Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, December 11, 1849, Image 2

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    .——.
Reading, den l Dece'ber 184?».
llI?-Hrn, B , in .haindbnrg, diene liierNiit zur
?>tacbricl,t. daf> >vir von seincin Ancibictcn keinen Ge
brauch machen können
Der <sonftrcH.
Wab macht der lrgend einem der diese
Frage an und richtet, antworten wir kurzweg'nichts.'
und er weiß die ganzen Verhandlungen deo Kongres
ses, während der letzten Woche Der Senat war am
Montage schon in Ordnung und bereit Geschäfte zu
thun, aber im Hause, wo sich die Parteien so nahe
gleichstellen, arbeitete man die ganze Woche vergebend
an einer Organisation, Die Herren »iedreientanten
kamen täglich um Mir Mittags zusammen und
datlotirten für einen Sprecher, bid um '! Uhr. gin
gen alle läge wieder nach Hause, ohne chren Zwect
erreicht zn liaben Beim 28sten Ballot, das letzte
am Freitage, und anch das letzte wovon wir gehört
liaben, standen die Stimmen wie solgi
Winthrop, von Massachusetts. Whig 102
Cobb, von Georgien, Loko öS
Richardson, von Illinois, do Lü
Potter, von Ohio. Do lg
Wilmot, von Peiinshlvanien, do 7
Gentry, von Teiinesee, Wliig 5
Ctrong, von Pcnns»lvaiiicn. Loko 2
MeClermoiit, von Illinois. Do I
Booth. von Connecticut. Do i
Biorse, von Louisiana. Do l
Ganze Stininic 2-25
Nöthig für eine Wahl 111
Cobb, von Georgien, ist der regulär ernannte Loko
Kandidat nnd erhielt beim ersten Ballott I<>2 Stim
men Die Whigs lwbeii Winthrop, von Massachu
setts. ald ihren Candidaten aufgestellt und da derselbe
seit dem ersten Ballot schon 7 Stimme» gewonnen
hat, so steht zu hoffen, dag er am Ende auch erwählt
werden wird.
Da das Hanh noch nicht organisirt ist. so konnte
die Bolschaft ded Presidenten auch noch nicht einge
sandt werden Unsere Leser, welche Verlangen fühlen
dieselbe zu lesen, müssen daher Geduld haben bis näch
ste Woche, wenn der Sprecher gewählt sein wird
Mehr Schnee, Am Samstage siel während
dein ganzen Tage Schnee, wodurch die Erde neuer
dings bedeckt wurde, aber das darauffolgende trübe
Wetter, hat denselben meist in Wasser verwandelt u,
dadurch viel Schmutz verursacht
Trauriges Ereignis;— Ein recht herzzerrei
ßendes Unglück ereignete sich am vorletzten Donner
stage in Union Taunschip, Berks Caunty, wodurch
ein Zjähriger Knabe, der einzige Sohn deS Hrn, Tho
mas Lord, fast augenblicklich fein Leben verlor, Hr
Lord war beschäftigt die Blöcke voneinem altenStal
le nach seiiiei» Holzplatze zu schaffen, wobei das Kind
uni ihn herumspielte Er trug einen Block auf der
Schulter und in der Meinung dafz das Kind noch
auf den: Platze sei wo er denselben herholte, warf er
ihn auf den Holzplatz nieder und derselbe fiel unglück
licherweise auf den Äopf des Kleinen, der unbemerkt
herbeigekommen war. Der Schlag war so stark, dajz
das Kind bald nachher verschied DaS Gefühl des
Baterd lasst steh besser denken als beschreiben
Tod durch eine Dreschmaschine —Hr
Michael Teisz. ein respektabler Bauer, eine Meile un
terhalb Mehcrotann. in Libanon Cannty, wohnhaft,
wurde am vorletzten Donnerstage von einer Dresch
maschine gefangen, ald er mit Aruchtdreschen beschäf
tigt war, und so stark beschädigt, dafz er das Unglück
nur bid zum Freitag Morgen überlebte. Er war 54
Jahr alt nnd hinterliesz eine Wittwe mit I Z Kindern,
Mordversuch —Ein Kerl von Baltimore, der
sich Nobiiison nennt, wurde am Donnerstage in der
Senat-Halle in Washington, verhaftet, weil er einen
Mordanfalt auf den Achtb Heinrich Clay im Sinne
hatte Robinson soll nicht recht unterm Hute sein
und ist einstweilen hingebracht wo er andern Leuten
nicht schädlich werden kann
Todt gefunden—Die Leiche eincd Manned,
Ramend Jacob Kcmp, wurde am vorletzten Sonntag
Rachmittag in einem Steinbruche von Jacob Klohd,
etwa zwei Meilen von hier, in Elsasz Taunschip, ge
funden. Man vermuthet, daß er am Tage vorher
vom Schlage getroffen wurde und todt ans der Stel
le liegen blieb Er war etwa 38 labr alt und soll
ein fleißiger Mann gewesen sein
Eine wichtige Entdeckung Unser un -
ternchmunglustige Mitbürger. Dr, Geo W, Oate
le y , der fortwährend sein Glück im Innern der Er
de sucht oder suchen läszt, hat unlängst durch Zufall
eine wichtige Entdeckung gemacht, die von großem
Werthe für ihn selbst und von bedeutender Wichtig
keit für unsere Stadt sein wird. Er hat nämlich bei
Suchen nach Eisenerz, in der unmittelbaren Rä
he der Röhren welche da» Wasser nachdem Reservour
leiten, aus oder in seinem eigenen Boden, eine schein
bar unerschöpfliche Quelle vom besten Wasser entdeckt,
die nur etwa 18 Fuß unter der Oberfläche der Erde
liegt Wie wir hören, ist die Wasscreompany geson
nen die Quelle in den »leservour zu leiten, wodurch
sie der Nothwendigkeit überhoben sein wird, dad mit
unter faule Wasser von der Mineral Spring vrielzu
benutzen, und außerdem im Stande sein wird ihre
Röhren nach allen Theilen der Stadt auszudehnen,
wo sie nöthig sind Wir wollen hoffen, daß Hr Oa
kcley hinlängliche Entschädigung für seine wichtige
Entdeckung erhält.
Der alte Penn Mount ist von größerem Nutzen
für unsere Stadt, aIS irgend ein anderer Hügel von
gleicher Größe Auf seinem Kopfe findet sich Mate
rial genug, eine ganze Stadt davon zu bauen, aus
seiner westlichen Seite erhalten wir den Stoff zum
«udbessern unserer Straßen, auf der südöstlichen Se
ite wachsen herrliche Reben und in seinem Bauche hat
erniebr Elsenerz, als nöthig wäre eine Rational-Gle
ßerei zu versorgen und was noch das Beste ist. einen
unerschöpflichen Vorrat!) ded besten WasserS
Bericht des General Postmeisters.
Der Bericht ded General-PostmeisterS, welcher dies
mal vor der Presidenten-Botschaft erschien, ist ein
! Dokument dad seinem Verfasser Ehre macht. Die
Angelegenheiten dieses Departements sind in schön
ster Ordnung, was den besten Beweis von der guten
Verwaltung derselben liefert Dad verminderte Por<
togesct; hat eine ganz andere Wirkung auf die Fi-
I iianzen ded Departements gehabt, als viele Leute an
! fänglich erwarteten nnd die Einkünfte davon waren
der Art. daß der General-Postmeister es für zweckmä
ßig erachtet, dem Kongresse eine weitere Verminde
rung des Portod zu empfehlen. Die Gesammtein
nahmen ded Departements, während dem Jahre das
am Ende Juni 13-19 endigte, waren >H4,5V5>,176 28,
und die Ausgaben während derselben Zeit Kl.-
475.01!) IZ—was an jenem Tage einen Ueberschuß
von K 126.127 15 in der Kasse ließ.
Der Bericht enthält ferner eine Schätzung dei Ein
nahmen und Ausgaben ded Departements, fürs lau
sende Jahr, welches am 30 Juni 1850 endigt, und
bringt solgcndcö Resultat heraus
Gesanimtkinnahmcn ,P 5,783,8-18 70
GesammtauSgaben 4.750,138 09
was am Schlüsse des Jalued einen Ueberschuß von
H 1.033.710 57 in der Kasse lassen würde.
Dieser erfreuliche Zustand der Finanzen ded Post-
Deparicmento wird ohne Zweifei den (son>i>eß vc»an
lassen den Empfehlungen ded General-PostmeisterS
zu entsprechen und wir werden dann bald im Stande
sein, den Lesern deo Beobachters anzuzeigen, daß sie
denselben wieder 30 Meilen portofrei erhalten können,
Unz u 112 ried enhe i t—Ein Theil der Bürger von
Montgomery Eaunth ist anf den Einfall gekommen,
den Gerichtdsttz des EauntieS von Norridtaun nach
einem bequemeren Platze zn verlegen Verschiedene
Lokalitaten sind im Vorschlag. Ceiitre Sgnär, Skip
packville !e, Skippackville bildet den MittelpunktdeS
CauntieS nnd wäre daher am besten geeignet für eine
Launty-Stadt. da der Ort aber sonst weiter nichts
Empfchlendwcrthcd hat. so mögen die Norridtauner
einstweilen unbesorgt sein, denn wenn anch hin und
wieder solche Anstrengungen gemacht werden, wird
am Ende doch Alled beim Alten bleiben
Unve r sch ä m t Die Bürger von Lancaster
hatten vor einigen Wochen die Verwalter der Cen-
Gesellschaft ersucht, ihr Haupt-Depot
und die dazu gehörenden Werkstätten in jener Stadt
anzulegen Die Verwalter haben unlängst Antwort
gegeben und die Bedingungen gestellt, unter welchen
sie dad Gesuch der Bürger von Lancaster gnädigst ge
währen wollen Die Stadt Lancaster soll auf eigene
Kosten eine Eisenbahn nach Dillcrville bauen lassen,
der Gesellschaft einen Platz für ihre Gebäude anwei
sen. ihre Lokomotive mit Wasser versehen und dad
Depot mit Gas beleuchten —natürlich alles unentgelt
lich. Die Stadt Laneaster wird sich schwrrlich dazu
verstehen, diese flegelhaften Forderungen zu erfüllen
Minder daß die Gesellschaft nicht mich die Bezahlung
ihrer Arbeiter von der Stadt Lancaster fordert
Die BegnadignnHS-Gewalt.
Richter ParfonS, in Philadelphia, hinläng
! lich bekannt als ein gieriger Lokofoko-Aemterjä
ger, hak Gouvernör Johnston öffentlich beschul
digt, daß er vermittelst der Begnadigungs-Ge
walk, eine zu große Anzahl Verbrecher auf frei
en Fuß gesetzt habe, und die Presse seinerPar
tei ist bereitwillig genug diese böswillige, unge
gründete Beschuldigung zu verbreiten. Der
Richter und seine Helfershelfer mögen sich an
das alte deutsche Sprichwort: <Leute die in
Glashäusern wohnen, sollten nicht mit Steinen
um sich wersen," erinnern. Sine Angabe aus
den amtlichen Dokumenten, von den Begnadi
gungen welche unter den Administrationen von
Schunk und Zohnston bewilligt wur
den, bringt folgendes Resultat:
Gouvernör Porter begnadigte während den
letzten drei Jahren seiner Administration 491
Turchsihnittszahl jährlich 163
Gouv. Schunk begnadigte .'15,0
Durchschnittszahl jährlich 160
Gouv. Zohnston begnadigte litt
l von denen 6J Gesuche vorlagen alsGouv
Schunk starb ; 7 davon waren von Zesse
Miller endossirt, als der execuliven Be
gnadigung würdig.
Durchschnittszahl jährlich 87
Diese Angabe zeigt deutlich wieviel Wahres
an der Beschuldigung ist. Wenn die Begna
digungS-Gewall jemals mißbraucht wurde, so
geschah es unter Gouv. Porter zur Zeit wo
Richter Parsons Staatssekretär war.—Weder
Parsons noch irgend ein Lokofokoblalt hatte da.
Mals etwas dagegen einzuwenden, wenn Gouv.
Porter die größten Verbrecher auf freien Fuß
setzte, sebst dann nicht, wenn erste vor dem Ve
rhör begnadigte. Wer sieht hieraus nicht, wes
Geistes Kinder Richter Parsons und feine Hei,
fershelser sind.
tLinc gebcimniHvslle Mordgeschichte
in Boston.—Zn Boston herrscht seit den letz
ten zehn Tagen bedeutende Ausregung, wegen
dem plötzlichen Verschwinden eines gewissen Dr.
Welcher ohne Zweifel ermordet wur
de. Am vorletzten Samstage fiel der Verdacht
auf Dr. Webster, Professor der Medizinen der
Bostoner Universität, der als der mulhmaßliche
Mörder des Dr. Parkman verhaftet wurde.—
An diesem Tage wurde die Aufregung so groß,
daß der Mayor sich veranlaßt sal) das Militär
aufzurufen. Zn einem Privat-Zimmer desPro
fessorS fand man die tteberreste eines menschli
chen Körpers, aber ohne Kopf und Füße, wel
che man für die deS Dr. Parkman hielt. Durch
genaue Untersuchung der Sache sind seitdem
verschiedene Thatsachen anS Licht gekommen,
die Dr. Webster nur zu deutlich aIS den Mör
der von Dr. Parkman darstellen. Dr. Webster
ist etwa 50 Zahr alt, war seit 20 Zahren Pro
fessor an der Universität zu Boston und erfreu«
te sich eines unbescholtenen Rufes, nur war er
oft in Geldverlegenheit und soll dem Verstorbe
nen eine namhafte schuldig gewesen sein.
Neue Ranken.—Es verlautet, daß die A
nsprüche für neue Banken, die vor die nächste
Gesetzgebung kommen sollen, wenn sie geneh
migt werden, das Bank-Capital in Pennsylva
nien um mehr aIS P 4,666,666 vermehren wür
den. Die Leute welche diese Gesuche vorbrin
! gen wollen, scheinen nicht zu wissen, daß die Lo
, kosokos eine Mehrheit in der Gesetzgebung ha
ben, oder hegen das Vertrauen, daß sie genug
davon kaufen können, um ihren Zweck zu er
reichen. Wollens halt mol sehen.
> Zn Li »i bo. Der President der State
Bank zu Morristaun, Neu Zersey, ist verhaf.
> tet und auf die Anklage für Meineid in Limbo
gebracht worden. Dem Müssen ein Paar gute
Augen fehlen, denn er soll geschworen haben,
! daß die Bank hartes Geld genug hätte für ihre
Noten da doch scharfsehende Leute nichtS aIS
werthlose SuSquehanna Noten vorfanden.
<?rin,,crnngen von Alt Berks.
Zto. «5.
Reading, den Bten November 1819
Heresord Taunschip wurde von Flücktlingen
> angesiedelt, welche hierher kamen um der Ver
folgung zu entgehen. Es waren hauptsächlich
Schwenkfelder, welche durch das kaiserliche E-
dikt zu Wien in 1725 betrogen und hernach
! von den Gegnern ihrer Lehren, in Schlesien und
andern Theilen Europa's verfolgt wurden. Sie
kamen in 1734 hier an und ließen sich inßerks
Caunty nieder. Unter denen welche sich in He
reford Taunschip ansiedelten, war der Ehrw.
! Ehristopher Schultz, Georg Schultz, Melchior
Schultz, Melchior Wiegner, David Mester,
Gregorius Mester und Baltzar Pägel, deren
Nachkommen noch das Landbesitzen welches die
Flüchtlinge kauften.
Das Taunschip enthielt Washington ab
geschnitten wurde) in 1758 etwa 76 Tarbare.
Die Oberstäche enthält 12666 Acker, das An
lehen ist hügelligt, der Boden Grävel und nicht
sehr fruchtbar, aber durch anhaltende Bebau
ung und Sorgfalt bringt er ziemlich viel Frucht.
In 1846 enthielt das Taunschip 3 Eisenhäm
mer, 1 Walkmühle, 1 Wollensabrik, 5 Mahl
mühlen, 6 Sägemühlen, 2 Oelmühlen und ei
nige Gerbereien Kirchen gibt es im Taunschip
I Katholische, 1 Schwenkfelder und 2 welche
gemeinschaftlich von den Lutheranern u Deutsch
resormirten benutzt werden. Bevölkerung in
1836, 1716 ; in 1846, 1244.
Langschwamm wurde von Holländern ange
siedelt und hatte in 1756 eine taxbare Volks
zahl von 63. Es war während dem englischen
und französischen Kriege der Schauplatz einer
Anzahl Indianer-Barbareien, welche alle in den
Previnzial - Urkunden ausführlich beschrieben
sind. Langschwamm enthält etwa 14066 Ak
ker Land, ist hügelligt und hat eine Oberfläche
von Grävel und Kalkstein, ist aber in mancher
Hinsicht sehr fruchtbar. Mertztaun ist der ein
zige Ort von Bedeutung im Taunschip und hat
eine Bevölkerung von 1 bis 266, mit etwa 25
oder 36 Häusern, 1 oder 2 Wirthshäusern und
Stohren und 2 Kirchen, wovon eine den Lu
theranern und eine den Deutschresormirten ge
hört. Nebst einigen schonen Sage- nnd Mahl
mühlen, hat das Taunschip auch eine große Ei
senschmelze, bekannt als Trerlers, welche fort
während in Operation ist. Volkszahl in 1816
998; in 1826, 1371 ; in 1826, 1762; und in
1846, 2112.
Maidencrick Taunschip hat seinen Namen
von einer indischen Wörterverbindung, nämlich
Lchuylkill, welcher Name von den Deutschen
gegeben ist, wurde von den Indianern Mana
yung oder die Mutter genannt, und der Ltrom
welcher durch das Taunschip passirt und in die
Schuylkill fließt, wurde gleichbedeutend Onree
laumee oder die kleine Tochter der großen Mut
ter, genannt, daher das Wort Maidencriek oder
Mädchenbach. Die ersten Ansiedler waren
Quäker die schon in 1738 über 76 Familien
ausmachten. Später wanderten sie westlich,
wodurch eine Verminderung ihrer Zahl entstand,
so daß in 1741 nur 71 Taxbare im Distrikte
wohnten. DaS Taunschip enthält 13,666 Ak
ker Land, waS eben in der Fläche und reichhal
tigen Boden von Grävel und Kalkstein ist Ein
Quäker Meetinghaus liegt sast im Mittelpunk
te deS Taunschips, und eine lutherische und re
forniirte Kirche nahe der nördlichen Grenze, et
wa 9 Meilen von Reading. Die Anzahl der
Mühlen im Taunschip will ich später auszusin
! den suchen.
Leasport wurde in 1846 durch die Doktoren
Darrah ausgelegt, enthält etwa 36 Wohnhäu
ser, eine Dampsmühle, 2 Stohre und die in ei
nem Dörfchen gewöhnliche Verschiedenheit von
Handwerkern. Eine Akademie ist ebenfalls an
gefangen, aber den Erfolg muh' die Zukunft
lehren. Volkszahl in 1816, 918; in 1826,
! 1192 ;in 1836, 1356 ;in 1846, 1747.
Maratawny Taunschip wurde von Deutschen
angesiedelt und enthielt in 1757 etwa 126 Tar
! bare. ES ist merkwürdig wegen seinem Ueber«
fluß an öffentlichen Straßen und deren Ver
einigung in Abtheilungen mit andern Straßen,
die nach verschiedenen Theilen des Caunries ge
hen. Es hat 15,666 Acker Land von vorzüg
licher Qualität, die Oberfläche ist eben, besteht
aus Kalkstein und Grävel —hin und wieder
Thäler von rothem Schiefer—und wird von
Kennern für höchst fruchtbar und werthvoll ge
halten. Es sind 2 Kirchen im Taunschip, eine
im südlichen Theile des TaunschipS und eine in
Kutztaun, welche gemeinschaftlich von den Lu>
theranern und Resormirten gebraucht wird.—
Kutztaun liegt an der Westseite der Saconey
criek, ist ein Post-Städtchen und wurde schon
in 1815 inkorporirt. Es enthält 136 Wohn
häuser, mit einer VolkSzahl von etwa 866, eine
Akademie, einigt Stohre und die gewöhnliche
Verschiedenheit von Handwerkern. Zn 1846
lebten noch eine Anzahl Pensionäre in diesem
Orte, als Ueberbleibsel der Vergangenheit, aber
der Tod hat sie seitdem weggeraffi und Keinen
davon übrig gelassen, von den Thaten der Re
volution zu sprechen, woran sie Theil nahmen.
VolkSzahl in 1810, 1536 ; in 1820, 1845 ; in
1836, 2108 ; in 1840, 2564.
Oley Taunschip wurde frühzeitig angesiedelt.
!Deeds für Land wurden schon ist 4682 gegeben,
die Bauerei welche jetzt Gideon Hoch gehört o
der ihm unlängst gehörte, war ein Trakt von
jenen Ankäufen. Sie enthielt damals 500 Ak
ker, ist seitdem aber bedeutend vermindert wor
den. John Snaehold war der Käufer, Wil
liam Penn eignete daS Land und beide wohnten
in England. Zch habe bereits gesagt, daß Oley
Taunschip zuerst von französischen Hugenotten
angesiedelt wurde, welche bald nachher ihre Zahl
vermehrten durch Quäker und Freunde ihrer
Religion aus der alten Welt. In 1752, bei
der Formirung des Caunties, war es gleichbe
deutend mit Elsaß und stand keinem andern in
der Provinz an Reichthum und landwirtschaft
licher Wichtigkeit nach. Es war hier, wo Mat
thias Bauman, berühmt in der Kirchengeschich
te Pennsylvaniens, seine besondern Funktionen
üble und als ein Prophet figurirte sür die An
hänger der ncugebornen Lehre. ES ist ebenfalls
merkwürdig wegen seinen Hernhuter-Erinne
rungen und als der Hauptplatz wo GrafZin
zendorf in General-Synode für die Wohlfahrt
seiner Kirche wirkte. Wir werden diese religi
ösen Sachen später berühren. Das Taunschip
enthält 13,666 Acker Land, meistentheils eben
und der Boden svon vorzüglichem Kalksteins
überaus fruchtbar. Es hat 26 oder 25 Müh
len, eine Eisenschmelze und 2 Eisenhämmer in
Operation, und 2 Kirchen, wovon eine den Lu
theranern und die andere den Resormirten ge
hört. Friedensburg ist ein kleines Dörfchen,
von 15 bis 26 Häusern, und enthält etwa 126
Einwohner. In demselben sind 2 oder 3Stoh
re und Wirthshäuser, nebst einigen Werkstät
ten. Die Volkszahl des Taunjchips war in
1816, 1274 ; in 1826, 1416 ; in 1836, 1469
und in 1846,1875.
Richmond Taunschip wurde in 1755 orga
nisirt. Zn 1768 enthielt eS 166 Tarbare,aber
nachher nahm es nur langsam zu. Es hat ei
nen Flächenraum von 12,666 Acker Land, wel
ches eben ist und einen überaus reichen Boden
hat. Eisenerz findet sich ebenfalls in diesem
Taunschip, in hinlänglichen Quantitäten, drei
Schmelzen zu versehen. Nebst 3 Schmelzen
sind verschiedene Mühlen im Taunschip. 3K>r
chen und 4 Schulhäuser. Cortaun, im äußerst
südlichsten Theile,wurde etwa uinS Jahr 1798
durch einen Hrn. Cor ausgelegt. Es enthält 2
Stohrc, 2 Wirthshäuser und einige Wohnhäu
ser. Walnuttaun, einige Meilen von Coxtaun,
hat 8 oder 16 Häuser und etwa 56 Einwoh
ner, und Virginsville, ein anderes Dörfchen in
dem Taunschip, hat 2 'Wirthshäuser, 2 Stohre
und eine Anzahl Werkstätten. Eine Natur-
Merkwürdigkeit findet sich in dieser Gegend, in
Form einer unterirdischen Höhle, welche etwa
56 Pard fort herabgeht und sich dann im rech
ten Winkel links dreht. Wenn man so dreißig
Pard weiter geht, kömmt man in ein Zimmer,
welches 56 Fuß lang, 26 Fuß breit und 15
bis 26 Fuß hoch ist. Am Ende des Zimmers,
dem Eingange gegenüber, ist ein erhabener Al
tar von Stalactik, welcher unter dem Hammer
klingt und durchsichtig ist. Es ist eine seltene
Kuriosität und wohl eines Besuches werth. —
Volkszahl des Taunschips in 1816, 971 ; in
1826, 1135; in 1836, 1556; in 1846, 2666.
Robeson Taunschip wurde sehr früh von den
Quäkern angesiedelt. Die allerersten Ansied
ler waren Gains Dckiinson, Zohn Scarlet und
Peter Thomas; und der erste Baum, welcher
jemals in dem Taunschip umgehauen wurde,
siel ohne Zweifel durch die Hand des Hrn.Dik
kinson, Die Tarbaren im Taunschip betrugen
in 1756 etwa 76, und in 1866 über 266. Ro
beson enthält 25,666 Acker Land, welche» hü,
gelligt und natürlich nicht sehr fruchtbar ist.
Es hat 2 Kirchen und ein Quäker Mieting
haus, aber nichts das zu dem Namen eines
Dorschen» berechtigt wäre. Volkszahl in 1816,
1867 ; in 1826, L 665 ; in 1836, 1976; und
in 1846, 1965.
(vctogenarian.
Chillicothe, d?» 1. Dezember.
Ein todter Körper gefunden.
Wahrscheinlicher Mor d.-Am len.
tc» Dienstage wurde der Körper, eiuec.' hier
früher wohnhaften Mannee Namens Hein
rich Wagner, Barbier seines Handwerks. Z
Meilen von der Stadt, nahe der Drei-tockS
im Wasser gefundc». Das Fleisch am Kop,
sc desselben war von den Fischen gänzlich ab
gefressen, nnd war nur an der Kleidung meh,
zu erkennen. Er verließ die Stadt an, vre»
Oktober, nnd war »och am selbigen Tage bei
M. Hirns, wo er sagte dass er sich wieder zur
! Stadl begeben wollte, und hat seitdem »ichrs
! wieder von sich höre» lassen, b>6 am 27. v.
Monats einige Männer die Ueberreste dessel
l'tn am Zusammenstoße des Flusses und Ca
nales fanden —Derselbe war ans der Rhe,»-
pfalz und ungefähr 56 Jahre alt.
Bei seiner Verlassnng der Stadt, hinter
ließ er ein Schreiben an seine Verwandte,
nach welchem dieselben berechtigt waren, sei
ne, im Barbierschop hinterlassene Sache» zu
verkaufen. Gleichfalls »ahm er Abschied von
Mehren, mit welche« er bekannl war.
Am Mittwoch Morgen begab sich eine Ju
ry, unter Begleitung des LricbeubtslchtigcrS,
Scherisss und mehrere Aerzte nach dem Pla
tze Nach Besichtigung des Körpers erklär,
le» die Aerzte der Jnry. daß' er müsse erschla
gen worden sein; seine Backenknochen waren
gänzlich zerbrochen. In feiner Hand hielt
er eine abgefeuerte Pistole, bei» Zeigefinger
am Drücker E,„e Uhr welche derselbe mir
sich hatte, war nicht aufzufinden
Das Urtheil welches dieJurpNachmittags
fällte ist, das ~er kam zu seinem Tode durch
die Hand einer Person oder Personen.
O. Corresp.
Phild'a, den (Z.Dec. Straßenrauh und
Mordversuch in Ulontgoinery Launty,
—ln der Samstag Nacht wurde ein Mann
Namens Hoin > ller. der es im Gebrauch
hatte den Philadelphier Markt zu besnchen,
in der Nähe von Moorestown, Montgomery
Caulitv, beraubt. Seine Pferde waren an
einer Brücke festgefahren, da man ihn ent
deckie. nnd er selbst lag im Wagen ganz be
wußtlos, sein Hanpt schrecklich zerschlagen,
wahrscheinlich mit einem Stein den man im
Wagen fand. Seinen Geldsack fand man
ausgeleert neben ihm im Blnte liegend. Nä-
heres weis mau nichts, da der Unglücklich,
den lcpten Verlebten naeh noch nicht dermö»
geiid war zu sprechen. Er ist etwa 20 Jahre
alt und har eine Familie. Fr. Press,.
Feuer in Norri 6 tann -Am vor
letzten Sonntag Abend gegen 9 Uhr, ,«edeck«
j t, man ~, dem Keller des Gebäudes, worin
sich dieDruckcrei des
befindet, einen Haufen Abfall. Papier in
Brand, welcher jedoch durch die zeitige Ent
deckung und pronite Hülfsleistunq der Bür
ger und geuerlkute bald gelöscht wurde, ohne
weiteren Schaden zu thun.—Der Brand war
äugen,chtinlicb das Werk eines Mordbren,
»ei s, »»dem während des Tages kein Feuer
in der Druckerei war.
« V ° Scheuer des Hr.
Hicks Corson in Whitemarsch Taunschip,
gcr.eth vor eiuigen Abenden in Brand, der
ebenfalls zeitig geniig entdeckt wurde, um Ii
Pferde und das Wohuqebäude zu rette», eh,
l'!tt Schaden angerichtet
Diebere i.—Wir vernehmen,
dass das Svriiiqhans des Hr. Henry Vechtel
in Ober - Providene, in der Nacht des I7ten
Novembers erbrochen lind verschiedene Pro
vijtons Artikel daraus geraubt wurde».
Neutral.
.ancaster, den 4. December.—Rieaelbabn
Niiüliich.— Am vorigen Mittwoch hat sich a»
ber.i.a s ein ködllicheS Unglück aus der StaatS,
in der Nähe dieser Stadt zugetra»
a<n. r. .ldam Boir. ein Einwohner vonLan»
can.r, war auf dem Wege, um seinem Schwa
ger, derWackter ist an der über die kleineCone,
ttoge fuhrende Brücke, eine kleine Strecke west.
lich von dieser Stadt, sein MittagSessen hinaus
zu bringen, als er einen Wagenzug sich entge
gen kommen sah. 11,., diesem auszuweichen,
ichrilt er aus die andere Seite Bahn hinüber,
ohne den Zug der schnellen Passagier-Linie, der
auf diesem Gleise der Bahn hinter ihm angeflo.
gen kam, zu gewahren, indem er etwas taub
war. Er wurde von diesem Zuge überfahren
und aus der grelle gelödlet, indem ihm der
Kopf vom Körper getrennt wurde. Der Un.
glüclliche war ein Mann von mittlerem Alter,
hat aber keine eigene Familie hinterlassen.
Nocl, ein lödtlichea Unglück. Ein
junger Mann, Namens Zohn Lehman, einEin
wohner von der Stadt Manheim, siel vorletzte
Woche aIS er auf seiner Heimreise nach Lanea.
inr war, ohnweitPelerSburg auS einer der zwi«
fchen Lancaster und Manheim fahrenden Pas
sagier Kutschen, worausein Rad der schwer be«
!adenen Kutsche ihm über die Brust ging, wo
durch er eine so schwere Verletzung bekam, daß
er am vorigen Mittwoch in dem Gasthause deS
Hr. Zohn Stauffer, in Petersburg starb, wo
hin man ihn nach dem Unglück zurVerpfleguna
gebracht hatte. VolkSsr.
Piltsburg.—C a l i sornie n-F ieber.—-
Seitdem einige Briese mit guten Nachrichten
von Pittsburgern auS Calisornien dahier ange
kommen sind, ist ein wahres Calisornien-Fieber
unter unsern deutschen Freunden und Lands
leuten hiesigen Orts ausgebrochen. Selbst vie
len verheir.nhelen Männern von sehr guten
Vermögensumständen und florirenden Geschäf
ten hüpft das Herz vor Freude und Hoffnung
auf Kaliforniens Segen u. eS scheint, als woll
ten sie wirklich Ernst aus dem Spiele machen
und eine Ausflucht nach dem Eldorado nehmen.
Zndeff wird derjenige die besten Geschäfte thun,
der sich getraut Wein und Brandy aus Whis
ky, Wasser und—(die andern Ingredienzen ken
nen wir leider! nicht) zu machen, so lange Was«
ser den Sacramento herabfließt. Einige Aerz
te, welche sich einem solchenTausendkünstler an
schlössen, würden wahrscheinlich ziemlich Be
schäftigung i» Nachkuren erhalten und auch ihr
Schäfchen in's Trockene treiben. Wir sind doch
begierig zu wissen, ob solche Getränke nach Heu,
Stroh oder Assasoetida riechen und in waS für
Töpfen sie gebraut werden müssen? Wenn
ein solcher Tausendkünstler unS vor seiner Ab,
reise in seine tiesenGeheimnisse einweihete, wür
den wir vielleicht auch daS Sieden noch anfan
gen, obgleich eS gerade kein Pottaschsieden wä
re, wobei freilich nichtS Trinkbares herauskomt.
Penn. Stsz.
Postamt Raub zu Danville.—
Verschiedene Summen Geldes, welche zu Dan
ville auf das Postamt gethan wurden, im Gan
zen ungefähr Hlooo, sind vermißt worden.
Verdacht siel auf Charles M. Gearhart, von
Rusch Taunschip, welcher zur Zeit als einstwei
liger Schreiber in dem Postamte angestellt war.
Er machte sich auS dem Staube, w»rde verfolgt
und im StaatOhio gefangengenommen. Man
fand H 3684 in Baargeld und CheckS in seinem
Besitz.—ES ist traurig, das dieser junge Mann
in einer Übeln Stunde sich zu einer solchenThat
hergab, welche ihn nun lebenslang schwärzen
wird. Sobald wir mehr über diesen Gegen
stand hören, werden wir eS mittheilen.
D. Amerik.
Baltimore, d. 17. November.—Eine fei
ne Schwindelei. —Vor einigen Tagen
langte ein sehr junger Mensch auS einer sehr
achlungswerthen Familie hier an und stieg im
United StateS Hotel ab. Am Mittwoch früh
überreichte er dem tSlerk ein sauber zusammen
geschnürtes und sorgfältig versiegeltes Packet
mit der Bitte, eS ja gut aufzubewahren, da «5
eine bedeutende Summe enthalte. Bald dar
auf sandten die Herren Philipps u. Com. eine
Rechnung von H 54 sür gelieferte Kleidungstücke
mit einer schriftlichen Anweisung deS jungen
Hrn. auf den Hotelbesitzer, der sich auch keinen
Augenblick bedachte, diese Summe für feinen
reichen Gast auszulegen. AIS aber dieser Gast
nicht wiederkam, schöpfte der Wirth Verdacht;
man öffnete daS versiegelte Packet u fz,nd das
selbe mit alten Zeitungen angefüllt. Die Po
lizeibeamten Zell und Ridgely fanden daSßür
fchen bald aus. Er gestand seinenßetrug ein und
man ließ ihn laufen, weil er auS guter Fami
lie und noch sehr jung war!
Nachrichten von Carthagena in Süd-Amen
ka biS zum 12.October zufolge, herrscht daselbst
die Cholera in bedeutendem Grade.
Namentlich wüthet die Seuche in Neu Gr
enada. JnCarthagena, einer Stadt von 11,000
Einwohnern, raffte sie 2,4ooMenschen hinweg.