Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, March 11, 1851, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    die Gesellschaft einige 30 Mann stark ist.
Dieselbe bewacht den Platz bis zum Früh
jahr, um ihre Arbeiten zu beginnen.
General Wilson behauptet, daß 1000
Mann in !000 Jahren diese neue Gold
quelle nicht erschöpfen werten.
Mcr .Mitrale Meotiachler.
Rendinq, den 11. März 18SI.
An die NZKigS vvn Pcilnsylvanien.
Eine wird gehalten
werden in der Stadl am Dienstag
den Elsten Juni 185,1, für den Endzweck, Kan
didaten auszuwählen sür die Aemter eines Gou
vernörs und eines Canal-Commissioners, und
ebenfalls für Richter der Supreme-Court.
Friller, Porsitzer.
Joseph R. Flaiugan, Samuel M'Menamy,
F. Knor 'Morton, C. Thomson Jones,
Wm. Llingluff, Samuel B. Thomas,
Samuel Bell. ?ol,n S. Brown,
Nathaniel Ellmaker, T. Taylor Worth
Wni. I. Robinson, Alerander E. Brown,
Worden E. Preston, William Bäcker,
Thomas E. Cochran, Wm. M. Watts,
Henry Johnson, Zanies Clark,
Ehas. B. Bordman, Scherman D. Phelps,
Georg Creß, Edwin C. Wilson,
D. A. Finne», John Allison,
O. Daniel M'Curdy,
Zohn Bausman, Grorg Meason,
William Evans, ?ller. M. M'Clurc,
Zohn C. Ncmlle, Francis Jordan.
bündle Gmith, Sekretär.
Februar, 25 1851. «
Hr Gotlli eb Schmidt ist als Agent ange
stellt, um Unterschreibe für den "Liberalen Beobach
ter zu sammeln Wir hoffen, daß unsere Freunde im
Lande ihm behülflich sein werden Viele zu bekommen
Die Aufnahme der Armenhaus - Rechnung
müssen wir, wegen Mangel an Raum, bis nächste
Woche verschieben,
Ungl ü ck Ein junger Mann, Namens yarl
Lieder, stürzte am Sonntag Morgen, an der Ecke der
Kten und Franklinstraße. mit einem Pferde, welches
er ritt, gerieth im Fallen unter dasselbe und wurde
stark beschädigt.
Verwegener Einbruch und Raub
In der Nacht vom Donnerstag auf Freitag wurde daö
Frontsenster an der Pennstraße. an dem Uhren, und
Ziiwelenstohr deö Hrn E L Heizmann. Elke der 6»en
und Pennstraße, gewaltsam eröffnet, durch Aiisspren
gen des Vorlegeschlosses, womit die Ladenstangen be
festigt werden, und Zerbrechen einer Fensterscheibe, —
Sechs oder sieben silberne Quartier-Uhren und eine
bedeutende Quantität Juwelen, Brustnadeln, Fin
»erringe ,e, zu einem Werthe von SVU bis H7tt ge
schätzt, wurden von außen anv dein Fenster genom
men, Die Uhren waren nicht ganz fertig und die
Ringe wodurch sie an das Fenster gehängt waren sind
zerbrochen, wahrscheinlich in der Eile sie zubekommen
Dies mag lelcht zur Entdeisung der Diebe führen,
wenn sie Uhren zum Verkauf anbieten, woran der ge
wöhnliche Ring fehlt Ein großer Hund, der zur Zeit
im Stohr war. störte vielleicht durch sein Bellen die
Schurken daran, dah sie in das Haus drangen Der
Stohr ist im lebhaftesten Theile der Stadt und der
Raub war daher ein höchst verwegenes Unternelmicii
Am Samstag Abend wurde ein deö Ranbeö
dächtiger Bursche verhaftet und in den sauern Apfel
einquartirt, bis zur Court
Ein sonderbarer Kund e,—Die
vom vorigen Samstage, erzählt daß Hr De Borbon.
der Wirth des Mansion-HauscS. einen sonderbaren
Gast hatte. Zwischen 8 und 9 Uhr am Donnerstag
Morgen, wollte er in sein Zimmer, im Frontgebäude
gehen, aIS er dasselbe von inwendig verschlossen fand.
Durch einen kräftigen Stoß öffnete sich die Thür und
er fand einen Fremden, der die Nacht vorher imHau
se logirt hatte Hr De B frug den Einbringung.
"waS er da mache?" worauf er in großer Verwir
ning antwortete, daß er heraufgegangen sei. um das
Schild am nächsten Hanse zu betrachten Der Mann
verließ daraus baS Zimmer, bezahlte bald darauf fei
ne Rechnung, schulterte seinen Reisesaik und begab
sich nach dem Depot, um die Karren für Philadelphia
zu treffen Hr De Borbon hegte Verdacht, daß nicht
Alle« recht sei, folgte ihm daher nach dem Depot, be
mächtigte sich seiner und gab ihn Jemand in Ver-
Wahrung, Als er nach Hause kam fand er daß daö
Schloß am Kleiderschränke aufgezwängt war, da aber
nichts fehlte, so ließ er seinen verdächtigen Gast lau
sen. Der Mann war am Mittwoch Abend mit ber
Stätsch von Harriöbiirg gekommen und hatte seinen
Namen als C Pinkneh, Philadelphia," inö Frein
denbuch geschrieben
Frecher Diebstah l,—Man hat unö berich
tet, daß in einer Nacht der vorigen Woche in Exeter
Taunschip ein höchst verwegener Diebstahl verübt wur
de ES heißt nämlich, dah die Diebe In die Scheuer
eine» Bauern gingen, seinen Wagen mit Frucht be°
luden und diese mit seinen eigenen Pferden wegfuh.
Ren, Wagen und Pferde waren am andern Morgen
wieder auf dem Platze, Den Namen und nähere Ein.
zelheiten haben wir nicht erfahren
Schnee, —Eine kleine Auflage von frischem, Wei
ßen Märzschnee. der vom Freitag Nachmittag bis
Samstag Morgen siel, hatte die Erde in dieser Ge
gend einige Zoll hoch mit dem weißen Stoff bedeckt,
was just genug war. um die Straßen mit Morast zu
füllen
Die Frühlings-Wahl wird in Reading
diesmal ziemlich lebhaft werden Bei der Wahl der
Stadträthe wird die Frage wegen der Straßen-Be
ktuchtung in Betracht kommen und vielleicht nur sol-
che Männer erwählt werden, die die Beleuchtung be
günstigen Für daS MaporS-Amt sind wenigstens Z
Candidatcn im Felde, nämlich die Herren Geo Geh,
John King und Dr, « H. Wilma». Für Aldermev
gibt eö e oder 7 Kadldaten. wovon wir diejenigen,
die ihre Namen im Beobachter bekannt machen lassen
unsern Freunden zur Beachtung empfehlen
Der Schutz-Tarif.
Schon vor einigen Wochen hgbcn wir die Mci
nung ausgesprochen, daß in der eben beendigten Sit
zung deö Congresscö nichts geschehen würde in Betreff
einer Veränderung deö Tarifs von lStö. und dies«
Meinung bat sich mir zu gut bestätigt Obwohl Pre
sident Fillmore eine solche Maßregel in seiner letzten
Botschaft so ernstlich empfahl und unsere größten
Staatsmänner seiner Meinung beistimmten, konnte
der Congreß stch doch nicht dazu verstehen eine Akte zu
Passtien, die so allgemein gefordert wird, nämlich ei
nen Tarif der das Interesse der Arbeiter mehr beschützt
als der von IB4K. welcher England mehrNutzen bringt
wie den Ler, Staaten
In 1813 bis 18 lv las nian in den Zeitungen die
erfreulichsten Berichte über dad Aufblühen des Wohl
staiideö in allen Theilen des Landes und die täglich«
Zunahme der Geschäfte In allen Theilen des Lau
deö sah man neue Fabriken entstehen, neue Werkstät
ten sich öffnen für den fleißigen Arbeiter und wer um
arbeiten wollte, fand leicht Arbeit und'Brod,—Wat
liest man aber jetzt in den Zeitungen? Jeder Wirt
gestehen müssen, daß sich die Sachen bedeutend geän
dert haben—daß wir jetzt die Frucht deö Saamcnt
ernten, der In 1844 gesäet wurde.
Was auch die OppositionSblättei. welche dem Frei-
Handel da« Wort reden, gegen eine» Schutz-Tarif sa
gen mögen, so werden doch die Umstände ihre Lese,
eines Besseren belehren und sie zu der Ueberzeugung
bringen, daß eine solche selbstmörderische Politik inil
der Zeit zum gänzlichen Verderben führen muß. Dil
ausgelöschten Schmelzfeuer. stillstehenden Maschinen
und geschlossenen Werkstätten sprechen laut genug süi
daS Bedürfniß der Arbeiter, von denen Tausende au
ßer Beschäftigung sind. Nur Menschen die gänzlich
von Parteifucht geblendet sind, reden dem Freihan
del noch das Wort, und da es nur zuviel der Art im
letzten Kongreß gab, so ist eS gar nicht zu bewundern,
daß der Tarif unverändert blieb
AIS ein Beweis von den Wirkungen deö Tarifs von
1846 mag folgender Artikel dienen, weichen wir der
'-O-ul)' Ntnvs" entlehnen!
Arlttischeö Eise ».—DaS Dampfboot John
I Critteuden brachte am Montage 150 Tonnen Ei
fenbahn -Eisen nach Beaver. für die Ohio- und Penn
shwania-Eisenbahn Dies ist der erste Theil von Zvov
Tonnen, wofür die Gesellschaft in England contra-
Hirt hat, welche in Liverpool einzuladen und über N
Orleans, den Mississippi und Ohiofluß heraus, abzu
liefern sind. Diese Imputation ist eine traurige
Empfehlung für den Charakter anierikaiiischer Gesetz
gebung Sie wird zu derselben Zeit gemacht, wo die
Arbeiter genöihigt sind große Masse» Erz von dem
selben Metall wegzuräumen, um die Bahn zu ebuen
doch unter den Wirkungen deö Frel-Handelii
wird dies wcrthloö. während Millionen ins Ausland
gehen, um ausländische Monopole aufzubauen, um
ausländische Arbeiter zu bezahlen, ausländische Bau
ern zu bezahlen für Fleisch. Butter. Kraut. Kartoffeln
-c. die bei der Fabriziruiig verbraucht und wirklich
in dies Land importirt werden in der Gestalt von
Eisen! Keine Nation kann dauernd proöperiren. die
eine solche Politik befolgt Sie ist unverträglich mii
der gewöhnlichen Vernunft und jedem vernüftigeii
Princip.
Der Kongreß zeigte in seinen letzten Stunden
noch etwas Thätigkeit und passirte einige wichtige
BiilS. worunter auch die für Verminderung des Post
geldeS von Briefen und Zeitenngen und das Prägen
von ACenlstücken ist Sobald das Gesetz in Wirkung
tritt, wird das Postgeld für einen Brief nur 3 Cents
sein, wenn eö vorausbezahlt wird. Wir werden die
Verordnungen dieses Gesetzes später näher erklären.
Der Congreß endete fast wie ein Dorf-Jahrmarkr.
mit einer Prügelei Die Achtb Herren Stanley und
Klingmen prügelten stch vor dem Capitole
VellMdlimqe», der Sradl-Ratbe.
Selekl Council Zimmer. März l 185 l
Der Rath versammelie sich. Alte Mitglieder
anwesend. DaS Tagebuch wurde verlesen und
genehmigt.
Hr. Ritter legteeine Bittschrift vor,dieFrank
ünstraße, von der 4. bis zur sten, zu ebnen ,c.
Zurückgelegt.
Hr. Ritter legte folgende Rechnungen vor,
welche zu bezahlen beordert wurden, nämlich:
Fritz und Seltzer, Betrag HlB I2j für Kalk
und Sand, und Daniel Miller, Betrag HII4
für FeuerplugS und Ausbessern derselben?c.
Sie kamen vom Common Council zurück, mit
einer Veränderung, daß die Rechnungen den re«
spektiven Committeen von Straßen und Finan
zen übergeben werden. Auf Antrag wurde der
Veränderung beigestimmt.
Hr. Hunter offerirte folgende Beschlüsse,rvel.
che verlesen wurden und passirten:
Beschlossen» daß die Tarcommittee bei nach»
ster Veriammlung der Counciiv den Beirüg der
erhobenen Taren, den Betrag der Erlasse an
CvUektoren u.den ausstehenden Tax zu berichten
Beschlossen, daß die zurückzuhaltenden Pro.
zente vom Kontrakte der Herren Miller u. Ga,
lade bis auf 15 Prozent vermindert werde,nach
der Berechnung des City VermesserS.
Hr. Printz legte folgenden Beschluß vor, der
gelesen wurde und passirte:
Beschlossen, daß die Finanzcommittee auto
risirt werde, zu adverteisen für eine Anleihe von
HZOOO auf den Credit der Cilv, für den Hweck,
gewisse von der City gegebene Bonds abzube
zahlen, die jetzt fällig sind.
Der President, Hr. Ritter, legte dem Rathe
folgende Mittheilung und Beschluß vor:
Da die Council» Nachricht erhallen
daß die Anleihe von T14,1)0v, von der Hinter
lassenschaft deß verstorbenen Heinrich Pepper,
durch die Borough Reading, noch
stehen bleiben kann auf die Bedingung, daß ge,
dachte Anleihe in 5 Jahren nicht zurückbezahlt
werde. Daher sei »S
Beschlossen, daß gedachte Anleihe sortgehalten
werde, für einen andern Zeilraum von 5 lah«
Ren» und daß dieselbe in der gedachten Zeit nicht
zurückbezahlt werden soll; außer mit Genehmi
gung der Darleiher. Aus Antrag de» Hrn.Cun
nius wurde die Einleitung und der Beschluß
einstimmig angenommen.
Der Beschluß vom Common Council, sich am
5». März zu versammeln zur Abrechnung, wur
de auf Antrag des Hrn. Hunter so verändert,
daß der 12. März, nm Itt Uhr Vormittag, zur
Abrechnung bestimmt ist. Ter Comm. Coun
cil stimmte der Veränderung bei.
Auf Antrag vertagt.
I. Reitmoyer, Schreib.
Common Council Zimmer. März!, »85!,
Der Rath versammelte sich. —Anwesend di«
Herren Burkert, Eiler, Eisenhauer, Fischer, Le
vi Malsberger, John u. Jacob Malsberger.
Da der President abwesend war, so wurde
Hr. Eisenhauer als temp. President angestellt.
Das Protokoll von letzter Versamlung wur
de gelesen nnd genehmigt.
Eine Bittschrift wurde eigereicht und gelesen/
für die Passirung einer Ordinanz, die Grund
besitzer in der tt. Straße, zwischen der Walnui
und Elmstraße, zum Pflastern und Curben der
Fußwege zu zwingen.
Eine Rechnung von Fritz und Seltzer Tlk
I2z, wurde vorgelegt und an die Straßenlo,,»
mittee überwiesen. Die Rechnung von Daniel
Miller wurde der Finanzcommittee übergeben.
Dem Beschluß vom Selekt Council, dieTar-
Committee anweisend bei nächster Versamm
lung zu berichten.
Ebenso dein Beschlusse die Corporationsbonds
betreffend, welche Pepper's Erben halten, und
dem Beschlusse, eine Anleihe von H3VOO auto
risirend, um fällige Noten zu bezahlen, wurde
beigestimmt.
Auf Antrag wurde
Beschlossen, daß wenn der Rath sich vertagt
dies geschieht, um sich zu jährlichen Abrechnung
wieder zu versammeln am 5. März. An de»
gesandt und zurückerhalten mit
Veränderung, durch Ausstreichung des 5. und
Einschaltung deS 12. März, welcher Verände
rung beigestimmt wurde.
Ein Beschluß voin Sclekr-Council, denßück
halt vom Kontrakte der Herren Miller u. Gal
lade auf 15 Prozent vermindernd, wurde aus
Antrag auf den Tisch gelegt.
Auf Antrag vertagt
Attest. I-Tyson, Schreiber.
Von der Gesetzgebung.
Es würde mehr Raum und Zeit erfordern als
wir übrig haben, die Verhandlungen unserer
Gesetzgebung so umständlich zu berichten, wie
die englischen Blätter zu thun pflegen, wir ge
ben daher nur den Theil davon der sür unjere
Leser Interesse haben mag, in gedrängter Kürze.
Unter den eingereichten Bittschriften waren
viele für die nzue Eisenbahn von Pottsville nach
Norristaun, einige für ein neues Caunty, ge
nannt Penn, aus einem Theile von Schuylkill,
für und gegen ein für und
gegen die Aufhebung des S!!(>0 Ausnahme-Gc
fttzes, gegen das Auslegen einer Staatsstraße
von Waynesburg nach Reading, für Widerru
fung des 28. Abschnittes in Freibriefe der City
Reading, sür die Erhöhung des Gehaltes der
von Berks Ciunty» für und ge
gen eine Veränderung des Freibriefs der Lyco
»ling Versichcrungs.-Gcsellschaft.
Ein Antrag des Hrn. Feather, von dein neu
en Schulgesetze IOOW englische und sttoo deut
sche Exemplare drucken zu lassen, ging durch.
Unter den eingebrachten Bills war eine sür
die Znkorporirung der Pottsville und Norris
taun Eisenbahn-Gesellschaft, eine sür Widerru
fung des 28. Abschnitts im Freibriefe der City
Reading, Straßen-Entschädigungen betreffend,
eine für die Bezahlung der Soldaten des 2ten
Pennsylvanischen Regiments, welche im mexi
kanilchen Kriege dienten,eine sür das neueCaun
ty Conewago, aus Theilen von Lancaster und
Pork, mit Empfehlung sie zu verwerfen.
Eine Bill, welch« den Schul-Direktoren von
Oley Taunschip erlaubt Geld zu leihen,pafsirte.
Die Bill, welche die Commissioners von Berks
Caunty autorisirt eine Grundlotte in der Stadt
Reading zu verkaufen, und die Bill für den
Wiederbau der Brücken, sind passirt. D>t Letz
tere werben wir nächstens unsern Lesern vorlegen.
tLin IVort der Aufmunttruiig, Schul
lcdrcr.vereine zu bilde».
Aufgemuntert durch das löbliche Beispiel der
Schullehrer in Lecha Caunty, wo bereits ein sol
cher Verein gegründet ist und mit dem besten
Erfolge zu b-stehen scheint; wie auch durch ei
gene Ueberzeugung geleitet, daß eS gewiß nichtS
Wichtigeres giebt, als mit allem Ernst zu trach
ten, mittelst solcher Anstalten den Zustand der
Schulen, welcher unstreitig im allgemeinen viel
zu wünschen übrig läßt, einer durchgreifenden
Verbesserung entgegen zu führen; wünschte ich
einige Worte an Alle zu richten, welche als Leh
rer oder Schuldirectoren bei den Schulen be
theiligt sind; so wie auch im allgemeinen an Al
le, welche sich sür Schulen interessiren, und die
hohe Wichtigkeit guter Schulen erkannt haben.
Es ist eine unbestreitbare Thatsache, daß die
Wohlthätigkeit des Volks-Schulgesetzes beinahe
gänzlich verloren geht, so lange der Zustand und
die Beschaffenheit der Lehrer der Art ist, wie
wir gegenwärtig finden ; weit entfernt aber, ir
gend einem meiner College» zu nahe zu treten,
bekenne ich mich ja selbst aIS einer von denen,
welchem jede Belehrung sehr willkommen und
eben so nothwendig ist, um den hohen Berufei
nes Zugendlehrers gehörig zu erfüllen. Also
so lange der Zustand fortdauert, und wir nicht
Mittel und Wege aufsuchen zu einer Verbesser
ung desselben, so lange werden wir keine un
serm Zeitgeist angemessene Kenntnisse unter das
.Volk bringen ; denn unsere Zeit fordert entschie
den mehr, als womit man sich vor 50 lahren
recht wohl begnügen konnte, und die Zukunft
macht für die Ausbildung des Geistes immer
größere Forderungen ; und die neu herangewach
sene Generation wird es hart empfinden, und
kann unS einst mit Recht den Borwurf machen
daß wir die Schuld tragen, daß sie nicht die
Bildung erhalten habe, welche der allgemeine
Fortschritt unbedingt gebietet.
Um nun diesen gebieterischen Forderungen
einigermaßen zu begegnen, glaube ich, ist nicht»'
geeigneter, aIS gerade solche Schullehrer-Verei,
ne zu bilden wie dergleichen nicht nur in Lecha
Caunty allein, sondern in noch weit ausgedehn,
lerer Weise in den Neu-England Staaten be
stehen, von deren Zweckmäßigkeit und Nützlich
keit ich selbst dir Gelegenheit hatte mich zu über
zeugen; denn das segensreiche Wirken dieser
Vereine, sowohl für die Lehrer als für die Schu
len, ist so auffallend, daß es jeder Unbefangene
sogleich einsehen muß.
EB ist wahr, wir könnten sagen : das ist die
Sorge des Staats ; er hat es mittelst des Volks-
Schul-Systems auf sich genommen: allein wie
viel wird jetzt schon geklagt über das Kostspie
lige der Volksschulen. Was würden die Leute
erst s.igen , wenn man ihnen sagte: Zhr müßl
die Schullehrer auf Eure Kosten studiren lassen,
und wenn sie fähig sind für den Schuldienst/
dann habt Zhr sie auch noch gut zu besolden
Dies würde der Fall sein, wenn es dem Staai
abverlangt wird. Freilich durchgreifender wür
de es sein, wenn es vom Staat geschähe: allein
so lange es vom Staat nicht geschehen kann
und wird, so lange sollten wir irgend etwas um
ternehmen, was uns dem Zweck wenigstens na!
he siihrt.
Es ist nicht meine Absicht, mich über die Ar>
des Wirkens dieser Vereine zu verbreiten, indem
ich erstens voraussetze, daß ihr Wirken ziemlicl
bekannt ist; und zweitens, weil ich nur ein«
Anregung zu machen wünsche, und somit ein«
fähigere Feder auffordere, diesen interessante»
Gegenstand in seiner ganzen Wichtigkeit in den
öffentlichen Blättern in Berkö Caunty zur Spr
ache zu bringen; indem ich fest überzeugt bin,
daß die Herren Editoren mit größtem Vergnü
gen bereit sind, diesem wichtigen Gegenstant
ihre spalten zu öffnen.
Lasset uns daher einen Anfang machen; ich
bin fest überzeugt, daß es, trotz dem Vorherge
sagten, unter den Lehrern genug fähige Männer
giebt, die für diese Angelegenheit segensreich zu
wirken vermögen; ja, mehr noch, es ist einc
Pflicht gegen Gott und unsere Nebenmenschen/
die wir zu erfüllen haben, wenn wir irgend auj
die Worte Jesu Christi im Evangelium, bei Ge
legenheit der Erzählung des Gleichnisses von dei
Austheilung der Pfunde oder Talente, uns als
Christen berufen wollen. Mit dem herzlichsten
Wunsch, daß diese vorläufigen paar Wort,
nicht ungehört verhallen möchten, empfehle ich
diese wichtige 'Angelegenheit besonders allen
Schullehrern zur ernstlichen Ueberlegung, um
wo möglich recht bald die Hand an das Werl
zu legen.
A. X. Schullehrer in Maxatawny
Taunschip.
Bevölkerung der Ver. Staaten.
Der Superintendent der Census Angelegen
heiten in Washington veröffentlicht die folgende
Tabelle der Bevölkerung der Der. Staaten, so
nahe sie jetzt angegeben werden kann.
Staaten. Freie Bevölk. Sklaven
Maine. 582,026
Neu Hampshire, 318,003
Massachusetts, 994,724
Vermont, 314,322
Rhode Island, 147,549
Connecticut, 370,913
Neu-Y)ork, 3,098,813
Neu-Zersey, 489,868 52
Pennsylvanien, 2,341,204
Ohio, 1,981,940
Indiana, 990,258
Wisconsin, 305,596
Michigan, 397,576
Illinois, 850,000
lowa, 192,000
Californien» 200,000
Maryland. 492,661 90,355
Virginien, 940,000 460,000
Nord Carolina, 480,000 280,000
Süd Carolina, 280,000 350,000
Georgien, 555,000 365,000
Florida, 45,000 22,000
Alabama, 440,000 330,000
Mississippi, 300,000 320,000
Louisianna, 250,000 200,000
TeraS, 100,000 50,000
Arkansas, 150,000 45,000
Missouri, 590,900 91,547
Tennessee, 800,000 250,000
Kentucky, 782,000 211,000
Delaware, 90,277 2,332
Ganze Bevölkerung.
Freie. Sklaven.
Freien Staaten 13,574,797
Sklaven Staaten 6,294,938 3,067,234
Territorien, «c. 197,985 3,500
20,067,720 3,070,734
In einigen der oben angegebenen Staaten
ist die Bevölkerung vorerst nur geschützt. Die
ganze representative Bevölkerung glaubt man,
wird ungefähr 21,710,000 sein. Es werden
ungefähr 93,170 Einwohner auf einen Repre«
fentanten in der Eintheilung kommen.
Nach der obigen Tabelle hat Pennsylvanien
dessen Census vollkommen ist —eine Bevölkerung
von 2,341,204 Seelen, welches eine Zunahme
in zehn Jahren von 617,171 ist. Pennsylva.
nien wirb bei der nächsten Eintheilung einen
Congreß-Representanten gewinnen, während
Reu-Pork einen verliert, und Ohio seine gegen
wärtige Zahl beibehält. Dieses zeigt daß Penn
sylvanien im Verhältniß bedeutend mehr an Be
völkerung zugenommen hat als irgend einer die
ser drei Staaten.
Die sorgsame Mu Rechnet
man, daß »,n Acker nur zw« Personen er
nährt, so habe» Europa und Amerika Platz
genug, um mehr, als das Vierhundcrtfachstc
der ganzen jetzt lebenden Bevölkerung der Erde
mit Nahrung zu versehen. Nun ist noch
Asien, Afrika und Australien da. Es ist
wett hm, bis die Erbe übervölkert sei» wird.
Wenn Menschen jetzt verhungern ,st es nur
der Menschen Schuld.
Gar zu grob. Cincinnati „Nonpa
reil" beschreibt unsere „Fashioliables'i fol
gendermaßen: Em Gentleman;-EM Ma»n
mit einem flilchtiqe» Renner, der nicht bezahlt
ist; eleganten Kleidern, für welche er dem
Schneider »och schuldet; blendend weißem
Hemdbusen ohne ein gutes Hemd; einem dün«
stocke in der Hand und einer dicken Cigarre
»n Mnnd nebst einem gelegentlichen god dam.
Sine tady Ein weibisches Ding, sehr vnn»
>n der Mittt und sehr breit an andern Orten :
mit dem auffallenden Fehler ,» Gesichtsorga
uen, nur Leute in Sammt und Seide bemer
ken zu können; überall zu finden nur nicht zu
Hanse."
Bo sto n. Am Südende u»serer Stadt
wurde in der Nacht vom Sonntag ein höchst
grausamer Mord beabsichtigt. Ein junger
Mann, Namens James Hiiiintman, der vor
Kurzem i» No 17, jondoustr, wohnte, wurde
mit einem neugebornen Kinde im Arme von
der Wache angehallen, und da er nicht im
Staude war. hinlängliche «„d befriedigende
Rechenschaft zu gebe», i» VerHast genommen.
Ev stellte sich heraus, daß cr i» dem Hause
mit einer verheiralhete» Frau. Namens Ra
cbel, welche Mutter mchrer Kinder u»d deren
Mann gegenwärtig von hier abwesend ist zu
sammt» gewohnt hatte. Sonntag Nacht kam
sie mit einem Kinde nieder, und dasselbe war
von Httuiieman unter Umstünden, welche ei
nen beabsichtigten Mord vermuthen ließe»,
weggetragen worden. Glücklicherweise wur
de der schändliche Versuch vereitelt. Die
grausame Mutter wurde ins Arinenhäns ge
bracht; sie ist zu unwohl, um vor der Court
zu erscheine»; das Kind lebt noch und ist bei
ihr im Armenhause. N. D. Dem.
An Libanon ,» Counektieut, starb »»längst
Austin Hucchiusou a» der Wasserscheu. Im
September vorige» Jahre kam. währender
auf dem Felde beschäftigt war, ein Hnnd zu
ihm. der sich verlaufen z» haben schien. Hut
chinson lockte ttud streichelte ihn. als der Hund
ihn plötzlich biß. Er legte »h» hierauf an ei
ne» Strick iiiid führte ihn nach Hanse; doch
der Hnnd biß den strick ab, entlief, nnd wur
de dann später wegen Anzeichens der Wuth
gcltdlet. Der Verstorbene glaubte durchaus
nicht, daß der Hnnd wirklich wüthend gewe
ftn, bis die Wasserscheu bei ihm selbst auS
brach. Er starb zwei Tage darauf. D,e An
fälle der Wuth dauerten immer 20 Minuten
und ließen dann eben so lange wieder nach.
Schöner Zustand l» Ci «ci n n a ti.
Unlängst siele» mehre Kerle i» der 5, Str.
ohne die geriilgste Veraiilassnng über zwei ru
hige Leute her uud schlugen sie fürchterlich, b>6
sie bluceud in de» Schmutz fiele», weil, wie
diese rohe» Bube» sagte», die Männer ver
dammte Jrländer wären nnd gehauen werden
müßten. Unsere Stadt ist in jüngster Zeit,
so oft der Schauplatz solcher Rohheiten gewe
sen. daß man fragen sollte: Wo sind nnsere
Schulen? wo nnsere Gesetze ? wo die Handha
bung derselben? Es ist wirklich so weit ge
kommen, daß man nicht mehr wagen darf, un
bewaffnet auszugehen, ohne befürchten zu
müssen, sich ähnlichem Barbarismus anszu
sctzcil. D, Tbl.
Neu Port, 3. März Am Freitag Nach
mittag kam Wm. A, Hil st in den Stohr No.
254 Greeuwichstr. uud wünschte einige Sack
iihrcn zu sehen. Man zeigte ihm einige, und
als er mehre derselben n»tersu>l,t hatte, ob sie
gut gingen oder nicht, ergriff er schnell eine
goldene Uhr nnd wollte damit znm Stohr hin
auslaufen. Eine Fran die znföllig anwesend
war, hielt ihn jedoch eine Weile am Rocke
fest, nnd als es ihm dann auch gelang, auf
die Straße zu entkommen, wurde er schnell
wieder gefangen.
Gestern Morgen halb I llhr brach in der
St. Thomas Kirche, Ecke der Honstonstraße
nnd Broadway, Feuer aus. Obwohl die Feu«
erltute schnell am Platze waren, so gelang es
ihnen doch nicht mehr, den Flammen Meister
z» werden, und die Kirche wurde beinahe
gänzlich zerstört.
Am Samstag Morgen fand man den Leich
nam eines ertrunkenen Mannes imNorlhri
ver am Fuße der A-sten Straße. Man sah
den Mann Abends zuvor um 8 Uhr die Stra
ße hinabgehen und vermuthet, baß erausVer
sehcn über den Dock fiel. Demok.
Zn Keene in Newhampst'ire, wurde kürz,
lich ein Mann Namens Day arretirr, welcher
mit dem Weibe eines andern Mannes dnrch
gegangen war. Sie waren eben im Begriff,
auf der Eisenbahn zu entwischen, als sie fest
genommen wurden. Day hat zu Neu-Dork
eine Fran und drei Kiuder, nnd hatte die letz
te Zeit zu Holyoke in Massachusetts gearbei
tet wo cr mit dem Weibe bekannt wurde Er
stahl seinen Verwandten 200 Thlr. n»d mach
te mit seiner »eneii Geliebten, die gleichfalls
ihren Mann und zwei Kinder verliess, diese
Tour. Die Dame war bei ihrer Verhaftung
ganz gleichgültig uud meinte, selbst imschlim«
stcn Falle könnte man ihr de» Kopf nicht ab
reißen.
Kalt. —I» Wisconsin nnd demMinne
sota-Gebiete hat eine große Kälte geherrscht
der Thermometer sank mehr als 23 Grad un
ter Niill. Ein Canadier verirrte sich bei m
See St Croix in Wisconsin und erfror.
Ein Engländer ist in den Wäldern von Eau
Galla,Miniitsota, übernachtend, sosehr vom
Froste helmgesttcht worden, daß ihm beldeßei
»e ampntirl werden mußten.
Ertrunken.- (Pittsburg, LS. Febr.)
Drei Arbeiter, die seit dem Brande der Brüt«
ke an jedem Morgen in einem Boote »achK o
lemans Rollmühle über den Alleghenh zu fah
ren pstegten, verunglückten am Samstag Mor
gen 4 llhr. Der Fluß war angeschwollen u.
das Boot wurde durch die heftige Strömung
»ach einem Pfeiler der abgebrannten Brücke
getrieben, geriet!) ins Treibholz nnd schlug
um. Die Unglücklichen hielten sich an dem
umgestürzten Boote fest uud trieben den Fluß
abwärts, wo sich bei der untern Brückt, ei
ner der Verunglückte», Namens Leo, durch
Schwimme» rettete; die beiden andern, Mül
ler und tanghli», ertranken. Mehre Perso
nen am Ufer, konnten, weil sie kein Boot hak
ten, auch keine Hülfe leisten.
Ein Correeponbent der N. D- EM'tK mel
det von Havanna, daß während eines Zeit
raums von 4 Wochen 1400 Sklaven von A
frika importirt seien. Dies ist ein offener
Brnch des Vertrags mit de» Ver. Staaten
und England.
Der Posträuber Sronkmg ist Alban»',