Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, June 25, 1850, Image 2

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    Ar IDibsrate Meokach'ler.
Neadinq, den 23. Inn!
ZUcmoiil'atischcr :
(Zanal (Zvimiiissioner:
Ivskua Dttttgan, i
von Bucks Caunly.
General Landmesser:
Zoscpl, (>i. .Settderson,
von Washinglon Caunly.
General 'Auditor:
Heinrich 3t5. Schneider,
von Univn Caunly.
losepli Walb, bisber von Cliurckbill, Lu
zerne Cauiily, ist ersucht, Nachricht zu geben, Ivo wir
ihn den Beobachter hinschicken sollen,
Fatale ltnftlncköfälle
Ein Jrcläiider. Namens Beinard M'Mahon, ver
lor in der Dienstag Nacht sein Leben auf der Eisen
bahn, eine kleine Strecke oberhalb Hamburg Er war
BrakeSmann aus dem hintersten .Karren eines herauf
gehenden ZugeS, der in Folge eines kleinen Unfalles
aufgehalten wurde, und in Gcmäßheit mit der lhin
obliegenden Pflicht wurde Bcrn'ard zurückgeschickt,den
nächstkomiiiendcn Zug zu benachrichtigen, nnicin Zu
sammenstoßen zu vermeiden Fast unglaubliche Nach»
lässigkeit bewog ihn sich aus die Schienen yi legen und
während er auf den Zug wartete schliß er ein. Er
war zwar vorsichtig genug gewesen sich auf das GleiS
zu legen,welches der erwartete Zug nicht passirte,indes
sen kam aber unglücklicherweise ein bcladcner Zug die
Bahn herab, der über ihn passirte uud ihn natürlich
augenblicklich tödtete Er war etwa 30 Jahr alt, in
PottSdille wohnhast und unvcrheirathet. Bei den
häufig vorkommenden Unglücksfällen der Art sollte
man fast glauben, daß ein Mensch der die Eisenbahn
zum Ruhebett wählt, den Verstand verloren bat,
William Schmidt, welcher in Johnston'S Gießerei,
mit Hülse anderer Arbeiter, beschäftigt war einen
großen Bagagekasten aus die Räder zu stellen, verlor
am Mittwoch Rachmittag sein Leben, indem die Un
terstützung welche den Kasten hielt, plötzlich wankte
und ihm die ganze Last aus den Leib fiel, waS augen
blicklichen sein Tod verursachte Der Verstorbene war
ein fleißiger und ordentlicher Mann, Zs> Jahr alt. u,
hinterließ eine Frau mit ein oder zwel Kindern, sein
frühes Ende zu betrauern.
Ein Jreländer. Namens John MeGrath, welcher
bei Hrn Bufchong mit ÄellerauSgraben beschäftigt
war, trank am Donnerstag Nachmittag, als er erhitzt
war, kaltes Quellwasser, WaS so stark aus seinen Kör
per wirkte, daß er fast augenblicklich den Geist auf
gab Der Verstorbene war etwa 40 Jahr alt, erst
wenige Tage hier nnd unverheirathet
Ein frecher Raub wurde am Donnerstag
Nachmittag in Bern Tannschip, nahe bei der Berner
Kirche, verübt Wittwe Boon, Schwester von Daniel
Hiester, ist Haushälterin bei ihrem Bruder und als
an jenem Tage die Mannsleute ausgegangen waren,
kam ein frecher Kerl in« HauS, schlug sie nieder nnd
band ihr Hände und Füße, Die Frau verstand kein
Englisch, verstand aber doch daß der Kerl Geld haben
wollte Nach vielen Bitten löste er ihre Bande so
viel. daß sie nach einer Kiste geben und ihm !8 Tha
ler in Silber daraus geben konnte Darauf band er
sie wieder, fing dann an die Kiste selbst zu durchsu
chen und nahm 30 bis 50 Thaler heraus Der Räu
ber ging dann ab und Frau Boon gelang eS sich ih
rer Baude zu entledigen Fran B, wurde bedeutend
beschädigt, mit Blut befleckt auf der Erde liegend ge
sunden ,
Ein Gerücht sagte so gleich, der Räuber sei ein
weißer Schornsteinfeger aus Reading, nnd da das
Gerücht bis hierher kam, wurde ein Deutscher. Na
mens Christoph Ganß. der seit etwa einem Jahre
hier wohnt und der einzige weiße Mann Ist, der die
schwarze Kunst hier betreibt, am Freitag Abend arre
tirt und vor Aldermann Menget verhört Er betheu
erte feine Unschuld. mußte aber doch KOOO Bürg
fchast stellen, für sein Erscheinen zu einem andern
Verhöre, Da der Angeklagte wenig oder gar nicht
Englisch sprechen kann, so ist eS wahrscheinlich, daß
sich der Verdacht aIS ungcgründet erweisen wird,
Heli inache n, Während der vorigen Woche
waren die Bauern in dieser Gegend fleißig mit Heu
machen beschäftigt, wozu da« Wetter sehr gut war
Jedenfalls haben sie tüchtig dabei schwitzen müssen,
denn die Hitze war einigen Tagen ganz unmanierlich
und wir haben oft die Lcute bedauert, welche dersel
ben den ganzen Tag ausgesetzt waren; eS war im
Schalten heiß genug. Soweit wir erfahren haben,
ist der Ertrag der Heuernte befriedigend und soll seil
Menschengedenken nicht so groß gewesen sein.
Eine will kommene Verbesserung
Wie wir vernehmen, beabsichtigen die Caunty Com
misstonerS von den sogenannten Common?, oberhalb
Readlng, 30 Acker (wahrscheillch den ganzen noch va
rantcn Theil südlich von der Washingtonstraße.) mit!
Fensen zu umgeben, in der Absicht denselben nach und
nach zum VergnügungöPlatzc zu machen, Bäume dar
aus zu pflanzen und Spazierwege darauf anzulegen,
zum Wohle des Publikums nahe und fern,
Reading wird mit der Zeil eine große City wer
den und da würde ein Play, wie der oben erwähnte,
wo Jeder dein'S in der Stadt zu schwül wird, kühlen
Schatten umsonst genießen kann, ganz am rechten
Orte sein Die Common? werden durch diese neue
Verbesserung einen neuen Namen bekommen und aIS
ein Beweis daß man in Reading auch in der Gelehr
samkeit voranschreitet. wird der neue Verqnügnngö
plalz "Asont Oarc«r," auf deutsch "Gefängniß-Hü
gel" heißen. WaS viel besser klingt wir der alte Name
..Galgenberg," Auf die Art würde ein Platz, wofür
daS Caunty einst eine nette Summe Geld bezahlte,
und der jelzt Niemand etwas nützt, außer den Leu-
ten die in der uiimittclbaren Nähe wohnen, allgemein
nützlich werden
Hohe Frucktpreis e—Trotz dem guten An»
scheu der Fruchtfetder hält sich die Frucht nicht allein
im Preise, sondern ist unlängst noch im Preise gestie
gen Guter Weizen wurde letzte Woche perßuschel mit
Kl 20 bezahlt und war selbst um diesen ansehnlichen
Preis schwer zu bekommen Einige schreiben dies den
großen Verschiffungen nach dem Auslande zu ; Ande
re meinen die Bauern möchten ihren Weizen nicht
verkaufen, weil sie furchten kleine Noten dafür zu be
kommen - und noch Andere meinen es käme daher,daß
die Frucht im Westen zu rar sei. Die letztere Mei
nung mag die Richtigste sein.
'l'lltt NOU'l'll
Diese nützliche Ackerbau-Zeitung, welche von M
Strouse Csq, in Philadelphia, gedruckt und heraus
gegeben wird, ist seit einigen Wochen bedeutend ver
bessert und verschönert worden, und kann nun niit
Recht eins der ber besten Blätter in Philadelphia ge
nannt werden, besonders als Landzeitung, daher ist
sle den Landwiithen, welche Englisch lesen können, be
stens einpsohlkii SubscriptioiiS-PreiS GL jährlich,
3 Exemplare KS, 4 Exemplare H 6 u s w
Der bisher erschienene Ilornl<!" ist sanft
verschieden und Hr A S Witnian, dessen Editor,
hat nun I, E Beeret alö Partner zu sich genommen
seine Druckerei in einen mehr civilistrten Theil der
Stadt verlegt und gibt nun ein englisches Blatt un
ter obigein Titel heraus. Wir wünschen den Herren
Glück zu ihrem Unternehmen,
Licht und Wärme anöWaffe r—Pain'S
neue Erfindung, auS Wasser- und Sauerstoff Gas
Licht und Wärme zn erzeugen, wird gegenwärtig viel
in den Zeitungen besprochen und wenn sich dieselbe
alö das bewährt, wofür sie ausgegeben wird, so ver
dient sie wirklich die Aufmerksamkeit des Publikums
DaS aus diese Art erzeugte Licht soll besonder« schön,
hell nnd rein, und dabei so wohlfeil sein, daß eS nicht
eiinal einen Cent kostet, drei Lichter alle Abend, für
eine Woche zu unterhalten Ein Apparat zur Erzeu
gung dieses GaseS ist in der Exchange zu Worchester
aufgestellt und die damit angestellten Versuche sielen
so günstig auS, daßHr Paine das Patent auf seine
Erfindung für die enorme Summe von K 5,500,000
an eine Gesellschaft verkaufte.
Licht und Wärme auSMa ff er ziehen —da
wird vielleicht mancher Leser den Kops schütteln und
sagen : daS ist wieder ein neuer Humbug—womit soll
man das Fener löschen, wenn nun sogar das Wasser
brennt? Dem mag aber sein wie wie ihm will, es ist
die wichtigste Erfindung unserer Zelt und nicht so
nnglaublich.wie Mancher wohl denken mag Ein hier
wohnender Mechaniker der selbst schon Experimente
der Art gemacht hat, versicherte unS. daß eS leicht sei
Licht ie, auf die Art zu erzeugen, aber gefährlich wäre
dasselbe zu gebrauchen, wegen den leicht vorkommen
den Explosionen, Man wird sehen waS weiter aus
der Sache wird; vorläufig hat Hr, Paine die beste
Spekulation damit gemacht,
Verweiger t—Dic Suprcmc Court von Mas
sachusetts hat auf das Gesuch deS RechtSbeistandeS
von Professor Webster, für ein neue« Verhör, aus den
Grund - daß beim ersten Verhöre nicht Alles nach ge
höriger Form verhandelt sei, das Gesuch zurückgewie
sen Dr, Webster kann daher auf die Art keine Aen
derung feines Schicksals erwarten
De r klüg st e La ndin a n n ist ohne Zweifel
derjenige, der nicht durch eigenen Schaden, sondern
durch die Erfahrungen Anderer klug wird Darum
vergeht nicht, für den "Arnicrilanischcn Bauer," zu
unterschreiben Einer rege den Ander» an zur Un
terschrift, denn dieses Werk verspricht wirklich von un
berechenbarem Nutzen zu werden für jeden Bauer
Das große Sängerfest, welches am
Montag und Dienstag der vorigen Woche in
Philadelphia stall fand, ist über alle Erwartung
ausgefallen. Etwa 400 Sänger waren anwe
send und setzten durch ihre harmonischen Vor
träge die Philadelphier in Erstaunen. Die in
vollem Chor gesungenen amerikanischen Natio
nallieder fanden vor Allem den Beisall der gro
ßen Menge. Eine ungeheure Menschen-Masse
halte sich zu dem Feste eingefunden, doch ging
AlleS ohne Unfall oder Störung vorüber.
Die Whig Stm!ts-<svllventivn.
Die Delegaten zur Whig Staats-Convention
lkamen am Mittwoch >n Philadelphia zusamen
und nachdem die ersten Einrichtungen vorüber
waren organisirte sich die Convention durch die
Ernennung folgender Beamten:
President:
Daniel M. Tmyser, von Adams.
Vice-Presi d e n t e n :
Gen. Edward C. Wilson, von Venango.
Zohn B. Howell, Fayette.
H. B. Wilkins, AUegheny.
I. B. Salisbury, Susquehanna.
John E. Adams, Bradsord.
Moses Pownall, Lancaster.
John Bausman, Washington.
Z. H. Zrvin, Lycoming.
Z. W. Kerr, Dauphin.
0. H Whecler, Carbon.
1. B. Messimer, Bucks.
Alexander King, Bedford.
B. Hartshorne, Cambria.
Wm. Peacock, Berks.
C. H. Frick, Montour.
I. M. Crawford, Lawrence.
Z. W. Slokes, Philadelphia Caunly.
S. H. Rothermel, Philadelphia, City.
T. L. Cathearl, Cumberland.
Georg Aston, Franklin.
Zohn MeMuUin. Monlgomery.
John Hough, Pork.
Sekretäre:
C. W. Burlon, Crawford.
T, Wilson, Blair.
A. L. Ely, Libanon.
I. R. McClinlock, Periy.
Der President nahm seinen Sitz und eröffne
te die Verhandlungen mit einer netten Rede.
Nachdem die Ernennungen für die verschie
denen Aemter gemacht waren, schritt die Con
vention zum Ballotiren sür Canal Commissio
ner und beim letzten Ballot erhielt Josua Dun
gan, von Bucks Caunly, 67 Stimmen und
wurde als richtig ernannt erklärt.
Beim vierten Ballot für General-Auditor er
hielt Hemrich W. Schneider, von Union Caun
ly, 71 Stimmen und war daher richtig ernaüt.
Beim ersten Ballot für General-Landmesser
erhielt Thomas Baird, Esq., von hier, 13 St.,
woraus sein Name durch seine Freunde zurück
gezogen wurde. Beim öten Ballot erhielt Zo
seyh Henterson, von Washington Caunty, 70
Stimmen und war demnach ernannt.
Nachdem noch verschiedene andere Geschäfte
beseitigt und eine Reihe zweckmäßiger Beschlüs
se einstimmig angenommen waren, vertagte sich
die Convention am Donnerstag Mittag, in der
besten Harmonie, alle Delegalen waren wohl
zusrieden mit den Verhandlungen.
Beschlüsse nächste Woche.^
Die Cisen-Jmportativn.
Die Ursache warum unsere Eisenwerke nicht
mehr so florriren, wie vor einigen Zahren, mag
vielleicht nicht allgemein bekannt sein, doch ist
sie sehr einfach und wird Jedem leicht verständ
lich sein. Es ist die Zmportation des Eisens
von Europa, welche unter dem Tarif von 1840
so leicht gemacht ist, wodurch das Stocken un
serer Eisenwerke verursacht wird. Als Beweis
dazu mag folgender Artikel dienen, welchen wir
der "Dailv entlehnen:
Während den, vorigen Monat kamen in Bal
timore beinahe 2000 Tonnen Eisenbahn-Eisen
vom Auslande an ; während den letzten 3 Wo
chen sind bei Norfolk 10 Cargos Eisen ange,
kommen und noch zwei andere mit Eisen bela
den? Schiffe kamen bei Alexandria an, nachdem
4 oder 5 Schiffe schon srüher dort angekommen
waren. Während diese Dinge vorgehen—und
sie werden wahrscheinlich fortdauern, solange
der gegenwärtige unweise Taris besteht —komen
unsere Eisenschmelzen aus Operation, die Ar
beiter, welche sonst einträgliche Geschäfte hatten,
durch die Produzirung dieses Eisens, verlieren
dieselben und sind genöthigt andere, gewöhnlich
>Landbau, zu treiben, wodurch die Erzeugnisse
deS Feldbaues vermehrt werden, während der
Verbrauch derselben vermindert wird. Wie es
jetzt ist, benutzt Großbriltanien die Erzeugnisse
seiner großen Schienen-Fabriken, die in Folge
der Eisenbahn-Wuth in jenem Lande entstan
den sind, um die Ver. Staaten damit zu ver
sehen; und da die Zölle unter dem gegenwärti
gen Systeme verhältnißmäßig mit dem Sinken
der Preise in der Ferne fallen, finden sich un
sere eigenen Eisen-Fabrikanten durch diese Zm
portationen beeinträchtigt, da die schwache Wehr,
welche der Taris von 1846 darbietet, nur eine
Schein-Beschützung ist.
Die Washington «Republik" sagt, indem sie
von diesen unangenehmen Thatsachen spricht:
Zede Schiffsladung Eisen, die in die B. Staa
ten eingeführt wird, von England oder Wales,
reprefentirt alle Arbeiter beschäftigt daS Eisenerz
auS der natürlichen Mine hervorzubringen; sie
represenlirt alle Arbeiter» beschäftigt in den Ei
sensabriken; sie represenlirt alle Brodstoffe und
andere Produkte, welche nöthig sind zum Un
terhalt der in beiden Zweigen beschäftigten Ar
beiter ; sie represenlirt allen Nutzen der aus dem
vorhergehenden Fleiße entstehen, allen Nutzen
von Frachten, Commissionen und überhaupt al
len Nutzen, der vom Ackerbau, Fabrizirung o
der commereiellem Fleiße entstehen mag, in
Verbindung mit der Produzirung und Trans
portation des Eisens woraus die Ladung be
steht, welche nach unsern Ufern kömmt, und ge
braucht werden mag zum Bau einer Eisenbahn
welche durch die reichsten Eisenerzlager läuft. —
Aller Nutzen von Arbeit jeder Art, enthalten
oder represenlirt in diesem Eisen, wird nicht al
lein von Großbriltanien gewonnen, sondern ein
solcher Gewinn begreift auch einen gleichmäßi
gen Theil der Mißanwendung des amerikani
schen Fleißes in sich.
Die -Brittischc parte».—Es ist ein schon
etwas alter Gebrauch der Demokraten, alias
Lokofokos, die Whigs mit dem Namen Britti
sche Partei zu belegen, wofür sie natürlich gar
keinen Grund haben. Wie die Vögel an ihren
Federn, so kennt man die politischen Parteien
an ihren Werken. Als eine Probe von den bri
tischen Gesinnungen dieser modernen Demokra
ten lassen wir hier einen Beschluß folgen, wel,
cher bei ihrer neulichen berühmten und berüch
tigten Staats-Convention passirte:
«Beschlossen, daß die gegenwärtigen Reve
nue-Gesetze der General-Regierung gerecht u.
billig sind in ihren Operationen aus alle gro
ßen des Landes, und wir würden jede Abwei
chung von den Grundsätzen woraus sie basirt
sind, als ui,weise und unpolitisch betrach
ten; irgend einige Veränderungen, welche die
Zeit und Umstände nöthig machen mögen in
ihren Einzelheiten, sind wir willig dem Patri,
otismus und der Weisheit der demokratischen
Partei der Union zu überlassen."
Wenn diejenigen Leser des Beobachters, wel
che den Bries des Britlischen Gesandten, wel«
chen derselbe an den SlaatS-Sekrctär schrieb,
noch bei der Hand haben, denselben mit obigem
Beschlusse vergleichen, werden sie die Aehnlich«
keil zwischen beiden bewundern. Sie mögen
sich dann selbst fragen: "Welches ist die Brit
tische Partei /"
töiue Goldjkory—Die in Kalifornien ge
druckte Kkws liefert den Beweis, daß
man es dort besser versteht große GoldstorieS
aufzumachen, wie bei uns, sie sagt:
Eine Partie von Auswanderern, welche vom
Salzsee zu Los Angelos ankam, gab eine Be
schreibung von dem auf der Route befindlichen
Golde, östlich von der Haupt-Bergkette, worauf
eine Gesellschaft, just im Begriff nach einem et
wa «0 Meilen von Puebla entfernten Platze zu
gehen, ihren Sinn änderte und ausging, diesen
andern zu suchen. Die Route lag in nordöstli
cher Richtung vom Abgangsplatze, vollvonWi
derwärtigkeiten. Nachdem sie den Mahahua
fluß erreicht hatte, folgte sie dem Lause dessel
ben eine Strecke, gingen hin und wieder über
denselben, wie es die Nothwendigkeit erforderte,
mitunter nicht weniger als sünfzehnmal in ei-
nein Tage, und verließen ihn bei einer Krüm
mung nach dem Colerado, worin er ausmündet.
Fast' unüberstcigliche Hindernisse fanden sich
auf dem Wege, in der Gestalten Felsenbergen
worüber sie klimmen mußten, und Bergen von
Schnee, denen sie nicht ausweichen konnten,
schmale Engpässe, welche sie passiren mußten,
und noch schmalere Felsrücken, über die nur ein
Maulthier mit einiger Sicherheit passiren koü
te, und wo ein einziger Mitritt Thier u. Rei
ter in einen mehre hundert Fuß tiefen Abgrund
stürzen konnte; aber sie eilten fort, bis etwa
230 Meilen von Pueblo, dem Punkte wonach
sie ausgegangen waren. Hier fanden sie zwi
schen den östlichen Zweigen der Sierra Newa
da, den Gegenstand ihres Euchens —Gold —und
Silber dazu —und in solchen Quantitäten, wie
sie nie gelräumt hatten —einen eompleten Berg
von Felsen, mit Gold und Silber untermischt,
in solieder Masse, eine bis mehre Tonnen wie
gend. Den Quarz fanden sie außerordentlich
hart, in solchem Grade, daß während ihrem kur
zen Ausenthalte, alles Handwerkszeug, daß für
diesen besondern Zweck gemacht war, ehe sie ab
gingen, ganz ausgeworen waren durch s Felsen
bohren und Sprengen.
Das Sonderbarste von der Entdeckung ist a
ber noch zu erzählen. Diese großen Besitzer von
Gold, Silber und Quarz haben das Gold im
südlichen und das Silber im westlichen Ende.
In ihrer Untersuchung sand keine Ausnahme
statt, das Silber war am häufigsten von bei
den. Nach den Worten eines Augenzeugen ist
Silber genug dort, um alle Schiffe im Hafen
damit zu versenken.
Die obige Erzählung geben wir so wie sie die
gedachte Zeitung liefert; wer sich ven der Wah
rheit derselben überzeugen will, mag an Ort und
Stelle gehen.
Tödtliches Unglück. —Am vorletzten
Freitag Abend fuhr Hr. Philip Fitzsimmons,
nahe bei Schäfferstaun, Libanon Caunty, aus
einem mit Schindeln beladenen Wagen und in
dem der Wagen durch ein Schlagloch passirte,
fiel er herunter vor die Räder, weiche über ihn
gingen, seine Rippen zerbrachen und noch sonst
so quetschten, daß er augenblicklich starb.
Kutztaun, den 18. Juni. —Feuer. —Wir ver,
nehmen, daß am letzten Sonntag die Scheuer
des Hrn. Samuel Betz in Grünwitsch, wahr
scheinlich durch Funken aus einem kurz zuvor in
Brand gewesenen Schornstein des Wohnhau
ses entzündet, in Flammen ausging. Den An
strengungen der herbeieilenden Nachbarn gelang
es, die nahen Wohngebäude vor einem gleichen
Schicksal zu retten. Den Betrag des angerich
teten Schadens haben wir nicht vernommen.
Geist der Zeit.
Lancaster, den IS Juni.
Zerstörendes Feuer in Columbia.
Um ungesehr IL Uhr in der Nacht vom vori
gen Sonntag wurden die Einwohner von Lan
caster durch Feuergeschrei auS ihrem Schlafe
geweckt, und nach näherer Erkundigung erhellet?
es, daß in der zehn Meilen westlich von hier ge
legenen Stadt Columbia ein zerstörendes Feuer
ausgebrochen war, wovon der Wiederschein deut
lich am Himmel sichtbar war. Eine Expreß-
Lokomotive war von Columbia nach Lancaster
abgesandt worden, um die Hülse unserer Feuer
lcute zur Löschung des Brandes zu erbitten.
Es entsprachen auch mehrere unserer Compani
en diesem Hülse-Gesuch, die ihren Loschapparat
auf die Riegelbahnwagen thaten, und nach Co
lumbia eilten. Gestern Morgen kehrten sie mit
dem Bahnzug wieder zurück, und wir verneh
men, daß obschon da» Feuer schon mehrere
Stunden vor ihrer Ankunft auf der Brandstät
te gewüthet hatte, sie dennoch wichtige Dienste
leisteten und zur Löschung deS Brandes sehr we
sentlich beitrugen.
Wir vernehmen, daß das Feuer bald nach
I« Uhr des Nachts in einem Küferschap an dem
User des Flusses, beinahe gegenüber dem Hotel
des Herrn Daniel Herr ausgebrochen war, und
sich mit reißender Schnelligkeit den angrenzen
den Häusern und den auf dem Flußufer aufge
häuften großen Verrathen von Bauholz mit
theilte. Acht biS zehn Häuser wurden ein Raub
der Flammen, und eine sehr große Quantität
von Bauholz gieng in den Flammen auf. Wir
bedauern zu melden, daß unter den zerstörten
Gebäuden auch jenes der Druckerei des „Co
lumbia Spy" sich befindet. Dieses ist um so
trauriger, indem der Eigenthümer, Herr Braun,
zu der Zeit von Hause abwesend war. Ob ir
gend ein Theil des Druckmaterials gerettet wur
de, haben wir nicht vernommen. Aber noch
trauriger ist es, daß ein Mann durch das Zusam
menstürzen eines Schornsteins von einem der
abgebrannten Häuser sein Leben einbüßte. Die
Brücke war mehrmals in Brand gerathen und
wurde nur durch die größten Anstrengungen
gerettet. Der Brand wüthete auf der westli
chen, dem Fluß zunächst gelegenen Seite der
Frontstraße, aber die Hitze war so groß, daß
daS Holzwerk an der Fronte der gegenüber
stehenden Häuser verkohlt wurde, und sogar das
Glas in den Fenstern geschmolzen sein soll.
Die Häuser auf jener Seite wurden nur da
durch gerettet, daß man die Dächer mit nassen
Teppichen bedeckte. Hätte das Feuer die Straße
überschritten, so wäre es schwer gewesen zu sa
gen, wo es würde ausgehört haben.
Man will bestimmt wissen, daß das Fener
von Bösewichten absichtlich in dem Küferfchap
angelegt worden fei.
Der durch diesen Brand verursachte Schaden
muß sehr groß sein, und wie es heißt, soll nur
ein sehr unbedeutender Belauf durch Versicher
ung gedeckt sein. Volksfreund.
sAus dein Buffalo „Weltbürger" gez.Z
Schreckliches Dampfdoot-Unglück
auf dem Erie See.
250 Menschenleben verloren!
Wir geben nachfolgend die Eiuzelnhkiten,
welche von dem Blande des DampfbooteS
Griffich bekannt waren. Der Griffith ver
ließ Bnffalo am Sonntag Abend mit unge
fähr 250 Passagieren und einer Mannschaft
von ungefähr 50 Personen.
Durch Hrn. Spencer, von Ashtabula, der
als Passagier auf dem Griffith war, erfahren
wir folgendes:
Ich rettete mich indem ich nach dem Ufer
schwamm. Der Griffich war elwa dre, Mei- i
len vom Ufer, als er in Feuer g,riech. Es
wurde augenblicklich nach dem Ufer gesteuert,
gerieeh aber, etwa 20 Ruthen vom User auf
eine Sandbank, zwischen der und dem Lande
sich tiefes Wasser befand. Das Feuer ent
stand in der Nähe des Dampfkessels.
Es waren elwa 300 Passagiere an Bord,
von denen sich nicht über 50 retteten. Die
Passagiere sprangen massenweise in dasWaf
ser, als das Boot stillstand, und viele von de»
nen, welche nicht schwimme» konnten, hielten
sich an den andern, die sich leicht durch
Schwimmen hätten retten können nnd zogen
sie mit hinab. Die Scene war schrecklich.
Die Art und Weise wie ich mich rettete, war,
dass ich ungefähr 20 Fuß weit nach der See
seile ins Wasser sprang nnd direkt in den See
schwamm, um mich von den Ertrinkenden fre»
zu halten. Ich drehte mich dann nach dem
Ufer. Als ich das Ufer erreichte, befanden
sich wohl SOOO Personen an deiWeiben, die
sich von Cleveland, Willonghby, Painsville
und Fairport versammelt hatten.
Das Dampfschiff,,Troy" bringt folgende
Nachricht - Ungefähr 260 sind zn Grunde
gegangen. Von 200 sind bereits die todte»
Körper au'S Ufer gebracht. (Folgen mehre
Namen der Verunglückten) Es sind nicht
über 40 gerettet.
Mit dem Dampfboote Delaware von Cle
veland, erfahren wir: Von ungefähr 40 Ka
jüten-Passagieren sind nur 7 gerettet. Ich
glaube, daß sich von 250 bis 300 Deck Passa
giere, meistens Deutsche, auf dem Griffilh be
fände«, von ihnen sind kaum 20 gerettet.
Um halb 3 Uhr am Morgen des I7ten ent
deckte man das Feuer neben den Rauchfängen.
Die Mannschaft versuchte es zu löschen ohne
die Passagiere zu beängsilgen; allein es ver
breitete sich so rasch, daß sich bald das Ge
schrei erhob: rette sich, wer kann.
Das Slurmdeck war buchstäblich mit schla
fende» Emigranten bedeckt, »nd als der Rnf.
Feuer erlönle, entstand eine Verwirrung und
Schrecken, wovon man sich keinen Begriff
machen tan». Das Boot wurde »ach dem
Ufer gesteuert und lief etwa 600 Dards vom
Lande auf eine Sandbank; allein die Hitze war
so schrecklich, daß die meisten Passagiere den
Wassertod dem Feuertode vorziehend, in's
Wasser sprangen, ehe das Boot auflief.
Tue armen Emigranten auf dem Sturm
deck wurden buchstäblich von denen, die dem
Feuer am uächsteu waren, in den See gesto«
Ben. Einige hatten Geistesgegenwart genug,
ihre Kiste» über Bord zu werfen, um sich auf
denselben zu rette»; allein fast alle ertranken.
Beide Rettungsböte wurden durch das Feuer
zerstöre
Als die Delaware absegelte hatten sich Käh« l
ne gesammelt, um die todten Körper aufzufi
schen nnd das Ufer war bedeckt m»t Todte» j
Fernere Einzelnheelen.— Ei» Mann wur«
> de vom Boden des Sees mit einem Kinde eng
i» feine Arme geschlossen aufgefischt. Sechs
Emigrauleu wurden gefunden, die sich noch im
Tode fest umschlungen hielten. Nur drei
Frauen sollen gerettet sein. Man glaubte,
daß die meisten Passagiere in den See gesprun
gen seien; allein es zeigt sich nun, daß das
Wrack buchstäblich mit Knoche» der Ver
brannte« bedeckt ist.
Im Ganzen sind bis jetzt 14» Leichen ge
funden. Nur von 25 weiß man mit Gewiß
heit, daß sie gerettet sind. Einige geben die
Zahl der Geretteten auf 40 bis SV an.
Mordversuch auf I Fairlamb, iu Phi
ladelphia.—lLin am Tage.
Gestern Nachmittag, sagt der „Pe»nsylva,
nia Znquirer" von vorgestern» trat ein Mann
NamnS NicholaS Giles in die Office von I. P.
Fairlamb, rief ihn aus einem Gespräche mit
mehren Freunden,Zin den Nordertheil der Etube
und verlangte eine Anleihe von Hl5OO von ihm ;
dies schlug ihm L«tzterer ab, worauf Giles auS«
rief, „Du bist ein befleckter Mann, dein Ur
theil ist gesprochen!" Frirlamb hieß ihn hier»
auf aus dem Hause gehen und drängte ihn
sanft der Thür zu. Vor der Thür angelangt,
zog G'les ein Revolvir« Pistol und drückte ei
nen Lauf auf Fairlamb ab; glücklicherweise
aber gab das Pistol kein Feuer. Hierauf wur
de er arretirt, und nian fand das Pistol, alle
sechs Läufe scharf geladen, und ein großes Mes
ser. Zni Gefängniß machte er den Versuch sich
zu erhängen, und da er hieran verhindert wurde,
bat er inständig um eine kleine Quantität Rat
tengift.— Folgende Thatsachen erklären obige
Umstände näher: —
Zn 184 S gab Giles etliche tausend T'cketS
heraus, mit rother Dinte gedruckt, vorgebend
daß er ein Direcktory herauszugeben beabsichtige.
Diese Tickets wurden in die Hände von zwei
Männern gegeben, welche sie verkauften und
das Geld in die Tasche schoben. Giles ließ
nachher diese Männer arretiren, wurden aber
wieder freigegeben, und GileS wurde auf Zn
stanz eines Ticketkäufers eingesperrt. Hr. Fair
lamb war Anwalt auf Seiten besagter Ticket«
Verkäufer, und nachher auch in einem Prozeß
gegen Giles, in Folge dessen Giles in's Gefäng
niß wandern mußte. Gestern kam er nun aus
feiner Haft und ging sogleich in die Office des
Hru. Fairlamb und versuchte, wie oben gesagt,
Rache zu nehmen.
Der Allentauner „Friedens Bote,«/ dem wir
das vorhergehende entnehmen, bemerkt daß er
».andere Leute, in Allentaun durch den gedach
ten Tickethandel betrogen worden wären, u. wir
mögen ebensowohl hier hinzufügen, daß dies
auch in Reading der Fall war. Auch in unse
rer Stadt trieb sich vor einiger Zeit einer von
den Männern oder Zungens herum, welche die
rothen Tickets verkauften, und wer einS davon
erhallen hat, hat nun ein Andenken, daß er um
einen Thaler geprellt wurde, aber nichts weiter.
Sunbury, den 19. Zuni. Schrecklich.—Am
vorletzten Samstag ereignete sich ein schreckliche»
Unglück in der Rough und Ready Rollmühle
zu Danville. Tin Kind von 8 lahren wurde
von zwei Spornrädern ergriffen, welche dassel
be in Alome zerrissen.
Der Weg deS Uebertreters ist hart.—ln
Wilkesbarre wurde ein junger Mann wegen
Diebstahls angeklagl, und als er von den Poli,