Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, December 18, 1849, Image 2

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    te so über eine Stunde Endlich traf er
auf die Wurzel» eineö Baumes, ein Um
stand, der die Nähe der Oberfläche ver
riet!). Nun schnitt und grub er um so
herzhafter darauf los, obwohl er schon
aus beiden Händen blutete, und ein glück-!
licher Ruck löste einen großen Stein,
zwischen zwei Wurzeln festgesessen war
Er fiel nach Außen und ein Heller Son
nenstrahl brach auf die verklärten Züge
des Glücklichen herein. Er fühlte sich so
selig, als wäre er vom Grabe erstanden.
Mit geringer Mühe erweiterte er jetzt die
Oeffnung und bald gelang es ihm, her
aus zu kriechen. Wie groß aber war erst
sein Erstaunen, als er, nun unter freiem
Himmel, sich auf demselben Platze befand,
wo er nur wenige Stunden vorher sein
Mittagsmahl verzehrt hatte.
sSchliiß folgt i
Meolzaclj^r.
Reading, den 18. Dece'bcr
I! !'!!, >5 mir nutkori^ocZ
f<»
Neuigkeien sind zu dieser Zeit in Reading fast
eben so rar wie's baare Geld. Unglücksfälle koinnicn
nicht vor. weil die Leute vorsichtig sind; ebenso sind
sie zu friedfertig um sich zu prügeln und Keiner im -
ehrlich genug, um zu ftelileii, Keiner wagt ei?, salscheu
Feuerlärm zu machen und die Fcucilcute werden sich
nici't mehr raufen, weil sie wissen wie schlecht das
Vergnügen belohnt wird Die Neuigkeiten der Wo
che lauten daher ungefähr wie folgt —Keine Unfälle,
keine Diebstähle, keine Einbrüche, keine Brandstiftun
gen kein Mord, kein Feuerlärm und keine Naufcrei
—Wo ist eine andere Stadt von 1500» Einwoh
nern, die sich mit unserer messen kann
Der <svnstreß.
Das Reprcscntanicnhaud hatte am Samstage noch
keinen Sprecher und wir haben folglich noch keine
Presidenten-Botschaft, welche wir sicher erwartet hat
ten um sie unscrn Lesern heute vorzulegen. Der Con
greß ist noch nicht weiter als er vor acht Tagen war,
außer das, er sich weiter von der Wahl eines Spre
chers entfernt hat. Vierzig Versuche waren bis zum
letzten Freitage gemacht worden, um einen Sprecher
zu bekommen, aber ohne Erfolg. Die beiden tzaupt-
Candidaten haben sich, so zu sagen, zurückgezogen und
die Lokosokoö haben einen neuen Mann (Braun, von
Indiana) ausgestellt, dem am Mittwoch nur L Stim
men fehlten, um erwählt zu sein, später kam es aber
heraus, daß er sich mit den FreesoilerS verkuppelt hat
te. was ihm die Stimmen der südlichen LokoS raubte,
und somit seine Wahl unmöglich machte. ES wird
schwer, wenn nicht unmöglich sein für jene Partei,
einen Mann zu finden ans welchen sich alle Stimmen
vom Süden und Norden vereinigen können Es ist
wahrlich wenig Grund zu hoffen, das; dao Haus auf
dem gewöhnlichen Wege einen Sprecher bekommen
kann, wenn die Parteien so hartnackig bleiben und
die LokoS würden Wohl am besten thun, wenn sie für
einen Whig-Sprecher stimmten, da sie doch keinen
von ihrer eigenen Partei wählen können
Aber, Spafz bei Seite, wir meinen, der Congreß
hatte das Posseuspiel lange genug getriebn» und die
Langmuth des Volkes ermüdet Wenn cd ja noch
länger fortgesetzt werden muh, so würde es der Con
gieß besser aus eigene Kosten betreibe».
Die Baumwollcn Fabri t —Die Direkto
reu hatten am Samsiag Abend eine Vcrsaminlung
am gewöhnlichen Platze, um wegen der Lokalität der
Gebäude zu entscheiden, konnten aber, wie wir ver
nehmen, nicht einig werden und vertagten sich ohne
die Sache entschieden z» haben
Das Wetter —Während der letzten Woche
hatten wir vcrschicdcncSorten Wetter, nur keinS vom
Besten; Schnee, Regen und Frost wechselten mitein
ander und am Sonntage war das Wetter besonders
nah und unangenehm (Hestern zeigte sich die schöne
Spätherbst-Sonne im vollen Glänze und wäre ihr
Blick nicht aus Schnee nndSchmutz gefallen, so hätte
nian eS schön Wetter nennen können
Freund Änabb. vom IZorK« K
kündigt seinen Lesern an. daß er sein Blatt mit
den» Anfange des neuen Jahrev um t Spalte» ver
größern und »och dazu die Anzeigen mit viel klcincrcr
Schrift drucken will, wie bisher D>eo geschieht be
sonders um mehr Raum süi Neuigkeiten zn gewinnen,
indem daö Journal ziemlich stark durch Anzeigen pa
tronisirt wird. Dies ist wieder ein Beweis, daß das
Englisch lesende Publikum mehr daraus hält ihre Ge
schäfte tt. in der Zeitung bekannt zu macheu, als daö
Deutsch lesende. Der Beobachter, der eine ziemlich
gleiche Zirkulation mit dem Journal hat. hat immel
»och mehr Raum für Neuigkeiten, alö viele anderc
Blätter von derselben Größe, und wird, wen» sich dic
Unterstützung durch Bekanntmachungen nicht ver
mehrt, noch lange groszgenug bleiben müsse».
Verminderung deS PortvS.
Die öffentliche Presse aller Parteien ist einstimmi.
in ihren Ansprüchen für die Vermindernng des Por
toS Der letzte Bericht des Gencral-Postmeisterö ha
sle überzeugt, daß sie dazu berechtigt ist. daher wir!
sie auch nicht nachgeben bis sie ihren Zweck erreich
hat Kein Zweig unserer allgemeinen Regierung is
in blühenderem Zustande zIS daö Post-Dcpartement
Zrotzdem daß Handel und Gewerbe gedrückt sind, fin
det sich doch ein Ueberschuß in der Kasse, hinlänglic!
so groß, daß eine Verminderung deö Portos, so wi
sie vorgeschlagen ist. nicht schaden kann
Wenn das Porto für einen gewöhnliche» Brief
durchgebendv aus 5 Cents festgesetzt und den Zei
lungo-Driitsern erlaubt wird ihre Blätter 30 Mei
len weit portofrei zn versenden, so wird der dadurch
entstehende Verlust an Einnahmen wahrscheinlich kaum
halbsoviel ausmachen als der Ueberschnh beträgt,—
Zur Zeit, wo man für einen einfachen Brief nach den
entferntesten Theilen der Union SS Cents Porto be
zahlen mußte und wenn derselbe nur eine Kleinigkeit,
vielleicht eine Thalernote enthielt, doppelt soviel, be
durfte das Post-Departement jährlich eine Verwilli
g,i»!l vom Congresse—jetzt, da man solche Briefe für
den üten Theil des früheren Portos schicken kann, hat
eö mehr Einnahmen ald nöthig sind die Ausgaben zu
decken— Bedarf eö wohl eines bessern Beweises, wie
zweckmässig eine Porto-Verminderung sein würde?
Die Post ist zur Bequemlichkeit des Publikums errich
tet und je billiger diese Bequemlichkeit gemacht wird,
um so mehr wird sie benutzt werden und die Regie
rung immer ohne Schaden bleiben Hoffentlich wird
der Congresz sich dazu verstehen, ein Gesuch zu geneh
migen das so allgemein gefordert wird
V rittmrnnqett vvn Zllt Berks.
No. 7.
Rcading. den ivten November 181?
Ich setze meine Beschreibung von der Formi
rung der Taunschips sort.
Nockland Taunschip wurde von Deutschen
angesiedelt, unter denen ein kleiner Theil Schwei
zer waren. In 1757 enthielt es 80 Tarbare,
deren Nachkommen noch immer die Haupt-
Landbcsitzer sind. Rockland hat eine Fläche
von 12,000 Acker, mit emer sehr hügelligten
Oberfläche, grävelligtem Boden und in einigen
Theilen nur theilwesse eultivirt. Es hat weni
ger natürliche Vortheile als manche der umlie
genden Taunschips und jederzeit einen sehr mä
ßigen Vorrath von Wasser. Es sind verschiede
ne Mühlen, eine Zchniclze und 2 Eisenhämmer
im Taunschip Eisenerz ist ziemlich reichlich.
Es ist nur eine Kirche im Taunschip, welche ge
meinschaftlich von den Reformirten und Luthe
ranern gebraucht wird. Volkszahl in 1810,
1020; in 1820. 1131 ; in 1055; und
in 1840,1801.
Ruscombmanor wurde schon in 1732 ange
siedelt. Das Land war damals armselig und
trotzt noch jetzt den Anstrengungen der Bauern,
dasselbe mehr als mittelmäßig zu machen In
1750 enthielt das Taunschip etwa 30 Taxbare
und in 1700 über 80. Es hat einen Flächen
raum von 10,009 Acker Land, eine hügelligte
rauhe Oberstäche, grävelligten Boden und ist in
andern Hinsichten ganz unbedeutend. In dem
Taunschip sind zwei Dörfchen, Preißtaun und
Speachtaun, ein verkehrter Na-
das erste wurde vor 75 Jahren durch Con
rad Preiß ausgelegt und enthält etwa 30 Häu
ser, 2 Stohre, 3 Wirthshäuser und eine Be
völkerung von 200; das letzte wurde vor 50
lahren durch Hrn. Bohschiindt ausgelegt und
enthält etwa 10 Häuser und eine Bevölkerung
von 35 oder 50. Im Tannschip sind 3 oder 4
Mahlmühlen. Volkszahl in 1810, 932 ; in
1820, 1050 ; in 1830, 1231, in 1810, 1189,
Tulpehocken Taunschip ist bereits schon oft
unter meine Notiz gerathen. Es wurde ange
siedelt von Pfälzer», deren Geschichte bereits in
Verbindung mit Heidelberg Taunschip erzählt
ist. Der Name kömmt von Turpyhocken, ei
nem Indianer-L tarne, der früher in demTaun
! fchip wohnte und dem das Land gehörte, als
die Pfälzer von Neu Pork in diese Gegend ein
wanderten. Das Taunschip war der Schau
platz vieler blutiger Indianerausfälle, welche
alle getreu in den Provinzial-llrkunden und an
dern Schriften jener Zeit verzeichnet sind. Das Taunschip
Taunschip wurde später getheilt und der eine
Theil Ober-, der andere Unter-Tulpehocken ge
nannt. Es ist die Statistik des letzteren wovon j
ich hier spreche. Es enthält 20,000 AckcrLand,
mit Kalkstein und Grävel-Boden und sehr ein-!
träglich. Es sind 2 Kirchen im Taunschip, ei
ne nahe der Millcriek, und eine in Röhrersburg, >
welche gemeinschaftlich von den Lutheranern u.
! Reformirten benutzt werden. Eine AnzahlMüh
- len ist in Operation und andere im Bau begrif»
! fen. Röhrersburg liegt an der Straße von Re-
ading nach Sunbury, enthält etwa 00 Häuser
und eine Bevölkerung von Es enthält e-
Unfall? eine Anzahl Stohre, Wirthshäuser :c.!
und die gewöhnliche Verschiedenheit Handwerk
ker. Wohlleberstaun ist ein Dörfchen an der
, Meyerstauner und lonestauner Straße, ent
j hält etwa 20 Häuser, eine Bevölkerung von
i 100, eine Anzahl Schopps und 1 oder2Stoh
re und Wirthshäuser. Volkszahl des Taun-
schips in 1820, 3200; in 1840, .'1941.
Union Taunschip wurde von Schweden, We
lschen und Engländern angesiedelt, unter deren
Namen sich die Olmstead's, Kerlin's, Gott
l frey's und Andere vorfinden. Es enthält 21,-
,000 Acker Land, wovon der größte Theil hü-
gelligt und unfruchtbar ist. Unionvilleist das
! einige Dorf im Taunschip. Die Geschäftsver
! besscrungen sind, 0 Mühlen, ein Eisenhainiiier
und eine Schmelze, Volkzahl in 1810, 712;
lin 1820, 921 ; in 1830, 1040; in 1849, 1298
! Windsor Taunschip wurde etwa ums Jahr
i 1752 angesiedelt, zur Zeit der Formirung des
Caunties. In 1756 enthielt es 100 Taxbare
und in 1800 wahrscheinlich doppelt soviel. Es
hat einen Flächenraum von 28,000 Acker Land,
grävelligten Boden, mit einer hügelligten, rauh
en Oberfläche. Hamburg, in diesem Taunschip,
ist ein nettes Städtchen, am östlichen User der
Schuylkill. Es enthält beinahe 29t) Häuser,
eine Anzahl Stohre, Gasthäuser und Werkstät
ten, ist ein blühender Geschäftsplatz und ent
hält beinahe 1409 Einwohner. Es hat eine
Kirche, welche gemeinschaftlich von den Luthe
ranern und Reformirten gebraucht wird und im
Mittelpunkte der Stadt liegt; eine andere Kir
l che liegt nahe bei Hamburg, welche von densel-
ben Religionsparteien benutzt wird. Eine Ei
t fenschmelze liegt in dem Taunschip, nebst «iner
> Anzahl Mühlen. Volkszahl in 1839, 2298;
t in 1849, 2039.
t Ober-Tulpehocken ist ein Theil von Unter-
Tulpehocken und enthält 28,000 Acker Land.
Es hat eine Kirche nahe der kleinen Northkill,
welche gemeinschaftlich von den Lutheranern und
Reformirren gebraucht wird, und hält OMahl
> wühlen inThätigkeit. Volkszahl in 1830, 1450
in 1840, 1537.
Ober Bern wurde bei der Bildung desEaun-!
ties organisirt. Es ist fast von gleicher Größe
wie Tulpehocken, das Ansehen des Landes im
Norden ist hügelligt nnd im Süden eben, mit
einem Boden von guter aber nicht vorzüglicher
Qualität. ES sind 7 Mühle» im Taunschip,
1 Kirche, 4 Wirthshäuser und 2 Stohre. Be
völkerung in 1810, 1342; in 1820, 2017; in
1830, 2117; in 1840, 2750."
Washington Taunschip wurde aus dem süd
westlichen Theile von Hereford und dem nord
östlichen Theile von Eolebrookdale formirt. Es
enthält zwei kleine Dörfer, Schultzville, beinahe
in der Mitte des Taunschips, und Bechtelsville
an der West Ehester und Allentauner Straße.
Das erstere wurde vor einigen Jahren durch E.
K. Schultz ausgelegt, enthält 0 oder 8 Häuser,
1 Wirthshaus und ein Postamt. Bechtelsvil
le wurde von I, S. Bechtel ausgelegt, enthält
ungefähr dieselbe Anzahl Wohnhäuser, 1 Oel
mühle, 1 Mahlmühle, 1 Bleischwarzmühle und
verschiedene Werkstätten. Das Taunschip hat
3 Wirthshäuser, 4 Mahlmühlen, 4
Sägemühlen, 1 Wollcard-Maschine, 1 Schuh
peg-Fabrik, 2 Eisenhämmer, 1 Eisengießerei, 2
Oelmühlen, 1 katholische Kirche und 2 Versam
lungshäuser, wovon eins von den Schwenkfel
dern und das andere von den Menoniten ge
braucht wird.
Enitre Taunschip wurde aus dem südlichen
Theile von Ober- und dem nördlichen Theile von
Unter-Bern scrmirt, und enthält 20,00» Acker
Land, von wellenförmigen Ansehen und einem
Boden von guter Qualität. Es sind 4 Müh
len im Taunschip und 1 Kirche, welche von den
Lutheranern und Reforminen gebraucht wird.
Volkszahl in 1840, 1210.
Penn Taunschip wurde seit 1840 formirt.
Es enthält etwas vorzügliches Land und einen
ausgedehnten Flächenraum, Nebst einer An
zahl Mühlen hat das Taunschip nuch ein Dorf
genannt Northkill, welches etwa 00 Wohnhäu
ser, einige Stohre nnd Wirthshäuser und eine
Volkszahl von 3 bis 400 enthält.
Unter HeidelbergTaunschip gehörte ursprüng
lich zum rechten Heidelberg. Es enthält 14000
Acker Land, einiges davon ist sehr gut, andere
Theile sind unbedeutend. Das Ansehen des
Landes ist meistens eben und der Boden besteht
aus Grävel und Kalkstein. An der Eocalico-
Eriek sind verschiedene Mühlen erbaut, welche
täglich in Operation sind. Hehn's Kirche ist die
einzige Kirche im Taunschip. Gegenwärtige
Volkszahl 1400.
Marion Taunschip wurde in 1844 formirt,
aus Theilen von den Taunschips Unter Tulpe
hocken und Heidelberg. Es war in dieseniThei
le, wo Benjamin Spieker, dcr Freund und Mi
tarbeiter von Conrad Weiser, so lange wohnte.
Viele schauderhafte Ereignisse sind aufgezeich
net, zwischen den Weißen und Indianern, in
diesem Taunschip, mit denen Conrad Weiser al
le mehr oder weniger verbunden war. DieLta
tistiken von Marion Taunschip sind nicht be
friedigend zu bekommen, weßhalb w'r sie weg
lassen. Es enthält jedoch 2 Mühlen und ein
Städtchen, genannt Stouchsburg, welches 30
Häuser, l Stohr, l Wirthshaus und etwa 200
Einwohner enthält.
Earl Tannschip war ursprünglich ein Theil
von Oley. Es ist ein kleines Taunschip, wel
ches nur etwas über 9000 Acker Land enthält,
aber dieses ist sehr gut, nur etwas zu hügelligt
Es hat einen Eisenhammer und einige Mühlen
und ist gut bewässert durch eine Anzahl Bäche.
Volkszahl in 1810, 053; in 1820 924; in
1830, 979; in 1840, 1100.
Peik Taunschip ist wegen nicht ganz unge
wöhnlichen Ereignissen merkwürdig. Es wür
de viele Jahre nach der Formirung des Caun
ties aus den umliegeuden Taunschips geschnit
ten und hat seitdem rasch zugenommen. Es
hat einen Flächenraum von 0500 Acker, mit
einer hügelligten Oberstäche und meist Grävel-
Boden, enthält 11 Mühlen, 1 Eisenhammer
> und 1 Kirche, welche gemeinschaftlich von den
Lutheranern und Refornnrten gebraucht wird.
Dies Taunschip war der Wohnort der Maria
Jung, welche 30 Jahre als Eremirin lebte.—
Volkszahl in 1810, 552; in 1820, 545; in
1830, 752 ; in 1840, 1044.
Das Obige schließt meine Beschreibung von
der Formirung der Taunschips; nach diesem
! muß ich, um chronologisch fortzufahren, zu an-
deren Gegenständen zurückgehen, die bisher aus-
gelassen wurden.
Gctogenariatt.
(Eingesandt.)
Zi,l 112 'scha tl t!
Da poniint wieder etwa,' vom „Deut
schen Sauverein.«
Dcr?l»lor der Mittheilung im ~Rcading
er Adler" von voriger Woche, der sich j.tzt
~Einer von den vcrhaßlc» Ncunzchn" iiutcr
zcichiict, hat ganz rccht, wenn cr sagt, daß ich
einen Bock geschossen habe: Da n»n einen
Bock schießt» oder ihn treffen, gleichbedencend
ist, so mag mit Wahrhcit gesagt werden - daß
ich eine» Bock getroffen habe, n»d zwar ei
nen alten ; ich traf also nicht, wie mei» Geg
ner. neben das Ziel.
Von der „Schmähschrift" gegen den Ver
waltnngSrath, sagt er, wciß cr nichts! Hm,
'S ist — der Mann muß ei»
kurzes Gedächtniß haben; hat cr doch die
fragliche oder fragende Schmähschrift selbst
nntcrschricbcn, und im „Readingcr Adler"
vom 20. Novembcr bcsprichc er die fragliche
Schmähschrift als etwas Bekantee und weiß
was sie enthält; wer sie jetzt in Händen hat,
kann der so sehr constitnttonclle Herr in der
Constiliition des Vereins sehen; die Veröf
stntlichniig ist bereits beim Aufruf zu jener
unnützen Versammlung geschehen; denn ich
glanbe dieselbe auch im „R. Adler" gelesen
zu haben, jedoch ohne die Unterschriflen der
19. Eine Veröfftiitlichnng durch mich wäre
! ja unconstitutiouell, «nd nach den StaalS-
Gesetzt» wohl gar sträflich.
Daß cr «icht weiß, was„Supposeii" meint,
. ist mir unbegreiflich; es ist doch eins seiner
> Lieblingsworte, uud er sollte es daher auch
! verstehe»; (weil» es Deutsch ist, muß es zu
° de» überflüssigen Zeitwörtern gehöre»; oder
! ist es vielleicht Französisch ?)
Daß der Herr lö, Fran nnd Kinder hat, ist
außer Frage; ob er sie aber ernährt, ist zwei
felhaft; ebenso, was d,e Bewerbnng um «in
Amt betrifft; welchen Zweck hatte denn das
~Trlklen" in Messersmith Hotel ? Concnbi
nen kann ich keine besorgen; ich befasse mich
mit derartiaen Geschäften nicht, habe mir a
bcr sagen lassen, daß der Hr. >9 selbst eine
giire Hand an dergleichen sei, sich damit z»
versorge»; will er aber vielleicht »ach türki
scher Art sich eine« Harem anlegen, so mag
es vortheilhaft für ihn ftui, sieh deßhalb in
Nenuork zu befragen, wo kürzlich einige
Flüchtlinge direkt von der Türkei angelangt
sind, die jedenfalls Auskunft ertheile» kötteii.
Ei»? Fra« habe ich »och uiclzt gewollt, sonst
hätte ich längst eine haben können.
Der Hr. 19 muß mich für sehr dumm hal
ten wen» er glaubt, ich sei iu ~Unwissenheit"
über de» Zweck oder die Ursache jener berüch
tigten Extra Versamluug des deutschen Bau
vereiiis. Der Zweck war dock m jenem be
kannte» Aufruf, der einer Schmähschrift so
sehr ähnlich sieht, deutlich geuug ausgespro
chen, sdie Ursachen liegen freilich tiefer,) oder
muß vielleicht hie »ud da ein Buchstabe weg
gelassen werde» ?
Der Eine vo» de» >9 meint, man könne j
mich eher für etwas andres ansehen, als was
ich bin, — ist sehr glaublich,— so etwas kau» j
passiren. ES ist mir selbst schon vorgekom- z
inen, daß ich jkmand für brav hielt uud him !
terher erfuhr, daß er ciu Schurke war ! Ir-
reu ist menschlich.
Ueber die ~Esel" habe ich mich deutlich ge
nug ausgesproche», ~daß ich sie nicht anueh- >
»ie» köuue." Geht daraus etwa hervor, daß j
ich sie nicht kenne ? Putze der Herr doch sci-!
ue Augkiigläscr, tau» sieht er vielleicht seinen!
Irrthum ei». Meine Aufsätze sind gerade so!
zu verstehen, als sie geschrieben sind ; man!
braucht des Verständnisses wegeu, kliueii!
Buebstabcu wegzulassen. Daß jener Herr!
nicht viel iu Gießereien ist oder kürzlich war,!
ist mir und mehreren Andern nicht uubckaüt;
ebeso sein gewöhnlicher Aufenthaltsort.
Daß ich nicht zur Gesellschaft der Odd Fel
lows gehöre, meint er, habe seine gute» Ursa
che». Sehr richtig,— die Ursache ist einfach
diese: daß ich mich noch nicht dazu gemeldet
und auch keine Neignng dazu habe
In Betreff mehrerer andrer Ausdrücke und
Aeußeruagen, deren ich mich in dieser Sacbe
bediente, giebt sich der Herr von dcu bcwuß
te» 19, absichtlich Mühe, mich mißzuverstc-
Heu uud klaubt Worte heraus, die »ch gar
nicht sagte; hat cr doch sogar die Ueberschrift
meines letzten Artikels verketzert. Mit seinen
eigenen Aussätzen nimmt er's auch uicht sehr
qeuau; zuerst unterzeichnet er: Niedrere
Deutsche, jetzt LLiiicr von den verhaßten
Neuntel,n. Wen» nun die letzte Uuter
schrifc Wahrheit ist, so muß nothwendig die
erste eine Lüge sein. Ich bin kein Chamäle
on und noch immer derselbe. V
Neuigkeits-Brocken.
Harrisburg, Dezember 10, —Tr. Gil>-
bona Mills.—Dieser notorische Verbrecher,
welcher Unglück und Schande auf eine ganze,
höchst achtbare Familie geworfen hat, erhielt
am vergangenen Donnerstag sein Urtheil. —
Der Richter Pearson bemerkte, daß cr ihm die
strengste Straft sür Verführung erkenne, und
ihm eine strengere geben würde, wenn das Ge
setz eS erlaubte, indem der Raub der Unschuld
und Ehre schlimmer sei als der Tod, und ein
Vater, lieber dem Sarge seiner Tochter folgen
würde als sie in Schande verfallen zu sehen. —
Das Urtheil des Richters lautet auf fünfjähri
gesGefängniß, und eine Strafe von K2OO nebst
den Gerichts kosten, und es steht zu wünschen,
dasz dcr Mann, wenn cr dem Leben und der
Freiheit wiedergegeben ist, einen andernLebens
wantel einschlage, und ein so nützliches Mit
glied der menschlichen Gesellscha st werte, wozu
seine Geistesgaben ihn berechtigen.
Vatl. W.
Mord und Arrest der nnukinaßli
chen VNörder.—ln Cayuga Caunty, Neu-
Pork, herrscht gegenwärtig eine bedeutendeAuf
regung, in Folge des Todes eines Krämers,
'Namens Adler, der aller Wahrscheinlichkeit
nach von zwei Söhnen eines Bauern, im nörd
lichen Theil des Caunties wohnhaft, ermordet
wurde. Adler, war ein Deutscher, und trä
nierte feine Trockenwaaren und luwelerien,
und Tags vor feinem Tode war er an dem ge
meinten Bauernhause über Nacht. Sein Bru
der, der ebenfalls ein Krämer ist, hatte ihn zu
einer bestimmten Zeit zu Auburn erwartet, und
da er nicht kam, so wurde Verdacht rege und
man stellte Nachforschungen an. Es wurde
entdeckt, daß die beiden Bauernsöhne im Besitz
eineS ungewöhnlichen Belaufs luwelerien und
anderer Güter, ähnlich deren von Adler waren,
und sie wurden demzufolge arretirt. Adler s
Leichnam fand man ungefähr eine Meile vom
Hause begraben. Sein Schädel war gebrochen,
und alle Umstände sollen sehr stark gegen die
beiden jungen Mänuer zeugen. Lech. Pat.
Miß Maria Hughes, ein schönes etwa 17
jähriges Mädchen, von Ritchieraun, unweit
Wheeling, Virginien, beging am 23. November
Selbstmord, indem sie sich von der Bridgeport
Brücke hinabstürzte. Während sie mit' einer
Freundin von Bridgeport zurückkehrte, und
sich ungefähr auf der Mitte dcr Brücke befand,
bemerkte sie: „Ich gehe bis zum Boden des
Flusses," nahm ihren Bonnet und Schawl ab,
und sprang auf das Geländer. Ihre Freundin
suchte sie zu halten, allein eö gelang ihr den
unglücklichen Sprung zu machen, und sie sank
in die Arme des Todes. Es kann keine Ursa
che angegeben werden.
Gehölz in Oregon. Ei» Schrei
ber, der mir der Sache bekannt ist, schätzt t>
regon als das größte Land der Wcli in Be
zug auf Bauholz. Er sagt, in einem Uinkrci
se von drei Meilen »m eine Sägemühle stän
de mehr Holz, »m hundert Jahre zn daner»,
wenn die Mühle auch täglich 0090 Fuss säg
le. Die Bäume wären von 0 bis lO Fuß im
Durchmesser und manche 500 Fuß hoch. Et
wa drei Meilen von der Mühle werde» die
Blöcke in den Fluß geworfen nnd »ach der
Mühle geschwemmt, wo sie mit Wasserkraft
gesägt werden, dann unweit davon das gesäg- j
te Holz in Schiffe geladeu und nach Califor
nia geführt, Oregon Weizen wiegt im Durch
schnitt 65 Pfund das Büschel und das Mehl
davon bringt eine» bessern Preis im Gold«
lande als irqend anderes. Bei einer Wahl
im letzten Juni in Oregon, wurden 943 Stim
men eingegeben. ,
Herz Ben Pinch e 6, ein gelehrter
jüdischer Geschichtsschreiber, prophezeihr, dass
in weniger als einem Jahrhuudert ei» Jude
President der französtschen Republik werden
würde; daß in 50 lahren Amerika durch ei
nen Nachkomme» Abrahams regiert wird und
in 25 Jahre» der tord-Mayor vo» London
seine Andacht in der Synagoge verrichten
würde. Ob'S wahr wird?
Eine seltsame Dankbarkeitöbezeugung.—
In Coiistantinopel geriet!) vor »ich langer
Zeit das Hans eines griechischen Dollmet«
schere in Brand. Mt Hülfe eines Freun
des rettete er de» qrößten Theil seiner Habe.
Ein Kind in der Wiege aber.wnrde vergessen,
und als man mit Schrecken daran dachte,
stand das ganze Hans bereits i» Flammen.
Der unglückliche Vater u» Verzweiflung dar
über, glaubte es schon verloren, als sein gro
ßer Haushund, mit den, Kinde in der Schnait
! ze, aus den, Hause stürzte. Man drängte auf
> ihn zu, aber er entfloh damit, und weit davon
legte er seine kostbare Last auf die Thnrschwtl
!le eines Freundes seines Herrn nieder. Hier
! bewachte er es, bis die Thür sich öffnete n»d
i lein Schützling in Sicherheit gebracht war.
! Hund war gewiß ciuer Belohnung
l würdig, und »er Vater stand auf keinen An
l qenblick an, ihm solche zu gewähren. So»«
! derbar genug, tödcece er ihn mit eigener Hand
! und verspeiste ihn mit seiner Familie bei ei
nem großen Gastmahle, d «s er dein Hunde zu
Ehren vcranstaltct hatte, indem er sagte:
Dieses Thier ist viel zn edel, als daß es eine
z Speise der Würmer werden sollte; sein
! Fleisch soll steh mit dem Blute der Menschen
! vermischen, die dadurch großmüthiger, gefühl«
voller und tugendhafter werden müssen.
Rinnen i» Central Amerika. Eine inte
ressante Schrift wurde der ethnologischen Ge
sellschaft zu Neu Dork, aus der Feder des
Hrn. E. G. Sginer, Geschäftsträger der V.
St, zu Guatimala, überreicht. Hr. Sguier
hat bereits seine archäologischen Nachfor
schungen begonnen nnd einige seltsame Ueber«
reste aus alter Zeit »ach Washington gesandt.
Er berichtet, baß vor Kurzem eine antiqne
Stadt entdeckt worden sei, die 150 M<M»
von Leon unter eine», Walde liegt uudWl
Wundern der Baukunst sclbst Palenqnie ü»
bertriffl. Es bleibt kein Zweifel, daß Scäd«
le anf dem westlichen Conlinente verborgen
liege», die au Ausdehnung und Größe ihrer
Monumente die Ansgrabiingen Hcrculanum'6
uud Pompeji'S weit übertreffen. Die Indi«
auer leiste» ihm alleiichalbeu ,» seine» Nach
forsckunge» Beistand, unter der Bedingung'
jedoch, daß er keine Spanier nach ihren Dör
ftc n bringe und deu Missionären d,e Geheim«
nisse, welche sie ihm zeigen, nicht ausplandre.
Tödtlichc Rauferei St, jouis, 3 Dec.
-Am Samstag Abend hatten Newton Wei
mer, Bruder des früher» Postmeisters, »»»
James S. Thomas, Broker, von der Firma
Beiioiste und Co., eiiien Streit Man zog
Pistole», machte keine,» Gebrauch davon.
Diesen Nachmittag um 4 Uhr begegneten
sich beide wieder vor dem Plantershause.
Weimer begann auf Thomas zu schieße» und
Thomas auf Weimer, wobei Thomas auf die
Brust geschossen wurde, doch prallte die Ku
gel vou de» Rippen ab und fuhr um den Kö
rper herum. Als Weimer seine Pistole er
schöpft hatte, stürzte er auf Thomas uud be
! gaiin ihn mit einem Colt (Blcischutllrr) auf
den Kopf zu schlage». Während er dies that,
schoß ihm Thomas durch de» Leib.
Die Wunde wurde für tödtlich geHalle».
Thomas mag davonkomme»; die Gefahr
ihn scheint vo» Schläge» auf de» Kopf he»
zurühreu. Die Ursache des SlreitS war die
se: Seit einigen Monaten erhielt Thomas
' nicht die bedeutende Geldsendungen durch die
' Post, wie er erwartet hatte, und beschuldigte
' die Postossis des Betrugs. Weimer war
' Clerk und spie anf solche Beschuldigung Tho
° mas ins Gesicht.
De» 4. Dec. —Weimer, welcher durch Tho
' mas geschossen wurde, starb gester« Abeud.
' Es habe» sich Thatsache» herausgestellt, wel»
- che Weimer vo» den Beschuldigungen des
- Thomas ganz freisprechen. Thomas wird
' mit dem tcbc» davonkommen. F. Fr.
Von Caliso r n i e». - Neu Vork
Dec. Das Dampfschiff,,Cresce«t City"
' langte henrc gegen Mittag mit Nachrichten
> von San Francisco bis zum 2, Nov, mit 169
' Passagieren, worunter I. P Indd, Finanz-
Minister des Königs der Sandwich-Inseln,
' au. D?e Cresceut City hat 1 Million in
' Goldstaub, außerdem gegen 400,000 Thlr. in
' Häudcu der Passagiere, au Bord.—Die Schif
k fe Gusau G. Owens uud Mason laugten am
13. in Sa» Francisco a»,
s Die Berichte ans den Mine» sind noch er
t milthigciid. Gold ist »och reichlich vorhan
r den. Die G«s»»dheit der Goldgräber ist in»
t Allgemeinen gut. Es sind an 80,090 Perso
r neu in den Minen. Schiffe vo» de» Ver.
) Staaten nnd allen Theilen Eiirapa's komm
, noch in Masse an. Es sind an wo englische
5 Schiffe j» der Bay —Der Isthmus ist gesiinv
, Das Reisen gut. Am 23. Octob. fand eine
r Marinc-Execntion an Bord der Ver Staa
, te» Fregatte ~Savaunah" statt. Ei» Ma
k t>ose wurde au der Rae aufgehängt, weil er
- eine» seiner Offiziere zn ermorden versuchte.
Die Cottstilutio» für den Staat Californi
eu ist angtlioittinen »>:d veröffentlicht worden.
Chinesen i » S a n. Francisco.
. Unter de» zahlreiche» Emigranten, welche
in San Francisco während des verflossenen
- Sommers eingetroffe» sind, befinden sich a»ch
, eine Anzahl Chinesen. Das Material für
wenigstens 75 Häuser, ist vou Canton in Chi
i ua «ach Sau Fraucisco gebracht worden, nnd
chinesische Zimmerlentc baue» daselbst die
t Häuser auf. Fast alle Stühle, welche sich in
r de» dortigen Familien vorfinden, solle» chine
r sisches Fabrikat sein. Zwei Chinesen, Na
mens Kong sniig midWhang tnng, habende