Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, May 20, 1851, Image 2

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    Beobachter.
Reading, deu 2V. Mai 18S1.
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Tor procurinx reveivinx
Kubscriptinns, »n<j rrmlcinA tor tlie
l.iskäi.« Lknväcni'k!», nt liis oKovs in?lulrulv!-
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«tin öuiltlinx. pkiZutZolpkm, i« one ot'our
anti «Zu!? vuttioriüsll to receivo subscription« itnc!
tör tliis paper.
An die Whigs von Pennsylvanien.
Eine Staats-Lonvention wird gehalten
werden in der Stadt Laneaster, am Dienstag
den Listen Zun! 1851, für den Endzweck. Ean
didaten auszuwählen für die Aemter eineS Gou
veruörS und eines Canal-Commissioners, und
ebenfalls für Richter der Supreme-Court.
Henry M. Futter, Vorsiver.
Joseph R. Flanigan, Samuel M'Menamy,
F. Knox Morton, C. Thomson Jones,
Wm. H. Elingluff, Samuel B. Thomas,
Samuel Bell, Zolin S. Brown,
Nathaniel Ellmaker» T. Taylor Worth
Wm. I. Robinson, Alexander E. Brown,
Worden E. Preston, William Bäcker»
ThomaS E. Eochran, Wm. M. Watts,
Henry Johnson, ZameS Clark,
EhaS. B. Bordman, Scherman D. PhelpS,
Georg Creß, Edwin C. Wilson,
D- Ä. Finney» Zohn Allison,
E. O. LoomiS, Daniel M'Curdy,
John BauSmao, Grorg Meason,
William Evans, Aler. M. M'Clure,
Zohn C. Nevill«, Francis Zordan.
X. Rundle Smith, Sekretär.
Februar, 25. 1851.
Wohlfeiles Poftgeld.
Am nächsten Isten Zuli wird das schon mehr
mals erwähnte oeue Postgesetz in Wirkung tre«
It« und alle Unterschreiber des "Liberalen Beo
bachters," die denselben au irgend ein Postamt
ia Berks Caunty geschickt bekommen, werden
von jenem Tage an kein Postgeld mehr bezah
len brauchen. Die welche außerhalb dem Caun
ty und nicht über 5V Meilen von Reading woh
nen, brauchen nur 20 Cents Postgeld für das
ganze Zahr zu bezahlen.
Dies ist eine bedeutende Ersparniß für die Le
ser und sollte als eine natürlich» Folge.noch vie
le bewegen ihre Namen als Unterschreiber für
de« "Beobachter" eintragen zu lassen.
Da daS neue Postgesetz den Postmeistern im
Caunty durchaus keine Vergütung erlaubt für
daS Austheilen der Zeitungen, die an ihre resp.
Postämter geschickt werden, so erbieten wir uns,
jedem Postmeister, der einen Pack von 8 oder
Mehr Zeitungen erhält, Eine unentgeldlich zu
schicken, aIS eine kleine Entschädigung für seine
Mühe. Zeder Postmeister, der noch keinen Pack
von wenigstens 8 Beobachter erhält, sollte sich
daher bemühen biS zum Isten Zuli einen solchen
aufzumachen. Wer wird der Erste sein?
tN°Dic Mitglieder deö Rcadinger Deutschen Bau
Vereins belieben stch zu merken, daß sie morgen Abend,
zwischen « und 8 Uhr. ihre monatliche» Zahlungen
zu leisten haben, der Anzeige gemäß.
Boßlei und Benjamin H Fcgely. beide
in der Rähe von Leedport. Maidencrick Taumchip,
wohnhast, werden wohlthu» wenn sie bald bei uns
anrufen, weil wir ihnen etwas Wichtiges mitzuthei
len haben.
Der« merikanische Vauer. für den Bio
nat Mal. mit der gewöhnliche» Verschiedenheit von
nützlichen Artikeln für de» Landbau. ist bei uns ange
kommen und liegt für Alle die ihn zu sehen wünschen
zur Einsicht bereit
Konventionen.—Unsere politischen Gegner
werden ani 4. Zu«i. nämlich Morgen über zwei Wo
chen. hier eine Staatö-Eonvention halten, um Ean
didaten für Gouvernör und Canal-Eommifsioner zu
ernennen Einen mehr passenden Tag für den Zweck
hätten sie wohl nicht wählen können, da an demselben
die FrühlingS-Fair stattfindet, folglich die beste Zeit
zum Verhaudela der Aemter ist
Die Whigs werden Ihre Staats-Convention am
ZI. Juni in Lancaster halten, um Candidate» für
Govvernör und alle übrigen StaatS-Beamten zu er
nennen, die bei nächster Wahl zu wählen sind
Neue Postbequemlichkeiten —Der Ge
neral-Postmeister hat die Anfertigung von zwei neuen
Postoffice-Karreil für die Philadelphia und Readin
ger Eisenbahn, bewilligt, die in Verbindung mit den
Passagier-Karren lausen sollen, unter Aussicht der
neulich angestellten Agenten, beauftragt überall längs
der Route Briese für die Post anzunehmen
President Fillmore. begleitet von Sekretär
Webster, Orittenden. Graham und General-Postmei
ster Hall, kamen am Montag Nachmittag in Phila
delphia an und reisten am Dienstag Morgen über
Neu York nach Albany von woauS sie auf der Eisen
bahn nach Dunkirk abfuhren und überall mit lautem
Jubel empfangen wurden. Nach den Festlichkeiten
zn vunkirk wurden die ausgezeichneten Gäste durch
die Autoritäten der Stadt Buffalo auf ihrer Rückrei
se nach jener Stadt eSkortirt und dort festlich «np
fangen Sie werden auf dem Heimwege Philadel
phia nicht Passiren, sondern mit einem vampfboote
über Norfolk reisen Währendem der President und
seine Begleiter, überall wo sie ankomme», von den
Bürgern mit der größten Achtung empfangen werden,
ist eö lächerlich zu sehen, welche fade abgeschmackte
Ideen einige Lokofoko-Zritungcn davon zu entwerfen
suchen. Sie halten eö nicht schicklich, daß der Presi
dent und sein Labiiiet eine Reise oder, wie sie sagen,
eine Elektionir-Reise machen, weil sie Whigö sind—
bei Ban Suren und Polk waren Elektionir-Rciscn
ganz in der Ordnung. Umstände ändern die Sache.
Theuer —Wir haben schon früher gesagt, daß
die welche die Lodoner Welt-AuSstellung besuchen.gut
bei Sasse sein müssen und dies wird durch die letzten
Nachrichten von dort bestätigt Der Preis für mit
telmäßigc Kost ist S2O per Woche; einige zahlen SKSO.
Der Eintrittspreis in den GlaSpalast kostet für einen
Herrn 4 und für eine Lädy Z Thaler Ncbstdcm sind
die Bequemlichkeiten in den Gasthäusern und bei der
Ausstellung nichts weniger als befriedigend, da das
Gedränge zu groß ist.
Ausgediente Senator? n—Mit der letz
ten Sitzung unserer Gesetzgebung endete, wie gewöhn
lich, die Dienstzeit von l 1 Senatoren, wie folgt:
Distrikt I William A Crabb. Whig
2 Pelcg B, Savery. Whig
4 H Jones Brooke, do
7. Joseph Königniacher, do.
" Daniel Stein do.
14 Robert M Frick do
lö. I. I Cunningham. Do
LI Jsaac Hugus. Loko.
22. Maxivcll McCavlin. do.
2Z Georg L Lawrence, Whig.
28. Timothy IveS, Loko.
In sechs von den obigen Distrikten können nächsten
Herbst die Whigö siegen, wenn sie nur einige Vorsicht
und Anstrengung gebrauchen, und ihre Eandidaten
erwähle», nämlich —Philadelphia City l; Ehester
und Delaware l; Laneaster und Libanon 2 ; .Dau
phin und Northumberland I , Union. Mifflin und
luniata I ; Bedfort und Somerset I ; so daß der
Kampf für die Oberherrschaft der Partei im nächsten
Senate. Wahrscheinlich in Philadelphia und Was
hington Cauntieö gefochten werden wird
Disunionisten Bewegun gen—Es scheint,
daß daö Streben der südlichen NullyfcicrS, für die
Auflösung der Union, auch nach dem Tode ihres An
führers noch fortdauert. Sie hielten am S. Mai, in
Charleston. Süd Carolina, eine StaatS-Conveiition.
bei welcher 4ZI Delegaten anwesend waren. Ex-
Gouvernör Richards»» hatte den Vorsitz über dieselbe
und sprach gleich nach der Eröffnung über die Ange
legenheiten welche zu berathen wären Er meinte.daß
die südlichen Institutionen, nämlich die Sklavei, kei
ne 20 Jahre länger bestehen könnten, wenn der Staat
ein Glied der Union bliebe, und daß eS daher rathsam
sein würde, wenn der Süden, oder auch nur Süd Ca
rolina, seine Soveränität behaupte und sich von der
Union trenne Das ist eine Erklärung, wie man sie
von einem vollblütigen Südländer erwarten konnte,
doch ist eö zweifelhaft, ob alle Delegaten mit ihm ü
bercinstimmten. Langdon ChcveS, auch bekannt als
ein Anführer der Diöunionisten. ist nicht ganz so hit
zig. In einem Briefe an die Convention spricht er
die Meinung aus. daß eS wohl nicht rathsam sei,
wenn Süd Carolina sich zu dieser Zeit von der Union
trenne, weil ein einzelner Staat nicht wohl als sove
räne Republik unter seinen Schwester-Staaten be
siehe» könnte. Man sollte daher noch warte», bis
auch die übrigen südlichen Staaten sich anschlössen.
Die Committec, angestellt eine Address? an das Volk
deS Südens abzufassen, scheint aber diese letzte Erklä
rung wenig beachtet zu haben und eS ist möglich, daß
Süd Carolina im nächsten Winter seine Unabhän
gigkeitSerklärung einschickt, wenn nicht noch vor der
Zeit der zweite nüchterne Gedanke den Entschluß än
dert.
Kurzgefaßte Neuigkeiten.
Unsere Stadt war während der letzten Woche mehr
als gewöhnlich von Schaustellern heimgesucht An
den beiden ersten Tage» hielt Dr Wieling Vorlesun
gen in der OddfellowS-Halle, für alle solche die den
Menschen gern in- und auswendig sehen wollten.
An den beiden folgenden Tagen kamen Cirkus, Thier
schau und Museum, wo alles zu sehe» war. was 2,
4 oder mehr Beine hatte. Die Schaustellungen wur
den alle stark besucht und die Schau-Männer mögen
Wohl manchen Viertel bekommen haben, der viel bes
ser zur Bezahlung alter Schulden oder zum Ankauf
von Brod verwendet worden wäre Ein Concert in
der OddftllowS-Halle, am Samstag Abend, schloß die
Woche. —Die Wasser-Station der Readinger Eisen
bahn-Gesellschaft, zu PottStaun, wurde am Freitag
Nachmittag durch Feuer zerstört. Daö Feuer entstand
im Innern des Gebäudes und zerstörte gleichzeitig al
le Zuber und anderen Gerätschaften zum Aufbewah
ren deö Wasserö.—Der Stadtrat!) von Reading hat
das Gesetz aufgehoben, wodurch Eoucertgeber verbun
den waren LizenS zu bezahlen, doch wird eS in Be
treff von Ncgcr-Conccrtcn in Kraft bleiben —Der
Bau einer neuen deutsch-reformirlen Kirche, in der
Süd tZten Straße, wird in einigen Wochen beginnen
-Der Eckstein zu der Epler S Kirche, in Bern Taun
schip, wird am Sonntage den l. Juni, gelegt werden
—Aus dem. Lagerhause hinter Kerper'S Stohr. Ecke
der 8 und Pcnnstraßc. wurden in der Dienstag Nacht
etwa 300 Psund Schinken und Schultern gestohlen
—Die Plätze in den hiesigen Markthäusern wurden
sürS laufende Jahr für die Summe von WS4 62
verrentet —Der Stadtrath von Reading hat den Tax
fürs gegenwärtige Jahr wieder aus 4 Mills vom Th
aler festgesetzt, wie er schon seit mehren Jahren war
Eine Scheuer des Hrn. Jfaac Brimmer. in Neu Hol
land, Laneaster Caunty. wurde am vorletztem Don
nerstage, mit allem Inhalte, durch Feuer zerstört
Die Saamenfeldcr in Laneaster Caunty versprechen
eine reiche Ernte.—John Weih der Luftschiffer, ist
jetzt mit der Anfertigung eines ungeheuren Luftbal
lonS beschäftigt, der 50,000 Knbikfuß EaS hält und
16 Personen, jede ISV Pfund schwer, tragen kann.
Er beabsichtigt in Kurzem mit demselben von Phila
delphia aus auszusteigen—Das neue Depot der Re
adinger Eisenbahn-Gesellschaft, in PottSville, ist bei
nahe vollendet und die Karren fahren jetzt bis in das
selbe—Nach dem letzten SensuS-Berichte sind in Ehe
ster Launth S4IS Schaff-Ochsen, in Laneaster 1725,
in Buckö 287, in Mootgomerh 226. und In Berk»
nur 46 —Nach den letzten Nachrichten war derMör-
der der Bartel Familie noch nicht entdeckt—ln No»
riStau» ist am Donnerstage eine neue OddfellowS
Halle eingeweihet worden—Die Bürger von PottS
ville haben eine Einladung an President Fillmorc u.
feine Begleiter erlassen, bei ihrer ersten Gelegenheit
jene Stadt zu besuchen und an einem Mittagessen
Theil zu nehmen So etwas lassen sich die Readin
ger nicht einfallen —Gen. Scott ist am Samstag vor
acht Tagen wieder in Washington angekommen, von
seiner weiten Reise im Süden und Westen. —Gouv.
Ramsey. von Minesota, war am vorletzten Freitage
in Harrisburg und nahm Theil an einem Festessen,
daS ihm zu Ehren angerichtet war.
Für Rufttaun! —Kiztztaun bildete in den
setzten Tagen den Anziehungepunkt für alle mi
litärische Charaktere in der nächsten Umgebung,
Reading uicht ausgenommen. Die Ringgold-
Artillerie, Capt. Zames McKnight, und die
Scott-Artillerie, Capt. McMichael, marschier
ten am Freitag Nachmittag von hier ab, mit 4
kpfündern und 4 Pulverwägen. Die Wash
ington Greys, Capt. Hunter, und eine Anzahl
Bürger folgten am Samstag Morgen. Das
wird Leben und Lärm in und um Kutztaun
verursacht haben, wenn so viel Kriegsvölker in
der Nähe paradirren und manöverirren, ohne
der vielen Zuschauer zu gedenken, die sich dabei
eingefunden haben mögen. Die Kutztauner
Wirthe mögen wohl wünschen, daß es alle Ta
ge Batallion fein möchte.
Gouvernör Johnfton.
Ein Blick auf die öffentlichen Angelegenhei
ten Pennsylvaniens, wird jeden Bürger, der
nicht ganz von Parteisucht geblendet ist, über
zeugen, daß sich dieselben unter der Administra
tion unseres gegenwärtigen würdigen Oberma
gistrats merklich gebessert haben. Wir sagen
nicht zu viel, wenn wir behaupten, daß Herr
Zohnston der beste Gouvernör ist, den terStaat
jemals hatte,seit den Tagen von Simon Schnei
der. Die ungeheure Bürde, in Gestalt einer
ungeheuren Schuld, welche Peiisylvanien durch
langjährige Mißverwaltung aufgebürdet wor
den war, drohte den öffentlichen Credit zu stür
zen—und obwohl unsere Bürger schwere Taxen
bezahlen mußten, waren doch keine Aussichten,
daß die Schuld je dadurch vermindert und folg
lich die Bürde auch nicht erleichtert werden koii
te; alle Taren reichten kaum hin die Zinsen zu
bezahlen. Es war daher Gouvernör Zohnston's
erstes Gesäft, Mittel zu ersinnen, wie die Last
zu erleichtern, das heißt, wie die Schuld zu ver
mindern sei, ohne die Taxen im Allgemeinen zu
erhöhen, was dann auch durch die Bildung ei
nes Sinking-Fonds, für allmälige Abtragung
der Schuld, bewirkt wurde.
Diese Maßregeln fanden im ersten und zwei
ten Zahre seiner Administration den ungetheil
ten Beifall des Volkes, aber seitdem es kund ge
worden ist, daß die besondern Freunde des Gou
vernörs sich seine Administration noch 3 Jahre
länger sichern wollen, erheben sich hin und wie
der Politiker, die ihn anzuschwärzen suchen, um
ihm die Gunst des Volkes zu entziehen. Dies
sind Männer, denen es mehr um Aemter wie
wie um das Wohl der Republik zu thun ist und
die ihren Zweck nur erreichen können, wenn die
frühere Mißverwaltung, oder doch eine ähnliche,
wieder eingeführt wird. Es wird daher zum
Wohle der Republik dienen, wenn diesen Aem»
terjägern ihr Vorhaben vereitelt wird.
Amerib'anjsche Runst-lLrzeuqnisse auf
der Allerwtlta,Augstellung.-Der folgen
de Auszug aus dem Briefe eines Amerikaners,
der sich jetzt in London befindet, an seinen Bru
der in Washington, ist nichts weniger als an
genehm oder schmeichelhaft für unsere einheimi
schen Künstler, und die, welche sich einbildeten,
daß sie Niemand in der Kunst übertreffen könn
te, werden jedenfalls aussinden, daß sie die
Rechnung ohne den Wirth gemacht haben. Der
gedachte Schreiber, ein ganz zuverlässiger Mail,
sagt:
"Wir haben die Wichtigkeit dieser Ausstellung
bei Weitem zu gering geschätzt. Die Europäi
sche Ausstellung wird kostbar und prachtvoll sein
über alle Beschreibung. Einige einzelne Person
nen haben nahe 850.<10(1 allein für Anstalten
zur Ausstellung ihrer Güter gespendet. Wenn
unsere Regierung nur Kitt,ooo für den Zweck
verwilligt hätte, so würden wir eine anständige
Erscheinung gemacht haben. Wie es ist, wird
der amerikanische Theil ein Ansehen von Karg
heit und Kleinlichkeit haben, was nicht schmei
chelhaft für unsern Nationalstolz ist. ES findet
sich nun> da die Artikel in dem Gebäude sind,
daß sie nicht hinlänglich'sind den dazu angewie
senen Raum zu füllen und ein bedeutender Theil
davon ist andernLändern abgetreten. Ich fürch
te wir werden arg geboten werden; und ich ra
the Jedem der hierher kommen will in der Er
wartung, daß diese Ausstellung unser Land in
den Augen der Welt hervorheben wird, zu Hau
se zu bleiben. Ich war Einer von denen die es
erwarteten, aber jetzt, da ich daS glänzende Re
sultat von der Kunst und dem Geschmacke der
europäischen Nationen sehe, fühle ich, daß das
was wir zu zeigen haben, nur anständig ist in
Betracht unserer Jugend. Einige von unsern
EarriageS und Maschinerie halten jedoch völlig
den Vergleich auS mit den besten die hier sind.
In Daguerrotypen und ebenso in Federharzfa
brikaten werden wir die Andern überbieten.—
Aber in allen Arbeiten von Geschmack —in Bild
hauerei, GlaS, Seide Wolle und selbst in Acker
bau-Geräthschaften —werden wir ganz überbo
ten oder sie werden uns gleichkommen. In
Zeichnungen werden wir ganz in Schatten ge
worfen. Aus alle diesem wird jedoch ein Vor>
theil erwachsen. Wir haben «uns unter uns
felbst verglichen," bis wir überzeugt waren über
alle Menschen erhaben zu sein. Dieser direkte
Vergleich wird unsere Augen öffnen und muß,
denke ich, viel Gutes hervorbringen, indem eS
uns einen starken Trieb einflößen wird zur Be
förderung der Künste in unserm Lande. Da
durch wird die temporäre Trauer mehr als ent
schädigt werden."
Die Auswanderungen aus Zreland
nach den Ver. Staaten übertrffen in diesem
Jahre alle früheren. Zn den letzten auswärti
gen Berichten lesen wir, daß einige Distrikte fast
ganz menschenleer find ; auS einem kleinen Di-
strikte waren binnen 6 Wochen 400 fortgegan
gen. Ein Brief von Waterford meldet, daß am
22. April 5 Emigrantenschiffe, mit2ooo Men
schen, jenen Hafen verließen, und am 24. fuhr
ein anderes großes Schiff voll Emigranten den
selben Weg. Viele Leute fürchten, daß nicht
Arbeiter genug übrig bleiben werden, den Bo
den zu bearbeiten, da in der Regel nur die Alten,
Schwachen und Kranken zurückbleiben. Nichts
als der Mangel an Reisegeld soll die Ursache
sein, daß sich Jreland nicht ganz entvölkert und
nur die Bewohner der Strafanstalten zurück
bleiben. Eine Zeitung von Kerrey sagt,daß die
Herren von der Schatzkammer eingewilligt hät
ten, der Dingle-Union 2000 Pfund vorzustrek
ken, zur Beförderung der Armcnauswanderung.
Wenn das so fortgeht, so wird Zreland mit der
Zeit wieder eine Wildniß werden.
Sutter-Statistik.—Angenommen, daß die
Bevölkerug der Ver. Staaten 22,000,000 be
trägt und daß jede Person wöchentlich H Pfund
Butter verzehrt, so macht dies 572,000,000
Pfund jährlich, die, das Pfund zu 14 Cents
gerechnet, über 580,000,000 kosten würden. —
Der durchschnittliche Butter-Ertrag von einer
Kuh, ist zu 168 Pfund jährlich angeschlagen;
demnach würden 3,505,000 Kühe erforderlich
sein, um den Bedarf von Butter für die Ver.
Staaten zu erzeugen.
tLine Ntörderin. —Hr. Norman Pearsc,
von Pottsdam, Neu Pork, 74 Zahr alt, ver
ließ im letzten März sein Haus und seine Hei
math, und nahm K3OO mit, und etwa um die
selbe Zeit verließ eine Frau Smith, in dem be
nachbarten Städtchen Canton, 34 Jahr alr,
ihre Familie. Die beiden trafen sich nahe bei
Kingston, Canada, und lebten eine Weile zu
sammen, als der alte Mann plötzlich krank wur
de und starb. Die Frau hatte vorher Strych
nine gekauft, wovon sich Spuren in seinemMa
gen fanden, und es fand sich, daß sie alle sein
Geld zu sich genommen hatte. Frau Smith
wurde verhaftet und in daS Kignstoner Gefäng
niß gebracht. Sie halte bisher einen guten
Charakter gehabt.
Sonderbarer Fall von tLlnlichbeit.—
Ein Herr in Virgimen schrieb kürzlich an einen
Bekannten in Philadelphia und erkundigte sich
nach einem Handelshause, mit welchem er frü
her Geschäfte machte, sagend dass die Firma,
wovon er ein überlebender Genosse sei, demPhi
ladelphier Hause noch eine Rechnung von H 77
schulde, die im Frühjahr 1817 fällig war, mehr
als 33 Zahr zurück; daß er bedaure, daß sie
nicht bezahlt worden sei; sie nun zu bezahlen
wünsche und hoffe, es würde seinem Freunde
möglich sein, seine Creditoren oder deren legale
Representanten auszufinden. Der Freund fand
bald den Representanten von der Firma und be
nachrichtigte seinen Virginier Freund davon,
welcher sogleich zurück schrieb und einen vheck
für die Hauptsumme, nebst Gl5O 40, im Gan
zen für H 234 15, einschloß. Der Schreiber
schloß mit vielen Bedaurens-Erklärungen, daß
die Schuld so lange unbezahlt geblieben sei und
mit Wünschen für seines Correspondenten Ge
sundheit und Glück in diesem Leben und ewige
Freude im zukünftigen. Es braucht wohl nicht
hinzugefügt zu werden, daß die Schuld schon
seit vielen Zahren als werthlos betrachtet wur
de. Wir hätten nichts dagegen, wenn alle sol
che, die uns seit den letzten zwölf Zahrcn schul
dig geblieben sind und wohl nie ans Bezahlen
dachten, das obige Beispiel nachahmten.
Eine gefiederteHochzeit.—Eine englische
Zeitung berichtet, daß die folgende Heirath einst
in Edinburg stattfand und die ganze Nachbar
schaft zum Flattern brachte, nämlich: Henriet
te Pfau heiratheteHrn. Rothkehlchen Sperling.
Der Ehrw. Hr. Taube verrichtete die Trauung,
Hr. Philip Habicht war der Brautführer und
Miß Lerche die Brautjungfer.
Capitän Marcy, zu Tamp Arbuckle, hat un
längst von den Keechi-Zndianern einen Knaben
erhalten, den man für einen Deutschen hält, der
von einer deutschen Ansiedlung in Texas gestoh
len wurde. Er ist ungefähr 5 Zahr alt, dünn
und schwach gebaut, hat Helles Haar und schar
fe Züge. Die Keechi's sagen, sie hätten ihn vor
langer Zeit von den CamancheS gekuust. Er
hatte alle Erinnerung an irgend eine andere als
die Zndianer-Sprache, vergessen und war schwer
von ihnen fortzubringen.
Großartiger Tunnel. Die Troy- und
Boston - Eisenbahn - Company beabsichtigt für
ihre Bahn den Hossie-Berg bei Nord-Adams,
in Massachusetts, zu durchgraben. Die Länge
dieseS großartigen Tunnels wird 24,000 Fuß
oder etwa 4Z Meilen betragen und die Kosten
sind auf 81,948,257 geschätzt.
Die Luba-tLxpedition. Ein Schreiben
von Key West, Florida, sagt:—Es wird be
richtet, daß die Anzahl der für die Cuba-Expe
dition einrollirten Mannschaft nicht weniger als
VOOO betrug. Ich bin eben von Havana zurück
gekehrt. Dort ist AlleS ruhig; die Proklama
tion des Presidenten hat die spanischen Behöx
den beruhigt und sie sind nun weniger wacht
sam. Zn Havana glaubte man, daß die Er
pedition aufgegeben sei. Zm Norden herrschte
daS Gerücht, daß unsere KeyS den Zufluchtsort
der Angreifer bilden sollten, waS aber noch nicht
der Fall ist. Warum schickt unS die Regierung
nicht ein Kriegsschiff zum Sutze, im Falle der
Niederlage und deS darauffolgenden Rückzuges
von General Quitman, da der General-Ca
pitän gesagt hat, er würde ihm folgen und die
Stadt zerstören.
Die türkische Tracht.—Zn englischen
Blättern liest man in neuester Zeit viel von der
Absicht der amerikanischen Damen, die bisheri
ge, in mancher Hinsicht allerdings sehr unbeque
me Frauenkleidung abzulegen und dafür daS
türkische Kostüm stürzen Rock und weite, an
den Knöcheln zusammengezogene
zu adoptiren. Die Sache scheint nunmehr
wirklich Ernst werden zu wollen, denn schon ha
ben sich in verschiedenen östlichen Städten Da
men in dem neuen Anzüge blicken lassen. So
schreibt unter anderem daS Syracuse „Zour
nal":
„Die Rochester TimeS sagt, eS heißt, daß die
Damen jener Stadt im Begriff stünden, dort
einen geheimen CaucuS zu hallen, um die all
gemeine Annahme der türkischen Tracht in Be-
rathung zu ziehen. Unsere hiesigen Damen
haben auf so «in Ding nicht gewartet. Es jst
bei uns jetzt schon nicht« Ungewöhnliches mehr,
auf den Straßen einigen Ladies in dem neuen
Costüm zu begegnen und wir müssen bekennen,
es kommt uns weit netter und geschmackvoller
vor» als das allgemein getragene.«
Zu einem türkischen Costüm gehört natür.
lich auch ein Turban, und es sollte uns wundern
was mit den Tausenden von Damenhüten aller
Art angefangen werden soll, die in unseren Lä
den auf Käuferiiien warten,falls die neue Tracht
allgemeinen Anklang fände? Buff. Tel.
Die Frauen iin O r i e n t.—Herr
Brown, der amerikanische Dollmetscher zu Con«
staininopel, welcher Amin Bey in dieses Land
begleitete, erzählt, daß der circassische Weiber
markt in Constantinopel noch immer in voller
Blüthe stehe. Die Preise für circassische Skla,
Vinnen,—bekanntlich die schönsten Weiber der
Erde,—betragen von «00 bis 10,000 Dollars,
je nach ihren persönlichen Reizen. Als Herr
Brown zum ersten Male nach Constantinopel
kam, staunte er nicht wenig, als ihm ein alter
Pascha 10,000 Piaster sür seine Feau bieten
ließ, die eine Dame ve» ausgezeichneter Schön
heit ist.
Wir möchten deshalb keiner unserer schönen
Leserinnen rathen, eine Pilgerfahrt in's Land
de, Ottomanen zu machen. Sie finden jede,,'
falls eine glücklichere Heimath und bessere Wür
digung ihres Werthes in, freien Yankee-Landc
als hinter den goldenen Riegeln eines türkischen
Harems.
Eine kalifornische Dame ließ folgende Anzei
ge in eine Zeitung in San Francisco einrücken :
E h e m ann gesu ch t!—Da mein Gatte
mich, ohne alle Veranlassung von meiner Seite,
verlassen hat, so suche ich hiermit eine passende
Person, um die Stelle auszufüllen—Der darum
nachsuchende Gentleman muß blaue Augen»
einen blonden Schnurrbart, <mein Mann hatte
einen schwarzen,) einen anziehenden Kinnbart
und eine seine Gestalt besitzen. Er darf nicht
über 25 Jahre alt fein, muß gut erzogen, von
»iackelloser Moralität und angenehmen Beneh
men sein. Seine Aussichten für die Zu
kunft müssen schmeichelhaft und seine jetzigen
Verhältnisse nicht bedrängt sein. Spieler brau
chen sich keine zu melden. Adresse :
Zuli a,—abzugeben in
der Druckerei.
A e r z t l i ch e G e w i ss e n h a s t i g k e i t.
—Zn der Stadt Boston wurde Dr. William
Clarke, ein dort sehr bekannter und bisher in
großer Achtung stehender Arzt, verhaftet und
unter HBOOO Bürgschaft gestellt, weil er bei ei
ner verheirateten Frau, die bereits Mutter von
vier Kindern ist, einen Abortus herbeiführte,
was deren Tod verursachte.
Der Gatte dieser Dame befindet sich in Ge
schäften seit dkm Isten Oktober in Cincinnati,
und sie hatte in seiner Abwesenheit sich Uner
laubten Genüssen hingegeben, in deren Folge die
galante Frau in einen gewissen, ihr mißbelicbi«
gen Zustand versetzt ward.
Mvsteriö s. —Aus Roxbury wird ein Er
eigniß gemeldet, über dem noch ein dunkler
Schleier ruht. Ein dort wohnender reicher
Bauer kam Abends spät nach Hause, mit einer
tisen Wunde im Hinterkopfe. Vergebens ver
suchte man die Ursache seiner Verwundung von
ihm zu erfahren und etwa eine Stunde später
starb er, ohne daß sich das Geheimniß aufge
klärt hätte. Es sind allerdings Nachforschun
gen angestellt worden, aber bis jetzt ohne Erfolg.
Ein Weib als Unterpfan d. —Zn
Caiifornien hat die Spielwuth den höchsten
Gipfel erreicht. Kürzlich verpfändete dort ein
unglücklicher Spieler seine junge, schöne Frau,
die so lange zum Unterpfande im Besitz des Ge
winners bleiben soll, bis die Spielschuld bezahlt
ist.—Ooch eene schöne Irgend!
(Aus dem ..Lccha Patriot ")
Ein Gespräch zwischen Landleuten, woraus her
vorgeht, daß schlichte Landleute auch gute
Erfindungen machen,—oder:
Neueste Art LVelschkorn ohne Maschi
ne gleichweit zu pflanzen.
Tsch o.—Gud Morning» Zohn, was guckst
du so in s Welschkornfeld?
Zoh n.—Well, ich wunner wie derHen u.
der Pitt angeh'n, ihr Welschkorn is alle Zohr
so schö geplanzt, wie wenn's mit-e-ra Maschin
geplanzl wär, un ich kann net nei sehne wie sie'S
mache.
Tsch o.—Zch weeß änihau a net; aber do
kommt der Pitt, den kann mer froge. Well,
Pitt, mer wunnere wie ihr ageht mit-eniWelsch
kornplanze; euerS is so schö g'führt, unsers
werd nie so.
P i t t. —Ihr machts numma net recht; ihr
wißt wemmer Welschkorn planzt Hot mer immer
kleene und große Weibsleut, derno thune die
große Weibsleut große Schritt nemme und die
kleene kurze, und so planze sie ds Welschkorn,
derno werds nie gleich weit geplanzt; sor deß
thune mer als, wemmer Welschkorn planze geh
ne, unsere Weibsleut hopple, derno müsse sie
alle Schwup der Bendel «strecke und so planze,
derno werds schK.
Alle lachten, und ein dabei stehender Unbe
kannter sagt« beim Abgehen: Des suht mich just
äbaut, un's nächstmol hoppel ich mei'Fra a.
Eingesandt von Zss.
Der Neu Porter Hexalv versichert, dass
stch im Staate Süd Carolina geheime engli
sche Agenten befände», «in die Bewegung zu
Gunsten der Auslösimz der Union zu unttr»
stützen.
Wir hegen nicht den geringsten Zweifel,
dass England nicht allein in den südlichen
Staaten durch geheime Agenten gegen unsern
Slaateiibttnv intriguirt, sondern auch im
Norden unter den Abolitionisten. Wenn eö
gilt, die gescbickslen Advokaten anznstellen,
um flüchtige Sklaven zu vertheidigen oder an
dere Ausgaben zn machen, um Aufregung u»d
Widerstand gegen die Gesetze zu fördern, ha
ben die Abolitionisten immer Geld genuq,
wenn aber ein Sklave freigekauft wird, sind
die Beiträge der Abolitionisten immer sehr ge
ring. Woher diese Erscheinung? Ist nicht
vielleicht englisches Gold im Spiele?
Weltbürger.