Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, June 08, 1859, Page 2, Image 2

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    Lccha Caunty Patriot.
Allcntaun, Pa., Juni 8. l85!>.
Die nächste Mnhs.
Daß die nächste October-Wahl für die
ses Caunty eine wichtige ist, dies wird ge
wiß Niemand verneinen—denn neben an
der» wichtigen Beamten, haben wir wie
der einen Scheriff, eine» Commißioner,
ciiien Schatzmeister, eine» Armendirektor,
und einen Auditor zu erwählen. Daß
unsere verschiedene mißgenannte demokra
tische Haushaltungen in diesem Caunty
auch nicht von der Art sind, wie sie sein
sollten, dies lst eine allbekannte Thatsa
che. Es ist uns zwar leid daß wir dies
sagen müßen, doch ist es Pflicht die wir
den Taxbezahler schuldig sind, und eine
Pflicht die wir nicht umgehen dürfen.—
Zum Beispiel, hört man viel sagen von
den H4OMO Anleihen in der letzten Rech
nung des Schatzmeisters, und davon, wo
so schwere Anleihen gebrauch; wurden—
wäre vielleicht ein Republikanischer Au
ditor in dem Board, so hätte dieser wahr
scheinlich hinter den Vorhang sehen kön
nen. Doch heute nicht mehr von die
ser Sache.
Bei unsern Armendirektoren sind durch
die Crwählung des Hrn. G r i m, schon
bedeutende Reformen eingeführt worden
—aber Vieles soll auch immer noch nöthig
sein, welches natürlich durch ihn allein
nicht hat bezweckt werden können.
Daß unser Commißioner - Board ein
verschwenderisches, und es schon mehrere
Jahre gewesen ist, brauchen wir unsern
Lesern kaum zu melden, denn dies ist bei
nahe Jedermann bekannt, und wer es
jetzt noch nicht weiß, der wird dies doch ge
wiß bald erfahren, besonders wenn ihm
sein diesjähriger Caunty-Tar gefordert
wird, denn derselbe ist nämlich erhöht
Wörde n, so daß er nun in der Summe
mit dem Staats-Tax gleich steht. Wie
es nun kommt daß unser Nachbar vom
„ Demokrat," der so Vieles—jedoch Al
les ungerechter Weise-gegen unsere Stadt
,egieruug zu sagen chatte, obige Wahr
heiten seinen Lesern nicht auch mittheilt,
tües wird ihm am Besten selbst bekannt
sein—aber die Taxbezahler haben deßwe-
ZkN doch auch einen Gedanken.
Und ferner hat es uns schon oft gewun
dert, wie die Taxbezahler es möglicher
Weise thun können, daß sie jedes Jahr
gegen sich selbst stimmen, lind Personen
auS der nämlichen Parthei wieder an die
se Stellen wählen? —DaS immer mit der
Parthei stimmen, wenn die Haushaltung
derselben schlecht ist, ist doch gewiß ganz
und gar unverzeihlich. Wie viel beßer
müßten sich doch alle Dinge gestalten,
wenn beide große politische Partheien in
dem Commißioner-Board, dem der Direk
toren und der Auditoren representirt wä
ren ? Es versteht sich ja von selbst, daß
dies nur zu den Jntereßen der Taxbezah
ler dienen könnte. Warum die Mehrheit
der Taxbezahler aber nicht sucht, ihre ei
gene Jntereßen zu befördern, und immer
wieder der nämlichen Parthei die Aemter
zustimmt —obschon sie wißen daß dieselbe
überall wo sie regiert verschwenderisch
handelt —dies ist wahrlich eine unbegreif
liche Sache. Doch „wie sie selbst ihr Bett
machen, so müßen sie eben auch liegen,"-
—und wenn sie nun wieder, nachdem th
uen bewußt ist, daß alle unsere sogenann
te demokratische Regierungen in diesem
Caunty weit zu verschwenderisch sind —
wie dies alle ehrliche Demokraten selbst
eingestehen—dennoch wieder für die näm
liche Parthei stimmen wollen, so laßt sie
nur gehen, denn sie „bezahlen gewiß theu
er genug für ihre Pfeife"—jedoch ihre
Nachkommen werden ihnen gewiß keinen
Dank wißen, für dieses ihr so sehr son
derbares Betragen. Wir haben schon öf
ters vernommen, daß viele der Tarbezah
ler unserer Gegenparthei sich dahin aus
gedrückt haben, daß sie aus bloßem Trotze
zu den Republikaner nicht mit ihnen
stimmten. Well, uns ist dies schon recht,
wenn der Stimmgeber dafür bezahlt wird,
aber wenn ein Mann andern zum Trotze
handelt, und sich dadurch selbst die Nase
wegschneidet, oder dafür so recht Taxen
bezahlen muß—dies ist dann doch gewiß
-ganz gesund für ihn. Wenn die Demo
kraten den Gedanken hegen, daß sie für
uns handeln, wenn sie mit der Republi
kanischen Parthei stimmen würden, so ist
dies ein sehr irriger Gedanke—denn wir
sind nicht mehr intereßirt wie sie auch—
aber daß w i r gegen die Jntereßen von
uns selbst und unsern Nachkommen stim
men, das thun wir für keine Parthei nnd
keinen Partheinamen—nein, dies wird nie
geschehen—und wann dann sie, unsere
Gegner, dieS thun wollen, dann laßt sie
nur gehen, denn sie haben sich dann doch
sicher selbst ihr Geld aus den Taschen ge
stimmt, so wie ihren Nachkommen getrotzt
—diese Wahrheit kann doch gewiß Nie
mand mißverstehen.
Wer also gegen die unnöthige Ver-
schwendungen und gegen die Erhöhung
deS Caunty - Taxesist, und daher sich
selbst, so wie den Seinigen wohl wünscht,
der stimmt bei der nächsten Wahl den Re
publikanischen Wahlzettel —und wer den
Demokratischen Wahlzettel stimmt, der
heißt dadurch die vielen unnöthigen Ver
schwendungen in diesem Caunty, so wie
dieErhöhungdesCaunty-Taresrecht, und
kann sich dabei ganz wenig um daö Wohl
oder Wehe seiner Nachkömmlingen be
kümmern. Ihr habt nun die Sache klar
und deutlich vor euren Augen, und Ihr
habt natürlich auch das Recht zu thun wie
Ihr wollt—und wollt Ihr für Euch selbst
handeln, so bleibt Euch kein anderer Weg
übrig als Republikanisch zu stimmen —
und ist es Euch einerlei wie viel man von
Eurem sauerverdienten Gelde verschwen
det, und wie hart man Euch tarirt, so
stimmt Ihr natürlich mit der sich selbst so
nennenden demokratischen Parthei.
Der Republikaner.
Wir erachten eö als unsere Pflicht den
Editor des hiesigen Republikaners zu be
nachrichtigen, daß er bezüglich auf die
Zahl der Republikaner, welche unserer
neulichen Caunty - Versammlung beige
wohnt, im Irrthum ist, oder daß er seinen
Lesen! ?t.väö aufgetischt hat, welches un
wahr ist—deßgleichen in Bezug auf die
Secretaire der Versammlung welche
Thatsachen zusammen deutlich beweißen,
daß er von etwas geschrieben l)at von dem
er durchaus nichts wußte, oder absichtlich
die Wahrheit umgangen hat welches
nur zu oft in jenem Blatte geschieht,
so viel so, daß man bald nichts anders
mehr erwartet. Seine Bemerkungen hin
sichtlich des Amendments zu der Massa
chusetts Constitution, sind von der Art,
daß sie zeigen, daß er darüber sehr aufge
bracht, daß man sich etwas entgegengesetzt
hat, welches sich die seimvollenden Demo
kraten im Stillen so sehr und unnachgie
big bemüht haben, zu bezwecken. Wenn -
aber jener Editor glaubt, daß er die auf
geklärten Eingewanderten auf diese Wei
se Humbuggen, und an der Nase der ver
dorbenen Loko Foko Sclaverei - Verbrei
tungs - Parthei nachführen kann, oder
daß sie gerade, wie er es wünscht, nach sei
ner „Pfeife tanzen werden," und
sind blos das Stimmen zu thun, ohne da-!
für ihren Antheil der Aemter zu erlangen,!
so wollen wir ihm hier schon im Voraus!
sagen, daß er sich am Ende sehr betrogen
sinden wird. Seine übrigen Ausdrücke
sind von der Art, wie man sie nur aus ei
ner solchen Quelle erwarten kann.
rpichtig für naturalis,rte Sürgcr.
Das Memphis Bulletin vom 25. Mai
hat folgende Notiz, welche für alle Adop
rivbürger der Vereinigten Staaten von
hoher Wichtigkeit ist gebracht: Der fol
gende Brief ist uns durch Hume F. Hill,
Esq., behändigt, der bisher Pässe für vie'
le unserer naturalisirten Bürger, welche
Europa zu besuchen wünschten, erhalten
hat. ES gehet aus demselben hervor, daß
sie nicht ganz sicher sein werden, wenn sie
rücksichtlich der Befreiung vom Militär
dienste im bestehenden Kriege auf ihre
Naturalisation bauen:
Slaats-Dkp.ntcmcnt, Waschinglon, 17. März
185 g.
S i r ! Ihr Brief vom 13. Mai ist ein
gegangen. In Erwiederung darauf ha
be ich Ihnen anzuzeigen, daß dem Ver
nehmen nach das französische Gouverne
ment Militärdienste von allen LandeSkin
der» von Frankreich in Anspruch nimmt,
die iinierhalb der Jurisdiction desselben
> betroffen werden mögen. Ihre Natura
lisation in diesem Lande wird sie deshalb
nicht von dieser Anforderung frei machen,
- wenn sie aus freien Stücken nach Frank
- reich zurückkehren.
Ich bin» Sir. Ihr gehorsamer ?icncr,
Lewis C a ß.
i Das ist also der vielgepriesene Schuh,
. den das Locofoco Gouvernement dieser
mächtigen Republik den Bürgern der
> Ver. Staaten im Auslande zu Theil wer
den lassen will, obgleich dieselben aufdie
' > Heimath verzichtet, Pflicht uud Treue den
- i angestammten Fürsten abgeschworen und
5! sich verpflichtet haben, Leib und ih-
I rem Adoptiv-Vaterlande zu weihen. Un
! ter solchen Umständen ist sogar der unna
' türliche Fall gedenkbar, daß die europäi--
- schen Machthaber naturalisirte Bürger
-zwingen, selbst die Waffen gegen ihr
- Adoptiv-Vaterland zu führen.
! Verdienst der Republikaner in N'ich
"! igan.
'! Sie haben ein Heimstätte-Gesetz erlas
,! sen, wonach jedem landlosen Arbeiter zur
e! festen Ansiedelung -10 Acker der dortigen
Staatsländereien umsonst zum Eigen-
i thum gegeben werden. Ferner wurde ein
. - Deutscher (Diepenbeck) zum Emigra
tion Agenten ernannt, welcher die Äus
' Wanderung aus Europa nach Michigan
r! leiten und den armen Einwanderern 40
- Acker umsonst in Gemäßheit des oben er
'wähnten Heimstätte-Gesetzes verschaf
! fen wird,
r''
Schreckliche Tbat in Canada.
" ! Zu Brantford, C.-W., wurde ein ge
-! wisser W. Robertson unter der Anklägc
5 ! verhaftet, das Testament seines Vaters
laefälscht zu haben, gleichzeitig auch der
,! Verdacht ausgesprochen, daß entweder e>
oder sein Bruder den eigenen Vater er
c mordet hätten. Die Mutter, mir welcher
i) der unnatürliche Sohn in Unfrieden leb
-! te, tritt als Anklägerin gegen denselben
t i auf und giebt an, daß er feinen Vater aus
> dem Wege geschafft habe, um desto früher
in den Besitz der Erbschaft zu gelangen.-
! Die Untersuchung wird hoffentlich die
-! Schauderthat an's Licht bringen.
tLifersucht «nd Rache.
Am vorigen Mittwoch, um 2 Uhr Nach
mittags, wurde ein Mann Namens Jfaac
Wagner, der Eisenerz für Jacob Schenk
nach Geiger's Furnace fahrt, nahe bei
Miller'sWirthshaus,andcrWillowStra
ße Turnpeik, von einer Frau, NamenS
Catharina Wagner, welche sich als seine
gesetzmäßige Ehegattin vorgiebt, erschos
sen.
Morgens am genannten Tage brachte
die Frau vor Alderman Van Camp eine
Klage gegen Jsaac Wagner wegen Bi
gamie und Angriff und Schlägerei; sie
stellte vor, daß Wagner in 1551 ourch den
Ehrw. Dr. Brainerd, von Philadelphia,
mit ihr verheirathet wurde, und sie zeigte
den Heirathsschein auf. Nach ihrer An
gabe lebten sie zwei oder drei Jahre zu
sammen, und hatten zwei Kinder, deren
das eine noch lebende sieben Jahr alte bei
Wagners Vater in Montgomery Caunty
sich befindet, wo sie nach ihrer Heirath ge
wohnt hatten. Wagner verließ sie und
ging nach Libanon, wo er eine andere Frau
heirathete, mit dieser einige Zeit lebte und
verließ sie dann auch, und haust nun mit
einer dritten Frau ohnweit Ouarryville
in Lancaster Caunty.
Die Klägerin hatte Wagner nachge
folgt, entschlossen auf Rache. Sie ging
von Philadelphia nach Libanon, wo sie
Wagner's zweite Frau begegnete, von Li
' banon kam s.e nach Lancaster und ging
ldann nach Wagner s Wohnort ohnweit
! Ouarryville. Dort geriethen sie in einen '
heftigen Streit, und, wie sie sagte, gab er i
ihr Schläge und mißhandelte sie in gewalt
samer Weise.
wurde darauf erlasse,
uno Polizist Gormley begab sich nach Gei
ger s Furnace, wo er Wagner s Wagen
fand, aber Wagner selbst war verschwun
den, da er Nachricht von dem Vorgehenden
erhalten, den Wagen unter Aufsicht eines
FreundeSgelassen hatte, und nach Miller s
Wirthshaus gegangen war um auf den
Wagen zuwarten. Polizist Gormlevwoll
te dann dem Flüchtlinge nicht weiter fol
gen, ausgenommen die Frau ihn, für
erlittene Unkosten bezahlen würde. Dies
weigerte sie zu thun, und beide kehrten
nach der Stadt zurück. Auf dem Wege
fragte sie Gormley den Preis einer Pisto
le, ob sie eine für einen Thaler kaufen
könnte und sprach von ihrer Unerfahren
heit in der Handhabung einer Pistole;
sie erklärte vor dem Alderman daß sie ent
schlossen war, dei» Mann zu schießen, der
sie verlassen hatte, und daß keine andere
Frau ihre gesetzmäßige Stelle als seine
Frau einnehmen sollte. —lhr Betragen
war aufgeregt aber Niemand gab auf ihre!
Drohung Acht, da man nicht glaubte, daß!
sie es ernst meinte. Es scheint aber daß,
sie nachher ein fünfläufiges Allen Revol
ver in Buchmiller 6 Stohr kaufte, wo sie i
auch erwähnte, daß ihr Mann eine ande
re Frau zu sich genommen hatte, aber sag !
te nichts von dem Zwecke, den sie mit der
Pistole vor hatte.
Frau Wagner machte ihre nächste Er
scheinung vor Jsaac. als er s-ine Pf."---,...
futterte, drei Meilen von der Stadt. —
Einige Worte wurden gewechselt, und da
! er um den Wagen gehen wollte feuerte sie
! auf ihn und schoß ihn in den Rücken.—
Er lief nach dem Hause zu, indem das
Blut aus der Wunde strömte; sie feuer-!
ten einen zweiten Schuß ohne ihn aber zu >
treffen. Sie folgte ihm immer nach, bis!
er von den Anwesenden in das HauS ge
nominen und die Thüre gegen die zorneiit-!
brannte Frau geschlossen wurde, welche mir
> dem Revolver in der Hand den ersten, der
' sie antastete, niederzuschießen drohte. Sie
ging dann die Turnpeik hinunter, da nie-!
mand wagte sie zu verhaften.
Man mitersuchte Wagner's Berwun-!
düng und fand daß die Kugel in den Rü- j
j cken gedrungen war, und eine Wunde so
! groß als eine Fingerspitze gemacht hatte,
aber, obgleich dieselbe stark blutete, begab
er sich zu Fuß nach einem Arzt um die
> Wunde verbinden zu lassen. Er befindet
i sich nun unter Behandlung des Doctors
Raub von Quarryville, und die Folge der
- Wunde ist noch ungewiß, da die Kugel
noch nicht gefunden worden und wahr
, scheinlich in der Gegend der Lungen fest
! sitzt.
! Frau Wagner ist seitdem verhaftet und
!von Friedensrichter Huber in'S Gefäng
! niß geschickt wc rden, um eine Klage wegen
> deS Schießens zu verantworten. Wagner
! leugnet daß er mit ihr verheirathet war,
j aber gesteht daß er vor acht Jahren einige
Monate mit ihr gelebt hatte. Diese AuS-
sage ist aber in direktem Widerspruch mit
!dem Eide der Frau und dem von ihr auf
gezeigten Heirathsschein—(Lanc. Vfd.
lLin Mädchen mit zwei Röpsen
. wird gegenwärtig in Augusta, Georgien,
gezeigt. Seine Farbe ist die einer dun
kein Mulattin und obwohl eS 2 Köpfe, t
Arme und -t Beine hat, hat eS doch nur
> einen Leib. Die Construktion des Unter
z leibes ist ganz naturgemäß. Das Kind
wurde in Nord-Earolina geboren und ist
jetzt 8 Jahre alt. Seine Schädelbildung
>ist ganz svmmetrisch ; sein Benehmen ge
i fällig und—was das Auffallendste ist,—
! seine geistige Funktionen sind doppelter
j Art, indem es sich mit 2 Personen gleich
zeitig unterhalten, oder aber die Gehirn
i thärigkeit des einen Kopfes in Anspruch
! nehmen und die deS andern ruhen laßen
kann. Eine solche natürliche Ausstattung
sin doppelter Potenz wäre manchem Zei
! tungSredakteur willkommen, um sich den
einen Kopf bei Tage und den andern bei
> Nacht zu zerbrechen. Doch die Natur ist
gegen diese geplagte Menschensorte so
! stiefmütterlich verfahren, daß sie dersel
! ben zuweilen gar kei n en Ko p 112 ge
! geben hat.
Feuer in N?ilfe,'b6rre. Verlust 8V -
UM» Thaler.
Wi l kes ba rr e, Elsten Mai. Heut
! Morgen brach hier ein großes Feuer aus,
fast einen ganzen Block Häuser
an der nordlichen Seite des Squares zer
! störte. Vierzehn Hauser brannten ab,
! darunter ein Gasthaus und mehrere große
Stohrs; man glaubt an Brandlegung;
Verlust Versichert zum Theil
in der Girard, Franklin, Lycoming und
> Uork Insurance Gesellschaften.
Versuch den Post» Agenten zu morde»
und die Post zu berauben.
Als am vorletzten Mittwoch Abend der
Expreßzug der Neu-Vork- und Erie - Ei
senbahn, welcher von Neu-Vork Abends 5
Uhr abfährt, Port Jervis verlassen hat
te, versuchte ein Räuber, den Postagen
ten Adam Keck mit Chloroform zu betäu
ben. Er hielt ihm einen mit diesem Stof
fe getränkten Schwamm vor, als ein
Tropfen aus dem Schwamm, welcher Hrn.
Keck auf das Gesicht fiel, Aesen erweckte.
Keck sprang augenblicklich auf, der Kerl
packte ihn aber sogleich an der Kravatte
und hielt ihm einen sechSläusigen Revol
ver vor. Der Postagent dagegen verlor
die Geistesgegenwart nicht und ergriff den
Revolver gerade am Hahn. Während
Beide mit einander rangen, fiel das Pi
stol zur Erde, worauf der Räuber einen
Schlagriemen gebrauchen wollte, welcher
ihm ebenfalls entrissen wurde. Drei bis
vier Erpreßkisten, auf welche Beide im
Ringen sielen, wurden zerbrochen, die ei
sernen Stäbe vor den Fenstern wurden
verbogen und die Gläser zerbrochen. —
Endlich gelang eS dem Agenten, den Glo
ckenzug zu ziehen, in Folge dessen der Zug
zum Stehen gebracht wurde. Diesen Au
genblick benutzte jedoch der Räuber und
sprang aus deip Wagen. Der Wagen
war zu n Ersticken mir Chloroform ange
füllt. Der Räuber ließ leinen Revolver
nnd Schlagriemen, eine Flasche Brandv
und einen Sack zurück, in dem er wahr
scheinlich seine Beute hatte we»,tragen
wollen. In der Kiste der Erpreß Com
pagnie befanden sich über H 100,000. Auf
den Verdacht hin, den Raub und Mord-
zu wurde
Mann, der seinen Namen als Edwird
Jackson angab, verhaftet und in das Ge
fängniß gebracht. Er wurde als Präsi
dent einer bedeutenden Oel-(sompagnie
in Maiden Lane, Neu-Vork erkannt.
25cinal>e cine tLnkfiibning.
Der Easton ArguZ von voriger Woche
meldet folgendes: Herr Amaria William
son, von der Firma Scherer und William
son, Kaufleu e in Richmond, Nieder Mt.
Bethel, machte sich in letzter Sonntag
Nacht aus dem Staube, eine Frau und
vier Kinder zurücklassend. ES scheint daß
Herr W. ein großer Bewunderer des schö
nen Geschlechts ist und der Tochter eines
Nachbarn heimliche Besuche abstartete. —
Daö Mädchen soll in interessanten Um
ständen sein und eine gedrohte Bloßstel
lung und Klage wegen dem Verbrechen
wird wohl Williamson veranlaßt haben,
sich davonzumachen. Er hatte si h mit der
Frau einesandern Bürgers von Richmond
verständigt, sie auf seiner Flucht mitzu
nehmen ; und sie war so in den Kerl ver
narrt, und so entschlossen zu gehen, daß
ihr Mann sie nur mit großer Mühe zu
Hause halten konnte. Man muthmaßt,
daß Williamson den größeren Theil der
Firmagelder nut iahm —doch dies ist nicht
gewiß bekannt. Sein Gesellschafter, Herr
Scherer. wußte nichts von seinem Borha
ben. WNliamiHn sigte vor einigen Wo-
Sinne habe nach Californien zu gehen.-
Würde er nicht besser N'ch Utah gehen und
Mormone werden? —(Dem.
Unangenehmer Schluß einer
Capt. Bond vom Schranbendampfboet
„Jefferson" fand vorige Wc>che zwei un
glückliche Menschenkinder mitten im Erie
see herumschwimmend. —Da sie nahe
bei einander waren, so wurden Beide mit
leichter Mühe gerettet. AuS ihrer Er
zählung ergab sich, daß sie im Städtchen
Erie Pa., wohnen und sich verabredet
httte», sich in einem Luftballon die Welt
von einem noch höheren Standpunkte,
als „vom hohen Olymp herab" zu ~be
gucken." Ein contrairer Wind brachte
sie über den See. Im gefährlichen Au
genblicke ging ihrem Luftballon der Athem
aussind alle Drei, die beiden kühnen Lufc
l schiffer und der Ballon stürzten in die Flu
l then. Als die beiden unfreiwilligen
I Schwimmer gerettet wurden, waren sie be
i reits nahezu eine Stunde im Wasser und
chatten fast alle Hoffnung auf Rettung
aufgegeben.
lLin sonderbarer Zufall.
Ein 11-jähriger Knabe in Cincinnati
! wurde durch einen Fall auf cine fonderba,
ire Art schieläugig. Er spielte auf einem
! Flatboot, strauchelte und fiel mit dem Ge
sicht auf ein Stück Brett, wodurch er Na
se und Stirn sehr stark beschädigte. Er
stand jedoch auf und nachdem er sein Ge
sicht abgewachsen hatte, ging er nach Hau
se, wo er über Schmerz in den Augen klag
te. Er konnte die Gegenstände nicht deut
i lich mehr erkennen, und bei näherer Un
tersuchung fand man aus, daß seine Au
gen über S Kreuz standen, und zwar in
einer Weise, daß die Netzhaut einen dop
pelten Eindruck von jedem Gegenstande
empfing. Mehrere Aerzte, welche seitdem
die Augen des Knaben untersucht haben,
konnten bis jetzt Nichts für ihn thun,
'glauben jedoch, daß die Augen in späteren
Jahren ihre richtige Stellung wieder ein
nehmen werden.
löin Opfer der Zigeuner.
Morrow Cauntv, Ohio, ist ein
Farmer von einer wandernden Zigeuner
truppe auf dieselbe Weise betrogen wor
den, wie schon Hunderte vor ihm. Die
Zigeuner machten ihm weiß, daß auf sei
ner Farm ein Schah vergraben sei. Der
leichtgläubige Mensch ging in die Falle
und gab den Gaunern 300 Thaler und
mehrere Pferde, damit sie ihm den Platz
zeigten. Nun grub der Gimpel unver
drossen daraufloS, während sich die Zigeu
ner eiligst aus dem Staube machten.—
Er fand natürlich kein Geld und konnte
auch die Zigeuner nicht wieder finden. —
Wir wetten darauf daß der betrogene
Mann keine Zeitung liest.
NewVork, I.Juni. Heute früh
in den ersten Morgenstunden, brach in dem
New Jersey Eisenbahn-Depot in Jersey
City Feuer aus, was das schone neue
Bauwerk zum größten Theil in Asche leg
te.. Das Ferryboot Dacoy, das an dcr
Wherfte lag, verbrannte mit. Der Scha
i den ist ungeheuer. Das Ferry-Boot al
! lein wurde auf 500,000 geschätzt.
Bock und Zjänkie
In Massachusetts, dem ächten Lande
der hölzernen Muskatennüsse, haben sie
neulich ein Gesetz eingeführt, wodurch der
Eingewanderte, nachdem er fein Bürger
recht erlangt, noch zwei Jahre zu warten
hat, bis er stimmberechtigt ist. Hierüber
heulen und stöhnen die Jungens an der
Bockpresse uns Deutschen ein Beileid ent
gegen, das uns schon recht freudig zum
Lachen reizte.
Was Massachusetts eigenen
Gränzen wirkt und schafft, dafür ist in
Pennsnlvanien kein Mensch und auch
kein Bock—verantwortlich. Es war das
seit Anbeginn der Fall gewesen, daß der
leichtgläubige Wiikie als Forderer ge
wichtiger Nefolmbewegungen, gerade die
sen Bewegungen die Narrenschellen an
hängen mußte; er ist, zum Beispiel, fort
während mit den größten Verbeijerungen
im Maschinenwesen beschäftigt, erfindet
aber auch in seinem angeborenen Humbug
musikalische Mätschesbüchsen und Bett
laden, die den Langschläfer einen Purzel
baum aus seinem Bette machen lassen ;
er ist praktisch und scharfsichtig wie sonst
kein Menschenschlag, ist aber dabei ein
fältig genug für jede D uin mheit zu
schwärmen, so daß ihm sogar der Miller
iSmus, die Geisterklopfer-'i und daS hoh
le Know - Nothingthum nicht zu abge
schmackt sind. Der Nänkie hat nun ein
mal seine Mucken —er kann nicht von ih
nen lassen. Und wenn wir die republika
nische Parthei, zu welcher Massachusetts
gehört, mit einem Elephanten vergleichen,
der mit seinem schweren majestätischen
v.»»/er uno ui^era^
Bock-Demokratische unter seine Füße tritt,
so sind die Noschens dieser Mukies gegen
den Eingewanderten mit jungen Monkies
zu vergleichen, die in Menagerien aufden
Rücken jener mächtigen Thiere herum
hüpfen.
So ist's. Und nun kommen abgesteif
te B.'cke, denen der Vänkieprügel noch im
Nacken sitzt und bitten unS, mit ihnen ge
meine Sache gegen die Tlänkies zu ma
chen ? Bedanken unS schönstens ! Daß
die Aänkies euch das Fell gewaschen, war
blos un se r Werk und sie haben unS da
rin geholfen; daß sie aber hingehen und
! gegen den Eingewanderten ihre Narrhei
ten beginnen, geht auf ihre eigene Ver
antwortlichkeit und die Republikaner,als
Parthei, haben damit nichts zu thun. —
Die Strafe folgt und MajjachusettS bläs
se für seine eigenen Sünden.
Im Heucheln und Schmeicheln ist ein
Bock heutigen TageS viel schlimmer als
ein Fuchs. Er heuchelt unS Eingewan
derten Liebe und Freundschaft, während
gerade die Böcke es waren, die in Massa
chusetts das Gesetz gegen die Eingewan
derten herbeigestimmt. Glaubt ihr wirk
lich wir seien so dumm und verstünden
eul) nicht? —Morgenstern.
wir tLuiopa Schulden.
Nach einer oberflächlichen Berechnung
! sind die Ner. Staaten nicht weniger als
i Million sbaler an Europa schuldig,
wofür Zin>en bezahlt werden müssen. —
! In dieser Summe sind die Schulden der
Eanal-und Eisenbahn-Lompanieii, Städ
te, Staaten und auch der Nat>onal-Admi
! Nistration mit inbegriffen. Fünf hundert
! Millionen Thaler ist eine nette Summe,
j und die Thatsache, daß wir so viel im AuS
! lande leihen können, zeigt daß unser (sre
! dit noch gut ES lst unter solchenUm
j ständen leicht, Schulden zu machen, aber
flücht so leicht, dieselben wieder zu bezah
l ien. ES erfordert schon eine nette Sum
me zur Bezahlung der jahrlichen Zinsen
! und eine viel größere wird nothig sein, zur
Bezahlung der Schuld, wenn wir sie nicht
auf andere Art decken können. Wenn
i die ausgedehnten reichen HülfSquellen in
> Betracht kommen, welche unser Land über
lall besitzt, um sich selbst zu helfen, so soll
te man meinen, daß es bei Vorsicht und
i kluger Sparsamkeit nicht nothig sei, so
j große Schulden im Auslande zu
Wenn wir fortfahren, mehr vom AuSlan
de zu kaufen, als wir dorthin absetzen,
> können wir nie werden, was wir scheinen
! und zu sein vorgeben, nämlich: eine wirk
lich unabhängige Nation. —(Beob.
Zuin.sgel'racht.
JameS Bannister, der vor einem Jahre
j in Philadelphia wegen Fälschungen an
! geklagt war, wurde vor einigen Tagen vor
dortige Eourt ofOuarter Sessioiiö gc
. bracht unodurcheinen seiner Bürgen über-
liefert. JameS Bannister war Deputy-
unter Scyeriff Megee und wurde
angeklagt, Eity - Warrants gefälscht zu
haben, mii sich den Jurors schuldige Grl
!der zu verschaffen. Nachdem die Grand
! Jury Grund zur Anklage gegen Banni-
ster gefunden hatte, hielt es der würdige
j Locofoco-Deputy für gerathen, sich aus
! dem Staube zu machen. Er wurde indes-
I sen nach zwei Monaten verhaftet und un-
ter 5» IWO Bürgschaft gestellt. Als der
Fall nun aufgerufen wurde, war Banni
! ster abermals verichwunden. Vor Kur-
zem erfuhr nun einer seiner Bürgen, daß
der Flüchtling sich in Atlanta in Georgia
i aufhalte. Nachdem der Bürge sich eine
Requisition vom Gouverneur verschafft
! hatte, wurde ein Ofsicer nach Atlanta ab
i geschickt, um Bannister zu verhaften die
ser ward dann festgenommen und nach
! Philadelphia gebracht. AIS der Angeklag
!te vor die Eourt gebracht worden, trüg
dessen Anwalt, Hr. Cajsidy, darauf an,
ihn gegen Bürgschaft zu entlassen. Die
Court sehte die erforderliche Bürgschaft
auf Ä3SW fest.
tLine Scene au« dem /leben Jung
Amerika's.
j Ein Schullehrer in der -tten Ward in
Louisville war letzthin unwohl und stell
te einen gewissen Gray als seinen Stell
vertreter an. Dieser schien den jungen
StroUyen nicht zu gefallen. Einer der
! größeren Buben eröffnete die Rebellion
gegen den Lehrer dadurch, daß er auf des
! sen Sitz sprang. Der Lehrer wollte den
ungerathenen Bengel züchtigen, allein die
ser griff den Lehrer mit dem Schüreisen
an und versetzte ihm damit einen derben
Schlag auf den Kopf, so daß der Lehrer,
von aU.'ii Schülern mit Sreiliwurfen ver
folgt, sein Leben durch Flucht
> retten mußte.—Hoffnungsvolle Jugend.
Asyl für Trunkenbolde.
Die Trustees deö New Aork Asvls für
Trunkenbolde deren Gesuch an die Gesetz
gebung für eine Bewilligung von H l«»t),-
UM zur Unterstützung bei der Gründung
ihrer menschenfreundlichen Anstalt, fehl
schlug, machen nun Ansprache an die Li
beralität der Kirchen in den Vereinigten
Staaten nnd des amerikanischen Publi
kums für Fonds zur Ausführung ihres
Vorhabens. In dem Gesuch welche die
Sache der bedauernswerthen Opfer der
Unmäßigkeit auf beredte Weise darstellt,
werden folgende erschütternde Thatsachen
angegeben:
Wer kann die große Wichtigkeit einer
solchen Zufluchtsstätte bezweifeln, wenn
selbst bevor noch das erste Stockwerk vol
lendet ist, schon mehr als acht und zwan
zig hundert Gesuche für Aufnahme ge
macht sind —die meisten von den Kranken
selbst. Unter den für Aufnahme ansuch
enden sind 28 Geistliche, M Aerzte, -12
Advokaten, 3 Richter, 12 Editoren, 4 Ar
mee und 3 Marine Offiziere, 17!» Kauf
leute, 55 Bauern, 515 Handwerker und
110 Frauen, aus den höheren Kreisen des
Lebens.
Während der zwei letzten Jahre verlor
der Staat New Aork "zwei Richter der
Supreme Court und einen Cauntn Rich
ter, welche an Unmäßigkeit starben ; alle
drei waren Applikanten für Aufnahmein
das Asnl. Auch werden mehrere Fälle
von den furchtbaren Ergebnissen in Folge
von Trnnkenheit angeführt, darunter ei
ner von einem Vater der sein eignes Kind
ermordete. Dies war ein Geistlicher des
sen Charakter und Ruf als Christ und
!:,m zu einer hohen Stelle in der
Kirche erhoben hatte. Er fing an zu trin
ken und so unmäßig, daß er alle Selbst
beherrschung verlor : in einem Anfall von
Säufe»Wahnsinn ermordete er sein eige
nes Kind und würde, ohne die zeitige Da
zwischenkunft von Freunden auch seine
Frau ermordet haben. Er bestand ein
Verhör für Mord, wurde aber auf Grund j
von Wahnsinn freigesprochen.
Dieser und noch viele andere Fälle wer
den angeführt, zum Beweiß welch uner
mefilich Gutes durch Stiftung solcher As yle, I
in welchen Trunkenbolde zur Heilung ih- -
rer Leib und Seele verderbenden Krank
heit eine Zuflucht fänden, bewerkstelligt
wcrden könnte.
Lliflschifff.'.l>rt.
Der Aeronaut Pusey stieg am Samstag
Nachmittag in Gegenwart einer unermeß
lichen Menschenmenge von West - Ehester
mit einem Luftballon auf. Der Ballon
mit dem kühnen Abenteurer wurde durch
einen heftigen Westwind sehr rasch in ost
licher Richtung über Philadelphia fortge
trieben. Einige Meilen jenseits der De
laware suchte Pusey sich mit dem Ballon
j herabzulassen und warf feinen Anker aus,
dieser wurde aber einige hundert VardS
fortgeschleppt, bis glücklicherweise zwei
Männer den Strick erfaßten und für ei
nige Augenblicke festhielten. Pusev, der
> sein Leben in Gefahr sah, verließ den Bal
!mit einigen Quetschungen davon. Der
Ballon aber erhob sich von Neuem und
! setzte seinen Lauf ostwärts fort. Man
hat später nichts weiter von dem Ballon
gesehen. Derselbe war H lvll werth.
VDeril,volle« schenk.
Die Catholiken von Covington, Kentu
!ckv, haben einem Knaben, Namens Wall,
! derinder sogenannten Ellietstraßen-Schu
le in Boston vom Lehrer Prügel erhielt,
weil er kein protestantisches Lied singen
wollte, einen prachtvollen silbernen Pokal
zugeschickt. Um den Rand desselben steht
die Inschrift: "Wir sind WillenS, lieber
zu sterben, als die von unsern Vätern
überkommenen Gesetze zu übertreten. 11.
! Maecabäer, C. 7, V. 2." Darunter ist
ein Kreuz mit der Inschrift: "In diesem
Zeichen wirst du siegen." In der Mitte
l des Pokals liest man die folgenden Worte:
"Die Kathtdralschulen von Covington,
Kentucky, an Thomas I. Wall, als ein
Tribut der Verwunderung für seine kind
liche Pietät, männlichen Muth und heroi
' sche Standhaftigkeit unter der Tortur in
derElliotschulezu Boston, am 11ten März
l85!1."
tLin 'lVahnsinnigcr.zerstört seine 'Wei
zenfelder.
Francis Beare, in Glanford Taunschip,
Wentworth Caunty, Canada, der seit
einiger Zeit an temporärem Wahnsinn
leidet, ging vorige Woche daran und ack
! elte etwa 50 Acker Weizenfeld um. Da
! bei trug er einen Revolver in der Tasche,
! doch ohne sich oder Jemanden mit densel
j ben schießen zu wollen. Seine Frau klag
!te bei dem Magistrat; dieselbe ließ Beare
! verhaften, waS freilich für die Constabler
eine kitzliche Aufgabe war, die sich vor dem
! Revolver doch ein wenig fürchteten. —
Beare war schon früher im Irrenhaus,
wurde aber kurirt und ist seither ein sehr
fleißiger Bauer gewesen. Er hat eine
! Frau und drei Kinder, die auf der Farm
! bleiben, während er im Irrenhaus gepflegt
soll.
tLin furchtbarer Sturmivind,
oder eigentlich ein Wirbelwind, hat am
vorletzten Dienstag einen Theil von lowa
! (sity heimgesucht, und auf seiner Bahn
Häuser, Scheuern, Bäume und sonst alles
j Bewegliche niedergerissen oder zerstört.
>Er erstreckte sich in südlicher Richtung,
bis zu einer Entfernung von zwölf Mei
len, ehe er seine Stärke ausgetobt hatte.
So weit man in Erfahrung gebracht, sind
!16 Personen getodtet und viele schwer
verletzt worden. Von einer Familie Na
mens Morgan, wurde der Vater, Sohn
und Großsohn, auf der Stelle getodtet.
l Der angerichtete Schaden muß sehr groß
sein.
I Ken We st, Florida, Mai. Ein!
heute früh in «chafferS Stohr ausge
brochenes Feuer verbreitete sich so rasch,!
daß in wenig Stunden mehr als hundert
Hauser im GcschaftStheile der Stadt in
Äsche lagen. Verlust mehr als eine Vier
teln« llion, wovon nur in New-
Äork versichert. Nur dadurch, daß mehrere
Häuser mit Pulver gesprengt wurden,
konnte dem weiteren Umsichgreifen der
Flammen Einhalt gethan und das Ver.
St. Zollhaus gerettet werde».
Vom Ausland.
Ankunft des Dämpfe ig „Hungarian
Das Dampfschiff „Hungarien" ist
Isten Juni zu Neuyork eingetroffen i
hat wieder ein Tag spätere Nachrich
von dem Kriegsschauplatze in der al
Welt mitgebracht.
Eine Schlacht war aber immer n
nicht gefochten.
Der Kaiser Napoleon ist von Tu
nachAleffandria gereist, wo er sein Hau
Quartier aufgeschlagen hat.
Graf Grammont ist am 15. Mai >
Rom abgereist, nachdem er durch eine!
egraphische Depesche vom Kaiser nach»
rin berufen worden.
Aus Turin wird unterm 16. Mai
richtet, daß die Oestreicher von Strad
aus gegen Voghcra vorgerückt sind.
Prinz Napoleon ist in Genua gebliel
um die aus Afrika ankommenden Tr
pen zu organisiren.
Man glaubt, daß Prinz Napoleon i
Tagen die Organisation des (sorpS so »
vollendet haben werde, daß es ins F
rücken könne.
Der Kaiser soll sich einer gutenGesui
heit erfreuen.
In (äesena sollen Unruhen ausgeb
chen sein. Rom ist ruhig.
E n g l a n d. Das neue brittil
Ministerium steht 351 Liberale gegen
konservative.
Baumwolle war im Preise gesunkei
hingegen die Preise der Brodstoffe i
Getraide etwas gestiegen.
Ankunft der Amerika.
Am 2te» Juni langte die ~Ameri!
an, deren Nachrichten bis zum Listen Ä
reichen.
Kein Tressen fand bis setzt statt. !
rückgängige Bewegung der Oestreü
dauert fort. Ihr Hauptquartier ist j
zu Garlasco, etwa 10 Meilen östlich i
Ticino.
Die östreichischen Truppen l)aben
von Vercelli zurückgezogen, das jetzt
den-AUirten besetzt ist.
Der Dämpfer City of Waschington
New - Vork und der Circassiaii, Oue
kamen am 19. und der Ariel von N
Uork am AI. an.
Die Position der Truppen auf bei
war eine solche, daß ein Engc
ment jeden Augenblick zu erwarten sta
Die französischen Geschwader hat n
rere Häfen blockirt am adriatischen N
! —es besteht aus vielen Schiffen.
Nach London kam das Gerücht, das
Kaiser von Oestreich in Begleitung
General Heß in Mainland aiigckonn
und von dort nach Pavia abgegangen
nahe bei dem östreichischen Hauptqr
tier.
Gcliuidt- und Brvdstvsse ivaien wl
etwas im Kreiße gesunken.
dem neulichen Brande in (5
st'.»tinopel geriet!) auch das HauS>
griechischen Dolmetschers in Feuer. !
Hülfe seiner Freunde rettete er zwar
großtenTheil seiner Habe, aber
ling in der Wiege wurde vergessen,
als man in der Verwirrung an ihn da
stand bereits das ganze Haus in Fl
men. Der unglückliche Vater gla>
! sein Kind schon verloren und wollte
verzweiflungsvoll in daö brennende
! bäude wagen, als sein großer Haushl
mit dem Säugling in der Schnauze,
- der Thür sprang. Man drang auf
ein aber er entfloh mit seiner kostet
Last nach der ziemlich weit entferi
Wohnung eines Freundes seines He'
und legte dieselbe auf die Thürschn
nieder, wo er Wache dielt, bis die T
sich öffnete, und sein Schützling in S
> erheit war.
tLin Fälscher cominittirt.
Waschington Tavlor, der vor eini
Tage» in Long-a-comirg aufdie Anklc
verhaftet wurde, Banknoten im Bet»
von tz-'OMO gefälscht zu haben, h
vor einigen Tagen vor Friedensric
Cassidn in Caniden New Jersev,
<7ci?lußverhvr und wurde für die geri
liche llnterfuclmng commiltirt. Die
den Ofsicer Jenkins und Taggert n
den u»ter?2oo Bürgschaft gestellt,
als Zeugen zu erscheinen. Der Gej
! gene hat seit seiner Verhaftung ei» Te
ment gemacht, und erklärt positiv, da
niemals wieder eine längere Gefäng
strafe überstehen werde. Er machte sc
im Jahre l !>ZI, als er wegen Anfertig
falschen Geldes zu 5 Jahre Gesänl
verurtbeilt wurde, in dem Gerichts!
einen Selbstmordversuch. Man glai
daß er im Falle einer Verurtheilung »
der den Versuch machen werde, sich
Leben zu nehmen. Taylor ist über
Jahr alt.
17orriotaun und Allentaun tLisenba
Aus dem Pottstaun Ledger ersehen >
daß die Vermessung der Route längs
Schwamp Criek vollendet ist. D
Route verläßt die alte Linie ungefähr
ne Meile unterhalb Zieglersville,
Montgomery Cauntv, geht dann
Schwamp Criek hinauf bis nahe Schi
ville, in Berks Cauntv, wo sie den W
zweig der Perkiomen Criek berührt,
gefäbr acht Meilen längs derselben 112
läuft, und dann durch eine Kluft bei T
lers Eisenwerken die Ost-Pennsylvo
Eisenbahn bei Mertztaun erreicht, T
Route ist ungefähr 20 Meilen lang, !
soll für H 550,000 weniger zu erba
fein, als die Perkiomen Route. —(Ad
Scheuer abgebrannt.
Wir erfahren daß die Schweizerfchc
des Hrn. (sHristian Bork halt er,
Schoaeck, in Lancaster Caunty, am l
lebten Freitag Abend während deö l
witters vom Blitz entzündet und niedei
brannt wurde, sammt mehreren Ton
Heu, einer Quantität Stroh, gedros
ner Frucht :c. Die Gewitterruthe
nicht in Ordnung gewesen sein. K
Versicherung.