Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, November 09, 1859, Page 2, Image 2

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    Lccha Cmnitli Patriot.
Mentaun, Pa., November!). 1859. !
'senil Geschichte.
'lver ist dafür verantwortlich ?
Die Schreiber unserer Gegenzeitungen
fahren immer noch fort, in ihrem Ver
such, politisches Capital für ihre Parthei
aus der neulichen Harpers Ferry Ge
schichte zu machen—aber sie haben dabei
bereits gefunden, daß dies in der That
ein steiles Bergauf Geschäft ist—gerade
so viel so, als der Versuch, die Parthei
welche den freien Handel in ihrer Plat
fonn eingeschaltet hat, dem Volk als die
beschützende Tariff-Parthei anzupreisen,
—denn bereits schon hat die öffentliche
Meinung einen festen Standpunkt ge
nommen. und wird denselben immer noch
fester nehmen, daß wirklich auch hier wie
der die Anschuldiger selbst schuldig sind —
oder in andern Worten, daß die Lieders
unserer Gegenparthei, selbst die Schuld
an gedachtem Aufstand zu tragen haben.
Man wird sich nämlich noch wohl erin
nern, daß vor nur noch wenigen wahren,
bezüglich der Sclaverei, in der ganzen
Union alles ruhig war—und was die Ur
sache hievon gewesen, muß unwidcrfprech
lich der Missouri - Eompromiß - Linie, er
dacht und errichtet durch solch große Män
ner wie der Achtb. HenryElay und
Andere, zugeschrieben werden. Eorrupte
Demokraten aber, um sich in dem Süden
populär zu machen, nahmen es sich in den
Kopf, gedachte Linie müße zerstört wer
den, und dies geschal) dann auch durch die
demokratische Parthei—trotz der Opposi
tion der damaligen'Republikaner —wäh-
rend der Presidentschaft des Frank Pierce.
Die ersten Folgen hievon sehen wir dann
schon in Kansas— ja man findet daß da
durch dort die Sclaven - Aufregung ent
stand z findet daß dann die Sclaverei-Er
weiterungs-Freunde daselbst viele der Ge
gner der Sclaverei mißhandelten und er
mordeten und vieles Eigenthum derselben
zerstörten, ohne daß sie je dafür gestraft
worden sind —und wurden in der That
später noch durch Aemter unter der allge
meinen Regierung dafür belohnt. Daß
eine solch unverzeihliche Ungerechtigkeit
von Seiten unserer Regierungs-Beamten
natürlicher Weise mit Abscheu betrachtet
wurde, dies konnte anders nicht erwartet
werde». Auch alles Eigenthum daß der
alte Harpers Ferry Brown besaß, wurde
ihm durch die Sclaverei-Freunde nieder
gebrannt und zerstört; zwei seiner «oh
ne daselbst ermordet, und seine Tochter
bis zum Wahnsinn getrieben—ohne daß
ihm auch die geringste Vergütung von
Seiten unserer Regierung dafür gewor
den ist. Aus diesen wenigen obigen That
sachen nun, und es könnten noch viel' der
Art angeführt werden, kann schon ein se
der Leser sehen, daß die demokratische
Sclaverei-ErweiterungS-Parthei-Freun
de und die Regierungs-Beamten in der
That selbst daS Fundament zu diesem
Aufstand gelegt haben ; indem Brown
durch die Mißhandlungen ihrerseits, wie
ehedem gedacht, dadurch wahnsinnig wur
de, und dann rachesuchend eS mit zwanzig
Mann unternahm die Sclaven von Vir
ginien und Maryland zu befreien. Und
obfchon man diesen verrückten Menschen,
deßen Laufbahn ein jeder Republikaner
tadelt, für Mord und Hochverrath schul
dig fand, so war eS doch die aufrichtige
Meinung seiner Advokaten, daß dies nach
den Gesetzen nicht hätte geschehen können,
indem kein Mord auf sei,
und indem er nicht in dem Staat Virgin
ien gewohnt habe, wo man
und Niemand in einem andern Staat für
Hochverrat!) schuldig gefunden werden
könne, außer er fei ein Bürger deßelben.
WaS sein Verhör überhaupt anbetrifst,
obschon, wie schon gesagt, seine Laufbahn
den gerechten Tadel eines jeden Bürgers
verdient, und obschon er des Versuchs
Sclaven zu entführen schuldig ist, wird
ohne Zweifel lange im Gedächtniß unse
rer Bürger bleiben, nämlich, daß man ihn
indem Eourtzimmer vor sich aus einem
Bett liegen hatte—ja sie werden sich auch
»och lange daran erinnern, wie er versich
erte, er sei zu schwach seinem Verhör bei
zuwohnen —und gebeten hat, man möchte
daßelbe doch nur einige Tage verschieben,
und bis dahin könnten dann doch auch sei
ne RechtSbeistän'e anlangen, u. s. w.--
Nimmt man nun alle obige Thatsachen in
Betracht, so wird man schon deutlich seh
aus gedachtem Aufstand durchaus
kein Capital für die verdorbene demokra
tische Parthei zu machen ist--und daß
sollte wirklich »schaden für irgend eine
Parthei daraus entstehen, es unumgäng
lich für die Ihrige sein muß. Und daß
obiges nichts als unbestreitbare Wahrhei
ten sind, wird uns Niemand absprechen.
Auch ist es durchaus nicht unser Wunsch
—wie sich unsere Gegner dies zum Ge
schäft gemacht haben—dem Volk Ver
drehungen und Unwahrheiten vorzule
gen, sondern nichts als die reine Wahr
heit —denn die alte Sage ist: „Ehrlichkeit
währt am Längsten, und die Wahrheit
kann nicht unterdrückt werden, und muß
dni Sieg davon tragen."
Der weitere Versuch die Republikaner
vnd Abolitionisten auf eine und dieselbe
Stufe zu stellen, ist wie ein Jeder sieht,
«in fälschlicher und böswilliger, und wird
sie sicher ebenfalls nichts nutzen —denn die
Republikaner ivollen, wie jeder Zeitungs
teser weiß, die Sclaverei laßen wo sie ist,
und keinesfalls weiter ausgedehnt haben
—und hingegen arbeiten die Abolitioni
sten darauf hin dieselbe abzuschaffen —
wahrluch ein sehr großer Unterschied, den
Jeder deutlich sehen muß der nicht blind
ist. Der Versuch die Republikaner mit
der dieser Geschichte in Verbindung zu
bringen, ist ihnen daher gänzlich mißlun
gen. Zwar führen sie Namen von Re
publikaner an, aber wenn sie für Bewei
se aufgefordert werden, so schweigen sie
auf eine feige Weise stille —daß aber kei
ne Republikaner damit in Verbindung
stehen, beweißt der Umstand sonnenklar,
daß man die Benamten nicht hat nach
Virginien kommen laßen, welches doch wie
Jeder weiß, ganz sicher geschehen sein
würde, könnte man auch nur das gering
ste Zeugniß gegen sie aufbringen.
Für heute müßen wir aber unsern Ar
tikel schließen, aber wir werden bald wie
der auf diesen Gegenstand zurückkommen
—doch noch ehe dies heute geschieht, möch
ten wir noch bemerken : daß wenn die Zer-
der Missouri Compromißlinie
j durch die demokratische Sclaverei-Erwei
rungs-Freunde, so wie ihre Schandthaten
und Mordthaten in Kansas, welche die
HarperS Ferry Geschichte zur Folge hat
ten, dem Volke recht deutlich vorgelegt
werden—die Republikanische Parthei in
dem nächsten Wahlkampfe wirklich weit
! stärker sein wird, als sie dies je war —in-
dem doch Jeder einsehen muß, daß dieses
! sündliche Sclavenübel durchaus nicht wei
ter ausgebreitet werden sollte.
Die Ermordung von David Proderick.
i Bekanntlich ist David Broderick, Re
publikanischer Senator der Vereinigten
! Staaten, von Californien, unlängst in ei
! nein Duell von einem gewißen Loko Foko
Namens Terry, ermordet wor
l den. Schon gerade bei der Ermordung
! des Hrn. Broderick, durch den demokrati
schen Richter Terry, hatte man Verdacht,
>daß sein Tod schon lange vorher durch die
! Führer oder Beamten der Buchanan Par
i thei beschlossen gewesen sei —welche schreck
! liche Thatsache nun durch die letzten Wor
l te des Ermordeten, so wie durch die Rede
des Col. Bäker, welche beide wir hier fol
gen laßen, vollends und unumstößlich be
stätigt oder bewiesen wordeu sind:
broderick's lestte Lvorte
waren : —„ Sie hab en m ich ge
! tödtet, weil ich ein Feindder
A usdehnun g de r clav e re i
und der c o r r u p t e n Central-
Verwalt» n g w a r."
Lol. ba?er'o !^rde.
Col. Bäker, weicher die Grabrede hielt,
sprach denselben Gedanken aus mit den
Worten :—„Mitbürger, glaube ja kein
Einziger von Euch, daß der große Bür
ger, den wir jetzt in die Erde versenken,
aus andern Gründen gemordet wurde, als
aus denen, die seine Worte bezeichnen. —
Sein Tod war lange geahnt, lange von
seinen Freunden gefürchtet, von seinen
Feinden gedroht, —er war die Folge von
tiefem polnischen Haß. Sein Tod war
eine politische Nothwendigkeit für seine
! Gegner, die nur schlecht verschleiert wird
durch einen persönlichen Zank. Davon
sind die Tausende, die seine Leiche umste
hen, davon sind Alle, die die Geschichte
des letzten Wahlkampfes kennen, davon
ist ganz Ealifornien überzeugt."
In der That eine Parthei, die sich ein
solches Verbrechen zu Schulden kommen
läßt, wie unsere Gegenparthei in Bezug
!auf diese Sache gethan hat—die kann kei
nen glücklichen Fortgang haben, und
muß—daS heißt, wenn es nicht durch die
Ober-Gewalt bestimmt ist, daß unsere
glorreiche Union, oder wir als ein Volk
ins Verderben gestürzt werden sollen —
an einem nicht weit entfernten Tage, oder
sobald die ehrlichen unserer Gegner sehen
wo sie stehen, gänzlich zerstreut werden —
denn schon längst ist jene Parthei nur al
lein durch Verdrehungen, Humbuggereien
- und Lügen aufgehalten worden —und da
dieö nun nicht mehr hinlänglich ist, so ha
ben, wie eS scheint, ihre Führer nun ihre
Zuflucht selbst zu dem Morden genom
men. —Man verlaße sich aber darauf, die
Strafen werden ihren Thaten nachfolgen.
ES befindet sich auch noch ein anderer
Aufsatz, in Bezug auf diese Trauer Sa
che, in unserer heutigen Nummer, welchen
!wir aus einer Ealifornien Zeitung ent
j lehnt haben, und welchen wir der aufmerk
' samen Durchsicht eines jeden LeserS an
empfehlen.
Tie I?er»r»l)eilli»g des alten I. 25rc>wn.
Deralteßrown hatte vollkommen recht,
als er beim Beginne des gegen ihn einge
leitete» Prozesses seine Befürchtungen
aussprach, daß die ganze Gerichtsverhand
lung nur eine Farce, ein Possenspiel sein
> werde. Es hat sich in der That während
s deS ganzen Prozesses nicht darum gehan
delt, Schuld oder Unschuld des Angeklag
ten auszufinden und zu erörtern, unter
welches Strafgesetz Browns Handlungen
fielen ; daS beweist die Formlosigkeit und
unziemliche Beschleunigung des Prozesses
selbst, vor Allem aber das gefällte Ver
! dict.
John Brown ist von der Jury nach
kaum halbstündiger Berathung schuldig
befunden worden : DeS H o ch v e r r a
c h e S, d e r A nstiftun g und V e r
sch wörung initSklaven zur Re
be ll i o n und deS vorbedachten
M o r d e S.
Kein einziges der drei Verbrechen, deren
die Jury ihn schuldig erklärte, war gegen
ihn bewiesen. Brown hat jedenfalls, und
zwar nach seinem eigenen Gestandniß,
eine durch die Gesetze deS Staates Vir
ginien als strafbar verpönte Handlung
begangen, und weder er selbst noch Je
mand anders konnte daher eine vollstän
dige Freisprechung erwarten. Allein ein
Verdict, wie eS die Jury von Eharlestaun
abgegeben, ist ein grober Verstoß gegen
die klarsten Rechtsgrundsätze und gegen
j den gesunden Menschenverstand. ES setzt
der Reibe von Nichtswürdigkeiten, deren
sich die Bürger Virginiens gegen die Ge
fangenen von HarperS Ferry schuldig ge
macht haben, die Krone auf.
Mit Recht hatten Browns Vertheidi
ger, die Herren Griswold und Ehilton,
darauf aufmerksam gemacht, daß wer nicht
Bürger von Virginien ist, unmöglich das
Verbrechen deß Hochverrathes gegen den
Staat Virginien verüben könne.
Die Staatsangehörigkeit des Verbre
erS ist in der ganzen Welt die wesentliche
Bedingung, ohne welche ein Hochverrat!)
nirgends angenommen werden kann.—
Sodann gehört ferner wesentlich zum Be
griff des HochverratheS die Absicht, die
Verfassung des Staates gewaltsam um
zustürzen. Auch dieses Erforderniß ivar
nicht vorhanden. Die bei den Jnsurgen-
ten vorgefundene Constitution verwahrte
sich ausdrücklich in einem besondern Para
graph dagegen, daß etwas Derartiges be
absichtigt werde.
Ebenso wenig ist der zweite Anklage
punkt bewiesen worden. Brown hat wie-
Verholt erklärt und alle Umstände bestäti
gen es, daß er und seine Genoßen nicht
beabsichtigten, die Sklaven zur Rebellion
gegen ihre Herren aufzureizen, sondern
nur sie zu befreien. Zwischen bei
den Handlungen ist ein gewaltiger Unter
schied. Jeder ächte freiheitsliebeiideßür
ger wird einem Sklaven, der sich befreien
will, seine helfende Hand reichen, aber
nur wenige Fanatiker würden die Ver
antwortung auf sich nehme» wollen, eine
> Empörung der schwarzen Sklavenbevöl
! kerung des Südens gegen ihre weißen Her
! Ren mit dem unvermeidlichen Gefolge der
i Greueleineöerbitterten Raeenkriegeo ver
anlaßt zu haben. Wir gehören wenig-
stens nicht zu den Letzteren.
Daß man endlich den alten I. Brown
des vor be dachtenM o r d e s„ schul
dig" finden konnte, ist der stärkste Beweis
dafür, daß der heiße Wunsch sich für die
jausgestandene Angst zu rächen, das Ge
wissen der zwölf Bürger, die die Jury
bildeten, gänzlich übertäubt haben mußte.
Wo in aller Welt ist auch nur der ent
ferntesteßeweisgeliefeit, daß bei der gan
zen Affaire ein vorbedachter Mord ersten
Grades verübt worden sei. Am allerwe
nigsten aber wird man den alten Brown
eines solchen zeihen können. Mehrere
vollkommen glaubwürdige Zeugen haben
übereinstimmend ausgesagt, daß Brown
si ine Leute mehrmals ermahnt l)abe kein
Blut zu vergießen, außer zur Selbstver
teidigung/ Kein Mensch kann angebe»,
wer den Schuß abfeuerte, der Heywood
tödtete, und Niemand hat gesehen, daß
Brown selbst ihn oder irgend Jemand an
ders getodtet oder auch nur verwundet ha
be. Bis zum letzten Augenblicke versuchte
Brown vielmehr durch 'Abschluß einer Ka
pitulation jedes weitere Blutvergießen zu
vermeiden und wenn am Montage Men
schenleben verloren gingen, so waren die
Angreifer, nicht Brown, daran schuld. —
selbst der öffentliche Ankläger, laßt u»S
wohlweislich darüber im Dunkeln, wen
Brown ermordet haben solle, aus dem
einfachen Grunde, weil er eS selbst nicht
weiß.
Die Geschwornen haben trotz alledem
das Verdict „Schuldig" ausgesprochen.
Ein Todcsurtheil muß nothwendiger Wei
!se folgen. Der Antrag der Vertheidiger
j auf einen nenen Prozeß wird das Schick-
sal, daS John Brown und seine Gefähr
ten erwartet, schwerlich abwenden. Die
l Sklavenhalter lassen sich das Schauspiel
einer öffentlichen Hinrichtung der Aboli
tionisten, vor denen sie gezittert, schwer
lich entgehen. Die Galgen werden ihre
Opfer haben.
Aber kommen wird die Zeit, wenn aus
lden Gräbern derer, die für eine edle Sa
!che in mißverstandnem Eifer ihr Leben
opferten, Geister entsteigen, und sich an
ldie schwelgerischen Tafeln der südlichen
! Barone drängen werden. Dann werden
- diese voller Entsetzen mit Macbeth aus
! rufen:
Und treiben uns von unser» Stuhlen—Das
! Ist noch weit seltsamer, als solch ei» Mvrd.
(Freie Presic.
Der Tod von David Broderick
Das Opfer liegt, die Naben steigen nieder.
Du kannst nicht sagen, tast ich'S that.
! O schüttele nicht so leine blutigen Locken !
Unsere Leser können nicht erwarten, daß
wir im Augenblicke allgemeinen Schiner
zes mit Bitterkeit sprechen, in dem erste»
Augenblicke wo der Verlust den Ealisor
i nien erlitten, jedes andere Gefühl, selbst
die Empörung über das verübte Verbre
chen verdrängt. Der Mann von Eisen,
! der als eine unüberwindliche Schutzwehr
die Rechte des Volkes vertheidigt, der in
Waschington durch seinen unbestechlichen
Eifer, Eali formen die ersten Lorbeeren er
warb, der Ma»n, der dort laut und öf
fentlich der herrschenden Eorruption den
Krieg der Mann, der keinen Au
genblick Ealisornien verließ, und der von
! ihm verlassen wurde, ist todt. Die Män
j ner des Volkes müssen sterben, wenn sie
ihren vollen Werth erkannt sehen wollen,
die Kugel deS Meuchelmörders muß ihnen
zur Märtyrerkrone verhelfe», das Volk
muß den Abgrund der Gesetzlosigkeit, und
der Herrschaft des Verbrechens sich;» fei
nen Füßen offnen sehen, ehe es die crken
! nen lernt, die es geschätzt.
David Broderick ist todt, und doch lebt
er. Seine blutige Leiche erweist sich als
ein schlimmerer Feind, als der Lebende,
! den Lebenden konnten sie mit Koth bewer
fen, sie konnten ihn verfolgen, schmähen
und verläumden, der Todte steht uner
j reichbar da, der blutige Schatten setzt sich
wie Banquo's Geist mit nieder zu den
! Jubelmahlen derer, die ihn zu Todte ge
! hetzt, und wird sie verfolgen, bis der Sieg
' errungen ist. Der Mord kam mit Brode
! rick auf demselben Schiffe, der finstere, im
i Dunkel schleichende Mord ; eS wurde in
Waschington schon voraus verkündet, Bro
derick werde Kalifornien nicht lebend ver
! laßen, auf allen Straßen flüsterte man sich
zu, daß ein Dutzend Duelle Brodcrick be-
vorständen, und daß der, der ihn nieder
schieße, sein Nachfolger sein werdein Ver.
Staaten Senat. Man läßt ihn durch
Terry beleidigen, und der gerechte Unwil-
le, den er über die Beleidigung äußert,
wird künstlich als Vormann zu Forderung
genommen. Man giebt ihm eine Pistole
in die Hand, die unter den Umstanden
losgehen muß, ehe er zielen kann, Terrv,
dieser Saclx sicher, stellt sich ihm kaltblü
tig gegenüber, und schießt ihn nieder, Ter
ry, der seinen Wohlthater Broderick alles
verdankt. Wo Hort hier das Duell auf,
und wo fängt der vorbedachte Mord an.
Broderick betritt den Kampfplatz mit
dem Vorsatze seines Gegners Leben nicht
zu nehmen, sondern ihn nur zu verwun
den. Sein Gegner schießt ihn nieder. —
Hier haben wir den Unterschied Beider,
der Patriotin, Kampfe gegen den gemei-
nen Nowdy und Rufsian. Beide sind
die getreuen Abbilder der Partei, die sic
vertreten. Broderick will seines Gegners
Leben schone», dieser schießt ihn dafür, sei
nes eigenen Lebens, Dank den wohlarran«
girten sicher, kaltblütig nie
der, rülnnt sich dann ebenso kaltblütig, er
habe einen Zoll zu weit rechts geschossen,
und verläßt lachend Witze reißend den
auf dem sein blutendes Op
fer liegt. Mit Abscheu wendet sich ein
jeder, der noch eine» Funken Gefühl und
Ehrenhaftigkeit im Busen trägt, ab von
diesem Bilde.
Broderick ist meuchlings gefallen, als
ein Opfer einer angelegten Verschwör ung,
Terry war die Hand, die von andern ge
leitet wurde, allein er wird den Lohn sei
j »es Verbrechens nicht ernten, er wird nicht
Ver. Staaten Senator werden.
! Wir waren nie weiter mit Broder ick be
kannt, wir habe» ihn unseres Wissens
kaumö—4Mal in unserm Leben gesproch
en .allein wirhaben ihn beobacht etwä hrend
seiner ganzen Laufbahn, und so den Char
akter bewundern gelernt, der alle Tugen
den eines Staatsmannes, und nur wenige
von den Schwächen des Politikers hatte.
Wir habe,, nie einen Mann gesehen, der
so von seine» Freunden verehrt wurde,
Freunde, die keinerlei Wohlthat von ihm
zu erwarten,hatten. Und doch hat man
diesen Man» seit Jahren in einer Weise
verfolgt, die unerhört in der Geschichte der
Wer. Staaten dasteht, man hat ihn mit
Koth beworfen, und wenn man auf ihn
selbst nichts bringen konnte, ihm jeden
Fehler von Leuten zur Last gelegt, die et
wa zufällig mit ihm in derselben Partei
standen. Californien, das jüngste Kind
! unseres glorreichen Staatenbundes, ist i»
Trauer gehüllt. Nicht David Broderick
' hat man gemordet, sondern CalifornienS
Souveränität. Nicht Broderick liegt in
l seinem Blut, sondern CalifornienS Sena
cor. Als gleichberechtigter souveräner
Staat hat eS seinen Rang unter den übri
l gen Staaten eiiigeiwmmen, es hctt David
Lroderick mit dem Purpur dieser Souver
änität bekleidet, es hat ihn nach Wasch
ington geschickt, alseinen Vertreter, des
j sen Person heilig und unverletzlich ist. —
Als solcher hat David Broderick seine
Stimme nichtig erschallen lassen, für die
ewig unveräußerlichcnSouvcränitatsrech
re der Staaten, als solcher war er in unse
rem Staate derßannerträgerindemheiß
len Kampfe gegen die Beherrschung der
Wahlen uuddesVolkes, durch einecorrupte
Central Geivalt. Er führte immer wieder
! das Volt zum Kampfe gegen dieArmeeder
Beamten, er kämpfte in Waschington ei
! nen Kampf, wie ihn nie zuvor ein Mann
! gekämpft, er zerriß den Schleier, der vor
dem ganzen Gewebe von Betrug, Dieb
stahl und Unterdrückung hing, von oben
bis unten; er hätte Ehrenstellen, Reich
thümer, fette Contrakte haben können, er
warf diese hin, uud stand bei dem Voike
Broderick mußte falle», oder das Reich
der Unterdrückung war zu Ende, der vom
Volk niit dem Purpur begleitete unver
letzte Vertreter mußte fallen, wenn man
jeden SclMtten von Selbstständigkeit i»
Ealifornien, wie den Ver. Staaten ver
richten wollte. Er ist gefalle». Die
! finstere Macht, die sich eben auf die Frei
heit der Ber. Staaten gelegt, traf nicht
l ihn mit der Kugel deS Heucblers, sondern
das Volk, man hat seinen Vertreter er
mordet, nicht Broderick liegt, sondern die
SouveränitätSrechte der Volker sind in
den Staub getreten die l-Imru, un
ser Volksfreiheit ist zerrisse», nicht das
. Volk herrscht mehr, sondern Morder und
Verbrecherbanden, die imSolde vonWasch
! ington stehen.
! Reißt unsere Constitution in Stücke,
die eines freien ManneS Wort garantirt.
! Sie ist ein werthlofeS Blatt geworden,
wenn man Rede- und Denkfreiheit mit
Pulver und Blei verfolgt, wenn der Meu
chelmord jede freie Regung unterdrückt,
der von oben organisirtk Meuchelmord. —
In Rußland, Oestreich und der Türkei
geht man wenigstens offen zu Werke, man
richtet den freien Mann bin. Hier hat
man seine Daniten, wie Brigham Aoung
' in Utah, der die Urtheile im Dunkel der
j Nacht vollstrecken ließ, oder aus dem Hin
terhalt, oder mittelst „Hair DriggerS".
Der Tempel der Freiheit, den Wasch
ington eingeweiht, ist zur Trödelbude ge-
worden,womanmitEhrenstelleii und Con
trakten Handel treibt, von wo aus man
die Wahlen beherrscht und des Volkes
i Herrschaft vernichtet, vo» woausmandie
Meuchelmörder sendet gegen die, welche
! für die Freiheit des Volkes noch ihre
Stimme erheben. Broderick's Stimme
schallte laut und mächtig für diese Frei
heit, er war in Waschington der Führer
seiner Partei, wie in Californien, er hatte
diesen Winter der Herrschaft des Betru
geS ein Ende gemacht, deshalb mußte er
sterben.
Er mußte sterben, weil er in der Bre
! sche stand, er mußte die feindlichen Dolche
in seinem Busen begraben, um der Frei
heit eine Gasse zu machen. Eine breite
Gasse hat er gemacht, besprengt mit dem
edelsten Blut Ealifoi nienS, wie einst der
edle Römer hat er sich in den Abgrund
gestürzt,damitdieser sich über ihm schließe.
Aber an seinem Grabe rufen wir feinen
Mordern die Prophezeihung zu: Ihr
werdet den Lohn eures Verbrechens nicht
Lernten! Wie einst John Parricida, der
i Kaisermörder, und seine Genossen von der
blutigen Leiche in die weite Welt irrten,
so wird auch hier am blutigen Leichnam
! diese Partei in aileWinde sich verstreuen.
> Schon ist der erste Jubelschrei verstummt,
mit dem ruchlose Bestialität den scheußli
chen Mvrd begrüßt, er ist verstummt un
ter dem Rachegeschrei deS unterdrückten
Volkes, schon erhebt sich das Volk in sei
ner Macht und donnert an die Thore des
CongresseS, Genugthuung verlangend für
den Frevel, verübt nicht an David C. Bro
derick, sondern an CalifornienS Senator.
Von einem Ende der Union zum andern
wird der Racheschrei erschallen, denn nicht
allein CalifornienS souveränes Recht, son
dern auch das der übrigen Staaten hat
man mit Füßen getreten. Vor dem gan
ze» amerikanischen Volke liegt der Leich
nam, die Todeswunde unter dem Herzen,
das sür das NolkSrecht so treu geschlagen. >
Der lebende Broderick sprach nur mit dem
Donner des Wortes, der Todte wird spre-
chen mit der Posaune des Gerichtes, er
ruft seine Gegner vor die Schranken des
höchsten Gerichtes, des Gerichtes des Vol
kes. Das Volk wird richten zwischen ihm
und seinen Mördern. Broderick lebt, ihr
Mörder! Hört es uud zittert ! Er lebt,
wenn auch sein Körper hingestreckt liegt
auf dem blutigen Grunde, und mit Heulen
und Zähneklappern werdet ihr bald er
fahren, daß er lebt. —(Eal. Dem.
Der Sohn dcS Farmers und der
dt» Städter».
Ihr Stälter, sucht ihr Freude,
So kommt auf's Land heraus.
Seht: Garten, Feld und Weide
Wie Sonnenschein und Ziegen
Uns Wald und Flur erneut;
Uns bliih'n des Gartens Bäume
Uns wallt das grüne Korn ;
Uns schwärmt nach Honigseime
Die Bien' um Blum' und Born.
Die Arbeit aber würzet
Dem Landmann seine Kost,
Und Muth und Freude kürzet
Die Müh in Hch und Frost.
Es ist nichts Ungewöhnliches, junge
i Bursche aus dem Lande über ihr hartes
>LooS klagen zu hören, besonders wenn sie
mit dem von jungen Männern
aus der Stadt i» Vergleich bringen ; ja,
! öfters beneiden sie diese über deren ver
meintliche Herrlichkeit und Größe, wenn
sie dieselben schon in einem Alter von l l
bis IL Jahren in modernen, feinen Klei
dern, die Hände in glänzende Handschu
! he gezwängt, mit einem zierlichen Spa
zierstocke versehen und einer wohlriechen
den (sigarre im Munde, gravitätisch ein
herschreite», oder gar in den Ears auf
Vergnügungs- oder Geschäftsreisen er
blicken -—während sie, die Söhne der
Farmer und Landbewohner, ein einfaches
ländliches Gewand auf dem Leibe, einen
wohlfeilen Strohhut auf dem Kopse, und
eine Hacke oder Spate, Sense, Reche»
! oder Art in der Hand, hart schaffen auf
den Feldern, Wiesen und Wäldern ihrer
Eltern, si.h abmühen und im Schweiße
ihres Angesichts ihr Brod essen müßen.
Glücklicher Sohn des Farmers und
Landbewohners, bearbeite dein Welsch
korn, deinen Weizen und alle deine Früch
te und Erzeugiiifse wohl und sorgfältig ;
sei ausdauernd in deiner Arbeit und dei
nein Berufe, und deine guten Tage wer
den sich mit Gewißheit noch zeitig genug
bei dir einstellen. Sei nicht neidisch aus
die scheinbaren und trüglichen Vergnüg-
ringen und Vorzüge deines StadtbruderS;
gedenke nicht mit boshaftem, sondern mit
mitleidsvollem Sinne des frühen Auf
sprossens und Blühens einer solchen Treib
hauspflanze und bedenke, daß dieselbe
künstlich und schnell aufgeschossen, einem
schnellen Ende entgegen eilt.
Solltest du, Sohn des Landmannes,
dich spater überzeugen, daß daS Landle
ben gegen deinen Geschmack und Neigung
oder etwa gegen deine Kräfte und Ver
hältnisse seien, oder solltest du einem
Handwerke oder sonstigen Geschäfte den
Vorzug geben, es erzeugt dieser Wechsel
keinen wesentlichen Unterschied für dich,
du hast einen guten, richtigen Anfang ge
habt, du bist zu Fleiß undThätigkeitan
gehalten und erzogen worden, und du
warst und bist für irgend einen Beruf
auf dem rechten Wege.
Der junge Stadter dagegen hat einen
falschen Anfang gemacht: er hat die
Thätigkeit, die Ausdauer des Geistes und
Korpers niemals in seiner wahren Gestalt
kennen gelernt, beide sind zu frühe ge
schwächt, zu zeitig abgenutzt worden, und
die weichlich aufgezogeueTreibhauspflan
ze wird, leider nur zu frühe, die Folgen
der Trägheit, der Vergnügungssucht und
der Ausschweifungen'zu fühlen bekom
men.
Während der Sohn deS Landes in Zei
ten in Fleiß und Thätigkeit sein Haupt
vergnügen gesucht und gefunden, wah
rend er seinen Geist und.Körper gestärkt,
—ferne gehalten vo» zu frühzeitigen, gif
tigen Genüssen des Körpers uuddesGei
l steS, —seine Vollkraft in beiden erhalten,
—einer kräftigen Eiche gleich, lebenskräf
tig und froh dastehtsteht der junge
Städter, an Geist und Korper geschwächt
und gelähmt, in der Blüthe feiner Jahre
, ein junger Greis, einem entblätterten, ab
gestorbenen Banme gleich, lebensmatt und
entmuthigt da. Welches schone und er
> muthigende Bild auf der einen, und wel
ches graßliche und abschreckende auf der
antern ! —Aber nicht e r allein ist
zu tadeln wegen seines geschwächte», sie-
chen Körpers, seines gedrückten, niederge
j beugten Geistes —es ist vielmehr daS un
glückliche Resultat menschlicher Einrich
i cungen, greulicher und abscheulicher Sit
ten und Gebrauche, denen er anheimfallen
mußte in Folge unabiveislicher Naturge
j setze, die sich ewig wahr und treu erweisen
! und niemals ungestraft verletzt werden
!können.
Der Vater des jungen Städter mag
ein gutes Gewerbe betreiben, er mag ein
! wohlhabender Kaufmann oder ein reicher
! Mann sein, —die Folge wird von 50 Fal-
len gegen 5 die sein, daß der Sohn seines
! Vaters Stellung niemals erreichen wird.
' Die Erfahrung bestätigt zur Genüge, daß
die eigentlichen Geschäfte nur in die Hän
,de der Fähigsten gelangen und daß sie
nicht auf die txrben übergehen. Vor al
len Dingen ist eS der junge Mann
laus de m L a n de, welcher die Ge
! Schäfte thut. Man erkundige sich näher
! über die Entstehung von Eleveland, Bo
ston oder Neuyork, und man wird durch
Beispiele dieser Orte die obige Bemerk
ung vollkommen bestätigt finden.
Obgleich die äußersten Verhältnisse dem
Sohne des Städters, als dem Nachfolger
und Theilhaber des Geschäfts seines Va
ters, sch einb einen großen Vor
s'prung gegen den Sohn des Farmers und
Landmannes geben, so stirbt doch selten
der Sohn in derselben günstigen Lage und
in denselben günstigen Verhaltnissen, wie
der Vater oder Theilhaber. Und was ist
hiervon die Ursache Ganz einfach ist es
die Ursache, daß der erforderliche Fleiß,
die Thätigkeit und Ausdauer fehlen, und!
daß übertriebener Lurus, Verweichlich
ung, Vergnügungs-' und Verschwend
ungssucht, Ausschweifungen aller Art den
Körper und Geist vergiften, lähmen und
todten, und zu Geschäften untauglich und
unfähig machen.
Und obgleich der Schein dagegen ist, so
versehen doch nicht die Städte, sondern
das Land versieht die Städte mit deren
besten Geschäftsleuten. Wenn fleißig,
! treu und beharrlich, und vor Allem, wenn
! munter und zufrieden und nicht in den
Strudel des höheren Stadtlebens hinein
gezogen, wird meistens der junge Bauer
mit der Hacke oder Spate die Gelegenheit
haben, die Geschäfte deS Vaters des jun
,gen Mannes mir den glänzenden Hand
l schuhen zu thun, während dieser in ertod
tender Vergnügungssucht seine Lebens
! Kräfte Vergeuder und derselben zum Opfer
fällt.—(B. (5. Dem.
Ein Gastwirt!) in Colins, Frank
reichs hatte unlängst einen 17jährigen
mit 5>W<Z Franken in französi
schem Golde ausgeschickt, um dasselbe ge
igen belgische Banknoten auszuwechseln.
Der Bote besorgte dies Geschäft gewohn
lich und erhielt diesmal fünf Banknoten,
! jede zu IWO Franken ; auf dem Heim
l wege aber verlor er das ganze Geld. —
Während nun der Gastwirth über seinen
Verlust trauerte, brachte ein kleines Mäd
chen von oder (i lahren, dessen Eltern
in der Nahe wohnten, ein Stückchen Pa
pier nach Hause, auf welchem sich ein klei
nes Bildchen befand, das, wie das Kind
der Mutter erzahlte, ihr Bruder mit ei
ner Scheere von einem grosseren abge
schnitten hatte. Die Mutter erkannte es
sofort als eiiun Theil einer Banknote,
! lief nach dem Sohnchen und fand neben
ihm eine I»i><) Franken-Note in l l Stück
! chen zerschnitten. Auf Befrage», wo er
das Bild gefunden und ob er noch mehr
solche habe, fing er an zu weinen end
lich sagte er, er habe es auf der Straße
!gefunden und noch vier anderein eine
kleine Schachtel unter seine Spielsachen
> gesteckt, weil er die kleinen Bildchen anS.
denselben herausschneiden wolle.—Bald
! darauf wurde der Verlust des Gastwirth
es ruchbar, uud die Frau stellte ihm die
vier ganzen Noten, so wie die Stückchen
der fünften wieder zu. Die letzte
l reu klebte man sorgfältig wieder zusam
men, und die Bank nahm sie und zahlte
! oafür in klingender Münze am folgenden
Tage.
Senator He.le und die Harpers Herry
Affaire.
l Senator Hale veröffentlichte letzte Wo
che einen Brief in der Preß und Tribune,
bezüglich der Versuche des Herald ihn in
!die Harpers Ferry Geschichte zu verwi
! ckeln. Er sagt, er werde es nicht au 112 sich
nehmen, die anderen Herren zu rechtfer
tigen, deren Namen erwähnt werden. —
Was ihn selbst betrifft, so könne er nur
erwiedern, indem er jedeS Wott und jede
Svlbe in Abrede stelle, das Ganze von
Anfang bis Ende als falsch erkläre, und
die ganze Welt herausfordere, ein Titel
chen von schriftliche» oder mündlichcm Be
weis zu liefern, um die Beschuldigung zu
begründen. Er erhielt nie vo» irgend
Jemanden Kenntniß oder Nachricht, daß
ein Aufstand oder Aufruhr vo» I o h n
B r o w n oder Jeu'and anders in Vir
ginien oder anderswo beabsichtigt war,
und verpfändet sein Wort, daß er, wenn
der Grand-Jury von Maryland oder
Virginia Beweise vorgelegt werden, und
sie ihn in Anklagestand verseyen, dorthin
gehen und sich der Untersuchung unter
ziehen werde.
Die Verlegenheit geschlichtet.
Wir vernehme», daß der Fall, den wir
vorige Woche erwähnte», in welchem ein
angesehenerverheirathetcrMannvon La»
caster Caunty, sich mit einer jungen Dame
von der Lancaster verehelichte, seit
dem geschlichtet worden ist, duich die Be
zahlung vo» als Entschädigungs
geld an die junge Dame in diesem unge
setzlichen HeirathSvertrag.
Vielweiberei wird in diesem Staate mit
zweijährigem Zucht h a u s gestraft. —
> Die Schlichtung von solchen Fallen, durch
die Bezahlung von EiitschadigimgSgeld,
stellt ein böses Beispiel in der Moral nnd
dem Gesetz auf. Demnach konnte Jeder
mann, welcher Geld im Uebert-nß besitzt,
und der willens ist für den Spaß zu be
zahlen, das obige Verbrechen ungestraft
durch das Gesetz begehen.—(Volksfr.
Auf der Riegelt'.?!)» getödtet.
Frau Julia Millmore, von Reading,
wurde am vorletzten Freitag Morgen, un
gefähr 6 Uhr, von dem Port Clinton
Passagierzug oberhalb der Wallnußstra
ßen Brücke überfahren und fast augen
blicklich getödtet, während sie mit Koh
lenlesen auf dem Riegelwege beschäftigt
war. Die Leiche der unglücklichen Frau
wurde in ihre Wohnung gebracht. Ein
hartes Schicksal hat diese Familie getrof
fen. Ihr Mann ist wahnsinnig und be
findet sich seit einiger Zeit im Berks (50.,
Armciihaiife. Die Verstorbene war die
Mutter von 5 Kindern, wovon daS älte
ste I>> Jahre und das jüngste Monate
> alt ist. Sie lebte in sehr dürftigen Ver
hältnissen. Ihr Alter war ungefähr 12
Jahre.—(Beob.
pflanzt Fruchtbaume.
Der „Amerikanische Agriculturist"
sagt: Pflanzt sie jetzt, sobald als der
Frost denselben ihr abge
streift hat, und in drei oder vier Jahren
werden goldene Früchte geerntet, in gel
ben, saftigen Aepfeln, und herrlichen,
schmelzendenßirnen,geschweige der Stei
nfruchte. Die Letzteren mögen gefahrlo
ser im Frühling gepflanzt werden, allein
wartet nicht, einen Apfel-oder Birnbaum
zu pflanzen. Gegenwärtig gibt es wem- -
ger zu thu», man kann gewöhnlich eine
bessere Auswahl treff.ii, und im Frühling
steht der Baum auf feinem Platze und
bereit, zur gewöhnlichen Zeit auszufchla- i
gen. Er kann auch besser der Trockenheit ?
des Hochsommers widerstehen, als wenn
er im Frühling gepflanzt wird.
in Nege r wurde am vorletz
ten Freitag durch den Scheriff von Ply-!
nwuth, in Waschington Co., N.-C,. im!
Beisein von ca. 3»W Zuschauern ge
hängt, weit er im Februar d. I. einen
Weißen erschossen hatte, der mit seiner'
schwarzen Deodemona Einbruch trieb. i
Demokratische Leiden.
Die Philadelphia „Freie Preße"
27sten October sagt: „ Solch' ein
stand der Verwirrung, Unortnung
Demoralisation, als der ist, in welche!
demokratische Parthei in Philadel
seit der Wahl verfallen, ist noch nie,
erlebt worden. Die verschiedenen Fa
nen rasen wüthend, eine gegen die c>
re, schlimmer aks gegen die Whigs,
publikaner, Americans und gegen die >
',e Opposition. Das Custumhaus,
Wetherill - Clique, Lecompton, Anti
compto», Douglas, Buchana», alle
bereit, einander die Hälse zu breche
Die Buchanan Faktion ist besonders
und rasend. Dem Vernehmen sollte
lich eine feierliche Meeting aller leite
ossenlliche» Beamten im Sanktum
Customhauses gehalten nnd in dems
hinter Anderm beschlossen worden
daß jeder Mann, derein Amt der
Staaten hält und bei der im näc
Monat zu haltenden Delegatenwahl
streng inch den autokratischeu Befi
der Locofoco-Generäle stimmen wird
nen Kopf, d. h. sein An t verlieren
Die Aufregung wachst in hohem
unter ?enen, deren Haupter bedroht
denen, die kopflos sind und dener
durch patriotische Motive zu der M
gel getrieben werden, daß alle ac
Clerks gnillotinirt werden sollen, t
ihnen Platz gemacht werde und sie
Entlassenen folgen mögen.
Der „Pennsylvanien" schleudert -
ner und Blitze auf die Häupter de
trünnigen und undankbaren Eonsp
ten."
Sclaveiciagitatoic» in Fonventi.
Eine Convention von evangcli
Christen vom W.ste» ist inChicag
Sitzung. Der Zweck der Association
l sich der Politikder amerikanischen „T
Society " in Beziehung auf die Sc
rei zu widersetze».
Die Tract-Societät ve es
in den »euliche» Streit über das «cl
rei-Jnst!tnt einzulassen, indem sie 112
tet, daß sie durch ein solches Versal
als eine fanatische, sectionelle Orga
! tion betrachtet nnd dadurch verhh
werden wurde, in einem großen Theil
LandeS GuteS zu thun. Die Mein
! Derjenigen, welche sich in Chicago
l sammelt haben, ist aber, daß die Sc
rei eine große National-Sünde sei
! oaß keine wahre Religion eristire, r
j ihr nicht opponire und daß es Pflic
! »eS jeden Christen sei, au' dieAbscha
!)eS unsittlichen Instituts hinzuwirke
Vergeßlichkeit. Ein Re
der auf einem westlichen Dampfl
wurde kürzlich seinem Verlangen gc
i» der Nähe seiner uiifern am Flusse
legene» Wohnuug ans Land gesel
DaS Boot wollte eben wieder uu w»
als der Mann aus Leibeskräften scl
~Stop, Capitän! Stop stop!"
„Well, was fehlt?" fragte Jener
Inst stop a wenig, Capitän, 'S
noch eppes, und ich weiß nicht was.—!
Zrack, Carpetbäg, Büchs—alles ist
meine zwei Hund. Bei Thnnder,
itän, meine Frau imd'S Babn feh
> ich wette, die schlafen noch in der E
Guck nach, Capitan, und schaffe sie
ber!
Und richtig fand sich S so : Frau
Kind lagen noch im süßen Schlnmm
'lVic tLincr die Zäkne einer Tai
stecht.
In Roch'ster, 9t. A., wurde ver
gen Tagen ein sunger Mann, Na
Jas. Burroughs, verhaftet, auf
schwerde der Frau Julia A. Seelv r
beschwor, daß er letzte San stag Nac
ihr Haus eingebrochen sei und ih
vollständiges Gebiß von Mineralza
die in Gold eingefaßt waren, und
Werth von H hatten, gestohlen
Die Dame wurde dli'.ch das Ger
erweckt und erkannte B. im Moi.d
ne, wie er das Haus verließ. Eiiun
loseren Diebstahl hat eü selten
ben.
vergiftet.
Der Monongahela .Republican bl
tet folgenden Vergiftungsfall.
In der Dienstag Nacht fühlte sic
' Frau des Herrn Michael Hcffman
i Somerset Taunschip unwohl und
auf, um etwas Bittersalz aus der L
Apotheke zu nehmen. Statt Bitt«
erwischte sie aber Arsenik, nahm das
ein und starb daran.
Auch eine schöne Wirthschaft, i
man in der Hausapotheke Arsenik i
! Bittersalz stehen hat und Nachts Ä
zinen „nach dem Griff" einnimmt.
lles kommt auf einen beri
ten Namen an. Von Daniel We
wird erzählt, daß als er noch ein ju
unbedeutender Lawyer war und c
Rechtsstreit zu führen hatte, er SlB
seine Dienste erhielt. Einige Jahre
tcr l ekam er in einem gleichen Falle 5 5
Mann sieht, welch' einen gewaltige
cnniären Unterschied eS ausmacht, ob
bekannt oder unbekannt ist.
träumte heute Nacht,'
zählteein Kuabe seiner Mnltereinest
!genS, „ich hätte mir einen Nagel in
' Fuß getreten, und das that mir ganz
scheiilich n'eh." Da grollte die Mutter
sagte: „Dummer Junge, du sollst
! barfüßig gehen !"—Am andern A
ging der Knabe mit den Stiefeln
Bett.
i e Aepfelernte gibt dieses!
gut aus. Mau schätzt den Ertrag
selben im westlichen Theile des Si
Neu-Vork auf eine Million Barrel
Monroe Caunty stellt allein fast die H
te.
Großes Feuer in !?e'.v>Orleans
N e w - O r l e a n s, L t. Okt.
Magazin-Markt und vier Squares ai
Bender Häuser wurden vergangene 3
durch Feuer zerstört. Verlust 5 l 5»,
Tod vom L>iß einer Alapperschlan
Dr. N. Myer, ein Arzt in Richm
Virginia, wurde am vorigen Son
von einer Klapperschlange gebissen,
starb wenige stunden nachher.