Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, October 15, 1850, Image 2

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    Wer Wiöerale M^obachler.
Nkending, den 13. Oktober IBSO.
Mitglieder» des "Deutschen Ban-Ver
cl»S" dicut hiermit zur Nachricht, das, der ZahliliigS-
Termin für dc» Monat Oetober. hcute ciidlgt,
amtliche Wahlbericht von Berks Caunth
Widet sich ans dcr gegenüberstehenden Seite Die
Namen dcr WhigS sind mit vollslchtigcn Anfangs
buchstaben gesetzt.
Die ungewöhnliche Größe dieses Berichts hat den
Raum im heutigen Beobachter ziemlich sparsam ge
macht und mehre andere Artikel daraus verdrängt,
namentlich auch die Nachrichten von der Wahl in an
dern CaimiicS. Schlechte Nachrichten kommen im
mer srühgenug. daher Wirdes nächste Woche noch Zeit
sein dieselben mitzutheilen
Das Resultat der Wahl.
Die allgemeine Wahl ist vorbei und wir müssen
leider gestchen, daß daö Resultat unsern Erwartn»-!
s,en bei Weitem nicht entspricht Die Wahrheit zu'
sagen, wir sind ärger geboten worden als man billig
erwarten konnte. Was die Wahl im ganzen Staate
betrifft so unterliegt eö keinem Zweifel, daß die Can
didateu der LokofokoS für Canal Cominissioner. Ge
neral-Auditor und General-Landmesser mit bedeuten
der Mehrheit erwählt sind Von den 24 Eongreß-
Rcprcfcntantcn werden die Whigs wohl nicht mehr
alö II erwählt haben, was unsern Gegnern eine
Mehrheit In der ganzen Delegation gibt. ES ist kaum
nöthig zu sagen, daß die Mehrheit unserer Gegner in
der Gesetzgebung vcrhältniszmäszig noch größer ist
In Berks Carinii) war die Wahl so ruhig wie wir
selten eine gesehen haben. Auf keiner Seite wurden
besondere Anstrengungen gemacht dieselbe zu gcwin
nen, daher war auch die Zahl dcr clngegcbeiienStim-
Mtn klcincr. wie sie bei dem schönen Wetter hätte sein
sollen. DaS Resultat dcr Wahl im Caunty ist ziem
lich so wie man eS schon lange gewöhnt ist. mit dem
Unterschiede, daß dcrLokofoko-Candidat für Kongreß
ZSZ4 stimmen hinter dem Canal Hhmmisstoner zn
rückblicb und in einem Cannth daß SNVO Stimmen
Mehrheit geben kann, nur SÄT erhielt! DieS ist
ein Beweis, daß die Stiinmgcber jener Partei müde
sind, den Vorschriften ihrer Anführer blind zu folgen
Etwa« mehr Anstrengung oder nur etwas «iifmelk
samkeit der Whigs würde den Sieg ihres Candidaten
für den Kongreß gesichert haben, einen Sieg dcr Sei
ncSglcichcn in dcn politischen Annalen von «lt Berks
noch nicht gehabt hätte. Aber dcr schon oft gerügte
Fehler unserer Whig-Freunde zeigte sich auch bei dcr
letzten Wahl. In einigen Distrikten haben dieWhigö
ihre Schuldigkeit gethan, aber in den meisten waren
sie »achläßig und die ganze Whigstimme vom Caun
th zeigt, daß etwa ein Drittheil davon zu Hause ge
blieben ist Diese Nachläßigen mögen stch nun die
Schuld beimessen, daß ein Sieg verloren ging der so
nahe In Ihrem Bereiche war. Doch eö Hilst nichts
mehr über das Uebel zu klagen—mögen die nachläs
sigen Whigs ans dem Ergebnis, der letzten Wahl vie
Lehre ziehen: daß eS auch in Berks Cauuth rathsam
ist zu stimmen, und in Zukunft darnach handeln.
Ein anderer Fehler, dcr nicht genug gerügt werde»
kann, kam ebenfalls bei dcr neulichen Wahl vor. näin
dcr daß eine bedeutende «»zahl WhigS in Reading
für den Congreß-Candidaten der Opposition stimm
ten Man hat uns berichtet, daß ihre Zahl etwa Lt>o
beträgt uud sogar einige mit Namen genannt. Aud
welcher Ursache dies nun auch geschehen sein mag, so
gereicht eS den betreffenden Personen nicht zur Ehre
Ein Mann der dcr dem persönliche» Haß oder Neid
den Sieg seiner Partei opsert. sollte nie aus de» Na
men "Whig" Anspruch machen.
Der Cireiio kömint Welsch'S National
Dramatischer CircuS, das berühmteste Etablissement
der Art in den Ver Staaten, wird nächsten Freitag.
Nachmittags und Abends. In dieser Stadt Vorfiel-
Ilingen geben. Wir lenken daher die Ansmcrksamkeit
unserer Frcunde auf die Anzeige dcr Gesellschaft. in
einer andern Spalte Jeder Liebhaber von dcrglei
chen Äunstvorstellungen sollte dieselben besuchen »nd
Jeder dcr SS EcnlS für das Vergnügen spendet, wird
sicher dcn vollen Werth dafür bekommen.
Die Bounth - Landßl ll —EinS dcr wich
tigstcn und vicllcicht auch dcr wohlthätigste» Gesetze
daß wahrend der letzte» Sitzung des Kongresses pas
sirte. ist die Bonnty-Land oder Landschenkungg-Bill.
Dies Gesetz verwilligt Allen die seit dem Jahre I7SO
als Soldaten in der Armee dcr Ver. Staaten dien
ten. gewisse Nationen Land, je nach dcr Dancr ihrcr
wirklichen Dicnstzcit, und zwar »ach folgenden Gra
den für 9 Monate oder längere Dienstzeit Ikv «k
-ker. für -t Monate 89 Acker und für I Monat 40
Acker. ES versteht sich von selbst, daß Alte, die vor
Ablauf ihrer Dienstzeit dcscrtlrtcn oder aus schimpf
»che Art aus dcr Armee gejagt wurden, keine Ansprü
che auf die Wohlthaten dieses Gesetzes machen kön
nen. dagegen sind aber Alle, die im Dienste unfähig
wurden und vor Ablauf dcr Dienstzeit einen ehren
vollen Abschied erhielten, zu der volle» Nation berech
tigt. die ihnen für die ganze Zeit zufällt wofür sie
angeworben waren.
Da nur zu häufig Fälle vorgekommen sind, wo
unachtsame oder leichistnnige Soldaten ihre Land-
WarrantS für geringe« Geld an Spekulanten ver
kauften, gewöhnlich nur um der Mühe überhoben zu
fein ihre Ansprüche in Washington geltend zu ma
chen. so hat der President dcr Ver Staate» durch den
Sekretär dcS Jniicrn Vorkehrungen treffen lassen,wo
durch eS den Soldaten, ihren Hinterbliebenen Witt
ween oder Erben so leicht wie möglich gemacht wird,
ihr Recht bei der Regierung geltend zu machen und
ihren Antheil Land zu bekommen Für nähere Ein
zelheiten lese nian dcn Brief voni Sekrtär des In
nern, in einer ander» Spalte
Das Resultat dcr Wahl in Ohio ist dem vo»
Pennsyivanien ziemlich gleich
Die flüchtige tz k i av ni b i U Eine Bill
unter obigem Titel ist In der letzten Sitzung de« Con
grcsscb passirt. welche dcn Sklavcnhaltcrii das Rccht
vcrlelhet Ihre entlaufenen Sklaven zurück zuholen.
wenn sie stch auch schon in den freien Staaten befin
dc». DicS war iintcr dcn srühcr bcstchcnden Geset
zen nicht dcr Fall. Wenn eö dcn flüchtige» Sklaven
gelang, die Grenzen dcr Sklaven-Staaten zu über
schreiten, so waren sie in den meisten Fällen vor der
Verfolgung gesichert ; das Einsangen derselben war
dcn Eigcnthümcrn Wohl nicht unmöglich, aber doch
mit Vitien Schwierigkeiten verbunden, wovon wir
mchrcrc Beweise haben Das neue Gesetz hebt alle
diese Schwierigkeiten aus und hat daher große Auf
regung unter dcn Ziegern in den freien Staaten ver
ursacht. weil sich unter denselben wahrscheinlich eine
bedeutende Anzahl entlaufener Sklaven besindet. die
nun In Gefahr stehen wieder abgeholt zu werden.—
In Neu Uork, Boston und andern östlichen Städten
haben die Neger bereits Versammlungen gehalten und
Ihren Unwillen über das neue Gesetz öffentlich ausge
sprochen, und ganze Schaaren davon wandern nach
Canada, wo sie vor dcr Verfolgung sicher sind
Jury-Lifte,
für den November Termin, 1850.
Grand-^ury.
George Bcncthum, Bauer, Mario».
Christian Copp, Freisasse, Kntzlauu.
Job H. Cole, Gießer, Readiiig.
Carl F. Egelman», Kaufmann, Readiiig.
James Graul, Maschinist, Readiuq.
Jacob H- Gaubel, lediq, Colebi ookdale.
John Hill, Gasiwiilh, Reading.
Jacob Hikster, Gastivirlh, Pen».
Jonathan Hornberger, Bauer, Ciimru.
Carl Kcller, Gastwirth, Washington.
John tamm, Bauer, Nord-Heidelbkig.
Daiiirl Maugcr, Hausschreiner, Douglaß.
Lewis Porter, Schneider, Penn.
Aulou Prciß, Bauer, Exeter.
Jacob Paiuter, B^uei, Heidelbtrg.
Thomas Reber, Bauer, Maideucriek.
Abraham Rieser, Müller, Bern.
Heilirith Richard, Bauer, Peik.
Jacob H. Reiff, Bauer, Oleh.
Joseph Richard, Baucr, Marion.
John Sauermilch, Kalkbreuner, Donglaß.
Enoch Wauiier, Gckncidcr, Readiiig.
Samucl Wolf, Bauer, Union.
Jacob Ju»g, Backsielninacher, Readiiig
Petit für die erste TVoche.
Jacob S. Boycr, Gastivirlh» Perry.
Philip R. Ball, ledig, Reading.
Jacob Brccht, Baucr, Pen»,
tevl Boyer, Schntidcr, Rcadiug.
Bcnjamlu Blakt, Baucr, Ober-Bern.
William Bast, Bauer, Wiudsor,
David L. Ciister, Bauer, Amity.
John Dreukel, jr. Grobschiiiidt. Reading.
Heinrich K. Dictrich, Baucr, Giünwilfch.
Jacob Dichl, Baucr, Wiudsor.
David Fidlcr, Bauer, Unter Heidelberg
George Kedler, Kaufmau». Rcadiug
«John Felthosf, Bauer, Maxataw»?.
Carl Graut, Gasiwinh, Rockl.iud.
Jonathan Gttthmaii, Bauer, Tulpkhocke».
Peter Glaßer, Schneider, Rithuiond.
George Gruber, Baucr, Hcidclbcrg.
Pct?r Hcrriug, Huliiiacher, Bethel.
Jacob Hoag, Bauer, Exeicr.
John Hillegaß, Bauer, Hcreford.
Andreas Joe, Halü'scbrtincr, Rkading.
Jacob Keim, Bauer, Peil".
Benjamin Kiick, Metzgcr, Cumru.
William Keyser, Cigarrenmachcr, Hamburg.
Samuel Herbst, Baucr, Distrikt.
Zoh» jaudie, Bauer. Washington.
E. I. Lochuian. Fnisaffc, Hamburg.
Samuel Knabb, Baucr, Olcy.
Dauicl joos, Baucr Center.
Samuel Licser, Bauer, Heresoi d.
David Matz, Hausscbreliier, Cuniru
Friedrich H. Millcr, ssnhrina»», Rcadiug.
Carl B. M'Knighk. Sfhrcibcr, Reading.
Hciurch Mest, Freisasse, Hamburg.
Heinrich Romig, Bauer, Donglaß.
Biujamiil Ritter, Dan!) Bauer, Ercter
William Schweitzer, Bauer, Brcckuoct.
Audrcas Spatz, Maurci, Donglaß
Chrisiiau Stauffcr, Baucr, Colcbrookdale.
Bcnjami» Scholleuberger, Gasiwirth, Wind
Abraham Seifrit, Bauer, Robefoii.
Joh» Sliipp, Bauer, Nord-Heidelbcrg.
Joseph Schomo, Freisasse, Hamburg.
Joh» Wunder, Tagelöhner, Reading.
John H Wennch, jaudmcsscr, Unter Heitel.
William Wicklein, Hausschrciucr, Robeson
Johu R. Walbor«, Bauer, Bethel.
Jsaac Vost, Walker, Obei-Tulpehocke».
für die zweite TVoche.
Abraham Vechtel. Baucr, Washington.
Jeremias Elsenbcis. Tagelöhner, Reading.
John Fischer, Esq. Washington.
Johu Geily, Maurer, Reading.
Jairns T Haas, Schreiber, Langschivamm.
John Herb, Tagelöhner, Ruscombmanor.
Peter Hill, Bauer, Earl.
Joseph Heniig, svon Johu) Baucr, Euinru.
Simon Jllig, Bauer, Tulpehocke».
John Klei», Drechsler, Rockland.
Michael Raibach, Stuhlmachcr, Womelsd.
Josna Äeely, Kaufmau», Readiiig.
Jacob Hemminger, Schuhmacher, Brkcknock.
Heinrich Kcller, Bauer, Elsaß.
Daniel B. Lebeuguth, Bauer Douglaß.
Friedrich tiiiderman, Baner, Union.
Jacob Moscr, Bauer, Earl.
Samuel Meck, Bauer, Disirikt.
Friedrich Moser, Bauer, Peik.
Samuel Matz, Schuhmachcr, (su>nru.
Jacob Ncstcr, Bauer, Douglaß.
Jacob Parvin, Gerber, Aiitalawny.
John Porter, Hausschreiner, Bethel.
Jacob Protzman, Küfer, Earl.
Jacob Ried, Baner, Rockland.
Carl Riuggold, Hutniacher, Rcadii g.
Thomas Schmith, Grobschiiiidt, Hamburg.
James Starr, Gerber, Maidencriet.
Jacob Scholl, Viehlreiber, Mario».
George Gtraup, Gerbcr, Reading.
Jonathan Schaup, Bauer, Hereford.
Michael Seibei t, Bauer, Marion.
Abraham K Tobias, Viehtreiber, Bern.
John Wenrich, Bauer, Nord Hcidclberg j
Adam Wilhelm, Baner, Ober Tulpehocke».
George Penser, Baker, Albany.
Die Bounty-Landßill.
Departement des Innern. >
Oktober 3 IBSO j
Der Congreß der Ver. Staaten hat in seiner
letzten Sitzung, im Geiste der Gerechtigkeit und
Liberalität, eine Akte passirt, welche "gewissen
militärischen Offizieren und Soldaten Land be
willigt welche imMilitärdienste der Ver. Staa
ten gestanden haben," hält d. President es nicht
weniger für ein Privilegiuni als eine Pflicht,
alle ihm zu Gebote stehenden Mittel anzuwen
den, um dieser wohlthätigen Mahregel prompte
und zweckmäßige Wirkung zu geben.
Zch halte es daher als zweckmäßig, denen die
zu den Wohlthaten des Gesetzes berechtigt sind,
kundzulhun, daß ich mit seiner Einwilligung
für die Bereitung aller Formen gesorgt habe
die Ansuchenden zu leiten, wie sie für ihr Recht
ansprechen und dasselbe erlangen können, nnd
sie find nun in den Händen deS Druckers. Bei
dcr ersten passenden Gelegenheit sollen Copien
von diesen Papieren an jedes Mitglied des Eon,
gresses gesandt werden und an die Schreiber der
Courten aller Caunties in dcn Ver. Staaten.
ES wird sein Streben sein, das Gesetz auf
solche Art auszuführen wie es im Sinne des
Kongresses war, daß es eine Wohlthat für den
Soldaten und nicht ein Vortheil sür Agenten
und Spekulanten werde.
Die Formen und die Art dcr Beweisführung
sind daher so einfach wie möglich gemacht wor
den, und den Applikanten wird jede Bequem
lichkeit dargeboten werden, ihre gerechten An
sprüche geltend zu machen. Schreiber find nun
beschäftigt von den Rollen Dienst - Certifikate
auszufertigen, damit die welche keinen Abschied
erhalten oder denselben zufällig verloren haben,
nicht getäuscht werden mögen in Erlangung ih
rcr gerechten Belohnung.
Der Zweck dieses Gesetzes in alle seinen Ver
ordnungen ist, die Spekulation bei den Ansprü
chen dcr Soldaten zu entmuthigen. Die Akte
verordnet, "daß alle Verkäufe, Mortgäges,An
walts-Briefe, oder irgend anderer schriftlicher
Instrumente, die den Titel oder die Ansprüche
>an eine Warrant beeinträchtige n, wofür hierin
gesorgt wird,vor derAuSgabe gemacht und aus
gefertigt, null und nichtig sein sollen, für alle
Zwecke und Absichten, noch soll solches Zertifi
kat oder Warrant, oder daS dadurch erhaltene
Land auf irgend eine Art beeinträchtigt werden,
damit verändert oder der Bezahlung einiger
«Schuld oder Anforderung unterworfen fein,die
solcher Offizier vor der Ausgabe des Pa
tents gemacht haben mag."
Nach seinem Urtheile ist der Schluß in dein
Körper der oben angeführten Claufel des Ge
setzes die Ausgabe des Patents demgemäß
sind alle Verkäufe, Uebertragungen, Ueberfchrei
bungen und Verschuldungen aiis Soldaten oder
Ansprüche, welche vor der Ausgabe des Patents
gemacht woiden, nichtig und werden von der
Regierung nicht geachtet werden. Spekulan
ten sind daher belehrt, daß sie durch Kauf keine
Rechte erlangen können, die von diesem Depar
tement anerkannt werden.
Zch denke daß eS ebenfalls meine Pflicht ist,
den freigebigen und vertrauenden Soldaten zu
warnen, gegen die Handlungen und Täuschun
gen von Agenten, welche versuchen werden die
Schwierigkeiten da» Land zu bekommen zu ver
größern, lim ihre eigenen Rechnungen zu erhö
hen. Der Beweis vo» dcn Diensten besteht in
dcn Archiven des Landes. In neun auS zehn
Fällen wird die Identität des Applikanten,von
Verheirathungen, Wiltwenschaften oder Erb
recht der einzige nöthige Beweis fein. Dies sind
leicht zu beweisende Thatsachen und daher wer
den die Schwierigkeiten in den »leisten Fällen
nur unbedeutend sein. Und um auch dieses
leichte Hinderniß zu entfernen und dem Wohl
thun der Regierung mehr volle und complete
Wirung zu geben, bitte ich um Erlaubniß, den
betreffenden Behörden von jedem Eaunty und
Taunschip einen passenden Agenten anzustellen,
aus Kosten des Eaunties, die Ausfertigung der
Applikationen und Beweise der Ansprechenden
zu leiten. Die Einfältigen und Unvorsichtigen
würden so vor Betrug geschützt sein, die armen
Soldaten von Lasten erledigt welche sie unfähig
sind zu tragen, und die Regierung von vielen
Belästigungen, welche aus llngcfchicktheit un.
sähiger Agenten entstehen mögen.
Zum Schlüsse wünsche ich zu sagen, daß gro
ße Sorgfalt angewandt werden wird, unpas
sende Bevorzugungen einer Klasse Applikanten
vor der andern zu verhüten. In dieser Absicht
wird zur gehörigen Zeit eine hinlängliche An
zahl Schreiber angestellt werden, um die Certi«
sikate in mögligst kurzer Zeit auszugeben, so
daß Alle gleiche Gelegenheit haben mögen sich
vortheilhafte Plätze auszusuchen.
Alexander H. H. Stuart,
Sekretär des Innern.
Laneaster, Bten Okt. ndstiftung
in Eolumbi a.—Wie wir aus dem „Co
lumbia Spy" ersehen, ist i» jener Stadt aber
mals eine Brandstiftung vorgesallen. Um un
gefähr 7 Uhr am Morgen vom Sonntag vor
acht Tagen entdeckte man, daß der Stohr des
Herrn Peter Haldeman im zweiten Stockwerk
im Brande war. Die herbeigeeilten Feuerleute
brachen die Fenster auf und durch daS reichliche
Aufgießen von Wasser gelang eS ihnen dcn
Brand zu löschen, nachdem durch Feuer und
Wasser viel Schaden angerichtet worden war,
der aus HIO,VN» angegeben wird, der aber
durch Versicherung völlig gedeckt sein soll.
DaS Feuer war daS Werk eineS Brandstis,
terS, welcher durch ein Hintere» Fenster in den
Stohr einbrach dann in das zweite Stockwerk
ging und in verschiedenen Theilen des Zimmers
die dort befindlichen entzündbaren Stoffe in
Brand steckte.
Herr Haldeman war ungefähr eine halbe
Stunde vor der Entdeckung deS FeuerS im
Stohr gewesen, da er aber keine Veranlassung
hatte in daS zweite Stockwerk zu gehen, wurde
er klsfttbe yjcht gewahr, bis daß der Feuerlärm
wurve. Man wird sich erinnern, daß
Hr. Haldemänn vor einiger Zeit einen Bries
empfing, ihm mit dem Niederbrennen
seine» Eigenthums gedroht wurde, und daß vor!
ungefähr zwei Wochen ein ihm gehöriger Stall!
durch Feuer zerstört wurde. ES scheint daher,
daß der Urheber der Drohung villig gesonnen
ist, dieselbe in Ausführung zu bringen.
Zerstörender Orka n.—Aus dein
Harrisburg Telegraph vernehmen wir, daß die
Gegend von Washington Taunschip, in LeykenS
Valley, aus der Nordseite von Berrys Berg,
Dauphin Eaunty, am Abend vom Freitag,
dem 27sten vorigen Monats von einem furcht
baren Orkan heimgesucht wurde, der in seinem
Laus alles niedermachte. Die «cheuer von
Benjamin Nürnberger wurde vom Blitz getros»
fen und mit ihrem Inhalt nebst zwei Pftrden
durch Feuer zerstört. Die Mahlmühle, zwei
Wohnhäuser und die Scheuer des Georg Bus«
fington, alle gule Gebäude, wurden niederge
blasen, so wie andere Häuser und Scheuern in
der Nachbarschaft. Fensen wurden niederge,
rissen, Obstbäume entwurzelt und die Wälder
entblößt. Viele Häuser und Scheuern wurden
entdacht, und eine allgemeine Zerstörung von
fleinern Gebäuden fand statt. Der Regen fiel
in Strömen herab, und ein Stück Eis wurde
aufgehoben, welches fünf Zoll im Durchmesser
maß. Der Orkan erstreckte sich ungefähr eine
halbe Meile in Breite und fünf Meilen in Län
ge, von Osten nach Westen. So weit man
gehört hat, gingen keine Menschenleben verlo
ren. Volkssreund.
Eine sonderbare Jagd.—Vorletzte
Woche siel in der Mainstraße in Baffalo un
weit von der Office des „Eommereial Atverti
ser," eine äußerst komische Scene vor. Eine
junge Dame und deren Bräutigam befanden
sich auf dem Wcge zum nächsten FriedenSrich,
ter, um von diesem das heilige Band knüpfen
zu lassen, das sie für immer umschlingen sollte.
Der Bräutigam hatte sich jedoch die Lache noch
einmal überlegt und suchte seiner Liebsten rasch
wieder los zu werden. Er ging nun mit ihr
bis vor die Office des Friedensrichters und riß
vor der Thüre plötzlich aus. Die Schöne be
saß jedoch eine ganz ungewöhnliche Geistesge.
genwart und setzte ihm scharf nach» indem sie
ihm fortwährend zurief, inne zu halten in fei
nem Laufe und wieder in ihre liebenden Arme
zurückzukehren. Was aus den beiden gewor
den ist, haben wir noch nicht in Erfahrung ge
bracht. V. L tz.
E r d e r scl, i'i t t e r u n g.—Clevelaiid, 1.
Oetober.—Heute Morgen, 2V Minuten nach
5 Uhr, wurde hier ein heftiger Erdstos; ver
spürt, der fast zwei Sekunde» lang anhielt,
und dann allmählig hinstarb. Ein sehr fühl
bare«? Zittern konnte von Jedermann wahrge
nommen werden, der ans dem Boden stand.
Der Stoß war heftig genug, nm Porzclan
von den Gesimsen herabziiwerfe». Wir er
fahren ferner durch einen Herrn ans Berka,
12 Meilen von hier, in südwesllicher Rich
tung, das; anch dort der Erdstoß stark genug
war, »in texte ans einem Gesunden Schlafe
zu erwecken.
Der König von D a h o m ey. -Ein
Brief von Sierra Leone, Afrika, meldet, dass
Se. schwarze Majestät, der König von Daho
iney, besohlen habe, daß alle christlichen Mis
sionäre »iiv wicdercinqefangent« Sklaven bis
zum 1. Oktober daö Land zu verlassen habe»;
kommen sie diesem Befehle nicht nach, so wer
de er sie alle köpfen lassen und zwar mit den
Missionären den Anfang macheu.
Explosiv n. —ln dem Städtchen I«-
dependence, Missouri, erpsodirte« Anfangs
September, eine Luaiitität Schicßpiilvcr, et
wa SO Fäßche». Zwei Männer wurde» da
durch auf da«? Dach eines gegenüberstehe»»?«
zweistöckigen Hanfes geschleudert, der eine ist
bald darauf gestorben, während der a»dere
«»verletzt blieb. Mehre Tausend Fensterschei
be» zersprangen nud eine Auzahl Häuser wur
den mehr oder minder bedeutend beschädigt.
Der Schaden wird über V29,VW geschätzt.—
Der Donner der Exvlostoq»Mprde a«f zwan
zig Meilen Entfernung geyort.
Lonisville, SS. Sept.—Der Courier theilt
in seiner gestrigen Nnminer folgende Einzel
heiten über eine Entführung mit- Vor eiui
ger Zeit verleitete zu Tyree Spriiigs ein Dok
tor ei» 17 Jahre alles Mädchen mit ihm
aus dcni Hause ihrer Eiter» z» entstihc». Er
versprach, sie zu heirathen. Ihre Eltern wa
ren wohlhabend und gegen die Heirath, Das
Mädchen vertraute ihrem Liebhaber und ging
mit ihm nach LouisvUle und von hier nach
Cinciimati, wo er das Mädchen. welche ans
der Reise die Frau spiele» mußte, zu ekelichc«
versprach. Als sie in Eincinnati ankamen,
brachte der Doktor seine Geliebte auf das
Mailboot und schickte sie nach Lonisville zn
rück. Als sie hier ankam miethete sie eine
Droschke und befahl dem Führer derselben, sie
in ei« Kosthaus z» bringen- Als dieser sah,
daß sie allein war, brachte er sie in Mrs. Rc
fro's Bordell an der tafayettestraße. Das
war an einem Samstag Morgen. Den Tag
über wilide sie von zwei verheiratheten Lentcn
ans hiesiger Stadt besucht, welche vorgabt«,
sie »ach ihre« Eltern zurückbringen zu wolle»
uud sie da»» zwangen, ihre» Wünschen nach
zugeben. Letzten Samstag Abend sandte das
Mädchen „ach dein Marschall Ronald um
Schutz, welcher auch ~, ihr ging, stch ihr gc.
Habtee Schicksal erzähle» und sie dann auf
seine Kosten zu ihre» Eltern schasse» ließ.
Biissalo, s, Octob. Fluchtig, Ne -
g e r.— Zwischen Lt) uud lvtt flüchtige Neaer
sind während der letzten Taae ans ihrem We
ge «ach Canada durch hiesige Stadt passtrt.
Sie kamen meistens von PittSbnrg. Den
Schwarzen in de» nördlichen Staaten juckt
jetzt überhaupt die Haut vor der Sklavcnptit
sche, und viele machen sich reisefertig. So
will von Nen Port ans eine Gesellschaft vo»
ihnen, etwa 3l)l> Mann stark, und wohlbe
wassukt. einen forcirte» Marsch nach Canada
»nternthmen. Telegr.
In China erscheint jetzt anch eine Zci
tttn.q unter dem Titel „Peking Mirror."
Sie ist in chinesischer Sprache geschrieben,
und die erste chinesische Aiitung, vie je »m
„Reiche der Mitte" erschienen ist.
Chu r, (Schweiz.) 5. Sept. Der gestern
Abend erfolgte Sturz des Felsberges setzte
rießevilkerung des bedrohten Dorfes in gro
ßen Schrecke». Beinahe eine Stnnde vor dem!
Sturze, weckte »in fürchterliches Getöse die
Einwohner ans dkm Schlaft „,,d beinah, alk
verließen da-Dorf und begaben sich auf die
jenseits de- Dorfes gelegen, Eben,, wo <!,
mit Spannung di, schrecklich, Kachafiroph,
erwärme». Die Nacht war ziemlich h,ll -
plötzlich wurde ein donnerähnliches Krach,n
gehört und zngleicher Zeit sah man eine dichte
Staubwolke sich den Berg herunterwälzen.
Große Felsmasse» stürzte» von der Höhe, an
scheinend auf das uiitknliegendk Dorf. Das
Grtöst war fnrchtkrlich und man glaubte all
gemciu, daß das Dorf vkrschültkt fei. Als
aber die Eiuwohiikr stch dorthin bkgaben, fan
den sie dicht vor drm tiiie» Ende des Dorfts
kiiik fürchtcrliche Mauer von kolossalen Fels,
blöcken anfgetkürmt. Ungkfähr 20 der her
utttkrgkstürzltu Fklsblöcke habkn die Größe
kleiner Häuser, und zahllose audere siud vo»
geringerer Größe. Möglich ist es, daß diese
Felsmasse» eine Zeitlang i» ihrer jetzigen ta,
ge bleiben werde» ; Die Gefahr ist aber im
mcr eine höchst drohende, da dieselben gerade
iintcr dkm Abhänge aufgcthürml sind.
I» einer Kirche zu Brooklyn soll kürzsich
an einem Sonntag Morqe» ein drolliger Zwi
schenfall den Emst des Gottesdienstes gestört
habe». Dcin Organisten war sein kleines
Hündchen in die Kirche nachgelaufen. Zu
gleich war aber auch eine Katze auf der Orgel«
gallcrit, ohne daß man dcrc» Gege«wart sich
zu erkläre» weiß. Genng, das Hündchen enk
deckte, wie gerade der Herr Pfarrer im feier«
liebste» Gebete begriffe» war, das Kätzchtu
»nd sctzte dasselbe in solche Angst, dasz es mit
einem uugehrnren Satze vou der Gallerie
»ickic auf die Kanzel »ein, auf de« Paslor
selbst spraug, der heftig trschrcckt verstummte.
Tod eines tuftschiffer s.—Blät«
tcr aus Bordcaux sFraukreich) enthalten die
nähn» Umstände über den Tod des tnflschif.
fers Gale. Er stieg auf einem Pony reitend
auf uud bewirkte i» geriuaer Eulftruuug von
der Statt eine glückliche Niederlassung Der
Pony wurde losqebuiiduuden, nnd während
Gale damit beschäftigt war, das übriggebUe
bcue, nicht verbrauchte Gas auszulasse», gab
der Anker nach «nd der Ballon, welcher anf
diese Weise von seinem Hanptgewicht befreit
war, stieg plötzlich anf. Ein Baumast, an
wellbem der Aukcr hänge» blieb, brach ab «.
der Stoß stürzte das Luftschiff um, Gale hielt
steh au tiliem dcr Stricke fest uud wurdk in
diesem gefährliche» Zustande IjMeile weil
fortgerissen, wo er heriiiitersiel, entweder mit
dem Ballon oder bevor dieser sank. Sei»
Körper, dcr gauz zerschmettert war, wurde in
ei»,», Walde gesunde». Wie es schien, war
sei» Tod sofort erfolgt. Er hinterließ eine
Flau mit « Kindern. Er war für 12 Luft
fahrte» eiigagirt, jede zu 9t> Psv. Sterliiig.
Es heißt, daß der Polizei-Präfekt i» Paris
alle Ballon Aiifsteigiiilgt», welche mit außer
gewöhnliche» Vorstellungen versucht werden
solle», verbotk» hat.
>»W
Nerbeirathet.
—durch de» Ehrw. C. A Pauli, am Z. Oc»
tobcr, Herr Davld Kraatz mit Miß Mary
Ann Bare, beide vo» tancaster Canuty.— am
6ttu, Herr Belilievilie Lamm mit Miß Elisa
beth Bertram, beide vo» Heidelberg
durch de» Ehrw. Wm. Pauli, am I. Ok
tober, Hr. Philip Hoch mit Miß Henrietta
Rothärmel vo» Richmond. —am steu, Hr.
Paul Geiger mit Miß Elisabeth Wampscher
vo« Robcsoi». —am Sten, Hr. Daniel Bi»ge
ma» mit Miß Mary Jane Roland, von El
saß. -Hr. Edward Hage mit Miß Cathari
»a Wopcttschmidt, vo» Ciiinru. -am vten,
Hr. Adam Schncidcr mit Miß Precilla Kel
lcr, von Elsaß, - Hr. Wm. Becker mit Miß
Elisabeth Seiler, von Ruscombuiauor,—Hr.
Wm. Seiler ,»,t Miß Sophia Breiligam,
vo» Riiscombmanor.
—durch dc« Ehrw. A. S. Lcinbach, am 3.
Octob., Herr James Krick, vo» Tulpehocke»,
mit Miß Carolina Walbor», von tiba». Co.
durch den Ehrw. Th H. teinbacb, am 21.
Sept., Herr Jacob Pott mit Miß Amclia
Werner, beide vo» Heidelberg, —am 29sttn,
Herr William Brecht, vo» ob.-T»lpchockcn,
»iit Miß Maria Laim», von Nord-Heidelberg
-durch de« Ehrw. I. Miesse, am 21. Sep.
Herr Joseph Hci tzel, vo« Schiiylkill Co., mit
Miß Elisabeth Schell, von Pen». —am 28-
sitii, Hr. Jonas Klemmer mit Miß Gnsanna
Wagner, beide vo» Bern, —Herr Johannes
Wann, vo» Ober-Ber», mit Miß Maria
Haak, von Center.
—durch dc» Ehrw. I. S. Hcrman, am 3.
Oct, Herr Jacob Kerschiier, vo» Perry, mit
Miß Mary Löweuberg, von Tainaqua.
—dnrch de» Ehrw. Jsaac Röllkr, am 3ten
Okt., Herr Salomo» Sittler vo» Wcißenb.,
tccha Co., mit Miß Rebecka tevan, von Ma>
xatawuy. —am Sten, Herr Arnos Bortz, von
Elsaß, mit Miß Sarah Koch, von Richmond.
—am 6te», Herr Wm. Hilbert mit Miß R,-
becka Friedrich, beide von Rockland.
Starb.
-kürzlich, in Richmond, Hannah Adam,
Tochter vo» Abraham Adam, am Schlazfluß,
im I8te» tcbkiisjahrr.
—am 4. Okt., i» Bern, Jarob Barlet, im
64sten Jahre seine« Alters.
—am 25. Sept., in Hereford, Georg Wi,g.
ner, im 48sten Lebensjahre.
—am IZ. Sept, in Center Tauns., Daniel
Pautsch. Grobschmidt, im 37st. Lebensjahr,.
—am 7. Octob., in dieser Stadt, Ann S.
Good, Wittwe vo» Dan. Good, im 48sten
Jahre ihres Alters.
—am 23. Sept., in Maideneriek, Lilkiana
Schneid?,-, Ehkfrau von Jsaac Schneider, im
24sten Lebensjahre.
am 22. Sept.. in Grünwitsch, an Alters
schwäche, Johann G. Spohn, im 9vstenJah.
re seines Alters.
—am su. Septbr., in Grünwitsch, Adam
Old, »n U7sten Jahr, seines Alters.
—am 19. Sept., in Albany, Samuel, ein
Sohn von Jacob Rtinhart, im I7tk» Jahre.
—in dcr Nacht vom letzten Samstag anf
Sonntag, in dieser Stadt, Mary Bomr, E.
hegatti» von Heinrich Boyer, im hohe» Alter
vo» 83 Jahren.