Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, May 13, 1851, Image 2

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    Jackson antwortete erst nach einer Pause,
wo er sagte— folgt.
Beobachter.
Reading» de» 13. Mai 18SI.
6. Is ovr s»tkori7.eil
f»r prociiriiiA reoeivinzr
LubscriptimiK, an<> makii,-? t?o!!vctim>s fnr tliv
liisnzi.k: Kkovxc'iii'i'.n, at t>ikn6ir<?B in piula«lol
phia, IVvvv Vorlc, likitimoro nixl üostoii,
I-^l' hin <>ls
- RuiltlinAL." 3cl Llroet, l'liilkclelpliia, is nne
ofour»uitl>c»ri2vil to rc-oeive /V<lvvrtit>v
etin Luilllinx, iu on«; ofour
kNli ilulz? »utliorise«! to rveeivv uixi
«Ivertiüemvnts tör tkig papor.
An die Whigs von Pennsylvanien.
Eine Gtaatg-Lonvention wird gehalten
werden in der Stadr Lancaster, am Dienstag
den Listen Zum 1851, für den Endzweck, Can
didaten auszuwählen für die Aemter eines Gou
vernörs und eines Canal-Commissioners, und
ebenfalls für Richter der Supreme-Court.
Henry TN. Luller, Vorsitzer.
Joseph R. Flanigan» Samuel M'Menamy»
F. Knor Morton, C. Thomson Jones,
Wm. H. Elivgluff, Samuel B. Thomas,
Samuel Bell, John S. Brown,
Narhaniel Ellmaker» T. Taylor Worth
Wm. I. Robinson» Alerander E. Brown,
Worden E. Preston, William Bäcker,
ThomaS E. Cochran, Wm. M. WattS,
Henry Johnson, Zames Clark,
ChaS. B. Bordman, Scherman D. Phelps,
Georg Creß, Edwin C. Wilson,
D. A. Finney, John Allison,
C. O. Loomis, Daniel M'Curdy,
John Bausman, Grorg Meason,
William Evans, Aler. M. M'Clure,
John C. Neville, Francis Jordan.
X. Rundle Gmith, Sekretär.
Februar» 25 !851.
Wohlfeiles Pvstgeld.
Am nächsten Isten Zuli wird daS schon mehr
mals erwähnte neue Postgesetz in Wirkung tre
ten und alle Unterschreil'er deS "Liberalen Beo
bachters»" die denselben an irgend ein Postamt
in Berks Caunty geschickt bekommen, werden
von jenem Tage an kein Postgeld mehr bezah
len brauchen. Die welche außerhalb dem Caun
ty und nicht über 5V Meilen von Reading woh
nen, brauchen nur 2V Cents Postgeld für das
ganze Zahr zu bezahlen.
DieS ist eine bedeutende Erfparniß sür die Le
ser und sollte als eine natürliche Folg« «och vie
le bewegen ihre Namen als Unterschreibe? für
den "Beobachter" eintragen zu lassen.'
Da das neue Postgesetz den Postmeistern im
Caunty durchaus keine Vergütung erlaubt sür
das Austheilen der Zeitungen, die an ihre resp.
Postämter geschickt werden» so erbieten wir uns,
jedem Postmeister, der einen Pack von 8 oder
mehr Zeitungen erhält, Eine unentgeldlich zu
schicken, als eine kleine Entschädigung für seine
Mühe. Zeder Postmeister, der noch keinen Pack
von wenigstens 8 Beobachter erhält, sollte sich
daher bemühen bis zum isten Zuli einen solchen
aufzumachen. Wer wird der Erste sein ?
Brückenbau —Hr, Jacob Ahrciid hat dic Wic»
der Cchuylkill-Brückc und dcö Zollhau
scö, bei Hamburg, i» Kontrakt gciioiiimc» sür dic
Eummc von Hü.-lU», ES wird cinc gcdccktc Brückc,
LOS Fuß lang, nur aus cincm Lpaim bcstchend, Sie,
muh spätestens bis zum I, Scptcmbcr fcrtig fcin,
Ausfuhr klingender Münz e —Nach ei- >
ner «ngabc in "Bicknell'S Reporter" nimmt die Aus-!
fuhr von hartem Gelde schnell zu. Bisher betrug sie
1j bis 2 Millionc» Thaler monatlich, aber jetzt ist sie
bedeutend höhcr, DicS Gcld gcht uicistciiS sür impor
tirtc Waaren, Seitdem in Folge dieser Ausführun
gen das Silbcrgctd rar geworden ist, wird nun mei
stens Goldmünze ausgeführt,
Sch nee,—Ein Bericht, datirt Hazlcto», Luzerne
Caunty. dcn K, Mai IBSI, sagt: "Gcstcrn fiel hicr
ein l 6 Zoll tiefer Schncc und heute Morgen habc»
wir vortrcfflichc Tcheittcubah» " In Baltimore uud
auch in Washington sicl ani nämlichc» Tage rbciifallS
Schlick, wen» auch nicht in solcher Masse, wie in Lu
zerne Caunty Kein Wunder, dasz eb bei und kalt und
unfreundlich war. während wir von zwei Seiten cin
geschneet wäre»
Eine Kirche verbraan t—Die St, Pauls
Aathedral-Kirche. iu PittSburg. war am Dienstag
Morgen um II Uhr in Brand gerathen und ivurde
in etwa zwei Stunden zu einem Haufen rauchender
Ruinen, Während die Kirche brannte, wurde cin Kerl
verhaftet, dcr dcS Bischofs Wohnung anstcckcn woll
te, Dic St PaulSkirchc war die größte und schönste
Kirche in PittSburg, erst vor wenige» Jahren erbaut,
und kostete HZo,ooo, worauf »ur KS.OUO versichert
sind. Die Orgel allein wurde aus geschätzt,
Entschieden —Die gerichtlicheUntersiichungim
Falle der bestrittenen Wahl eines Staatü-AnwaltS,
für die Stadt und Caunty Philadelphia, ist endlich
beendet und eS hat sich herausgestellt, dajz Hr W. B
Read Whig) wirklich eine Stimme».Mehrheit hat
te über seinen Gegner Hrn Kneag sLoko) der das
Amt bis jetzt bediente, Dic Court hat dahcr cntschic
dcii, dah Hr, Ncad zu dem Amte berechtigt sei. und
'folglich hatfein Gegner den Laufpaß bekommt» Die
sc Entscheidung wird vielleicht gute Folgen haben u
4n Zukunft Wahlbttriigercirn verhüten
Explosion und LebenSverl »st AIS
am Mittwoch Morgen die Arbeiter i» Ketchum und
GroSvcrnorw Werten, zu Patterfo». Neu Jersey, ei
ne neue Lokomotive prüfen wollten, explodirte der
Kessel und die Stücke flogen nach allen Richtungen
Der Schop war zur Zeit voll Arbeiter und Viele wur
den unter den Ruinen verschüttet Mittag? waren
bereits 8 Leichen ausgegraben und man befürchtete,
daß noch mehr uiiter dem Schutte verborgen waren.
Etwa lü Arbeiter wurden schwer beschädigt, «
Gebalt der Caunty Commissloners
Hr, Samuel Fegely. einer von unsern Repräsen
tanten in der Gesetzgebung, hat dem "Adler" eine
Abschrift der Bill eingehändigt, welche in der letzten
Sitzung passirte und die Regulirung deö Aehalteö der
Commissloiicrö von Berks Caunty zum Zweck hat.
Die Bill hat durch die Unterschrift deö Gouveriiörv
Gesetzeskraft erlangt und folgendes ist der betreffende
Abschnitt der Akte:
tL i n e?l k t e
zur Regulirung des Gekaltea der Com
missisnera von Serk's Caunty.
Abschnitt I.—Sei es verfügt zc. daß jeder
der Comifsioners von Berks Caunty die Sum
me von ein Thaler und fünfzig Cents aus dein
Caunty-Schatze empfangen soll, für jeden Tag,
an de», sie nothwendigerweise ihren Pflichten
abwarten werden—Unter der Bedingung,
daß der Lohn von irgend einem der Commissio
ners nicht 256 Thal, jährlich übersteigen soll —
und unter der ferneren Bedingung, daß
die Caunty-Audirvren dem Caunty-Schatzmei'
ster kein Credit erlauben sollen für irgend eine
Summe über 250 Thaler, die an irgend einem
der ComissionerS, in einem Zahre, als Tagelohn
oder Ertra-Bcsoldung bezahlt werden mag.
Das Reg istriru ii g S - (Yes e tz, —ln der
letzten Sitzung unserer Gesetzgebung ist auch ein Ge
setz passtrt, welches am nächsten 1 Juli in Kraft tre
ten soll, für die Rcgislrirung der Geburten, Trauun
gen und Todesfälle in Pennsylvanien, wodurch ev den
Aerzten Hebammen, Geistlichen, Aldcrmäniicrn,Frie
densrichtern und überhaupt alle solchen Personen die
sich mit Geburten, Trauungen und Begräbnissen be
fassen. zur Pflicht gemacht wird, solche Fälle in dazu
geeignete Bücher oder Listen einzutragen und solche,
gehörig bestätigt, dem Registrirer deö betreffenden
CaunlicS einzuhändigen.
Die Zweckmäßigkeit diese» Gesetzes wird den mei
sten Leuten einleuchlcii.abcr cö ivirdMühe kosten, das
selbe einzuführen In fast allen eivilisirtcn Ländern
der Welt haben feit undenklichcn Zeiten solche Geset
ze oder Regeln bestanden und überall hat man schon
deren Nutzen auögcfundcn In Pennsylvanien war
bis jetzt kein Gesetz der Art; einige Kirchen-Gemein
den führen Taus-. Trainings- und Sterbe-Register
in ihren Kirchenbüchern; ordnungsliebende Hausvä
ter schreiben die Geburten und Todesfälle in ihren re
fpcktiven Familien in die HauSbibel. aber die Rich
tigkeit solcher Auszeichnungen hängt lediglich vom gu
ten Willen der Schreiber ab, da kein Gesetz sie dazu
antreibt, und da bei Manchen Gemeinden und Fa
milien nichts der Art aufgeschrieben wirb, so ist eS gar
nicht zu bewundern, wenn so viete Leute ihr Alter
nicht genau angeben können, Ohne Zweifel wird eö
Jedem angenehm fei», wenn er in Folge des Regi
strillingS.Gesetzes beim Schlüsse eines jeden JahreS
die Liste der Geburten, Trauungen und Todesfälle im
Caunty oder Staate, von dem ganzen vergangenen
Jahre, lesen kann
Hnrzgefnstte Neni,;keiten.
Die neue Orgel in der SlsasserKirche soll am näch
sten Sonntage, den 18, Mai. feierlich eingeweihet
werden, Sie ist von Herren Bohler und Sohn, Or
gelbauer in dieser Stadt, verfertigt und soll ein vor
trcfflchcö Instrument sein —Ein eirischer Bootmann.
Namens William M'Gasserty, wurde am vorletzten
Samstage an der AuSlaß-Tchleuse, unterhalb Rea
ding, von einen, Pferde geschlagen und starb a» den
Folgen davon am Montag Nachmittag,—Dic neuen
Zcculöstücke sind am Donnerstage zuerst in der Phila
delphier Münze ausgegeben worden und am Freitag
Morgen hatten wir Gelegenheit eins davon zu sehen,
CS ist eine nette kleine Münze, fast so gros; wie?!»
SeenlSstück. aber dünner, und ist durch seine Inschrift
leicht von letzter»! zu iinterscheidcii. Auf der einen
Seite steht ein ci»zelner Stern, mit dem Schilde in
der Mitte, mit der Umschrift, vniwll Lkrtes nt' /V
-invrica, 1851, aus der andern die römische Zahl 111,
von einem L eingeschlossen, nnd um den Rand IZ
Sterne —President Filliiiorc hat eine Einladung der
Eric Eisenbahn-Gesellschaft angenommen, bei Eröff
! nung ihrer Bahn nach Dunkirk anwesend zu sein ; er
wollte sür den Zweck gestern Morgen Washington
verlassen und gestern Abend in Philadelphia eintreffen.
Die Herren Webster. Hall und andere CabinetSglie
der begleiten ihn —Ein Gerücht sagt, daß die Chole
ra und das SchiffSflcber in St LouiS schon wieder
ihre Erscheinung gemacht haben. Aus einem Dampf
boote, das unlängst dort ankam, waren !2 Menschen
an der Cholera gestorben —Doiiv, Johnston hat P,
S, Devlan. Ssq . von hier, als einen Agenten für die
Londoner Schaustellung angestellt und derselbe wird
sich daher in diesen Tagen auf das nasse Element be
geben —Das «erhör der des Morde« der CoSdenfa
niilie angeklagte» Personen, findet jetzt zu Chestertaun
in Maryland, statt -Die Gesetzgebung von Connee
ticut hat einen Loko-Gouvernör und einen Whig-
Lieutenant Gouvernör erwählt. Ersterer hatte drei.
Letzterer eine Stimme Mehrheit —ln Alabama
den die Tabacks- und Baumwollen-Pflanzungen durch
die letzten Fröste viel Schaden gelitten.—ln dcrPhi
ladelphier Münze wurden während dein Monat April
GZ.I7L.OSB in Gold. H2.4V0 i» Silber und in Kup
ser «IZ.ZZ6 76 geprägt —Die Rew Hope. Doyles
taun und RorriStaun Eifcnbah».Gesellschaft hat sich
am I Mai organiflrt. durch Erwählung ihrer Beam
ten—Am vorletzten Freitage wurden in der Stadt
Libanon zwei Ställe durch Feuer zerstört—Der Nn
terschleis de» Schatzmeisters von Hork Caunty bcuägt
SL.VOO. welche seine Bürgen blechen müssen,—lnder
Laiidoffice zu Washington sind schon mehr als hun
dert tausend Ansprüche für Bounty-Land gemacht
worden und die Zahl mehrt sich täglich —Grüne Erb
sc» haben in unserm Markte bereits ihre Erscheinung
gemacht Sie sind zu salzig für allgemeinen Gebrauch
Von Europ a —Das Dampfschiff Europa, da»
am Donnerstag Morgen in Neu Kork ankam, brachte
die neuesten Nachrichten au» der alte» Welt, die bi»
zum 2L, April reichen, aber wenig Wichtiges enthalten
Von Deutschland wird gemeldet, das die Dresde
ner Conferenz ausgehoben sei. In Baden erwartete
man die baldige Aufhebung des Belagerungszustan
des, Briefe aus Wien melden, daß Fürst Schwar
zenberg als General-Gouvernör von Sicbcnbürgen
ernannt ist, an die Stelle deS verstorbenen Generals
Wohlgemuth, Erzherzog Leopold soll Statthalter
von Ungar» werde».
Der englische Gesandte in der Schweiz hat der
Bundes - Regierung angezeigt, daß den politischen
Flüchtlingen in England die Zuflucht versagt ist
Ein Corps von 112 ungarischen Desertören ans Ita
lien, daß eben in Bern ankam, wird daher entweder
nach der Türkei oder nach Amerika gehen müssen,
In England waren die Baumwollen- und Frucht-
Preise gesunken Die große Welt-Auöstclliing sollte
am l. Mai mit viclcm Pomp eröffnet werden,
presidentcnmachcrei.—Unsere politischen
Gegner, die sogenannten Demokraten, sind jetzt
sehr thätig, den Whigs Candidaten für die Pre
sidentschaft in 1852 zu empfehlen. Sie nen
nen besonders Clay, Webster, Fillmore, Clay
ton, Sewart, Corwin und endlich auch Gen.
Scott, den sie, wie es scheint, am meisten fürch
ten. Jedenfalls ist es ihre Absicht, wieder das
selbe Spiel zu treiben, wie in 1847, nämlich
durch die Empfehlung so vieler Candidaten die
Ausmerksamkeit der Whigs vom Siechten abzu
lenken, aber eS ist vorauszusehen, daß sie dies
jetzt mit ebenso schlechtem Erfolg ausführen wer
den, wie damals. Es ist hinlänglich bekannt,
daß die Whig-Partei Männer genug unter sich
hat, die fähig sind das Presidentenamt zu be
dienen, was aber die Besetzung dieses Amtes in
1852 betrifft, so hat sie ihre Auswahl längst
getroffen und diese ist General Scott.
Was die Presidentenmacherei bei unsernGeg
nern betrifft, scheint eS daß sie wohl mehr Last
mit der Auswahl haben werden, wie die Whigs.
Unter der Reihe von Candidaten, welche sie in
Porschlag haben, sind Caß und Buchanan die
hervorragendsten, und was Pennsylvanien an
geht würde wohl Keiner von den Andern viel
Einfluß haben, doch«st die Zahl der Freunde
des Gen. Caß bei Weitem die größte; nur die
ächt-blauen Föderalisten hängen an Buchanan,
dessen Grundsätze so recht in ihren Kram passen,
und wissen hin und wieder etwas zu seinem Lo
be zu sagen. Doch es kann uns gleichviel sein,
wen sie als ihren Auserwählten aufstellen mö
gen; wir wollen uns nicht in fremde Angele
genheiten mischen. Mögen unsere politischen
Gegner sich suten, so gut sie können—unsere
Aufgabe wird nur sein, Gen. Scott zum Pre
sidenten der Der. Staaten zu machen, und daß
dies möglich ist, wird fast allgemein zugegeben.
Wieder ein schrecklicher Mord.
Noch ist die schreckliche Mordgeschichte der
Familie Cosden im frischen Andenken, da ha
ben wir schon wieder eine ähnliche Schandthat
zu berichten, die in Philadelphia Caunty ver
übt wurde.
Ein Deutscher, Namens Valentin Barkel,
Caroline, seine Frau, und ein Ijähriges Kind,
welche zu Rorborough, 9 Meilen von Philadel
phia wohnten und vom Milchhandel lebten,
wurden in der Nacht vom vorletzten Freitag auf
Samstag auf höchst brutale Art ermordet. Am
Samstag Morgen sanden Leute, die nach dem
Hause kamen, um Milch zu holen, Barkel und
seine Frau mit zerschlagenen Schädeln (was
wahrscheinlich mit einer Art geschehen war,)
im Hose liegen, und daS Kind lag im Hause,
ebenfalls mir zerschmettertem Kopse. Die drei
älteren Kinder, ein Knabe und zwei Mädchen,
hatten sich in die Scheuer geflüchtet und waren
dadurch den Händen deS Mörders entgangen.
Das älteste Mädchen sagte aus, daß am Frei
tag Abend ein gewisser Robert, ein Deutscher
oder Italiener, der früher bei Hrn. Barrel ar
beitete, mit ihm wegen den Lohn in Streit ge
rieth und fortgejagt wurde, dort gewesen sei,
und eS ist starker Verdacht, daß dieser der Mö
rder ist. Einige Nachbarn sagen ebenfalls, daß
sie am Freitag Abend einen Mann ums .saus
schleichen sahen, der nach der Beschreibung Ro
bert ähnlich war. Anstalten zu seiner Verhaf
tung wurden sogleich getroffen und eine Belohn
nung von 8266 ist darauf gesetzt.
Der gedachte Robert ist etwa 1!) Zahre alt,
5 Fuß 7 bis 8 Zoll groß, von dunkler Gesichts
farbe, schmächtig gebaut, geht ein wenig gebückt,
hat schwarze Haare, ein grobes plattes Gesicht,
trägt schwarz« Kleider und spricht gebrochenes
Englisch. Niemand wußte früher etwas wei
ter von ihm, als daß er Robert hieß. Nur we
nige Nachbarn sahen ihn und die welche ihn sa
hen sprachen n>e mir ihm. Er war ungesellig,
finster und verdächtig. Sein Benehmen war
der Art, daß die welche ihn sahen, BöseS ahn
deten. Nachdem er fort war fürchtete Frau
Barkel immer, daß er früher oder später zurück
kommen und Unheil anrichten würde, doch har
te man nichts von ihm gesehen bis am vorletz
ten Freitag Abend.
Barkel war 46 und seine Frau 36 Jahr alt.
Beide waren aus Deutschland gebürtig. Er
war früher Stallknecht im weißen Pferd
tel, in der Callowhillstraße, und hatte vor un
gefähr 18 Monaten die Bauerei gekaust, wo
die Mörderei verübt wurde.
Ein Deutscher, Namens Gottlieb Grismer,
wurde am Montag Nachmittag in Philadelphia
verhaftet und in Sicherheit gebracht, auf Ver
pacht die Mordthaten begangen zu haben. Er
ist etwa 3t» Zahr alt, soll vor einiger Zeit bei
Bartel gearbeitet haben und mit demselben we
gen den Lohn in Streit gerathen sein.
Am Donnerstage verhaftete Constabel Hub
bard, von Doylestaun, i» jener Stadr einen
verdächtigen Kerl, dessen äußeres Ansehen ganz
mit dem obenerwähnten Robert paßt. Er sagt,
daß er Bartel gekannt habe und dessen Vor
mann gewesen sei. Später hat sich jedoch her
ausgestellt, daß er Franz Geyer hieß und bei ei.
nem Fabrikanten Bartel, in Newark, gearbeitet
hatte, woraus der Irrthum entstand. Er wur
de wieder freigelassen.
lLin Schiff voll tLlephantttt.—Am 4.
Mai kam die Barke Regatte, von Indien, in
Neu Hork an, und hatte als Fracht 9 lebendig«
Elephanten, ein Zebu oder Burmesischen Bull,
16 große Schlangen, mit Einschluß von einem
Paar Boa-ConstriktorS, 24 und 16 Fuß lang,
nebst einer ganzen Schaar Affen, das gefräßige
Stachelschwein und noch viel andere lebendige
Produkte der Wildniß, alle bestimmt für P. T.
Barnum und Seth B. Howe, um als wandern
de Museum-Caravane benutzt zu werden. Eine
der größten Seltenheiten in dieser modernenAr
che Noahs, ist ein Elephanten-Kalb, etwa neun
Monat alt, auf der Reife von Ceylon von sei
ner Mutter entwöhnt. Es ist nur I Fuß hoch,
völlig zahm und spielt wie ein Kätzchen. Eine
andere ist ein eingeborner Häuptling von Cey
lon, welcher die Schaustellung begleitet als Auf
seher über die Elephanten. Dies Unternehmen,
vielleicht das größte seit der Sünfluth' wurde
von Stebbins, Zune und Georg Nutter veran
staltetet und glücklich ausgeführt. Die Elephan
ten wurden von June und Nutter, begleitetvon
160 Eingebornen, in der W'ldniß aufgejagt u.
gefangen. Dies geschah indem sie 256 Ele
phanten in ein rauhgezimmertcrte Einfriedigung
trieben, wovon es ihnen gelang sich 13 zu si
chern ; drei sind auf der Reise krepirt und einer
wurde von der Heerde gestohlen.
Sonderbarer Tod. — Alexander Catlin,
von Burlington, Vermont, starb am vorletzten
Samstag Morgen in Cambridge, Massachuss.,
unter folgenden sonderbaren Umständen. Er
war am Freitage in Gesellschaft mehrerer Per
sonen, fleisig trinkend, in dcn Wirthshäusern
herumgestrichen, als sie spät am Abend m das
Wirthshaus, die Abbey genannt, kamen und
ziemlich stark benebelt setzte er sich platt aus den
Boden, mit dem Rücken an die Wand gelehnt,
uud schlies ein. Nach etwa zwei Stunden un
ternahm es einer seiner College» ihn zu wecken,
fand aber daß er todt war. Am Morgen fand
man H 27 in einer Ecke seiner Westentasche, da
aber seine goldene Uhr und Kette vermißt ivur
de, so vermuthete man, daß ein Mord geschehen
sei; aber dcr herbeigerufene Arzt erklärte nach
der Untersuchung, daß er durch Erstickung ge
storben sei, von der zusammengedri'lcken Positur
worin er sich besand und durch die Masse des
genossenen Branntweins herbeigesnhrt. Er war
etwa 42 Zahr alt und 3 bis 4 Tage in Boston
gewesen, wo er eine neue Maschine zum Felsen
bohren zum Verkauf anbot.
lüine Zvtligui.—Der in Aaronsburg, Cen
ter Caunty, gedruckte "Berichter" erzählt, daß
beim Abbrechen dcr alten lutherischen Kirche da
selbst, in einem leeren Fache der Kanzel, cin
Papier mit dem Abriß der Kanzel gefunden wur
de, dem folgendes Schreiben beigefügt war, daß
wegen seinem besondern Style und un-ortogra
phischer Schreibart sür eine Seltenheit pasfiren
niag. Es lautet wie solgt:
"diß ist der abriß' Von dieser Kantzel und ha
ben daß Hivnein gelegt den 23t dag abrill
1796 und die schreiner Wahren nemlich
sriedrich stroh
sriedrich hennig
tschan mackserson
Zaeob Hess—
Johannes Kremer,
Wilhelm brecht
und daß woren lustigen Kerls"
DieS erinnert an die originellen Grab- und
Denkschriften aus der alten Zeit, die sich noch
an manchen Stellen in Deutschland vorfinden,
aber nicht von so spätein Datum.
Httfälliges tLrhängen.—Ein 16 jähriger
Knabe, Namens Z. R. Griffith, der bei Hrn.
Zohn A. Moore, in Marple Taunfchip, Dela
ware Caunty, lebte, wurde am 17. April in
der scheuer hängend gefunden. Da er früher
viel von der nahen Hinrichtung des Mörders
Pharaoh, in Wcst-Chcster gesprochen und sich
gewundert hatte wie einem Menschen beim Hä
ngen zu Muthe sein möchte, so glaubte man,daß
er auf den Einfall kam bei sich selbst eine Pro
be zu machen und für den Zweck eine Schlinge
in einen Tragriemen machte und um den Hals
legte, dcn er zuvor an eine quer über zwei Bal
ken liegende Stange befestigt hatte. Unglückli
cherweise mußten seine Fuße aber bei den An
stalten ausgerutscht sein und so fand man ihn
Hängens und vollends todt. Er war ein fleißi
ger Junge und ein Liebling der Familie, bei
welcher er lebte.
töin amerikanischer Türke.—Der jetzi
ge Mormonen Prophet, Elder Brigham, Nach
folger von Joe Smith, versichert bei seiner Eh
re, daß ernur Sg Weiber hat.
Baltimore. —Ein junger Deutscher, Na
mens Zoh. Monitz, kam vor einigen Monaten
von Bremen hier an und erhielt bei Zemanden
in der Point Arbeit, wo er zwei Wochen Be
schäftigung hatte und dann entlassen wurde.
Außer Arbeit, verfiel er in tieft Melancholie u.
und benahm sich vorgestern Morgen am Früh
stücktische im Hause des Herrn Zansen in der
Bondstraße, wo er logirte, so auffallend, daß
man eine verzweifelte Handlung von ihm erwar
tete. Die Vermuthung war auch nicht falsch.
AIS ungefähr eine stunde nach dem Frühstük
ke ein HauSmädchen den nach dem Zimmer des
Monitz führenden Flur wusch, hörte es plötzlich
aus dem Zimmer ein jämmerliches Stöhnen u.
als das Mädchen demzufolge die Thür öffnete,
sah eS zu seinem Schrecken, daß Monitz sich mit
Hülfe eineS Streifens Baumwollenzeug an ei
nem Balken, welcher über zwei Bettstellen ge
legt war, erhängt hätte. Mit lobenswerther
Geistesgegenwart schnitt das Mädchen sofort
das Band durch und es gelang in Folge schnel
ler Hülfe, trotzdem der Arme bereits schwarz im
Gesichte war, ihn wieder zum Leben zurückzu
rufen. Menschensreuiidliche Leute nahmen sich
sogleich deS Bedürftigen an und wollenOhn zum
Unterkommen verhelfen. Corr.
Baltimore. Ein neuer Spitzbu
be nstr e i ch.—An einem Morgen letzter Wo
che begab sich ein Fremder in einen unserer fas
hionablen Schuhladen, suchte sich ein Paar der
besten Patentschuhe aus und hieß den Laden
halter, sie ihm Mittags, präcis 2 Uhr, nach ei
nem gewissen Hotel zu übersenden. Der Kun
de ging hierauf weg und ein Beobachter hätte
gleich nachher sehen können, wie er in einen an
dern Laden trat, sich dort ebenfalls ein Paar
Schuht aussuchte ».darauf antrug,daß ihm die»
selben um 2j Uhr Mittags zugesandt werden
möchten. Um 2 Uhr traf der Lehrling des er
sten Schumachers, mit- den Schuhen in der ei
nen und der Rechnung in der andern Hand,
ein. dieselben an, fand aber den
rechten Schuh zu eng und hieß den Lehrling,
damit nach seinem Prinzipale zurückzukehren
und ihn etwas weiter machen zu lassen. Um
andere Lehrling mit dem zwei
ten Paar Schuhe ein. Der Fremde fand nach
probirung den linken Schuh zu eng und sandte
den Lehrling damit wieder weg. Der letzte
Bursche hatte kaum das Zimmer verlassen, als
der Fremde die beiden zurückgebliebenen Schu
he anzog und sich schnell, Schuhmacher und den
Wirth betrügend, aus dem Staube machte.
Bis heute hat man noch nichts wieder von ihm
gehört. jb/
Gefecht mit einem Mall fisch.
Ein an die Neu-Yoik Erpreß gerichteter Brief,
datirt zu Rio-laneiro, den 18. Februar, gibt
einen Bericht von einem Angriff, weicher von ei
nem Sperm-Wallfisch auf das Schiff Poka,
hontas gemacht wurde. Zwei Böte waren
zur Verfolgung des Walisisches ausgesetzt wor
den ; eins derselben war für ungefähr zwanzig
Minuten an den Walisisch befestigt gewesen»
und hatte das Tau eingezogen. Bei einem aber
maligen Versuche, den Walisisch zu spießen,
griff er das Boot an und zerschlug es buchstäb
l'ch in Trümmer, doch blieb die Mannschaft un
beschädigt und wurde von dem andern Boote
aus dem Wasser aufgenommen. Nachdem die
Mannschaften wieder an Bord des Schiffes ge
langt waren, steuerte dasselbe auf den Wall,
sisch zu, welcher sich noch stetS bei den Trüm
mern deS Boots herum aufhielt, und als das
Schiff sich ihm auf ungefähr zwei Kabellängen
genähert halte, drehte sich der Wallfisch.im,
und rannte mit solcher Gewalt gegen den Bug
desSchiffs, daß dadurch mehrere Planken spran
gen und eins oder zwei der InHölzer auf der
Steuerbordseite längs der Wasserlinie zerbrochen
wurden, wodurch das Schiff einen Leck bekam,
der 25» Streiche die Stunde zum Auspumpen
des Wassers erforderte. So viel man weiß ist
dieses der zweite Fall, wo ein Schiff von einem
Wallsiich angegriffen wurde. Der andere er
eignete sich im stillen Meer mit dem Schiffe Es
>er, welches zu Grunde ging.
Versuchte Flucht eines Skla
ve >,.—Eine Georgtaun, tSüd-Carotina) Zei
tung erzählt, daß ein Negersklave, NamensTon
cy, neulich daselbst versuchte, seinem Meister zu
entlaufen, in der Absicht, zu seinen Abolitioni
sten Brüdern in Boston sich zu begeben. Zu
dem Ende versteckte sich Toney aus einem Schif
fe, welches mit einer Ladung von Bauholz nach
Boston bestimmt war. Zn Folge ungünstiger
Winde konnte aber das Schiff nicht in die See
gehen, ohne zuerst eine oder zwei Nächte ohn
> weil dcr Sandbank beizulegen. Die erste Nacht
siel Toney, indem er zum Abendessen eine zu
reichliche Portion von Reis genossen hatte, wo
von er sich einen kleinen Eimer voll zu seiner be
absichtigten Seereise angeschafft, unglücklicher,
weise für das Gelingen seines Unternehmens in
einen tiefen Schlaf, und sein daraus erfolgtes
lautes Schnarchen erregte den Verdacht, dasj
nicht alles richtig an Bord sei. Der Capitän
stellte sogleich eine Nachforschung an, welche die
Entdeckung deS ungeladenen Passagiers zur Fol
ge hatte.
Vermutheter Mord und Brand,
stif tun g.—Das Trauerspiel im Staat In
diana, wobei zwölf Personen in einem Hause
zu Tode brannten, welches, wie es heißt, in
Brand gerieth, während sie in einem Gaus
gelage begriffen waren, wird jetzt in einem ver
schiedenen Lichte geschildert. Es heißt nun, es
seien nur zehn Personen verbrannt, und man
befürchte, daß sie zuerst ermordet worden seien.
Verdacht, daß er mit diesem schrecklichen Vor
fall in Verbindung stehe, ruhet auf einem in
der Nachbarschaft wohnenden Manne, der ei
nen streit mit Hannegan gehabt hatte, und
den man sagen gehört hatte, daß er sHanegans
nie sein Nachbar werden solle. Als er gefragt
wurde, waS er hinsichtlich des Vorfalls wisse,
gab er unbefriedigende Antworten und schien
sehr verwirrt zu sein.
Ergreifung eines PosträubcrS.
—Ein Mann, Namens William Fletcher Wil
liams, wurde neulich in einem Tehater zu St.
Louis verhaftet, auf die Anklage, die Post zu
Lacon, 111. im vorigen Zanuar oder Februar
beraubt zu haben. Als er verhaftet wurde, hat
te er sein Gesicht mit ein paar starken Backen
bärten verstellt, und als man ihn visitirre, fand
man noch drei andere Paar nebst drei Perrük
ken bei ihm, und >H3M» in Noten auf dic Far
mington Bank, die alle Merkzeichen an sich hat
ten, wodurch sie als ein Theil des gestohlenen
Geldes erkannt worden sind. Zur Zeit als er
den Postraub beging, war Williams Postmei
ster zu Lacon; er wurde auf die Anklage ver
haftet und in der Summe von unter
Bürgschaft gestellt, daß er sich auf die Anklage
verantworten wolle, statt dessen nahm er aber
Reißaus. Er ist von dem Postagenten Fair
weather als dieselbe Person völlig erkannt wor
den. Volkssr.
Nlekr Licht.—Hr. Paine, der berühmte
Erfinder des Apparats sür die Erzeugung von
Licht und Wärme aus Wasser, hat eine neue
Entdeckung gemacht, wodurch auch das Wasser
enthehrlich gemacht wird. Durch ein sehr ein
faches Vesahren wird das GaS aus der Lust
gezogen und gewährt daher ein ganz billiges
Licht. Ein gewöhnlicher Behälter zum Einneh
men und Festhalten der Luft, ist die einzige nö
thige Maschinerie. Der Herausgeber deS Wer
tester Spy sagt, daß er den Apparat in seiner
Office in Operation gesehen und das dadurch
erzeugte Licht ganz vortrefflich gefunden habe.
Er meint, der Apparat könnte nicht über zwei
Thaler kosten und sei hinlänglich ein Zimmer
zu illuminiren.
Zu Muscatiiie iu lowa, starb kürzlich ei»
zwölfjährige Mädchcn Folge iibkrmäßiqkr
Anstrengung beim Springen über den Strick.
Sie sprang 216 mal über denselbc», ohne z»
ruhen.
Winn, der Manu, welcher im Verstoss,,
„eil Winter eine» andern Mann in euur Sä-