeckt man den
! Verfasser dieser Berichte, so ergeht's ihm
! übel.
Vorbereitung für die.Hinrichtttttg
deö alten Brown
November 28. —I nCharlesta u n
! macht man große Vorbereitungen zum Em
! pfang vo» neue» Miliz-Truppe», obwohl
! schon gegenwärtig sich über 1500 Mann
! Militär dort befinden. Da die Wohn
z Häuser von Charlestaun nicht zureichen,
! um diese Menge Militär zu beherbergen,
so sind sämmtliche Kirchen des Ortes in
Beschlag genommen und in Casernen ver
wandelt worden.
Nach Waschington ist eine Requisition
!um Zusendung von mehr Ammunicion
!abgegangen.
> In Charlestaun ist daS Kriegsgesetz
! publizirt. Nächtlich werden Wachen auS
! gestellt, die auf alles Verdächtige sofort
! Feuer geben. Mehrere Bürger sind nur
j durch Zufall der Gefahr, von den Wachen
erschollen zu werden, entgangen. Eine
! Reihe Vedetten stehen von Charlestaun
! bis nach Harpers Ferry. Am Sonntag
! Abend, als man wieder einmal einen An
! griff der Abolitionisten erwartete, wurden
die Wachen verdoppelt.
Die Hinrichtung Browns soll »ach Gou
verneur Wises eigener Anordnung am
Freitag den 2ten December in folgender
! Weise stattfinden. Die Truppen, 2000
j Mann stark, sollen um daS Schaffot, für
dessen Errichtung bereits Zulüftungen ge
! troffen werde», ei» großes Ouaree bilden,
so groß, daß die Zuschauer der Hinrich
tung Browns Stimme nicht hören kon
> nen, wenn derselbe vom Schaffotte aus
! noch eine Anrede anS Volk halten wollte.
! Will Brown sich nochmals ans Volk wen
den, so muß er es schriftlich thun. Die
Bürger von Virginien sollen eingeladen
! werden, sich so viel als möglich von der
! Execution fern zu halten. Aber von Au
! Ben erwartet man einen großen Zusam
! menfluß von Menschen. Von Baltimore
! allein 2000.
Am Samstag wurden zwei Zeitungs
! Correspondenten für LeslieS Jllustrirte
Zeitung, die wieder nach CharleStaun zu
rückgekehrt waren, verhaftet und vor den
Militär - Commandanten geführt. Da
! sie sich durch Dokumente ausweisen konn
! ten, so geschah ihnen nichts Weiteres.
! Auch von Barnumist ein Agent in
! CharleStaun, der Browns Kleider und
! Pike für Barnums Museum in New Vork
ankaufen will und dem Gefangene» dafür
j A 100 geboten haben soll.
Alle Fremden, die jetzt nach Charles
taun kommen, müssen schriftliche Aus
weise haben, oder werden andern Falls
! ausgewiesen. Man glaubt, die öffent-
I liche Sicherheit verlange diese Vorsichts
! Maßregel.
Der alte Brown ist ruhig und gefaßt,
lja heiter und gegenwärtig beschäftigt,
! einen Bericht über seine Unterredung mit
Gouv. Wise, die letzterer, wie er sagt,
I ganz falsch erzählt, nieder zu schreiben.
! Niemand, der ih» sieht, würde glauben,
j daß das Todeöurtheil über ihm schwebt.
Bei einem neulichen Besuche, den ein
! alter Freund, M. B. Lowry von Erie,
! Pa., ihm im G> fa »gliche abstattete, kam
die Rede auf die Verleumdungen, die vom
' „Kansas Herald of Freedom" vor Kur
zem gegen Browns Charakter verbreitet
i werden. Brown meinte, diese Lügen ver
dienten keine öffentliche Widerlegung.—
„Die Zeit und der gerechte Wahrspruch
der Zukunft," sagte er, „wird jede mei
ner Handlungen in Kansas, die den Zweck
hatten, die Einführung der Sklaverei
in dieses Territorium zu verhindern, billi
gen. Ich ha be ni em als d as Blut
einesM i t m e n sch en vergossen,
außer in S e l b st v e r t heid ig
u n g, o d e r z u r F ör d e r u n g ei
ner gerechten Sache." zum Ab
schied versicherte der greiscGefangene noch,
daß er vollkommen heiter sei. Seine Zeit
sei um und er sei bereit, der Welt Adieu
zu sagen.
Derselbe Lowrv sah später in den Ei
senbahncars de» Gouv. Wise. Der Letz
tere antwertete auf die an ihn gestellte
Frage, ob er Brown s Strafe umwandeln
! wolle, Folgendes: „Ich konnte das'
Urtheil Brown s umwandeln und die
Bürger von Virginien würden sich dabei
! beruhigen, aber ich will es nicht. Als
damnf Lim??" äußert,', daß Bi'vnm in
Bezug auf die Sklaverei frage eben so
wenig bei gesundem Verstände sei, als
Gerritt Smith, erwiderte Gouv. Wise:
„Leute, die mit einer solchen Art Wahn
sinn behaftet sind, sollten gehängt wer
den !"
ES soll angeordnet sein, daß falls kurz
vor oder bei der Execution ein Befrei
ungsversuch gemacht werden sollte, das
Militär sofort Brown niederschießen wird.
Gouv. Wise hat eine Proklamation er
lassen, worin er erklärt, daß der Staat
von der Winchester und Potomac-Eisen
bahn Besitz ergriffen habe und daß diese
in den ersten drei Tagen dev December
ausschließlich zu Militär-Zwecken benutzt
werden werde. Er warnt zugleich die
Bewohner des Staates, am Tage der
Exekution zu Hause zu bleiben und flei
ßig zu patrouilliren, um ihr Eigenthum
zu schlitzen. Frauen und Kindern werde
man nicht gestatten, sich dem Schauplatze
der Exekution zu nähern, und Fremde
werden darauf aufmerksam gemacht, daß
es für sie gefährlich sei, an jenem Tage
nach oder in die Nähe von Eharlestaun
zu kommen, und endlich, daß, wenn dies
nicht erscheinen sollte, das Standrecht
proklamirt werden würde.
General Taliafferro hat heute ebenfalls
eine Proklamation erlaben, worin er be
fiehlt, alle Fremden, welche sich nicht ge
nügend legitimiren können, sofort zu ver
haften ; alle Fremden, welche mit der Ei
senbahn oder anderswie, unter dem Vor
wande, Brown's Exekution beiwohnen zu
wollen, durch das Militär verhaften und
wieder über die Grenze bringen zu lassen ;
zugleich warne >r Jedermann, zu Hause
zu bleiben und sein Eigenthum zu hüten
da demselben Gefahr drohe.
Einige Berichterstatter nördlicher Blät
ter, welche gestern in Harpers Ferry an
kamen, wurden vom Militär gezwungen,
i nach Baltimore zurückzukehren.
Nov. 30. Niemand wird mehr erlaubt
! Brown zu sehen, außer das Militär und
! die Prediger. Wozu dann alle diese gro
>ße Vorsicht, und die vielen Truppen, es
j ist ja Niemand da, der ihn befreien will?
! Es scheint wirklich als seien beinahe alle
j südliche Bürger durch böse Gewißen ver
rückt geworden. Brown wünscht aber
leine judliche Prediger mehr zu sehen. —
Keine nördlicheßürgerwerden inEharles
! ton geduldet—ein jeder ankommende und
! verlaßende Kairenzug wird streng bewacht
! —selbst Einwohner müßen nach Sonnen
! Untergang zu Hause bleiben. Hr. Eger
! ton, Mitglied deS CongreßeS von Ohio,
j ist Brown's Körper nicht erlaubt worden,
der Sohn Brown's hatte ihn nämlich für
dahin gesandt. Hr. Egeiton
! wurde durch vier Rangers bewacht bis er
! außerhalb den Gränzen der Stadt gefah
ren war. Ein Gerücht geht nun Wise
! habe der Gattin deS John Brown s Kör
per zugesagt. Ein Bruder von
! ist in dem Staat gefunden und ins Ge
! fängniß gesetzt worden. Drei Eincina-
tte Kaufleute, auf ihrem Wege nach Bal
timore, sind ebenfalls aus den Karren ge
kommen und in das Gefängniß gesetzt
! worden, weil sie das Schicksal B r o w n S
bedauerten. Selch eine Freiheit in die
sem freien Lande! Zu was müßen diese
Gewaltannkijjunge» dann doch
! endlich führen ? Nur die Zeit kau» dies
j aber der Himmel zukünfr
!lich unsere Angelegenheiten so lenken, daß
'unsere südliche Mitbürger ihren Verstand
! wieder erhalten, auf daß sie dann willig
da>; die abscheuliche und jündliche
Sclaverei nicht mehr weiter ausgebreitet,
> und der Norden zugleich seine vollen Rech
! te erhalten soll.
! Dee. I. Die Gattin deSJohn Brown,
! in Gesellschaft von zwei Herren und einer
j andern Dame, sind heute angelangt um
j der Execution beizuwohnen, und um den
! todten Körper von John Brown in Em
pfang zu nehmen. Der Galgen ist bereit
und ist in einem Kirchhof zur Schau aus
gestellt—viele Späne sind schon von den
Beschauern abgeschnitten worden. Der
Ort zur Hinrichtung ist bestimmt und der
l selbe ist etwa 500 ÄardS von dem Ge
fängniß entfernt.
! Die Him ichllmi.i mm Ai tmm.
Dee. 2. —Gestern Abend traf die Gat
! tin des Berurtheilten hier ein. Das Zu
l sammentreffen in dem Gefängniß war
! angreifend anzusehen. Es würde Frau
! Brown aber nur erlaubt t Stunden, und
! zwar unter einer Wache, da zu bleibe»,
! indem man befürchtete sie würde ihm et
was zur Selbstzerstörung reichen. Das
Gespräch bezog sich größcentheilS auf ihre
I Familie, wie die Kinder, wovon das jüng
ste, eine Tochter erst 5 Jahren alt ist er
zogen, und wie das wenig Eigenthum das
er hinterläßt, vertheilt werden soll. Un
term anderm befahl er daß einem jeden
j seiner Kinder eine Bibel gekauft werde
die 55 koste, und jedem der Kindeskinder
eine die koste. Als seine Gattin ihn
um 0 Uhr verlaßen und das Militär sie
wieder nach Harpers Ferry escortirt hat
te, begab sich Brown wieder ruhig an das
! Schreiben—aber man befürchtet daß feine
letzte Worte nie an das Tageslicht kom
men werden.
! Heute nun um 15 Minuten nach II
Uhr fand die Hinrichtung Browns statt,
und eS ist die erste welche wegen einem po
litischen Vergehen, in diese» Bereinigte»
> Staaten statt fand. Ja ein Mann, ein
Bürger der Ver. Staaten, erlitt den Tod
durch Henkershand, weil er die durch die
II nabhängigkeitSurkuiide verbreitete Frei
heit A ll e r für eine unterdrückte Klasse
der Bevölkerung mit Gewalt zu erkämp
fen versucht hatte. Daß Jedermann sich
bewußt war, es handle sich nicht um die
Vollstreckung der Todesstrafe an einem
gewöhnlichen g e m e i >i e n Verbrecher,
bewiesen die außerordentlichen Vorkeh
rungen, die seil Wochen getroffen worden
waren, um jeden Befreiungoversiich, ja
jelbst zede Sympathieäußerung für den
Venu theilten unmöglich zu machen. —
und dessen Umgebung auf
Meilenweit war in den letzten der Hin
richtung vorhergehenden Tagendurchmin-!
destenS drei Taujend Mann Militär be
setzt worden. Aller Verkehr wurde un
terbrochen. Niemand durfte ohne befon-!
dein Erlaubnißschein des Gouvernors
paßiren. Der Gouvernör hatte vollstem-!
dig von den Tflegrap^nliinaus
ergriffen, um mit President Buchanan
und der Regierung zu Waschington fort
während in Rapport zu sein und die Be
wegungen des Militärs zu leiten. Keinem
Eisenbahnzuge war esgestattet, innerhalb
14 Meilen von EharleSton anzuhalten.-
Kein Einwohner von Eharleston durfte
in der der Hinrichtung vorhergehenden
Nacht sich auf der Straße blicken laßen.-
Jeder Fremde, der sich diesem Orte näh
erte, wurde, in manchen Fällen auf die
brutalste Weise, von den ausgestellten
Militärposten zurückgewiesen, und bei
alle dem war doch kein Feind vorhanden,
noch daran gedacht irgend einen Befrei
ungö-Bersuch zu machen. Es ist dies da
her dann doch auch keine Ehre für Vir
ginien.
Der Galgen war in einem Thale unge
fähr 500 Aärds von dem Gefängniße auf
gerichtet und von allen Seiten durch Mi
litärposten eingeschlossen, die Niemand
außer dem Scheriss und den Aerzten den
Eintritt in diesen zwei Meilen im Durch
messer haltenden Kreis gestatteten.
Um 11 Uhr wurde der Verurtheiltc
auf einem Meubelwagen vom Gefängnis
se nach dem Galgen gebracht. Er sas
während der Fahrt ruhig und gefaßt auf
seinem Sarge und schaute mit klarem
Blick auf die militärischen Zurüstungen
und auf den Galgen. An der Richtstatte
angekommen, stieg er mit festem Schritte
die' Treppe hinauf und unterhielt sich un
gefähr lo Minuten lang mit dem Sche
riff. Was er gesprochen, ist nicht be
gannt, da, wie erwähnt, keine (Zivilperso
! nen, selbst keine Berichterstatter der Zeit
!u»gen, in die Nähe zugelassen worden
l waren. Fünfzehn Minuten nach 11 Uhr
fand die Erecucion statt. Der alte Mann
! starb, wie eS schien, sehr leicht. Nachdem
sein Körper 30—A5 Minuten gehangen
hatte, erklärten die Aerzte ihn für todt.
! Der Leichnam wurde abgeschnitten und in
idem Sarge nach dem Gefängnisse zurück
!.gebracht, von wo aus er um vier Uhr
durch einen Ertrazug nach HarperS Jer
ry geschasst und der Wittwe und deren
Freunden überliefert wurde. Er wird
! von da per Eisenbahn nachdem Norden
! gesandt werden.
Gouv. Wise, der sich gegen seinen be
siegten Gegner so unmännlich und une
del benommen, hat wenigstens so viel
Schamgefühl gehabt, der Hinrichtung des
! alten Löwen nicht beizuwohnen.
Diese traurige Geschichte ist also
nun zu einem Schluß gebracht —Capt.
! lohnßro w n mußte nach der Ent
! Scheidung der demokratischen Sclaven hal
lten, deßwegen daß er suchte einigen Scla
ven die Freiheit zu geben, weil er eS als
l unrecht glaubte daß dieselben wie Vieh
i auf dem Markt, die Eltern von den Kin
!der, und die Kinder von den Eltern, ver
kauft werden, an dem Galgen sterben —
i und der Blutdurst der Lieders der demo
kratischen Parthei wird nun gesättigt
l sein!! —Wird diese Geschichte aber nun
auch in Verg.ßenheit gerathen ? Nein, so
! lange diese Welt besteht nicht! Die Ur
! Sache dieser Trauergeschichte, nämlich die
! Zerstörung der Missouri Eonipromißlinie
durch die LiederS der demokratischen Par
thei ; —die darauffolgende Ermordung der
Sohne des John Brown in Kansas, durch
! Sclaverei Freunde, wofür diese Mörder
!nie gestraft worden sind, welche Thatsa
chen dem alten Mann seinen Verstand be
! raubten;—sein Verhör, bei welchem man
, ihn vor sich liegen harte; —seine Bit
ten das Verhör nur einige Tage aufzu
j schieben; —sein für Hechverrath schuldig
! befinden, welches nicht der Fall sein konn
! te, da er kein Bürger BirginienS war; —
i die Verweigerung der hohern Eourt seine
! Sache anzuhören; die Verweigerung
>hn wegen Verstandcölosigkeit, wie die
! Gesetze es fordern, nochmals zu verhören;
! —der Jammer seiner unbemittelten Fa
!>nilie; —die Thränen seiner unmündigen
Kinder ;—das Betragen der Charlestau
ner gegen nördlicher Bürger;—die Aus
treibung von Zeitungs-Eocresponoenten;
—die gewaltsame Festsetzung von nordli
j chen Bürger ohne Ursache, und blos da
i rum weil sie das Schicksal Browns be
dauerten; —kurz, das Union zerstörende
j Betragen der südlichen Sclavenhalter,
l wird sicher nie und nimmer vergeßen wei
!den—nein, nie! Kein einziger Bürger
haben wir gesehen oder geHort, welcher
! Browns Betrage» in Virginicii gut ge
heißen hat, aber da er depwegen seines
Verstandes beraubt wurde, weil man ihm
sein Eigenthum niederbrannte und seine
Kinder ermordet hat, so fühlte jedoch ein
jedes warme Herz, daß er seiner ihn lie
benden Familie nicht entrißen werden und
am Galgen sterben sollte. Jedoch es ist
geschehen—die That ist vollbracht —John
Brown ist durch demokratische Lieders hin
gerichtet worden —und sein Ableben hat
ein Bedaurungs-Gefühl hervorgebracht,
deßgleichen »och nie in dieser Union eri
stirte. dem aber wie es will, das
Blut John Browns und das seiner vier
«öhnen, wird an den Kleidern der LiederS
der demokratischen Parthei festhängen,
und zwar so lange bis auch nur noch ein
Bruchstück von jener Parthei übrig ist. —
In den Vereinigten Staaten ist noch nie
Jemand hingerichtet worden, der so allge
mein bedauert, und für den so viele Ge
bete gen Himmel aufgestiegen sind—ja
Millionen von Gebeten sind für den alre»
Brown und für den Fortbestand unjerer
lieben Union —welche diese nämliche Lie
ders der demokratischen Parthei bei jeder
Gelegenheit, wenn nicht Jeder Ja und
Amen zu dem sagt, was sie haben wollen,
zu zerstören drohen—empor gestiegen !
Und man verlaße sich darauf, sie sind er
hört, und es wird diesen südlichen Scla
venhalter, den Händler in ihrem eigenen
Fleisch und B!ur, später klar gemacht wer
den, daß die Sclaverei sündlich ist; daß
der Fluch deSAllerhochsten auf den Häup
ter derjenigen ruht die sie zu erweitern
suchen; daß es ihnen nicht erlaubt ist die
ses große Uebel weiter auszubreiten; daß
sie diesen großen Staatenbund nie aus
einander reißen können ; und daß sie Blut
vergoßen haben, daß sie nicht —nein nie—!
harren vergießen sollen.—GOTT erhalte
die Union!
ll?Jn Deutschland sind bereits 70,000 >
Thaler gesammelt worden zur Errichtung!
eines Denkmals für Alerander von Hum
bo^t.
bleibt auf tLuren Sisten in den tLisen
bahnuiagen.
Von den zwölf Passagieren, welche vor
einigen Tagen beider Vergnügungsfahrt
getodtet wurden, befanden sich, nach Zei
tungsberichten, si eben beim Eintritt der
Katastrophe auf folgende» Plätzen. Ei
ner saß im Wagen der Postofsice, drei
' im Gepäckwagen und drei standen auf der
Von den fünf Anderen ist nichr
nichr angegeben, wo sie in jenem Momente
! waren, aber da zwei derselben Eisenbahn
deantte sind, ist anzunehmen, daß diese
! nicht gleich den andern Passagieren ruhig
auf ihren Sitzen saßen. Von den lebte
ren drei sagen die Zeitungen nichts Ge
! naueres, da aber nicht eine Dame ge
! todtet wurde, obgleich sich sehr riele bei
! jenem Zuge befanden, ist vorauszusehen,
! daß nicht einer jener Unglücklichen da war,
! wo er nach den Vorschriften der Compag
! nie und nach den Geboten seiner eigenen
Klugheit hatte sein sollen. Härten die
j Passagiere das Verbot: ~nicht auf der
Placform zu stehen," beachtet, vielleicht
wäre nicht ei n Leben verloren.
(Volksfr.
Verhaftung ciiiea Falschmünzers.
(5 incinnati, I. December. Am
vergangenen Donnerstag verhaftete Offi
! cer Reny einen Mann auf dem Ohio und
Mississippi Zuge, der nachgemachte SIOO
! Noten auf die Canal Bank von New-Or-
leanS in seinem Besitz hatte. Der Offi
! cer erlangte Besitz von den Papieren, wel
! cheergaben, daß eine Partie von elf Mann
! von Cairo nach New-Orleans mit H 125,-
>OOO von dieser Fälschung zur Circulation
im Süden abgegangen sind. Eine zu
derselben Bande gehörende Partie Leute
wurden zu St. Louis verhaftet aber wie
der entlassen.
Am 25. erhielt eine Bank der dritten
Straße 52200 in Noten auf die Phila
delphia Bank im Austausch für Gold. —
Die Noten wurden nach Philadelphiache
! fordert, aber eine gestern eingetroffene
! Depesche erklärt sie alle für Fälschungen.
2000 Thaler derselben' Gattung Noten
!wurden gestern in einer andern I. Stra
ßen Bank vorgefunden.
I Schlafkarrcn zwischen Philadelphia
und Vvaschingron.
'Anordnungen sind getroffen worden,
z wonach Passagiere, die Abends von Phi
ladelphia abreisen, Schlafwaggons be
nutzen können und nach einer gehörigen
Nachtruhe früh Morgens in Waschington
eintreffen. ES können nämlich die Sitze
in diesem Wagen sehr leicht in Schlafcc,-
binette umgestaltet werden, die so bequem
als die eines Dampfers sind und Sicher
heitgegenjedes unbefugte Eindringen dar
bieten. Um II Uhr Abends in Phila
delphia zu Bett zu gehen und des Mor-
IgenS um 0 Uhr in der Bundeshauptstadt
! aufzuwachen —klingt fast wie eine Feen
! mährchen.
Dabei wollen wir erwähnen, daß die
! „Philadelphia- und Baltimore-" und die
j „Baltimore-und Ohio-Compagnie" im!
! Begriffe stehen, 50 Fuß lange und mil >
Plattformen versehene Wagen herzustel
! len, die zur raschen Beförderung des Ge !
l päckes von der „Camden- und Ambcy-!
> Visenbahn" nach Waschington dienen!
! sollen. DaS Gepäck wird in große Kor-!
!be gebracht, die mit Rädern versehen,!
! leicht auf die Wagen gerollt werden kon !
> nen.
! ll?Ein Brief aus Wisconsin enthält
folgende Stelle : „Ich werde den Dank
i saguiigstag wohl mit Herrn W.feiern, der
! alles Geflügel im Eaunry aufkaufte, um
!es nach dem Osten zu senden. Wir lau
! fen es lebendig an und mästen eS, und
!zwar zu folgenden Preisen: Hühners
j Cents das Pfund, Welschhuhn, Gans
I und Ente -t Eents. Bor etlichen Tagen i
ich 17 hübsche fette Hühner zu!
-Hl 2!). Eier kosten 10 Lents das Dutz
i end ; Schmalz und Unschlitt !) (sentS das!
! Pfnnd, Butter 15. Bauein thun hart, -
! denn eS ist wenig Geld im Lande, sie ver- >
i kaufen ihr Hornvieh, ihre Kühe nnd Pfer-!
jde fast für nichts. Ich sah ein Joch Och-!
j sen um H 25 und häufig ein gutes Pferd!
zum H5O verkaufen. Der erste Schnee!
I siel Sonntag Nacht nur etwa 2 Zoll!
I hoch, allein er blieb liegen und das Wet
ter ist kalt."
! Tod in Folge de« Veischlucieiio einer !
Nadel.
! Am vorletzten Sonntag fand in Detroit!
ein kleines deutsches Mädchen von t Jah
ren, Namens Anna Läser, zu Hause beim !
Spielen eine Stecknadel, die "es in den
Mund steckte und verschluckte. Das Kind
fühlte anfänglich keine Beschwerden, doch
schon am nächste» Tage stellten sich Schmer
zen in den Eingeweiden bei ihm ein, die'
von Tag zu Tag furchtbarer wurden und
endlich am Freitag Morgen seinen Tod
herbeiführten. Die kleine Unglückliche!
war die Tochter unbemittelter, aber acht !
barer Eltern, deren Schmerz man eher!
mitfühlen, als zu schildern vermag. i
Mochte dieser so traurige Unglücksfall!
andern Kindern und selbst E r wa ch se-!
n e » zur Warnung dienen !
i>^..iisi,cl)sa»g.
Man schätzt die Zahl derWallsischfah-!
rer auf ÜOO ; mehr als zwei Drittel die-!
scr Fahrzeuge gehören dem Ver. Staa-
ten und vier Fünftel der amerikanischen '
Wallfischfahrer gehören wiederum dem
Staat Massachusetts an. Der Ertrags
des Wallfischfanges wird für das Jahr
1850 auf etwa 12 Millionen Thaler ge-'
schätzt —eine Zunahme von 175 Prozent
seit 1831. Für Massachusetts ergiebt
sich auS dem Wallsischfang eine jährliche
ungefähre Einnahme von 10 Millionen ;
etwa IU,OVO Seeleute und ebensoviel Ar- >
beiter am Lande finden dabei Beschäftig
ung. !,
iLI I, e »eue fa I sch» HAv Note >
auf die SlraudSburg Bank, Strands- j
bürg, Pa., hat sich gezeigt. Vignette : j
Bauerei, die Häuser und Bäume im Hin- S
tergrunde, ein Mann und drei Pferde an i
einem Brunnen ; X in der oberen linken, z
10 in der obern rechten Ecke; Matrose in i
der untern rechten und Bauer in der un- (
lern linken Ecke; sieht rothlich aus, ist 5
gut gearbeitet und kommt häufig vor. —
Man Imtv sich vor Schaden ! l
tLint zweite Sickles Zlffaire.
St.Lo u i s. Eine zweite S
Affaire erregt jetzt hier bedeutende
merksamkeit, und auch in diesem Fat
es die „Eifersucht, welche mit Eifer
was Leiden schafft." Die Westlich
erzählt den Hergang der Dinge ii
gender Art:
Nor einigen lahren war Shiel
Keokuk neben vielen anderen Bewl
ern einer der eifrigsten Verehrer
schönen Mädchens, der jetzigen Fra
wards. Sie waren nicht blos verlii
einander, sondern so gut wie verlc
Allein Shields war damals, wie
nichts als ein simpler Dry Goods
mit wenigen Auslichten im Leben, r
weniger, als er ein Leichtfuß dazu w
Da nun gleichzeitig auchJudge Edn
einer der bedeutendsten Advokaten in
kuk, ein Mann von Stellung und
mögen, sich um das reizende Mädch
warb und die Frau Mama für ihn
schiedeninsZcugging, so wurde die 5
von Shields bald Frau Edwards.
Anfange ging das denn auch gan
und ein Kind war die Frucht einer b
hin zufriedenen Ehe. Plötzlich t<
aber ShieldS wieder auf. Die alte
erwachte von Neuem und der alte Li
ber wurde dem Manne ein gefähi
Eoncurrent. Er traf Frau Edward
Spaziergängen. Er hatte Rendez
mir ihr in Seitengäßchen. Er lust
delte nächtlicher Weile auf den Blnj
traulichem Tete-a-Tete mir ihr, er n
Häusern von mehr als zweideutigem
mir ihr abgeschlossen u. s. w. SäM
gestand Fran Edwards Alles ein.
nämlich erzählt Frau Edwards. Sl
dagegen bezeugt oder bekennt, daß «
zweimal nächtlicher Weile allein getr
und öfter geküßt und umarn t habe,
einmal verschwindet dann Shields.
w'r von Keokuk weggegangen. Bald
kamen seine Briefe mit Einlagen von
gen und allerlei, was der ferne Liell
der Geliebten schickt. Plötzlich verschi
' auch Frau Edwards und der unglüc
! Ehemann blieb mit seinem Kinde a'
Er hatte gehört, daß Shields in St.
Is bei Pomeroy und Benton jei. Er >
sich gedacht, daß anchlrau Edward!
hin gegangen sein müsse, er folgte ihr
Da findet er statt ihrer ihn an der
von Zweiten und Greenstraße, ihn
! selber einen Revolver für Edwards
! sich führte, und als der rascher Beso»
5 und schwerer Gekränkte streckte er ihi
zwei Kugeln zu Boden.
Die Welt sagt er hatte Reckt. Sh
wird, nachdem er von seinen Wunde,
nesen ist, seines Dienstes entlassen.
5 wird.seinen Wanderstab wieder we
setzen müssen, und auch diese Sach
! dann vertuscht. Was auS Frau Edw
geworden, darüber schweigt die Geschi
Namentlich läßt sich nicht sagen, ob
St. Louiser Key lebt, der Keokukcr <
> les eine Versöhnung feiern wird.
tLi» Prozeß u»>
Im December vorigen JahreS w
der Sohn von Thomas Ferner i n Bri
port, Kanada, als er bei Hin. Bari
Devitt daselbst in Arbeit stand, von
! nein Pferd auf ein Kne geschlagen. (
j Woche darauf wurde nach Dokter Bl
dy in Berlin geschickt, da wahrend
! Zeit das Bein geschwollen und eine al
' meine Entzündung eingetreten war. 5
weiter» acht Tagen war das Fieber
schwunden und das Bein in der Be
iiiig begriffen, weßhalb Hin. Bowlbi
-Besuche einstellte, ledoch de» jungen
rier warnte, das nicht zu rerla>
Nach Verlauf von einigen Tagen liej
sich Krücken machen und stand auf, a!
> am Abend war das Bein geschwollen
daS Fieber wieder eingetreten. Tags!
z auf wird der Doktor wieder gerufen,
! aber nicht zu Hause. Erst am dr>
Tage wird er angetroffen, er unters
!das Bein, findet dessen Zustand bed«
! lich, nach einiger Zeit findet er es
notwendig daS Bein zu amputiren
! findet sich nun später veranl.
! cen Doktor Bowlby aus C>
j ocnersatz zu verklagen, weil er daS
! ourch die Nachlässigkeit des Doktors >
! loren habe. Dies schien nach dem Z
genverhor nicht d.r Fall gewesen zu
und die Inrn sprach den Angeklaa
! frei. —(Brndfrd.
Folge» der Eifersucht.
Eine Alban» Zeitung berichtet daß
Bürger jener Stadt neulich eines Abc,
nach Hause kam und durch ein Fenj
bemerkte daß seine Gattin, einen ihm >
bekannten Manne herzlich liebkosete.
schanete genau um sich zu überzeugen, i
die Liebkosung dauerte fort. Er holte
»e Art, rannte in das Zimmer, und wc
te den Mann niederschlaget,, welcher a>
unverletzt durch die offene Thür entka
Die Frau schlug er nieder, so daß sie
einem lebensgefahrlichen Zustande lieg
blieb. Sobald sich ihre Kräfte etw
gesammelt hatte, erzählte sie, daß i
ihr Sohn wäre welcher s
II fahren in Ealifornien gewesen u
unerwartet zurückgekehrt sei. Die Fr
ist jetzt wahnsinnig, und der Gatte ste
ebenfalls in Gefahr feinen Verstand
verlieren.
LLisenwerkc in den Der. Staaten.
In den Vor. Staaten gibt es im Gai
zen 1,15!) Eisenwerke, nämlich :
senschmelzen, 3>9 Eisenhämmer (For
sches) und 210 Rollmuhlcii, welche zu di
ser Zeit in Operation sind, außerdem abl
auch noch 380 solche Werke, nämlich: 27
Schmelzen, !i!> Hämmer von 15 Ro!
Mühlen, welche entweder aufgegeben od,
, gegeinvärtig unthätig sind—also im Gar
zen 1515 Eisenwerke, welche jährlich etw
850,000 Tonnen Eisen liesern. Fün
und zwanzig Staaten der Union ha
den Eisenwerke und nur acht, nämlic
.Mississippi, Louisiana, Florida, Texac
lowa, Minnesota, Kalifornien und Ore
gen, haben keine. Diese Eisenwerke lie
fern Ei>en genug um den cinheimischei
Bedarf zu decken und es ist gewiß un
nöthig, immer noch Eisen von Englanl
zu importiren. In lowa, Minnesott,
und Oregon gibt es ohne Zweifel auc!
Eifenerz-Lager, aber unter dem jetzige»
Freihandels - System lohnt es nicht dei
Mühe, dieselben zu öffnen und ni bear