Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, December 03, 1850, Image 2

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    seS Jahr wird noch zur Trauerzeit gerech
net und wenn sie während desselben einen
Mann gefunden hat, mit welchem sie in
Verbindung treten will, so darf dies öf
fentlich nur erst nach Verlauf dieses drit
ten Lahres, d. h. im viertel, Jahre nach
dem Tode ihreö früheren Mannes gesche
hen. So roh nnd ungesittet diese Insel
bewohner sich sonst auch zu benehmen
pflegen, so wacht die öffentliche Meinung!
unter ihnen doch streng auf Beobachtung!
dieser Sitte, von welcher keine Wittwe
sich leicht ungestraft entfernen würde.
Rcading» den 3. December 18S0.
Dt-g., at lii» vtüce, 2cl. «tor> Rull
etiii liuilliin?, I'lulittlvlptlik, is vnv ol'our
kn-l ilu!)' LutNorisoc! to recoive sudscrixtions anä
kllvertisemtints tor tliis papor.
Glocke, welche Hr. P.S. Dev,
lan sür die hiesige katholische Kirche gekauft
hat, wird am Mittwoch (morgen) Nachmittag
um 2 Uhr, der Gemeinde übergeben werden. —
Die Gemeinde und das Publikum überhaupt,
sind achtungsvoll eingeladen, sich bei der Ge
legenheit an der Kirche einzufinden.
Selbstmord—Ein Man». Namens George
Etrlegler, beging am letzten Mittwoch Selbstmord,
indem er sich ln der Scheuer deS Hrn, Forrv, ln Wo
melsdorf, erhängte. Er war etwa 40 Jahr alt und
dem Trünke sehr ergeben. David Steach. Esq,, hielt
einen Inquest über die Leiche uud der Ausspruch der
Jury lautete den Umständen gemäß,
Unglück auf der Eisenba h n,—Früh am
Sonntag Morgen verlor ein Mann, dessen Namen
wir nicht erfahren konnten, sein Leben auf der Eisen
bahn, durch daö Zusammenstoßen von zwei Lokomo
tiven Nähere Einzelheiten sind unö nicht bekannt.
Ein Knabe, NamenS Dietrich, gerieth am
Sonntag Nachmittag unter einen Karrenzug auf dcr
Eisenbahn und verlor dadurch eine» Kuß,
Die Volkszählung.
Folgende Berichte von der Volkszählung in Wa
shington uud Distrikt Taunschlp verdanken wir un
serm Freunde, Joseph ButtcNvcck.GchülfS-Marschall,
Washington Taunschip:
Zahl der männlichen Einwohner S9S
weiblichen " SSV
Zusammen lIS4
Wohnhäuser 186; Familien SVS, Geboren wäh
rend dem Jahre 40 ; gestorben 9 Personen über 20
Jahr alt, die weder lesen noch schreiben können IS,
Der älteste Mann Ist 87 Jahr alt und in vollem Be
sitz seiner Sinne, die älteste Frau ist 92 Zahr alt und
beinahe blind,
Distrikt Taunschip:
Ztchl der männlichen Einwohner 428
weiblichen " 414
Zusammen 842
Wohnhäuser 136; Familien ISB, Geboren wäh
rend dem Jahre 32 ; gestorben 2. Personen über 20
Jahr alt. die nicht lesen noch schreiben können 23,
Dcr ältcstc Mann Ist 83 Jahr alt; die älteste Frau
ist 9S Jahr alt und kann noch gut fort; die zweite
ist 92 Jahr alt, kindisch und beinahe blind,
Bethel Taunschi p—Wm H Sclbcrt, Ge
hülsS-Marschall:
Zahl der männlichen Einwohner 928
" weiblichen " 942
Zusammen 8871
Zahl dcr Wohnhäuser 338 , Familien 379 , Ban
erelen 173 Hr Peter Werner, sagt Hr, S,, hat daö'
Alter von It)0 Jabren erreicht Er ist die allste Per
son In mclncm Distrikte nnd, wie ich vermuthe, im
ganzen Caunth,
lIOI.VISN'B li kl
/V vf tkis intorestinx »nck Ukvtul.
for tl>e I>ro>>ent montli of Ovcomdsi-,
k»s vorne to Kkn6, tlio usus!
of l'oems , mul oml»ellisko6
«om? Izeilutilul vnxravinAs It i« in t'aet a nklitul >
»n<l tke Okvapest publi--liokl in tlio lI-
nit«6 Ltates. sn«! vvll «Zeservc;«» liberal suppnrt.
?ovler an«! vi«te, 1(19 str««t, s>evv Vork,
it« publislivrs.
Neue Taunschlpö, Während dcr lctzlcn
Sitzung unscrcr Court hat Bcrkv Caunty wicder zwci
neue TaunschipS bckommcn, Elsaß Taunschip ist in
Zwei Theile geschnitten ; der Theil welcher westlich vom-
PcnnSbcrg« liegt wird Mühlenberg Taunschip heißen
und der andere Theil den alten Namen behalten,
Cumru Taunschip ist ebenfalls ln zwei Theile ge
schnitten uud soviel wir erfahren haben geht die neue
Grenzlinie von der Harriöburger Brücke bis an die
obere Ecke von Brccknock Tauuschip. Der obere Theil
bildet das neue oder Spring Taunschip Nähere Be
stimmungen dcr Grenzen beider TaunschipS haben wir
noch nicht erfahren
D«r Bericht der für den Zweck angestellten Com
rnlsstoaerS. zn Gunsten eines neuen TauufchipS. aus
Theilen von Richnwud Perry. Windsor und Green
witsch, wurde von dcr Court bci Seite geschoben.
Dl« Scott « rtiller 1 ste Die« ist dcr
Name einer neuen Freiwillige».Eompagni», die sich
in dieser Stadt gebildet hat. unter dem Eommando
von Maj, Richard McMichael, Dieselbe paradirte
am vorletzten Samstage zur Jnspizirung und zeigte
eine recht militüchche Haltung und Ansehen Der
mllltärlsche Gelsi, welcher gleich nach dem Ausbruche
de» mexikanischen Krieq«« ln unsrrer Stadt fast ganz
einschlief, scheint wieder neuerwacht zu sein
»»>.. > ,
Verminderung des Porto s —Der Be
richt de« General-Postmeister«. der In einigen Tagen
erscheinen wird, wird jedenfalls eine Verminderung
dcSPostgeldc» empfehlen Die Operationen des Post
departementS Im vorigen Jahre zeigen deutlich den
Nulze» des niedrigen Portos für die Regierung. Im
vorigen Jahre passtrten 7V,000.000 Briese durch die
verschiedenen Postämter in den Ber. Staaten, waö
eine Zunahme von 40.V00.N00, in fünf Jahren, ist
Die Einnahmen deö Departements übersteigen die
Ausgaben um K 1.000.000 nachdem alle Kosten be
zahlt sind. Demnach würde eine weitere Verminde
rung deö Porloö gar nicht schaden, doch wird eS zur
Bedingung gemacht werden, daß daö Postgeld für
Briefe immer voraus bezahlt werden muß.
Der C o n g r e ß hat sich gestern versammelt nnd
wir mögen daher morgen die erste JahreS-Botfchaft
von President Flllmore erwarten Sie wird jedenfalls
von mehr alö gewöhnlichem Interesse sein und. wenn
möglich, werden wir sie nächste Woche einrücken.
Endlich versorgt Der Ehrw, John Ri
chards, von Easton, hat eingewilligt die durch den
Tod deö Ehrw, Dr. Jacob Miller erledigte Stelle als
Pfarrer der hiesigen deutsch-lutherlfchen Kirche anz'u
nehmen, wozu er schon früher erwählt war.
Frische Schä d.—Die ersten Schad, welche in
dieser Jahrszeit in der Delaware gefangen waren,
wurden am Donnerstage im Exchange Hotel, in Phi
ladelphia. auf die Tafel gebracht. Die mögen theu
e r geschmeckt haben,
Für Wen, Scott, Eine Versammlung der
Freunde von Gcn, Scoot wurde Gestern Abend im
Courthause in Allentaun. gehallt», für den Zweck,
die Ernennung deö alten Kriegerö. für die Prcfldent
schaft in IBS2, zn fördern. Recht so.
Neue Anleih e,—Von Washington wird ge
schrieben, daß der Schalzsekretär im Begriff steht eine
bedeutende zusätzliche Anleihe aufzunehmen, um die
Kosten der BuiideS-Reglcriing, in Californien und
am Stillen Meere zu decken,
Verhandlungen deö Congresseö,
Wenn lrgcnd einer unserer Leser eine deutsche Zeitung
vom Sitze der Bundes-Regierung zu haben wünscht,
so möchten wir "den Zuschauer am Potomac" einp
fehlen. Derselbe wird wählend der Sitzung deö ge
genwärtigen Congresseö wöchentlich dreimal erschei
nen, ausführliche Berichte von den Verhandlungen
liefern nnd für die Sitzung Kl kosten.
Falsche YSNoten auf die Libanon Bank sind
im Umlauf, Die Beschreibung davon sagt, die Vig
nette zeigt ein Frauenzimmer mit dem Buchstaben V
in viereckigtem Felde, an jeder Seite, und ein Frau
enzimmer mit zwei 5 an jedem Ende, Jeder mag sich
vor denselben in Acht nehme».
Die Philadelphier Kaufleute, in Gemeinschaft mit
den Stadt-Behörden, haben Anstalten getroffen für
den feierlichen Empfang des Dampfschiffes "City of
Glasgow," daö erste der neuen Linie zwischen Phila
delphia und Liverpool, welches in diesen Tagen er
wartet wird.
Die Sklaven-Frage zeigt wieder ihre bö
sen Wirkungen in verschiedenen Theilen der Union
und wer weiß WaS noch aus dieser unheilvollen Fra
ge entstehen wird, wenn nicht die Vernunft ins Mit
tel tritt und die Gemüther mehr gleichstimmt. Die
Abolitionistcn deö Nordens und die Sklavenhalter
deS SüdcnS sind in ihren Menningen völlig so ver
schieden wie daö Clima worin sie leben. Der ernste
nordische Abolitionist hat keinen andern Zweck Im
Auge alö die Freiheit aller Menschen die in der Uni
on leben, ohne Unterschied der Farbe, während der
aufbrausende Südländer, dem der sichere Besitz feiner
Sklaven über Alles geht, die Freiheit nur für sich und
seine weißen Brüder in Anspruch nimmt und in je
dem Unternehmen zur Befreiung der Sklaven ein
drohendes Ungewitter aufsteigen sieht. Diese Lente.
mit so verschiedenartigen Gesinnungen haben jedoch
beide nur einen Hauptzweck, nämlich die Erhaltung
unserer freien Union, Alle erkennen den Congresz
an als ihre gemeinschaftliche Regierung und Alle er
warten von diesem Körper die Beseitigung der Uebel
worunter sie zn leiden wähncn, ES ist daher für den
Congreß eine schwcre Aufgabe, den so verschiedenen
Wünschen zu entsprechen, wcßhalb wir wieder eine
sehr stürmische Sitzung erwarten, denn es ist voranö-
zusehen, daß die Mcprcscntaiitcn eben so sehr gegen
einander eingenommen sind, wie ihre Constitnenten,
Diese Streitfrage wird schwerlich andcrS zn bcseitigen
sein. AIS wcnn die Minderheit sich dem Willen der
Mehrheit ergibt, oder dadurch daß der Congreß den
Sklavcnstaatcn allein überläßt mit ihrcin sogcnann
, ten Eigenthum, innerhalb ihren Grenzen, zu machen
was sie wollen,
! Beispielloseßrutalitä t —Eine der bru
talsten und unmenschlichsten Handlungen wovon wir
jemals hörten sagt der CarliSlc Demokrat, kam nnS
! vor einigen Tagen zur Kunde ; die Einzelheiten sind
in der Kürze wie folgt —Einem Tagelöhner, welcher
früher in den Monnt Hollh Eisenwerken arbeitete,
starb ein 12 bis IS Jahr alter Sohn Alö der Sarg
gebracht wnrde fand man, daß derselbe durchaus zu
, klein war für die Leiche, Der unmenschliche Vater
nahm daher mit der größten Kaltblütigkeit die Leiche
, auf. trug sie nach dein Holzplatze und hackte ihr beide
! Beine ab. Eine solche Handlung ist hinlänglich den
Schauder aller gefühlvollen Menschen zu errege».
Unterirdisches Eidl'cben.—C.,pf. Pot
ter, von der Barke Milwsod, welcher in Neu
Pork ankam, berichtet folgenden Auszug aus
feinem Tagebucht: "Am 30. Oktober, unterin
23. Grade »0 Minuten nirdlicher Länge und
58. Breite Grade, war eine heftige Erderfchüt»
terung oder unterseeische Explosion bemerkbar,
die sich durch ein lautes donnerähnliches Kra
chen anzeigte und das Schiff so stark erschütter
te, daß alle Leute an Bord davon erwachten u.
voll Furcht und Schrecken auf's Verdeck kamrn.
Da» Wetter war zur Zeit ganz ruhig, kein Lust,
chen regte sich und keine Wolke war zu sehen.
DaS Phenomen ereignete sich um 4 Uhr 30
Minuten Morgen».
Einhundert Mormonen pafflrc«» neulich
durch Liverpool auf ihrem Weg» nach dem
Galj-See Thalt in Nordamerika.
Bevölkerung von einigen Städten u.
Flecken in Peunsylvanien.
Nachstehende Tabelle ist der hiesigen (Za-ett«
vom vorletzten Samstage entlehnt und enthält
eine richtige Angabe von der Volkszahl in den
darin angegebenen Städten und Städtchen in
Pennsylvanien» nach der letzten Zählung. Wo
eS möglich war ist auch die Bolkszahl von 1840
und die Zunahme während den 10 Zahren an«
gegeben ,
Zählung von 1150. 1840. Zunahme.
Allentaun 3780 2480 1201
Beaver 2050
Bristol 2570
Bethlehem 1510
Bloomsburg 1515 012 903
Butler ' 1150 801 340
Earlisle 4579 4351 228
Earafauque, Lecha To. 885
Lhambersburg 3327 3238 88
Columbia 4340 2789 1621
Danville S3OO
Doylestaun 1005 060 45
Ene 5850 3412 2438
Frankford 5346
Fredericksburg 397
Germantaun 6204
GettySburg 2180 1908 272
Hamburg 1035 648 387
Harrisburg 8000 5980 2020
Hawley, Wayne Eo. 1450
Hollidaysburg 2417 1896 521
Hummelstaun 620 478 142
Huntingdon 1479
Zersey Shore 725 52S 200
Zonestaun 616
Kutztaun 640
Laneaster 12382 8417 3065
Lewistaun 2735 2058 677
Lewisburg 2012 1220 792
Libanon 2178
Manayunk 6139
Mercersburg 1222
Mereer ' 1014 781 233
Misflinburg 783
Misflintaun 485 490 65
Milford 830 648 182
Milton 1646 1441 205
MinerSville 2964 1266 1698
Muney 010 «62 248
Meyerstaun 812
Neueastel 2916
Norristaun 6030 2937 3093
Northumberland 1041 086 55
Orwigsburg 009 779 130
Phtmrville 2667 809 1858
Port Carbon 2242 1000 1142
Potlstaun 1047 720 927
PottMle 7515 4345 3170
ReadMg 15821 8410 7391
Häven 2061 088 1073
Schippensburg 1578 1473 105
St. Clair 2019 605 1414
Stroudsburg 841
SuiiimitHitl 2501
Sunbury 1213 1107 106
Tamaqua 3079 464 2615
Marren 1009
Waynesboro 1020 809 211
-West Ehester 3191 2152 1039
Williamk'port 2003 1353 650
Womelsdorf 056
?)ork 7709 4779 2930
Großer Privat-Briefe
von Constantinopel enthalten folgende Nach
richt:—Des C.ipitän-Paschah's Schiff von 1l)0
Kanonen, welches im goldnen Horn vor Anker
lag, erplodirte um 10 Uhr am Morgen des 23.
Octobers, und auS einer Mannschaft von 700
an Bord, sollen nur 10 mit dem Leben davon
gekommen sein.
Verhaftung eineo Gouvernörg.— Der
tapfere General Quitman, einer von Polk's
Sonntags-Generalen, der sich im merikanischen
Kriege durch Unwissenheit im Militärdienste
auszeichnete und später als Gouvernir vonMif»
sissippi erwählt wurde, ist nun wieder in heißes
Wasser gerathen und mag sich wohl in größe
rer Verlegenheit befinden wie damals als er
den Laufgraben auswerfen ließ. Bekanntlich
war der General der Theilnahme an Lopez Er
pedition gegen die Znsel Euba, angeklagt. Ein
Korrespondent des Baltimore Clipper »'ibersand
te den Herausgebern vorige Woche folgenden
Bericht von Washington:
"Ich hörte am Sonntage, des 17. Novem
ber, von der besten Autoritär, daß der Presi
dent die Verhaftung des GouvernörS Quitman
beordert habe, und daß er für Hochverrath ver
hört werden wird, wegen Theilnahme und Lie
ferung von Waffen aus dem Staats-Arsenale
von Mississippi, an Gen. Lopez, zur Erpedition
gegen Euba."
Hirschjagd.—Das Pottsville Emporium
sagt, daß eines TageS in der vorletzten Woche
ein Hirsch, den zwei kleine Hunde auS den
Bergen getrieben hatten, ganz ermattet aus die
Bauerei des Hrn. Peter Seitzinger kam, an der
Fountain Spring, am Center Turnpeik, etwa
12 Meilen oberhalb Pottsville, wo er vonFrau
Seitzinger gesehen wurde, welche ihn mit einem
Prügel todtschlug.
blutiger Aufrukr. —Unter den «irischen
Arbeitern an der CharteerS Eisenbahn, etwa
13 Meilen unterhalb Pittsburg, war am vor
letzten Montag Nachmittag ein blutiger Auf
ruhr ausgebrochen. Fünf oder sechs sollen da,
bei umgekommen sein. Der Scheriff von Alleg«
heny begab sich mit zwei Compagnien Militär
nach dem Platze, um den Aufruhr zu dämpfen.
Xlichkekr von Goldjägern.—Die Aus
wanderer nach Californien fähren fort in Mas
se zurückzukommen. Die Dampfböte Ohio und
CreSeent City, welche von ChagreS in N. Pork
ankamen, brachten jedes 350. Die Passisic,
welche ChagreS am Ilten verließ für Havana
und Neu Orleans, hatte über 700 Passagiere,
200 über ihr Quantum. Am vierten Tage der
Reife war ihr Proviant und Wasser erschöpft
und die ganze Menge erhielt so schmale Kost,
daß sie beinahe verhungert am 16. zu Havana
ankam. Zn ChagreS waren noch über 1000
Passagiere die auf Gelegenheit warteten.
Prophezeihung einer Pest in England.
—Einigt Zeitungsfchrtibtr in England haben
sich aufS Prophezeihen gelegt und verkünden,
daß der großen Zndustrial-Schaustellung in '5l
gleich eine verheerende Pest folgen wird, und sie
führen verschiedene geschichtliche Thatsachen an,
zu beweisen dafj ihre analochische Berechnung
richtig ist, daß einem großen Zusammenströmen
von Ausländern jedesmal eine Pest folgt. Ei
nige gehen wirklich soweit zu sagen, daß bei je
der Gelegenheit, wo die Regenten irgend eines
Landes die Vorsehung soweit versuchten, daß sie
die Beiwohnung der ganzen Welt einluden, je
desmal eine ähnliche Straft folgte. Edward
der Dritte erließ eine solche Einladung, als er
den Orden des HoftnbandeS einführte, und die
Folge war der "schwarze Tod." Heinrich der
siebente brachte eine bunte Menge mit,um das
Land von einem sogenannten Tyrannen zu be
freien. Die Schweiß-Krankheit folgte sogleich.
Die sonderbarste Angabe ist, daß die Heimsu
chung in jedem Falle nicht durch die Masse selbst
erzeugt wurde, sondern nur dadurch, daß die
selbe aus Ausländern bestand. Der schwarze
Tod,sagt einer der Propheten,entstand durch das
schnelle und ungeheure Zusammenströmen von
Ausländern. Die Schweiß-Krankheit entstand
in Folge der Einführung einer Armee von Aus
ländern. Die große Pest von 1665 kam von
der Wiedereinsetzung Karls des Zweiten,welche
eine gemischte Zustromung von Ausländern mit!
sich brachte. Es scheint demnach, daß eine be-!
sondere Pest in dem Athem eines Franzosen o-
der Deutschen liegt, die den Lebens-Organen
der Engländer höchst gefährlich ist. Aber bei
der großen Schaustellung in 1851 hofft man,
daß diese sonderbare Wirkung neutralisirt wer
den wird durch die Anwesenheit einer Schaar
Pänkies.
Großer Schadenersatz. Einem Mäd
chen NamenS Catharina Murphy, wurden un
längst in der Court von Bergen, Neu Jersey,
K2OOO Schadenersatz zuerkannt, in einem Pro
zesse gegen die Neu Zersey Eisenbahn- u. Tran-
Iportations-Coilipany, sür Verletzung ihres Fu
ßes, wodurch derselbe amputirt werden mußte.
Sie war mit dem Fuße durch eine Oeffnung
zwischen der Brücke und dem Dampfboote ge
treten, bei der Zersey City Fähr.
tLin alter Wakler. Peter Princeley,
ein Engländer, 105 Zahr alt, stimmte zum er
sten Male bei der letzten Staats-Wahl in Nort
hampton, Massachusetts, das Whig-Ticket. Er
hatte vor einem Zahre seine Stimme angebo
ten, doch wurde dieselbe nicht angenomen, weil
er damals nicht in der Tarliste war.
tLdmund ein Enkel des Gene
rals Lafayette, kam am 12. November in Sa
vannah, Georgien, an, auf seinem Wege nach
Florida, um die Ländereien zu besichtigen, wel
che der Congreß seinem Großvateer schenkte, für
Dienste die er im Revolutionskriege leistete.
Freigesprochen.—Zehn Personen, welche
vorigen Sommer von Virginien kamen, um ih
re entflohenen Sklaven wiedereinzusangen, wo
durch in Harrisburg so großer Aufruhr entstand,
wurden vorige Woche vor der Court von Dau
phin Caunly, wegen Aufruhrstiften, verhört
und von der Zury freigesprochen.
Cholera. —Nachrichten von Neu Orleans,
bis zum 18. v. M., melden, daß die Cholera
dort am Zunehmen ist. Einer der angesehen
sten Bürger daselbst wurde am Morgen jenes
Tages davon befallen und starb drei Stunden
naächer. Die Todesfälle im Charity-Hofpital
nahmen stark zu.
Traurig.—Am vorletzten Montag Abend,
als die Lokofokos u. Freibodenleute, in Spring
sield, Massachusetts, zur Feier ihres SiegesKa
nonen abfeuerten, ging eine Kanone vorzeitig
los und einem Manne wurde ein Arm bis an
den Ellbogen weggerissen sowie daS Fleisch von
seinem Beine oberhalb dem Knie. Man zwei
felte an feiner Genesung.
Lamilien-Duell.—Louisville, den 26. No
vember. Die männlichen Glieder der Familien
Hamilton und Johnson, von Tennessee,zwischen
denen ein Familienstreit existirte, der in Politik
seinen Ursprung hatte, kamen kürzlich bei A
damsburg, Alabama, zusammen, um zu fechten
Zwei von den Hamiltons wurden gefährlich ver
wundet und man zweifelte an ihrer Genesung.
Gewaltthätigkeiten der In
dianer an den Gränze n.— Wir
finden in der Washington ,»Republik" eine lan
ge Mittheilung über die Gewaltthätigkeiten der
Indianer in Texas und Neu-Mexiko, von ei
nem mit dem Gegenstand augenscheinlich sehr
vertrauten Manne. Er weist darin die unab
wendbare Nothwendigkeit einer starken Vermeh
rung berittener Truppen nack, um die Einwoh
ner dieser neuen Territorien vor den Barbareien
zu beschützen, denen sie beständig ausgesetzt sind.
Neu-Mexiko hauptsächlich, heißt es darin, ist
von feindlichen Indianern umgeben, die in klei
nen Banden das ganze Land in jeder Richtung
durchziehen, die Männer morden, die Weiber
und Kinder als Gefangene fortschleppen und
alleS bewegliche Eigenthum als Beute mitneh
men. Advokaten, wenn sie von Court zu Court
reisen- sowie sonstige Reisende, müssen sich mit
bewaffneten Eskorten versehen. Alle von Neu-
Meriko nach Zndependenee, in Missouri, Fori
Smith in Arkansas, San Antonio in TexaS,
und nach Californien führenden Wege sind so
mit Jndianerhorden besetzt, daß kleinere Gesell
schaften sie nur mit äußerster Gefahr bereisen
können. Räubereien fallen sogar häufig in der
unmittelbaren Nachbarschaft von Santa Fe
vor. Die Comanchen, die Apachen und über
haupt alle südlichen Zndianer an den Gränzen
von TexaS und Neumeriko, haben die Gewohn
heit, weiße Frauen zu entführen, und sie als
Sklavinnen und Beischläferinnen bei sich zu
behalten. WaS die Zerstörung von Eigen
thum anbelangt, sind die Navajoes die Haupt,
feinde von Neu-Meriko. Diese Zndianer sind
reich, sie besitzen ungeheure Heerden, die sie dem
Volke von Neu-meriko geraubt, und ziehen alle
Arten von Feldsrüchten.
Ferner besitzen sie nicht geringe Kunstfertig
keit in Verfertigung mancher Artikel, und ihre
wollenen Decken übertreffen an Dauerhaftigkeit
und Frische ber Farben sogar die in Neu-Eng
land gemachten. Der Verfasser gehl von dem
Grundsatz aus, daß dies« sowie die übrigen Zn«
dianer «ntw«d«r «ivilisirt od«r vertilg» »erden
müssen» und daß man «rst«r« durch B«si«gung
mit Gewalt der Wafftn zur Unterwürfig««»
bringen könne. Er ist der Meinung» daß man
die Navajoet in «in«m «n«rgischrn g«ldzuge un
terwerfen könne; die Unterw«rfung der Co
manchen aber, die zehntausend Krieger in'S
Feld stellen können, werde w«it schwi«rig«r ftin.
Die Pueblo Zndianer Neu-Mexieo'S befinden
sich bereiis in einem ziemlich vorgeschrittenen
Culturzustande. Sie leben in Dörfern, bebau
en den Boden, sind bewandert in mechanischen
Künsten, mäßig, fleißig, gesetzliebend, gastfrei
und benützen jede Gelegenheit, ihren Kindern
etwas lernen zu lassen. Zhr Fortschritt be.
weist, daß die mexikanische» Zndianer fähig
sind, dem Zustande der Barbaiei entrissen »u
werden.
Der Verfasser versichert zuversichtlich, daß
wir am Vorabend eines allgemeinen Zndianer
krieges stehen, zu welchem Neu-Mexiko und
Utah den Kriegsschauplatz abgeben werden.
Nach seiner Ansicht, werden, statt der gegen,
wärtigen drei, zehn berittene Regimenter erfor
dert, um das Land hinreichend zu beschützen.
Diese Regimenter sollten zum Theile wenigstens,
aus Texanischen RängerS und Freiwilligen
auS den westlichen Staaten gebildet werden,
die in der indianischen Art Krieg zu sühren be
wandert sind. Buff. Telegraph.
Pottsville, 28. Nov. Mordthat in
Schuyl k > ll Have n.—Als Zournalist
müssen wir schon wieder eine kaltblütige und
teufllische Mordthat auszeichnen, welche in der
vorigen Woche in Schuylkill Häven durch ei
nen Mann NamenS Pfeifer an feiner Frau
verübt wurde. Pfeifer ist ein Europäer, und
war wie es scheint einer jener losen, nichtswür
digen Charakter die lieber irgend etwas sonst
thun als eine Familie versorgen, die solchen
Taugenichtsen bei ihrem ausschweifenden Leben
gewöhnlich zur Bürde werden. Dieses war
es auch ohne Zweifel was Pfeifer veranlaßt«
zum Mörder seiner Frau zu werden, welche er
am Donnerstag Mittag in der vorigen Woch«
mit einem Messerstich in die linke Brust tödter«,
und sich alsdann flüchtete. Als die Nachbarn
Verdacht schöpften und in das Haus kamen
bot sich denselben ein schauerlicher Anblick dar.
—Die Frau lag ermordet auf dem Bette, der
blutige Mordstahl neben demselben liegend; der
Fußboden war rliit Blut getränkt, und zwei
kleine schuldlose Kinder liefen weinend umher,
nicht vermögend das gräßliche Trauerspiel wel
ches aufgeführt worden war zu realisiren, kurz
man sah, daß ein scheußlicher Mörder sein
Schrcckenswcrk getrieben hatte. Es wurden
sogleich Anstrengungen gemacht dem Bösewicht
auf die «Lpur zu kommen allein bis jetzt blieben
alle Versuche erfolglos.
Eis enba hn-U n g l ü ck.— Ein 17-
jähriger Knabe Namens Samuel Harris kam
in der vorigen Woche bei Mt. Carbon unter
die Eifenbahn Karren wovon sechs über ihn pas
sirten und ihn schrecklich verstümmelten. Er
soll zur Zeit betrunken gewesen sein. Er war
ein Einwohner von «cchuylkill Häven.
Freiheits-Presse.
Lancaster, 26. Nov. Straßenraub.
—Der „Colvmbia Spy" berichtet, daß am A
bcnd vom Samstag vor acht Tagen Hr. Zohn
I. M Laughiln, ein sehr achtbarer Einwohner
von Columbia, als er über den Chicques Berg
kam, von drei Männern angegriffen wurde»
welche ihn um 26 Thaler beraubten. Herr
M'Laughlin war aus Geschäfte nach Marietta
gegangen, welche ihn bis spät AbendS aufhiel
ten. Als er auf seinem Heimwege war,wurde
er von den Räubern plötzlich angefallen, welche
ihm fein Geld abforderten. Einer derselben
saßle ihn am Backen fest und zog ihn hinunter
auf den Hals seines Pferds, während ein ande
rer mehrere Stöße mit einem Messer auf ihn
machte, welche jedoch glücklicherweise nicht viel
weiteren Schaden verursachten als den Aermel
seines Rocks zu durchschneiden. In dieser Ver
legenheit, da er fand, daß Widerstand vergeb
lich sein würde, bat Hr. M'Laughlin die Böse
wichte, sein Leben zu schonen, und sagte, er
wolle ihnen williglich sein Geld ausliefern»
Er überreichte ihnen dann eine Rolle von Bank
noten, die sich aus ungefähr 26 Thaler belieftn»
worauf die Räuber sich davon machten. E»
war dunkel, als der Raubanfall gemacht wur
de, und da er ganz plötzlich geschah, würde
Hr. M'Laughlin nicht im Stande sein, irgend
einen der Thäter zu erkennen. ES ist sehr zu
wünschen, daß sie entdeckt werden und sür ihre
frevelhafte That den verdienten Lohn empfangen
mögen. Volksfreund.
Zeugniß eines reichen Man
nes.— Der kürzlich in Neu Orleans ver
storbene Millionär sagt in seinem lchte»W>l«
le», worin er seine» Reichthum für wohlthä
tige Zwecke vertheilt, folgende Worte:
„Möchte die weniger begüterte Klasse tin
der Wahrheit Trost finden, daß die arbeitlie«
beiiden, mäßigen, fleißige» »i,d tugendhaften
Menschen dem tebe» Freude» und Glück ab,
gewinnen, von welchen der Reiche nichts weiß
und die er selten zu würdige» versteht. So
fest bi» ich «ach einem laugen leben iind viel
seitigem Umgang? Mit meinen Mitmenschen
ans alle» Klasse» der Gesellschaft vo» der
Wahrheit, daß das Glück allemal auf Seite
der fleißige» »ud tugendhafte» Annen ist, ü»
l'erzeugt, paß ich, weil» ich Kinder hätte swas
nicht der Fall meinen Kindern eine tu
gendhafte Erziehung geben ließe, ihnen aber
aus meinem Nachlaß bloß ein Geringes zu
theilen würde, etwa so viel als nöthig wäre,
»m ihnen den Anfang z» erleichtern und ihre
Neigung zu gleiß und Mäßigkeit zu befesti
gen."
Schön gesprochen von eine», Manne, der
Millionen für wohlthätige Zwecke an seiue
Mitmenschen hinterließ.
Mehre Blätter von Kentucky verlangen,
daft der Staat jährlich eine Süss»« znmTi an 6«
port freier Gcbwarzen nach Afrika verwende.
Gie behaupte», daß Politik, Humanität und
Gkrechtigkeit solche Maßregel empfehle».
Verine t? r n „ Chicago in Illinois
hat seine BevKlt«r„»q seit »V4O vervierfacht,
indem es gegenwärtig 25,000 Einwohner
zählt. Noch reihender hat Millwantie ,»