Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, April 01, 1851, Image 2

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    rechtigkeit widerfahr,n lassen. Denn sc
gleickmüthig, kalrsmnig und gelassen bei
Bewohner der Ver. Staaken sonst all«
Dinge zu nehmen pflegt, so verliert er be
dergleichen Fällen doch in der Regel sein«
kaltblütige Natur, und im Drange, sein
- Schiff, das erste am Ziele zu sehen, ver
gißt er, waS er sonst nicht leicht zu thun
pflegt, Weib und Kind, Hab und Gut.
Sein eigenes Leben kommt gar nicht in
Anschlag. Er ist dann ein Rasender, der
Alleö auf einen Wurf setzt. Und die
fünfhundert bis tausend Bürgerleben, die
ihm solche verzweifelte Wettläufe alljähr
lich kosten, scheinen seinen Eifer, seine
Fieberhitze noch zu steigern.
Wir müssen natürlich eine Tollkühnheit
die so auf die äußerste Spitze getrieben
ist mit gerechtem Tadel verwerfen. Trotz
dem aber liegt in dem Stolze und dem
Wetteifer etwas Edles, das bewunderungs
würdig zu nennen wäre, wenn ihm jeder
zeit die Vernunft als leitende Führen»
zur Seite stände, wie ein Amerikaner, lie
ber Leser, wenn es etwas Großes und Ed
leS, wie z. B. die Rettung des Vaterlan
des gilt; im Uebrigen aber lerne dich selbst
beherrschen, und hüte dich, daß nicht bei
Geringem die Leidenschaft deiner Ver
nuft und Besonnenheit über den Kopf
wächst.
Liberale obachter.
Reading, den I. April IBSI.
Hr Gottlieb Schmidt ist als Agent ange
stellt, um Untcischrciber für-den "Liberalen Beobach
ter" zu sammeln. Wir hoffen, daß unsere Freunde im
Lande ihm behülflich sein werden. Viele zu bekommen
Court der Vierteljährlichen Sitzungcn.für
Berks Eaunty, beginnt ihreApril-Silzungeii nächsten
Montag, den 7, April, im hiesigen Conrthause,
Da wir am Montage selbst vor der Court erschei
nen müssen, so ersuchen wir alle unsere Freunde, die
am ersten Court-Tagc Geschäfte mit der Druckerei
abmachen wollen, bor oder zwischen den Courtstunden
zu kommen,
TödtllcheS Unglück John Maurer, ein
etwa IL Jahre alter Knabe, der in der Spring Gar
den Brauerei des Hrn N S, Felix, in dieser Stadt,
beschäftigt war, wurde am Freitag Abend durch einen
selltenkn Unfall so stark beschädigt, daß eSseinen Tod
zur Folge hatte Cr rollte ein kleines Fast herum, das
mit starkem Bier gefüllt war, und stand vor dem Bo
den desselben, als eü durch daö Schütteln des BierS
explodirte. Der Knabe wurde dadurch umgeworfen
und stürzte mit dem Hinterkopfe so heftig auf die
Backsteine, womit der Keller gepflastert ist, das; sein
Gehirn dadurch beschädigt wurde Er wurde besin
nungslos aufgehoben und nach Hause gebracht, und
lebte uur noch bis II Übr am Samstag Morgen
Die neue ou rt hau S-U hr ist am Dien-
stage hier angekommen, nebst dem Versertiger dersel
ben. Hrn. Pennficld, der seitdem fleißig beschäftigt
war, dieselbe auszustellen Die neue Glocke ist eben
falls angekommen und wurde am Freitage aus den
Thurm gezogen Sie wurde in Tro», Neu Uork, ge- ,
gössen und wiegt liZ23 Pfund Ihr Ton ist laut und
wohlklingend,und wenn sie auf dem bestimmten Plnt- >
ze ist, wird man sie nicht allein in der ganzen Stadt,
sondern auch in der nächsten Umgebung boren kün- >
neu. Die Uhr soll bis Morgen lm Gange sein und l
wenn sie so regelmäßig geht, wie die andern Uhren
von demselben Meister, so werden die Einwohner von
Reading künftig in der Zeit nicht irre werden
Robinson Crus oe—Eine neue, und die er
ste vollständige amerikanische Ausgabe dieses belieb
ten Werkes, in englischer Spracht, hat so eben die
Presse verlassen und ist nun in elegantem Einbande
für Kl 50 das Exemplar, zu haben Das Werk ist
von der Philadelphia Printers' Vnicm, seinem Ver
eine von Buchdrucker Gehülfen) herausgegeben, die
keine Mühe gespart haben dasselbe geschmackvoll aus
zustatten. so daß eö alö ein liübscheö Stück für eine
Familien-Bibliothek empfohlen werden kann. Ein
Agent des Vereins befindet sich gegenwärtig in Rea
ding. um Unterschreibe! dafür zu sammeln
Ein sonderbarer Zufall, Eine farbige
Frau, welche am vorletzten Mvntag Abend in der
Stätsch von Laneaster hier ankam, ging auö um ein
Unterkommen für die Nacht zu suchen, was sie aber
nicht erlangen konnte, und als ste aus der Horse Al
lee in die ste Straße kam. wurde sie plötzlich vonGe
durtSwehen befallen Ihr Seufzen erregte die Auf
merksamkeit einiger Mensche», welche für einen Arzt
schickten und unterdessen für ein Setter und temporä
re« Bett sorgten, woraus ste dieselbe legten Sie such
ten an verschiedenen Plätzen ein Unterkommen wur
den aber überall abgewiesen, und waren zulelzt genö
thigt sie in einen naben Stall zu bringen, wo ste bald
von einem kleinen Neger entbunden wurde, Sie war
auf dem Wege nach ihrem Vater, der nicht weit von
dieser Stadt wohnt, Ihr Mann, welcher in Lanea
ster Caunty wobnt. mußte sich vor den Sklavenfän
gern flüchten, die ihm auf den Fersen waren
Der Mayor und die neuerwähnen Stadträthc von
«eading. wurden am Freitage vereidet Der Mayor
hielt eine passende Antritts Rede, woraus sich
Zweige des Rathes separirten Hr, Joel Ritterwur
de wiedcrerwählt als President deS Seleet Councils
August C Host wurde al« President deö Com Coun
cil« erwnblt
Der I vvjäbrige Geburtstag.
Freund Hawrecht vom "Brist der Zelt." erinnert«
vorletzte Woche daran, daß Berks Caunty am Ilten
März 1752 gegründet wurde.solgllcham Ilten März
IBSS seinen Ivvjährlgen Geburtstag feiern kann, unt
schlägt vor. daß die Bürger vom ganzen Caunty den
Tag recht herzlich und froh durch ein gemeinschaftli
ches Fest verherrlichen möchten.
Wir stimmen der Meinung unsere« College» herz
lich bei und werden zu gehöriger Zeit gern dazu bei
tragen, ein solches Fest zu veranstalten Es ist ohn«
Zweifel ein wichtiger Tag. dessen Erscheinen zu einem
Rückblick ans die Vergangenheit einladet. Schon voi
mehr als einem Jahre haben wir den Lesern des Be
obachters Gelegenheit gegeben, etwas über die ersten
Zeiten von Berks Caunty zu lesen, Die Geschichte
desselben ist nicht weniger reich an wichtigen Ereig
nissen. als die irgend eines andern CauntieS, und e
benio steht "Alt Berks" keinem andern Caunty nach,
in der Zunahme der Bevölkerung, des Wohlstand«
und der Entwickelung seiner Hülföqucllcn Alle biet
geschah im gegenwärtigen, nun bald vergangenen
Jahrhundert, Zur Zeit der Gründung deö CauntieS.
in 1752, zählte das Dörfchen Readingtaun I.? 0 Häu
ser, die von 278 Menschen bewohnt wurden; —jelzi
enthält die City Reading 2,877 große und kleim
Häuser, die von 15,793 Menschen bewohnt werden
Die Zahl der Bevölkerung, die beim Entstehen dei
CalintieS « bis 8 Tausend zählte, ist während den
vergangenen SS Jahren auf 77,176 gestiegen Nui
an Flächenraum hat Berks Cauuiit» bedeutend ver
loren, da es in 1772 ein Theil von Northumberlant
und in 1811 einen noch größeren Theil an Schuylkil
Cauuty abtreten mußte, doch ist Berk« immer noch sc
groß, daß es ju den größten CanntieS des Staate!
gezählt werden kann
Vcrurtheilung ei iieö Mörders -Mar
ti» Pfeifer, von Schuyltill Häven, der wegen Ermor
dung seiner Fran angeklagt war. wurde deö Morde!
im ersten Grade schuldig gefunden und der Richte!
sprach sogleich das Todesurtheil über ihn aus Ei
hatte eine lange Rede an die Jury gehalten, worir
er zwar gestand, daß er den Mord begangen hätte, a
ber behauptete, daß eb in einem Anfall von Wahn
stnn geschehen sei.worauf die Jury aber, wie eö schein!,
keine Rücksicht nahm
Kurzgefaßte Neuigkeiten.
Die Passagier-Karren auf der Eisenbahn, zwischen
PottSville und Philadelphia, werden von heute an
wieder täglich zweimal gehen. Diese vermehrte Reise
bequemlichkeit wird dem Publikum angenehm sein a
ber noch angenehmer ist die Herabsetzung der Passa
gepreise. Man wird von nun an inKarren erster Klas
se für LI 75. und in Karren zweiter Klasse für HI 25
> von hier nach Philadelphia fahren können. Eine ver-
I hältnißmähigc Verminderung für die Zwischen-Sta-
tioncn ist ebenfalls eingetreten —Dasßlockwohnhauö
! deö Hrn, Jacob Moyer, Schrcinermcister, in Bern
Tannschip, brannte In der vorletzten Samstag Nacht
ab, nebst einem Theile des darin befindlichen Hansge
räth« Man vermuthet, daß das Feuer durch einen
Brandstifter angelegt wurde —Der Schuylkill-Cattal
ist nun wieder schiffbar bis nach Port Carbon und der
Kohlen-Transport aus demselben wird mit allein Ei
fer betrieben —Die Kohlenhändler von Schuylkill
! Caunty. hielten vorigen Donuerstag in PottSville ei
ne Versammlung und beschlossen, keine Kohlen mehr
auf der Eisenbahn zu versenden, bis die Gesellschaft
! die Frachtpreise vermindert —Die Court von Schu-
ylkill Caunty hat in ihrer letzten Sitzung das veral
! Tete Sonntagv-Gesetz von 1705, wieder iu'S Leben ge
rufen und den Wirthen durch den Distrikt-Anwalt
anzeigen lassen, daß ste an Sonntage» keine Getränke
! mehr verkaufen dürfen Das geht ins Blaue, denn
ein solche« Gesetz wird eine Menge Winkel - Kneipen
ins Dasein rufen und mehr blaue Nasen erzeugen,als
> die weisen Richter wohl ahnden mögen—Ans der Co-
lumbia Eisenbahn find die Passagepreise vermindert,
i Passagiere werten jetzt auf derselben für Z Cents per
Melle befördert, Die Gesetzgebung von Ohio hat
! Benjamin I, Wade, einen Whig, als Ver, Staaten-
Senator erwählt —Die Ebenuug snr die Lechathal-
Eisenbahn hat bereits begonnen und wenn noch eine
5 gehörige Anzahl Aktien aufgenommen wird, so wird
j eine bedeutende Strecke davon noch diesen Sommer
in Kontrakt gegeben werden—JnMichigan wurde in
1845 die Todesstrafe anfgchoben, die Gesetzgebung
von lowa hat unlängst eine Bill für denselben Zweck
passtrt—DaS RanchhauS von Samuel Gackley, zwei
Meilen von Libanon, wurde in der vorletzten Frei
tag Nacht erbrochen und einige hundert Pfund Fleisch
daraus gestohlen,—Der Stohr von Schauer n. Dön
ges, in Meycrötaun. wurde in derselben Nacht erbro
chen und für ungefähr SSV Waaren daraus stibitzt,
Bvn der Gesetzgebung.
Die Bill für die Erweiterung der
lee, in Reading, zu einer Straße, wurde von
dir Eommittee zurück berichtet, mit Empfeh
lung dieselbe zu verwerfen.
Hr. Fedter verlaS eine Bill, den Verkauf ge
wissen Eigenthums in Berks So. zu autorisiren.
Die Freibankbill vom Senat, wurde unver«
ändert berichtet und auf Montag (gestern) zu
berathen bestimmt. Sie wird schwer! ich im
Hause passiren.
Der vereinte Beschluß deS HauseS, für die
schließlich» Vertagung der Gesetzgebung am 15.
April, ist auch im Senat, mit 24 gegen 7 St.,
passirr.
Die Bill für die Bezahlung der Freiwilligen
der Regimenter von Pennsywanien, die im ine»
xikanifchen Kriege dienten, ist mit 22 gegen 6
Stimmen im Senat passirt.
Eine Bill, welche verordnet» daß künftig Re
gister von Heirathen und Geburten in jedem
Caunty geführt werden sollen, ist vor der Ge
setzgebung und wird wahrscheinlich passiren.
Die weiteren Verhandlungen derGefetzgebung
betrafen meist Lokal-Angelegenheiten und sind
daher ohne Interesse für unsere Leser.
Bolks-Schule»
Die folgende Erklärung des Haupt-Schrei«
bers im VolkSfchul-Departementzu HarriSburg,
mag für viele Schul-D'rektoren nützlich fein,
weßhalb wir derselben hier einen Raum geben.
Sie betrifft hauptsächlich die Anstellung fähiger
Schulmeister, ein Gegenstand der bisher von
Vielen zu nachlässig behandelt würd». Auf K
verschiedene Fragt», die an den Oberaufseher
der Volksschulen gerichtet waren, antwortet der
Schreiber wie folgt:
1. Die Board der Direktoren ist zu keiner
Bezahlung berechtigt für ihre amtlichen Dien,
ste, d>e Ausnahme, welche ihnen im 8 Abschnitt
des Schulgesetzes erlaubt ist, wird als genügen!
dafür erachtet. G
2. Es mag in einigen Fällen nöthig sein» in
machen eines Schul-DistriktS gesetzlichen Rath
einzuholen, und in solchen Fällen mag eine rä
sonable Vergütung aus dem Schul-Fond be
zahlt werten.
ö. Der Schatzmeister eines Distrikts ist nui
zu zwei Prozent berechtigt, für alle von ihm col
lektirten Gelder, aber das Gesetz erlaubt ihm
nichts für das Ueberbezahlen von Geldern in sei
nen Händen.
4. Die Board hat keine Gewalt ihm irgend
eine Eommission für seine Dienste zu bewilligen,
außer der, welche das Schul-Gesetz bestimmt.
5. Es besteht kein gesetzliches Hinderniß, ge
gen Verleihung der Aemter von Direktor, Se
kretär und President, an ein und dieselbe Per
son, obwohl es besser für die Interessen deS Di
striktes sein möchte, wenn es ander? wäre.
6. Die Pflicht der Board der Direktoren be
Anstellung der Lehrer, ist einfach und unzwei>
deutig. Der 4te Satz im löten Abschnitt de!
Scl)ul-GesetzeS sagt, daß keine Person angestell!
werden soll als Lehrer, die nicht dazu geeigne>
ist. Der ste gibt ihnen Gewalt, Lehrei
abzusetzen, wegen Unmoralität, und Trunkew
heil gehört sicher mit zu diesem Laster.
Wenn die Direktoren darin beharren, einen
untergeordten Distrikte einen Lehrer aufzubür
den, der höchst unmoralisch und unfähig ist ode,
den gesetzlichen Vorschriften nicht nachkam, ft
mag ein Gesuch an die Court der Vierteljährli
chen Sitzungen gerichtet werden, sür deren Ab
setzung; wenn kein solche« Gesuch gemacht ifl
und der unfähige Lehrer von ihnen beibehalten
wird, gegen den Willen der Bürger, so soll de,
Distrikt-Schatzmeister nicht verpflichtet sein,den
Gehalt eines solchen Lehrers zu bezahlen.
Gen. Scott für President.
Wenn es gilt einen alten, verdienstvollen Ge
neral zu belohnen, da läßt sich Pennsylvanien
nie hinten finden ; einen Beweis davon liefen
ten die Wahlen von 181» und 184 S. Zin er,
> sten Falle wurde es f.st sür unmöglich gehal>
! ten, daß Pennsylvanien seine Erwählerstimmen
sür einen Whig.Eandidaten geben würde, abei
die Thatsache, daß der betreffende Candidat ein
.ilter General war, brachte den Sieg auf seine
und stellte den Schlußstein-Staat in die
, Reihe der Staaten, welche Patriotismus und
militärische Verdienste gebührend belehnen.
Die Wahl in 1848 war ein ähnliches Unter-
nehmen mir gleichem Erfolg, doch war es siche«
' rer vorauSzusehn, auf welche Seite der Sieg
fallen würde. Das Volk von Pennsylvanien
bewies auch bei jener Wahl besondern Scharf
sinn, indem es von zwei Generälen den wählte,
der sich am meisten um sein Vaterland verdient
gemacht hatte.
Ein ähnlicher Fall wird in 1852 wieder vor,
kommen und wir zweifeln nicht daran, daß der
Schlußstein-Ttaar wieder seinem Namen Ehre
machen wird. Es ist vorauszusehn. daß Gen.
Winsield Scott durch die nächste Whig-Nati
onal-Eonvention als Eandidat für President der
Ver. Staaten ernannt werden wird, und eine
solche Ernennung wird nicht nur allein von den
Whigs in allen Theilen von Peüsylvanien, son
dern auch von Tausenden ihrer politischen Geg,
ner mit lautem Zubel begrüßt werden. Di
zahlreichen Erklärungen zu Gunsten deS tapsern
Generals und berühmten Staatsmannes, in
vielen Theilen der Union, zeigen wie hoch er in
der Achtung seiner LandSleute steht, die gewiß
kein jetzt lebender Mann in den Ver. Staaten
mehr verdient als er. Der östliche Theil der U
nion wird wie ein Mann für ihn gehen, die
mittleren Staaten werden folgen und man wird
lehen, daß die Freunde des Generals im Süden
auch nicht selten sind.
In vielen CauntieS von Pennsylvanien hat
das Volk sich bereits in öffentlichen Versamm
lungen sür den General ausgesprochen, und die
folgende Erklärung von den'Whig-Mitgliedern
der Gesetzgebung ist hinlänglich, um zu zeigen,
daß der Staat sür ihn gesichert ist:
An die Freunde von General Scott.
Die unterzeichneten Whig-Mitglieder der Ge
setzgebung von Pennsylvanien, rathen achtungs
voll den Freunden des General Scott im gan
zen Staate an, sich zu versammeln und zu be
rathen über die Schicklichkeit und Zweckmäßig
keit, seinen Namen für die nächste President
schast vor das Volk zu bringen.
Z. W. Killinger, Joseph Königmacher,
Z. H. Walker, Eli Schleifer,
Thomas Earson, I. C. Reid,
R. E. Walker, Wm. Haslett,
G. V. Lawrence, Benjamin Malone,
P. B. Saverey, G. H. Hart,
?. Z. Eunningham,Z. S Bowen,
H. B. Brower, T. Z. Bigham,
John McCluskey, Georg Mowry,
M. Robertson, B. Ä. Schäffer,
A. Robertson, . Zohn M'Lean,
Christian Meyers, Wm. Evans,
Wm. M'Scherry, Jacob Nißley,
ZameS Earothers, W. B. Smith,
R. A. M'Murtrie, ThoS. Van Hörne,
A. W. Blaine, Zames Fiffe,
Thos. Dungan, Samuel Hamilton,
Robert Baldwin, David Maclay,
Zames Eowden, Z. S. Struthers,
S. R. M'Enne, EZ. Hunsicker.
Harrisburg, März 5. 1851.
Schwere Strafe.—Georg F.Alberti und
Z. grisby Preiß, welche vor der Eriminalcourt
von Philadelphia des Menschen-DiebstahlS ü«
verführt, unter der Akte der Assembly von 1849
und Richter ParsonS sprach am vorletzten Sam
stage folgendes Urtheil über sie aus z—Alberti
SIVOO Strafe zu bezahlen und zehn Zahre Ge,
fangenfchaft im östlichen Zuchthause auszuhalten.
Preiß H7OO Straft zu bezahlen und 8 Zahre
im Gefängnisse auszuhalten. Alberti ist ein al
ter Mann und wird wohl nicht leben bis die
Zeit seiner Gefangenschaft vorüber ist.
Die Antiban?»partei.—Der Editor vom
"Libanon Eourier" sagt:—Wir waren zufällio
am Samstag im untern Hause der Gesetzt
bung, als eine Bill für die Freibriesung eine,
neuen Bank, in Easton, zur zweiten Lesung au
gerufen wurde, und fühlten großes Verlangen
zu sehen wie viele Stimmen eine solche Bill in
einem Körper erhalten würde, wo die Anti>
dank, Antispecial-Privilegien, Corporationen,
hassende Demokratie eine sogroße Mehrheit hat
Die Za's und Nein's wurden gefordert, dei
Schreiber begann die Namen der Herren abzu
lesen, aIS statt die Bank aus der Halle zu trei
ben durch die unwilligen Neins der
nur 37 Stimmen, alle gezählt, gegen das Un
geheuer waren. DieS ist ein anderer Fall vor
der Aufrichtigkeit des Lokosokoismu6, welche,
vorgibt, daß er gegen die Vermehrung des Bank-
Capitals ist.
Alte — Das Volk von Ner
Hampshire, wovon eine Mehrheit sich zur söge
nannten demokratischen Partei zählt, hat be
der neulichen Staats-Wahl die neue oder ver
besserte Constitution verworfen, welche Vorkeh
rungen enthielt, zur Aufhebung der alten ari
stokratischen Bestimmungen, daß ein Manr
Grundeigentum besitzen muss, um stimmfähig
zu sein, und daß er kein Amt bedienen kann,
wenn er zu gewissen Religionen gehört. Die«
zeigt eine besondere Art von politischer Liberali
tät, besonders bei denen die sich brüsten, daßsu
gleiche Rechte sind.
Lancaster, 25. März. Großer Dieb
stah l. —Wir vernehmen, daß in der voriger
Freitagsnacht die Eollektors-Amtsstube am Rie
gelwege in dieser Stadt von einem oder mehre
ren Dieben erbrochen wurde und daß ungefähi
Kl in Geld daraus gestohlen wurden. Di«
Diebe verschafften sich dadurch Eingang, daj
sie ein Loch durch die Thüre bohrten. — Ein«
Belohnung von K4VO wird angeboten sür di,
Ergreifung der Thäter und die Wiedererlan
gung des Geldes. Volksfreund.
Pottsville, 27. März. Diebstahl.-
Ein farbiger Gentleman den es in der vorigen
Woche nach einem Hammelsbraten lüstcte
wollte sich einen solchen unentgeldlich verschaf
fen, weßhalb er sich des Nachrs in die Schaf
hürde des Hrn. Philip Briel dahier in höchsi
eigener Person verfügte und eines dieser Thie
re davon zu schleppen suchte. Das Schaf woll
te sich aber zu einem solchen Pakt nicht verste
hen und strampelte gewaltig bis „der Herr i»
Hause erwachte« und mit seinen Leuten eiligsi
dem Thier zu Hülfe kam.—Der Schafdieb wur
de niedergemacht und von den hinzugerufenen
Nachtwächtern in Verwahr genommen. Am
nächsten Morgen erhielt er ein vorläufiges Ver
hör vor einem Friedensrichter und mußte als
dann für seine Vermessenheit ins Gefängniß
wandern. Freiheits-Presse.
Neu-Orleans, S. März. —Ein Neger inPaul
ding, Mississippi, der eine weiße Frau geschän
det und nachher sie und ihren Sohn umgebracht
hatte, ist von dem wüthenden Volke gelyncht
worden. Die Bürger zogen in Masse nach dem
Scheusal aus errichteten einen Scheiterhaufen
und verbrannten ihn lebendig.
DaS läßt sich hören. —Unter den Ar
tikeln, welche von Neu-Dork an die, Weltmesse
nach London versandt wurden befindet sich eine
„Zahl-Maschine für Schiffe."—Wenn sich die
se Maschine aIS praktisch für Bezahlung der
Matrosen beweist, so können wir nicht einsehen
warum sich solche nicht auch zur Bezahlung von
Lebensbedürfnissen ,c. eignet. Und wenn dieß
der Fall wäre—dann ihr GStler, dann kommt
das goldene Zeitalter ohne allen Zweifel. Dann
werden Ädvokaten, Richter, Constables, Bür,
gen, Zuchthäuser und Gerichte überflüssig, und
der Socialismus wird dann kein,,leerer Traum"
sein.—Die Weltmesse wurde von vielen als nutz
los dargestellt; doch wenn durch sie Maschinen
zur Abzahlung von Schulden erfunden werden,
so können sicherlich die Poeten nicht begeisterte
Worte genug finden, um die Idee der Welt
messe zu preisen.
Freut Euch Ihr Todtengräber.
—Für Euer tägliches Brodist auf lange Zeit
gesorgt!— Die Universität von Maryland er
theilte kürzlich 43 Personen die Erlaubniß wis
senschaftlich zu tödten oder zu kuriren. Am 8.
März aber wurden von dem medizinischen Col
legium in Philadelphia—277 Studenten der
Heilkunde zu Doktoren ernannt. Vor Ueber,
völkerung sind wir nun gesichert.
Ein Tauschhandel eigener Art.
—ln St. Louis stahl vor einigen Tagen ein
Dieb in einem Versatzhause ein Paar Stiefel,
und versetzte sie in einem andern Psandhause.
Während er die Stiefel verpfändete, stahl er ei
nen Rock, den er sogleich wieder »n dem Pfand
haus versetzte, wo er die Stiesel gestohlen hatte.
Ein schmarter Kerl.
In der Assembly des Staates Wisconsin
wurde am 18. Febr. eine Petition eingebracht,
daß in einer Familie nicht mehr als vier Kin
der geboren werden sollen. Die Unterzeichner
dieser Petition verdienen 100« Acker Narren
land! N. Y D.
Ehagre S.—Ein schrecklicher Mord wurde
am Ehagresflusse am 26. Febr. verübt. Herr
RumelS von der Firma Ran, Rumels u. Eo.
fuhr den Fluß hinauf und entdeckte einen Leich
nam, der auf dem Wasser schwamm und dessen
Kleider an einem Baumstamme sesthingen. Er
forderte den Schiffer auf, den Leichnam aus
dem Wasser zu ziehen, dieser that eS aber nicht
weil er eine ansteckende Krankheit fürchtete.
Einige Ruthen weit entfernt sah er 6 Leich
name liegen, vier Männer und zwei Frauen,
und am Ufer zwei frisch gemachte Gräber. Er
stieg anS Land, und traf die Gräber von zwei
Weibern, die ermordet worden waren. An al
len Leichnamen waren die Köpfe eingeschlagen
und die Kehlen abgeschnitten. Er sandte die
Nachricht von diesen. Vorfalle nach Chagres,
und eine Anzahl Männer kamen auf den Platz,
Man fand die Leichname von vier Männern,
zwei Frauen und zwei Kindern, die man be
grub. Am Trinidadflusse entdeckte man ein
Boot und Koffer und Felleisen, die ausgebro
chen und gänzlich geplündert waren. Ueber die
Identität der Personen konnte man nichts ent
decken, aIS in einem Taschenbuch« den Namen
Brooks, und eine Ausschreibung, laut welcher
er in Neu' York, an der Ecke von Deystreetund
Broadway gewohnt und seine Heimat am IS.
Febr. aus der Empire Eity verlassen hat. Am
andern Morgen machte man zwei Earthagena
Neger ausfindig, welche im Besitz einer großen
Summe Geldes waren und sich nicht auSwei«
sen konnten, auf welche Art sie in den Besitz
desselben gekommen waren. Sie wurden ar«
retirt und der Aeltere gestand den Mord. Er
erzählte, daß er mit vier Eingeborne» in einem
Boote die Amerikaner führte und sie Nacht« 1
llhr nach Don Hermanos gelangten. Die Ein«
gebornen wollten vor Tagesanbruch nicht weiter
gehen, die Amerikaner bestanden aber darauf,
und Einer zog eine Pistole und erklärte, Jeden
niederzuschießen, der nicht weiter gehen wollte.
Aus dieses entspann sich eine Rauferei; er er«
griff ein Ruder, schlug damit einen Amerikaner
todt, und am Ende brachten sie die ganze Rei«
segescllschast um. Zn Anbetracht der Wun
den, welche man an den Leichnamen entdeckte,
erscheint diese Geschichte unglaubwürdig, <S ist
augenscheinlich, daß sie die Reisenden ermorde
ten, während dieselben schliefen. Die Morder
zeigten den Aufenthalt ihrer Kameraden an und
Einer wurde auch zu Gorgona arretirt. Sie
wurden nach Panama gebracht und derGouver
nör hat versprochen, eine exemplarische Strafe
an ihnen zu statuiren. ES machten sich sogleich
acht Amerikaner auf, die noch übrigen Mörder
einzusaugen, und sie wurden von einer Anzahl
'Soldaten, unter Commando des EapitänPhc,
lan begleitet. Sie fuhren in Böten nach Eho,
rarua, an die Küste des stillen Oceans; eine
andere Partie von acht Amerikanern mit zwölf
Soldaten, unter Commando von Capirän Cor«
winc, marfchirte an den Chagresfluß. Die Letz
teren fanden einen der Mörder zu Gorgona und
drei zu Chagres. Die Amerikaner zu Panama
hielten eine Versammlung, in welcher 83500
zur Belohnung auf die Arretirung der Mörder
subfcribirt wurden. Man bat zu Chagres bei
den arietinen Mördern mehrere Effekten mit
Namen gefunden, die zur Entdeckung der Na»
men der Ermordeten führen können.
Selbstmor d.—A. Kunkler, ein Passa
gier auf dem Dämpfer Amazonia auf seiner
Role von St. Louis »ach Louisville, erschoß sich
am Morgen des 13. d. Monat» mit einer Pi
stole. Eine Coininittee,welche von den Passagie
ren erwählt wurde, berichtete, daß er die Tbat
in geisteswirrem Znstande verübt habe.—Er
war ein Mann von 36 Jahren, aus Lt. Gal
len (Schweiz) gebürtig und in Herrinann.Mis«
souri, ansäßig. Die Passagiere erhoben eine
Collect?, um die Kosten seines Begräbnisses u»
decken, welches zu EvansviNe stattfand. Sei
ne Effekten sind beim Capitän Z. S. Moor
head hinterlegt worden. Der Verblichene war
einer der bedeutendsten Weinbauern von Herr»
mann. Rep.
Pittsburg, 24. März. Dampfboo t»
Unglück.—Die Dämpfer Lowell und Bin»
ton kamen in voriger Nacht um 10 Uhr bei
Captins Island, 8 Meilen unterhalb Wh„»
lmg in Collision und litten beide Schaden. Der
Lowell sank sogleich in 40 Fuß tiese» Wasser,
während der Rumps vom Obertheil loSriß. Er
war mit Eisen und Nägeln beladen. Zwölf
Personen büßten ihr Leben dabei ein. Die Na
men derselben, so wie die weiteren Umstände
sind hier noch un bekannt. StS. Zeg.
Easton, 20. März. Un g lü ck.—Als am
letzten Freitag Vormittag, ein junger Mann,
1» Jahre alt, in der Adler Foundry, in dieser
Borough, beschäftigt war an der Engine, wur
de er zufällig von einem der Riemen gefangen,
welcher ihn auf an den Flor zog» und ibn'um
das Riemen-Rad drehte. Einer seiner Arme
wurde an zwei Stellen gebrochen, und sein Kopf
schrecklich zerschlagen; zu Anfang wurde nicht
geglaubt, daß er sich wieder erholen würde, aber
jetzt ist wieder gute Hoffnuug zu seiner Gene
sung vorhanden. FriedenS-Bote.
Di» neue Münz e.—Der Stempel für
daS vom letzten Congresse angewiesene 3 Et«l
i Stück ist fertig, und das Prägen würde in der
Münze sofort beginnen, wenn' nicht ein Man»
an dem Gesetz, wäre, welches kein Silber und
Kusper anwies, um die Münze zu schlagen.
Die neue Münze ist sehr niedlich und geschiiiack«
voll, und wird ein bequemes Substitut für Ten
te abgeben. Sie besteht auS einem Viertel Ku
pfer und Z Silber, so daß die Farbe nur in ge
ringerem Maße daS schlechtere Metall andeutet.
An Größe ist sie zwischen dem Gold-Dollar und
5 Centstück, aber sie ist um so viel dünner, daß
man si» schon am Gesühl unterscheiden kann.
Auf der »inen Seite hat die Münz» »in großtS
C. mit »iner 3. Um den Rand sind 13 Ster«
n» für die Original»Hzaaten. Auf der Kehr«
seite ist ein Stern mit «inem amerikanischen
Schilde in der Mitte und um den Rand „Uni
tsci Ltales America 1851." Fr. Pr.
Eine Scene in Calisornie» Ein betrun«
ke»er Engländer Namens Divine, ermordete
in Georgetown seine Frau auf die grausamste
Weise. Während seines ganze» Aufenthal
tes in Californien hatte die Frau ihn und,h.
re Kinder durch ihre Arbeit ernährt. Eines
Morgens verlangte er von ihr Geld zum
Spiele», sie aber entgegnete ihm, er solle war»
ten bis er nüchtern wäre. Er sprang nach
einer Pistole, die im Zimmer hing, die Fran
jedoch wand ihm dieselbe ans den Händen und
warf sie in ein Gefäss mit Wasser. Der,Maii
lief sogleich auf die Straße, entriß einem Vo
rübergehenden ein Gewehr, ging ins Haus zu»
rück, und schoß seine Fran dnrch's Herz.
Es war gerade Sonntag, und die Stadt
war mit Goldgräbern gefüllt, welche von ih»
re» Arbeitsplätzen gekommen waren, um den
Tag hier zuzubringen. Der Kuall des Schus
ses erregte keine Aufmerksamkeit, aber das
Gerücht der That war in Zeit von fünf Mi«
»Uten verbreitet. Sogleich wurde der Mör
der ergriffen, n»d ein benachbartes Spielzelt
in eine» GerichtSplatz verändert. Der Ge
fangene wurde hineingeführt, und tinige an.
dere Personen brachten den Leichnam seines
Weibes herbei, während ans der Gchußwnn,
de »och schwarzes Mut träufelte. Man
legte sie ans einen Tisch, nebenan stäup
der Mörder. Dieser Anblick machte das Volk
wahnsinnig, »nb keiner dachte mehr dura»,