Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, September 10, 1850, Image 2

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    Die tteberschwcmmung.
Die Ueberschwemmung am vorletzten Mon
tage, wovon wir vorige Woche nur einen in al
ler Eile gesammelten Bericht lieferten,hat Trau,
,r über einen großen Theil unserer Stadt ver
breitet. Der westliche und südwestliche Theil
zeigen furchtbare Spuren der Verwüstung und
es mag geraume Zeit vergehen bis dieselben ganz
wieder vertilgt, sind; schwerlich wird es jemal?
möglich sein, den Schaden genau anzugeben,
welchen die Fluth diesmal bei uns anrichtete.
Am Dienstag Morgen war das Wasser zwar
wieder gefallen» bis auf etwa 4 Fuß-über die
gewöhnliche Höhe aber der überschwemmt ge
wesene Distrikt zeigte ein trauriges Bild der
Verwüstung das alle Beschreibung übertrifft.
Las Ganze war ein großer Chaos, vom süd
lichsten Ende der Stadt bis weit oberhalb der
Pennstraße, in welchem die Trümmer von um
gestürzten oder weggerissenen Gebäuden, Haus
geräth, todtes Vieh ?e. bunt durcheinander la
gen. Die armen Leute welche den zerstörten
Distrikt bewohnt hatten, gingen traurig umher,
Einige suchten ihr zurückgelassenes Hansgeräth,
Andere vermißte Glieder ihrer Familien und
noch Andere ihre Häuser, denn von vielen Häu
sern war kaum noch eine Spur zu sehen. Die
meisten Häuser, welche in jenem Stadttheile
standen waren von Holz und wurden daher von
der Fluth weggerissen oder wenigstens umge
worsen. Von den mehr dauerhaften gemauer
ten Häusern sind einig? durch Stöße von schwe
rem Treibholze zusammengeworfen und andere
haben soviel gelitten, daß sie abgerissen werden
müssen.
Um einigermaßen eine Idee von der Größe
der Zerstörung zu bekommen» machten wir am
Mittwoch Nachmittag, in Gesellschaft des City
Regulators, Hrn. Albrecht, eine Tour durch den
zerstörten Distrikt, in der Absicht die Zahl der
fehlenden und beschädigten Gebäude zu ermit
teln und folgendes ist das Resultat, so genau
wie wir es bekommen konnten:
Ganz weggerissene Wohnhäuser SS
do do Schopö und Ossicen 17
do do Ställe 18
Stark beschädigte Häuser LI
Ganze Zahl der weggerissenen und beschä
digten Gebäude 84
Unter den ganz weggerissenen Gebäuden be
findet sich auch die alte Baptisten-Kirche an der
Frontstraße, welche in letzter Zeit als Eishaus
benutzt wurde. Kleine Beschädigungen sind in
der obigen Angabe nicht mit inbegriffen.
An allen Häusern längs der Front« und Ca
nalstraße sind die ang?bauten Backöfen, Küchen
und andere Nebengebäude weggerissen. Von
Zackfon'S S trickmachcr-Werkstältt, auf der Zn
sel, unterhalb der Lancaster Brücke, stehen nur
noch Trümmer von den Seitenwänden. Die
Werke der Gascompany waren beschädigt und
so veschlamnit, daß sie am Montag Abend kein
Gas liesern konnten, wodurch Finsterniß im
Haupt-Geschäftstheile der Stadt herrschte. Die
Lokomotive-Fabrik der Herren Dotterer und Co.
ist beschädigt und war stark verschlammt, eben
so Bartolett's Rollmühle, Buschong's Brenne
rei und ander? ähnliche Gebäude längs dem
Flusse. AU? Bauholzhöfe und die welche mit
Brennholz, Kohlen» Kalk ze. handelten, waren
durch die Fluth fast ganz rein ausgefegt.
Dies war ohne Zweifel die höchste Fluth wo
von man im Schuylkill-Thale weiß, denn das
Wasser stieg 26 Fuß über den niedern Wasser
stand. Die größte Fluth in der Schuylkill,
wovon wir Kunde haben, war in, November
1786, und bei derselben soll das Wasser 5 Fuß
II Zoll niedriger gewesen sein wie gestern vor 8
Tagen. Zn der Pennstraße stand das Wasser
bis in die Mitte zwischen der Front und 2ten;
in der Franklinstraße bis über die 2te; in der
Ehesnutstraße bis oberhalb Hr. Lauer'S Wohn
haus, beinahe an die 3te, und die 3t? Straße
war nur bis an die Spruß passirbar. Di? s'id
liben Ende der 4-, 5- 6- 7ten Straßen standen
alle eine bedeutende Strecke unter Wasser.
Alle Brücken, sowohl über den Canal als ü
ber die Schuylkill. sind weggeschwemmt und so
viel wir wissen sind zwischen hier und Philadel
phia nur 2 oder Z Brücken stehen geblieben.—
Mehre Brücken in der Eisenbahn, zwischen hier
und Pottsville, waren weggerissen und da bei
Phönirville die Fluth auch ein Stück aus der
Eisenbahn gerissen hatte, so war am Dienstage
unsere Verbindung mir Philadelpha, Pottsvil
le, Harrisburg und Lancaster ganz abgeschnit
ten, selbst der Telegraph versagte seinen Dienst.
Die einzige Verbindung die noch übrig war,ging
nach Nord-Osten.
Der Schuylkill-Canal ist so stark beschädigt,
daß man fast allgemein glaubt, die Company
würde unvermögend sein, denselben wieder zu
repariren; wenn dies auch nicht der Fall ist, so
sind die Aussicht?» zur Wi?dererössnung der
Bootsahrt in diesem Zahre, doch sehr trübe.—
Der Union-Canal hatt? dass?lb? Schicksal und
wird schw?rlich in di?s?m H?rbst? noch wieder
schiffbar werten.
Berks Caunty hat durch daS Wegreißen der
Brücken ungeheuren Schaden gelitten und wir
haben unter den obwaltenden Umständen keine
Auvsichir» für den baldigen Wiederbau dersel
ben. Di? Schuylkill ist nur in Fähr-Böt?n zu
passir?n, di? an St?ll?n wo di? HarriSburg?r
und Lancast?r-Brück?n g?wesen sind, über den
Fluß hin und zurückfahren, und vom Morgen
bis zum Abend völlig genug zu thun haben, da
aber die Fährleute Anfangs zu höh? Pr?is? sür
ihr? Müh? r?chn?ten, wurden viel Marktleute
abgehalten in die Stadt zu kommen und da
die meisten Marktsachen gewöhnlich von der
Westseite deS FlusseS kommen, so war amMitt
woch der Markt ziemlich leer und die Lebens
mittel hoch im Preise.
Man hat uns berichtet, daß die CauntyCom
missi,on?rS schon am Mittwoch Anstalt?« für
d?n Bau von Flattbot?» g?troffen haben, wo
mit auch Wagen und Pferde über den Fluß ge
bracht werden können; noch besser wäre eS,
wenn sie reporäre Brücken bauen ließen, da eS
doch wohl ziemlich lange dauern wird, bis wie
der dauerhafte Brücken fertig sind.
Verluste an lLigcnthum. Wir geb?»
iiachst?h?»d ,n g?drä»gt?r Kürz? ?in? Ufte von
d?n V?rl,,st?» a» Eig?»th»m in d?r unmitt?l
bar?n NSH? von Reading, so genau wir si?
ans den Samstags Zeitungen und andern
Ou?ll?n erfahr?» konnten -
Carl Bodd?r's Häuser a» KisslngerS Bruk
te, wurde» w?gg?r»sse». Verlust etwa 3- bis
4000 Thaler.
Di? Canal - Schleuse, No, 45, ist zerstört
nnd zum Theil fort. Absolom Hehn, der
Schleusenwärter, verlor alle sei« Eigenthum
im erste» Stocke. Ein unbewohntes ste,»er
lies Hans des Hrn. Samuel Bell, an der an
dern Seite des Flusses, wurde weggerissen.
Der Psirschkn-Garten auf der Insel, wel
cher Hi n, Ludwig in Philadelphia gehört, n.
alle Gebande auf derselbe», wiirdc» zerstört
«iid weggerissen.
Die groß?» Schweineställ? des Hr». Phi
lip Biischoiig, mit 2000 Schweine», w»rdc»
weggerissen. Vo» letzter» fehle» noch 600,
di? übrige» wurde» ans ta»d gezostr».
Die Schleuse No. 40, wurde start beschäd.
An Wm, Krick'S Mühle, bcta»»t alsße?
se's Mühle, wurden Fässer u»d Frucht weg
geschwemmt z«»n Werthe vo» 000 Thaler.
Das Wasser war a» dieser Stelle 25 Fuß ü
ber de» »jeder» Wasserstand gestiege».
Die Bootwerkstätre vo» Krick u. Riugler
mit dem Holze für ein Boot und allem Ha«d
wcrksgeräth, wurde weggerissen.
Wm Kricks Stall mit 2 Tonne» Heu und
2 Wagen, ging fort.
Die Dampf-Sägemüle nnd Hobelmaschine
vo» Smith und Fox wurde vom Fundament
gehoben und umgedreht, Verlust ziemlich hart
Die hohe Brück? über den Auslässer im
Zugpfade an dieser Stelle, wurde nnc ihre»
Pfeilern weggeschwemmt.
Die Rollmühle der Hr». Bertolet »iid Co,
erlitt kiiien Schaden vo» etwa 400 Thaler».
Alle umstehende» leichte« Gebäude sind fort.
Von Frederick u jeaman 'S Gießerei wur
den ei»? bedeutende Anzahl Modelle wegge
schwemmt.
Die Brennerei des Hrn, Bnschong erlitt
einen Verlust vo» etwa 1500 Thaler».
Der große Henschoppen der Hrn Fries »
Kissinger, a» der Pc»»straßc»-Br»ckk, wnrde
mit seinem ganzen Inhalte weggeschwemmt.
Die große Pe»»straße«-Briicke, welche dem
Cauiity wciiigsteiis KOO.OOO kostete, ist ganz
fort. Sie wurde i» 1816 gebaut.
Drei Främ-Schops von Fries »iid Kissi»-
ger, am südwestlichem Eck der Pen» ». Front
straffe, sammt allem Holze. Kohlen, Gips,
Salz zc. wurde»weggewasche». Verlust T3OOO
Die Dampfmühle der Herren Benso» n»d
H?h» erlitt eine» Verlnst vo» 2000 Thlr.
Eni FrämhättS »iahe bei, bewohnt vo» Da
vid Härinq, wnrde weggerissen. Hr. Häring
verlor alles was er hatte.
Fries und Kissinger'S Stohrhaus an der
Wasserstraße, mir 700 Büschel Salz, ist fort.
Der Küfer-Schop vo» Thomas O'Donnel,
ist zerstört. Handwerkszeug und Stock fort
gerissen. Verlust 3»0 Thaler.
Jacob Sonders Främ-OfsiS an der Fro»t
straß?, umgestürzt u»d alles Holz »»d Äohle»
fort.
Das Gicbelende vo» Jsaac HeiferS Wohn
haus? ist eiiigtstoßc».
Ei» lstöckiqes Främhaiis, Ecke der Front
straßc u»d Cherry Allen, und das a«grc«ze»
de Främhaus, wiirdcii weggerissen niid d»eße
wohner, John Bernhart l»id Beiijam. Kntz,
verlöre» Alles.
Ein Främgkbäiide a» Graff'S Wohnhaus?
an der Wasserstraße, ist fort.
Ei» Främschop der Wittwe Whitworth
mit alle» Messerschmiede - Werkzeuge» ihres
verstorbene» Maues, ist fort Verlust H.ZOO.
Ei» iZstöckiges backstkitttr« Hans, vo» H.
Gries, ist beinahe zerstört. Verlust K4OO.
Der große Maschine» Schop des Hr». A
dam Waid, mit alle» fertigen Maschinen und
Werkzcugc», ist fortgerissen, Verlust etwa
3000 Thaler.
Ruth'S Blechschmidt-Schop, Rambo'S
Schmidtschop und ein Främschop von Z. T.
Zames, alle in der Wasserstr.isse, find zerstört ;
Hr. Ramb o verlor auch ein Boot. Sein Ver
lust beträgt K5OO.
An der Franklinstraße, unterhalb der Front,
wurde folgendes Eigenthum zerstört: Ein
Blockhaus und Främhaus vo» Hr. R. Boyer;
2 einstöckige Backsteinhäuftr mit Ställen da
hinter, der Wittwe Rapp gehörend, von Zonas
Baumund Heinrich Schäffer bewohnt, welche
all ihr Hausgeräth verloren; ein zweistöckigtes
Främhaus und Schuhmacherschop von Z. T.
Zames. Der Schop wurde von Zonas Zäger
und das Haus von Zohn Devine bewohnt,
welche alles verloren.
Ein zweistöckigtes Backsteinhaus an der Front
südlich von der Frenklinstraße, bewohnt von
Michael SandS, und ein einstöckigtes Block
haus aus derselben Lott. Hr. R. Boyer gehö
rend, ist fort. Verlust K2OOO.
Das große backsteinerne Wirthshaus des
Herrn Edward Davis. Ecke der Franklin und
Wasserstrasse und das darangrenzende zweistök
kigte Backsteinhaus wurden stark beschädigt.
Das Wirthshaus war von Joseph Rauden
busch bewohnt, welcher Eigenthum zum Werth
von H4OO verlor, die Ställe und der Schlacht
schvp wurden ganz weggerissen. Hrn. DaviS
Verlust ist beinahe V^ooo.
Die Schutz-Schleuse, am Fuße der Frank
linstraße, wurde stark beschädigruad die Brücke
über dieselbe ist fort.
Der Främschop des farbigen Barbiers, Zohn
Cornifch, ist fort.
Der große Främ Schreinerfchop der Schuyl
kill Canal-Companie, mit allen, Bauholze und
Handwerkszeug? ist fortgeschwemmt.
Ein zweistöckigtes Haus unten an der Ches«
nut wurde zum Theil zerstört. Peter Lutz's
Küche an der Wasserstraße, ist ganz fort.
Zwei 1Z stöckigte backsteinerne Wohnhäuser
an der Wasserstraße, Anton Bickel gehörend,
und bewohnt von Zohn Madden und Samuel
Lewis wurden mit allem Hausgeräthe zerstört.
Die Främ Office, Ställe u. f. w. von W.
Peoeock, mit seinem ganzen Porrath, von Holz,
Kohlen, Karren, und 2 Pferden wurden weg
geschwemmt, Verlust H4OOO.
Die Canalbrücke unter der Ehesnutstraße ist
fort.
Der Inhalt von Call's Bauholzhose, Eck«
CheSnut und Frontstraßt, ist ganz fort, Der«
tust H2OVO.
Ein zweistöckigtes Backstein-HauS an der
Frontstraße, welches Jonas T. Jäger gehört,
ist fort. Er verlor HauS, HauSgeräth, Klei
der ,c. Verlust Hl2OO.
Ein Backstein» und der Giebel eineS Främ
hauseS unter der Ehesnutstraße, sind stark be
schädigt und das Hintergebäude von Joseph
Riegels Bucksteinhause, mit fast allem Haus
geräthe ist fort.
Ein einstöckig backsteinernes Wohnhaus an
der Frontstraße, von Peter Hahn und Frau
Lindenkugcl bewohnt, wurde zerstört und alles
Hausgeräth weggeschwemmt.
Fünf Ställe an der Oak Allel), zwischen der
Penn und Franil nstraße, wurden weggerissen,
ebenso >ein Främhaus an der Südseite der
Frank! nstraße, unterhalb der Lten und ein
Theil eineS angrenzenden Hauses; auch ein
Stall in der Gräp Alley.
Die Hintergebäude von Friedrich Reams
Hause sind zerstört. Verlust 000 Thaler.
Joel Ritter'S Holzhof war ganz über
schwemmt und sein ganzer Vorrath von Bau
holz ist fort. Verlust 2000 Thaler.
Die Gewölbe unter Lauers Brauerei waren
mit Wasser gefüllt und der angerichtete Scha
den wird auf 200 Thaler angeschlagen.
An Winter und Gabriel's Gerberei wurde
daS Rindenhauß verdorben mit allen darin be
findlichen Rinden, Leder u. s. w. beschädigt zum
Werth von 4000 Thalern.
AuS Daniel Ruth's Hause, unterhalb der
Gerberei, wurde das Hausgeräth wegge
schwemmt.
Der Schmidtschop, daS Stohrhaus und die
Heuwaage von Aaron Getz, wurde fortgerissen.
Die große Patent Oelsaktory von P. S.
Devlan hatte dasselbe Schicksaal; der backstei
nerne Modelschop und Dreheranftalt von Tho
mas W. O'Brien wurde mit allem Inhalt
fortgeschwemmt; ein neues Boor auf dem Ge
stelle. beinahe sertig, welches Thomas Mc-
Combs gehörte, schwamm sort. DaS Bauholz
haus der Canai-Compani? wurde stark beschä
digt. Das Stohrhaus von Zohn Hahn wur
de vom Fundament gehoben und sein großer
Främstall ging fort.
Von Samuel Waniier's Kohlen- u Holz
wharf wurde alles rein weggeschwemmt,
Ei» 6V Fuß langes backsteiner» Gebäude,
mit der Säge- und Hobelmühle der Herren
Boas und Co, verbunden, welche »»Bau be
griffen ist, wurde zerstört. Sie verloren
ebenfalls ei»?Oua«ticätSchj«dcl» und schwe
res Bauholz, Ihre Främ Offis mit Bücher»,
Papieren ,c. g,»g fort. Ihr Verlust »st et
wa 5000 Thaler.
Die Gießerei u. Maschniciischop von Dar
ling, Cox und Dotterer wurden start beschä
digt. Einige dazugehörige Schöps und ihre
Ossis mit Bücher» und Papiere» ginge» fort.
Die Dampfmtthle vo» Frill und
cher wurde auch start beschädigt und viel
Frucht fortgcschwcmt. Verlust etwa BISOO,
Auf der ander» Seite des Canals, zwischen
der Pein- und Blngcniaiistraße, wurden ei»e
Anzahl Hänser wegqerlssc» oder stark beschä
digt, Es waren gegen 6 oder 7 Häuser, wel
che verschiedenen Personen gehörte».
Die tancaster Brücke, welche das Caunty
in 1842 bauen lieft und 22.000 Thlr. kostete,
ist ganz weqgrnssen. Ein Thril des backstei
ner» Zollhauses ist beschädigt.
Der Verlust von Thomas Jackso», Strick
wacher, beläuft sich auf 5000 Thaler.
Lrrohecker'S altes Stohrhaus, a» der an
der» Seite des Flusses, ist fort.
Der ZuHalt vo» Brnckman und Kisslngers
Kohleiihof? »ebst ihre» Ossis,ist fortgeschwemt.
Verlust 1000 Thaler.
Fritz und Seltzer verlöre» eine Quantität
Hafer ans ihrem Stohrhause, eine» grosse»
Stall mit 4 schöne» Pferde» und ein Canal
boot. Verlust etwa 1000 Thaler.
Alle Gebäude auf den, City Eyland sind
weggeschwemmt.
Die Feuer-Backstein Wirke vo» Wells u.
Bertolett litte» eine» Schade» vo» KlOOO.
Das Wasser stand 7 Fuss höher in denGao
werken, als bei der letzten Ueberschwemmung,
richtete aber keinen besondern Schaden a».
Von jevi Savage'S Boolhose w»rde eine
Ouaiitität Bauholz, SchetS und Handwerks
geräth weggeschwemmt. Ei» »enes Boot,
welches im Ban begriffen war, schwamm an
die Ecke der St?» u»d Canalstraße.
Ei» großer Stall, Waarenhaue nnd Främ»
wohiihaiis, Eigenthum von Thomas Jackson,
total weggeschwemmt.
Die Hintergebäude vo» Miller u. Fraim's
Stohr, wurde» ganz weggerissen. Verlust
600 Thaler.
Die AuSlaßschleuse ist total verdorben und
die hohe Brücke über dieselbe weggeschwemt.
Ei» zweistöckiges Främhans, früher ein
Wirthshaus, Carl Phillippi gehörend, gleich
oberhalb der Rollmühle, wnrde ganz zerstört.
Redmond McManns und Jsaac Boyd, die
Bewohner, verlöre» alles was sie hatten.
An kiiien, Lstöckig?» Backsteinhanse, nahe
dahe dabei, welches vo» Constabel Griesemer
bewohnt war, wurde die Küche weggerissen
UNv Hr. G. verlor mir sei» HauSgeräth.
An der Rollmühle von Seysert und Mc>
Maiius stand das Wasser 6 bis k Zoll im
Hauptgebäude und das Gewölbe unterhalb,
wo Nägel aufbewahrt werde», war mit Was
ser gefüllt. Verlust etwa 6000 Thlr.
Michael Hauser'S Garte» litt bedeutende»
Schade».
Ei» Dritthell des großen Dames, 3 Mei
len unterhalb Reading, ist bis auf denGrund
weggespült.
Der ganze Verlust in und nahe bei dieser
Stadt, wird aufsoo,ooo Thlr. angeschlagen.
Ertrunke n —ln einem Hause an der Front
straße, wovon wir bereits vorige Woche meldeten daß
eS zusammenfiel, ertranken drei Kinder von Michael
SandS; Frau SandS schwamm auf einem Bette fort
bis über den großen Damm und wurde dann nicht
mehr gesehen, Ihre Leiche wurde am Dienstage. 6
Meilen von hier in einem Wclschkornfelde gefunden.
Die Krau und 4 Kinder von Eli Marks. von LeeS-
Port, verloren ebenfalls Ihr Leben Im Wasser Er
selbst und seine Familie hatten sich in einem Stohr»
Hause bei Rieser'S Fähr. 9 Meilen von hier, einge-
schlössen, welch?« wankt? und ste waren gezwungen in
den Fluh zu springen, wo die Frau und Kinder er
tranken , er selbst schwamm auf einem Blocke bis na
he an Kissinger'S Brückt, wo er an'S Land trieb Der
todte Körper sein?r Frau wurde am Mittwoch in
KlohS Busch? gesunden, nahe bei der Stelle wo er
an'S Land getrieben war, «aron Kenip. von LeeS
port, ertrank ebenfalls bei der Fluth, bei Althaus
Schleuse Dies macht im Ganzen 10 Menschenle
den, welche in dieser Gegend verloren gingen.
Wir haben Nachrichten von den Verheerungen der
Fluth zwischen hier und Pottsville, welche alle Be
schreibung übertreffen, aber der Raum erlaubt nicht
sie heute einzeln anzugeben Alle Brücken sind weg
gerissen, alle Dämme zerstört. Alle Städtchen längs
dem Flusse haben bedeutend gelitten, besonders Port
Clinton und Taniaqua, wo eine große Anzahl Häu
ser weggerissen wurde und viel Menschen umkamen
In Taniaqua wurden am Mittwoch SS ausgefiinde
ne Leichen aus einmal beerdigt, mehrere wurden noch
vermißt. Ohne Uebertreibung kann man annehme»,
daß K 0 bis 70 Menschen umkamen. Der Verlust in
Schuylkill Caunty wird auf K 1,000,000 geschätzt
Die Ucberfchwemmung an der
—Nachrichten von Easton melden, daß der Le
chafluß dort am vorletzten Montag Nachmittag
schnell stieg, in Folge der starken Regengüsse in
den blauen Bergen. Das Wasser stieg 2 Fuß
höher, wie bei der letzten Ucberschwemmung u.
eine Masse Bauholz wurde weggeschwemmt ei
nige Dämme eingerissen und Canaluser stürz
ten ein. Im Delaware stieg das Wasser lang
sam, etwa 20 Fuß über die gewöhnliche Höhe,
waS 4 Fuß niedriger war wie bei der letzten
Ueberschwemmung.
Bei Bethlehem passirte die Fluth vorbei und
that wenig oder gar keinen Schaden.
Bei Allentaun stieg die Lecha beinahe so hoch
wie bei der großen Ueberschwemmung in 1841.
Große Massen von Bauholz wurden wegge
schwemmt, 2 Brücken beschädigt und der Ca
nal so zugerichtet, daß an eine Wiedereröffnung
der Bootsahrt in diesem Zahre nicht zu denken
ist. Der Schaden soll ungeheuer groß sein.
Man hat nicht gehört, daß der Delaware-
Fluß viel Schaden angerichtet hat.
Die Ueberschwemmung an der ltone
sloga.—Zeitungen von Lancaster berichten,daß
die Lonestoga am Montag Nachmittag zu einer
beispiellosen Höhe anschwoll und an manchen
Stellen 20 Zoll bis 5, Fuß höher war, wie bei
der größten denkbaren Ueberschwemmung in
1822. Der Schaden, welchen sie anrichtete ist
natürlich sehr groß Die Brücke bei Snaveley's
Mühle, in Conestoga Taunschip, wurde halb
weggerissen. Die Brücken bei Wolf's und Bet
zer's Mühlen, in West Earl, wurden weggeris
sen, ebenso Zohn Rupp's Sägemühle, im näm
lichen Taunschip. Kieffer's Gießerei, beiGräff's
Landung, wurde um etwa HI2OO beschädigt.
Ein Holzhändler daselbst verlor Bauholz zum
Betrage von ZI0l)0. Hunsicker's Sägemühle
in Manheim, und eine von Leaman s R?isel
mühlen, nahe dabei, wurden weggerissen. Die
untere schleuse der Conestoga-Navigation ist
stark beschädigt. D. Witmer's Mühle, nahe
bei Paradies, wurde weggeschwemmt.
Zn Philadelphia hatte die Fluth von der!
Schuylkill um 2 Uhr am Dienstag Morgen den
höchsten Punkt erreicht. Die Wherste waren
einige Fuß hoch überfluthet, die Keller und nie
drig gelegenen Häuser füllten sich mit Wasser
und eine Masse Kohlen und Brennholz wnrde
weggeschwemmt, einig? Canalböt? wurden los
gerissen und trieben fort. Die Maschinerie an
den Wasserwerken wurde gehemmt und die Ga
swerke standen unter Wasser, wodurch die Phi
ladelphier gleichzeitig Licht und Trinkwasser ver
loren. Der Capirän eineS Eanal-BooteS und
zwei andere Leute sollen ertrunken sein.
Jenny Lind, sonst auch die Schwedische
Nachtigall genannt, die berühmteste Sängerin
dieser Zeit, ist am vorletzte» Sonntage in Neu
Pork angekommen und hat einige Neuyorker,
wenn nicht ganz, doch vollends halb verrückt ge»
macht. Tausende der Neugierigen drängten sich
nach dem Hasen, um Zenny früher zu sehen wie
andere Leute, und begleiteten die Kutsche nach
den, LogiS der Sängerin, wo sie dann noch die
Neuyorker Musiker mit einer Willkommens-
Addresse, Serenade ?e. beehrt wurde. Die eng
lischen Blätter von Neu York ergehen sich nun
darin die Zenny so genau zu beschreiben, als ob
sie ein Wunderthier wäre. Ein Philadelphier
meint, wenn Zenny eine vernünftige Person sei»
so müßte sie eine sonderbare Meinung von
unserer Bevölkerung bekommen haben, und be
memerkt dabei, wenn eS den Entdeckern im O
sten gelingen sollte Aaron's goldenes Kalb aus
zugraben und man dasselbe hierher brächte, so
würde eS seine Anbeter finden; ebenso würde
es BalaamS Esel gehen.
Die Hund«tage.--Cin englisches Wechsel
blatt sagt, die Hundstage dauern vom 13. Ju
li bis zum 10. September. Viele Leute mei
nen, daß die Hunde in dieser Zeit vielmehr der
Gefahr ausgesetzt sind wüthig zu werden, wie
sonst; aber die wahre Ursache dcS Namens ist
eine astronomische. Die Sonnenbahn, wie sie
genannt wird, aber richtiger der Erdcirkel, ist
in Theile getheilt, welche durch gewisse bestickte
Sterne oder Gruppen von Sternen bezeichnet
sind. Der Theil vom 13. Juli bis 10. Sep
tember ist bezeichnet mit SiriuS, welcher in der
Konstellation Lknis oder der große s>und
genannt wird. Diese Constellation besteht aus
LI Sternen, wovon Sirius der Glänzendste ist
und nicht selten mit dem Namen
bezeichnet wird. DieS ist es wovon die Hunds
tage den Namen haben, und die welche fürchten
daß die Hunde in dieser Zeit leicht toll werden,
mögen ihre Furcht aufgeben.
Der «Neu Porker Demokrat" meint, wenn
Jenny Lind in Neu Pork ein Concert zum Be
sten der Armen geben wollte, sollte sie das deut
sche Theater nicht vergessen. DaS wäre jeden»
falls gut, denn da würden die Herren W. Dictz
und W. Herrmann, Verwalter deS gedachten
TheaterS, Geld bekommen, ihre Schulden zu be
zahlen, welche sie auf einer Tour durchPennsyl«
vanien, vor einem Jahre, hier zurückließen u. wie
et scheint ganz v«rgessen haben.
Mer MeobachUr.
Reading, den Sept'ber 18SV.
Demokratischer IVH'lg-lllahlMet:
Canal Commissioner:
Joshua Dungan,
von Bucks Caunty.
General Landmesser:
Josepb G. «Henderfon,
von Washington Caunty.
General 'Auditor:
Heinrieh W. Sehneider,
von Union Caunty.
Ii Lsq., i» our autliori?«^
tnr proourinA vertisements,
dZudseriptions, iui<l l?oll«zotions tor tke
l.init»!.«
pliis, Vork, Kkltimoro »ml Loston
k»-,.. at. In« -'k-
Vitt,'s LuillliiiAü," Ltrvot, ?liilmlelpiiia,, is ons
ot our »utliorixo«! Klents to reevive
mvnts i»n>l suliseriptions tor tliis p»psr.
Trauriger Unfall beiPhönixvl ll?,
Am Freitag Abend traf durch den Telegraph die Nac
hricht hier ein, daß das Gerüst in der Eisenbahn, dies
seits der Brücke vor dein Tunnel bei Phönixville,üb?r
den Bruch in der Bahn, der bei der letzten Fluth ent
stand. um üj Uhr am Freitag Nachmittag zusmmen
brach und 15, bis 2» Arbeiter, welche dort beschäftigt
waren, gefährlich beschädigte. Einige davon werd?»
schwerlich mit dem Lebe» davonkommen.
Erwähl t,—Der Ehrw John W Richards, ge
genwärtig Pfarrer zu Easton. wurde am vorletzten
Sonntage vo» der hiesigen deutsch-lutherischen Gr
nieinde als Pfarrer erwählt, um in verdeutschen und
englischen Sprache zu predigen.
Hülse sür dieNothleidende n—Durch
die neuliche Ueberschwemmung haben etwa Ivo Fa
milien ihre Wohnungen und Alles was sie hatten
verloren ; ihr Zastand erheischt die Hülfe alle Derje
nigen. die bei dem Unglücke nicht gelitten haben, —
Unsere Cith-CouncilS hielten am Mittwoch Morgen
eine besondere Versammlung und verwilligten HStXW
aus der Stadtkasse, zur Unterstützung der Nothlei
dciiden, und stellten eine Comniittec von Z Bürgern
an, welche die gedachte Summe unter die Bedürfti
gen austheilen soll, in Verhältniß zu deren Verlusten
Der Bau ded großen Sewers nnd die Anfertigung
neuer Straßen in unserer Stadt, sind nach einem Be
schlusse der Councils für dieses Jahr ganz eingestellt.
Eine Anzahl wohlthätiger Damen haben eö unter
noinmen, Kleidungsstücke sür die Bedürftige» zu sam
meln und zwar mit dem besten Erfolg, Sie haben
im Stohr an der südwestlichen Ecke der s, und Spruß
straße, eine Art Depot errichtet, wo alle welche Klei
der nöthig haben eingeladen sind zuzusprechen und
sich damit zu versehen, Geschenke von KleidungSstük
ken jeder Art und Stoffe dieselben auszumachen, wer
den an demselben Platze dankbar angenommen, von
Allen die ste geben können und geben wollen.
Ballon-Aussteige n —Hr Joseph Pussey,
ein Schüler des erfahrenen LustschifferS Wm, Pau
lin, wird nächsten Samstag Nachmittag um 4 Uhr
von dieser Stadt einen Ballon aufsteigen lassen, was
ein großartiges Schauspiel fein wird, wozu sich ohne
Zweifel viel Leute einfinden werden, da man in den
letzten !l Jahren nichts der Art in Reading gesehen
hat.
Weiblicher Muth Bei der Ueberschwem
mung war unter der Canalbrücke, ani Fuße derCheS
nutstraße ein großes Canalboot angebunden, WaS,
auch wohlbehalten dort blieb, während die Brücke
fortgerissen wurde Ein eirisches Frauenzimmer war
die ganze Zeit an Bord desselben, umgeben von den
Schrecknissen der Ueberschwemmung und rettete in
derselben Zeit zwei Menschen das Leben, Der Eine
war Benj Miller, der aus FrieSu Kissinger'S Stohr
auf einem Blocke herabschwamm und in einem nahen
Baume hängen blieb, worauf sie ihn mit einem zu
geworfenen Stricke an Bord zog ; der Andere war ein
Farbiger, der mit den Trümmern von Sand'S Haus?
weggeschwemmt und auf dieselbe Art gerettet wurbr.
Die Aemterbalter-Conventton.
Unsere LokosokoS hatten vorige Woche große Mü
he ihren Caunty-Wahlzettel zu formiren, Ihr Con
vention wurde in Folge der Ueberschwemmung am
Dienstage aus Samstag verschoben, wo endlich Alle»
gefixt wurde wie eS die JoneS-Faktion haben wollte.
Folgendes ist der formirte Wahlzettel:
Für Congre B—l Glancy Jones,
Assembl y—Alexander S, Feather
John C EvanS,
Samel Fegely,
Jacob Reifschncider,
D i st r i k t - A n w a l t—Jeremiah Hageman
Eominisflone r—Joseph A, Schneider.
Armen-Direkto r—Peter Kerschner,
Depiity-Landmesse r—August F Bertolet,
Audito r—Carl I CumminS.
Der Amerikantsche Bauer.
Die erste regelmäßige Nummer, dieser für jeden
deutschen Bauer so nützlichen Manatßschrift. tst er
schienen und das Blatt wird von nun an regemäßig
erscheinen Die erste Nummer welche vor unS liegt,
ist reichlich ausgestattet mit nützlichen Anweisungen
für den Landau, die Viehzucht und Haushaltungen
der Bauern überhaupt, ES scheint daß der Heraus
geber hinlängliche Unterstützung gefunden oder doch
wenigsten« In Aussicht hat. um feln Unternehmen
mit Erfolg durchzusetzen. Wir benutzen diese Gele
genheit, unsere Freunde Im Lande nochmal» zur Un
terschrift sür den "Amerikanischen Bauer einzuladen
und werden gern bereit sein.ihre Namen und Geld an
den den Herausgeber zu senden, vis jetzt hat sich
erst ?in Unterschr?ib?r b?t unS gemeldet