Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, July 22, 1851, Image 2

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    Hof kamen, vor ihnen emporstiegen. Er
bat den redseligen Mann, welcher sich nicht
leicht aus seinem Lieblingsthema heraus
bringen ließ, wohl hundertmal mit gefal
teten Händen, doch so lange mit der Gei
stererzahlung aufzuhören, bis sie an dem
Kirchhofe vorüber wären.
sSchluß folqt.)
Neading, de,, 22. Juli 18SI.
Whig-Ernennungen.
Für Gouvernör:
Wm. K« lolNtstott, von Armstrong.
Für (sa»al tommifftoner:
Jobn Stroh»», von Lancaster
Für Xichter der Supreme Fourt -
Richard Conlter, von Westmoreland
Joshua W, ComlN, von Montour,
George Chambers, von Franklin,
William M. Mcredith, von Philadelphia
William Jessnp, von Suöquchanna,
Demokratische Wbiq-
Cannty Versammlung.
Die demokratischen Whigs von Berks Caun
ty und alle Freunde der gegenwärtigen Natio
nal- und Staats-Administrationen, sind ersucht
einer allgemeinen Fauntv - Versammlung
beizuwohnen, welche gehalten werden wird
Am Montag, den Ilten August,
um 1 Uhr Nachmittags, im Eourthause in der
?tadt Reading, in der Absicht, Anstalten zur
Vorbereitung auf die nächste allgemeine Wahl
zu treffen.
Vnabb, TVilliam peacock,
Ilohn Remp, Tiokn Heppler,
»Lzekiel Seard, Tlosepl, Äendall,
L. Steve»«, Samuel Addama,
TVm Trerler, Sal Leinbach,
Hoch, Georg TVKitner,
Juli 15. 185!. Stehende Committee.
Brief auö Deutschland an Hin, Carl
Dchlcrnbcrg, liegt in dieser Druckerei zum Ab
holen bereit.
Eine Sonnenfinsterniß. —Am Montage,
den 28sten Juli, ist eine sichtbare Sonnenfinsteriiiß.
die man während ihrer ganzen Dauer sehen kann,—
Die Verfinsterung der Sonne, durch den Mond, wird
am Montag Morgen 21 Minuten nach 7 Uhr, an
fangen und IK Minuten nach 8 Uhr den höchsten
Grad erreichen Die Finsternis; wird nur I Stunde
und 4L Minuten daliern und um 7 Minuten nach 9
Uhr vorbei sein. Da die sichtbaren Sonnenfinster
nisse nicht alle Jahr vorkommen, so wird eö der Mü-
I>e werth sein, dieses Begegnen der Himmelskörper
liusmcrksam zu beobachten
Die Ernte ist in dieser Gegend fast vorbei; eini
ge Bauern haben noch etwaö Hafer abzumachen, waS
in diesen Tagen geschehen wird. Das Wetter war der
Ernte so günstig wie man eS wünschen konnte, doch an
einigen Tagen sehr heiß
Kroße Flnth an der Jnniata. —Nachrich-
ten von HarriSburg melden, daß der Juniatafluß, in
Folge starker Regengüsse, am Donnerstage stark an
geschwollen war und man befürchtete, daß er großen
Schade» verursacht hatte. Die Eisenbahn-Brücke bei
Petersburg, in Huntiugdon Cannty, war weggerissen
und der Lauf der Karren gehemmt, viele andere
Brücken sind entweder beschädigt oder fort An man
chen Stellen bildeten der Fluß und Canal einen ein
zigen Strom und man befürchtet, daß der Letztere
für die JahrSzeit unbrauchbar sein wird.
Die August-Wahlen. —Während dem her
annahenden Monat August werden StaatS-Wahlen
gehalten wie folgt!—ln Kentucky, Indiana, Alaba
ma, Arkansas, Missouri, Illinois und lowa am 4lcii,
und in Nord Carolina und Ttnnessee am 7ten August
Kentucky hat einen Gouvernör. Lieutenant-Gouvcr
nör. Gesetzgeber und 10 Congreßmänner zu erwäh
len; Indiana wählt enbenfallö lo Congreßmänner,
Die Wahl in Alabama ist für Gouvcrnör. Gesetzge
ber und 7 Congreßmänner, In Arkansas ist nur ein
vongreßman zu wählen, Missouri, Illinois und I
vwa haben ihre Congreß-Dclegationen bereits er
wählt ; dieses Jahr wählen sie nur Lokal-Beamten
Nord Carolina wird 9 Congreßmänner wählen In
Tenncsscc ist die Wahl für Gouvernör. Gesetzgeber u,
11 Congreßmänner.
Eine Kirche verbrannt.—Die Trinity Kir
che in Neu Orleans, welche den deutschen Katholiken
gehörte und in Folge rineS ZwisteS zwischen dem Bi
schof und dem Pfarrer derselben, vor Kurzem durch
den Scheriff mit Arrest belegt war, brannte am I2ten
Juli ab Daö Feuer entstand vermuthlich durch
Brandstiftung, Verlust etwa K 25.000,
DaS Msengeschäft.-Die PittöburgerGazet
te sagt, daß viele Eisenschmclzen längs dem Allegheuy
jetzt ausgeblasen sind, und die welche noch angetrie
ben werden, sind in einem gedrückten Zustande, Die
Preise des PigmetallS find durchaus zu niedrig, um
die Eigenthümer vor wirklichen Verlusten zu sichern.
Der Tarif von 1546 wirkt vortrefflich
Mormonen Ansinn. —Der Mormonen-Bi
schof Gladden. von Ohio, sagt daß er kürzlich Offen
barungen gehabt hätte, worin ihm die Pflicht ange
kündigt wurde, eine Allianz mit der Königin Viktoria
zu forniiren. Ferner sagt er. daß ihn die Offenba
rung über alle andern Propheten gestellt hätte.—
Die» veranlaßt Orson Hyde, von lowa, die falschen
Angaben de« Bischofs bloßzustellen, indem Hyde sagt.
seine Kammer kürzlich in der Nacht plötzlich er
leuchtet und ihm ein Manuscrlptbuch vorgelegt wur-
de, das ihn warnte vor falschen Lehrern, selnwollcn
den Propheten und Wölfen in Schaasskleidern
DiSnnioniften Bewegungen.— Der Char-
Icston Merkur enthält die Verhandlungen verschiede
ner Festlichkeiten, die am 4 Jnll stattfanden Alle
athmen den Geist der Trennung und sind voll Trink
sprüche gegen die Constitution and die Union Von
einem Fenster der Merkur-Office war an demselben
Tage eine große weiße Fahne entfaltet, mit einem
einzelnen Sterne und einer großen Rasselschlauge, Hil
ter einem Palnietto-Baume, just bereit zum Kampfe
Ein Theil des MililärS marschirte vor der Office aus,
presentirtc das Gewehr und gab neun HurrahS für
die neue Flagge von Süd Carolina, Was sagen die
Union-Demokraten von Peiinsylvanie» zu solchen
Nachrichten von dem mcist-demokratischen Staate in
der Union?
Verheerendes Stadt Williams
port, Lycoming Caunty, wurde am Dienstage durch
eine Feuerdbrunst heimgesucht, die Eigenthum zum
Werthe von etwa H2Z.VVO in Asche legte
Mtiblicher Muth. —Miß Merrill, von Se
xington. Kentucky, ein etwa Islährlgcö Mädchen,
hcirathete kürzlich einen Mann Namens Harper Er
verließ sie bald nachher und alö ste auSsand, daß er
sie verläumdct hatte, schoß sleihn am 7. Juli anf off
ner Straße Die Kugel streifte seine Schulter, ohne
ihn gefährlich zu beschädigen AIS ste verhaftet war.
sprach ste ihr Bedauern auö, daß sie ihn nicht todtge
schössen hatte,
Frauenrechte nnd Aranenhosen.
In der Welt gibt eö immer etwas neues und eS ist
gewöhnlich daß die Drucker 4hre Meinung darüber
aussprechen. Vorige Woche besuchte Frau Maria L
Buckleh unsere Stadt und hielt bei der Gelegenheit,
am Donnerstag Abend, in der OddsellowS Halle ei
ne Vorlesung, über die oft und vielbesprochenen Rech
te der Frauen und den neueu Anzug—die Hosen und
kurzen Röcke der Frauen,
Die Vorleserin erschien in dem neuen Kostüme und
erregte als die Erste in der sogenannten "Uloomsr
äress." viel Aufsehen unter den Zuhörern, die meist
dem männlichen Geschlechte angehörten, Sie wußte
mit vieler Beredsamkeit die Uebel hervorzuheben, de
nen ihr Geschlecht —nach ihrer Meinung—unterwor
fen ist, durch das stärkere Geschlecht, gewöhnlich die
Henen der Schöpfung genannt, Sie suchte dann
zu beweisen, daß ihr Geschlecht fähig nnd bestimmt sei.
dem männlichen Geschlechte gleichgestellt zu werden
Sie will eine förmliche Reform einführen; die Da
mcn sollen stimmen, eleklionlren, nach Aeintern sagen
und Aemter bedienen, vom Constabel bis hinauf zum
Senator, oder wohl gar Gouvernör oder President
werden. Dies wäre in der That ein Fortschritt mit
Sicbenmeilcnstiefeln, der daö ganze MannSvolk weit
im Hintergründe lassen würde. Aber nee, do kann
'nmol nlx daraus werrc! Wir behaupten das unö
von Adams Zeiten her gesicherte Recht, Wir haben
nichts gegen die neue Mode der Damen ciiizuwcnden
—eS ist im Interesse der Stohrhalter, Protest dage
gen einzubringen, weil ste, wie Frau B sagt, die vie
len Unterröcke uunöthig macht, und wenn sie einge
führt wird, werden sie wohl manche Uard weniger
Stoff verkaufen können. Mögen die Schönen sich so
kleiden wie sie eS bequem und schön finden —in Un
terröcke. Hosen oder sonst etwaS—auch mögen ste im
häuslichen Departement regieren, als Representan
tcn der Küche oder Gouvernöre über ihre BäbieS
Wenn Frauen und Möbchen den Aemtern nachja
gen oder in die Gesetzgebung gehen, wo wird man da
noch Menschen finden, die man "Hausfrauen" nen
nen kann? Wenn wir auch nicht beweisen können, l
daß Eva AdamS Hausfrau war. so liegt eS blos dar
an, weil wir nicht wissen ob Adam ein HanS hatte —
aber wir könne» in der Bibel lesen, baß Sarah Abra
hams Hausfrau war. und daraus geht deutlich her
vor. daß eS auch Hausfrauen geben muß.
Welche Aufnahme Frau Buckleh'S Vorlesung bei
den anwesende» Damen fand, wissen wir nicht, aber
den Herren schien sie mehr Spaß als Verdruß zu ma
che» Viele davon, die bereits unterm Pantoffel ste
hen, mochten sich getroffen suhlen, aber die meisten
gingen mit dem Entschlüsse fort, nichts von ihren al
ten Rechten auszugeben.
Ein schwarzer Wolf im SchaafSpelze.
—Vor etwa drei Wochen wurde hier ein vorgeblicher
Prediger der Methodisten-Kirche, von dunkler Farbe, i
arretirt, auf hie Beschuldigung, in Philadelphia eine!
Partie Juwelen gestohlen zu haben. Man fand da
mals eine bedeutende Anzahl Ringe bei ihm »nd in
feinem Koffer eine Pistole und einen Dolch —sonder-
bare Werkzeuge für einen reisenden Prediger, —Er
wurde auf einen Writ von corpus vor Rich
ter Gordon gebracht und nach dem Verhör gegen 200
Thaler Bürgschaft für sein Erscheinen vor der Court
in Philadelphia, entlassen. Er sagte, daß die Be
schuldigung deS Diebstals nur ein Kniff sei, um sich
seiner Person, als eines flüchtigen Sklaven, zu sichern
und nach Virginien zurückzubringen Er war mit
Attesten versehen, woraus hervorging, daß er nicht
allein Methodisten-Prediger sondern auch Großmei-!
ster deS Ordens der sonderbaren Brüder war, Samu
el Mlirray. ein hier wohnender Neger, leistete die er
forderliche Bürgschaft und da es am folgenden Tage
Sonntag war, so erbanete der verfolgte Prediger fei
ne farbige» Brüder und Schwestern mit frommen
Vorträgen und reiste am Montage ab
Vorletzte Woche verfolgte Ihm Constabel Kühn mit
einem sogenannten Kail pio c» nach West Ehester, wo
er Ihn auch erwischte, aber in Folge eiueS Fehlers in
diesem Aktenstücke, gelang eS Ihm mit Hülse einiger
Abolltionisten und Advokaten zu entkommen und sei
ne Reise nach Neu Uork forlzuselzen Dort machte
er als Kaufmann feine Erscheinung in einen, Juwe
lenstohre an der Maidenlane, wo er große Einkäufe
machen wollte und für den Zweck eine Menge Juwe
len aussuchte, die er später abhole» und bezahlen woll
te. Alö er fort war, vermißte der Kaufmann mehre
kostbare Artikel, Ringe, Brnstnadeln. Ketten ic,. dic
sich, wle man glaubte, In die Taschen des ehrwürdigen
Schurken verirrt hatten. Er wurde gleich verfolgt,
verhaftet und man fand bei ihm die vermißten Art!«
tet und lindere von derselben Sorte Er wurde spä
ter nach Philadelphia gebracht, wo er «un in den
stillen Mauern von Mohamensing sein Verhör erwar-
tet Dieser vorgebliche Prediger Ist ohne Zweifel ein
großer Schurke, der schon längst deu Händen der Ge
rechtigkeit versallen war. und nun endlich seinen ver
dienten Lohn bekommen wird
Das Comprvmiß-Gesetz
Wie es scheint wollen unsere politischen Geg
ner daS Compromiß-Gesetz von der letzten Sit
zung des Congresses als eine Brücke gebrauchen,
worüber Eolonel Bigler in den Gouvernbrstuhl
spaziren soll. Hr. Bigler wird allgemein der
Union-Eandidat genannt und seit seiner Ernen
nung durch die hiesige Convention enthält fast
jede ihrer Zeitungen die wir öffnen Artikel über
diesen Gegenstand. Wer dieselben liest und
glaubt, kann beinahe meinen, daß die Union un
fehlbar kaputgehen würde, wenn nicht noch Lo
kosokos in der Welt wären; aber das Ding hat
einen andern Haken.
Unglücklicherweise besitzt Eol. Bigler durch
aus keine Vorzüge, die ihn über seinen Mitbe
werber erheben, und gleichzeitig wissen sie nichts
was dem Rufe des jetzigen GouvernörS schaden
könnte —sie sind daher, wie man wohl zu sagen
pflegt, in einer schlimmen Lage und da muß das
als Nothanker dienen,damit
das Lokosoko-Schiff nicht in den Strudel ge
rät!), sonst könnte es wohl noch vor m October
im Salzflusse ankommen. Sie nennen Eol.
Bigler den «Union Candidaten," ob er diesen
Titel verdient, dafür haben sie keine andere Be
weise als seine eigene Versicherung, denn er hat
nie etwas gethan woraus seine Anhänglichkeit
an die Union hervorgeht es würde vielleicht
nicht schwer sein, aus seinen Handlungen das
Gegentheil zu beweisen. —Aber weil Gouvernör
Zohnston die Bill, welche die Klausel aus dem
Menschendiebstahl Gesetze von 1847, ausstreicht
welche das Einsperren entlaufener Sklaven in
die Gefängnisse Pennsylvaniens verbot, bis jetzt
noch nicht unterschrieben hat, so erheben sie ein
großes Geschrei von Compromiß und der Union.
Nur Geduld, die Sache ist nicht so gesährlich
für Gouvernör Zohnston, wie Bigler's Freun
de glauben mögen.
Das flüchtige Skaven Gesetz, (gewöhnlich
das Compromiß-Gesetz genannt,) welches in der
letzten Sitzung des Kongresses pässirte, gibt den
Sklavenhaltern zwar das Recht, ihre entlaufe
nen Neger in irgend einem Staate der Union
einzusaugen, wo sie dieselben finden mögen, a
ber eS verpflichtet dic Bürger der freien Staa
ten nicht, ihnen dieselben sangen zu helfen. Als
Bürger der Ver. Staaten müssen wir uns den
Verordnungen des Kongresses unterwerfen,denn
dies dient hauptsächlich zur Erhaltung der Uni
on.—Wenn wir aber den Sklavenhaltern erlau
ben, ihre Zagd aus unser Gebiet auszudehnen,
weil eS der Congreß verordnet hat, so glauben
wir doch nicht, daß die Bürger Pennsylvaniens
dadurch verpflichtet sind, als Zäger zu dienen
oder die eingefangenen Sklaven zu verwahren.
Ob die Herren Demokraten mit diesem Vor
geben bei den Freunden deS Gouvernörs großen
Einfluß gewinnen, wird die Zukunft lehren —
doch glauben wir, daß die Whigs wenig davon
zu fürchten haben. Wenn sie sagen, Gouvernör
Zohnston sei ein Abolitionist, weil er dic gedach
te Bill nicht unterschrieb, so können wir dassel
be von Eol. Bigler sagen, weil er in 1847 sür
das Gesetz stimmte, welches nun durch diese Bill
vernichtet werden soll. Die Zahl der wirklichen
Abolitionisten ist in Pennsylvanien wohl nicht
zahlreich aber die Mehrheit der Bürger ist ge
gen Sklaverei, und wohl nur Wenige würden
sich willig finden lassen, den Skavenhaltern be
hülflich zu sein, wenn sich ihre Wollköpse nach
Pennsylvanien verlaufen, dieselben wieder ein
zufangen, wovon wir schon einige Beweise ha
ben, und weiter bedarf es nichts. Es frägt sich
daher, ob Gouvernör Zohnston viel an Popula
rität hätte gewinnen können, wenn er dic Bill
gleich unterschrieben hätte.
Freche und offene Beraubung des öf
fentlichen Schates. —Der Harrisburg Oai-
I)? sagt:—Unsere Frage in Betreff
der Canal Eommissioners, ist bis jetztdurchkei
nen ihrer politischen Freunde beantworet wor
den. Seitdem wir die Nachfrage publizirten
haben wir zusätzliche Informationen erhalten
von zuverlässiger Quelle, und wir beschuldigen
die tzanal Eommissioners nun mit Mißachtung
ihrer Pflichten, als geschworene öffentliche Be
amten, durch Verwilliguiig von Frei-Tik
kets, über die Philadelphia und Columbia-
Eisenbahn, an Delegaten nach den Lokosoko-Eon
ventionen zu Reading und Harrisburg.
Dies stellt eine neue Manier zur Beraubung
des Staats bloß. Lokosoko Eanal Commissio
nernS haben abermals den E'd gebrochen, den
sie geschworen hatten, das öffentliche Interesse
zu beschützen, und haben ihre Unterschriften ge
geben zur Beraubung des Schatzes. Will das
Volk unserer Republik diese Verdorbenheit un
serer Gegner noch länger dulden?
Strokm und die "Seutc" vom
Amte. —Die Oppositions-Blätter fürchten es
sehr, daß John Strohin als Eanal Comiiiissio
ner erwählt wird. Sie wissen gut genug, daß
er zu ehrlich ist, um sich sür ihre Zwecke gebrau
chen zu lassen und daß er bald der großen Ver
dorbenheit ein Ende machen wird, die in so aus
gedehntem Maße aus unsern öffentlichen Wer
ken herrschen. Es ist das Znteresse des Volkes,
diese Lecke oder Ausflüsse des Schatzes verstop
fen zu lassen, und der sicherste Weg dies zu be
wirken, ist, John Strohm aus eine solche Stel
le zu setzen von woaus er die Pläne jener Plü
nderer der öffentlichen Kasse entdecken und verei
teln kann. Wird das Volk diesen Weg einschla
gen ? Oder ist es noch nicht zufrieden mit den
ungeheuren Summen, die ihm bereits gestohlen
worden sind?
'Nichtige Seweife von großartiger
Verdoibenkeit an den öffentlichen IPer
b'en.—Dcr Harrisburg American sagt:
Gouvernör Porter sagte in einer seiner Bot
schaften, in 1843, daß der "Anstellung unpas
sender Unter-Beamlen, unterstützt und aufge
halten durch den Einfluß officieller Freunde,
billigerweife wenigstens zwanzig Millionen
Thaler zugeschrieben werden könnten, von der
gegenwärtigen Schuld."
AIS diese Angabe geinacht wurde, war die
öffentliche Schuld über fünf und dreißig
Millionen Llialer —unter Lokosoko-Admini
strat'vnen gemacht! Dies liefert eine Wahrheit
zum Nachdenken für Taxbezahler, nämlich die,
daß bis zu 184.? mehr als die Hälfte
der öffentlichen Schuld durch die Anstellung
unpassender U»tcr-Seamten entstand!—
Oder in deutlicheren Worten» daß die Privat-
Spekulationen längs den öffentlichen Werken
größer waren wie die wirklichen Kosten der Ver
besserungen. Ist es zu bewundern, daß so vie
le Menschen Aemter an den öffentlichen Wer
ken suchten und noch suchen ? Wo solche Ge
legenheit zum Plündern dargeboten wurde und
noch dargeboten wird, ist es da wohl auffallend,
daß unsere Staatsschuld nun über vierzig Mil
lionen beträgt ? Ist es bei alle dem auffallend,
daß sie langsam, sehr langsam abnahm, als die
ganze Starts-Regierung in den Händen der
politischen Freunde dieser Räuber war? Seit
dem Gouvernör Zohnston hereingekommen ist,
werden diese Canal- und Eisenbahn-Beamten
genauer bewacht —man sucht die Lecke in der
Schatzkammer verstopft zu hallen, und diese
Wachsamkeit—diese Verhütung der Räuberei
en—ist eine der Ursachen, die es ihm möglich
machten, eine große Summe von der öffentlichen
Scbuld abzubezahlen. Wird das Volk »un ei
nen Mann aus dem Amte treiben, der soviel ge
than hat zur Beförderung von dessen Interes
sen? Wird es jener Partei, welche die unge
heure Schuld von vierzig Million Thalern
gemacht hak, wieder die volle Gewalt über die
Angelegenheiten des Staats geben?
Dies ist, wie oben gesagt, eine Thatsache zum
Nachdenken für Tarbezahler. Das Geständniß
von den großen Räubereien an unsern öffentli
chen Werken, ist von einem Lokofoko-Gouvernor
und kann daher von seinen politischen Freun
den, den jetzigen Freunden von Col. Bigler,
nicht geläugnet werden. Dieselben Leute, wel
che Gouvernör Porter erwählten, wollen nun
Col, Bigler zum Gouvernör machen, und Nie
mand wird zweifeln, daß seiner Erwählung das
selbe Resultat folgen würde.
Lancaster, 15. Zuli. Schwerer Gewit
terst u r in.—Am vorigen Mittwoch Abend
sammelte sich eine Masse schwerer Gewitterwol
ken am nordwestlichen Horizont, welche sich uns
alliiiälig näherte, während die aus derselben
hervorschlängelnden Blitze den Himmel erleuch
teten und der laut rollende Donner Erde und
Luft erschütterte. Um ungefähr ein Viertel vor
It> Uhr ergoß sich der Sturm in seiner vollen
Wuth über unsere Gegend. Der Regen siel in
Strömen herab, begleitet von einem starken
Wind und fast ununterbrochenem Wetterleuch
ten und Donner. Es regnete für ungefähr eine
Stunde fortwährend, so daß das Wasser in
Strömen durch unsere Straßen schoß.
ES war dieses der schwerste Gewiltersturm,
den wir diesen Sommer in hiesiger Gegend er
lebt haben, und es steht zu befürchten, daß der
durch denselben verursachte Schaden in einigen
Theilen unseres Caunties groß sein wird. Wir
haben von zwei Scheuern grhört, welche durch
Blitzschläge entzündet wurden und mit ihrem
Inhalt von Heu und Frucht uiederbrannten;
nämlich die Scheuer aus dem Platze deS verstor
benen Jacob Kurtz, nahe an der Readinger
Straße, ungefähr 8 Meilen von Lancaster, be
wohnt von Hrn. Zohn Zwally ; und die Scheu
er des Hrn. Henry Steiner, ohnweit Hinkels
taun. In beiden Fällen müssen die Verluste
bedeutend fein, indem die Scheuern nebst dem
ganzen Ertrag der diesjährigen Heuerndte wahr
scheinlich auch schon den geößten Theil der
Fruchtcrndte enthielten.
In der Nähe von Hempfield fuhr der Blitz
in das backsteinerne Wohnhaus auf dem Platze
des Hrn. Martin Mayer, bewohnt von Herrn
Rutt, und verursachte bedeutenden Schaden am
obern Theile des Schornsteins und an dem
Schieferdache. Wir haben nicht vernommen,
daß irgend eine Person im Hause beschädigt
wurde.
Auch KreiderS an der MariettaTurn
peikstraße ssrüher Jacob Gambersj wurde vom
Blitz getroffen. Derßlitzstrahl trafdenSchorn
stein, fuhr dann im Innern des Hauses hinab,
zerriß die Fußböden und verursachte bedeuten
den Schaden. Einige Personen, welche im 2.
Stockwerk deS Hauses beschäftigt waren, wur
den von der elektrischen Materie betäubt, aber
so viel wir vernommen haben, wurde Niemand
sehr ernstlich verletzt. Volksfr.
St. Louis. 23. Juni. Stur in.—Ein hef
tiger Sturm suchte am Donnerstag Abend un
sere Nachbarschaft heim, welcher in einiger Ent
fernung von der Stadl viel Schaden angerich
tet haben soll. Hier in der tzstadt war der
Windstoß von wenig Regen gefolgt, aber die
Beamten deS Dämpfers Fleetwood, welcher zu
derselben Zeit den Fluß herauskam, berichten,
daß in einiger Entfernung heftige Regengüsse
Begleiter deS Sturmes gewesen wären; das
Boot wurde durch den Sturm gegen das Ufer
geschleudert. Der Dämpfer Saeramento, der
an der oberen. Landung lag, wurde von seinen
Ketten losgerissen und gegen den Dämpfer High
land Mary geworfen, dessen Brüstungen, und
Räderkasten an einer Seite zertrümmerte, was
einen Schaden von K2OU für dieses Boot ver
ursachte. Der Dämpfer New-England, wel
cher so eben von Keokuk angekommen, wurde
ebenfalls nach dem Zllinoisuser hinübergetrie
ben, später aber, nachdem der Sturm sich ge
legt, wieder zurückgebracht. Anz. d. W.
Sterblichkeit der Stab t.—Der
GesmidheitSrath hat die Veröffentlichung der
Berichte über die, in den verschiedene» Kirch
höfen der Stadt vor.qekommenc» Beerdigun
gen verordnet. Vorgestern waren vie Be
richte noch nicht vollständig und wu können
nur die Zahl der anf 9 Kirchhöfen Beerdig
ten angebe». Drei oder vier Kirchhöfe, wel
ehe auögelasscn sind, hatten wahrscheinlich ke>
ne Berichte zu geben.
Die Totalsiiinme der vorgestern Begrabe
nen ist 46, worunter 27 an der Cholera Ge
storbene. Mit Ausnahme von 2 oder 3 Fäl
len, waren alle im Stadlkirchhofe Beerdigten
Fremde; drei von ihnen waren am Mittwoch
Nacht vom Grand Türk genommen. Auch
von denen, in andern Bcgräbnißpläyen Be
statteten, waren die größere Zahl Fremde, ib,
Dämpfer zesnnke n.—Der Pawnee
bringt die Nachricht, daß der Dämpfer Coiin«
teß, wäh, ,„p „ bemüht war dem Maqnolia
auszuweichen, beider Insel 66 aiifeinen Fels»
block gelaufen und gesunken ist. Das verun
glückte Boot war 1847 in touisville durch
Capt. Throop gebaut «nd licf zwischen Mem
phis und dem A> kansaeflnsse. Er war zu
N4VW versichert. Jb.
Krankheit in Ath e n 6.—ln AlhenS
einem sonst sehr gesunden Orte in Illinois,
hat kürzlich die Cholera, oder wie das Illi
nois Journal behauptet, das Schisssfieber
große Verheerungen auge> ichtet. E,n höchst
sonderbarer Umstand scheint dieKrantheil her
vorgerufen zu habe». Hr. S.ltzcnstcin, ein
Kaufmann, erhielt eine lang erwartete Kiste
mit Waaren von Europa. Beim Ocffnen der
selben waren fünf Personen gegenwärtig,
welche alle erkrankten u. starben. Die Krank
heit breitete sich sodann schnell weiter ans.
Iu einer Familie allein sind 6 Personen ge
storben. Ein panischer Schrecken ergriff die
Einwohner, von denen über die Hälfte den
Ort verließ. Viele geachtete Bürger verlö
re» ibr Lebe» uur mir einer Ausnahme traf
der Tod uur Erwachsene. Hr. I H. She
pard starb, nachdem er in Athens leicht er
krankt war, bei seinem Schwiegervater, der 3
Meilen von jenem Orte entfernt wohnt. Die
ser Ilmstand soll eine» fürchterliche« Schrek
ken hervorgerufen haben und es heißt, dass
Madame Shepard genöthigt war, ihren Gar
ten mit eigenen Händen zn beerdigen. Herr
I K. Knrr, welcher oie Leiche eines Freundes
kni-j vor dessen Beerdigung gesehen, fiel, kaum
in seiner eigenen Wohnung angekommen, nie
der »nd starb i» wenigen Minuten. Ej»
Theil der Bürger hat mit seltener Aufopfer
ung Tag und Nacht der Kraukeil gewartet u.
gepsleat. Ihuei, gebührt der luuigstt Dank
aller Bewohner jenes Ortes. ib.
Baltimore, 9. Juli. Mikroskopische
llnte r haltunge n.—Alsvorgestern Abend
ein Hr. I. Henderson durch das Microscope ei
nes an der Nord- und Balrimorestr. ausstehen
den Mannes bückte, stellte ein Leichksiniger ei
ne Entdeckungsreise in seine Taschen an, und
holte mit Erfolg K7O bis K8l) daraus. AIS
Hr. H. kurz nach Beendigung der mikroskopi
schen Unterhaltung einen „Mint Zulap" trin
ken und dafür bezahlen wollte, entdeckte er den
ihm widerfahrenen Diebstahl.
Vor wenigen Tagen setzte die Madame Lay
field, in Annstr., Fells-Point, wohnhaft, eine
Rattenfalle, ohne ihrem Gemahl davon Mit
theilung zu machen. Unglücklicher Weise setzte
dieser Abends, als er nach Hause kam, sich ge
rade auf die Falle, so daß seine GeschlechtSthei
le davon ergriffen und so schwer verletzt wurden
daß gänzliche Amputation derselben nothwendig
wurde; Hr. L. liegt mit weniger Hoffnung aus
Wiederherstellung darnieder. D. Cor.
Sechs Siour angeklagt, Andreas Schwartz
ermordet zu haben» wurden mit gefesselten Hän
den, auf einem Wagen sitzend, von 25 Drago
nern eskortirt, nach Fort Snelling in Minesota
transportirt. Beim Abfahren stimmten sie ih
ren Todtengesang an, Zwei Tage nachher er
schien plötzlich der eine Indianer in St. Paul
und erzählte, sie hätten in der Voraussetzung,
daß sie bei ihrer Ankunft in Benton von dein
aufgeregten Volke gehängt würdea, einen Flucht
versuch gemacht. Fünf wären durch die Ku
geln der nachsetzenden Dragoner gefallen und
nur er allein sei übrig geblieben.
Aus La Villette bei Paris ist kürzlich ein Me«
chanikergehülse aufseinein eigenen Dampfwa
gen auö der Normandie angekommen. Der
Wagen geht auf den gewöhnlichen Straßen,
ist sehr einfach konstruirt, verbrennt wenig Breii
stoff und legt ZN Kilometer per Stunde zurück.
Zn einem der Büffets des Glaspalastes in
London kann man jetzt sehen, wie aus Wasser
dampf vermittelst Dampfes Eis gemacht wird.
Der Apparat (von einem Hrn. Masters erfun
den) bereitet innerhalb einer Viertelstunde an
hundert Quart Gefrornes der verschiedensten
Sorten, und verbreitet nebenbei noch eine ange
nehme Kühle. Das Verfahren ist verhältniß
mäßig sehr wohlfeil auch im Kleinen anzuwen
den ; Apparate zum Gebrauche für Haushal
tungen sind ausgestellt.
Baltimore, 5. Zuli. Zn Amherst Caunty,
Va., fand zwischen einer Parthie junger Män
ner von Lynchburg und einer andern von Loving
ton ein Rencontre statt, der sehr üble Folgen
hatte. Ein junger Mann von Lynchburg ging
mir einer jungen Dame durch. Sie wurden in
Lovington eingeholt u. in dem darauf enstande
nen Streit wurde der Bruder des Mädchens u.
ein Hr. Hill sogleich getödtet, und ein anderer
Bruder des Mädchens tödtlich verwundet.
Die „deutsche Gesellschaft" in St. LouiS hat
folgende Bekanntmachung erlassen: „An unS
erging der Auftrag von der Nafhviller und Cha
tanooga-Eisenbahn Companie in Tennessee für
dieselben 1999 Arbeiter zu engagiren. Der
Verdienst ist sje nach der Arbeits von 19 Cts.
bis H 1,25 pr. Tag, Bord. H 1,59 pr.Woche; Zah
lung sicher. Reisegelegenheit durchVermittlung
der deutschen Gesellschaft pr. DampfboolConsig«
nee alle 8 Tage, Passage bis Nafhville G 3,00 per
Person. Der Agent erwartet jedoch eine tele
graphische Nachricht, nach welcher die Eisenbahn«
Eompanie dieselbe bezahlen wird."
Zn Neu-Meriko herrscht große Ausregung
darüber, daß die Sclavenhalter in dieses freie
Gebiet die Sclaverei verpflanzen wollen. Aller
orts werden Versammlungen gehalten, sich dem
Verfahren der Sklavenhalter zu widersetzen u.
es ist nicht unwahrscheinlich, daß man den Hrn.
bei ihrer Ankunft Gewalt entgegenstellt.
Zn Pazewell Caunty, Virg., ist man im Be
griff, eine französische eoiimiumstlschc Colonie
unter dem Namen : „Les egaliters" zu gründen.
Der Winchester Dirginian berichtet, daß diesel
be im ersten Jahre aus 3999 Familien bestehen
werde.
Die Aussichten für die Baumwollen Erndte
im Süden sind sehr günstig. Man erwartete
eine Erndte von wenigstens 3,999,999 Ballen
und eine daraus entspringende Erniedrigung der
Preise.
Pittsburg, 8. Zuli. Ein anderer F a»
brikaufruh r.—Mit Bedauern haben wir