Der Lecha Caunty patriot. (Allentaun, Pa.) 1859-1872, April 27, 1859, Page 2, Image 2

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    LMa'ClNMtli Patriot.
"Ällentaün, Pa., April 27. 1859. I
6taats-Convention.
Die Bürger von Philadelphia und der verschi«-
dmen diesc« Staate«, welche AnhZngrr
»er vsltS-Parthet find, sowie alle Anderen, die
gegen die unklagm und verschwenderischen Maaß,
regeln der Natlonal Administration sind, werden
ersucht, Dtlegalen-gleich an Zahl mit ihrer Re
prZsmtatlon in General Assembl?—zur Ton
vention zu schicken-, welche am Mittwoch, den
gten Juni ISS 9, in Harri«i»eq gehalten werden
soll, zur Nvwlnation von Kandidaten für General
Auditor und General Landmesser, siir die bei dcr >
allgemewarWtbl im nLchsten Oktober,u ilimwe»
»st. Henry M. Futter, Borfitze,.
Lim. V. Mann, Secretär.
Conferenz. Versammlung.
Am Dienstag den I Nten Mai. Morgen« »m 9
vbr »krlammeln sich di« lutherischen Prediger von
Lecha» Norihamvton, Tarbon u d Monroe mit
thre« Geweinde-Abaeordneten in der ?echaer Kir
ch» in Macunqie H>>,üor lüger« Gemeinde,
um »irchtt», Getchäkt, zu verrichten. Der Unter,
und dt» »er Jugend in Kirche,
Schule und hu Hause fdll bei dieser Gelegenheit
besonder» In ErwXaunq genommen werden. All»
Freund« christlich»? und Schulen find ein
geladen dieser Versammlung beizuwohnen.
Erziehung der Kinder.
Mir hiben schon mrhrmalß nachgewiesen,
daß die Mutter den allergrößten Einfluß
auf die Bildung ihrer Kinder hat, und da
bei immer die Hoffnung ausgesprochen,
daß d"ch keine Mutter versäumen mög?,
d?S W)hl ihrer Kleinen, allem andern
Nückstchten vorzuziehen. Dr nun Auf«
ttäru-'g deS Geistes eigentlich das aller
höchste kiel deS Menschen sein soll, so ist
es um bewnndrungNoürdiger, daß die
Mütter im Allgemeinen diesem Ziele nicht
getreuer nachstrebm. Wenn eine Mut
ter ein irdisches Vermögen für die Frucht
ihreS Leibes zusammenscharren oder zu
sammengeizen kann, s? glaubt sie ihre
Pflicht vollkommen erfüllt zu hrben, und
«S fällt ihr dabei nicht ein, wie bald ein
Erbtheil vergeudet werden kann, und wie
v»el schöner ein gewandter, veredelter
Geist, als ein Klumpen todter Münze ist !
Ja sie hindelt noch ferner, als ob wir in
unserer Welt nicht täglich? Beweise vor
Augen hätt"?, wie abwechselnd die Lau
nen deS Glücks mit Diesem günstig, mit
I n»m aber ungünstig verfahren. Nur
zu oft verliert derjenige seinen Reichihun,,
der ihn ererbt hat, weil er so zu sagen ein
> i«.?»
zuerst nützliches gelernt hat. Wes
sen Eltern hätten in solchen Fällen am
Besten gesorgt?— Wir wollen jedoch wie
der auf Muttereinflufi und Mutterpflich
ten zurück kommen. Eine' Mutter, die
mit dem Kinde in frühester Jugend fast
ausschließlich verkehren muß, Hit die Ge
legenheit, mit den erste» Eindrücken schö
ne Keime zu legen—und die ersten Keime,
die? wird allerseits zugestanden, gedeihen
am Besten. Das juuge Kindesgemüth
ist sehr empfänglich, und wie manche
schöne Lehre rann eine wohlunterrichtete
und tugendhafte Mutter ihm einpflanzen,
welche dann durch das ganze Leben ge-
wünschte Früchte trägt ?—Darum sollte
eine Mutter aber auch fleißig sein und
ldren eigenen Verstand auf eine solche
Weise ausbilden, daß sie ihren Zöglingen
keine gefährliche und verderbliche Ansich
ten einimpft; und nichts ist zu der rechten
Ausbildung geeigneter, als das Lesen gu
ter Bücher und Zeitungen. Einige moch
ten vielleicht hier denken, es sei nur Zeit
verschwendung ein Buch oder eine Zeitung
zu lesen —aber dies ist ein sehr irriger
Gedrnke, denn die Zeit kann durchaus
ans keine beß re Weise verwendet werden.
Unmerklich klärt sich durch gedachtes Le
ien, der Verstand auf —die Begriffe er
weitern sich—und der Mensch fühlt und
lernt eS erkennen, daß er erhabener und
edler wird, je wehr er sich von den Erden
lorgen loe>re Bt, dieselbe bintenan setzt,
und sich dem Unvergänglichen nähert.—
W.r gedenken diesen Gegenstand, so wie
es uns die Zeit erlauben mag, immer noä'
weiter zu besprechen, wobei wir aber auch
auf die Pflichten der Väter stoßen, und
dann noch viele Vernachlaßigungen, Ue
bertriebenheiten u. f. w., seitens der El
lern berühren werden.
Der Schuster ak dichter.
In einer Vorstadt MessinaS lebte vor
einigen Jahrhunderten, >v>e die Chroni
ken Siciliens erzählen, ein armer Schuh
macher, der wegen jeiner Rechtlichkeit all
gemein geachtet wurde und dessen größter
Kummer darin bestand, daß sv viele Ver
brechen ungestraft blieben. -Er dachte
hä'Nig darüber nach, wie das wohl zu
andern sei, und ernstlich glaubt« er, das
Mittel gefunden zu haben; er wollte
nämlich selbst Oberrichter von Messina
werden. Wurde ein Verbrechen oder Ver
geben begangen, so bemuhte er sich, das
selbe so genau als möglich zu erforschen;
er wog die Beiveise und Gegenbeweise
gewissenhast gegen einander ab und such
te so seine Ueberzeugung zu begründen.
War dies geschehen, so sprach er dac. Ur
theil, und damit der Schuldige sich dem
selben nickt entziehen konnte, übernahm
er die Vollstreckung selbst. Er hatte sich
zu diesem Zivecke ein kurzes Gewehr ge
kauft, das er leicht unter dem Maniel
oerstecken tonnte. Nie ging er ohne die
se Waffe auS, und wenn er an einem ent
legenen Orte etaem der Uebelthacer be
gegnete, die er verurtheilt hatte, so siel
derselbe sicherlich durch seine Hügel. Da
tei lebte er ruhig fort wie txöhcr und in
Ap-Ve» Mit allen Sdschkzrn, deren
! Streitigkeiten er eifrig zu schlichten such
te. Die bäusigen Mordthaten aber, die
in der nächsten Umgegend geschahen, ver
fetzten Messina in Angst und Schrecken,
zumal die Gefallenen meist den 'höhern
Ständen angehörten. Der Vicekönig
bot, als nach wenigen Monaten Über 50
Personen auf so geheimnißvolle Weise
ums Lebe» gekommen waren, Alles auf,
um den Thäter zu entdecken, aber immer
vergebens; er vermocht« nicht einmal die
Fortsetzung der Mordthaten zu verhin
dern. Auf den frommen sanften und
rechtlichen Schuhmacher fiel natürlich k.in
Schatten von Verdacht. Die übel berüch
tigten Personen, die man verhaftet, weil,
man ihnen jene Mordthat?« zuschrieb,
mußten immer bald wieder freigelassen
werden, weil sie leicht nachweisen konnten,
daß sie die Thaten nicht begangen hatten,
die man ihnen Schuld gab. Endlich ließ
der Vicekönig bekannt machen, daß er de
nen, welche ihm Nachweisnngen gaben,'
eine Belohnung von zweitausend'Gold
thalern auszahlen lassen würde, und er
schwur, diese Belohnung sogar den Mör
! dcrn selbst, wenn sie sich stellten, z« geben
> und ihnen die Freiheit zu lassen. Der
! Schuhmacher hörte wie die andern Ein
wohner Messina s von der Bekanntma
chung, begab sich zu dem Vieekönigc und
sagte zu dem edlen „lch habe die
fünfzig Taugenichtse umgebracht, weil sie
von dem gewöhnlichen Gericht nicht be
straft wurden. Dabei zog er ein Bün
del Papiere unter feinem Mantel hervor,
worauf er fortfuhr: „Hier ist Alles, wo
durch ihre Verbrechen bestät gt werden;
leset»-und ich stand auch mehrmat» auf
d m Punkte, Elnh zu richten, t>ut ev aber
nicht, weil Ihr der Stellvertreter des Kö
nig? seid."' Wie schwer es dem Viceks
nig wurde fein Wort zu halten, wollen
wir nicht untersuchen z er zahlte indeß dem
Schuhmacher die versprochene Summe
aus, nur unter der daß der
selbe aufhöre, den Richter zu spielen.—
Um nicht in Versuchung zu kommen, ge
gen sein Versprechen zu handeln, verließ
der Schuhmacher seine Vaterstadt und
nahm sich vor, ander» Länder zu durch
wandern, um zu sehen, ob in diesen viel
leicht die Gerechtigkeit b«sser gehandhabt
würd«. Nachdem er di« meisten Länder
Europas durchwandert hatte, ohn« zu
finden was er- suchte, ergriff ihn Muth
losigk?!» und tiefe Trauer; er zog sich an
einen einsamen Ort zurück und wurde
Einsiedler. AIS solcher lebte er noch viele
Jahre, machte sich aber unablässig die bit
tersten Vorwürfe, daß er sich durch schnö
des Geld habe bewegen lassen, feinen Vor
satz aufzugeben. Er starb zuletzt in ei
nem Kloster. Auf seinem Grabe liest
man die Worte: Gott hat den Richter
gerichtet.
IZI7' Hätten wir in unserer Zeit einen
solchen Richter unter uns, so weiß der
Himmel wie es vielen von unsern Bür
gern ergehen würde. Wer in Gefahr fein
würde, der wird dies auch wohl schon wis
sen.
Die Demokratie.
schildern,
erinnert daS „Eincinnati Volksblatt" an
jene bekannte Geschichte von einem Rei
senden, der einst vor einem Hause im We
! sten anhielt, auf dessen Schild in goldenen
Buchstaben die labenden Worte „Wirths
Haus, gehalten vonJchabodJones"
standen. ~He, Mr. Jones," rief dieser
Reisende, „mein Pferd ist sehr müde,
wollen Sie ihm doch etwas Hafer geben.'
„Hafer ? wir halten keinen Hafer hier."
„Well, dann geben Sie ihm etwas Heu.'
/»Heu? wir halten kein Heu hier." —
„Kein Hafer, kein Heu, was zum T—
! halten Sie denn ? —„ ich halte ein
Wirthshaus, sehenSiedasSchild nicht?"
! „Wohl, so lassen sie das Pferd und besor
! aen Sie mir ein Abendessen, eine Portion
l Schinken und Eier."—„Tchinken und
! Eier? wir halten keine Schinken und Ei
!er hier." „Was zum T— halten Sie
—„Potz Velten! nochmals sag'
! ich Ihnen, ich halte ein Wirthshaus ;
können Sie das Schild nicht lesen:
! „Wirthshaus, geWtcn von Ichabod
! I o n e s." W
Accurat so, sagt das Volksblatt, geht
! eZ der Ohio Demokratie, wenn sie bei iy
j rem Nährvater, dem Wirthe von der Na
! tivnal - Demokratie, nach edlen Mcinuu-
I gen, liberalen Principien, nach Volksre
! gierung, Gemeindefreiheit, nach Freiheit
j der Rede und Schrift und dergleichen,
kurz, nach irgend welchem republikanisch.«
Grundsatze fragt. Wir halten nichts mehr
! dergleichen vorräthig, wird ihm zur Ant-
„Well, was habt ihr denn noch
>! vorräthig ?" „Je nun, wir haben De-
mokrati e.—„Sehr gut, dann gebt mir
i einige Jefferson sche Grundsätze. -„Jef
> ferson schen Grundsatze ? Seid Ihr bei
! Sinnen ! Wir haben ja den Underwood
und Andere ausVirgiuien vertrieben, und
z ihn bei seiner Rückkehr zu lynchen gedroht,
! weil er sagte: er hoffe, daß die Grund
! säye lesser-son's ziir Ausführung gebracht
! wurden. Damit können wir Euch nicht
' mehr aufwarten." „Wohl, so gebt uns
! einige Jackson sche Doctrinen, Revenuen
!zoll, Hartgeld zc." „Seit langer Zeit
j bar dies Niemand mehr verlangt; unsere
Niillisikationsfreunde wollen außerdem
j nichts mehr von dem allen Jackson wis
j sen." „Nun, so gebt mir specifische Zoll
! raten." „Hülben wir nicht, seitdem die
> Administi'atton dagegen ist." Wohlan,
!so servirt mir Euba Aiineration." „Die
hat die Mutter der Staatsmänner, Vir
,gini«n,durchihren Leteber geäcbtet." „So
gebt mir Staatenrechte und VolkSsouver
anität." „Seid Ihr betrunken? habt
i Ihr nie etwas von der „Dred Scott Ent
scheidung" und dem Sclaverei Loder für
die Territorien vernommen? ' „So sagt
denn, u:n des Himmelswillen, waö Ihr
> habt <" „In drei Teufels Namen, noch
) mal§ und abermals s gen wir Eiich, wir
- haben —„Demokratie!"
i Auch bei uns in Pennsylvanien gibt es
' noch Demokratie, aber wir haben hier
- zweierlei Demokratie, eine Buchanan- und
° eine Körnen - Demokratie, die in ihren
i Gruno,atzen sich schroff entgegen stehen
- und >ich grimmig uncereinanoer befehden.
! > Welses ist nun ei« wahre Demokratie ?»
>. Mr kann variU?rr AuHtuuft geben?
Justiz in Missouri «nd Louisiana
Westliche Blätter berichten folgenden
skandalösen Fall, der ein wahrhaft er
schreckendes Licht auf die verwahrloste Ju
stizpflege in Missouri u. Louisiana wirft.
Hatfcher, ein Sklavenhändler und an
gestellter „Auspeitsche?" widerfpänstiger
Sklave» in New-Orleans, wurde von dem
Eigenthümer einer 17 Jahre alten Skla
vin, deren Vater ein Spanier und deren
Mutter eine Ouadrone war, beauftragt,
die wldersyänstige Sklavin, aus irgend >
einem trivalen Grunde, zu peitsche».—'
DaS Mädcke» war, wie wir von einem >
M'sne.-7fuy?en,srr sieln New O'.'cäns
ncsehen, von so zartem Teint, wie wenige
Ereolinnen. Hatscker übernahm die gut
bezahlte Arbeit mit Freuden. Er ließdaS
Mädchen nackend ausziehen, ihre Hände
binden und sie an einer Tritze an einem j
Pfahle emporziehen. Daraufgab er ihr!
mit einer Peitsche 20 Streiche. Da? Mäd-1
chen wurde ohnmächtig. Das Scheusal i
Hatscher wartete ruhig ab, bis die Un
glückliche sich wieder erholt hatte, dann
schlug er wieder auf sie los, und nach ih- j
»er steten Ermattung sie wieder in s Le
ben zurückrufend, lies? er sie nach dem
neunzigsten Streich an dem Pfahl z
hckngen. Mit eiiiiHen Freunden begab
er sich sodann nach verschiedene» Knei
pen, wo er sich zwei Stunden lang auf
hielt. Als er zurückkehrte, war das un
glückliche Mädchen, deren Korper von
Hopf bis Au den Füßen durch die Hiebe >
in Fetzen zeeMagen war, gestorben.—
So viel über den Vorfall selbst.
Dcr Morder flüchtete nach St. Louis,
wurde aber dort durch den Polizeichef,
Rowlings verhafte:. Der Verhaftete ist
jedoch ein wohlhabender N.'.nn und hat
viele Freuilde, und es wurde« daher
größten Anstrengungen ge.uacht, densel-i
ven zu befreien.
Ein Adt>otat, der für Hatfcher entga
girt war, bot dem Polizeichef Rowlmgs
?1000, wenn er ihn freilasse, und als die-!
ser auf den ehrlose» Handel nicht ein
ging, wurde der Versu.i) gemacht, 2 Po
lizeibeamte, die Hatscher in dem Hause ei
nes ManneS, Namens Hager, zu bewa
chen hatten, zu bestechen und ihnen KAZOO
geboten, falls sie seiner Flucht nicht hin
derlich sein wollten, und schließlich wurde
ein gemeines Subjekt mit H 25 bestochen,
um den Aufenthaltsort des Gefangenen
aussindig zu machen, was diesem Subjekt
auch wirklich gelang.
Rowlings hatte inzwischen bereits un
term 8. Marz an den Ehef der Polizei in
New Orleans telegraphirt, daß der Mor
der in St. Louis verhaftet sei, und hatte
darauf umgehend folgende Depesäx er
halten :
„Halten Sit Hatfcher fest. Er ist
des MordeS angeklagt. Wir wollen au
genblicklich die Requisition schicken.
T. E. Ada ms> Ehes der Polizei
in New Orleans."
Die versprochene Requisition des Gou
verneurs von Louisiana an den Gouver
neur von Missouri kam jedoch, trotz wie
verholter Mahnungen, nicht, erst unterm
18. März wurde von New Orleans ge- j
vle mequisNivii sei erlassen und l
man werde sie am 10. März durch einen
Boten abschicken.
Der Polize chef von St. Louis wartete
bis zum 22. Marz und als auch dann kei
ne Requisition einlief, fragte er nochmals
durch den Telegraphen an, worauf er fol
gende schamlose Antwort bekam:
„N ewOrlean s, 23. März.
Ich habe keine Requisition geschickt.
Thun -Sie, ivas Sie wollen. Esistkei
neßelohnung auf feine Einfangung
gefetzt.
Th. E. Ad a mS, Polizeichef."
Jetzt wendete sich Hr. Rowlings direkt
an den Gouverneur von Louisiana. Letz
terer erließ unterm 23. März wirklich ei
ne Requisition an den Gouverneur von
Missouri um Auslieferung des Mörders,!
und sendete sie durch Eoloucl Perauit nacy
Zt. Louis. Gegen Anfang April lan>
Letzterer an und meldete sich bei Gouver
neur Stewart in Jefferson Eitn. Al
lein da kam er schön an. Der Abgesandte
des Gouverneurs eines souveräne» Staa
tes wurde vom Gouverneur von Missou-!
ri in der verächtlichste» Weise empfangen.
Nicht nur verweigerte Hr. Stewart pe
rkutorisch die Auslieferung des Verbre
chers, sondern er insultirte auch den Gou
verneur von Louisiana auf's Schmachvoll-1
sie. Er sagte dem Eolonel, er möge sei- j
nein Gouverneur erklären, er sei ein ver
sluchter Narr, und daß wenn er selbst
(Gouv. Stewart) nicht mehr Hirn im
fe hätte, als der Gouverneur von Lomsi- >
ana, er längst abgedankt hatte. Der er-
staunte Abgewandte von Louisiana fragte
den Gouv. Steward, ob er vielleicht tränt
sei, oder ob er sich in der Peuso» geirrt
und er gar nickt der Gouverneur uo.> Mis-!
souri.ware? Zu seinem noch großer» Er
staunen antwortete ihm Hr. Steward, er
sei dcr Gouverneur, und (auf seinen Kopf
i deutend) vollkommen gesund!
I Wir vermlilhen, schreibt der „Anzeiger!
des Westens", daß das Individuum, was
unser Gouverneur gesuMen wird, ganz
! einfach betrunke n war. Von einem!
! Man re, von dem erst kürzlich der Jeffer
son Mn Eorre>ponoent des „Paninbal
Messcnger 'erzahlt, daß er den ganzen
Wliiier keinen einzigen Tag nuaMn
j gewesen sei ; daß er jungst erst in e»nem
Wagen gegen den Willen des Eigentyu
j mers wie ein Wahnsinniger durch oie
Stadt gerannt sei; oaß er srauenzimmer
aufder Straße überreitet und in die Flucht
jagt; daß er in s Senats-Zimmer drang,
und durch Possen, Flüche und schamlose j
Reden alle Mitglieder verletzte und enr
! zürnte; daß er »ch auf der Straße und in j
dcnmiferabelsten Kneipen mit allem Nim-
penpack herumschlagt uno siu) prügeln laßt
j—von einem foleyen Manne konnte s,u)
(Zol. Perault gewärtigen, >o bevanoelc zn
werden, wie er es wuroe! —
Die Folge von dem Allem war, daß der
j MorderHatscherdurchdieSupreme Eou t
von M.ssouri freigelassen werden inußre,
und jetzt außer auer Gefahr ist, jemats
wieder verhaftet zu weroen. Eom- >
mentar zu cer ganzen G<sch>chte ist über-!
flussig. Wir bemerken nur lMßi.a), daß
Las pflichcrergefsene SubjUt, was gegen- >
wältig die (stelle d<S Gouverneurs von
Missouri bekleidet, sich einen Demokra
te n nennt, und daß die demo k ra ti
sche Partei ihn wählte, obgleich alle Welt
schon früher wußte, daß er ein versoffener
Rowdy war! —(Freie Preße.
D«r Frühling in Nmerika.
AuS einem Aufsatze des bekannten Hu-
Saphir entnehmen wir folgende
Stellen, die als Betrachtungen über den
Frühling in Amerika gelten können.
! Wieder ein Wort und ein
Begriff wie Hoffnunc;! Wieder eine '
wieder eine RedeAsart, wieder ein
Papierwort, wieder ein Dichterausdruck,
der nichts ist, nichts heißt, nichts gewährt.
Frühling, poetische Grimasse dcr Na
tur! Frühling du ohrenfeuchter, weißna
sigerGelbschnabel der Schöpfung ! Früh-
li"g, Frosch-Freund, Schnupfen-Schnap-
fer, «Whwindsucht - Schwindler, Lungen
! Langer, Kehlkopf-Kehlabschneider.
WM ihr Schnee ?-der Frühling bringt
! ihn ! Wollt ihr Eis?-der Frühling bringt
i es! Wollt ihr Husten, Schnupfen, Mi
lgräne, Rtieuma, Gliederreißen, Frost
beulen ? der Frühling bringt das Alles !
Wollt ihr Morast, Kalte, Boreas, Gestö
! ber? der Frühling hat das Alles in Ue
! berfluß.
Frühling? Ist das der Frühling, der
jso we.ß auf den Neigen und Feldern
fliegt? Ist das det F ühling unter den
und MuH» der Damen, welche
> erfroren die Straßen durcheilen? Ist das
! dcr Frühling, der im Lfen und Kamine
> wie dürre Späne knistert ?
! Hinaus mit dem Frühling aus dem
W 'iterbnch! Hinaus mit dem Frühling
! aus den Jahreszeiten !
i Zu waS vier Jahreszeiten ? Welch ein
Welck) ein Llnsinn! Wir haben
! nur eine layrr^c't: W'» te r—einen
! Winter in drei Zarben, eine» k"!6en
Winter (Winter,) einen grünen Winter
j (Sommer,) und einen gelben Wmter
(Herbst.) Dcr Frühling ist eine pocti-
Lüge, die ein Heer hungriger Dichter
der guten Natur aufgebunden hat, um
davon zu singen, und dann mit dem Nv'
tenblatte bei Buächandlern und Redak
tionen sammeln gehen zn können !"
Dreitausend Menschen verunglückt.
Russiche Blätter melden ans Taganrog
am asowschen Meere einen Ilnglucksfall,
der schwerlich seines Gleichen finden dürf
te. Durch die milde Temperatur und den
reinen, wolkenlosen Hin mel verlockt, be
gaben sich gegen Menschen von Ta
ganrog aus in Begleitung von Fischern
auf das Eis. Es galt dem Fischfange,
der von jeher dort eine Lieblingsbeschäf
tigung von Jung und Alt, Arm und Reich
gewesen ist. Die Luft blieb so schon und
hell, daß sich dcr große Haufe immer wei
ter vorwagte in der Hoffnung auf reiche
Beute. Da erhob sich plötzlich lauter
Win) von Osten her, der immer ungestü
mer wurde, große Säulen losen Schnee's
aufwirbelte und zuletzt das Eis am Ran
de des Landes loste, so daß binnen Kurzem
die weiten Effelder zitterten und bebte»,
bie und da b>6 endlich die un
! glückliche Menge verlassen und von jegli
icher Rettung abgeschnitten auf offenem
! brandenden Meere trieb. Ehe zwei Stun
den vergangen, konnte man vom Lande
! aus keiu Zeichen des Lebens von der Mee
' resflache her vernehmen. Am folgenden
!Tage trieb eine Eisscholle an die Küste,
worauf fünf der Unglücklichen, drei todt
und z ivci erstarrt waren. Letztere Beide,
!ein Mädchen und ein bejahrter Mann,
wurden ins Leben zurückgerufen; das
Mädchen starb nach wenigcn Stunden,
der Greis ist davongekommen, doch von
! ?en» erlittenen Schrecken des Gebrauches
seiner Zung.' beraubt. Er verfaßte eine
schriftliche Mittheilung über die Ereignif-
se der schrecklichen Nacht. Die Anzahl
! derer, die im Meere ihr Grab fanden, be-
läuft sich auf AXit) Menschen.
Große Woliltliätigkelt
! DasWohlthätigkeits-Unternehmen dcr
Ehristen in England hat eine riesenhafte
Große erreicht. Die folgenden Summen
wurden lehteS Jahr von den Kirchen bei
gesteuert, die einen deutlichen Beweis lic
j fern von einem gesunden religiösen Wachs
! thum. Die religiösen und wohlthätigen
Gesellschaften hatten folgendes Einkom
men:
! kirche H777,-t2g, die A'rittilche und Aus
wärtige Bibelgesellschaft !S7»!2,k7s>. die
! Wesleyal,ischeMissio!iSaeseUschaftbl»ls,-
:NO, die Religiöse Traktatgesellschaf
t die Gesellschaft zur Verbrei
tung des Evangeliums im Auslande (die
Mutter aller MissionSgesellschaftcn, ge
gründet im Jahr 1701) Ä »00,000, Lon
doner MijsionZgesellschaft die
Pastoralhü!fsgeielisa)afr S2<»ü,üts,, die
j s für die L?ekeh
. rung der Juden -K to, die stattskirch
lichen Missionen in Irland
Baptisten Mission tzill t,730, Kolonie
Kirchen und Tchulen das Asnl
für Blödsinnige Uli», Eauntn- und
5 >'2,005, für Schulen
zu Hause und in Kolonien H30,5?5, Kir
chen Baufund Armenfchulen-
Verein Z 2,.'>'..'o,Magdalena Verein tz-2v,-
!>7o, Verbreitung des Evaugeiiums unt.r
den Juden Hi.'l!,:!l0, Mission in Kolonien
Hü ft sur türkische Missionen
freunde i'othdurftiqer Aus
länder I0,!.00, Erzieh»« gsvcrstand dcr
läeugregarioiial.steil Zoeforder
ung dcr Wohlfahrt der Blinden
Gesellschaft zum Unterricht der Blinde»
-35,000, wovtti)ätlgesJnst.tutderDie»st-
boten .-!>7,0!5, Tr.n.tarier Bibel
zum Unterricht in der indischen Sprache
-K t, OOO, zur Besserung jugendlicher Ver
brech, r »Ü.5V5, Kirchenverein für Arme
H1,31ü. Gel anunrsunnne P t,03«,555.
reh->ka n o n e. Man wird
sich erinnern, daß die Herren Gould und
Wright von Buffalo eine Dreh - Kanone
erfunden haben, mit welcher man t 0 bis
Mal in der Minute feuern ionue.—
Diese Kanone soll mehrere Prüfungen
gunstig bestanden haben, und es sollen
! dciigtnannren Hrn.
aMWUHfr Mn, Wl dieselbe praktifl) ein
zuführen. Dieselben Herren haben eine I
Fuchse erfunden, welche die berühmte
Sharp v Buchse weit übertrifft.
<?i» Riefen Skelct
Auf einer Bauerei des Hrn. Colvin, 4
Meilen von Monongehela Eitv, in Penn
sylvanien, ist eine große Anzahl von Grä-!
Bern geöffnet, welche nicht im mindesten
den Gräbern der Indianer ähnlich sind,
die in großer Anzahl am Monongehela
und an dessen Nebenströmen gefunden
werden. In diesem Frühjahre ließ Herr
Eolvin auf Grundlande, daß an die
Pigeon Ereek gränzte, pflügen. Das Feld
wurde ~Fort Fleld" wegen der großen!
Masse von zugespitzten Kieselsteinen,
.p.'."ken von Muschelschalen j
und sonstigen Spuren >
gers der Urbewohner, die da gesunden
wurden, geuannt. Das Feld war schon
früher gepflügt aber nicht ,o tief. Die
Aufmerksamkeit des Hrn. Colvin wurde
dadurch erregt, daß auf einem Theil des
Pflug einige Kuß weit über
flache Steine wegglitt, die etwa 0 oder 8
Zoll tief horizontal unter der Oberfläche
des Bodens lagen. Er untersuchte einen
dieser flachen Steine und als er denselben
aufhob, fand er menschliche Knochen von
ungeheurer Große und Umfange, seltsa
me, merkwürdigeTöpserarbeiten nnd Mu
schelverzierungen von künstlicher, zierlicher
Arbeit, welche dem Anscheine nach in den
Ohren getragen waren. Dr. Kens von
BentleysviUe und andere Anatomen er-i
klärten, nachdem sie eines der Schenkelbeine
gemessen hatten, daß das Sk. let von einem
men,chl chen Wesen herrühre, welches
mindestens eine Hohe von acht Fuß gehabt
haben müsse. Ans der Lage der Knochen
in dem Gewölbe unter dem Steine geht
hervor, daß die Leichen allem Anscheine
nach in sitzender Stellung begraben sind,
indem die Schadelknochen und die Knochen
des Rumpfes sämmtlich in einem Haufen
zusammengefallen sind, während die der
Seine am sufie des GewolbeS zerstreut
umherliegen. Ans dem Boden mancher
dieser Graberwcrden ebenfalls verschiedene
! .'lrcitrl von Schmucksachen und anderer
höchst zierlicher ii,'.d auö"<'!?s>'ner Arbeiten
gesunden, welche eine größere Geschick!.ch'
z keit andeuten, als gewohnlich den Jndia
liiern beizuwolmen pflegt, sanmit Topfer-
I eiarbeiten und kriegerischen Geräthschasten
und Waffen. Die Gräber in der Nach
barschaft zählen einige hunderte und wei
ftn aus, daß das Feld zu irgend einer Zeit
ein weiter, ausgedehnter Begräbnißplatz
gewesen il». —So erzahlt das Pittsburgcr
„Chronicie."
lLinc merkwürdige Familie.
Ein Herr, der vor mehreren Jahren
durch Virginien reiste, erzählt folgenden
kuriosen Umstand, von dem er an einem
> Gastyaus zu New Harvard, wo er sein
iMittagmahl einnahm, Augenzeuge war.
Nachdem Essen setzte derWirth eine große
Schüssel mit Fieischsuppe auf den Floor
und that dann einen lauten Pfiff. Bald
kamen ein großer Haushund, eine schöne
! Angorakatze, eine dicke fette Ratte, die
eine kleine Schelle um den Hals hatte und
ein alter Rabe in die Stube und verzehr
! ten gemeinschaftlich die Suppe, ohne eins
i das andere im geringsten zu beunruhigen,
beendigter Mahlzeit lagerte» Hllnd,
«Katze und Ratte sich behaglich um das
! Kamiufeuer, der Rabe hüpfte munter in
dcr Stube herum. Der Wirth erzählte
ihm nachher auf welche Art er die Thiere
so abgerichtet hatte; die Ratte hatte sich
jedoch am nützlichsten vo» den t bewiesen,
indem sie durch das Geklingel ihrer Schelle
alle Ratten und Mäuse aus seinem Haus
getrieben.
Nene Vrfindlinq
Eine neue, sinnreiche Maschine welche
! eine Revolution in derScnuhmacherei h r
vorbringcn wird, ist jetzt bei Smith und
! Bigelow in Neu Uork ausgestellt. Es
isteiue Schuhpflockemaschine, die sich durch
Nettigkeit, Stärke und Einfachheit aus
zeichnet. Jeder Pflock (Peg,) der durch
! die Maschine in die Sohle getrieben wird,
wird von 12 bis 1t Zoll langen Streifen,
separat geschnitten, durch eigenen Meck ni
ismuö, mit den Spitzen noch unten, in der
Maschine znrecht gelegt und in die Sohle
. getrieben. DieselbeßewegungdesHaupt
!rades, welche das Stückchen Holz vor
wärts bewegt, schneidet einen Pflock ab,
treibt einen anderen ein und bohrt ein
Loch für den dritten. Zwei Reihen beste
! hend ans 2-40 Pegs, werden in 20 Sekun
ocn eingertieben, daß mit dieser Ma
schine 3(>o Paar Schuhe in cinem Tage
gepflockt werden können.
dem lebten großen Balle in
Waschingcon, der zn Ehren des brittischen
Gesandten gegeben wurde, machte sich die
Frau eines Neu-Mrker Leinol-Fabrikan
ten durch ihre Kleiderpracht besonders be-
merkbar. Sie trug Diamanten zum Wer
tbe von K 100,000 und echte Spitzen im
j Werth von üS I0,t»00. Den ganzen Abend
saß sie an einem Fenster, das von einem
Nebenzimmer in t»e Tanzsale wundet und
wo das darauf fallende Licht ihren Flit
terstaat möglichst zur Schau brachte. —
Aber sie wagte nicht, sich uuter die Gesell-
Ichaft zu missen, aus Kurcht, ihre kost
baren pitzen konnten „ven rumpelt ' oder
gar ihre Diamantan von Taschendieben
> gestolllen werden. Das arme, ar.i.c Gans
! a)en!
! sctz werden alle Eisenbahnen des Staates !
Ohio verpflichtet, ihre Bahnlinien mit!
Fensen dcr Art zn vcrschcn, daß dadurch
Z oaS Vieh vrn denselben zurückgehalten
! wird. Diesem Befehle muß binnen einer
Frist von 2 Jahren —bei 50 Thl. Strafe
—Folge geleistet sein, sobald dieses aber
geschehen, lolle» die Eisenbahnen nur für
>olct)el Schaden verbindlich fein, dcr dm-ch
Nachlässigkeit herbeiocführt wird. Die
Maßregel ist gut, wenn nur nicht so mi
serable Fensen gebant werden, wie man
sie nnr zu oft entlang der Eisenbahnen,
! und ganz besonders im Westen sieht, die
. da anzuschauen sind, alswoUten sie sagen :
komm her, aber rühr' mich nicht an, sonst
fall' ich um und bin hin !—Volksfr.
euer. Dcr Stohr von Miller
und Machey, in Monroe Eauntn, wurde
am vorletzten Freitag Morgen durch Feu
er zerstört. Wie dasseld« entstand ist >m
betannt. Der Verlust soll etwa 2300
Thaler lietrag.n, wov?? verwlvrt
sind.
Eine Spitzbnbcn Bilder Gallerie
Die Polizei zu Philadelphia hat eine
sonderbare Bildergallerie in dem Erdge
schösse unter der Mayors - Office ange-!
legt. Sie besteht aus photographischen
Bildnissen der Diebe, welche von Zeit zu!
Zeit der Polizei in die Hände fallen. —
Viele Taschendiebe sind der Polizei wohl
bekannt, werden auch zuweilen verhaftet,
ohne aber des Diebstahls überführt wer
den zu können. Geschieht dies, so wird i
ein photographisches Bildnis, von ihnen
genommen, um sie in Zukunft leichter iden
lisizlren zu konn»n. Werden einem Bür- >
acr oder Fremden die Taschen geleert, und !
er d!? Hülfe der Polizei, so!
wird er in die Diebö - gc-1
führt, und häufig erkennt er M'ter den
Porträts einen hübschen jungen Mann,!
dessen Bekanntschaft er kürzlich in einem
Etjenbahmvagen oder in einem Theatre
machte, uud der besonders höflich gegen
ihn war; oder er erkennt einen Mann, der
bei irgend einem Gedränge ihn sehr un
höflich anstieß. Die Polizei wird auf
diese Weise häusig aufdie Spur gebracht.
Daun dientdicseGallcriezurJnstruktion
neuer Polizisten nnd zur Auffrischung dcr
Gedächtnisse der alten.
Taschen.Ubren tarbar für Schulzweckt.
Gemäß einer Entscheidung deS Rich
ters Haines von Ehester Eauntn sind Ta
schen Übren tarbar tür Schulzwecke. In
dcm die Schul-Dircktoren von Westtown
Taunschip, Ehester Eauntn, eine» Tar
auf Taschen-Uhren legren, wurde ei« Kla
ge vor Alderman Newlin von West Ehe
ster, um den auf cine silberne Leveruhr
gelegten Tar von fünf und sicbenzig
Eenrs wiederzuerlangen, gebracht. Der
Alderman entschied zu Gunsten der Schul
Direktoren. Der Kläger berief sich dann
auf die Eourt, welche die Entscheidung
deS AldermanS bestätigte. Der Richter
sprach sich dahin aus.d fi goldene und sil
berne Uhren für Schulzwecke tar bar sind
und daß sie zu keinem höheren Werth ge
schätzt we. den können, als wie das Gesetz
Ui) rorviirt. Direktoren können den Werth
aber nicht hoher schätzen, als
das Gesetz vorschreibt.
Tod in Folge de« Geinisses von Seid
list Pulver.
I» einem kleinen Orte Indiana s kam
ein Fräulein Reiten unlängst unter ei
genthümlichen Umständen um s Leben. —
Die junge Dame los te in gebräuchlicher
! Weise Seidlitz Pulver nnd Soda in sepa
! raten Gläsern auf, trank aber beide Glä
ser aus, ohne deren Inhalt mit einander
zumischen. DasAufbrausenerfolgtedem
l zufolge im Magen, wodurch beinahe Er
! stickung eintrat. In der Angst gab man
' ihr eine Dosis Senfft mit der Absicht ein,
! ein Ausbrechen des Seidlitz - PulverS zu
! veranlassen. Dieses machte aber das Ue
bei noch schlimmer und chc der Doktor
! kam, war Fräulein Reilen bereits eine
Sei bin»«.-'» ?.
Eatharine Hackma», eine Magd im
! Dienste der Mrs. Oberin, in Betblehein
I Taunschip, beging früh am vorletzten
Mittwoch Morgen dadurch Selbstmord,
l oaß sie in einen Brunnen sprang. Sie
! stand kurz nach 4 Uhr auf und niiH die
! That bald darauf begangen "Als
jMrS. Oberin aufstand, sah »''Dieselbe
! nicht im Hause und als sie hinaus ging,
fandsiedieSchuheihrerMagd beimßrun
! »en undcinigeßrctter vo» demielbeu weg
! acrisseu. Bei nai)krkr Nachforschung er
! gab es sich, daß die Unglückliche hinabge
l'pruiigen fei nnd sich ertränkt habe. Dic
llrsache zu dieser That ist nicht bekannt.
! Die Verstorbene war unverheirathet und
etwa t 5 Jahre alt.
Letzter demokratischer piäsidcnt.
Eol. Fornev von dcr Philadelphia
!Preß, spricht seine Meinung
i oe» dahin aus, daß sein ehemaliger Freund
! und Schutzpatron, jetzt aber sein bitterster
Feind, Herr Buchanan, nach der Ehre
strebt, in der Geschichte unseres Landes
! als der lebte demokra tische
Präsident zu siguriren.—DieS ist daS lo
! benswertheste Strebei/, welches bis jetzt
Hrn. Buchanan zugeschrieben worden ist,
denn nach solchen Präsidenten, wie sie
oie Demokrat. Partei in den letzten Jahren
! dem Lande geliefert hat, darf daS Volk
! wohl ausrufen : Herr, erlöse uns von ih
i nen !
Neußork ist der katholische
Priester A. I. Damnan vom Erzdischof
j Hughes seiner Funktionen an der St.
Johanneskirch» enthoben worden, weil er
sich in einer am vorletzten Sonntag von
ihm gehaltene» Pred.gt der Bemerkung
bedient hatte, „daß die Holle mit den
Schädeln schlechter Priester gepflastert
sei." Pastor Danman sowohl, wie lein
Amtögenoffe Reo. F. F. DescampS haben
im „Herald" gegen de» erzbischoflichen
Erlaß protestirt" Der Vorfall ruft unter
den Katholiken Reu - Zlork s erhebliche
! Aufregung hervor.
t?in Zuüitz zu cru.
Die Gesetzgebung von Pennsylvanien
passirte noch kurz vor ihrem Ausbruch ei
nen Zusatz zn den, jetzigen Leisenz-Gesetz,
wodura) die willkürliche Geivalt der Court
beim Verwilligen von WirthShaus-Lei
zenses und das Recht Einwendungen ge
gen dieselben einznbringen wiederherge
stellt werden. DieS ist ein gutes Gesetz
und wird die Folge Kaden die zn große
Zahl der unter dem alten Gesetz entstan
denen SchnappS- und Bier Kneipen zu
vennindern. Eine große Mehrheit der
Gesetzgebung stimmte für die Bill.
Zwei Knaben vergiftet.
In Hcrmonville, N. ?)., haben 2 Kna
ben, der eine der Sohn des Hrn. Kinnev,
der andere der Sohn des Hrn. Ladd, in
voriger Woche in einem Garten giftige
Wurzeln, bekannt unter dem Namen
„MuSkrat Root," ausgegraben. Nach
dem die Knaben dic Wurzeln abgewaschen,
sind dieselben in cine Scheuer gegangen
und haben sie verz.hrt. Kurz oarauf wur
den beide Kuabcn von heftigen Krämp
fen befallen und starben noch an d^nsel-,
ben Tage.
Macht und Weisheit vereinigt
sind, da l'lüken die Zlaaten.
tLin theuerer Sterbeptaft.
Ein Correspondent des St. Louis H
publica» sagt von Euba: Sollten sie
dieser Insel sterben so kostet eS ihre Fre
de ungefährHoW, ehr sie Ihre Ueberr
fortnehmen können. Stirbt Jemand <
und diese Unkosten werden nicht beza
so wird der Verstorbene auf den
en Leichenwagen geladen und mit den
men und Hingerichteten Verbrechern in <
und dieselbe Grube geworfen. Die
Unkosten sind wie folgt: Für den S<
H 175; eiubalfamiren der Leiche H2!l
an die Kirche zu bezahlen T7S;an l
Hotel für Bett zc., yngefähr st 10.
der am 13. April 15-50 erscl
N?!M>. ersten Nummer des dritten B<
deS der „New ?lorkcr illustrirten Fam
cnblätter" trat cine bedeutende
ruug des Inhalts und Vergrößerung
Formats derselben ein. ohne jede Preis
hohung! Die „New Aorker Jllustrir
Familienblätter" erscheinen jeden M
woch und sind durch mehrere von den ,
, sten Künstlern gefertigte Illustrativ!
'geziert. Preis: 3 Thal er per Fahr, o
0 Eents die einzelne Nummer. Zu be
hen durch alle Buchhandlungen, »kitun
! Händler, Agenten und Troger, oder in
Office, 30 North William Straße. N
Aork.
ottSvi ll e, Pa. lii Wernt
Minen zu Glen Earlon fand letzte W,
eine ganze Reihe von Unglücksfällen stc
Am Mittivoch wurden zwei Männer
fährlich durchFeuerdampfverbrannt. '
Abend kam ein Mann die K
ren und wurde ihm das Schlüsselbein
brochen. Am Donnerstag wurde eii
Knaben von der Maschinerie der Arm
gerissen und an einer andern Stelle
brochen. Am Freitag wurde ein andc
Knabe gefährlich verbrüht, als er an
Maschine hernm spielte.—(Cchuvlk D<
lebendig beg,
ben wurde letzthin eine Frau in Luze
Taunschip, Favette Eauntn. Ihr K
be harte den Arm gebrochen nnd der Schi
hatte sie so angegriffen, daß sie in Krär
fe verfiel, die scheinbar mit ihrem T
endigten. AIS man die Krau in den S
legen wollte, gab sie Lebenszeichen i
' sich und man hoffte auf ihre vollstänt
! Wiederherstellung.
Geschäftsmann in Eincinr
verbrannte vor einigen Wochen mehi
alte Briefe und darunter war auch
neuer Brief mit 500 Thaler in Noten
Man gebe Acht, was man in das Fe
! wirft.
Wisconsin ist die TodeestD
! durchHäiigtu für vorbedachten Mord I
der eingeführt worden, mit dem Besch«
ken, daßder Verurtheilte nach seiner
! urtheilung ein Jahr noch im Gefäng
1 sitzen muß.
Bettler in Wheeling, Vi»
nien, Namens McElrov, welcher schon
ne lange Zeit von der Stadt erhalten w
de, hat, wie es sich nun herausstellt,
!0,0<»0 Thaler auf Zinsen.
HD'JllinoiS. AllkßlätterdiesesSH
tes tonnen die Aussichren sür die diess
rige Erndte »ichtgenugrühme». Getrc
sowohl als Obst solle» zu den besten <
Wartungen berechtigen.
117/'Eiuem Landmanne, welcher sich l
l?eiratl)en wollte, wurde ein Madctvn .
denWoiten empfohlen: „DieLandwir
schaft versteht sie besonders gut, denn
ist bei dem Vieh aufgewachsen."
lII> InLouisville fanden verletz
Montag zwei Schlägereien statt, wl
in der einen ein Mann getodtet und i
verwundet, und in der andern ein Mo
todtiich venrundet >v«rde.
die Kot)«' Bedeutung des E
fchwures keimt, der kann nicht ehneS.i i
oem sehe« und hören, wie leichtsn»
man in den meiste» Gerichtshöfen mit d
Schworen umgeht.
verflossenen Monate hat T
mas Vanna, Lyndon Eauntn, Mai
sechs Kinder durch den Tod verloren
Sie starben alle an einem bösartigen N
venfieber.
Philadelphia wurde neulich e
Wiege gemacht, die an vier Hunde« T!
ler kostete.
Tribut der Hochachtung.
Bei einer Versammlung der Mitglied
der „Poung American Engine-Eomp<
nie," gehalten am 15. April, in ihr
Hanse in dieser Stadt, wurden folgel
Einleitung uud Beschluß? angenommen
Da es dem Allmächtigen Gott, in s
j ner aUweisen Vorsehung gefallen h<
Hrn. HenrnL. Reicha u
serer Mitglieder, aus unserer Mitte hi
' weg zu nehmen,—Uud sintemal «ir die
> sein frühes Hinscheiden ans diesem Leb«
mit Gefühlen des tiefftvn Bedaüernö u
Leidwesens vernommen haben.>--Da<
sei eS .
Beschloße a —Daß wir. die wir a-
Gelegenl>eit hatten seinen Werths kenn
zu lernen, hierdurch seinen trauernd
Freunden, in dieser ihrer Stunde der L
trübniß, unsere warniste Mitgefühle da
bringen ; Daß wir als Kreunde, währei
dem wir trauern, uns dennoch mit der U
ber,zeugung trösten, daß zu sterbe
nur Gewinn für ihn war; Ui
daß wir es als schicklich erackten, Zeugni
fe für deßen Werth abzulegen.—Dah
fei es ferner
Beschloßen —Daß als Mitgliede
wir unsere letzte Hochachtung darin b
weißen wollen, daß wir uns dahin aU
drücken, daß während der ganzen Zeit
der er uns verbunden war, er sich a
ein musterhafter junger Mann l
wießen ; daher eine Zierde unseres
pers gewesen, und immer bereit war, s
nen Pflichten in alle» Beziehungen na
zukommen.
Beschloß« n-Daß eine Abschrift d
ser Verhandlungen den Eltern des V
storlxnea dieselben,
gleich,n dem Attentat MeMer, All«
taun Demokrat, »r.d Patriot
kannt gemackt werden sollen. j