Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, April 22, 1851, Image 2

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    ist, das Frühstück einzunehmen, mit einer
Glocke. Der Berferkiger ist der geschick
te Uhrenmacher JacobHaller.vonSchwen
ningen.
MHeotiachter.
Reading, den 22. April 1831.
n. k>q., >s our »utliorixe«!
tnr rocoivinx
Lulisoripdinns, iui«l »>»liii>x fcir tliv
I.ivnti.r ot lii» nstio«'« in 1^>»iIit«1t:I»
plus, Vorli, aiul Lciston.
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vkour autlrvri?.k>ll oxvnw tn rk>c<zivs
wvnts aixl «udsoription« tlirtki» s>«;r.
l'lLlidk), st liis oKico, Ltl stör)? Hüll-
Von Hrn Fricdriä) Nichtcr, Tanzlehrer in Potts
villc, wünschten wir zu erfahren, warum er gar nichts
von sich hören läßt Nächstens vielleicht mehr von
der Ursache warum
Nehmet Obacht —Diejenigen unserer Kun
den. welche vor einigen Wochen Rechnungen erhalten
haben, sollten die unten auf denselben befindliche No
tiz lesen und beherzigen Nur Wenige sind bis jetzt
derselben nachgekommen und da der erste April, der
allgemeine Zahltag, nun bereits 3 Wochen vorüber
ist. so wird ev nicht mehr als billig sein, dafz endlich
auch der Drucker bezahlt wird
Editor Wcchse l—Die Herren L Mader und
E Rullmann haben die Herausgabe des "Demokrati
schen Wächters," in WilkeSbarre. übernommen, wel
cher bisher von Hrn. Jacob Wälder herausgegeben
wurde. Der Wächter hat sicher durch diesen Wechsel
nichts verloren
(ZMIIL Die «-
pril Nummer dieses nützlichen Werkchenv, welche ge
naue Tabellen von den Sommer-Einrichtungen auf
allen Eisenbahnen in den Ver, Staaten enthält, ist
erhalten. Dieser nützliche Reisegefährte kostet nur 12j
EentS und sollte in den Händen eines jeden Renen
sein, der sich vor Unannehmlichkeiten und Verlust si
cher stcllen will
Für die Welt-Fai r,—Der Achtb. William
Darling und der Ehrw, Heinrich Darling, beide von
Reading, sind am Dienstage mit dem Dampsschiffe
Baltie von Neu Uork nach Liverpool abgereist. Er
sterer geht als Commisstoner von Pennsylvänicn; der
Letztere für das Vergnügen die Ausstellung zu sehen
Das Wetter war vorige Woche meist trübe,
kalt und unfreundlich, mit wenig Sonnenschein und
viel Regen. Nach der uralten deutschen Bauernregel
bedeutet dies einen kalten Frühling, Wollen'S mal!
abwarten ob's eintrifft Die Osterfeiertage waren be» i
sonders unfreundlich und hatten nichts weniger als '
liebliches Wetter, wodurch vielleicht manches Vergnü-!
gen verciteltworden ist
Unsere Gesetzgebung hat am Dienstag
Mittag nm 12 Uhr ihre Sitzungen geschlossen Wie
gewöhnlich, wurden auch diesmal die meisten und
wichtigsten Geschäfte in den letzten Tagen verrichtet
AIS ein Theil davon wollen wir hier nur folgendes
angeben ! Die general VerwigungS-Bill passtrte, die
neue Gcrichtbdistrikt-Bill Passtrte auch, wurde aber
mit dem Veto des GouvcrnörS belegt und dann nicht
wieder ausgenommen; der Beschlust, aus dem Ge
setze von 1847, das Mciischcnstcblcn betreffend, den
Artikel zu streichen, welcher das Einsperren entflohe
ner Sklaven in den Gefängnissen dieses Staats ver
bot, passtrte die Bill sür Einführung eines Freibank-
Systems, wurde im Hause nicht angenommen und
ist daher nicht passlrt. Im Ganzen mag die Gesetz
gebung genug gethan haben während ihrer övtägigcn
Sitzung, in wie weit die passtrten Gesetze aber nützlich
oder schädlich sein können, lästt sich noch nicht sagen.
Sobald wie möglich werden wir eine Liste der passir
ten Gesetze bekannt machen
VcrhcerkndeSturmfluth —Von Boston
wird berichtet, dasz am Mittwoch die größte Sturm
fluth, deren man sich erinnern kann, dort stattfand,
Tie Wherfte waren überschwemmt, die Keller mit
Wasser gefüllt und an den Waaren wurde ungeheurer
Schaden angerichtet. Die Eisenbahnen in der Nähe
wurden an manchen Stellen so ausgespült, daß die
Riegel einsanken Eine neue EpiScopal-Kirche wur
de so stark beschädigt, das, ste abgerissen werden must
Der Thurm der Methodisten-Kirche in Charlestaun,
fiel um und erschlug ini Fallen einen eben vorbeipas
sirendcn Milchmann Ein Echooner scheitcrtc an der
Küste und die ganze Mannschaft soll ertrunken sein
Man befürchtet, dasz noch viel mehr Schaden an den
Schiffen angerichtet wurde.
John Barker. der Achtbare Er-Mayoi
von PittS'ourg. ist schon wieder in heißes Wasser ge
rathen ; die Court hat ilm sür die vielen Gcwaltsirei
che. deren er sich schuldig machte als er im Amte war,
zu S3W Strafe und S Atonal Gefangenschaft verur
theilt Während sein Urtheil verlesen wurde, erregte
er elnen Mord-Spektakel, indem er von den Stufen
der Sourthaustreppe eine Rede hielt, und die Richter,
Jurl) und Advokaten lästerte Barker must ein un
verbesserlicher Taugenichts fein Seine Freunde wol
len ihn nun als Scheriffs-Candidate» aufstellen.
Aufruh r—ln Boston sind seit einigen Wochen
mehrere Aufstände vorgekommen, in Folge der Ver
haftung entflohener Sklaven in jener Stadt Der
Hast den die Bürger von Massachusetts gegen Skla
verei hegen, hat sich bei dieser Gelegenheit stärker gc
zeigt, wie er eigentlich sollte Das Gesetz für die Aus
lieferung flüchtiger Sklaven ist nun einnx» passlrt,
und sollte von allen friedlich gesinnten Bürgern re»
spektirt werden Um ein großes Uebel abzuhalten,
muh man sich oft in ein kleine» fügen
Conrten in Berks Cannty.
Aus dem Berichte der Eommittcc über Gerichts-
Distrikte vom letzten Hause der Rcpresentanten. über
das Gerichtwesen In allen EaiintlcS der Republik, in
dcn letzten fünf Jahren, geht hervor, dast die jähr»,
che» Geschäfte unserer Court im Durchschnitt waren
wie folgt:
Für Zury-Verhöre waren erforderlich 37 Tage
" andere Fälle iz »
Dauer der Court-Sitzungen 9 Wochen,
" täglichen Sitzungen L Stunden,
Anzahl der verhandelten Criminal-Fällc 58
eingebrachten Civil-Prozcssc IS«
verhandelte» Civil-Fälle 40
der bcibelialtenen do 80
Betrag der durch dcn Prothonotar erhobenen Ta
xen auf WritS ic -BZLB 25
Die obigen Angaben sind dem Berichte des Pro
thonotarS und CourtschrciberS entnommen und wur
den gesammelt, um eine iiene Eintheiliing der
strikte zu machen, was aber, wie man in einer andern
Spalte sehen wird, fehlschlug.
Die Philadelphia und Neadina
Eisenbahn.
Die geschätzten Einnahmen dieser Bahn, sür das
laufende labr. sind niedergesetzt wie folgt
Fracht für Ij Million Tonnen Kohlen KL.225M0
Einnalmitn von Passagieien u Fracht Z 90.000
Transportation der Briesposi !>,400
Verschiedenes «.000
Ganzer Betrag der gesch Einiiahmen 00«
do " " Ausgaben 1.>224.150
Einen seinen Prosit lassend von 1.408.850
Nachdem von dieser Summe die Zinsen. Dividen
de :c, abgezogen werden, wird das nette Sümmchen
von 819 t.755 im Schatze bleibe»
Die 83,196 Stockantbeile. welche die Corporation
bilden, wurden am letzten I März gehalten wie folgt
In England 21.000 Antheile
" Philadelphia, in Privat-Händen 8.100 "
do von Brokern 17.900 "
" Boston, in Privat-Händei? S,9BV
do von Brokern 3.700
" Neu Uork, in Privat-Händen 8.000
do von Brokern 14,510 "
83.190
Knr? gefaßte Neu i gkei ten.
Die neue Conestoga-Brürke in der Columbia Ei
senbahn. an die Stelle der Abgebrannten, sollte bis
gestern wieder soweit fertig fein, dast die Karren dar
über Passiren können,—Alabama und Georgien baden
am 8, April viel durch Ueberschwenimiing gelitten.
Der ArkansaSflust stieg 30 Fust und überfluthete al
les niedrige Land—ln unserer letzten Gesetzgebung
ist eine Bill passn t.welche eine Gesellschaft ineorporirt
sür Erbauung einer Eisenbahn längs der SiiSquehan
na. die als Verbindung zwischen unserer Central- und
der Eric-Eisenbahn dienen soll. Daö nöthige Geld
dazu soll bereits vorbanden sein General Brady,
ein 80jähriger Greis, starb am vorigen Dienstage in
Detroit, an dcn Verletzungen die er durch einen Fall
ans seinem Wagen erhalten hatte—Von Savanah
schreibt man. daß im nächsten Monat eine neue Ex
pedition auf die Insel Cuba unternommen werden
soll und die Tbeilnehmer versprechen sich den be
sten Erfolg—Von der Easion-Bank sind üble Ge
rüchte im Umlauf Es heistt sie sei geschlossen, doch
soll wegen der Einlösung ihrer Noten keine Gesahr
sein Die Gesetzgebung bat sich geweigert ihren Frei
brief zu crnenrin —lm Morris-Canal, Easton
genüber. wurde am vorletzten Freitage die Leiche ei
nes nengcboriikn Kindes gefunden, welches eine un
natürliche Mutter wabrscheinlich hincingeworsen hat
te—Zwischen den Schrtinergescllen und Backeinle
gern in Easton. wclchc s»r höhcren Lohn aufgehört
hatten zu arbeiten, und deren Meister», ist ein Ver
trag zu Stande gekommen und alle arbeiten wieder
—ln Neu?)ork bestehen einige elegante Trink- oder
Sanfhäufer. die ausschliestlich nur von sogenannten
sashionabeln Lädieo besucht werden, die sich dort ganz
heimlich mit Wein, Brändy ?c regaliren Auch ein
Fortschritt der Civilisation —Hehmann Lazarus, ein
BKjähriger Israelit, wurde kürzlich erfroren in seiner
Schänty, bei Malta, Ohio, gefunden In der Hütte
hatte er 3 bis 4000 Thaler verborgen,—Amin Bey,
der türkische Gesandte für die Ver Staaten, ist am 9
April von Boston wieder abgereist nach feiner Hei
math —John Zucker. Esq., President der Philadel
phia und Reading Eisenbahn-Gesellschaft, hat HIOOO
zum Bau des CourtbauseS in PottSville unterschrie
be»,—Die neuen 3 Ccnvstücke sind in Philadelphia
bereits im Umlauf und sollen ganz wie Silber aus
sehen,—Drei Schiffe von England kamen kürzlich bei
Savannah an, mit 12,000 Stangen Eisenbahn-Ei
sen—ln Maryland mustte kürzlich ein Mann H5O
Strafe und die Kosten bezahlen, weil er bei der letz
ten GouvernörS-Wahl versucht hatte einen Mann zu
bestechen —In Ren Hork sind einige Z-50 Goldstücke,
von Kalifornien, angekommen, Sie sind achteckig, et
wa so grost wie ein silberner Thaler, aber dicker, und
mit passender Inschrift versehen. Sie werden bald
ihren Weg nach England finden, um nie wiederzu
kommen —Gen, Winficld Scott ist auf feiner amtli
chen Reise »ach Cincinnati, überall mit dem Enthusi
asmus empfangen worden, der einem ausgezeichneten
Manne gebührt. Nach einem 3täglgen Aufenthalte
in Cincinnati rciSte er über Neu Orleans wieder nach
Washington—Die Neu Yorker Tribüne hat berech
net, dast es einem Herrn der die Londoner Welt-Fair
besucht, wenn er sparsam ist, 450 Thaler kosten wird.
Ein hoher Preis, um dcn Elrphantcn zu sehen
Gerichtswesen in Pennsylvanien.
Nach einer officiellen Angabe in einer Tabel
le vom Hause der Rcpresentanten unserer letzten
Gesetzgebung veröffentlicht» besteht Pennsylva
nien aus 24 Gerichts-Distrikten, mit einer glei
chen Anzahl President-Richtern und zwei Ge-
Hülss-Richtern sür jedeS Eaunty. Nebstdei»
hat der Staat eine B?upreme-Eourt oder Ober-
Gericht, mit einem President-Richter und vier
GeHülsen, und zwei Distrikt-Eourten, für den
östlichen und westlichen Distrikt, in Philadel
phia und Pittsburg, die erstere mir einem Pre
sidenten und zwei Gehülfen; die letztere mit ei,
nein Presidenten und einen, Gehülsen. Der Ge
halt der 24 President-Richter, mit Einschluß
der Meilengelder, beträgt jährlich K 52,139 45.
Der President-Richter der Supreme«Court er«!
hält jährlich «4,242 67, der erste Gehülfe S 3«
576 66, die 3 andern jeder H 2»482 66. Die
Presidenten der Distrikt-Courten und ihre Ge
hülfen erhalten jeder Ä2,669 jährlich. Mithin
beträgt der Zahrgehalt sämmtlicher Richter im
Staate H 77.464 12, außer dem Gehalte der
Gekülfs-Richter der gewöhnlichen Courten.
Zn der letzten Sitzung unserer Gesetzgebung
wurde ein Versuch gemacht, die Zahl her Di»
strikte zu vermindern und den Gekillt der Pre
sident-Richter zu erhohen, durch Passirung ei
ner neuen Distrikt»Bill, aber diese Bill war so
unvollkommen und fehlerhaft, daß sie der Gou
vernör mit seinem Veto belegte und da keine
Zeit mehr übrig war eine andere Bill zu pafsi
ren, so werden die Distrikte bleiben wie sie sind
und die nächste Wahl wird keine Veränderung
darin machen.
Interessantes vom Censns.
Die folgenden schätzbaren Angaben von dem
Zustande und Werthe des Landes, dessen Pro
dukten und Hülfsquellen in Berks Caunty.sind
den osficiellen Angaben des Ver. Staaten-Mar
schalls von diesem Distrikte entlehnt und wer
den vielen Lesern des Beobachters ohne Zweifel
willkommen sein:
Acter geklärtes Sand 316,377
do ungeklärtes do 96,132
Werth der Bauereien H 212,115 41
Werth der Acker-Geräthschasten
und Maschinerien 7,246 29
Pferde 14,216
Esel und Maulesel 96
Milckkühe 23,262
Schaff-Ochsen 46
Anderes Rindvieh 14,713
Schaase 9,469
Schweine 42,898
Werth des lebenden Viehes K 16.646 17
Büschel Weizen 576,398
do Roggen 439,857
do Welschkorn 811,227
do Hafer 886,877
Pfund Taback 186
do Wolle 19,667
Büschel Ebsen und Bohnen 1,634
do gewöhnliche Kartoffeln 214,526
do süße Kartoffeln 94
do Gerste 741
do Buchweizen ' 32,859
Werth der Erz-Produkte H 71,756
Gallonen Wein 15,643
Werth der Marktgärten Produkte Hi 6,835
Pfund Butter 1,854,631
do Käse 3,911
Tonnen Heu 83,251
Büschel Kleesaamen 4,455
do andern Saamen 1.927
Pfund Hopfen 1,136
do Thaugeröthcten Hanf 16
do Wassergerötheten do 28
do Flachs 15,353
Büschel Flachssaamen 2,261
Pfund BicncnwachS und Honig 6,523
Werth der heimgemachten Fabrikate K 26,452
Werth des geschlachteten Viehes A4,223 46
Recorden der Kaufbriefe. (VkksvB.)
Das Reeorden der Kaufbriefe oder
gleich nachdem sie ausgeferliqtigt sind, würde
manchen langweiligen Prozeß ersparen, und es
mag wohl nicht ohne Nutzen sein, in dieser Zeit,
wo so viele Grundstücke ihre Eigenthümer wech
seln, ausmerksain daraus zu machen. Ein Cor
reSpondent des Lancaster Zntelligenzergibt, uin
die Wichtigkeit der Sache zu zeigen, das gegen
wärtige Gesetz in diesem Staate, welches sich
darauf bezieht:
"Kaufbriefe sollten jederzeit reeordet sein,aber
ein nicht recordeter Kaufbrief ist dennoch gül
tig, vorausgesetzt, daß dasselbe Eigenthum nicht
an verschiedene Parteien verkauft ist. Wo dies
der Fall ist» hat der welcher feinen Kaufbrief'
zuerst recorden läßt, binnen sechs' Monaten nach
dessen Ausfertigung, die besten Ansprüche an
das so verkaufte Eigenthum. Dies ist das Ge
jetz in Pennsylvänicn—daher die Nothwendig
keit Land-T>tel zu recorden binnen 6 Monaten
nach deren Ausfertigung. Aber es gibt noch
andere Ursachen warum Kaufbriefe recordet
werden sollten: wenn zum Beispiel ein solches
Dokument durch Feuer oder andere Zusälle zer
stört wird, welche Mühe und Kosten verursacht
es, ein neues zu bekommen, welche, wenn der
Deed recordet ist, erspart werden, mit Ausnah
me von 2 oder 3 Thalern für eine Copie auS der
Recorders Office. Ein anderer wichtigerGrund,
, warum Deeds recordet sein sollten, ist, daß oft
Leute vorgeben Eigenthum zu besitzen, wozu
sie kein Recht haben, und ehrliche Leute betrü
! gen, indem sie Zudgemcnt. darauf geben. Es
l hat sich schon früher zugetragen, daß Personen
! Rechte für Eigenthum hielten und kraft dessen
Geld erlangten, wofür.Mortgätsches und Zud
gements gegeben wurden, deren Inhaber sich
völlig sicher dünkten, doch nach genauer Unter
suchung war kein Recht zu finden und die Leu
te welche das Geld hergegeben hatten, waren
darum betrogen. Wäre der Besitztitel recordet
gewesen, so hätte dies nicht geschehen können.-
Alle solche Dokumente sollten daher vor Allem
rekordet sein ; es sichert sowohl den Käufer wie
den Geldverleiher, und vehütet in vielen Fällen
Betrug."
Der ausländische !I?ar?t. Aus dem
Berichte deS RegistrirerS der Schatzkammer, ü
ber Handel und Schifffahrt der Ver. Staaten
geht hervor, daß während dem Zahr welches
am 36. Juni 1856 endigte, folgende Produkte
aus den Ver. Staaten nach England erportirt
wurden, nämlich: 312,935 Büschel Weizen u.
311,148 Bärrel Flour. AuS den Census-Be
richten geht hervor, daß Lancaster Caunty in
demselben Zahre 1,375,876 Büschel Weizen
produzirte, dessen Werth nur etwa K 3666 hin
ter der ganzen Exportation von Weizen u.Flour
nach England, in einem Jahre, zurückbleibt.—
Nach Zreland wurden während dem am letzten
36. Juni endenden Jahre 26 Büschel Weizen
und 16,286 Bärrel Flour erportirt.
Dies ist der berühmte ausländische Markt,
den die Freunde des Freihandels unsern Bau
ern versprochen hatten, wenn der Tarif aufge
hoben würd,.—Der Tarif ist längst aufgehe«
ben, die Frucht ist nur mittelmäßig im Preise
und dennoch beträgt der Werth des von Eng»
land importirten Eisens wenigstens doppelt so
viel als der der erportirten Brodstoffe— anderer
Artikel gar nicht zu gedenken, welche unS die
Engländer schicken, und die wir gut selbst ma.
chen können. Da ist es doch wohl klar,daß die
Ver. Staaten einen schlechten Bärgen gemacht
haben. Gebt uns den Tarif von 1842 wieder
und unser Wort dafür, Pennsylvänicn allein
wird doppelt so viel mehr Frucht gebrauchen,
als der gepriesene ausländische Markt jetzt ab'
nimmt oder bedarf.
Eine Falle —Die allgemeine Meinung, die
nebenbei gesagt, auch ziemlich gegründet ist, daß
Gouvernör lohnston bei nächster Wahl ein
Eandidat für Wiedererwählung sein wird, ver
anlaßt unsere politischen Gegner zeitig etwas zu
ersinnen, was zu seiner Niederlage dienen soll.
Diesen Zweck hatte wahrscheinlich die Gesetzge
bung im Auge,als sie die enorme Verwilligungs
Bill passirte, die ohne Zweisel als eine Falle für
den Gouvernör dienen soll. Als diese Bill im
Hause passirt war, beschäftigte sich der Senat
mehrere Tage damit, den Betrag derselben zu
vermindern, aber alle Versuche schlugen fehl u.
am letzten Tage der Sitzung passirte sie auch in
diesem Körper, woraus sie dem Gouvernör zur
Unterschrift vorgelegt wurde.
Diese Bill verwilligt die ungeheure Summe
von 84,298,692 oder P 2,692 36 mehr,
als die ganze geschätzte Einnahme des Schatzes
sür das laufende Jahr. Ware die Bill zu ei
ner früheren Zeit der Sitzung dem Gouvernör
vorgelegt worden, so würde er sie jedenfalls mit
seinem Veto belegt haben, da dies aber erst in
der Ilten Stunde geschah, so wird er sich in die
Nothwendigkeit versetzt sehen,sie zu genehmigen,
wenn die Räder der Regierung nicht stillstehen
sollen, und folglich die neue Anleihe von 2j
Millionen Thaler zu machen. Dies wird den
Lokofokos Gelegenheit geben für ein großes Ge
schrei über die Vermehrung der Staats-Schuld
unter der gegenwärtigen Administration, wovon
sie jedenfalls im nächsten Wahlkampsc Gebrauch
inachen werden.
Annekmdar. —Die Freunde des Heraus
gebers vom Oswego Journal, im Staate Neu
Pork, haben demselben eine Partie neue Buch
staben geschenkt. Das laßt sich hören! Die Le
ser jenes Blattes wissen ihren Drucker zu plie
ßen. Wenn irgend ein oder mehrere Leser des
"Beobachters" ihren Drucker einen ähnlichen
Streich spielen wollen, so wollen wir ihnen im
Voraus versichern, daß sie willkommen sind. —
Das ist gestichelt.
Der Seacktung wertl,. Major Fries,
der berühmte Editor voin "Gerniantaun Tele
graph," hatte einem Kunden 15 Zahr die Zei
tung geschickt und nur 87 Bezahlung dafür er
halten. Der Kunde halte sich geweigert ten
Rest zu bezahlen, auf den Grund, daß er in der
Zeit weggezogen sei und die Zeitung nicht regel
mäßig erhalten habe. Der Kunde wurde da
her verklagt und die Eourr entschied! Daß' die
Leser einer Zeitung dem Drucker von der Ver
änderung ihreS Wohnortes benachrichtigen müs
sen. daß es nicht die Sache des Druckers sei sich
darnach zu erkundigen und daß demgemäß der
Kunde verpflichtet sei zu bezahlen."
Verhaftung eines Pferdediebes.— Vo
rige Woche wurde ein gewisser Zohn Smith in
Philadelphia arretirt, weil er vor einigen Wo
chen in Montgomery Caunty ein Pserd gestoh
len hatte und damals dem Constabel entwisch
te. Der unglückliche Zohn hat schon soviel E«
lend ausgestanden, ist schon so ost gestorben und
sitzt nun doch wieder im NorriStauner Gefäng
nisse.—Das ist ein Allerweltskerl.
Falsche goldene Tkaler haben in Phi
ladelphia ihre Erscheinung gemacht und sollen
wohlgeeignet sein zu betrügen. Der Ledger gibt
folgende Beschreibung davon: —Sie fühlen sich
schmierig an, sind fast dicker wie die ächten, Heller
von Farbe und haben einen dumpfen bleiernen
Klang. Die Worte "Ilniteä Ltatvs of
rics" und das Wort "Dollar" sind schlecht, u.
haben nicht das scharfe, saubere Ansehen, wie
auf den ächten.
Frankir-Privilegium der Eon,
greß m änne r.—Einige der Senatoren sind
nicht nur in Berechnung ihrer Meilengelder
höchst unverschämt, sondern sie mißbrauchen
auch in nicht minder schändlicher Weise das ih
nen zugestandene Frankir-Privilegium.— So
meldet uns der „Louisville Eourier," daß inner
halb 3 Wochen anderthalb Tonnen an Gewicht,
von Senator Borland von Arkansas srankirte
Paquere durch das dortige Postamt passirten.
Das gleichfalls dort erscheinende „Journal" be,
merkt hierauf
„Der Senator von Arkansas hat ein kleines
Versehen gemacht. Nachdem er all' seine Bü
cher, alten Kleider und sonstige Siebensachen
von Washington City bis Little Rock srankirt
hatte, hätte er sich selbst noch srankiren sollen.
Er hätte ja nur in denselben Postsack kriechen
und hinlänglich Brod und Käse, ebenfalls un
ter seiner Frankatur, mitnehmen sollen, und er
würde nach Hause gekommen sein, ohne daß es
ihm einen Eent von seinen Meilengeldern gekostet
hätte. —Wir möchten in jetziger Zeit den Post
meistern rathen, mit den Postsäcken behutsam
umzugehen, denn man kann nicht sagen, wie
viele von ihnen lebendige Lokosoko-Eongreßmän
ner enthalten, die durch unvorsichtiges Hin- u.
Herschleppen leichtlich arg beschädigt werden
könnten." Buff. Telegraph.
Die Ver. Staaten Regierung ist in einer ei»
genen Lage mit den California Indianern.
Die bisherige Politik der Ver. St.» die India
ner westlich zu drängen, ist hier nicht anwend
bar» denn weiter westlich ist nichtS als das wei
te Meer. Amerikanischer Unternehmungsgeist
ist beretiS bis an seine äußerste Westgränze ge
langt, und es heißt jetzt: ~BiS hierher und
nicht weiter! Die Commissäre des Indianer-
Departements bemerken daher ganz richtig, daß
ein ganz neues System in der Behandlung an
genommen werden müsse. Nach dem biheri
gen Standpunkte wären nur zwei Wege mög
lich entweder gänzliche Ausrottung der Jndia
nerstämme oder Eivilisirung derselben.
Man macht Versuche, das wel»^
cheS die Emigranten nach dem Goldland« in
den Felsengebirgen so nahrhaft für ihr Vieh
finden, östlich vom Mississippi anzupflanzen
Es wächst an Abhängen, zieht Gerölle und san,
digen Boden vor, liefert einen Saamen wie Ha»
fer und einen Stengel, der reiche Saetharinsub
stanzen enthält. Die trockenen Gebirgssommer
reifen es im Mai oder Zuni und das unabge
mähte Heu bleibt den ganzen Winter hindurch
gut. Es soll dem Fleisch des Viehs einen be.
sondern Wohlgeschmack geben.
Zn Rom hat man 25 Bände Manuskript
ausgefunden welche sich auf die Territonalge,
schichte der Ver. Staaten beziehen. Der Ver
Staaten Gesandte Eaß am päpstlichen Hofe
entdeckte zufällig einen derselben und weiteres
suchen führten zu der Auffindung aller übri«
gen. Die ganze Sammlung geiM zu der
Bibliothek des Dominikanerklosters, ist forgfäl«
abgetheilt und in Pergament gebunden. Die
Aufzeichnungen sind werthvoll für die erste Ge«
fchichtc Eannada's. des Mississippjchales und
Florida's also des Gebietes, das die 13 Original«
staaten umgab, und sollen alle Resultate der
Forschungen Irvings, Prescotts, Sparks und
Anderer in den europäischen Archiven hinter sich
lassen. '
Der Austritt des Mississippi hat in den Plan«
lagen von Earrol, La. großen Schaden ange
richtet. In einem einzigen Kirchspiel soll er
46,666 Ballen Baumwolle geschadet haben.
Auf einer in Lancaster von dcn Bewohnern
der Stadt und Ilmgegend abgehaltenen Ver
sammlung wurde beschlossen, im Monar Okto,
ber zu Lancaster eine Landwirthschasts-Ausstel«
lung sür Pennsylvanien abzuhalten.
Der Convention zu Annapolis liegt ein Ge»
setz vor, welches den Grundbesitz freier Schwar
zer verbietet. Als Grund dieser Maßregel führt
man an, daß fast alle aus Maryland geflüch»
teten Sclaven ihre Flucht aus Anreizung und
unter Beistand der freien Neger in Delaware
unternahmen. Fr. Freund.
Selbstmor d.—Am Morgen vom letzten
Dienstag vor acht Tagen begieng Herr Hugh
Plack, wohnhaft in Cumberland Taunschip,
Adams Eaunty, Selbstmord, indem er sich die
Kehle durchschnitt. Er war früh Morgens
in ein Feld hinaus gegangen, um zu pflügen,
nachdem er aber eine oder zwei Runden gepflügt
hatte, gieng er in einen nahen kleinen Weg, u.
machte seinem Dasein dadurch ein Ende, daß er
sich dcn Hals mit einein Taschenmesser durch«
schnitt. Sein Leichnam wurde um ungefähr
Mittag gesunden, und eine darüber gehaltene
Coroncrs-lury that einen mit den obigen Um«
standen übereinstimmenden Ausspruch. Der
Verstorbene war in einem schon ziemlich vor«
gerückten Alter, von einer angesehenen Familie,
hatte aber seit einiger Zeit an einer theilweisen
Verstandeszerrüttung gelitten, welcher ohne
Zweifel die traurige Thal zuzuschreiben ist.
N och eine r.—Friederich Penst!' Sohn
des verstorbenen Zohn Pensil, von Fairview
Taunschip, Pork Cauntp, machte in der Nacht
vom Sonntag, dem 29. März, seinem Dasein
ein Ende, dadurch, daß er sich erhängte. Er
hatte Freitags seine Heimath verlassen u. wur»
de ain Sonntag Nachmittag in dem Wald des
Samuel Kneisly, Monaghan Taunschip, todt
gesunden. Er war seit einiger Zeit verwirrt
im Gemüthe gewesen, und man hatte ihn in der
Gegend umher irren gesehen, wo er todt gesun»
ten wurde. Der Ausspruch der Jury lautete,
daß er durch seine eigenen Hände zu seinem To«
de gekommen sei. Er war ungefähr 24 Jahre
alt und wegen feinenTugcnden allgemein geach»
tet. Volksfreund.
Martin Pfeife r.—Der UrtheilSfpruch
in der Anklage der Republik gegen Martin
Pfeifer, welcher in der letzten März Court in
Gchuylkill Ety des MordeS seiner Frau über«
wiesen und zum Tode verurtheilt worden war,
ist von der Supreme Court von Pennsylvanien
umgestoßen und das Todesurtheil aufgehoben
worden. Ober Richter Gibfon gab am Mon«
tag feine Meinung in dieser Angelegenheit. Er
sagte unter Anderem, daß ihm während einer
fünfzigjährigen Erfahrung noch kein Fall vor«
gekommen sei wo eine Zury, in einem Mord»
verhör tingeschworen, nachdem ihnen der Eid
abgenomen war entlassen worden wäre, u sollte
dicserGebrauch ausgehoben werden dann würden
nur wenige einflußreiche Verbrecher überwiesen
werden können, und nur wenige freundlose und
arme Verklagte, von mächtigen Anklägern ver,
folgt, der Ueberführung entgehen können. Ge»
fchworne sind Vorurtheilen durch lleberredung
eben so geneigt als andere Personen, und we»
der Bequemlichkeit noch Sparsamkeit sollte zur
Verhütung solcher Gelegenheit in Berathung ge»
zogen werden. Jede möglicheßequemlichkeit ge»
hört ihnen aber sie müssen von allem Umgang
mit andern Personen abgehalten werden. Die
Einwilligung eines Gefangenen in der äußer»
sten Noth könne ebenfalls als nicht bindend an
gesehen werden. Die Entscheidung der Court
war:
Daß das Urtheil aufgehoben sei, und daß
der Verklagte gesangen bleibe um ein anderes
Verhör zu bestehen. Fr. Presse.
Zu den größten Merkwürdigkeiten auf der
Kunstausstellung in London wird auch ein So«
pha, aus Steinkohlen der West-WemyS-Koh«
lenbergwerke verfertigt, gehören. Hr William»
son ist der Versertiger dieses Kunstwerkes, wel«
ches 9 Fuß lang ist und aus drei Zusammen
setzungen besteht. Die Säulen, Beine und Ar
me sind sehr schön ausgeschnitzt und erinnern
an die phantastischen Thiergebilde, welche man
an den Ueberbleibseln der orientalischen Alter
thümern so häusig wahrnimmt. Diese geologi»
sche Merkwürdigkeit ist vom Gen. Wemys be»
stellt worden und soll bis zur Eröffnung der
Ausstellung fertig sein. Pitts. Courier.
Die höchsten Bäume der Erde
Australien hat die höchsten Bäume der Erde.
Man hat daselbst einen Baum, einer bis jetzt
nicht gekannten Gattung gefunden, dessen Höbe
vom Boden bis zu den untersten Zweigen 226
Fuß beträgt; unten hat der Baum 36 Fuß im
Durchmesser und an den ersten Zweigen 12 Fuß.
Der Umfang dieses BaumeS über den Wurzeln
war 136 Fuß und 3 Fuß höher 162 Fuß.
Der Baum ist vollkommen gesund und steht in