Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, August 19, 1851, Image 2

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    Mer Mike rate Beobachter.
R-ading, den Angnst IBSI.
BZHIg-Ernennungen.
Für Gouvernör:
Wm. K. Johnston, von Armstrong.
Für Lanal Lommissioner:
JvllN Stroh»!, von Lancaster
Für dichter der Supremc Lourt:
Richard Conlter, von Wcslmorcland
loShna W, Comly, von Montour,
George Chambers, vo» Franklin
William M. Meredith, von Philadelphia
William Jessup, von SuSquchanlia,
Znr gefälligen Beachtung. Diejenigen
unserer Freunde, denen wir vor einigen Monaten
Prospektiv für die Vergrößerung deö Beobachters zu
geschickt haben, sind ersucht, dieselben sobald wie eS
ihnen möglich ist, zurück ju schicken, mit Gelegenheit
oder durch die Post, im Fall sie neue Unterschreibe?
darauf bekommen haben —diejenigen welche biö jetzt
noch nichts damit gethan haben oder thun konnten,
mögen ihre Prospektuö vorläufig »och behalten Da
der Beobachter heute über zwei Wochen In dem ange
lündigteii vergrößerten Formate erscheinen wird, so
sollten wir vorher wissen wieviel Papier nöthig ist,
um die neuen Kunden zu bedienen,
Tauuschip Delegaten-Wahle«.— Unsere
Whig Freuiide im Lande sollten nicht vergessen, daß
am Samstage, den 30 Anglist, die Wahlen der De
legaten für die Whihig Caiinty-Convcntlon, In den
verschiedene» Distrikten stattfinde», an den gewöhn
che« Wahlplätzen, Eine Liste der Personen, welche
bei der letzten Caunty-Vcrsammlung ernannt wur
den, um die Wahlen zu leiten, findet sich in einer an
dern Spalte, ES ist wichtig, daß diese Wahlen in
allen Distrikten pünktlich gehalten und die gehörige
Anzahl von Delegaten erwählt wird und wir wollen
hoffen, daß unsere Freunde ihre Pflicht in dieser Hin
sichk nicht vernachlässigen Die Whig Caunty De
legaten-Convention ist am Samstage, den « Sep
tember. um einen Caiinty Wahlzettel zu bilden
Kaleuder für 18Z2. — Bon der Schäferschen
Buchhandlung, in Philadelphia, haben wir ein Ex
emplar ihres VolkS-KalenderS, für daö Jahr !BS2,
erhalten, welches sauber gedruckt und elegant ausge
stattet ist, weßhalb wir Krämer und Stohrhalter auf
merksam darauf machen
Scott- und Johnston - Club in Ham
burg. — Unsere Whig Freunde in Hamburg haben
am vorletzten Freitag Abend, bei einer zahlreichen
Versammlung einen Scott- und Johnston-Club sor
mirt. Unser Freund, Dr, Schulze, hatte den Vor
sitz und für die übrigen Beamten wurden verschiedene
andere Herren erwählt Die Whigs von Hamburg
haben den rechten Weg eingeschlagen, um für die gu
te Sache zu wirken Wollen die Whigs von Kutztaun
und Womelsdorf nicht ihren Beispiele folgen ?
Die Keystone-LauzierS, eine neue, sreiwil
lige Reiter-Compagnie, unter Kommando von Capt
Gideon Fischer, machte am Samstage ihren ersten
l'iirn out und paradirte durch unsere Straße« Die
Compagnie lst für die kurze Zeit ihres Bestehens un
gewöhnlich zahlreich und die Mannschaft machte in
ihrer netten Uniform und ächt-militärischer Haltung
ein gefälliges Ansehe»
Der Prozeß wegen der St. ZohnS Kir
che beschäftigte die Court bis letzte» Mittwoch
endigte mit einem Ausspruch der Jury zu Gliuste» der
Verklagte», mit der Bestimmung, daß jede Partei ih
re eigenen Kosten bezahle» soll Bei der Uliterschung
ergab sich, daß die Kirche ursprünglich für den Ge
brauch aller christliche» Bcue»»li»ge» bestimmt wor
den war, die zu deren Bau oder Unterhalt beitragen
möchte». Auf diesen Grund erklärte die Court, daß!
leine religiöse Benennung ein ausschließliches Recht"
hätte, die Kirche als Eigenthum anzusprechen Diese >
Erklärung mochte die Jnry überzeuge», daß die Ael
testen und Vorsteher der dcntsch lutherischen Kirchen-
Mitglieder kein Recht hatten, den Freunden derSchn
le die Kirche zu verschließen und folglich die Letztern
nicht strafbar sein konnten, weil sie diesebe gewaltsam
öffneten Der Ausgang dieses Prozesses ist ganz an
ders wie viele, vielleicht die meisten Leute erwarteten.
Raubversuch uud Arrest. — Der Stohrdeö
Hru, Heinrich M'Äcnty, in Douglaßville. wurde in
der vorletzten Donnerstag Stacht von einem Kerl, der
zu so uiigcwöhulichcr Stunde sich in demselben umse
hen und was ihm gefiel mitnehmen wollte, gewalt
fani eröffnet. Der Nachtwächter am dortigen Eisen
bahn-Depot, welcher die Thür offenstehe» sah und
wohl wußte, daß der Stohr um dle Zeit von den ge
wöhnlichen Kunden nicht besucht wurde, machte Lärm,
woraus der Langfinger die Flucht ergriff, absr vom
Wächter verfolgt, eingeholt und au de» nächsteuFric
denSrichter abgeliefert wurde.
Die Zinsen yon der Staatsschuld, welche
am », «ligust fällig waren, wurden pünktlich mit
Gold und Silber bezahlt. Die« ist auch etwas vo»
der Whig-Reform, die unter Johnston'S Adminstra
tion hervorgebracht wurde. Früher aIS die Lokofo
koö noch daS Staatöruder lenkten, mußte die Gesetz
gebung jedesmal Vorkehrungen für eine nene Anleihe
machen, wenn die Zinsen bezahlt werde» sollte», wo
durch natürlich die Schuld nicht ab-, sondern zunahm
Wer wird nicht für Johnston stimmen, um die Wie
derkehr jener Zeiten zu verhüten?
S»ahlberichte.— Die Berichte über den Aus
gang de> neulichc» Wahlen im Süden und Südwe
sten sind noch unvollständig, doch ergibt sich daraus,
daß die Freunde der Union überall siegten Wir ge
den die Resultate soweit eS möglich ist:
Rord Carolina—Für den Congreß wurden
« Whigs uud ein Demokrat erwählt
T e nn essee—Der Whig Gouvernör Ist mit et
wa 700» Elimmen Mehrheit erwählt Dle Whig-
Mehrheit im Senat der Vesehgebuxg lst 7, und im
Hause 3 Außerdem habe» die Whigs cin Cougrcß-
Mitglied gewonnen,
Alabama—Für den Congreß sind S Union-
und 2 Diduttlon-Caiidldateii erwählt,
Kentucky—Ei» Lokosoko-Gouvernör und cin
Whig-Lieutenant Gouvernör sind erwählt, ebcnso ei
ne Whig-Mehrheit für beide Zweige der Gesetzge
bung Vo» der Coiigreß-Delegation haben wir kei
nen genauen Bericht
Indiana, Acht LokofokoS und zwei WhigS
wurden für den Congreß crwählt Whig-Gewin» I
Eröffnung deS WahlkanipseS.
Nachdem die beide» politische» Parteien I» Berks
Caunty ihre erste» jährliche» Caimty Versammlun
gen gchalten haben, mag der Wahlkampf bei uns als
förmlich eröffnet betrachtet werden. Allem Anscheine
nach wird derselbe kurz und ernsthaft sein, aber wohl
nicht so hilzig werden, wie in früheren Jahren oder
wie er gegenwärtig in a»der» CauntieS angctricbcn
wird. Die Parteien sind in Berks ziemlich gemäßigt
und selbst unsere politischen Gegner, die doch in der
Regel immer die Beute allein bekommen, hat sich der
Eifer ziemlich gelegt, so weit eS die Masse der Partei
angeht—nur die Acmtcrhalter und Aemtcrsucher je
ner Partei kämpfen um ihre Kardinal-Grundsätze,
die Laibe und Fische Wer Gelegenheit hatte, bei ih
rer letzten Caunty-Lersanimluiig zn sein, wird be
merkt haben, daß ei» Kampszwischen den alten Hun
kerö und der jungen Demokratie in Aussicht steht, wo
von daS erste Treffen wahrscheinlich ain Dienstage, den
2 September, stattfindet Welcher Theil den Sieg
davon trägt, wissen wir nicht, kümmern iinö anch we
nig darum, doch glauben wir. daß der Kampf nach
dem erwähnten ersten Treffen erst recht wirklich an
gehen wird.
Unsere Whig-Freunde, die für viel edlcre Grund
sätze kämpfen, alö Selbstsucht, sollten sich durch dieses
Treiben unter den LokofokoS nicht irre machen lassen,
und nur mit noch größerem Eifer für ihren Sieg bei
der nächste» Wahl wirke» Wenn sie auch keine Aus
sichten haben, mit fette» Aemter» für ihre Dienste be
lohnt zu werden, so haben sie doch das Bewußtsein,
ja die volle Ueberzeugung, daß auS dem Siege der
WhigS bei der nächsten Wahl nur Gutes entstehen
kann. Die Erwählung eines Whig-Gonvernörs ist
die Hauptsache, nicht minder wichtig Ist die Erwäh
lung eineS Whig Canal CommissionerS. und zuletzt
ist auch die Erwählung der fünf Whig-Candidaten
für Richter der Siipreme-Court von großer Wichtig
keit, Für alle diese Kandidaten sollte unfehlbar jeder
Whig im Calliity. vor allen andern, stimme», weil
die Stimme» durch de» ganzen Staat gezählt werden
Ein Blick auf die öffentliche» Angelegenheiten un
sercißtpublik. zur gegenwärtigen Zeit, und ein Rück
blick auf dieselben vor 3 Jahren wird auch dem min
der Einsichtsvollen den Unterschied zwischen damals
und jetzt bemerkbar machen, und wer wird nicht ein
sehen wodurch dieser Unterschied herbeigeführt wurde ?
Wenn Gouvernör Johnston, als einziger Whig-Be
amter im EtaatS'Departcinettt, in den ersten 3 Jah
ren feiner Administration, soviel zur Verbesserung der
StaatSfinanzen thun konnte, wird er nicht »och mehr
thu» könne», wen» er für eine» zweitr» Termin er
wählt wird Erinnert euch daran.
Die getreue und sparsame Veiwaltung unserer öf
fentlichen Werke wird zur Verminderung der Schuld
beitragen, aber wie können wir eine solche Verwal
tung bekommen? Niemand wird beweisen können,
daß dieselben während den letzten drei Jahren ehrlich
und sparsam verwaltet wurden—im Gegentheile wird
stlbst von einigen Blättern der Opposition zugegeben,
daß die Beschuldigungen, welche die WhigS gegen die
gegenwärtige Board der Canal CommissionerS vor
brachten, nur zu gut gegründet sind. Um diesem Ue
bel abzuhelfen, müssen wir den Whig-Candidaten für
Canal Commissioner erwählen, den ehrlichen John
S t r oh in, von Lancaster Caunty, einen einfachen,
arbeitenden Bauer, in welchem noch die alte Ehrlich
keit seiner deutschen Voreltern wohnt, dem wir keine
andere Vorzüge beilegen wollen, als daß erchrtich
ist und hinlängliche Ersahrung hat. um fähig für
das wichtige Amt zu fein, was ihn nach unserer Mei
nung weit erhebt über seinen politischen Gegner
Seth Clovcr, einem hcimgcmachten General,
der wenlg oder gar keine Kenntniß von dem Zustan
de unserer öffentlichen Werke haben kann, da seine
Reift nach der Rcadinger Convention die weiteste war
die er jemals gemacht hat. Im Fall seiner Ewäh
luiig wird er nur cin willenloses Werkzeug seiner bei
de» Lokofoko-College» sei».
Wer hat die StaaSfchnld gemacht?
Die Behauptung der LokofokoS - ' daß dieStaatö
fchiild unter Ritner'S Administration um eine bedeu
tende Summe vermehrt worden fei," ist von den
WhigS so gründlich widerlegt worden, daß die armen
Schlucker nun nicht wissen, wie sie sich wieder heraus
lügen sollen; aber einige davon spielen »och Immer
die alte Leier, wahrscheinlich in der Meinung, daß
ihre Leser keine Whig-Zeitunge» lesen und folglich
die Wahrheit nicht entdecken können, Sie geben die
Summe welche Ritiier der Schuld beigefügt haben
soll, verschieden an, von 5 bis 17 Millionen! was
eigentlich schon Beweis genug ist. daß ihre Behaup
tung ans der Lust gegriffen wurde,
AIS einen kleinen Trost in ihrer Noth haben sie nun
entdeckt, woher Ritner das Geld nahm, um die Kosten
der Regierung zu bezahlen Sonderbar daß sie das
nicht schon längst wußten, Gouv, Ritner mußte na
türticheld Geld haben, um den Ban der öffentlichen
Werke fortzusetzen, uud da derStaatötax unter feiner
Administration aufgehoben wurde, so mußte er eS aus
andern Quelle» ziehen Die Whigs haben dies nie
geleugnet.» werde» eö nie leugnen, aber ebensowenig
werden sie die Beschuldigung, daß er die Staatsschuld
vermehrt hat. AIS wahr anerkennen, weil eö einmal
eine Unwahrheit ist. Daß Gonvernör Ritner etwas
über 3 Millionen Thaler Bonus sür Bank Freibriefe
erhielt und beinahe 3 Millionen, PeniifylvnicnS An
theil von den Uebeischiisz Einnahmen der Vereinigten
Staaten, hat seine Richtigkeit,
Col. William Bigler wird nächsten SamS
tag hier seine Erscheinung machen und bei der Gele
genheit eine Rede halten
tvhig Delegaten Convention.
Committeen die Delegaten - Wahlen zu
halten»
Die folgendenPerfonen sind hiermit angestellt durch
die stehende Committec. um dic Delegatcn-Wahlen in
ihren respektive» Distrikten zu halten, nämlich:
Albany.—Samuel Kistler, Georg Reagan,
Abraham Long.
Elsaß. —Ehristian Hoffmeisttr, Jacob Hart
man, John X. Miller.
Amity —Jeremiah Van Read, Zohn W.
RhoadS, Lewis L. Custer.
Antalaunee.—Heinrich Rapp, Z. W. Alt
hauS, Samuel U. Halenbach.
Bern.—Benjamin Parvin, laeob AhrenS»
Georg Zacharias.
Ober Bern.—Andreas Schnabel, John F.
Rhode, William «imm.
Bethel.—Abraham Groh, Zohn Klahr, Mi.-
chael Boyer.
Brecknock.— Jacob Stesse, David Bixler,
Peter Hertz.
Caernarvon.—David Morgan, Dav. Smith
Heinrich Rittenhaus.
Center.—Georg F. Addams, Eyrus Davis,
Heinrich Webber.
Colebrookdale.—Aron Covely, Heiniich S.
Gabel, Gehret B. Bechtel.
Cuinru.—Joseph Hemig, John V. R- EvanS
Daniel Pocum.
Distrikt. —David Johnston, Samuel Landis
Georg Conrad.
Douglaß.—Carl Baily, PeterMoser, Isaak
Keely.
Earl.—Peter S. Hill. William Kelchner,
John D. Dierolf.
Ereter.—Bartholomäus Barto, Amos R.
Dieter, Zohn M. F. Bishop.
Grünwitsch. —Daniel B. Grim, Adam Old,
Zohn Groningen
Hercsord. —Zoseph Butterweck,Nicolaus Fi»
scher, Zohn B. Vechtel.
Hamburg.—Wm. E. Schollenberger, Zoseph
Schomo, William R. Wilson.
Ober Heidelberg.—P. E. Weiser, I. H. Ck
kert, Zohn Hide.
llnterHeidelberg.—Salomen Siegsried, Zac.
Keith, Jsaac Hain.
Nord Heidelberg,—Peter Klopp, jr., Jacob
Eckert, John S. Strom.
Kutztaun. —Z. S. Grim, Daniel Gräff, D.
R. Levan.
Langschwamm.—William Trerler, Horatio
Hertzog, Jacob Dauberr.
Maratawny.—Jonas Hoch, Carl Christ
man, John Kemp.
Alkaidencriek.—Thomas Penrose, Carl Lee,
John Gauker.
Marion.—David S Matthew, William H.
Seibert, Samuel Lindemuth, jr.
Oley.—Georg Whituer, JameS N. Hunter,
Venneville Glase.
Penn. —E. B. Filbert, Dr. Georg W. Ditz
ler, Lewis Fair.
Peik. —Daniel Cleaver, Zacob Gabel, Dan.
F. Bertolet.
Richmond. —James O'Boil, C. Schneeber«
ger, Nathan Kemp.
Pcrry —Zohn H. Mohr, Earl Mohr, Zohn
Weideman.
Robeson.—Zamcs A. Richards, David Hug
heS, Zohn Morris.
Rockland—Geo. W. Reed, Zohn Roth,
Heinrich Heist.
Ruscombmanor.—Michael Machemer, Ru
dolph Preist, Jacob For.
Reading.—N E. Ward.—Adam Reitmeyer
William M. Baird, Jacob Marschall.
N. W. Warb.—Levi Maltzberger, William
A. Sands, William Frey.
S. O. Ward.—Richards M'Michael, W.
Gräff, Ezechiel Jones.
S. W. Ward.—John Maltzberger, John
Hepler, Benjamin M. Hoag.
Spruß Ward.—James W. HolmeS, Peter
Jones, William B. Ginith.
Tulpehocken.—William D. Miller, S. K.
Treichler, Dr. Jacob Trion.
Union.—Ezechiel Beard, Daniel P. Knabb,
John Bland.
Washington.—Reuden D. Thomas, Joseph
Weller, Daniel S. Schultz.
Windsor.—Zohn Weidman»H> B. Grissith.
Womelsdorf.—Zohn Stephen, John E.
Schwalm, Georg H. Miller.
Mühlenberg.—William H. C lymer, Zohn
Zacharias, jr.
Spring. —Elisha Beard, Georg Ruth, Dr.
William Palm.
die in dieser Liste ernannt sind und
unfähig sein mögen den Delegaten-Wahle» bcizuwoh
nen, sind ersucht Stellvertreter anzustellen, von ihren
Whig-Freunden und Nachbarn.
Bericht der Grand Jury.
An die Achtbaren, den Presidenten u. Gehülss-
Richter der Court der Vierteljährlichen Sit»
zungen des Friedens, für Berks Caunty.
Die Grand-Jury, untersuchend für dieCaun»
ty, bittet um Erlaubniß achtungsvoll vorzustel»
len: Daß sie in Gehorsam ju dem Befehle der
Court daS Caunty Gefängniß, unter Verwal
tung von Hrn. Mahlon Bartolet, Verwalter,
und Robert Walker» Gehülfe, besuchte. Daß
sie eine gründliche Untersuchung desselben vor
nahm —sorgfältig die Zellen revidirte, die von
Gefangenen bewohnt werden —die Gefangenen
persönlich fragte in Betreff der Kost, Arbeit,
Behandlung und ihre Lage im Allgemeinen und
erhielten in allen Fällen Antworten von un
zweideutiger Zufriedenheit und Genügsamkeit.
Das Gebäude selbst ist ein Muster der Bequem»
lichkeit und Behagligkeit, für die bestimmten
Zwecke, Zene unserer Mitmenschen, die daslln»
glück hatten durch das Begehen von Verbrechen
dessen Bewohner zu werden,sind unfehlbar wohl
versorgt unter der gütigen und vorsichtigen Ver
waltung des gegenwärtigen fähigen Verwal
ters und feine? getreuen Gehülfen.
Die Zury machte ebenfalls den gewöhnlichen
halbjährlichen Besuch im Caunty Armenhaus»,
unter Aussicht deS Hrn. Daniel Sohl, als Auf»
seher, die HoSpital-Departemente stehen unter
der unmittelbaren Aufsicht des Hrn. Ehristian
Bäumner. Zn beiden, im Gefängniß und Ar
menhaus«, ganz unerwartet für die respektive,,
Aufseher, ankommend, hatten wir die beste Ge
legenheit die Dinge zu sehen, wie sie zu gewöhn
lichen Zeiten bestehen. Die Untersuchung war,
wie im Gefängnisse, gründlich und genau, jeden
bewohnten Theil der verschiedenen Gebäude in
sich begreifend-die Lebensmittel und Kleider der
Einwohner und die Arbeit welche von denen ver,
langt wird, die fähig sind zu arbeiten-und das
Resultat befähigt uns in jedem Falle herzliches
Zeugniß zu geben von der guten Verwaltung
der Anstalt. Die Gebäude sind gross bequem
und gut gelüstet, ausgenommen daS Erdgeschoß
deS männlichen Hospitals, daS in dieser Hin
sicht verbessert oder ganz verlassen werden sollte
—und daS Ganze in der Vollkommensten Rein
lichkeit gehalten. Die Lage ist angenehm und
gesund—das Wasser vom reinsten —die Verwal
tung gut und thätig—die Bewohner sind im
Allgemeinen gesund, vergnügt und glücklich.—
Mit der angerathenen Verbesserung wird die
Anstalt, als ein Ganzes, günstig zu vergleichen
sein mit den Besten in unserm weitausgedehn
ten Lande. Lewis Vositzer.
Verhandlungen der Stadrrathe
Sclckt Council Zimmer, August 8, 1851
Der Rath versammelte sich —anwesend die
Herren Hunter» Nagel, Printz u. Ritter, Prsi.
Das Protokoll von letzter Versammlung wur
de gelesen und auf Antrag angenommen.
Ein Beschluß kam ein vom Common Coun
cil das Ziehen der Anweisungen an den Schatz
meister betreffend, sür Bezahlung von Beam
ten-Gehalten tc., und ging verloren: Ja's die
Herren Nagel und Printz. Neins, die Herren
Hunter und Ritter.
Ebensalls einer, wodurch die Straßen-Com
mittee angewiesen wird die Poplar Allee» von
der Liberty Allee bis zur Washingtonstraße, eb
nen und gräveln zu lassen. Wurde beigestimt.
Ebenfalls einer, Vorschläge fordernd für das
Ausgraben und Ebnen der Nord 3ten Straße,
vo» der ersten Hockly Lane bis zum Centerturn
peik. Verloren : Ja's die Herren Hunter und
Ritter. Neins, die Herren Nagel und Printz.
Ein Anspruch wurde vorgelegt durch A. L.
Her.nerschotz, Efg.» für Strafe und Kosten im
Prozesse der City Reading. gegen Olds, wurde
verworfen.
Rechnungen wurden vorgelegt und zu bezah
len beordert» nämlich: —John Madera für Ar
beit und Backsteine KlB 25» von Heinr. Printz,
für Bauholz, Nägel ic. 87 78, von Daniel B.
Lewis, für Arbeit, Sand ,c., H 8 50. (Diese
einzelnen Ausgaben wurden durch die Commit
tee vom Feuer-Departement genehmigt, an ver
schiedenen Spritzenhäusern.) Die Rechnung v.
Nikolaus Rapp wurde der Straßen Commit
tee übergeben.
Einem Beschlusse vom Common Council,wel
cher einkam, wurde beigestimmt, wodurch die
Committee übers Feuer-Departement angewie
sen wird, die verschiedenen Feuerplugs und Kä
sten der Stadt sog! ich repariren zu lassen, und
eiserne Deckel anzuschaffen wo sie nothig sind.
Auf Antrag vertagt.
Z. Law. S. S. C.
Common Council Zimmer, August 3 I3SI,
Der Rath kam zu einer besondern Versamm
lung zusammen—anwesend die Herren Fricter,
Henry, Hunter, Miller, Moyer, Newkirk,Peich
und Hoff, President.
Das Protokoll von letzter Versammlung wur
de gelesen und genehmigt.
Ein Vorschlag die Helltauner Strasse zu ma
chen, wurde gelesen und auf Antrag zurückgelegt
Rechnungen wurden vorgelegt, gelesen und zu
bezahlen beordert, nämlich : Rechnung von N.
Rapp für Grobschmied-Arbeit Hein
rich Printz, Repraturen und Materialien am
Friendship Spritzenhause» K 7 78; John R.
Klein, für Backsteine bezahlt K 9 W; JohnMa
dera, für Backsteine und Pflastern K 9 25; D.
B. Lewis, für Fahren (nach Abzug von Hl NO)
K 8 50.
Der folgende Beschluß wurde angeboten und
auf Antrag aufgeschoben:
Beschlossen, daß die Church Allee, von der
Walnutstraße bis zur ersten Hockly Lane, ver
bessert werde wie folgt:—geebnet und gegrävelt
von der Walnut- bis zur Elmstraße, und das
übrige blos geebnet.
Auf Antrag von Hrn. Henry
Beschlossen, daß die Feuer-Committee ange
wiesen werde die Feuerplugs repariren zu lassen
:c., wie oben gesagt. Vertagt.
Z. Tyson, Schreiber.
Neu-Hork, 12. August. Wieder ein
Mor d. —Gestern Nachmittag halb 2Uhr wur
de in dem Boardinghaufe Nr. 4 Cliffstreet ein
schrecklicher Mord verübt. In einem Hinter
zimmer des obern Stockwerkes wohnte Zohn
Sullivan mit seiner Frau und feiner Nichte
Mary Moran. Sullivan, welcher betrunken
war, bekam mit seiner Frau Streit, und beide
fingen zu raufen an und Sullivan zerschlug Ge
schirr, Teller lc. Aus den Lärmen kam ein
Kostgänger deS Hauses NamenS Edw. Smith,
welcher unterhalb wohnte, die Treppe herauf,
und wollte Sullivan bereden ruhig zu sein. Letz
terer schimpfte aber Smith und packte ihn an.
Dieser jedoch, ein kräftiger Mann, warf Sulli
van zu Boden und hielt ihn fest. Sullivan rief
seine Frau und seine Nichte zu Hülse, welche
ihn auch auS den Händen Smiths befreiten.
Kaum war er frei, als er schnell an einen Wand
fasten ging, ein Messer ergriff und dieses Smith
in den linken Schambug stieß. Der Verwun
dete lief sogleich die Trepve hinunter, rief „ich
bin gestochen« und als er in daS Parlor im un
tern Stockwerk kam, stürzte er zu Boden und
in 20 Minuten war er todt. Die Nachricht
war schnell zum StationShaufe der 2ten Ward
gelangt; Polizeicapitän Leonard kam auf den
Platz und fand Smith in seinem Blute schwim
mend. Dr. Henry von Beekmanstreet kam ei
nige Minuten vor dem Verscheiden des Verwun
deten. Bevor er todt war» arrtirten die Offi
cerS Sullivan, Cleine und Donnelly den Mör-
der, seine Frau und Nicht« und brachten sie
nach dem Stationshause, wo sie in abgesonder
te Zellen eingesperrt wurden. Nach andern Be«
richten soll Eulüvan'S Weib ihrem Manne,
während er am Boden lag, das Messer gegeben
haben, mit dem erden tödtlichen Stich voll«
brachte. Trotz dem sorgfältigsten Nachsuchen
konnten die OfficerS dieses Messer nicht finden,
sondern nur einen mit Blut beschmutzten Lum
pen, mit welchem das Messer dem Anschein
nach abgewischt worden war. Nach der Ar«,
tirung durchsuchte die Polizei die Gefangenen
und fand in einem Rocksacke der Frau ein gros»
ses Taschenmesser, an welchem Blutspuren wa
ren, was auf die Vermuthung führt, daß dieses
das Messer sei, mit dem der Mord verübt wur
de, und daß die Frau, in der Meinung, sie wür
de nicht durchsucht, dasselbe in ihrem Sacke ver
stecken wollte. Der Verstorbene war 50 Jah
re alt» ein Schiffszimmermann und allgemein
ein ordentlicher, friedlicher Mann bekannt.
Sullivan wurde schon öfter wegen Mißhand
lung seiner Frau arretirt. Er hält ein Junk
shop in Nr. 111 Johnstr. und steht seit langer
Zeit im Verdacht gestohlene Sachen zu kaufen.
Den !2. - Giftmor d.—Vor ungefähr l j
Jahren kam ein Franzose, Namens Otto Trün
zig zu Neu-Pork an und wurde kurze Zeit dar»
auf mit einem deutschen Frauenzimmer Na
mens Margaretha Lorenz bekannt, mit welcher
er als Mann und Frau lebte, obwohl er in
Frankreich eine Frau zurückgelassen halte. Er
wohnte in dem Haufe Nro. 234 in der dritten
Avenue, und erzeugte mit ihr ein Kind. Von
da aus zogen sie nach Nro. 20V Avenue A, u.
5 Wochen daraus kam Grunzigs Frau aus
Frankreich» und um die Beischläferin den Blik
ken seiner Frau zu entziehen, brachte er Erstere
nach Nro. 40 Elmstreet, und blieb bei feiner
Frau in seiner Wohnung. Vor ungefähr drei
Wochen nahmen sie eine Wohnung in dem Hin
tergebäude von Nro. 11)5 Eldndgestreet, wo
Margaretha Lorenz sie zu besuchen ansing.
Als Frau Grunzig das Verhältniß entdeckte,
wurde sie sehr ungehalten darüber, und es trat t
zwischen ihr ihrem Manne und der Lorenz eine i
tödtliche Feindschaft ein. Mehrere Leute, wel
che in demselben Hause wohnten, hörten die
Margareth Lorenz sagen» daß sie der Frau eine <
Dosis beibringen wolle, welche sie in 3 Tagen
so austreiben würde, daß sie nicht mehr gehen
könne.
Seit letztem Freitage war Frau Grunzig un»
wohl, hatte Erbrechen und alle Zeichen einer
Vergiftung an sich. Dr. Landsmann wurde
gerufen» und erklärte, er glaube, daß seine Pa»
tientin vergiftet worden sei. Obwohl dieser
?lrzt sowie der noch dazu gerufene Dr. Lc Grand
alle möglichen Mittel anwendeten, starb die
Frau vorgestern halb 3 Uhr unter den größten
Schmerzen. Nach dem Tode schwoll der Kör
per ungeheuer auf, ging in Fäulniß über und
man glaubte die Ueberzeugung zu haben, daß
sie von ihrem Manne oder seiner Beischläferin
Gift empfangen habe. Die Polizei der zehnten
Ward machte dem Coroner die Anzeige und
Depuly Coroner begab sich nach Grun,
z'gs Wohnung und sah, daß dieser Todesfall
eine genaue Untersuchung nothwendig mache,
und ließ Grunzig arretiren. Sodann besuchte
er auch die Margaret!) Lorenz, welche keine be
sondere auffallende Bewegung zeigte» und dem
Coroner sagte, Grunzig habe ihr vor der Geburt
des Kindes die Heirath versprochen, und sie seit
der Ankunft feiner Frau öfters besucht. Die
Verstorbene war eine sehr hübsche, ungefähr 30
jährige Frau, und bisher immer ganz gesund
gewesen.
Vorgestern Nachmittags kamen die OssicerS
Patterson und Nevin von Milwaukie zurück,
wo sie mit Bewilligung der Erekutivbehörde
des Staates Wisconsin, welche auf eine Requi
sition des Gouvernör Hunter ertheilt worden
war, vier Deutsche, Namens Karl Schellberg,
Engelbert Schellberg, Sator und Michael Fi
scher arretirt halten, welche sie nach Neu-Pork
brachten. Dieselben sind beschuldigt, einem
Emigranten, Namens Schneider, H5OOO werth
Eigenthum gestohlen zu haben. Schellberg und
Sator segelten mit demselben Schiffe von Ha»
vre nachNeu-Vork, aus welchem sich die gestoh
lenen Sachen Schneiders befanden. Letzterer
konnte nicht mitreisen, weil er kurz vor der Ab
fahrt bedeutend krank wurde. AIS Schellberg
und Sator nach Neu-Pork kamen, begab sich
Ersterer nach dem Customhause, gab sich für
Schneider aus, legte den gewöhnlichen Eid ab
und erhielt die Waaren. Einen Theil hiervon
verkauften sie hier, den größten Theil nahmen
sie aber nach Milwaukie. Als Schneider hier
ankam, entdeckte er, daß sein Eigenthum gestoh
len war, und durch die eifrigste Nachforschung
der Polizei gelang es, den Dieben auf die Spur
zu kommen. Die vier Arrestanten wurden vor
Richter Lothrop geführt, welcher sie zur Vor
nahme der Criminal-Untersuchung im Arreste
behalten ließ.
Ein I4jähriger Knabe, wohnhaft im Hause
Nr. 107 Hesterstreet,wollte sich vorgestern durch
tinen Pistolenschuß sein Leben nehmen. Er war
Mittags von seiner Arbeit gekommen, ging in
sein Zimmer und drückte die Pistole gegen seine
Brust los. Auf den Knall eilten mehrere Per
sonen in daS Zimmer und fanden ihn hier be
sinnungslos am Boden liegen. DaS Blut
strömte auS einer Wunde an der Seite. Man
holte sogleich ärztliche Hülfe herbei, aber feine
Genesung ist sehr zweifelhaft. Dem.
St. Louis. Traurige Folgen
der Ausschweisun g.—Scharpleß wohn
te mit seiner Familie zu Dubugue und hatte
sich seit zwei Jahren dem Trünke ergeben. Die
Folge davon war, daß das Familienleben ein
sehr unglückliches wurde und feine Frau am
Ende sich entschloß, mir den Kindern ihren Ehe
mann zu verlassen. Sie nahm deßhalb Passage
auf dem Dampschiff Robert Fulton hierher nach
St. Louis, stürzte aber bei den untern Strom
schnellen über Bord, als sie einen Eimer voll
Wasser auS dem Flusse ziehen wollte. Ihre 2
kleinen Kinder blieben in den Händen deSßootS»
beamten, fanden aber hier glücklicherweise ein
Unterkommen.
Scharpleß folgte feinem Weibe auf dem
Dämpfer Minefoia» welcher hier kurz nach dem
Robert Fulton eintraf. Kaum anS Ufer gestie-