Der Liberale Leobaclitcr Und Berks, Momgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger ZKeaÄinA, Venn. Gedruckt und herausgegeben vonArnold Puwell e, in der Süd 6ren Straße, zwischen der Franklin- und Chesuut' Straße. Jahrg. li, ganze Run». SSI . Bedingungen: Der B.lber«l!e ZZcvb-iclltrr erscheint jeden Dienstag auf eine,» großen Superial--Bogen mit schonen Lettern gedruckt. Der Lubseriptions - Preis ist Ein Thal er des Zahrs, welcher in halbjähriger Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, dem werden Hl 5l» angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monate wird kein Unterschreibet angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Lul'ftriptions-Teriiiins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und sür den gewöhnlichen Preis ein gerückt. Unterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. Briese und dergl. müssen postfrei eingesandt werden. An die freien und unabhängigen Stimm geber von Berks Caunty. Mitbürger: Durch viele meiner Freunde bin ich aufgefordert und beredet worden, mich als ein Candidat für da 6 Seherifss - Amt von Berks Caunty, bei der nächsten October- Wahl, anzubieten. Im Fall mich die Ehre Eurer Auswahl treffen sollte, verpflichte ich mich selbst, die Pflichten des Amtes getreu und nach meinen besten Fähigkeit zu erfüllen. Euer Freund und Mitbürger Benjamin Stähle. Reading, April 16. IBZO. BW Candidat für Scheriff. An die freien und unabhängigen Erwäh ler von Berks Eaunty. Mitbürger Aufgemuntert durch die wärmsten Zusicherungen vieler meiner Freun de, biete ich mich als Candidat für das Sche riffS-Amt von Berks Cauncy bei kommender Wahl an; und sollte ich so glücklich sein, ei ne Mehrheit Eurer Stimmen zu erhalten, so verpflichte ich mich, die Obliegenheiten des Amtes getreulich und zn Enrer völligen Zu frikdenheit auszuüben. Euer gehorsamer Diener, Ifaac löly. Reading, April 9. bW. An die freien Erwähler von Berks Caunty. Freunde und Mitbürger Ich fühle mich gedrungen Ench meinen herzlichsten Dank abzustatten, für die große Gtimeuzahl die Ihr mir bei der vorigen Scheriffs Wahl geschenkt habt nnd durch die ich auf den Re lnrn gesetzt worden b»n—und in der Ueberzeu gung, daß ich seitdem nichts gethan habe um Eure gute Meinung und Gewogenheit zu ver wirken, so biete ich mich nochmals als Candidat für Scheriff an nnd ersuche Alle und Jeden von Ench um seine Stimme und Unterstützung für das ge nannte Amt bei der nächsten allgemeinen Wahl. Ich darf Ench unbedingt versichern, daß ich im Fall meiner Erwähluug, die ver antwortlichen Pflichten des Amtes getreulich und nach beste» Kräften ausübe» werde. Es lebt der Hoffnung daß Ihr ihn nicht verges sen werdet, Euer Freund und Diener John potteiger. Bern, April 9. bW. An die unabhängigen Erwähler von Berks Caunty. MitbürgerAbermals stelle ich meinen Rainen zu Eurer Beachtung für das Amt eines Scheriff's von Berks Caunty, bei der tomenden allgemeinen Wahl im nächsten Oe« >tober. Dankbar für die liberale Niiterstnt -5 znng, die mir bei letzter Wahl zn Theil ge worden, nehme ich achtungsvoll Eure Unter stützung abermals m Anspruch, und wenn ich zn jenem Amte gewählt werde, so verpflichte ich mich selbst, alle damit verbundenen Pflich ten pünktlich und „»parteiisch zu erfüllen. Mit besonderer Hochachtung Euer Freund und Mitbürger, Iol)n Manderbach. Heidelberg, 9. April, ILZO. bW. Appellativ Ns-Tage Nachricht wird hiermit gegeben, daß die Appelationötage für die verschiedene» Tann schips, Städte nnd Wards in der Caunty Berks, für das Jahr IBZO, gehalten werden, am Comifsioners Amte zu Reading,wie folgt: TaunschipS. Tage, tangschwamm Apr.SN Bern April ,5 Distrikt " 20 Ober Bern " 15 Hereford " 22 Penn "15 Washington "22 Center " 15 Colebrookdale " 22 Heidelberg " M Donglaß " 22 Unter Heidelberg " l ö Amity " 25 Nord Heidelberg " ikEarl " 25 Womelsdorf St." I k Peik " 25 Marion " 17 Oley " 25 Tulpehoeten " 17 Union " 24 Ober Tulpehock. "17 Caernarvon "24 Bethel " i7Robcson " 24 Albany " I» Brectnock " 24 Grünwitsch " 16 Cumru " 25 Windsor " 18Treter " 2S Hamburg Stadt "18 Elsaß 5 «« 25 Meudmcriek "19 Reading: Richmond " 19 Nordost Ward " 26 Maxatawny " 19 Nordwest Ward " 26 Kntztann Stadt " iv Südost Ward " 27 Rixttand ~ 20 Südwest Ward " 27 Ru<eombmanor „ 2<l Spruß Ward " 29 Die Assessoren der verschiedenen Tannschips, Städt« »nd Ward« werden hierdurch ersucht auf Montag den nächsten SSsten März, beim Commisstoners-Amte anzurufen und ihre Ab schrift»» in Empfang zu nehmen. George Lichtborn, Schreiber. Comlsstoners-Amt, Readiug, März 19. Stiefel und Shube. Kalbledern, Kip, und Marocko Stiefeln und Schuh« für Männer, ein wohlausgesuchter Verrath nun auf Hand an den Stohren von A. Henke, sen. und <to. April 9. iMr. Robert von Brienne nnd Jo hanna von Tonrs. (Schluß.) So sprechend drang er muthig auf sie ein. Mehrere fielen, aber die Entschlos senhcit des Einzelnen konnte doch nicht lange der Kraft der Menge widerstehen. Robert ward entwaffnet, und die Räuber sprengten ihn in ihre Mitte nehmend, im Trirlsnphe davon. Unfern des Waldes erhoben sich die Thürme einer Burg. Der Anführer der Vermummten stieß ins Horn, die Zug brücke fiel nieder und der Troß sprengte rasselnd darüber hinweg. Durch mehre re dunkle Gänge und Treppen ward Ro bert bis zu einer eisernen Gitterthür ge führt. Einer seiner Begleiter sprengte sie durch einen Druck der Hand, und stieß den Unglücklichen in ein dunkles, schauri ges Gewölbe, mo ihm eine kalte modrige Luft betäubend entgegen wehte. Noch war kein Mond vergangen, seit der alte Hugo entschlafen war, als Graf Wilhelm mit Eifer die Zurüstungen zu seiner Vermählung betrieb, die auf der Stammburg seinerAhnen, Poiton, f. stlich gefeiert werden sollte. Vergebens sträub ten sichJohanna's kindliche Gefühle gegen die eilige Feier eines ihr ohnehin so un willkommenen Festes; vergebens bat sie um Aufschub und Verzögerung. An die Stelle des zärtlichsn biegsamen Liebha bers war zu bald der Herr, der Gebieter getreten, der mit starrem Eigensinn auf die Befolgung seines Willens drang. Fürchterlicher als je stand jetzt der Ge danken vor Johanna's Seele. Wie? wenn Robert zurückkehrt? Schaudernd sah sie den traurigsten Tag ihres Lebens näher und näher anrücken. Ein bleiches, lebloses Bild wankte sie in den kerzener leuchteten Saal. Heiterkeit und frohe Laune belebten hier den zahlreichen Kreis der versammel ten Gäste. Stattlich prangten in festli chen Gewändern die Grafen und Riller des Gaues, güldene Spangen und schim mernde Steine zierten die Schaar der Frauen und Jungfrauen. Graf Wilhelm hatte keinen Aufwand gespart, um durch Glanz und Ueberfluß überall Frohsinn zu verbreiten. Nur Johanna, die Köni gin des Festes, rührte der allgemeine Ju bel nicht. In tiefen Gedanken verloren, war sie zu einem Erker getreten und schaute sinnend in die weite Ferne. Das gewahrte Graf Wilhelm und nahm das Wort: Wie, holde Johanna, so einsam? Alles ist so froh und beglückt, und ihr — ihr allein. —Werft diesen Kummer weg ! Sprecht! sprecht ein Wort, was kann ich thun, euch zu erheitern? In diesem Augenblicke trat ein Knap pe zum Grafen, ihn fragend, ob es ihm angenehm sei, einen Troubadour zu hören, der, wie er sagte, aus dem heiligen Lande komme. Eine freudige Röthe verbreite te sich über Johannas Antlitz. Er kommt! sprach Wilhelm dies bemerkend. Der Sänger trat herein, ein Greis mit schnee weißem Bart und Haupthaar. Ernst und schweigend stand die ehrwürdige Ge stalt in ihrer einfachen Kleidung unter den reichgeschmückten Gästen. Einer der Rltter winkte in diesem Augenblicke dem Grafen. Mit Eurer Erlaubniß, sprach Wilhelm, in den Hintergrund des Saales eilend. Johanna wandte sich zu dem Harfner. Ihr kommt aus dem heiligen Lande, be gann sie. Habt ihr dort vielleicht den Namen Brienne gehört?—Werd' ihn ja kennen, war die Antwort, dafern ihr an ders den tapfern Ritter Robert von Bri enne meint, holdseliges Fräulein. Wie oft hab' ich mit dieser Harfe feinenGram verscheucht, der ihn oft ergriff in fchwer müthigen Erinnerungen einer Liebe, die ihn einst hochbeglückt, wie er sagte.—Er liebte, sagt ihr? er liebte! sprach Johan na mit sichtbarer innerer Bewegung. — Wohl liebte er, mein edleS Fräulein. Aber die Braut war fern, und da blickte er oft düster vor sich hin, und rief: Ach, wenn "IVillig z„ loben und okne Furcht zu tadeln." Dienstag den 23. April, ISS«. ich einmal heimkehre, da schlummert viel leicht der alte Hugo schon längst, und Johanna hat mich wohl auch vergessen! Und reichlich strömten dann die mühsam unterdrückten Thränen über seine bleichen Wangen. Nein nimmermehr ! rief Johanna völ lig außer Fassung. O nur eine Frage die letzte! lebt er noch? Ja, er lebt, edles Fräulein, versetzte der Troubadour. Robert von Brienne lebt! Aber es ist ein trauriges Leben, im finstern Gewölbe, wo weder Sonne noch Mond ihm scheint. Dort weilt der edle Robert von Brienne auf Befehl — Verruchter Betrüger! rief Graf Wil helm, dem Troubadour entgegenstürzend. Johanna sank leblos zu Boden. Werft diesen Elenden, fuhr Wilhelm von Wuth schäumend fort,—er hat sich selbst sein Urtheil gesprochen—werft ihn in mein tiefstesßurgvcrließ, wohin kein Lichtstrahl dringt! Urtheilt nicht zu rasch! rief der Alte mit veränderter Stimme, Bart und Lar ve abwerfend Robert von Brienne stand vor dem Grafen. Blendwerk der Hölle! rief Wilhelm, bei diesem Anblick heftig zurückprallend.—Ja, ich bin es selbst, fuhr Robert fort, ich selbst bin der Un glückliche, dessen Schicksal ich beschrieb; du der Verräther, der mich in ein schau riges Gewölbe schleppen ließ,, verschlossen auf ewig dem allbelebenden Lichte! Aber beim allmächtigen Gott, ich gehe nicht mehr dahin zurück. Ein ritterlicherKampf entscheide zwischen unS über den Besitz der holden Johanna. Unwille und Zorn wurden rege in al len Gemüthern, als Robert so sprach. Wie? riefen die versammelten RUM', sollen wir das dulden? Dulden, daß der Hochzeitssaal zum Kampfplatze werde? hinunter mit dem verkappten Trouba dour ! Beruhigt euch, meine Freunde, sagte Wilhelm, sich zur Versammlung wendend. Weit entfernt bin ich, den Ausgang des angetragenen Kampfes zu fürchten! Und er begann, dieser Kampf, lange unentschieden bleibend. Aber Wilhelms unbesonnene Hitze stürzte ihn ins Ver derben. Blutend und entseelt sank er zu Boden, getroffen von dem Schwerdte des tapfern Robert von Brienne. In diesem Augenblicke dröhnte die Wölbung des Saals vom vielstimmigen Geklirr der Waffen, und der kühne Held sah sich um ringt von tausend blinkenden Klingen. Ich bin in eurer Gewalt Ritter, be gann Robert mit Hoheit und Würde. Tollkühn wärs ein Einzelner mit so Vie len zu streiten! Wollt ihr indeß wenig Worten gehör geben, so findet ihr mich vielleicht nicht so verdammenswerth, als ihr glaubt! Redet! scholl es in der Versammlung; und nun begann Robert seine unsern Le sern bereits bekannte Geschichte. Ihr wußtet also lange nicht, in wessen Gewalt ihr euch befandet? fragten die Ritter. So wenig, war die Antwort, als ich den Grund meiner Verhaftung kannte. Ein edelmüthiger Knappe, der mir mei nen kärglichen Unterhalt reichte, löste mir vor einigen Tagen das Räthsel. Durch ihn erfuhr ich, daß heute der Graf seine Vermählung feiere mit der holden Joha nna. Da lag es plötzlich offen vor mir da, das ganze Gewebe der Bosheit und des Betruges. Ich hatte fortan keine Ruhe mehr. Auf meinen Knieen be schwor ich den Erzähler, mich meinerHaft zu entlassen, und —ihr wißt das Uebrige. Adelbert kam und bezeugte die richtige Aussage des Gefangenen. Sprachlos standen die Ritter da, Blicke bald auf Wilhelms Leiche, bald auf Robert gerich tet. Dann aber vereinigten sie sich alle, wie von unsichtbarer Gewalt ergriffen zu dem Ausruf: Er ist unschuldig ! Heil dem edlen Robert von Brienne! Wo ist er? rief jetzt eine Stimme, und Johanna lag in den Armen des überseligen Jünglings. Was hab ich um euch gelitten? lispelte sie. Dem Himmel Dank, daß es vorüber ist! entgegnete Robert. Nun soll uns hinfort kein Schic ksal mehr trennen, es wäre denn das letz te, das uns allen dereinst bevorsteht. Ach, daß Hugo diese Seligkeit nicht theilen kann, rief Johanna bewegt, und eine Thräne entquoll ihrem Auge. So ist es also wahr, was mir Adelbert ver kündet : Vater Hugo sei dahin! O ver gib mir, verklärter Geist, daß ich dir un wissend zürnte! Dieser allein istdieQuel le meines Unglücks! er deutete bei diesen Worten auf Wilhelms Leiche. Wie ? riefen die Ritter, soll dieser Bu be hier liegen und die Erinnerung an sei nen Frevel unsere Freude stören? Hin ab, hinab mit ihm in dasselbe Burgver ließ, wo der edle Robert schmachtete, daß sein Körper und mit ihm sein Andenken zerstäube! Verzeiht, Freunde, unter brach Robert die entrüstete Schaar. Ich ehre euren gerechten Unwillen! aber sein Blut ist geflossen, ich bin versöhnt, und trage darauf an, daß ihm ein ehrsames Begräbniß werde. Bin ich doch heute so glücklich geworden, daß es Frevel wider die Gottheit wäre, wenn noch ein Gedan ke an Rache in mir aufsteigen könnte. Allen, die mich je gekränkt und beleidigt, wäre ich bereit zu verzeihen in dieser Stu nde, der schönsten meines Lebens. Auch mir? rief plötzlich eine Stimme. Wollt ihr auch mir verzeihen? —Wie Waldburg, mein alter Freund und Waf fenbruder ? Der bin ich nicht mehr, seit Gewinn mich verleitet, als Anführer je ner Vermummten.—Genug! unterbrach ihn Robert sehr ernst. Ich hätte frei lich geglaubt, Euere Freundschaft bestehe aus härterem Stoffe. Sie erlag bei der ersten Probe. Geht! ich verzeihe euch! Fordert nicht mehr! —lhr aber werthe Freunde fuhr er zu den Rittern gewendet fort, werdet wohl den lange Abwesenden entschuldigen, wenn wichtige Angelegen heiten auf seiner Burg seine Gegenwart nöthig machen. Doch hoffe ich euch alle wieder zu sehen bei meiner fröhlichen Hochzeitsfeier. Mit diesen Worten ver ließ er, von Johanna begleitet, unter all gemeinem Jubel den Saal. Daheim erfuhr Robert auS dem Mun de seiner Braut noch über so manche ihm dunkle, doch unsern Lesern bekannte Ge genstände den gewünschten Aufschluß. In Kurzem wurde die Vermählung voll zogen und wenn auch der Glanz und Aufwand geringer war, als bei dem gräf lichen Feste, so trübte hier Nichts den Ge nuß einer allgemeinen Freude. Bei der Tafel ergriff Robert von Brienne den vollen Pokal und rief: Auch die Todten sollen leben! Dies dem Andenken des theuren Ritter Hugo! und die Gäste thaten männiglich Bescheid. Von dem Glücke der Liebenden, von der Seligkeit der Neuvermä'lthen wollen wir nur so viel sagen, daß Beides nicht, wie so oft, mit den Reizen der Neuheit wich, sondern noch vermehrt war durch den Besitz von Kindern und Enkeln, die die holde Johanna auf ihrem Schooße wiegte. Der Stamm Brienne blühte noch bei nahe ein Jahrhundert, und erlosch mit Otto, seinem letzten Sprößlinge, der in dem unglücklichen Kreuzzuge des Königs Richard Löwenherz fiel, unter dem Ban ner Philipp Augusts von Frankreich. Oh. Corr. Cine in Paris. In den Röhrenleitungen von Paris fand auf eine Länge, die nicht weniger als 75 deutsche Meilen betrug, in der Nacht vom 22. auf den 23. December 1849 eine Rattenjagd statt. Nach der Versicherung der Blätter hatte dieselbe die Zerstörung von 250,000 Ratten zur Folge. Die Behörde soll Willens sein, des Jahres viermal eine ähnliche Jagd zu veranstalten, damit die Stadt von die i sen schädlichen Gästen allmählig gänzlich Lausende Nummer SS. i gesäubert werde. Die Brigade der Röh- I renreiniger hatte verschiedene Einrichtung ? gen getroffen, sich ihrer zu bemächtigen. ' Die. welche sich am praktischsten erwies, - besteht darin, daß ein lederner Sack, wo rin ein Stück Hammelfett, das Leibge t richt der Ratten, sich befindet, vor den > Ausgang einer jeden Röhre angebracht ist > und sie auf diesen zugetrieben werden. In der Vorstadt St. Marceau, der Rue Pascal und in allen Straßen, welche der Furchthalle, den Märkten und der Seine am nächsten liegen, soll die Jagd am reich > lichsten ausgefallen fein. Die Union, die eine vollständige Be schreibung derselben liefert, bemerkt, daß diese 27,0,0()l) Ratten fast alle von der norwegisch grauen Gattung gewesen, nur s—schwarze englische seien darunter i vorgekommen, von denen man zwei, als eine große Seltenheit, nach dem „Jardin des Plantes" gebracht habe. Diese Be vorzugten messen von der Nase bis zur Schwanzspitze 5t Centimeter, haben ro the Augen, einen schwarzen sammetwei chen glänzenden Pelz, und ihre Gefräßig keit ist so groß, daß sie in zehn Minuten eine der schwedischen Ratten ganz auf zehrten. Die gefangene Rattensippschaft wurde nach der „Jsle des Ravageurs" gebracht, wo sie nicht ohne große Gefahr der Jäger getödtet und dann geschunden wurde. Es heißt, daß zwei Handschuh fabrikanten von Grenoble vor dem Jagd ergebniß dem Pariser Gemeinderath das Anerbieten gemacht, ihm das IWOStück mit 100 Frs. zu bezahlen, daß sie jedoch durch die ungeheure Zahl vor dem Ankauf zurückgeschreckt worden sein sollen. Ein reicher Weißgerber von London, Namens John Warton, hat sie seitdem um einen viel höheren Preis erstanden. Die Hel den des Alterthums hüllten sich zum Zei chen ihrer Tapferkeit in Löwen- und Ti gerfelle, spätere Herrscher wählten den Hermelin; möglich wäre es, daß durch den englischen Spekulanten bei den Po tentaten der Neuzeit ein symbolischer Rat tenmantel aufkäme. Unruhen auf dem IsthmuS. —Man schreibt aus Panama : Ein jun ger Amerikaner, Namens Thomas Finni gan, ging in der Nacht vom 13. März mit einigen Freunden zu seinem Wohn hause an der Piazza de Santa Anna, als er sich plötzlich von einem Haufen von et wa 50 Spaniern und Eingeborenen an gefallen sah. Er erhielt einen Flinten schuß in die Schulter und als er stürzte, wurde ein Hagel von Steinen nach ihm geworfen, so daß er sicher ums Leben ge kommen wäre, wenn ihm nicht einige A merikaner zu Hülfe geeilt und die An greifer an ihrem blutigen Vorhaben ver hindert hätten.-In der nämlichen Nacht wurden auch mehrere andere Amerikaner von Bösewichtern angefallen, die sich in den finstern Straßen versteckt hielten und dieselben durch Steinwürfe verwundeten. Diese Vorfälle brachten die größteAuf regung unter den sich in Panama aufhal tenden Amerikanern hervor, und am an dern Tage schon hielten sie eine Massen- Versammlung auf dem großen Platze der Stadt, worin beschlossen wurde, Gesetz und Ordnung aufrecht zu erhalten, und die dortigen Behörden ernstlich umHand habung einer bessern Polizei zu ersuchen. Der Haß der Spanier und Eingebore nen gegen die Amerikaner ist so groß, daß die blutigsten Händel zu befürchten sind. Ganzeßotten marschiren zur Nach tzeit durch die Straßen und öffentlichen Plätze, und stoßen Verwünschungen ge gen das amerikanische Volk aus. Man weiß nicht, ob diese Bosheit durch die Priester oder durch die Behörden selbst geschürt wird; es muß jedoch irgendwo ein mächtiger Hinterhalt vorhanden sein, denn sonst würde dieses an sich feigeWolk es nicht wagen, solche offene Feindselig keiten auszuüben. Seitdem erfahren wir, daß Senhor Dominguez, Conful von Neu - Granada >i!
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