Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, January 29, 1850, Image 3

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    »Tage lang, ohne viel?ust, ohne Wasser oder
etwas zum Fressen außer Stroh! Als
das Schwein verloren ging, wog ,S SSV Pfund,
aIS e» au« seiner Gefangenschaft erlöst wurde,
war e» ein bloßes Gerippe, das nicht mehr als
etwa 7V Pfund wog. Anfänglich konnte es
nicht gehen, sondern bewegte sich fort durch
kurze Sprünge wie ein Haas,. Wenn ihm zu
Fressen angeboren wurde, nahm es nur wenig
warme Milch; allein nach und nach bekam es
wieder Freßlust und verspricht sein voriges Ge
> wicht in kurzer Zeit wieder zu gewinnen.
Easton Argus.
Ein neuer Messias.—Ein junger
Mann, ein Deutscher, von höchst achtbarer und
angesehener Familie, kam vor einiger Zeit nach
Neu-Pork und ging, da er als Kaufmann hier
kein Unterkommen finden konnte, nachdem die
Mutterpfennige dunkgeklopft waren, ins Land,
wo eS ihm leider eben so schlecht ging j so kehr
te er vor ein paar Tagen mit der firen Idee
zurück, daß er eine Zncarnation des Menschen«
fohnes, d i. nichts Geringeres, als Jesus Chri
ftuS in eigener Person sei. Zwei Freunde, e.
benfallS jnnge Kaufleute, in dem Hause des
Hrn. George Eycke, l»4 Greenw>sch-Str. wohn
haft, nahmen ihn bei sich auf und suchten ihn
von seinem Wahne abzubringen, allein verge
bens. Bergangenen Abend kehrte er nach Hau»
se zurück, und erklärte, die Unglücklichen könn
ten sich überzeugen, daß er der wahre ChristuS
sei, indem an den Parkthoren mit Flammen«
schrift angeschlagen wäre, daß er morgen das
Evangelium predigen u. die Welt selig machen
werde. Er ging darauf ruhig zu Bette, in der
Nacht aber scheint sich seine Idee weiter aus
gesponnen und die Ueberzeugung in ihm gereift
zu haben, daß seine Freunde ,'n der Nähe des
Himmelssohnes keine irdische Güter mehr nö
thig hätten und er sie dieser entledigen müßte.
Gegen 3 Uhr Morgens sprang er aus dem Bet
te, demonstrirte unter heftigen Geverden und
mit begeisterten Worten die Nichtigkeit irdischer
Schätze und ließ den Worten die That folgen,
indem er Uhren, Spiegel, Guitarren ze., zer
trümmerte und zum Fenster hinauswarf; je
den der sich ihm nähern wollte, aber mit einem
Hirschfänger zu erstechen drohte, da er zugleich
die fire Zdee hatte, man wolle ihn umbringen.
Der angerichtete Schaden wird auf sU<> Thlr.
geschätzt. Man brachte den Verrückten in die
Tombs, wo er im Verlauf des Tages besucht
wurde. Er erklärte, gutwillig lasse er sich nicht
todtschießen, erst möchte er sich mit den Pfaffen
schlagen und beim Kongresse die obfchwebende
Frage über Mensch» Seele und Freiheit ent
schieden sehen u. dgl. Unsinn mehr.
Brand des Schiffes „Caleb Grimschaw." —
Der Neu-PorkCourier enthält eine langeße«
schreibung über den Verlust des obigen Schtf-
durch Feuer, auf seinem Wege von Liverpool
V»ach Neu-Pork- Dasselbe hatte an 40» Passa-
Wiere an Bord, von denen vierzig bis sechzig ihr
Grab im Meere fanden. Am 12. Nov.entdeck»
te man Feuer im vordern Schiffsraum, und
«S bemächtigte sich ein solcher Schrecken der
Passagiere, daß die meisten sich weigerten, an
den Feuerspritzen zu arbeiten. Etwa 7(1 bau
ten in aller Eile ein Floß, welches vom Winde
fortgetrieben wurde, u. man glaubt zuversicht
lich, daß all« ums Leben gekommen seien. Nach
dem man sah, daß die Rettung des Schiffes
unmöglich sei, füllte man die Schiffböte mit so
Vielen, als sie halten konnten, die Uebrigen
ließ man auf dem blennenden Wrack, deren
Verzweiflung und Hülfegeschrei über alle Be
schreibung herzzerreißend gewesen sein soll. Die
Boote trieben fünf Tage auf dem Meere umher,
aIS glücklicher Weife die brittische Barke „Sa
rah« dieselben entdeckte und die Unglücklichen
aufnahm.
Meyer Staun. den IS. Januar.—Z u Tode
gebrannt—Als am vorletzten Mittwoch
»Miß Julia German, von Jackson Taunschip,
Mibanon Cannty, am Feuerheerde beschäftigt
Mar, und sie ihre altePlage, die fallende Krank-
heit überfiel, so fiel mit dem Gesichte gerade ins
Feuer und verbrannte so schrecklich, daß sie nach
4vstündigem Leiden und den heftigsten Schmer
zen ihren Geist aufgab. Die Familie welche
> mit ihr im Hause wohnte, befürchtete keine Ge
fahr» indem sie schon mehrere Jahre nicht mehr
mit dieser Plage geplagt gewesen war, aber
doch über ihr langes Ausbleiben erstaunt, eilten
j sie in die Küche u. fanden sie in diesem schreck
lichen Zustande. Sie starb in ihrem 3». Le
bensjahre.
DieS ist eine Warnung für eine jede Familie
welch« solche Kranke im Hause haben, nie sie
allein zu lassen. M. G.
Entsetzliche That. —Ein Neger deS
Hrn. Ingram, der in der Nähe von Greenville
Ky. wohnt, schlich vor einigen Abenden in daS
Schlafgemach der Tochter deS Hauses, erwürg
te dieselbe und verüble eine scheußliche Unthat
an dem Leichname. Der Neger ergriff zwar
die Flucht, wurde jedoch eingeholt, gestand sein
Verbrechen und die Erbitterung der dortigen
Nachbarschaft war den letzten Nachrichten zu
folge so groß» daß man glaubte, «inLynchgericht
werde den schwarzen Schurken schleunigst ab
fertige«.
Ansiedelung von Farbigen in
Michigan.—ln Saß Caunty, Michigan,
befindet sich «ine großartige Ansiedelung von
Negern und Farbigen, grbßtentheilS aus den
südlichen Staaten. Dieselbe enthält zahlreiche,
wohlbestellte Farms und nette und behagliche
Wohnhäuser. Die Bevölkerung soll «in flei
ßiges, glücklich«» Leben führen.
.Aufruhr und Todtschlag inE
vanSvill e.—DaS EvanSville Journal vom
3. dS. berichtet, daß während der Sylvester
nacht RowdieS und Dampfbootleut« in «in
dortiges deutsches Gasthaus, wo ein Festball
gehalten worden, eingedrungen seien, um sich
am Abendessen und den Freuden deS TageS zu
beteiligen. Die Deutschen wiesen den ungela
denen Gästen natürlicher Weise die Thüre und
ein Handgemenge erfolgt«, wob«i di« Tisch« mit
allem Geschirr zertrümmkrt und sonstig,r Scha
den verursacht wurde. Dje Unruhestifter zogen
sich hierauf zurück und begannen daS HauS
von außen mitSteinen zu bombardiren. Schüs
se wechselten nun auf beiden Seiten. Ein jun
ger Mann, NamenS Lundn Burns, Eohn ei-
' »es dortigen Doktors, erhielt mehrere schwere
Wunden, au welchen er noch in dersclbcnN,ubt
starb. Ein Deckarbeiter vom Dämpfer Aler
Scott wurde ebenfalls niedergeschossen u. starb
am folgenden Abend. Einem Deutschen dage
gehen wurde der Arm zerschmettert, überhaupt
fielen auf beiden Seiten zahlreiche und schwere
Verwundungen vor. Am andern Tage war
der Ort deS Angriffs außerhalb deS HauseS
mit Blut getränkt und zahlreiche Blutspuren
führten nach dem Flusse, gleichsam als ob ein
Körper zu seinem Rande geschleift und in das
Wasser versenkt worden. D. Rep.
Sklaverei in Kentu cky.—Derl.il)-
resbericht des StaatsauditorS gibt den Skla»
venbestand auf 175,110 Köpfe an,—eine Ver
mehrung von 2040 Köpfen seit letztem Jahre.-
Der Werth dieses McnschenfleischeS ist auf cir
ka 02j Million Dollars, oder dieWerthvermeh»
rung seit letztem Jahre auf 1j Million Dollars
angeschlagen, während die Werthvermehrung
des Viehstandes im ganzen Staate während
derselben Zeit nicht völlig 700,000 Dollars er
reichte. Kentucky bleibt mit seinem traurigen
Skl.ivensysteme ebenso hinter dem raschen Auf
schwung? der Freistaaten Ohio und Indiana
zurück, wie Missouri, aus demselben Grunde,
immer mehr von Illinois und lowa überflü
gelt wird.
Zwei Wochen spätere Nachrichten von Cali«
lifornien. —Die „N. P. Tribüne" hat durch
ihren speciellen Agenten in LanFrancisco, mit
dem so eben in Panama angekommenenDamps»
schiffe „llnicorn," via Neu-Orleans eine Reihe
interessanter Itemes erhalten, woraus wir heu
te folgende Auszüge machen. —San Franziseo,
den 1. Dee. 1849.—8 ei der so eben stattgefun
denen Wahl wurden nur 15,000 Stimmen
weniger, wie man erwartet, abgegeben. Hr. P.
H. Vennet ist Gouverneur, Hr. I. Me Dougel
Lieut. Gouverneur und die HH. G. W.Wrihgt
und E. Gilbert sind Congreßglieder. Ueber die
Ver. St. Senatorenwahl verlautet noch nichts.
Die Preise der Lebensmittel und Kleidungsstü
cke sind ungeheuer gestiegen. Schwere Stiefel
kosteten nicht weniger, wie H9ü dasPaar.-Es
ist allenthalben ruhig im Lande. San Fr.ni
zisco nimmt in überraschender Weise zu und
zählt bereits über 20,000 Einwohner. —Zn den
Mienengegenden kostete das Pfund Mehl Kl.
Zimmerleute erhalten in San Franzisco HI6
pro Tag. Das Wetter ist sehr angenehm und
die benachbarten Anhöhen mit frischem Grase
überwachsen.
Entdeckung eines neue» ContinentS und et
iler nortwcstltchen Durchfahrt. —Ein Corres
pondeut von Panama meldet im N. D. Cou
rier und Inquirer, dass die brittische Fregatte
Anphatride eine neue Durchfahrt »in 75. G.
50 M. nördlicher Breite, einen Grad weiter
nördlich als je ein Schiff gekommen, entdeckt
habe. Es wurde gleichfalls ein neuer Eonn
nenc gegen Norden entdeckt, dem sich aber das
Schiff wegen dem Eise nicht nähern konnte.
Von Sir John Franklin, zu dessen Aufs«
chnng das Schiff abgeschickt war, ist nichts
entdeckt worden.
G e h e i m » i ß v o ll.— In einem kleinen
Brettcrhause, an der Ciimiiisviller Straße,
ungefähr 3 Meilen von Cincinnati, wohnte
eine Familie von irländischer Abkunft, und
aus einer gewissen Ursache, welche ein Geheim
niß bleibt, zog dieselbe ans ohne Wissen des
Eigeiithümes. Da eine Mouatsmithe fällig
war, wurde ein Mann geschickt, um diese ein>
zuziehe» ! -- Er kehrte zurück und berichtete,
das Haus sei besitzlos, u ungefähr 60 Schuß
löcher seien im Getäfel der Thür zu sehen
.Aus dem Boden waren mehrere Blutflecken ;
die.Okff»u»g von jedem Schußloch deutet klar
an, daß von der Straße ans geschossen wurde.
Bliitspuren wurden beinahe >OO Vard weit
aufgefunden. Es ist augenscheinlich, daß ver
brecherisches Treibe» zn Grunde liegt, aber
die Einzelnheiten zu entdecken, ist bis jetzt
unmöglich.
Menschenhandel in Rußland. Auf eine
Verfügung des dirigirende» Senats verord
net die Tanzow'sche Gouvernements < Regie
rung : „Zur theilweisk» Tilgung der Schul
den des Grafen Kutaiso, die derselbe theils
der Krone, theils Privatpersonen schuldet,
und welche sich auf 1,50«,965 Baiikonil'el be
laufe», si»v seine in de« beste» Kreise» dieses
Gouverttkmtnts angesiedelte» Bauer», 3702
Individuen, öffentlich a» die Meistbietende»
zu verkaufe«." Es ist wohl anzunehmen,
daß mit diese» Bauer« zugleich auch die de»,
selbe» zur Bearbeitung überlassenen Grnud.
stücke mit verkauft werden. Und dennoch
scheint der Werth dieser „angesiedelten Bau
er»," da der Erlös ans denselben nur zur
theilweisen Tilgung der gräflichen Schuld ge.
Schah, kein sonderlich hoher zu sein, indem,
wenn die g.'nze Schuld damit hätte getilgt
werde» solle», Einer nicht mehr als 407 Z
Baukorubel gelten müsse».—Welche Werth,
losigkeit eines Menschen und des Grund und
Bodeus zugleich!
Ein besserer Man» als sei« Bruder! -Die
folgende Geschichte ist wahr, wie sonderbar
sie anch scheinen mag. Unlängst kam eine
Hochzeitsparthie aus dem Lande, bestehend
ans einer Braut und Bräutigam, dem Bru
der des Letzter» und mehrere» Freunde», in
eine gewisse Stadt und kehrte i» einem Gast
Hanse ein. Als am Abende Alles soweit ge.
ordnet und der Geistliche ebeu im Begriff
war, die Heirathsceremonie zu beginne», zelg
te der Bräutigam einige Unzufriedenheit.
Die Braut bemerkte das, wurde hitzig und
zeigte eben so viel Unabhängigkeit als der
Liebhaber. Mitten in der entstehenden Ver.
wirrung trat des Bräutigam's Bruder her
vor und sagte: Da er Sit uicht heiratheu
will, so will ich selbst Sie nehme«, wtnn Sie
keine Einwendung dagegen haben!
Nicht im Mindeste», sagte die Braut, ich
hielt Sie immer für einen bessern Mann als
Ihren Bruder, und ich bin jetzt vollkonune»
überzeugt davon.
Das Eheband wurde geknüpft, und eine
allgemeine Befriedigung gab sich am Ende der
Geschichte kund.
Die Vorherbestimmnng oder Gnadenwahl.
„Glauben Sie an Vorherbestimmn»« ?"
fragte ein Capitä» vo» einem Mississippi«
! Dampfschiffes linen Presbyt« ianer Predi
! ger, der sich anf seinem Boote befand
„Versteht sich, glaube ich daran, erwie
derte der Prediger.
„Und Sie glauben also auch, daß Alles,
was geschieht, geschehen muß?" fragte ver
Capitän weiter.
„Sicherlich.-«
„Ts frent mich, dieses zn hören."
„Wärmn?>' fragte der Prediger.
„Ti," erwiederte der Capitän. „ich will je
nem Boote, das vor nnS ist, in 15 Minnren
vorlaufen, wenn Tannenholz nnd zngezwäng«
te Sicherheitsklappen etwas vermöge». Sie
brauchen sich also nicht zu furchte», denn weü
die Kessel nicht zerplatzen follen, so werden sie
es nicht.
Sobald der Prediger dieses hörte, nahm er
seinen Hut uud machte Anstalt »ach dem hin
ter» Theile des Bootes zu gehen. Als der
Capitän diese Bewegnng sah,' sagte er zn dem
Prediger.
„Haben Sie nicht eben gesagt, daß Sie an
Vorherbestimiiilmg glaubte» »ud daß Alles,
was qeschebe, geschehe» müsst?"
„Ja wohl," antwortete der Prediger, „al
lein ich ziehe es vor, etwas weit«' hinten zn
scin, wenn es geschieht."
Etwas Neues unter der Sonne.—ln
London. England, wurde kürzlich eineDie
keü Convention gehalten, deren Zweck ei,
war, auf welche Weise die Diebe sich einen
ehrlichen Lebensunterhalt verschaffen kon
nen. Lg? anerkannte Diebe waren zuge
gen. Die Versammlung wurde mit Ge
bet und mit der Absingung eines geistlichen
Liedes eröffnet. Man schlug eine Addresse
an Lord Aschley vor. worin ihn die Diebe
fragen, ob woi)l keine Hoffnung vorhan'
den sei. daß sie sich in den britlischen Co
lonien einen ehllichenLebensunterhalt ver
schaffen können. Der Lord antwortete
sehr freundschaftlich, erklärte aber, daß
wenig Hoffnung für sie vorhanden sei,
ausgenommen sie wandern nach den Hin
terwaldern der neuen Welt aus.—„Wir
müssen stehlen oder sterben" antworteten
die Diebe—„Beten ist sehr gut, aber eö
füllt unseren leeren Magen nicht!"— Sin
trauriges Bild von den gesellschaftlichen
Zuständen Englands.
Briefe von Paris melden den Tod des
Georg Washington Lafayette, welcher auf
dem Familensitze Lagrange erfolgte. Man
wird sich erinnern- daß er seinen Vater,
der während dem Revolutionskriege unse
rem Lande so wichtige Dienste leistete, auf
seinem letzten Besuche nach den Ver. St.
begleitete und dabei an der Achtungsbezei
gung des amerikanischen Volks Theil hat
te. Er ist seinen republikanischenlÄrund
sähen und dem Beispiele seines erlauchten
Vaters stets getreu geblieben.
Volksfr.
SchnellkPferde. rühm
te die britlischen Rennpferde und führte
als Beispiel an. daß der irische Hengst
Eclypse die 5 Meilen Bahn in Erham
lalso eine geographische Meile) in 5 Mi
nuten zurückgelegt habe. Das ist gar
nichts, sagte ein Zuhörer.; bei uns in A
merika läuft jedes ordinäreßeitpferd weit
schneller. Ich wohne nicht inPhiladelphia
selbst, sondern auf einem Landsitzen der
Nähe; wenn ich nun mein Pferd ein klein
wenig austraben lasse, dann reite ichMo»
gens >o schnell in die Stadt, daß mir mein
Schalten nicht folgen kann, und oft erst
1 bis 14 Minuten später ankommt, als
ich. Einmal war das Thier unartig und
ich wollte es deßhalb ein wenig müde rei
ten ; ich galloppirte deßwegen um ein frei
stehend-rundes Gebäude herum; da ging
mir die Bestie durch und lief so schnell
herum, daß ich schon meinen eigenen
cken vor mir erblicken konnte und mich
selbst beinahe eingeholt hätte.
Vom Auslande.
Das Dampfschiss Niagara mit 2 Woche»
später» Nachrichten vo» Europa, ist am 24.
Jan., in Halifax aiigekoinmen.
Wie gewöhnlich, war der Telegraph bald
l» Unordnung, nämlich die Drähte gebrochen.
Die Baumwollc war etwas im Preise ge
stiegen; dagegen waren die Frucht- und Mehl
preise etwas gesunken.
Frankreich —Die National-Versaininlnug
> verhandelte über die Frage, ob man noch mehr
Trnppcn nach La Plata senden wolle. Ein
j Vorschlag für eine Verbesserung der Erzieh
! nng kam ebenfalls vor. Verschiedene Pro«
! klamationen gegen alle Arten Klubs uud po
litische Verbindungen waren erlassen worden.
Der „National" beichtet, daß 25,000
Mann französische Soldaten in Rom bleiben
solle», und daß von den betreffenden Behör
den anf ei» Vierteljahr hierüber ein Con
trakt abgeschlossen sei.
Eine neue Zeitung unter dein Titel „Na
poleon" ist in Paris erschienen, welche allge
mein als Orgau des Presidenten betrachtet
wird.
W i e n.—Oestreich und Preußen können in
Betreff deS neuen Parlaments zu Erfurt immer
noch nicht einig werden, doch scheint «S nicht,
daß mehr als ein Wortkrieg daraus entstehen
wird. Wien und dessen Umgebung war von
«Soldaten überfüllt; nicht weniger als 50,000
Mann waren in der Stadt und den Vorstäd,!
ten einquartirtirt. Graf Wilna, welcher die
kaiserlichen Truppen kommandirtt, als sie bei
Raab von Ungarn geschlagen wurden, hat sich
selbst entleibt.
Die türkische Siegierutig soll eingewilligt ha
ben, die polnischen Flüchtlinge, welche in der
ungarischen Revolution betheiligt waren, aus
zuliefern. Kossuth sich noch dort.
Verheirathet.
—durch de» Ehrw. Wm. Pauli, am IS.
Jaituar, Herr Wm. Merx ipit Loviuia Heck,
vou Climru.
' —durch den Eln w. T. A. Pauli, am Isten
Jan.. Hr. lamee Brian mit Miß Elisabeth
Zerl'y, beide von Womelsdorf. —am I7te„,
Herr Benneville Reinhold, vo» tancast.Co.,
mit Miß Martha Acben, vo» Libanon Co.
—durcb den Ehrw. G. A I. Jäqer, am IS.
Herr David Hollenbach mit Miß Tatharina
Kets'bner, beide von Windsor.
—durch den Ehrw. I. C. Schmitt, am 13.
Jan., Hr. Peter M. Scbweinhart mit Miß
Elisabeth Spengler, beide von O.'Tnlpehock.
Kerschner, beide von Windsor. —am I3ten,
Hr. Jacob Kistlcr, mit Miß Maria Schnei
der, beide von tyiintaun, Lecha Co. —am 19.
Hr. John Schloneker mit Miß tncinde Lich
te, beide von Grünwitsch. —am soften, Herr
Wm. Kohler, von Grnnwitsch, mit Miß An
na Deischer, von Maxatawny.
—durch den Ehrw. E. G. Hermann, am
25. Dec., Hr> tevi H. Kevser mit Miß Cath.
Gordon, beide von tangschwamm, —Hr. Jo»
nas Bock, von Maccuii.qit, mit Miß Hanna
Herbst, von Lanaschwamm, —Herr Simon
Wendling, von Langschwam, mit Miß Han
na Bleyler, von Maccungie.
—durch den Ehrw. I. S. Hermann, am
50. Dec., Hr. Jacob Rahn, vo» Maxatawny
mit Miß Hannah Schlägel, von Coxtaun. —
am >5 Jan. Herr Daniel Stondt, mit Miß
Harriet Feldhoss, von Lanqschwamm.
Starb.
—am 3!. Dcc., in Rockland, Conrad Kel
ler, an der Wnsserslicht, im 73. Lebensjahre.
—am 17. Jan., in Langschwamm, Jacob
Fritsch, sen , am Brnstfieber, i»n7lsten Jah
re seince Alters.
—am lt). Janr., in Richmond, Elisabeth,
Gattin von Chriftian Zimmcrman, an der
Wassersucht, im Z7sten Lebensjahre.
—am xitcn, inßuskombmanor, Rudolph,
Söhnchen von Andreas Preis, im 12. Mo».
—ain 30. Decb., i>» Maratawny, Dewald
Bast, am Schlagstuff, im 74sten Lebensjahre.
—am 25. Jan., in Cumrn, Reah Gilson,
Esq., im K2sten Lebensjahre.
—am 4. Januar, in NeScopcck Taunscbipt
Luzern Caunty, Martin Orner, ein Soldat
der Revolution, im 98sien Jahre seines Alt.
(Aus dem parmer, pltiladelpkia)
Philadelphier Vichmarkt.
Philadelphia, Januar 24. 1850.
Es war weniger lebhaft im Markte während
der Woche, und die Preise sinkend. Dies liegt
nicht an Verminderung der Nachfrage, noch an
dem übergroßen Vorrathe zum Verkauf, son
dern, soweit wir erfahren konnten, allein an
dem sehr stürmischen Wetter, was den gewöhn
lichen starken Zuspruch hinderte und noch sonst
dem Handel schadete.
Der Vorrath zum Verkauf war 1300 Och«
sen, 900 Schweine,3oo Kühe nud 3000 Schaa
fe. Operationen und Preise:
Schlachtochsen. —800 Stück verkaust zu Ksj
bis H7Z die 100 Pfund, für gewöhnliche und
gute Qualität. 500 wurden nach Neu Pork
getrieben.
Kühe.—Etwa 200 verkauft zu 030 bis T4O
für Milchkühe, Hl 5 bis G 25 für Springer und
K 8 biS Fl5 für trockne Kühe.
«Schweine—7oo Stück wurden verkauft zu
K.">j bis KSZ, die 100 Pfund.
Schaafe u. Lämmer.—Alle verkauft zu Kl j
bis Hl, nach der Beschaffenheit.
An die Damen.
Die Unterzeichneten möchten achtungsvoll
die Dame» beiiacbrichtigen, daß sie unlängst
einen ausgedehute».
Damen Schul?« und Stiefel-Stokr
errichtet haben, wo jeder Artikel vo» Dame»»
und Kinderschuhen zu den räsonabelsten Prei
sen zu habcn ist. Ihr Vorrarh besteht aus
Congreß-Sriefeln, Gaitkr-Stiefeln, Halbgai«
tern und Lastin, q Bustins, von jeder Farbe
und Arbeit Welt, Pump und umgewandten
Kid Bnskins, Ties u»d Schlippers von den
bestei« Materialien. Mädchen« u»d Kinder
schuhe «vo» jeder Verschiedenheit und Farbe.
N. B Sie haben diese Schuhe besonders
für ihre» Kleittverkanf-Stohr verfertigt und
versichern, daß dieselben das sind, wofür sie
ausgeAkbeu werden.
H. L. Felir und Co.,
N. W. Ecke der 5 «. Pennstraße.
Januar 29. bv.
Durch Privat-Handel
zu verkaufen oder zu verlehnen.
Der Unterschriebene, wohnhaft in Lang
schwam Taunschip, Berks Cauutv, bitet das
folgende Eigenthum an zum Verkauf oder
znm Verlehnen, nämlich;
Ein Stück Land, ungefähr 44 Acker groß,
gelegen im besagte» Taunschip; begrenzt durch
Land von Geo. Conrad, Dan'l. Frey, Jacob
Gerhart, Wm Busch, Jonas und John Ro«
nng, an der Straße die von Kutztaun nach
Philadelphia führt. Anf demselben befinden
«KfA sich zwei Wohnhäuser, eine
M»ji!Sgttte Scheuer, Springhaus,
lWUZÜKzWßrnnnen mit Pumpe u. s. w., ein
junger tragbarer Banmgarten befindet sich e
benfalls darauf; etwa 7 Acker sinv Bastard-
und »j Acker sind Wiesen, das Uebrige ist
vortreffliches Bauland, anch befinden sich
mehre Quellen auf dem Lande
Kauf« oder Lehnslnstige sind eingeladen sich
bei dem unterschriebenen Eigenthümer, zwi«
fchen nun und dtn l sten nächsten April zn mel«
den, wo sie die nähern Bedingungen erfahren
können. Zohn te<k.
tangschwamm, 22. Jan, 18Z0. 3m.
Drei sremde Schaafe
Ohrenmerk, befinden sich
schon feit geraumer Zeit bei den
des Unterschriebenen in
Taunschip, Berks Co.
Der Eigenthümer ist ersucht sein Eigenthms
recht zn beweisen und seine Schaafe gegen Er
stattung der Kosten abzuholen, bei
Jacob Stesse.
Jan«ar 22. IKSO. <?m.
Marktpreise.
Wöchentlich berichtig!.
Artikel: per Read. Pihla
Waizen 1 00 1 00
Roggen , 58 «2
Welschkorn .... „ j 56
Hafer „ 28 »S
Flachsfaamen ... > 1 40 1 öS
Kleefaamen .... ! 2 50 4
Timothyfaamen . . ! z t)v 2
Kartoffeln i "
Salz l . z» 35
Gerste «< j K 5
Roggenbranntwein . Gall. I 28 2'.
Aepfelbranntwein . > 25
Leinöl " j Kl» 61
Flauer (Weizen) . . Bär'l.l 500 50»
do (Roggen) . . > 2 50 , v"
Schinken Pfd. 10
Schweinefleisch! 6 L
Rindfleisch «< j 7 7
Unfchlitt "i 8 >
Faßbutter " ) 14 iL
Hickorvholz 4 50 5 Sü
Eichenholz ! 3 50 4 50
Steinkohlen .... Tone A5O 425
G»ps I " 5004 75
Mohrsvi lle
Brücken - Company.
Die Rechnung von Zsaac H. Mohr, Schatz
meister der Mohrsville Brücken-Company,
lautet wie folgt:
Dr.
Januar 14 IBt9> zu Bilanz im Schatze H 12 Z 4
Januar I» 1850. Zölle, erhalten wäh
rend dem Jahre 184 S SZI 41
SS4Z 7S
Januar 14 1850, Baargeld bezahlt, Aus
gaben während dem Jahre 184 S. für
Erbauung eine? Zusatzes zum Zoll»
bause und Nepraturen an der Brücke,
alle andern Ausgaben ded Amtes mit
eingeschlossen, wie folgt, K9S .16
Baargeld bezahlt. 6 Prozent In
teressen auf die Schuld der
ersagtcn Brücke 61 Z 9
Baargeld bezahlt, Dividend 37
Prozent, erklärt auf Schuld
der ersagtcn Brücke 378 57
KSZ3 32
Bilanz im Schah? HS 43
Nachricht wird hierdurch gegeben, daß die
Beamten und Stockhalter von der Mohrsville
Brücken-Eompany am Montage, den 14tenZa
nuar 1850, versammelt waren, am öffentlichen
Hause von John H. Mohr, und ersagte Eom
pany hielt ein Settlement von den Zöllen, er
halten während dem Zahre 1849, und erklärte
einen Dividend, nachdem alle Ausgaben bezahlt
waren, von 43 Prozent, 6 Prozent Interessen
und 37 Prozent auf die Schuld der ersagten
Brücke, welche durch Zsaae H. Mohr, Schatz
meister der ersagten Company, bezahlt werden.
Eine jährliche Wahl wurde durch die vorer«
sagte Company gehalten, um Beamte für daS
beginnende Zahr zu wählen, bei welcher Jokn
Ge» »ant als Präsident erwählt wurde; Ja
cob Haag, Josepl, Daniel Alt,
Haus, Zokn Schlappig, lohn Schneider
und Carl H. Nliolvr, als Verwalter z und I
faac H. lNolir, als Schatzmeister.
Mohrsville, Januar 22. 3m.
7'il 15
xoki-rni
Science, .4?-< «H>
I'lns paper is devotecl to tko interesd
oktko k'.irnisrs, klillerL, Neckanics,
rers, -mä IVlercimnt« o 5 tks Ilnitvti 8l»te».
pudlwiioil Wevkly in tke Oit/
at tks unprevsäentsä low
I'LKAlL: —()no onnuio. 91.
?our, "
Kkvsli, " 5
" lg!
In tko attention of tks public
to tks psculiartsaturssok tko "I'ai-mvr" vve
ksx Isavo tothat arranFvmsnts sro nmv
vomplsteä to xivs aclilitinnal valuo to ttie xre»t
clspartement o 5
>VKlsan6 oxperieiicsii vill
contributs to tkis <iepartmsnt o 5 tks papvr.
lnvvntion«, in sn>l
tllv Lcionce (incluclinA Ilortioultu
ro, k'loriculture, Lotan).,) will bockullv chronic
lk-tl^
l'lie Kkoctianical Oopnrtment will embrace tke
Reports of tke Patent Qtlico, all IVev Invention«
»Nil Improvements in tkis anci foreixn countries,
as woll as tke precee<linxs of Loisntitrc
tions.
I'ko Oommercial Department is inten6e<Z prin
cjpall/ for tke denekt of ülillers,
Alanut'acturers and pro«lucers. pull and reliable
reports ok tke plour, Lrain, Provision/
Or/ (Zoods, and tüattle klarlcets of all tke prin
cipal eities of tke llnited Ltates, are furnisked
bliese reports are compiled expressiv
for tke "k'armer," and are
trade as tke most correct and autkentic of
nmv pubiiklied ! In addition to tkis, a list ok all
tke Lanks in tkel7nired Ltatesand Lanada, vitk
tke rates of discount and ap.
pear everz? montk.
I'ko Department vill indude xem«
from tke and (German Llassics,
Lssays, (Zenuine Nusic. tke Drama, kc.
I'ko IVews Department—äll tke loeal cur
rent news of tke da)?, füll reports of tke procevd
ings of and tke earliest
lrom tke Old World, will de evsr/ veolc.
tks tükeapsst Paper in tks Units«! Lta
tes; tkat it is »Iso tke Lest, and most usstül, a
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sanuar)? 22. pkiladolpkia, p».
Echte Kaiser-Pillen.
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erhalten und zum Verkauf in dieser Druckerei.