Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, December 24, 1850, Image 2

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    Wir grüßten den Mann mit einem: Guten
Molgen! Er gab keine Antwort und
map uns mit einem kalten, finstrn Blik
ke. Er war groß, nervig und breitschul
terig ; sein Gesicht abSdrucksvoll, aber un
gemein düster, beinahe zurückstoßend.!
Es war etwas Unruhiges, Rastloseö in
dem Wesen des ManneS; man gckvahrte
es beim ersten Anblick.
folgt)
Mer Beobachter.
Reading» den 24. Deeemb'r 18SV
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t'or procurinx receiviiix
Lubseriptions, anä OvIIootion» for tke
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Chrlstta g,—Morgen ist Ehristtag oder Weih
nachtsftst, einer der größten und angenehmsten Fest
tage des JahreS, für die ganze Christcnlicit, Schon
in grauer Vorzeit, vor mehr als tausend Jahren.wu»
de die Feier dieses Tages eingeführt, als daS Fest der
Geburt dcS WellerlöserS. deS Gründer» der Christen
heit, und von jener Zeit an. bis auf den heutigen
Tag wird der Christtag heilig gehalten von Allen die
sich Christen nennen, in Folge des großen Ereignisses
daö denselben vor allen andern auszeichnet, Alle be
mühen sich den Tag in fröhlicher Umgebung zu verle
ben und sich Im Genusse der Gaben zu erfreuen die
ihnen zu Gebote stehen, sei eS bei frohen Festen, im
Kreise guter Freunde, oder Im eigenen Faniilienzirkel,
Eltern erfreuen ihre Kinder durch kleine Geschenke.
Kinder ihre Eltern durch Proben ihreS Fleißes und
ihrer Geschicklichkeit, und eS mag Wohl nur wenige
Familien gebe», wo nicht etwa« unternommen wird,
um die Freuden des TageS zu erhöhen; auch gute
Freunde beschenken sich, und wenn nun auch Niemand
dem Drucker etwas schenkt, so wünschen wir doch «l
lcn, besonders den Lesern des Beobachters, den unge
störten Genuß der Freuden, welche der morgende Tag
ihnen darbieten mag,
Schne e—Der letzte Sonntag brachte uns etwas
Schnee, der die Erde etwa I Zoll dick bedeckte. Er
hatte aber keine bleibende Stätte und wurde durch
» starke Regengüsse in der folgenden Nacht vertilgt.
Zur Warnung für Knabe n —Ein klei
ner Knabe. Sohn des Hrn, Wm Jäger. Backstein
macher. starb vorige Woche, von den Folgen eines
Fußtrittes, von einem größeren Knaben, beim
Spielen vor den Schulstunden, Der Kleine lebte nur
noch 4 Tage, nachdem er die Verletzung erhalten hat
te, Dieser Fall sollte eine Warnung für Knaben
sein, sich nicht aus solche Art an ihren Spiclgcnossen
zn rächen, WaS man leider nur zu oft Gelegenheit
hat zu sehen. Eltern und Lehrer sollten sich bemüh
en diese böse Gewohnheit unter den Kindern auszu
rotten und dieselbe gebührend bestrafen
"Die Hümme l," ist der Titel einer neuen deut
schen Wochenschrift, wovon wir die erste Nummer er
halten haben. Dieselbe wird in Neu Uork gedruckt
und herausgegeben, redigirt von Hrn, Edward Pelz,
und kostet jährlich H 2. in Vorausbezahlung, Die
Hummel wird sich hauptsächlich mit der Förderung
geselliger Unterhaltung beschäftigen und Ihre Leser
mit ausländischen und einheimischen Ereignissen un«
terhaltkn, Liebhaber können daS Blatt bei un» In
Augenschein nehmen.
Für Wirthe und Biertrinker Wir
lenken die Aufmerksamkeit aller Freunde deS erquicken
den Gerstensaftes, auf die Anzeige unseres Freundes,
Friedlch Lauer, auf der andern Seite des heurigen
Blatte?, die durch eine wohlgelungene Abbildung fei
ner Wohnung und Brauerei-Gebäude unfehlbar die
Aufmerksamkeit der Leser auf sich ziehen muß Hr
Lauer hat sich um das Wohl der Biertrinker beson
ders verdient gemacht. Seinem eifrigen Streben, so
wohl in Bereitung guter Getränke als In gefälliger
angenehmer Bedienung seiner Gäste und Kunden, ist
,S gelungen sein Geschäft bedeutend zu erweitern und
mehr kräftiges und gesundes Bier zu brauen, ohne
den Preis zu erhöhen. Seine Brauanstalten gehören
jetzt zu den Ausgedehntesten im Lande und die darin
bereiteten Getränke sprechen für sich selbst, überall wo
sie genossen werden. Ein solches Streben für daS
Wohl der Biertrinker und Wirthe, verdient gehörige
Anerkennung und wir zweifeln nicht, daß Hrn, Lauer
diese auch zu Theil werden wird, durch ein, große
Anzahl baarzahlendcr Kunden
Entwerthete Münze n —Die Besitzer von
Fip«, Levy'S und andern spanischen Münzen, waren
seit einigen Tagen in Verlegenheit gesetzt, durch die
Nachricht, daß diese Geldsorte durch eine Akte deS letz.
ten EongrcsseS ein Fünftel unter ihren bisherigen
Werth herabgesetzt worden wäree. nämlich die Fips
auf S. die Levy'S auf 10. die Bicrthelthaler auf 20
EentS ,c. Einige Kaufleute weigerten sich die Mün
zen zum vollen Werthe zu nehmen, und viel andere
L,ute folgten ihrem Belshiele, Man wird sich erin
»,ra. daß schon oft »ersuche gemacht worden sind,
die spanischen Münzen, welche so häufig cireuliren u,
zum Theil so stark auszeworen sind, außer Cours zu
bringen, aber immer ohne Erfolg, Schon seit einigen
Wochen treibt sich nnn wieder ein Artikel ln d?n Zel
tungen herum, der die Passirung der erwähnten Akt,
vnküadigt; gleichzeitig litSt maa aber auch, daß kei
« dnarUgt «te patfw »ri. wvdwch s>e,ech« «i^-I
be ln Zweifel gestellt wird Wir können un» nicht
erinnern etwas OfficlelleSvon der Passtrnng einer sol
chen Eongreg-Akte gelesen zu haben und betrachten
die Nachricht daher nur als einen «ersuch, auf das
«eld der «rmen zu spekuliren. bis etwa» mehr Gewis
ses darüber kund wird,
Bom Congreß.
Die Verhandlungen des Kongresses waren wieder
nicht von besonderer Wichtigkeit, Der Senat be
schästigte sich mehrere Tage mit DiScusstonen über
AmtSentsetzungen. namentlich über die Absetzung von
General Lane und Oberst Weiler, welche schon durch
den verstorbenen Presidenten abgesetzt wurden Der
Senat wird jedenfalls wichtigere Geschäfte haben und
würde durch die Besorgung derselben mehr Ehre ein
legen bei seinen Constitucnten. als wenn er sich über
die Handlungen einer Executive zankt, die längst todt
ist. Am Donnerstage vertagte sich der Senat bis ge
stern und wahrscheinlich wird er sich heute wieder ver
tagen bis die Feiertage vorüber sind,
DaS Hauptgeschäft was im Hause vorkam, war
die Besprechung der Bill für Herabsetzung deb Post
geldes. Der Öriginai-Vorschlag dcS General-Post
meisterS ist: daS Porto für einen Brief, wenn eö vor
aus bezahlt wird, auf Z, und wenn nicht voraus be
zahlt, aufs Cents zu setze». Verschiedene andere
Vorschläge sind bereits angeboten, aber noch ist man
mit der Sache nicht zum Schlüsse gekommen Es ist
mehr aIS wahrscheinlich, daß in dieser Sitzung etwas
für die Verminderung des PostgcldcS, von Briefen
und Zeitungen, gethan wird, u, wenn dicö geschieht,
so wird das neue Gesetz beim Schlüsse des Flökal-
ZahrS, am ! Jnli, in Kraft treten
Am Mittwoch Nachmittag erschien die berühmte
Sängerin, Jenny Lind, auf der Gallcrie des Hauses
und ihr Erscheinen machte großen Eindruck auf die
hochgelahlten Herren, doch wurden die Geschäfte un
gestört fortgesetzt
Eine neue Kirche Der Bau einer neuen
lutherischen Kirche, am Eck der 5 und Chesnutstraße,
wird mit Ansang des nächsten Frühjahrs begonnen
werden, DaS Gebäude wird groß und bequem in
gothischem Style, ausgeführt werden,
Ki rch en- E in wei h u n g,—Die neue, evan
gelisch-lutherische St, Jameö-Kirche, nahe bei Gei
gcrtaun, in Union Taunschip, Berks Caunth, wird
morgen und übermorgen, am ersten und zweiten Fei
ertage, feierlich eingeweihet werden
Milltärif ch, —Die sämmtlichen hiesigen Frei
willigen-Compagnien werden am nächsten Donner
stage auSrücke» und eine große Parade hallen, was
ohne Zweifel eine große Anzahl Zuschauer, aus allen
Theilen des Caunticß, in die Stadt bringen wird
Postraub Eine telegraphische Depesche von
Washington meldet, daß etwa K00t) Thaler, in 10-
l und 20 Thaler Noten der MerchantS Bank von Süd
Carolina, aus dem Post-Bricssacke gestohlen worden
sind. Die Notm sind alle datirt vom !), September,
IBSO, u, sind die einzigen die an jenem Tage ausge
geben wurden Demnach müssen die Diebe leicht zu
entdecken sein, wenn sie von ihrer Beute Gebrauch
machen wollen,
Guterßefchei d—Gouvernör Seabrook, von
Süd Carolina, schrieb unlängst einen Brief an Pre
sident Fillmore, worin er unter andern Dingen auch
frug, warum so viele Ver Staaten Truppen bei Fort
Moultrie, nahe bei Charleston, in jenem Staate, ge
sammelt wurden? Der President antwortete ihm,
daß der Gouvernör oder die Gesetzgebung von Süd
Carolina kein Recht hätten darnach zu fragen—daß
die Constitution i h n zum Ober-Kommandür mache
und daß er daher ein constitntioiicllcö Recht habe, die
Truppen zu verwenden.wie eö das öffentliche Interes
se es erheischt, nach seinen Ansichten, DieS war höflich
aber scharf gesagt, daß die Frage impertinent sei und
daß der Gouvernör kein Busineß habe sich um Onkel
Säm'S Soldaten zu bekümmern.
Die große Welt-Fair, welche im näch«
sten Mai in London gehalten werden soll» zieht
jetzt schon die Aufmerksanik.it der ganzen Welt
auf sich und wird ohne Zweifel alles der Art
übertreffen, was bis jetzt noch in der Weil vor,
gekommen ist. Die schönsten Kunst, Produkte
aller Nationen der Erde werden dort zur Schau
gestellt werden, und es würde zuviel Raum er»
forden, die Artikel zu beschreiben, wovon man
weiß daß sie dort hinkommen. Amerika wird
natürlich bei der Fair nicht unrepresentirt blei«
ben und die Erzeugnisse der Kunst, welche aus
den Ver. Staaten zur Ausstellung kommen,
werden John Bull in Erstaunen setzen. Die
besten Anstalten sind getroffen amerikanische
Artikel nach der Fair zu bringen. Zn allen
Eaunties der Union sind Agenten angestellt sol,
Artikel in Empfang zu nehmen und sie nach den
Nävy-Yards in Boston, Ntu York, Philadel,
phia te. zu senden, deren Aufseher beauftragt
sind, dieselben so zu bewahren, daß sie bis zur
Zeit der Fair nicht verderben. Sin Kriegsschiff
ist bestimmt sämmtliche Erzeugnisse au» den
Ver. Staaten an Bord zu nehmen und nach der
Fair zu bringen. Dasselbe wird anfangs März
abgehen.
Gouvernör Zohnston hat folgende Herren als
Agenten für Berks Eaunty angestellt, Artikel
für die Fair in Empfang zu nehmen, nämlich:
Dr. Wm. Eckert» Samuel Bell und William
Darling, Efqs. Die Artikel müssen noch in
dieser Woche eingebracht werden.
Entsetzlicher V o r fa il. —Der One
bec Mercury berichtet, daß sich kürzlich im
Pansch St. Croix ein höchst trauriger Vor«
fall ereiqnete. Eine Frau, welche 4 Kinder
hatte, stand eines Morgens früh auf, heizte
ein u»d verließ dann, während ihr, Kinder
schliefen, das Hans, um elniqe Einkäufe zu
machen. Die arme Frau war i» der Eil,
nicht vorsichtig gewesen; das Haus fing in
ihrer Abwesenheit geuer un" brannte gänzlich
nieder. Es soll eine entsetzliche Scene gewe»
fe« s«m» als d«t grau, wie wahnsinnig, »ach
ihren Kindern schrie, welche leider zu Asche
vrrbrannt waren.
Rede von Col. I. G. Meyers, bei
der Übergabe der Glocke.
Wir sind versammelt bei dieser Gelegenheit,
um der Gemeinde der katholischen St. PeterS
Kirche, von Reading,eineGlocke für ihrenThurm
zu übergeben, daS Geschenk unseres Mitbürgers,
Patrick >V. Devlan, welches nun in seinen
Namen euch zur Annahme dargeboten wird, als
daS Eigenthum und für den Gebrauch dieser
Kirche.
Zn Erfüllung der mir von dem Geber über
tragenen Pflichten, ist «S nicht in meiner Macht,
in gebührend,nWorten die Zdeen auszusprechen,
welche di, Gelegenheit einflößt; doch di, Glocke
selbst wird in mehr passenden Tönen für den
Zweck und die Absicht sprechen wofür sie bestiint
ist, als alle schwachen Worte die mir zu Gebote
stehn; und wenn diese Handlung nur noch eine
schwache Erscheinung der Vergangenheit sein
wird, so wird dieses Zeugniß persönlicher Libe,
ral.tät immer gegenwärtig sein, der Mahner an
fröhliche Botschaften für Alle, welche es unter
feinem Dache versammelt.
Die Glocke, es sei mir erlaubt zu sagen, drückt
die Achtung deS Gebers aus, welche er hegt für
!daS Gedeihen und die Wohlfahrt der Kirche so«
wohl, aIS die Ehrfurcht welche er hegt für die
großen Grundsätze der Religion welche sie ein,
flößt, und eS wird ein großer Trost in seinem
Leben sein, zu wissen und zu fühlen, dak sein,
geringe Gabe an die Kirch, wovon er ein Mit
glied ist, werth und nützlich war, annehmbar
für diejenigen wofür sie bestimmt ist; und wen
ihre freudigen Schläge ihn in diese geweiheten
Räume rufen wird daS Nachdenken ihn auf
muntern in jeder wechfelndenScene des Lebens,
daß sie der Verehrung unseres Schöpfer« ge
widmet war, zu dem alleS menschliche Streben
gerichtet ist, nicht allein sür ihn, sondern auch
soweit wir sehen und hoffen können, für kom'
mende Generationen.
Glocken wurden schon in einer sehr frühen
Zeit des Christenthums in den Kirchen gebraucht,
und bildeten ,in,n wesentlichen Theil der Be
dürfnisse einer Kirche, sowohl als daS Mittel
wodurch der Ort und die Zeit des Gottesdien
stes gleichzeitig nahe und fern verkündigt wird,
als auch für die feierliche und rührende Beer
digung der Todten, wenn ihre traurigen und
feierlichen Schläge den sterblichen Menschen er
innern, daß sein Bleiben aus Erden nicht für
immer ist, sondern daß er schnell und sicher ei.
nem andern Stande der Existenz zueilen,
Wo die Müden ruhen
Und die Bösen aufhören zu Plagen,
Für den Christen ist der Ton der Kirchen-
Giocke, in der freien Luft des Himmes, ein Ton
der Freude—ein To», der den höheren Zweck
des Daseins anzeigt und eine erhabenere Bestim
mung für das Menschen-Geschlecht als die wel
che uns jetzt umgibt. Er lenkt unsere Auf
merksamkeit von den zeitlichen Angelegenheiten
der Welt, in eine höhere und heiligere Sphere
der Gedanken, und unsere wandernden Füße
auf den Psad der Pflicht, zu Zhm, der unS er
schaffen hat und für unser, Bedürfnisse sorgt,
sowohl hier als in Zukunft.
Zn unserm eigenen Lande ist die Verehrung
Gottes Zcdermann freigelassen nach den Einge
bungen seines Gewissens, noch kann ein, Person
oder Klasse gezwungen werden beizusteuern zur
Unterstützung irgend einer besondern Kirche oder
Weise der Gottes-Verehrung» und diesem Prin
cip unserer Organisations-Gesetze können wir
die Stärke und Reinheit der amerikanischen Kir
che zuschreiben, weil sie in den Herzen des Vol
kes gesichert ist, ein Fundament von mehr dau
ernden, Werthe, als der große, doch einfache ü«
berflüfsige Bau der christlichen Religion, ab
hängig und gegründet auf «Lekular-Gefetze—
die wechselnden und nichtigen Gewalten lokaler
Gesetzgebung und RegierungS-Unterstützung.—
Religion wird gedeihen und blühen wo sie sich
auf ihre eigenen Hilfsquellen verlassen muß,
wa» die Geschichte unseres Landes und der Zu
stand der Kirche, über alle mögliche Widerle
gung, beweist. Diese Thatsache zeigt die Schö
nheit unsere» politischen Gebäudes, und daß eS
bestimmt ist für die Nachkommenschaft im Ge.
nusse bürgerlicher und religiöser Freiheiten, sür
alle Zeiten, ist eben so unbestreitbar. Es ist da,
her klar» für alle nachdenkenden Gemüther» daß
die Kirche sich sowohl für ihre Sicherheit und
ihr Gedeihen, als die Ausführung ihrer Pflich
ten, auf die freiwilligen Gaben deS Volkes ver,
lassen muß—auf die Liebe für ihre Grundsätze,
durch deren Lehrer in ihre Herzen eingepflanzt;
und der Beweis, daß dies wohlgegründet ist»
kann man sagen, vor unS, in der Gestalt des
Beitrags der nun übergeben wird.
In Gemäßheit drr mir durch den Käufer die«
fer Glocke übertragenen Pflicht, übergebe ich sie
im Namen von Patrick S. Devlan, an diese
Gemeinde, als daS Eigenthum der Kirche, di,
Pflichten zu erfüllen wozu sie bestimmt ist.
Antwort von H. F Felix, Esq.
Zch erscheine vor euch im Namen der katho«
lischen St. PeterS Gemeinde von dieser Stadt,
di, angcnthm, Pflicht zu krfülltn, die reiche Ga,
be anzunehmen, welche eben dargeboten wird,
dits, schöne Glocke; eine Pflicht wovon ich mich
unter gewöhnlichen Umständen zurückz'ehn wür
de, im Bewußtsein meiner Unfähigkeit, den tie
fen Gefühlen der Dankbarkeit, welche diese Ge
meinde hegt, Genüge zu leisten. Aber welchen
Widerwillen ich auch haben mag vor euch zu er
scheinen, oder waS auch meine Gefühle oder
Wünsche sein mochten, daß ein Mehrfähiger zur
Ausführung dieser Ausgabe ausgesucht worden
wäre, so wäre es undankbar, abzulehnen. So
fühlend wünsche ich verstanden zu sein, daß et«
waiger Mangel in meinem schwachen Versuche
nicht dem Mangel der Dankbarkeit in der Ge»
nieindt, sondern meiner ,ig,n,n Unfähigkeit zu
zuschreiben ist.
Der Gebrauch der Glocken ist schon vor sehr
alter Zeit «ntstandtn. Di« heidnischen und jü»
dischen Pritster gebraucht,», sie zu ihrrn Anzu»
g,, b,i Vkrrichtung ihr,r r,ligiös,n S,r,monitn.
Kirchtn-Glccken wurden jedoch zuerst eingtführt
durch Paulinus» Bischof von Nola, in Eampa«
ums Zahr 400. ES ist «twas Mr«
laacholischiKngtnthmtS ia dem Gebrauch« d«r
Glocktn zum Kirchtnditnstt» daß ich mich nicht
»nthalttn kann tinigt B«m«rkungta zu machen,
in Betreff ihreS Gebrauchs und dtn Einfluß
weichen fie auf daS Gemüth ausüben.
Sobald der Morgen graut weckt die Glocke
schlummernde Sterbliche, ermahnt fit ihre ersten
Gedanken an Gott zu richten—den Tag in sei»
nem Dienste zu beginnen. D>e lauten und ge
messenen Schläge an Sonne und Festtagen er»
innern uns, daß der Tag der Verehrung des All»
mächtigen bestimmt ist—daß wir die Sorgen
und Mühen dieser Welt bei Seite setzen und un«
sere Gedanken vom Vergänglichen auf das Un«
vergängliche richten sollen ; von irdischen zu hi,n»
tischen Dingen ; vom Dienst der Welt zum Dien«
ste Gottes. Und wie dit Glocke traurig tönt,
während der Leichenzug langsam durch dieStra»
Ben zieht, spricht sie mit warnender Stimme zu
Allen, erinnert sie daß dieS das Ende deS Men»
schengtschltchts ist; daß einer und Alle, früher
oder später, auf ähnliche Art aufgefordert wer
den vor Gott zu erscheinen und Rechenschaft zu
geben von seiner Haushaltung.
Ich kann nicht umhin hier die schönen und
eindrucksvollen Worte des deutschen Dichters
Schiller, anzuführen i
"Von dem Dome
Schwer lind bang,
Tönt die Glocke
Grabgesang,
Ernst begleiten ihre Schläge
Einem Wand'rer auf dem letzten Wege/'
Der großmüthige und liberale tzbarakter des
GeberS war lange sprichwörtlich. In weniger
glücklichen Umständen, umgeben von Zweifel u.
Ungewißheit, ist es wohlbekannt, daß sein Herz
und feine Hand immer offen waren. Und nun,
da er mit unbesiegbarem Geiste und Ausdauer
alle Schwierigkeiten überwunden hat und über
feine allergrößten Erwartungen glücklich war,
hat er dieser Gemeinde einen neuen und schönen
Beweis von seiner liberalen und mildthätigen
Neigung gegeben.
Immer, seit dem Bau dieser Kirche, war es
der sehnliche Wunsch der Gemeinde, eine Glocke
für den Thurm zu haben. Zu verschiedenen Zei
ten wurden Versuche gemacht eine zu bekommen,
aber alle erwiesen sich erfolglos. Man kann da
her leicht denken, wie angenehm dies Geschenk
ist. Zn der That, ich kann keine Worte finden,
die dankbaren Gesinnungen dieser Gemeinte zu
übertragen, noch kann sie jemals .mfhöhren ih
rem gronimirhigen Wohlthäter zu danken, der
unaufgefordert gab, was außer ihrer Macht ge
wesen wäre zu erlangen. Nicht allein eine
Glocke ist ihr geschenkt, sondern eine Glocke» die
keiner im Staate, vielleicht keiner in der Union,
nachsteht, ein Denkmal der Großmuth der Be
wunderung werth» und, wie ich hoffe» bestimmt
durch kommende Zeiten die liberale Freigebigkeit
des Gebers zu bestätigen, und auf ihn und seine
Familie die Segnungen und Gebete der zahllo
sen Verehrer zu rufen, die durch ihre lauten und
feierlichen Schläge zusammengerufen werden.
Inry -Li st e
für de» Januar - Termin, 1851.
für die dritte TVoche.
John Adam, seil., Bauer, Bern.
Benneville Backcnsioe, do Center.
Samuel Bernhart. Do Maxatawny.
Christoph Bitte,ibender, do Hereford.
John Bland, Kaiifma»», ttuio».
Heinrich Boycr, Bauer, Exeter.
Daniel Bieber, do Rockland.
Carl Clay, Freisasse, Reading.
tute Davis, Bauer Penn.
Samuel Escbelinan, Haliesebreiner, Brcckno,
El, S. Fox, Viehlreiber, Maidencriet.
Georg Feßlcr, Tagelöhner, Tulpehocken.
Peter Guldin, Bauer, Oley.
John Grnber, do Perry.
Georg Gehman, do Hereford.
John Holder, M-mrer, Carl.
Elam Klein, Bauer, Exeter.
John Kiirr, do Bethel.
Benjainlu Klein, do Tnlpehockeil.
David Löbach, Kanfman», Peik.
Daniel Mast, Hauesehreiner, Reading.
Salomen Meuqel, Bleclschmidt, do.
Elias Mover, Bauer, Union.
Heinrich Oberly, Blaufärbcr, Womelsdorf.
Daniel Scbep, Bauer, Elsaß.
Stephan Smith, do Maxatawny.
Josep, Smith, v. John, Brelterhändler, Wo-
August Schubart, Bauer, Bethel. smelsdorf.
Georg Schlotman, do El,aß.
John Staudt, do Unter-Heidelberg,
Joseph Geitzin.qer, Grobschmidt, do.
Georg Scholl. Bauer, Marion.
John W. Scott, Tagelöhner, Hamburg.
Gamnel Talbert, Hank-schreiner, Womelsd.
William Docnm, Bauer, Amity.
Zacob Herr, Viehtrtiber, Cumru.
Freisprechung Jacob Greens in Neu-Castle,
der den Verführer feiner Frau erschlagen hatte.
Der „Delaware Republik.,,," theilt üb,r diese
Untersuchung Folgendes mit:—Am vergange
nen Dienstag stand I. Green wegen Ermor
dung Abraham ReddenS vor Gericht. Wie
das Zeugenverhir ergab, hatte Green vor etwa
sechs Zähren geheirathet und lebte glücklich
und zufrieden mit seiner Fr.,.,, kj» ,K
gelang, sie zur Untreue zu verleiten. Er brach
te eS zuletzt so weit, daß sie ganze Nächte mit
ihm ausblieb und als ihm Green Vorwürfe da,
ruber machte, verhöhnte ihn dieser noch; ja er
wies .hm sogar ein Paar Pistolen, die er stets
bei sich führte und Green beim geringsten Ein
mischen todtzuschießen drohte; endlich schlug er
denselben sogar. Am 20. Zuli lud er seine
Pistolen mit Posten und sagte seiner eigenen
Frau, «r geh« aus, um Green zu erschießen.
Lr bolte an diesem Tage Greens Frau ab und
brachte die Nacht mit ihr zu ; Zae. Green traf
daS schuldige Paar beifammmen und er ging
nun dre, Meilen weit, um sich eine Flinte zu
borgen ; als er zurückkehrte, schoß „ Redden da.
mit nieder und überlieferte sich alSbald den Ge
richten. Wie er daS ihm zugefügte Unrecht er
zählte, entlockte die ergreifende Weife, in der er
die» vortrug, sogar den Polizeibeamten Thrä.
nen. Er schloß damit, daß er zu einem dersel
ben sagte: „Nun sagen Sie mir, Herr Hick»
man, ob Sit an meiner Stellt nicht auch so
gehandelt hätten?« worauf dieser trwitderte:
„Za ich glaub«, wenn Got»«4 Gnad« mich nicht
davon abgehalttn hätt»."—Dit Zury sprach
ihn «instimmig frei» und d»r Unglücklich« ward
im Zubtl von stintn Freunden nach Haust g«,
ltitet.
Briefe von Eonstantinopel melden, wie die
letzten europäisch«» Ztitungen berichten, einen
blutigen Aufstand drr türkischen Bevölkerung
von Serbien gegen di« dortigrn Ehristen. D«r
Hauptschauplatz ist biS jetzt Aleppo gewesen.
Dorr sind drei christliche Kirchen verbrannt
worden, ein Erzbifchof und ein Bischof ge»
tödter und eine Anzahl anderer Priester,
Männer, Frauen und Kinder auf der Straße,
auf den Plätzen und in ihren Häusern erschla
gen» erwürgt oder gehängt worden. Die euro»
päischen Consuln waren vergebens bemuht, dit
Verfolgten zu schuhen, ja einer der Sonfuln
soll sogar srlbst ein Opfer der VolkSwuth ge»
worden fein. Veranlassung zu diesem Ausruhr
soll gewesen sein, daß die christlichen Consuln
den Gouverneur aufforderten» bei einer bedeu»
tenden Schlägeri» welche in den Straßen von
Aleppo zwischen den Türken stattfand, gewalt»
sam einzuschreiten. Amerikaner.
! Demokrat,« in Süd-Caroli
na.—Süd-iZarolina ist bekanntlich berühmt
für seine Nuilisicationspläne in vergangener
und sür seine Disunionpläne in jetziger Zeit, so
wohl als für seine »»unerschütterliche Demokra,
tic"—denn dort ist der Ort, wo die Whigs
auf keinen grünen Zweig kommen können.
Und hört was für eine Constitution dort re
giert :—Niemand ist für den Eongreß oder die
> Gesetzgebung wählbar, außer er besitzt entweder
! ein Freiveriiiögen und zehn Neger oder andere»
liegendes Eigenthum ! Um für den Staats»
fenat wählb >r zu sein, ist noch ein größeres
Vermögen erforderlich.—Gouvernör. Staatsse»
kretär, ,c., werden von der Gesetzgebung ge«
wählt und ein Gouvernör darf nicht weniger
als H7.50V fchultfrei eignen, sonst ist er nicht
> wählbar ! Jeder Stimmgeber muß 50 Acker
Land oder eine Stadtlotte eignen oder drei
Schilling Sterling Tax bezahlen. Die ganze
Regierungsgewalt befindet sich somit in den
Händen der Land-Aristokratie—und der arme
Mann kann hier sehen» was ihm der leere Par»
teiname »»Demokratie" nützt!
Allentaun, ll>. Der. Ertran k.—Am
i:;. Dieses, in Lecha Taunschip, Jakob Peter,
Lohn von William und Elisabeth Jones, im
siebten Lebensjahre. Der Kleine wollte an den
Eanal gehen um sich zu waschen, und da er et«
was Eis hatte, so schlüpfte sein Fuß und er
fiel in ohngesähr 5» Fuß tiefes Wasser und fand
feinen Tod. Er wurde zwar bald herauSgezo«
gen und alles gethan, um ihn wieder in das
Leben zurückzubringen, aber es war zu spät.
Republikaner.
Ertrank—Am ersten dieses Monats er
trank ein 4 Zahr altes Söhnchen von Zoseph
Krauß» in Ober-Hanover Taunschip, Montgo«
mery Eaunly. Während der Abwesenheit der
Eltern fiel der zurückgebliebene kleine Erwin
auf eine unbekannte Art in den Mühlgraben;
und dieweil die Mühle in vollem Gange und
das Wasser stark war, so hatte es den leblosen
Körper schon eine Strecke von 25 Ruthen den
«trom hinunter getrieben, als man ihn sand,
welches wie man meint, keine zehn Minuten
nach seiner Vermissung war. Der Schreck und
Schmerz der Eltern läßt sich besser suhlen aIS
beschreiben, als ihnen die traurige Botschaft ge»
bracht wurde. Friedens-Bote.
Entlei bung. Am letzten Samstag
Morgen erhing sich ein Sohn des Hrn. Tobi
as Weber, von Niederfaucon, Northampton
Caunty. Der Verstorbene hatte bestimmt,sich
am 19. December zu verheirathen» wasfeinGe»
müth einigermaßen beschäftigte. An jenem ver»
hängnißvollen Morgen schien er etwas nachden»
kend zu sein und ging vor Tagesanbrch nach der
Scheuer, um zu füttern. Als sein jüngerer
Bruder ihn zum Frühstück rief, erhielt er keine
Antwort, worauf man nach einigem Warten
nach ihm suchte und ihn todt an einem Balken
in der Dreschtenne hängen sand.-Der Umstand,
daß er sich in den Stand der Ehe hatte begeben
wollen, muß sein Gemüth so ergriffen haben»
daß es erkrankte und ihn zu der traurigen That
führte. Er war ein braver, allgemein geachte
ter junger Mann. ib.
Eigenthümlicher Vergiftungs«
112 a ll.—Zn Arion» Ohio» wurde vor wenigen
Tagen ein Knabe, der bei dem Genusse eineS
Apfels einen Wurm mit verspeist hatte, vergif
tet. Gleich nach dem Genusse fing der Mund
an zu schwellen und zwei Stunden nachher
war er todt. Man fand bei Untersuchung der
Ueberreste des Apfels, daß in demselben ein
Wurm unter dem Namen Tausendsuß bekannt
befindlich gewesen sei.
Ein Herr Johnson, der letzten Mai mit ei«
ner reichen Goldladung aus Calisornien nach
Bangor in Maine zurückkehrte ist auf Requi
sition des Gouvernörs von Californien wegen
Beraubung und Ermordung eines Mannes
während feines Aufenthaltes in Californien
verhaftet worden. Zwei Andere wurden diefeS
Mordes beschuldigt, verurtheilt und gehangen,
nachdem Johnson schon zurückgekehrt war; neu
erdings sollen jedoch Nachweisungen erhalten
worden sein, die über Zohnfon's Schuld keinen
Zweifel übrig lassen.
Von BuenoS Ayres trifft der Bericht ein,
daß ein großes amerikanisches Schiff mit dem
größten Theile seiner Ladung an der Puga
Bank beim Eap Antonio, Südamerika, ver
loren gegangen ist. Seinen Namen kannte
man nicht. Es war nach Ealifornien bestimmt»
erlitt aber von den Stürmen am Eap Horn so
große Beschädigungen, daß es nach Montevideo
zurücksegeln wollte und auf d«r Fahrt dahin
verunglückte.
B o u n ty »! a » d.— Nach den bisherigen
Verhandln««?,, des Conqressee scheint eint
bedeutende Mehrheit der Cougreßglieder ent
schlossen zu sein, die Bountvlandbill der letz
ten Gitznnq so z» ändern, daß Vit Warrants
übertragbar oder käuflich werden, eh, noch das
tand für sie ausgesucht und angewiesen wor»
den ist. Ist dem wirtlich so, dann liegt rs
klar am Tage, welch, Gründ, dieser so qroß,n
tandsebenkungS Bill eigentlich zum Gründe
lag. Unter dem Vorwandt, arm«» tenteu zu