Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, January 15, 1850, Image 2

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    sieht borzuuehnikn, als mit den Wünschen "
des Volkes nbereinstimme». Es ist passend,
anzuführen, daß die gemachte Appropriation,
»m die Kosten ver Veröffentlichung dieserß?»
seklüsse zn decken, dnrcbanS zu gering für den
Zweck war. uud daß eine fernere Summe er»
forderlich sein wird.
In der. bei Eröffnung der letzten Sitznug
r-ugereichten Botschaft, wntte sich ans die
Bürger-Solöaten bezogen, welche nach ihrer
Heimath zurückgekehrt seien nachdem sie für
sich selbst uud de« Staat, im Kriege mit Me»
riko eine» Ruf »iizweifklhaftcr Ehre, kaltblü
tiaer Tapferkeit, ruhige» Leitens »ud heroi
scher Tugend gezeigt hatten; und die ausge
drückte Meinung, daß e? de» patriotische»
Bürger» schuldig sei, daß der Staat eiue pas
sriite Aiierkeuiittug ihrer glorreiche» Dienste
ihueu zukommen lasse. Keine Verhandlung
hat auf diese Empfehliinq stattgefunden, ich
lege deßhalb diese» Gegenstand ter Gesetzge
billig abermals zur Beachtung vor. Es ist
ebenfalls passent, die Gesetzgebung auf die
darin gemaebten Eiiipfthluugeu aufmerksam
z» mache», hinsichtlich des Totes g.wisse»
Negieriings-Beaiiite», nnd der Ermaiigelung
der Coiistikiilio» für die Vacanze« z» sorge».
Der Gegenstand wird als von geiiiigsamcr
Bedeutung craehttt, um die crste Hoffnung zu
rechtfertigen, taß die legislative Bestimmung
davon nicht abgehalten werde.
Der Gebrauch, die Pafsiruiig von Verwil
ligiiiigsbllls bis zum letzten Tage der Sitzung
zu verschiebt», schliesst jete Vcrhantluug aus,
sowohl bei der Gesetzgebung wie bei der Exe
cutive, »ud sollte künftig vkrmieteu werde».
Diese Bills, welche tie Sorgfalt uud Auf
merksamkeit aus bcsontcre Punkte lcukc» und
über große Summen öffentlicher Gelder ver
fügen, sollten sorgfältig unterslichc werde« ehe
sie die Gcnchmigttng erhalten. Nichts tan«
eine schnelle und nndnrcbtachtc Legislatur we
gen eines, für das öffentliche Interesse so
wichtige« Gegenstandes entschuldigen. Man
erwartet fest, daß diese Gesetzgebung eine Re
gel vorschlage« wird welche mehr mit Ver
minst, Oekoiwmie nnd gesnntcr Politik über
einstimmt.
Das anuehmbare Verhältniß zwischen dcm
Gewerbfleiß der Bürger «nd dcm Ui»la«ss
gelde des Landes, fertert die streiigsteAnfmert
samkeit des StaatSmaiincs und Gesetzgebers.
Durch Gewährung vo» Banken oder ander»
Institutionen ein Umlanft'gcld außer Gold
und Silber schaffc«d, nmrde es gegen das in
«lis gesetzte Vertrauen unwürdig gehantelt
sein, solchen Anstalten zu erlaube», ihre No
ten und Verschreibiiugcu uiirer teu Pari
Preis kommen zn lassen. Die in der letzten
Botschaft zu Gnnstcn ter Beschränkung der
Anzahl der Institute, m Ucbcrclnstimmuitg
mit de» wirklichen Bedürfnisse« des Volts,
ausgedrückte« Ansichten, sowie tie Erneuc
> nug vo»Bank-Freibriefen, bevor eine genaue
Untersuchung bewiese» hat, daß ihre Geschäfte
sich noch iu demselben Zustande befinde,i,
bleibt »»verändert. Die von der letzte» Ge
setzgebung auf das Baukkapital gelegte Taxe,
bei Erlassung neuer Freibriefe, d»e zur Zah
lung auf die öffentliche Schuld beuiitzt wurde,
hat die Summe vou über KlljO.vi.v einge
bracht. Obgleich diese Taxe nicht auf eine
Stufe erhöht werde« sollte, welche die Hülfs.
quelle« dieser lustllulc verkrüppeln würde,
wird doch der jetzige Betrag nicht für hin
länglich erachtet für die verliehenen Vorrech»
te. nnd sollte deßhalb als eine gesetzliche Ne
vennltt'Onellk fortgesetzt werden.
Die Gesetze, welche bestimmt wäre«, den
Umlauf vo» Note» unter zu verhindern,
werden unbedingt und allgemein von unsern l
Bürger» mißachtet. I» eiucr Regierung,
die auf öffentliche Meinung gegründet ist,
sollte «ns Erfahrnng die schlechte Politik
lehre», welche darin besteht, daß man Gtatn>
rcn i» Kraft erhält, welche im Ganzen nnan
wcndbar sind. Die freie Ueberlictiiiig der
Gesctze, so uiiwichlig'sie auch scin mögen,
führt zur Mißachiciig auterer, welche für das
Wohl des Volkes uiniingäilglich nöthig sind.
Es ist in der That zu bedauern, daß dieser !
Umlauf nicht vcrhindcrl wurde, da das Volk!
viele Unannehmlichkeiten iu Folge dieser u» !
verantwortliche« Note« empfunden hat. Der!
sich im Umlauf befindende Betrag solcher No
te» vo» ander» Staate», i»»erhalb tenGre».
ze» dieses Staats, wird auf nicht weniger als
fünf Millionen Thaler geschätzt, nnd ist werth
los, ausgenommen au Plätze» in der Nähe
der Bank, von welcher sie ausgehen. Dnr ch
tieses Umlaufsinitttl, ist tas constilnkionelle
Umlaufsgeld uud die Noten gesunder, baar
zahlender Banken dieses Staats ersetzt. Die
Fähigkeit der Institute welche diese Noten
verausgabe», kann de» Bürger» nicht bekaüt
sei», uud sie gehe» vo» Hand zu Haud, als
Vertreter eines Werthes, welchen sie viel
leicht nicht haben nnd worüber »nscrc Geset
ze, keine Einsicht erlangen könne».
In der Bemühung, ein anerkanntes Uebel
ausziirolle», wird der praktische Staats man
es oft nothwendig finden, sich dem allgemeinen
Gutdünkeu zn unterwerfen, und wird das
Wohl seiner Constitueiite". z» Rathe ziehen,
«ndcm er vcrsiichl zn erleichtern, was nicht
ciirftrul werden kann. Wen», wie man de
hauptet, die Geschäfte des Staats ei» Um
laufsmittel außer Gold und Silber oder No
reu von geringerem Betrage als fünf Thaler
erfordern, so wäre» jetzt keine Gesetze vorhan
' de», nm den Einwiirfktt qegen die jetzige Me
thode zu genügen. Wären die Banken dieses
Staats ermächtigt, Agenturen oder Zweige in
einem oder mehren Plätzen zn errichten uud
solchen Zweigen die Erlauduiß gegeben, die
besagte» Noten auszugebeu, uachdem vo» der
Mutterbauk eiue dem General Auditor voll
kommen genügende Erklärnng der unbeding
ten Zahlungsfähigkeit der besagten Bank ge
macht wäre—anführend, den Antheil des Ca
pital Stocks, der vo» besagter Agentur oder
Zweigbank a»gewe»det werden soll, nnd der
in keinem Falle mehr als einen bestimmte»
Antheil des »besagten Eapttalstocks betragen
sollte, und sollten sie bei dem General Auditor
ctiie» Betrag in Staatsstocks depo»,rcn, dem
Betrage dir vo» ihnen verausgabten Noren
alrtchkommcnt'; der General llnditoi
darauf lrmächtigt sei», ter besagten Bank
eine Licenz zu verleihen, sie ermächtigend, die
besagte Agentur oder Zweigbank zu gründen
»nkrtie besagten Noten Z» verausgaben, von
dem besagten Beamten als Ausgaben solcher
Bank bezeichnet nnd einlösbar in der Office
der Miitterbank; ei» gesnures Umlaufsgeld
würde bald das jetzt »»verantwortliche Papier
auswärtiger Institute entfernen, nnd dem
Bürger Sicherheit gewähren, ohne die Zu
rücfziehiing des erforderliche« Umlaiifsgeltes
zu fordcl n Noten welche unter obigen Be
schränkungen ausgegeben sind, würden ihre
Sicherheit in oben angewiesener Weise ha
ben, iliid müßten »othiventlg das Znlrane»
des Volkes gewinnen, durch den Umstand, daß
die verpfäntetcn Stocks unter jeglichen Um
ständen ihre Zahlnnq garantire». In Zeiten
comincrcieller llmwälziingen mag das Baar
geld ans den Gewölben einer Bank gezogen
werten, die Mittel der Srockhaltcr können
»»znrrichend scin, speeulativer Werth mag
Eigenthümer» ziiaethcilt werden, »nd schlaue,
die Zeichen der Zeit beobachtende Männer,
könnten sich von ihrer persönlichen Vcraiit
wortliclikeit befreic» ; aber die Staatsstocks
wnrdcn für die sichere Eiiilösuiig hinreichend
und anwendbar sein Hätten die, jetzt im
Umlauf befindliche» Note» vo» Banken des
Staats eine Grundlage dieser Art, wen» auch
»»r in kleinem Maßstabe zum Eapitalstock
dieser Institute, so wären die Verluste welche
dnrch die Zahlungsnnfähigkeit derselben e»l>
stchc». bedeutend vttr.ingerl wmdcn.
Diese Ansichten werden der Gesetzgebung
zu dem Zwecke vorgelegt, nm auf die Noth
wendigkeit aufmerksam zu machen, Mittcl zn
finden niiscre Bürger vor Verluste» dnreb
Bankerotte der Banken zn schützen. Einem
wohleingeriebttlc» Si'stcni wird es mir Freu
de machen, meine Mitwirkung z« schenken,
besonders rücksiebtlich der Sicherheit dieses
Theils des UinlanfsgcldeS, welches so sehr,
Antheil an dem Erwerbe der proditcircndeil
und arbcitcnte« Classe» iinscrcS Staats hat.
Das General Mailiifaktnr-Gcsctz der letz
cen Sitzung kann nicht verfehle« dein Staat
ii»d Volke vo« entschiedenem Nutzen zu sein
Obgleich die Zeit welche seit dessen Passirnng
vergangen, uiiziircichend war, »in seine Vor
theile zu zeigen, beweist doch die Errichtung
großer Etablissements an vielen Plätzen, wel
che bald einer große» Anzahl unserer Bürger
Arbeit gewähren werden, daß man zu dem
Glaube» berechtigt ist, i» kurzer Zeit die se
genbrittgeiidc» Einflüsse derselben wahrneh
men zu könne».
Es si»d diesem Departement Vorstellungen
gemacht worden, erklärend daß die Errichtung
einer Brücke über den Ohio bei oder in der Nä
he von Meehling. Virginien, der Schiffsahrt
auf jenem Flusje große Hindernisse in ten Weg
legen würde. Zn Zeiten von hohem Wasser
in dem Flusse ist es Dampfschiffen der größten
Classe unmöglich unter der Brücke 'zu passiren
und großer Schadest muß in Folge dessen dein
Handel des westlichen Theils dieses Staats zu
gefügt werden.
Da der Ohio mit der Linie der inneren Ver
besserungen durch Pennsylvanien verbunden ist
und unfern Canälen und Eisenbahnen einen
großenTheilWaaren für den atlantischen Markt
liefert, so muß ein Hinderniß dieser Art die un
mittelbare Wirkung haben, den Handel auf
unseren öffentlichen Werken zu verringern, dem
östlichen Markt schadenbringend sein und die
Staatseinkünfte beteutend vermindern. Er
folge so wichtiger Art sollten der Gesetzgebung
zeigen, daß schnelle und energische Schrille nö
thig sind, und daß von der Gerechtigkeit und P
o. litik eingegebene Maßregeln ergriffen werden
sollten, um dieses Uebel zu entfernen.
Der Ausdruck unserer Ansichten über Fra
gen, welche mehr unmittelbar die National Re
gierung angehen, ist ein Necht, welches aus
der Natur unserer Institutionen hervorgeht,
und wo dieselben genau mit dem Interesse des
Volks in Verbindung stehen, wird es eine nicht
zu übersehende Pflicht: Die Repräsentanten
der Bürger und des Staats im Congreß, die
!Tendenz von Maßregeln zum Wohl ihrer Con-
erkennend, und die Verantwortlich
keit ihrer hohen Stellung einsehend, müssen ei
ner freiwilligen Erklärung der öffentlichenMei
! nung des Volks des Staates, welches sie ver
i treten, gebührende Achtung schenken. Diese
Ansichten nährend, und Uebcrlegung,
daß Fragen von großer Wichtigkeit für daS
.Wohl unseres geliebten Staats die Ausmerk
j samkeit deS Congresses auf sich ziehen werden,
habe ich eS bei dieser Gelegenheit für passend
gehalten, kurz aus einige dieser Punkte hinzu
weisen, welche am wichtigsten für die Wohl
fahrt deS Volks betrachtet werden.
Die Regulirung der Revenue-Gefetze für den
Schutz der besonderen Interessen von Pennsyl
vanien muß als eine Maßregel von tiefem In
teresse für alleClassen des Volkes angesehen wer
den. Zn Hinsicht auf die Politik der Natiitz
nal-Regierung über diesen Gegenstand, fühlt
sich der Manufakturist, der Künstler, der A
ckerbauer und der Arbeiter in ihren Geschäften
gleichmäßig gehoben oder unterdrückt, je nach
dem ihm Schutz verliehen oder vorenthalten
wird. Die Geschichte der Vergangenheit liefert
Lehren für die Zukunft. Die Vorfälle des letz
ten ZahreS haben, durch die geschlossenen Thü
ren und die verlassenen Gebäude der Fabriken z
durch den Mangel der Arbeiter und den allge
meinen Druck vorteilhaften Gewcrbeflcißes,
hinreichendesZeugniß abgelegt, daß eS unbedingt
nothwendig ist, ein Gesetz-System einzuführen,
welches die Geschäfte unsererßürger gegen aus
ländische Mitbewerbung schützt. Wenn vor«
«heilhaste Anlagen und nützliches Capital un
terdrückt wird;-wenn überflüssige Produkte
geringe Preise erringen; und Mnn die Arbeit
»ntcrdri'lckt und der fleißige Handwerker au
ßer Beschäftigung gesetzt ist, sollten weder
Partet-Dogineu, noch tocal-Juteresseu, »och
nationale Eifersucht eiue vereinigte uud ener
gische Aiisireugug unserer National-Repre«
scncanccn verhindern, das allgemeine Wohl
wikdcr herzustellen.
Bei der Aufrage für die Annahme »euer
> Staate» in die Uniou, w«rd der Gegenstand
. der Ausdehnung der Sklaverei die Aufincrt
samkeit des Congresseö auf sich ziehen. Un
sere südlichen Brüder, durch ttmgang und
Gewohnheit mit diesem Institnfverbnndtn. 5
und theilweise in bedenkendem Grade wegen '
ihrer hä»elichknßkqnemlichktil und eommer
tiellen Vortheile davon abhängend; werten
nicht willig sich in den Ausschluß derselben
aus Territorien, die dem General-Gouverne
ment gehören, füge». Man beabsichtigt dnrch«
aus tkiue Störung der Verhältnisse in Staa
ten, wo die Sclaverei jetzt besteht. Da sie
ihre Selaveu iu Folge vo» Ueberetukünftt»
und Abmachiiiig besitze», so wäre es »»serer
Seils ei» Treuebriich und ein Eingriff iu die
SouverainitätS-Rechte vou Schwester-Repu
bliken, wenn wir »ns i» ihre gesellschaftliche
Politik mischten, oder uns gegen ihre häus
liche» Eilirichtungen a»fwerfen würden.
Welcher Schaden auch de» nördlichen Inte
resse» zugefügt werde» möge durch die Eifer
sucht. welche dies Institut »ach sich zieht, u.
durch die Bemühung, die freie Arbeit zu
iiiitertrücke». so verpflichtet uns tocd ei» hei
liges Versprecht» lieber zu leide», als eiue
Veränderung zn versuchen, wozu »user Recht
nie erkannt werden wird.
Die AilSdehliniig des Ucbels über seine je
tzigen Grenzen, bietet eine sehr verschiedenar
tige Ansicht dar. Die Bewilligung der freien
Staaten der Union zum ferneren Fortschritt
desselben, würde eine Unkenniniß ihrer wah
ren Interessen bezeugen, so wie der Rechte
der Menschheit n»d eine Gleichgültigkeit ge
gen de» Charakter und Würde ihres gemeiii
sanikn Vaterlandes. Wo diese i» Gefahr
sind, wäre es eine Pflichtverletzung wenn
man eine» Vergleich darüber eingehe». Die
Ansichten Hes Executive» hinsichtlich des Ta
riffs und der Austchuung der Sklaverei sind
so ansführlich in einer früheren Botschaft
dargelegt, daß hier eine Hinweisung auf die
selbe, als seine Ansichten in dieser Beziehung
entfaltend, als hinreichend erscheint.
Die Ausbreitung von Kenntnissen unter
das Volk, welche sich auf seinen Fnedcn und
seine Wohlfahrt beziehen, sollte als eine
Maßregel gesunder Weisheit betraebtet wer
den und durch keine unnörhige Erpressnnge»
gefesselt sei». De» Bürger» eines Theile
eines gcmcinsamenLaiidcS eine richtige Kennt
niß der Bedürfnisse, dtr Meinungen nnd des
allgemeinen Zustandes des Volts eines ande
rcnTheils desselben zn gebe», sollte der Zweck
aller Gesetze über diesen Gegenstand sein. Nichts
kann mehr dazu beitragen, örtliche Eisersucht
und Abneigung zu zerstreuen, und alle in Ge
fühlen nachbarliche Freundschaft zu vereinigen,
über die ganze Ausdehnung dieses großen Sta
atenbundes. Der Verkehr, ob durch Eisenbah
nen oder Telegraphen, durch persönliche oder
schriftliche Mittheilungen, ist ein Mittel, um
Zwistigkeiten zu heilen und gesellschaftliche Ge
sühle zu nähren, welche stärker wirken als Na
tional-Gesetze. Taxen über die nothwendigen
Erfordernisse ter Regierung dem Verkehr zwi
schen unsernßürgern aufzulegen, hieße der Ver
breitung nützlicher Kenntnisse ein Hinderniß
entgegenstellen, und wirken dahin, die gegensei
tigen Gefühle der verschiedenen Theile der Re
publik einander zu entfremden. Aus diesen,
Gesichtspunkt betrachtet, werden die von der
National-Regierung berechneten Postpreise eine
Frage von großer Wichtigkeit, und gesunde Po
litik sollte eine Herabsetzung derselben als er
wünscht betrachten.
Es kann nicht fehlen wahrgenomen zu wer
den, taß die Bemerkungen in Bezug auf Post
geld, als verbunden mit National-Verkehr, mit
gleicher Kraft anwendbar sind auf Verbesserun
gen in der Art des Reifens zwischen entfernten,
Theilen des Landes. Was ten freien
zwischen den Bürgern erleichtert, stärkt die Ei,
nigkeit der Regierung.
Ob es in Folge des Charakters des Landes
oder der Natur seiner Oberfläche möglich ist,
eine große National-Straße zwischen dem Mis
sissippi bis zum stillen Ocean anzulegen,ist noch
nicht völlig erforscht; es muß jedoch augen
scheinlich sein, daß ein solches Werk sür jeden
Theil der Union von unermeßlichem Nutzen
sein würde. Außer den Gelegenheite , welche
eine solche Straße dem Volke der entferntesten
Landestheile zum Austausch von Gastfreund
schaft gewähren würte, würde sich ein Hantel
auf terselben häufen, der dem ganzen Lande e
ben so nützlich, wie sür die verschiedenen Orte
wichtig scin würde. Für Pennsylvanien kön
nen die Vortheile davon kaum begriffen werden.
Die in diesem Staat bereits vollendeten und
im Bau begriffenen Verbessernngen, die sich
mit den öffentlichen Werken in andern Staaten
verbinten, werten bald eine ununterbrochene
Kette des VerkchrS vom atlantischen Meer bis
zum Mississippi bilden. Wäre dies Riesen
werk vollendet, so könnte Niemand die wirkli
chen und gesellschaftlichen Vortheile schätzen,
welche sür alle damit verbundenen Theile des
Landes daraus erwachsen müßten, u. nirgends
würden diese segensreichen Einflüsse mehr ge
fühlt werden, als an unseren eigenen Grenzen.
Der Gegenstand ist der ernsten Aufmerksamkeit
der Gesetzgebung in hohem Grade würdig.
Aus eine Anhänglichkeit an die National-
Constilution, wie sie in früherer Zeit von den
Weifen und Patrioten ausgelegt wurde, ver
traut dasVolr vonPeiinsylvanien sür das Fort
bestehen seiner politischen, bürgerlichen und re
ligiösen Freiheiten. Obgleich in ihren Verfü
gungen die Anerkennung von Principien ge
funden werden mag, denen es nicht zugeneigt
ist, wird sie von ihm für das Grundgesetz des
Landes betrachtet, und es verehrt sie als die
Vereinigung von Weisheit und Patriotismus,
welche dem allgemeinen Besten geweiht wur
den. Wenn örtliche Intere>scn und Eifersucht
um den Vorrang streiten und örtliche Rechte
zu entscheiden sind; wenn Fragen zwischen
Staaten bestritten werden und Mißachtung
der National-Gesetze sich zeigt; in Friede und
Krieg, in Glück und Unglück, in auswärtigen
oder einheimischen Zwistigkeiten, werden die
Bürger Penniylvaniens sich mit Vertrauen an
die National-Constitution wenden. Weder der
Durst nach Macht, noch die Parteiwuth, noch
die Unterdrückung seiner besonderen Znteressen,
können seine Treue zu der Nationalregierung
erschüttern, noch bei ihm das verrätherische Ge
schrei sür eine Trennung der Union erregen.
Die ausgedrückte Gesinnung und die Sprache,
die der Vater seines Vaterlandes gebrauchte,
find so passend für die Zeit, in der wir leben,'
daß ich eS für passend gefunden habe, JhreAuf-1
nierkfamkeit auf den folgenden kurzen Auszug
aus seiner Abschieds-Atdresse zu richten.
Die Einheit der Regierung, welche Euch zu
Einem Volke macht, ist euch ebenfalls theuer.
Sie ist es mit Recht, denn sie ist der Haupt
pfeiler in dem Gebäude Eurer wahren Unab
hängigkeit; die Stütze Euerer Ruhe daheim.
Eueres Friedens nach Außen, Euerer Sicher
heit, Euerer Wohlfahrt, ja der Freiheit selbst,
die Zhr so hoch schätzet. Da eS aber leicht vor-!
auszusehen ist, daß auS verschiedenen Ursachen,
und von verschiedenen Seiten her viele Mühe
u. mancher Kunstgrff angewandt werden wird,,
um in Euch die Ueberzeugung von dieser Wah
rheit zu schwächen, da dxftS der Punkt in Eue
rer politischen Festung ist, gegen welche die Ge
schosse einheimischer und auswärtiger Feinde
am meisten und thätigsten sobgleich oft verbor
gen und gerichtet scin werten;
so ist es von unendlicher Wichtigkeit, daß ihr
den unermeßlichen Werth Euerer National-
Einheit für Euer gesammteS, wie individuelles
Wohlergehen, gehörig schätzen solltet; daß Zhr
eine herzliche, innige und unwandelbare An
hänglichkeit an dieselbe hegen, und Euch an
gewöhnen solltet, von ihr als von ter Schutz
wehr Euerer politischen Sicherheit und Wohl
fahrt zn denken und zu sprechen; sür ihre Er
haltung mit Eifersüchtiger Sorgfalt zu wachen;
gegen Alles aufzutreten, waS nur einen Ver
dacht erregen mag, daß sie in irgend einem Fa
lle aufgegeben werden kann ; und das erste Au
fdämmern eines jeden Versuches zur Absonde
rung irgend eineS LandeStheileS von den übri
gen, oder zur Schwächung der heiligen Bande,
welche jetzt die verschiedenen Staaten an einan
der knüpfen, mit einem Blicke der Entrüstung
niederzuschlagen.
Meine Herren, in der Erfüllung einer con
stitutionellen Pflicht, sind Ihnen dieMaszregeln
vorgelegt worden, die shrer Erwägung werth
gehalten werden, und zwar in so gedrängter
Kürze, als eS ihre Wichtigkeit und die Umstän
de erlaubten.
Den Representanten des Volks liegt die
Pflicht ob, solche Gesetze zu verfassen, als die
Wohlfahrt ihrer Constituenten erfordert; und
ihrer Sorgfalt und überlegten Handlung wird
mit Vergnügen die Sicherheit, die Ehre und
die Wohlfahrt des Staats übergeben.
Wm F Jvliustvtt
Executive - K a m m e r, j
Zanuar I. 1850. H
Reading, den IS. Jannar
Ii i» mir mitliori/.«''!
Luliscriptilms, irn<l inakin-? s!>r tlit>
I.iviiäi.L al IliscMo«» in l'liilittlol
pkm, Vörie, lialtirnore an«! Loswn
Trauriger Unfall —Auws Medard, ei» lg»
jähriger Bursche, in Elsaß Tauuschip, wollte am vor
letzten Sonntage einen Habicht schießen, als die
überladene Flinte iu seinen Händen explodirte und
seine linke Hand so sehr beschädigte, das; sie oberhalb
dem Handgelenke amputirt werden mußte
Die Ba Ii mwoll en -Fa b r i k—Die Readin
gcr sind uud bleiben ein sonderbares Völkcken, Sie
können Viel bewirken, wenn sie wollen, bringen aber
auch Nichts fertig, wenn sie uneinig werden Mit
vieler Mühe war das Projekt zum Bau einer Baum
wollen.Fabrik auf dem besten Wege zum Belingen,
als durch die Auswahl deöPlaheSAlleS verwirrtwur
de, Viele Stockhalter, die im untern Theile unserer
Stadt wohnen, sind höchst unzufrieden mit dem Ver
fahren der Direktoren und hielten am Dienstag Abend
iu Barto'ö Hotel eine öffentliche Versammlung und
erklärten ihren Unwillen, In den dabei passirten
Beschlüssen erklären sie, daß sie ihre ausgestellten No
ten nicht bezahlen wollen undaS bereits bezahlte Geld
zurückfordern.
Es ist höchst bedauernswerth daß dieser Zwist c»t
standen ist. der leicht das ganze Unternehmen verei
teln könnte, und wir jvollen hoffen, daß derselbe bald
auf friedlichem Wege beseitigt wird,
Erziehun g—Bei der am 26 December in der
hicslgen Akademie gehaltenen Tchul-Conventioi: wa
ren außer Reading die Taunschips Bern, Brecknock,
Cumru, Elsaß, Exeter, Nord-Heidelberg, Unter-Hei
delberg und Maidencriek reprcsentirl. Die Conven
tion organisirte sich durch die Anstellung von John
S, NichardS. als President, und Joseph Heiiiig, als
Sekretär Als Delegaten für die StaatS-Schulcon
vcntlon, wclche morgen in Harrisburg gehalten wer
den soll, wurden John S Richards, Thomas Penro
se, Georg Zacharias. Levi Wunder uud Thomas l!
Miller ernannt. Nach Verrichtung einiger andern
Geschäfte vertagte sich die Convention biö zuni Ostcr-
Montagc, um 10 Uhr Morgens,
DaS Wetter war für einige Tage in voriger
Woche so schlecht und uiiangcnehni wie man eS nur
wünsche» konnte. Durch Regen und anhaltende Nas >
sc waren die Straßen mit Schmutz angefüllt und die
Wege außerhalb der Stadt schlecht zu passiren.
Alt Berks wieder in Gesah r—ES scheint
daß wiederum Anstrengungen gemacht werden daS
gute Alt Berk« zu zerstückeln Die Bürger vou Pen»
Tauuschip hielte» am vorletzten Samstage in Bern
ville eine zahlreiche Versammlung gegen die beabsich
tigte Theilung oder Formirung eines neuen
tieS, über welche Hr, Conrad Rcber presidirte, unter -
stützt von einigen Vicc-Presidenten und Sekretären
Eine Anzahl kräftiger Beschlüsse passirte, worin die
Anwesenden ihre Zufriedenheit mit dem gegenwärtig
Stande der Dinge aussprechen und auf de» guten
Verstand der Gesetzgeber vertrauen, daß sie das Ge
such für die Theilung nicht genehmigen werden
Mol,tg o in e rl) Cau nt y —ln diesem Caun-
' ,h zirculiren jetzt «Ittsckristen für dir Unterschrlstca
der Bürger, welche an dit Geskhgchung geschickt wer
den sollen, für die Erlaubniß durch Stimmen zuentt
scheiden, ob die neue» Cauiity-Gebäude i» Rorri«.
taun oder an irgend einem andern Drte erbaut wer
den sollen ES fehlt nicht an offerirten Lokalitäten
"Die Freie Heimath." ist der Titel einer neuen
deutschen Wochenschrift, welche von Hrn August
Gläser. in Philadelphia, herausgegeben wird, wo
von wir vorige Woche die erste Nummer erhielten
Das Blatt ist bestimmt dir Angelegenheiten der deut
schen Spar-, Bau- und Laub-Vereine in den Ver
Staaten zu besprechen und seine Leser fortwährend
dem Zustande derselben zu unterrichten. Der
SubseriptionsPreiS des Blattes ist Kl sg. in halb
labilicher Vorausbezahlung, Liebhaber können die
erste Nummer bei uns einsehen
Ein Gefängniß verbra n n t Das Ge
fängniß von Adams Cannty wurde am vorletzten
Montag Morgen durch Feuer zerstört und Zwei der
Bewohner. Ji'aae Miisseliimn und John Toner, beide
wahnsinnig, welche zur sickeren Verwahrung gefan
gen gehalten wurde», kamen in den Flammen um
Das Feuer war im Lokale des Erstere» entstanden,
Jbre verbrannten Körper wurden später gesunden.
Von dem Gefängnisse selbst blieb nichts übrig als die
schwarzgebraiiiiten Mauern
Der gro he Äassen be trug von Prosper Wet
more. in Neu ?)ork, wird von eiliigen Seiten als un
gegiüudet angegeben, Hr, W, hat selbst in einem
Neuhoiker Blatte angezeigt, daß seine Papieee in be
ster Ordnung wären und kein Unterschleif zu finden
sein würde Soviel besser für ihii, wenn'S so ist.
Die icarag u a - Fr a ge,—Zwischen dem
neuen brittische» Gesandten und unserem Staatsse
kretär find bereits Unterhandlungen begonnen zur
friedlichen Beseitigung dieser Frage; das Wegerecht
sur einen wird von den Ver, Staaten
sowie von Großbrittanien bewilligt werden, und der
Gesandte wird wahrscheinlich ChatfieldS Verfahren in
Betreff der Tiger-Zusel -e,. mißbilligen, ES ist alle
Aussicht vorhanden, daß die Frage friedlich beseitigt
das gute Vernehmen zwischen den beiden Regiern»-
und gen nicht unterbrochen werden wird.
Die Aushebung de r d iplom atifchen
Verbindung mit Oestreich hat im Senat zu
Washington bereits heftige Debatte» verursacht, doch
ist es nicht wahrscheinlich daß derjenige Theil, welcher
zu Gunsten der Aufhebung ist, gewinnen wird, Gen
Louis Caß. der Verehrer von Louis Philipp,
hielt eine lange Rede, worin er zn beweisen suchte,
daß es entehrend für die Ver, Staaten sei. mit einer
Regierung die sich unerhörter Gewaltstreichc gegen ihre
Unterthanen schuldig gemacht hat. wie iiameiitlch die
östreichische im vorigen Jahre, länger diplomatische
Verbindungen zu unterhalten
Der Zweck, warum unsere Regierung diplomatische
Verbindungen mit sremdcn Machten unterhält, wird
von vielen Leuten mißverstanden. Unsere Regierung
schickt keine Gesandte nach fremden Regierungen oder
Höfen, aus Achtung gegen dieselben, sondern nur,um
unsere Bürger, die sich in fremden Ländein befinden,
wen» es Noth thut, zu schützen und ihr Interesse zu
vertheidige». Wer weiß nicht, daß sich Amerikaner in
allen Ländern der Welt aufhalte», entweder Handel
zu treiben oder für andere Zwecke? Wcr würde sie
schützen, wenn nicht Gesandte und ConsnlS angestellt
wären dies zu thun ? Wir geben zu. daß Oestreich die
Verachtung der Welt auf sich gezogen hat durch sein
Betragen gegen die tapfern Ungarn, aber dieS ist kein
Grund unsere dort lebenden Mitbürger deö Schutze»
ihrer Regierung zu berauben, oder ihnen zn verbieten
mit den Oestreichern Handel zu treiben, wenn sie e»
vortheilhaft finden. Der Achtbare Heinrich Clay un
terstützte das Fortbestehen unserer diplomatischcnVer
bindiing mit Oestreich aus demselbcn Grunde und
sagte ganz richtig "Wenn wir uns an Oestreich we
gen seinem Betrage» rächen wollen, so dürfen
die russische und andere Regierungen nicht übersehen.s
die nicht minder schuldig sind,"
Perhmidltt>iHt!li der Snidr-Näthe.
Gclccr Loimcil-Himiner, >
Januar 5. ISSO. 5
Der Rath versammelte sich anwesend die
Herren Hill, Hunter, Ritter und Nagel, Prsid.
Das Journal wurde vorgelesen und genehmigk.
Hr. Ritter offerirte folgenden Bc/chluß:
Beschlossen, daß den City-Auditoren Gehalt
für einen Tag erlaubt werde, fürS Durchsehen
> der Schulrechnungen von jeder Ward, betra»
gend KIA s<>. Passirre einstimmig.
Hr. Hunter legte folgenden Beschluß vor^:
Beschlossen, daß' das Gesuch der Philadelphia
und Reading Eisenbahn-Company, für Verle»
gung des Gleises am Eck der 7t und Ct)esnul»
straße, genehmigt werde, den von ihr vorgeleg»
ten Plänen gemäß. Passirte einstimmig.
Hr. Nagel legte folgenden Beschluß vor, wel«
, cher einstimmig passirte und vom Com. Co:?n»
eil genehmigt wurde.
Beschlossen, daß die Straßen-Committee in»
strmrt werde, Seitenpfosten ausstellen zu lassen
>an der .'>. Straße, nahe bei Eberley's, und an
der 4 , nördlich von der Walnutstraße.
D>e Rechnung von Israel R- Laucks, Esq.,
j für Rekorden der Ordinanzen ic., KIB Z7j de«
wurde zu bezahlen beordert und vom
Common Council genehmigt
Die folgenden Rechnungen vom Com. Coun,
eil wurden genehmigt, nämlich: Von leremia
Mauger, für Curben u. Pflastern vor de« Ge,
bäuden der Reading Schlauch, u. Freundschaft
Feuer-Compagnie, in der Franklinstraß,, zum
Betrag von K4I 30. Von Reeser und Lerch,
> für Plästem des Gebäudes der Freundschaft«
Feuer-Compagnie, Alü 5V betragend, und von
Wm. Leinbach, für kleine Steine, G6B SS.
Die Srraßen-Committee und der Stadt-Re
gulator, welche beauftragt waren den Gutter
in der 4ten Straße, südlich von der Chesnut»
zu untersuchen, für den Zweck den kürzesten u.
bestgeeigntten Cours auszusinden,um das Was«
ser durch einen Lewer abzuführen, erstattet«
Bericht: Daß üe den Boden untersucht haben
in der Absicht die kürzeste Entfernung ic. auS«
zusinden, einen Sewer zu bauen, und solgendtn
Cours als den besten empfehlen —von der Slen
und Chesnut zu einem Punkte am Canal, die