Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, June 24, 1851, Image 2

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    fahren, ob die Milch einen solchen Was
serzusatz enthalte, bringt man einen
pfen derselben auf den Daumennagel;
bleibt der Tropfen hoch stehen, so ist die
Milch rein, zerfließt der Tropfen, so ist
die Milch mit Wasser versetzt. Diese
Probe zu verhindern, vermischt man oft
die Milch mit dünnem Stärkekleister oder
einer Abkochung von Hafergrütze und der
gleichen, doch auch diese Fälschung läßt sich
leicht erkennen, da einige Tropfen Jod
auflösung die so verfälschte Milch blau
färben ; Jod besitzt die eigenthümliche Ei
genschaft, wenn es auf Mehl und mehl-
Haltige Stoffe gebracht wird, eine blaue
Farbe hervorzubringen.
Neading, den 24. Juni IBSI.
L. Is our kuttiorissil
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öudseriptions, nm! rnakinx? (üolleetions tor tl,e
Rkviizcii'rnn, nt liis ostioes in k'lnlllilel
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ofour nutkoriseä Klents to recoive
I. s.t liis ossico, L(I rwr/' IZnII-
Wohlfeiles Postgeld.
Äm nächsten Isten Juli wird das schon mehr
mals erwähnte neue Postgesetz in Wirkung tre
ten und alle Unterschreibe? des «Liberalen Beo
bachters," die denselben an irgend ein Postamt
in Berks Caunty geschickt bekommen, werden
von jenem Tage an kein Postgeld mehr bezah
len brauchen. Die welche außerhalb dem Caun
ry und nicht über 5V Meilen von?ieadina woh
nen, brauchen nur LV Cents Postgeld für das
ganze Zahr zu bezahlen.
DieS ist eine bedeutende Ersparniß für die Le
ser und sollte als eine natürliche Folge noch vie
le bewegen ihre Namen als Unterschreibe? für
den "Beobachter" eintragen zu lassen.
Da daS neue Postgesetz den Postmeistern im
6auntv durchaus keine Derg»itung erlaubt für
daS Austheilen der Zeitungen, die an ihre resp.
Postämter geschickt werden, so erbieten wir uns,
jedem Postmeister, der einen Pack von 8 oder
mehr Zeitungen erhält» Eine unentgeldlich zu
schicken, aIS eine kleine Entschädigung für seine
Mühe. Zeder Postmeister, der noch keinen Pack
tt>n wenigstens S Beobachter erhält, sollte sich
daher bemühen bis zum Isten ?uli einen solchen
aufzumachen. Wer wird der Erste sein?
Der kleine Wilde.—Die kleine Geschichte un
ter diesem Titel, welche seit den letzte» II Woche» die
eiste Seite vom Beobachter füllte und, wie wir ver
nehmen. vielen Beifall fand, endigt in der heutigen
Nummer, Etwa 6 Exemplare von jeder Nummer sind
noch vorräthlg und um den gewöhnlichen Preis zu
haben, wenn ste bald abgenommen werden.
Aür Ärzte—besonders Deutsche. —Wir
erhielten vorige Woche die K ersten Nummern einer
deutschen Monatsschrift, unter dem Titel - "Norda
nierikanischer Monatsbericht für Natur- und Heilkun
de," welche Im Verlag von Fr. W Christen:, in Phi
ladelphia, erscheint, und ermangeln nicht die hiesige»
Ärzte darauf aufmerksam zu machen, daß wir Bestel
lungen darauf annehmen und besorgen. Da diese
Schrift hier noch gar nicht verbreitet ist und ohne
Zweifel viel Nützliches für daö medizinische Fach ent
hält. so ist billig zn erwarten, daß ste Abnehmer fin
den wird. Preis K 4 für 12 Nummern.
Die Whig versam
nielt flch heute in Lancaster. «in Candldaten für sol
che StaatS-Aemter zn ernennen, die bei nächsterWahl
zu besetzen sind. Nächste Woche werden wirdieNainen
derselben anzeigen und gleichzeitig die Fahne entfal
ten. untei welche sich die WhigS von Pennsylvaiilen
tu dem herannahenden Kampfe stellen werden.
Feier des »ten Inli.—Die WhigS von Ne
«ding hielten gestern Abend in King'S Hotel eiucVe»
fammlnng. um Anstalten für die Feier deS 4. Juli zu
treffen Da nuser Blatt zur Zeit wo die Versamm
lung stattfand bereits abgedruckt war. so können wir
nicht sagen, waö bei derselben ausgemacht wurde,wer
den eS aber nächste Woche melden.
Die hiesigen Lokosorov haben bei ihrer Versamm
lung, am Mittwoch Abend, beschlossen, daö Unab
hänglgkcilöscst in Goodhart's Garten zu feiern
Eine kostbare amerikanische Fahne. —
Die früheren Mitglieder der VVusliinAtoii
haben eine schöne Zahne anfertige» lassen, welche am
4. Juli Cap. Huuter'ö Compagnie feierlich überreicht
werden wird
Direktor der Ver. Staaten Münze. —
DaS Gerücht, welches schon vor einigen Woche» kund
wurde, daß Dr G N Eckert, von hier, als Direktor
der Ver Staaten Münze, in Philadelphia, angestellt
worden sei, hat sich endlich bestätigt und die Anstel
lung ist bereit» officiell berichtet. Dr Eckert ist hier
nnd im ganzen Caunty so allgemein bekannt und be
liebt, daß eö »»nöthig ist zu sagen, daß seine Anstel
lung sür ei» so wichtiges Amt allgemeine Befriedi
gung gewährt AIS rechtlicher Mann von viel prak
tischer Erfahrung, besitzt er alle Eigenschaften die zur
Verwaltung seines Amtes erforderlich sind, und wir
zweifeln nicht, daß er die Pflichten desselben getreu u
redlich erfüllen ivird.
I Die Vrnte.— Dle Heuernte war während der
vorigen Woche In dieser Gegend in vollem Gange und
wurde von dem schönsten Wetter begünstigt. Der
Ertrag Ist reichlich und wird gut heimgebracht. Wenn
daö Wetter so günstig bleibt,wird die Fruchtcriite bald
folgen, die ebenfalls reichliche» Ertrag verspricht,
DaS Concert der Derworth - Familie,
am Dienstag Abend, war ziemlich zahlreich besucht u,
die Leistungen der Künstler gaben volle Befriedigung,
Wohl keiner der Zuhörer verließ das Concert ohne den
Wunsch, daß diese ausgezeichnete musikalische Familie
unsere Stadt bald wieder besuchen möchte
Tödtliehcs Unglück. —Hr Jonathan Külz,
von Kulztaun. der auf der Bauerei des Hrn David
KeinP. in Maxalawnh Taunschip. mit Heumacheii
beschäftigt war, stürzte gestern vor acht Tagen von
einem beladene« Heuwagen und wurde so sehr beschä
digt, daß er ftst augenblicklich todt war.
Die Locusts können stechen. —Seit letzter
Woche haben wir genügende Beweise erhalten, daß
die weiblichen Locusts mit dem Stachel womit sie die
Rinde dm dünnen Baumzwcige anbohren, um ihre
Eier lstruün zu legen, auch Menschen verwunden, und
daß ihr Stich gefährlich, wohl gar tödllich ist, wenn
nicht gleich ärztliche' Hülfe angewendet wird,
Dr, F Löwen berichtete uns. daß er bereits zwei
sWlie von LoeustSstichen unter Behandlung hatte, —
Gin kleiner Knabe war von einem Loeust in'S Ge»
stcht gestochen, waö sehr schmerzte, weßhalb sein Va
ter gleich ärztliche Mittel anwandte, wodurch der
Knabe gleich geheilt wurde. Eine Frau iu der »ten
Straße wurde von einem Locust in die linke Wange
gestochen, alv sie gegen Abend durch den Garten ging.
Die Wunde schmerzte, die Wange schwoll während
der Nacht stark aus und als Dr, L, am andern Mor
gen dazu kam, war daö eine Auge ganz und daö an
dere beinahe zugeschwollen. Die Kranke war an al
len Gliedern steif und ihr Körper mit kaltem Schweiße
bedeckt. Auf der Wange waren 5 oder V Stiche sicht
bar, Die Kranke befand sich in einer wirklich gefähr
lichen Lage und mußte eine Woche lang daö Bett hü
ten, doch ist sie. nachdem die Backe geöffnet und das
Gift herausgezogen wurde, wieder ganz Wohl,
Ein Mann im Lande wurde von einem Locust auf
die linke Hand gestochen, die auch gleich gefährlich
aufschwoll Ob weitere üble Folgen daraus entstan
den sind, haben wir nicht erfahren,
ES ist demnach handgreiflich bewiesen, daß die Lo
custs stechen können und daß ihr Stich gefährlich ist.
wer daher daö Unglück hat durch ihren Stich verwun
det zu werden, versäume nicht sofort »ach einem Arz
te zu gehen, Sie stechen nicht, um sich zu rächen,
wie Bienen, Wespen oder Hornisse, sondern, wie eö
scheint, nur dann wenn sie zufällig auf etwaö treffen.
Das Gift daß sie mit ihrem Stachel einimpfen lödtet
die jungen Zweige der Bäume, daher ist eö kein Wun
der wenn Menschen krank davon werden
Furchtbare Fueröbrnnst! San Aran
eisko liegt in Asche!! —Hänscr
sind abgebrannt!!!
Daö Dampfschiff Creöcent City, welches am Mitt
woch Abend von Chagreö, in Neu Uork ankam. brachte
Nachrichten von einer schrecklichen Feueröbrnnst. wo
von die Stadt San Franeidko, am Abend deö Zleii
Mai heimgesucht und fast ganz in Asche gelegt wurde,
DaS Feuer entstand um Ii Uhr Abends, in einem
Anstrcicherschop an der Westseite von PortSmouth
Squär, der bald iu lichten Flammen stand, und da
derselbe meist von hölzernen, leicht entzündbaren Ge
bäuden umgebcii war, so hatten sich die Flammen
diese» bereits mitgetheilt, bevor die Löschapparate auf
dem Platze ankamen
DaS Feuer verbreitete sich mit unglaublich furcht
barer Schnelligkeit, nach verschiedenen Richtungen,
durch mehrere Quadrate, und als der Tag anbrach la
gen ganze Straßen in Asche und daö Feuer theilte
sich auch »och den Schiffen im Hafen mit. wovon ei
nige durch die Flamme» verzehit wurde» Die Feu
erleute Ware» zwar bemüht daö Feuer zu lösche», aber
ihre Löfchanstalteii waren so gering und unzuläng
lich. daß ihre Anstrengungen wenig oder gar keine
Wirkung hatten. Mehrere der größten Hotelö. daö
Zollhaus und andere öffentliche Gebäude liege» in
Asche, Die ganze Zahl der abgebrannten Häuser, die
beim Abgange dieser Nachricht Wohl noch nicht genau
zu bestimmen war. wird zu ISVO angegeben und der
Verlust wird aus 12 bis IS Millionen Thaler ange
schlagen. wovon nur wenig versichert war,
ES würde zuviel Raum erfordern hier die Einzel-
Helten dieser schrecklichen Feueröbrnnst zu liefern, die
in den englischen Zeitungen mehre Spalten füllen —
ebenso würde eö unmöglich sein die Scene deö Elends
iu beschreiben, wovon nur Augenzeugen einen richti
gen Begriff haben können. Nur durch das Aufspren
gen einiger ansehnlicher Gebäude gelang eödaS Fort
schreiten des verheerenden Elements zu hemmen
Tausende haben durch diese Feucröbruust ihr Ob
dach und viele davon Alles verloren waö sie hatten,
DaS Elend war groß und man traf Anstalten, den
Leidenden alle mögliche Hülfe zu leisten. Ob Men
schen bei dem Feuer u»ikamen, wird nicht bestimmt
angegeben, doch ist zu befürchten, daß bei der dichten
Bevölkerung der Stadt nicht Alle mit dein Leben da
von kamen. Dies war die größte Feuerdbrunst wo
von man In Sa» FranciSko nnd wohl in ganz Ame
rika, jemals gehört hat DaS letzte große Feuer In
San Francisco war am 4, Mai 1860,
Die Nachrichten aus den Minen lauten noch iin
iner günstig ; täglich werden neue Entdeckungen ge
macht und die Aussichten der Goldgräber sind vielver
sprechend. Man hat eine Maschine zum Zerschlagen
des QnarzeS in Anwendung gebracht, mit dem besten
Erfolg; der Gewinn der dabei beschäftigten Männer
beträgt täglich P2O bis HSV für Jeden,
(Siue Nälie-Mascbine.-E.ne wu».
Derbare kleine Maschine, welche die Kraft oder
Geschicklichkeit von etwa 40 Schneider» in sich
begreift, ist kürzlich von Isaac M> Singer, ei
nem pfiffigen Pänkie, von Neu Pork. erfunden
worden. Dieselbe wurde vorige Woche einige
Tage in Baird'S Holel zur Schau ausgestellt,
und die welche Gelegenheit hatten sie in Opera,
rion zu sehen, geben zu, daß es die beste derarti
ge Maschine ist, die sie jemals gesehen haben.
lSie nähet Stoffe von jeder Art, viel genauer
und regelmäßiger, wie sie mit der Hand genäh
et werden können und verrichtet soviel Arbeit in
einem Tage wie 30 bis 40 Schneider oder Nä'
herinnen in derselben Zeit. Die Maschine ko
stet G 125. Wir zweifeln ob sie hier viel Käu
fer finden wird.
Nothwendigkeit der Beschntznng.
I» einem Briese vom Achtb Heinrich Clay datirt
Aschland, den LS. Aprll, 1851, worin er den Empfang
eines Geschenks von einer Schneidwerkzeug-Fabrik,
auö Äxten und Hanbeilen bestehend, anerkennt, be
spricht er den Unterschied zwischen den Ler Staaten
und England. In Betreff der Beschützung deö einhei
mische» Fleißes, wie folgt:
"Ich bin sehr dankbar von Ihnen zu erfah
ren, daß dieser Zweig von amerikanischem Fa
brikwesen mit so gutem Erfolg betrieben wird,
daß er der Beschützung nicht bedarf.
"D>es ist glücklicherweise mit vielen andern
Zweigen der Fall und wenn der Tarif in einem
ruhigen, gemäßigten und nationellen Geiste auf
genommen werden könnte, so zweifle ich nicht,
daß eine billige zu Stande ge
bucht werden könnte, sür die wenigen Gegen
stände des heimathlichen Fleißes, welche diesel
be jetzt bedürfen, ohne irgend ein Interesse zu
beeinträchtigen.
"England übt durch seinen großen Vorrang,
in den Künsten der Civilisation und von der
Thatsache, daß wir davon abstammen, und von
dem großen ausgedehnten Handelsverkehr mit
demselben, einen großen» fast zu großen Einfluß
auf unsere Berathungen, durch sein Beispiel.—
Daher werden seine Lehren von Freihandel eben
so häufig importirt, als seine Handels-?lrt>kel,
und sind bei denen welche sie angenommen ha
ben, in solchem Grade herrschend, daß ich denke
sie werden es nöthig finden dieselben zu ändern
und zu beschränken. Die Stellung Englands
ist weit verschieden von der der Ver. Staaten,
in Betreff des Gewerbssieiffes. Die Vollkom
menheit wozu dort die Fabriken gebracht wor
den sind durch große Kunst, hinlängliches Ca
pital, wohlfeile Arbeit und lange Erfahrung,
macht den Schutz unnölhig. Sie können ruhig
irgend eine Milbewerbung aushalten, im Zn-
und Auslande. Es ist anders mit dem engli
schen Ackerbau; es wird von ausgezeichneten
englischen Staats-Männern angenommen, daß
er Schutz bedarf gegen ausländische Mitbewer
bung, und in England ist jetzt ein Kampf im
Gange über diese Frage, zwischen den Bewoh
ner» der Städte und denen des Landes. Unsere
Stellung in den Ver. Staaten ist gerade das
Gegentheil. Hier bedarf der Ackerbau nicht deS
Schutzes, aber einige Zweige unseres Fabrikwe
sens bedürfen desselben, für einen beschränkten
Zeitraum, in räsonabeln und mäßigem Grade.
Mit solcher Aufmunterung werden sie in kurzer
Zeit eine Dauer und Vollkommenheit erreichen,
wodurch sie fähig sei» werden es mit denen von
irgend einem andern Lande auszuhallen; und
in der Zwischenzeit sollten wir alle Uebertreibun
gen in Handels- und Geld-Angelegenheiten ver
meiden, die, wie nur zuviel Ursache ist zu fürch
ten» entstehen können durch zu häusige und aus
gedehnte Zmportalionen von ausländischen Fa
brikaten."
LLitt weiblicher Schwindler. —Kürzlich
kam eine Dame, die alles Ansehen von Reich
thum und Respektabilität hatte, in Stewart's
modigen trocknewaaren Stohr, am Broadway,
Neu Pork, kaufte einen Schawl, der H4OO ko
stete, und legte zur Bezahlung eine Hl»00Nore
auf die Bank von Amerika hin. Der Ladendie
ner. welcher wegen der Aechtheit der Note Ver
dacht hegte, ging herüber nach der Bank und
frug den Cassirer, der sie als ächt erkannte. —
Der Wechsel wurde ihr darauf eingehändigt
sie nahm den gekauften Schawl und war bis an
die Thür gekommen, als sie sich umdrehete und
bemerkte, sie dächte,sie würde warten bis sie sich
mir ihrem Manne berathen hätte. Die
Note wurde ihr zurückgegeben und sie gab den
Schawl nebst dem erhaltenen Wechsel zurück
und verließ den Stohr. Gleich daraus kam sie
zurück und sagte, daß sie beschlossen habe ihn zu
nehmen, legre wieder eine KloooNote hin, er
hielt wieder ihren Wechsel, nahm den Schawl
unter ihren Arm und verschwand. Nachdem
die Dame fort war, entdeckte man, daß sie die
Note verwechselt u. statt der ächten dem Laden
diener eine falsche auf dieselbe Bank angepaßt
hatte. Hr. Stewart hatte auf die Art einen
kostbaren Schawl und ,H6OO gutes Geld verlo
ren. Die Dame war natürlich ganz unbekaut
und ist seitdem spurlos verschwunden.
Die Goldmine» in VNaine.—Die Gardi
ner Times sagt, daß die Geschichte von den Gol
dminen in Maine ein completer Humbug ist.—
Zwei PänkieS haben an den "Minen' ein öf
fentliches Haus errichtet und durch den Verkauf
von Brod, Fleisch und Rum, an die Gräber,
gute Geschäfte gemacht. Die Skowbegan Preß,
welche nahe bei dem Platze gedruckt wird, sagt,
daß Gold in kleinen Theilen gesunden wird, a
ber daß der Lärm davon der durch einige Speku
lanten aufgebracht wurde, in der Wirklichkeit
nicht gegründet ist.
Ainder mord. —Die Lewistaun Gazette be
richtet, daß heute vor zwei Wochen wieder ein
todtes Kind bei jener Stadt in der Zuniara ge
sunden wurde, das scheinbar nur wenige Tage
alt war. DieS wäre demnach der dritte Kin
dermord, der in wenigen Wochen dort vorkam,
doch glaubte man nicht, daß die Verbrechen in
Lewistaun begangen, sondern vermuthete, daß
die Kinder von vobeifahrenden Emigranten-Bö
ten in den Fluß geworfen worden wären, um
sie zu verheimlichen.
tLii! gefährlicher Mißgriff.—Der Nor
ristaun vom letzten Dienstage, sagt:
Hr. Peter Colehower, seit vielen Jahren ein
Einwohner von Montgomery Caunty, mit ei
men großen Kreise von Freunden u. Bekannten
unter uns, jetzt aber wohnhaft in Tredyffrin
Taunschip, Ehester Caunty, machte am letzten
Freitage einen gefährlichen Mißgriff. Wie es
scheint hatten einige Mitglieder seiner Familie
eine Quantität Corrossive Sublimate zuberei
tet, um Bettladen zu reinigen, und nachdem sie
einen Theil von der Mischung gebraucht hatten,
Die siebente Volkszählung
Vollständige Bevölkerung der Vereinigten Staaten in 1850, nebst der darnach gerichteten Ein»
theilung und Zahl der Representanten.
Freie far Zahl der
Staaten. Weiße Be- bige Be- Total Freie. Sklaven. Föder. Rep. Repre- Bruch«
völkerung. völker'g. Bevölkeru'g fentant. zahlen.
Alabama, 42V,515 2,25 g 428,765 342,894 «34,501 6 *72,289
Arkansas, 126,071 587 162,658 46,983 190,848 2 3,444
Californien, 200,000 200,000 200,006 2 12,596
Connecticut, 363,189 7,415 370,604 370,604 3 *89,498
Delaware, 71,282 17,957 89,239 2,289 90,612 0 *90,612
Florida, 47,120 926 48,036 39,341 71,65 V v *71,650
Georgien, 513,083 2,586 515,669 362,966 733,448 7 *77,534
Indiana, 983,634 5,100 988,734 98V,734 10 *51,714
Illinois, 853,059 5,239 858,298 858,298 9 20,980
lowa, 191,830 292 192,122 192,122 2 4,71 S
Kentucky, 770,061 9,667 779,728 221,768 912,748 9 *75,470
Louisiana, 254,271 15,685 269,955 230,807 408,41 V 4 33,632
Maine, 581,920 1,312 583,232 583,232 6 21,020
Massachusetts 985,498 8,773 994,271 984,271 10 *57,251
Maryland, 418,763 73,943 492,706 89,800 546,586 5 *78,076
Mississippi, 291,536 898 292.434 300,419 472,085 5 4,175
Michigan, 393,156 2,547 395,703 392,7U3 4 20,895
Missouri, 592.176 2,667 594.843 89,289 648,416 6 *86.204
Neu Hampshire, 317,354 577 317,831 317,831 3 36,725
Neu «York, 3,042,574 47,448 3,090,022 3,090.022 32 «91.55 g
Neu Jersey, 466,283 22,269 488,552 119 448,023 5 20,113
Nord Carolina, 552,477 27,271 j580.458 288.412 753,505 8 3.889
Ohio, 1,951.101 25.930 1.977,031 1.977,031 21 9,289
Pennsylvanien, 2,258.460 53.201 2.311,681 2,311,681 24 *62,533
Rhode Island, 144.012 3,543 147,555 147,555 1 '53,853
Süd Carolina, 274.775 8,769 283.544 384.925 514,499 5 45.989
Tennessce, 767,319 <>,280 773,599 249.519 923,310 9 *89,992
Teras, 133,131 926 184,057 53,346 166,064 1 «72,362
Vermont, 312,756 710 313,466 213,466 3 32,360
Virginien, 894.149 53,906 948,055 473,026 1,231,870 13 13,744
Wisconsin, 303.600 626 304,226 304,226 3 23,120
19,517,885 409,200 19,927,085 3,173,902
Distrikt Columbia 38,027 9,975 48,000 3,687
Territorien.
Minnesota, 6,192 6,192
Neu Merico, 61,632 61,632
Oregon, 20.000 20.000
Utah, 25,000 25,000 >
j19,663,736 419,173 20,087,909 3,175,589/21,832,621 218
Representanten bewilligt für Bruchzahlen, wie bezeichnet .... 15
Ganze Zahl der Representanten unter der nächsten Eintheilung . . 233
') Diesen Staaten ist ein Nepresentant zu der Eintheilungszahl beigefügt,
112) Mit Einschluß von 710 civilisirten Indianern.
Wiederholung.
Total fteie Bevölkerung. Sklaven. Stepresentative Bevölkerung
Freie Staaten . . . IZ.SZ3.3SS 119 13,533.399
Sklaven Staate» «.Z93.757 3.175.76 Z 8,299,226
Distrikt und Territorien 160.824 3.K87
2V.087.909 3.179.589 21.832.625
Total freie Bevölkerung 20,087.909
Sklaven 3.179,589
23,267,498
Verhältniß der Representation 93,702
wurde die Flasche welche sie enthielt in einen
Schrank gestellt, um in ein oder zwei Tagen
wieder gebraucht zu werden. Ohne etwas von
dieser Sache zu wissen, ging Hr. C. an den
Schrank, schüttete ein Theil der Mischung in
ein Glas und trank davon, bevor er die Natur
deS Getränks entdeckte. In kurzer Zeit wurden
die Wirkungen davon vollends in seinem System
entwickelt und seine Leiden waren sehr schmerz
lich. Am Sonntag Abend war sein Zustand
etwas besser und man halte Hoffnung, daß er
wieder genesen werde.
Lancaster, 17. Zuni. Tödtliche Un
glücksfälle.—Am Freitag vor acht Tagen
wurde ein etwa 18 Monate altes Söhnlein
des Hrn. Georg Rutt, wohnhast in der Mul
berrystraße in dieser «wtadt, so schwer verbrüht,
daß sein Tod in wenigen Tagen daraus erfolgte.
Am 25. vorigen MonatS ertrank ein etwa
zwölf Zahre alter Sohn des Hrn. Lawrence
Hippel in dem Canal bei Marietta, als er fuchs
te seinen Hut auS dem Wasser herauszulangen,
welchen der Wind hineingeblasen hatte. Volksfr.
Brandstiftungen in Columbia.
—D>e Stadt Columbia wird noch immer von
Brandstiftern beunruhigt. Der „Spy" berich
tet, daß sich in der vorletzten Woche drei Feuer
daselbst zutrugen; das dritte wurde eben noch
zeitig entdeckt, um eine wahrscheinlich sehr ernst
hafte Feuersbrunst zu verhindern. In der
Dienstagsnacht um ungefähr 12 Uhr, wurden
die Bürger durch Feuerlärm aufgeschreckt, in
dem man fand, daß eine der Hinterlassenschaft
des verstorbenen Dr. Z. S. Clarkson zugehöri
ge Scheuer, gelegen im südwestlichen Theil der
Stadt, in Brande stand, welche gänzlich einge
äschert wurde. Zn der Mittwochsnacht, um
ungefähr 9 Uhr, wurde ein neulich von Z. H.
Mifflin, Esq. zum Tabaktrocknen errichtetes ge
räumiges Haus, gelegen ungefähr eine halbe
Meile von der Stadt, durch Feuer zerstört.
Am Donnerstag Morgen wurde ein Feuer auf
dem hintern Theile der Lotte des Dr. B. Roh
rer entdeckt, in einem Haufen von Reisigholz
und andern leicht entzündbaren Gegenständen.
Das Feuer war wahrscheinlich in der vorher
gehenden Nacht angelegt worden, und wäre es
nicht zeitig entdeckt worden, würde es sich Ven
nahe stehenden Ställen und andern hölzernen
Gebäuden mitgetheilt haben, in welchem Falle
ein ausgedehnter Brand würde entstanden sein.
Diese Feuer und drei falsche Feuerlärmen»
welche sich im Laufe von 4 Tagen zugetragen
haben, der „Spy") beweisen deutlich,
daß der Geist der Brandstiftung wieder unter
uns herrscht, und daß sich Menschen in unserer
Mitte befinden, welche nicht anstehen daS teuf
lische Werk der Anlegung der Brandfackel aus
zuüben. Es ist unmöglich zu sagen, was die
Absicht dieser Menschen ist, indem noch ni cht
der geringste Leitfaden hinsichtlich der Thäter o
der der Beweggründe, wovon sie angetrieben
werden, an daS Licht gekommen ist.
Ein höchst pof sirlicher Aust ritt.
—Vor einigen Wochen, als die Court in Paris,
Lamar Caunty, in Texas, in Sitzung war und
aIS dat GasthauS deS Hrn. Tucker von Advoka»
ten, Prozeßirenden, Zeugen, «e. gedrängt voll
war, wurde eine Räuberei verübt, welche mit
sehr possirlichen Umständen begleitet war. Hr.
T ucker und seine zahlreichen Gäste legten sich zur
gewöhnlichen Stunde zu Bette, und nach einer
Nacht von tiefem, ungestörtem Schlafe, erwach
te am Morgen jeder Muttersohn von ihnen
rocklos und hosenlos. Irgend ein verwegener
Dieb hatte sich während der Nacht in ihre schlaf,
zimmer eingeschlichen und jeden Fetzen Kleidung
von jeder im Hause befindlichen Seele entwen
det und fortgetragen. Als die Thatsache bekaüt
und der Vorfall begriffen wurde, sollen die kin
derlosen Gäste eine Gruppe von lebenden Bil
dern von der drollig-interessantesten Art darge
stellt haben, und die Beraubten selbst lachten
herzlich über die lächerliche Figur, die jeder
schnitt, als sie scheu umherschlichen, um ihre
vermißten Kleider auszusuchen. Es war jedoch
nicht lange, bis man die vermißten Kleider in
dem öffentlichen Viereck der Stadt auf einem
Haufen fand, wohin die Diebe sie getragen hat
ten ; und »un kam der ernsthafteste Theil der
Geschichte anS Licht; jede Tasche war durch
sucht, jeder rothe Cent war daraus geplündert
worden, alle waren leer. Mehrere Emigran
ten verloren ihre ganze Baarschast, und die der
Court beiwohnenden Advokaten waren aufglei«
chem Fuß mit ihren Clienten heruntergebracht,
welche ihnen Tags zuvor ihre Geldbeutel ge,
fpickl harren. Etwas über S4OO war der Be
trag des Raubes, welchen der Dieb davon trug,
und dabei entgieng er ganz unentdeckt Volksfr.
Ein Gefecht mit Schlangt n.—
Hr. Christian Risser, von Süd-Libanon Taun
fchip, welcher am letzten Montag Geschäfte we
gen am Furnäs Berge war, traf auf zwei etwa
7 Fuß lange schwarze Schlangen, welche sich,
anstatt gleich zu entfliehen, gegen ihn aufstell
ten zum Gefecht, und er harte eine Zeit lang
alles was er thun konnte zu schaffen, um sie vom
Leibe zu halten. —Endlich gelang es ihm» eine
derselben zu todten und die Andere entwischte.
Californien in Libanon Caun
ty.—Während dem eben verflossenen Frühling
und Vor-Lommer wurden bereits über 200
Tonnen reichhaltiges Kupfer-Erz von dem Erz»
berge bei der CornwallFurnäs in Süd-Libanon
Taunschip gegraben, nach dem Canal gebracht
und sodann nach einem östlichen Markte ver
schifft. Dieses Erzlager scheint von größerem
Werth zu sein, als viele der Golderz.Lager in
Californien sind.
Eine Geizhälsi n.— Wir entnehmen
Nachstehendes dem Norristaun Watchman vom
II Juni: Vorige Woche starb in Ober-Dub
lin Taunschip eine 9» Jahre alte Frau, Na
mens Elisabeth Wolfinger, die seit langer Zeit
ganz allein in einem kleinen Häuschen wohnte,
bis vor etwa 6 Monaten, wo sie deS Beistan
des einer Nachbarin benöthigt war. Sie hat
te dem Assessor den Werth ihres Vermögens im
mer auf KSVV angegeben» von deren Zinsen sie
zu leben habe, und um Erlassung deSTares ge
beten, da die Zinsen kaum für ihren Lebensun
terhalt hinreichten, was ihr auch gewöhnlich
verwilligt wurde, da man ihrer Angabe nicht