Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, November 06, 1849, Image 2

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    Mer ZMikerale ..Meoöaclzter.
den Nvv'ber
v.in'« Uiiil<lin»>!," 3<l I'I>iImIoI>>Iii!l, is mie
nsiiur!»illil>ri?i>!<l l-> reeeiv«? .^clvortik-e
-nient« uncl tnr tili»
Die Ansicht vvn Neading.
Hr, Jose p h Tho in a hat feine wohlgclungene
Zeichnung, "Die westliche Ansicht der Stadt Nea
ding," litographiien lassen und bereits Ereniplare da
von an die betreffenden Unterschreibe»' abgeliefert.
Wir haben ebenfalls ein Ereinplar davon erhalten ,
das in jeder Hinsicht befriedigend ist. Ein Bild der
Art sollte in keinem Hause unserer Stadt fehlen, da
eö sich sehr wohl zur Zierde der Zimmer eignet und iu
Zukunft als Erinnerung von der jetzigen Ansicht der
Stadt dienen kann Solche die noch ein Exemplar
davon zu haben wünschen, belieben bei Hrn Heiz
mann oder Hrn, Carl anmrufen, welche die noch ü
örigen Ereinplare zum Verkauf haben.
Falsche Noten—Falsche .H 5 Noten von der
Harrivbnrg Bank sind im Umlauf, Sie sollen nach
einer Angabe schlecht, nach einer ander» gut ausge
führt und wohl geeignet sein, Unachtsame zn täuschen
Sie tragen den Buchstaben und find vom I, März
!Kl9 datlrt Alan hüte sich vor denselben,
Bankbruch, —Bicknell's Reporter vom vorigen
Mittwoch sagt, daß der Agent der Susguehauna
Caunti) Bank, de» sie i» Philadelphia hält, seit dem
vorhergehende» Samstage aufgehört habe die Noten
derselben in Gold oder Silber eiiizulöse», worauf sie
werthloS geworden sind Die Susguehaniia Eann
tti Bank stand schon lange in schlechtem Rufe nnd ed
ist nicht anders zu vermuthen als daß sie kapnt ist
Die Eric Bank,—Es beißt daß diese Anstalt,
deren Noten im letzten Frühjahr s>n Prozent unter
par gesunken waren, jetzt Anstalten getroffen hat,ihre
Verbindlichkeiten zu erfüllen, Ihre Noten sind daher
wieder beinahe zum vollen Werthe gestiegen
Das Wetter, Der Winter ist im Anrücken
Die vrige Woche begann mit schönem Wetter, der
zweite Tag brachte uns aber Stnrm und starke »te
gengüssc und an einigen der folgenden Tage war es
so kalt wie eS sonst im Januar Wohl zu sein pflegt.
Von Baltimore schreibt man, daß am Mittwochmor
gen die Erde in jener Gegend mit Schnee bedeckt war
Gut wer einen guten Ofen und hinlänglich Holz und
Kohlen hat, um sich zu wärmcn.
Die Bau m w o ll e nfabri k—Die Aussichten
für die Errichtung einer Baumwollenfabrik in iinserer
Stadt haben sich während der vorigen Woche bedeu
tend gebessert Die (Zierte vom letzten Samstage
sagt, daß die meisten saumseligen Unterschreibet seit
Kurzem daö ersie Jiistalinent von ihren Stocks pünkt
lich bezahlt haben Wir werde» demnach bald das
Vergnügen haben zu sehen, daß die Gesellschaft eine»
Freibrief erlangt »nd Geschäfte beginnt Was lange
währt wird endlich gut
Ein Betta g, —Aud einer Proklamation unse
res GouvernörS, die sich in einer ander Spalte vor
findet, wird man ersehen, daß derselbe einen Dank-,
Büß- und Bettag empfohlen hat, der am Donners
tage den 29 November, gehalten werden soll
Ein neuer Schritt zur Cauu t y - The i»
l u » g—Unsere Nachbarn in dem blühenden Städt
chen Hamburg, hielten am Samstage eine öffentliche
Versammlung in jener Stadt, um sich wegen derßil
dung eines neuen CauntieS, auS Theilen von Berks
und Schuylkill, zu besprechen, wovon Hamburg die
Eannly-Stadt werden soll. Das ist ganz in der Ord
nung, Die Hamburger haben ebensoviel Recht ihr
Städtchen zur Würde einer Eaunty-Stadt zu erhe
ben, wie die Äutztauner, und wenn beide gleichzeitig
vorwärtSstreben, wird wahrscheinlich Alles beim Alte»
bleiben Wir wollen ihnen kein Hinderniß in de»
Weg legen
Die Atlantische Dampfschisssahrto-Gcsellschaft in
Philadelphia, beabsichtigt zwei neue Dampfschiffe zu
bauen, welche regelmäßig zwischen Europa uud Phi
ladelphia fahren sollen DieS wird eine neue Ver
binduiig mit Europa geben
Empörender Skandal,—Der Norriötan»
"Herald" berichtet, daß am vorlegten Samstag Abend
ein dreistöckigteS Backsteinhans daselbst, welches von
Farbigen bewohnt wird, von einer Bande NowdieS
thciliveise deniolirt wurde. Der Mob überfiel dassel
be mit einem Hagel von Steinwürfen, zertrümmerte
Thüren und Fenster und trieb endlich die Schwarzen
heraus, woraus ein Straßeiikamps entstand, der erst
durch daö Einschreiten der Polizei gedämpft wurde.
Mehrere Anführer wurden verhaftet und man erwar
tet daß sie rxcniplarisch bestraft werde» Es scheint
demnach daß sich daö Vergnüge» a» Straße»aufiäu
sen, die in den großen Städten so alltäglich sind, auch
den Loafkiö in unser» friedliche» Landstädten mit
theilt. und wenn sie strenge bestraft werden, so wird
rS das beste Mittel sein,ihren Fortschritt zu hemmen
Wieder ein Wölfin Schaa fs kl eid ein,
—Der Pottötaun Ledger stellt einen gewissen Hugh
Pollock, einen gebornen Inländer, an den Pranger,
welcher dort einige Zeit als Schullehrer figurirtc und
eö dabei recht aus dem Grunde verstand den guten
Pottötaunern blauen Dunst vorzumachen Er war
ganz abscheulich fromm, gab vor früher preSbhteria
nischer Prediger gewesen zu sein, hielt gelehrte Vorle
sungen und wußte seine Zuhörer so zu entzücke», daß
sie ihm nicht allein die Tickets im Voraus bezahlten,
sondern ihn auch außerdem mit allem Nöthigen
sahen. Der Eine verkaufte ihm Kleider, der Andere
Uhren und Juwelen, ein Dritter Bücher, alles auf
Credit, und Einige liehen ihm auch Geld, Ais er von
Allem genug hatte siil/r er ab, nicht etwa nach dein
Himmel, wohiu alle wirklich frommen Menschen zu
fahren streben, sondern gleich allen Adamökiiidern mit
! Wage» uiio Pstrd, vi ließ sick durch zwei von seinen '
Schülern einen Wagen besorgen, schmuggelte seine!
Habseligkeiten hinein und fuhr herüber nach Ehester
isaunth, um wie er sagte, dort eine Vorlesung zu hal !
ten, lenkte aber bald nach Phönixville, lieh die
gen von dort zurückfahren und fuhr mit dein Nach»
mittagSzuge auf der Eisenbahn nach Philadelphia,
Ivo er verschwand Die guten Pottstauner mögen
aus diesem Vorfalle die wichtige Lehre zieh», das; der
! Schein trügt —Ein anderer armer Schlucker, derwe
> nigcr heucheln könnte, würde schwerlich bei ihnen so
! viel Credit finden, als der weggelaufene Betrüger,vor
! dein sich jeder ehrliche Mann hüten mag
Vlnt ige r Äustritt in St, Loui ö —Am
vorlebten Montag Abend ereignete sich in St LoniS
eine blutige Tragödie, welche große Aufregung verur--
sachte. Zwei junge Araiizososen, angeblich Grasen
von Montcogui, waren seit einigen Tagen dort und
logirten in Bainum'o Hotel, Sie hatten sich ganz
friedlich benoimnrn bis um l I Uhr am gedachten A--
! bend, als der jüngste nach Hanfe kam. den Neffen des
Wirthes weckte und sobald er ihn sah eine Flinte auf
j ihn abfeuerte. Die Kugel passirte ihm durch den Leib
! und zwei grobe Schroten trafen den Arm eines an
! dern Mannes Ein dritter, der im nächsten Zimmer
! logirte, kam auf den Schuf; zur Hülse und wurde in
! den Kops geschossen und fiel todt nieder, zwei andere
. Herren wurde einer in den Arm nnd der andere in die
! Stirn verwundet. Der wüthende Franzose wurde
! verfolgt und nach verzweifelter Gegenwehr, nebst sei -
! nein Bruder verhaftet, Beide stellten sich wahnsinnig
und wußten keine andere Ursache für ihr Betragen
! anzugeben, ald das; sie Gott dazu berufen hätte. Die
Neigung deö Volkes, die Gefangenen zu lynfchen.war
l z so stark, das; der Mayor dad Gefängniß mit Wache
! nnistellen ließ, um es zu verhüten Der junge Bar-
nnm wird schwerlich wieder gencsen,
l
Noin Goldlande haben wir seit Kurzem we-
I nig interessante Berichte erhalten, Obgleich zu ver
i schicdenen Zeiten höchst ungünstige Berichte einge
laufen sind, finden sich doch immer noch Abenteurer
genug, die Bevölkerung des Goldlaudeö zu vermeh
ren Alle Schiffe die nach Elifornicn abgehen find
- noch immer mit Passagieren angefüllt Handwerker
! jeder Art finden in Ealsornicn reichlichen Verdienst,
besonders verdienen diejenigen welche sich mit dem
Bauen der Häuser beschäftige», oft mehr wie manche
! Goldgräber, vorausgesetzt daß sie das Clima vertra
gen können. Wenn es so fortgeht, wird Californien
in 10 Jahren ein volkreicher Staat fein und eine so
gemischte Bevölkerung haben, wie sie kein anderes
Land der Welt aufweisen kann
50,000 Ä-Hlgs zil Hellst Flieden.
Folgende Vergleichung der bei der letzten
Wahl in diesem Staute eingegebenen Stimme,
mit der Stimme für President im vorigenJah
re, welche wir dem hiesigen entlehnen,
erklärt die Ursache unserer letzten Niederlage
bester als irgend ein Artikel, den wir bis jetzt
gelesen haben:
1848.
Gen. Taylor 186,117. Gen. Laß 172,697
1849. '
Füller 133,111. Gambel 144,846
> Whig-Verlust 53,666. Loko-Verlust 27,857
- Hieraus wird man sehen, daß beinahe zwei
Whigs zu einem Lokosoko zu Hause blieben, wie
eS gewöhnlich der Fall ist, wenn bei der Wahl
wenig Stimmen eingehen. Unsere Whigfreun
de können nicht erwarten zu siegen, wenn sie
zu Hause bleiben und Andere für sich stimmen
lassen. Die letzte Wahl hat ihnen neuerdings
einen Beweis davon geliefert.
Schändlich. —ist es wohl gewöhnt
, daß die Handlungen unserer öffentlichen Bcam
z ten gerügt oder oder getadelt werden, denn dies
ist in einem freien Lande erlaubt und wird nie
bestraft, selbst dann nicht wenn die Beschuldi
gungen aus Unwahrheit gegründet sind; eben
so sind wir es längst gewöhnt, daß die Lokofo-
kos alle öffentlichen Handlungen unseres wür
, digen Presidenten tadeln, beschimpfen und lä
cherlich zu machen suchen, aber wir hätten nie
, erwartet, daß es unter jener Partei Leute gäbe,
, die niederträchtig genung sind, ihren Haß auch
. auf die Familie des Presidenten auszudehnen
und diese auf gemeine Art zu insultiren.
Ein Korrespondent des Baltimore American
i schreibt nämlich von Washington, daß daa
d weibliche Personal des weißen Hauses
> täglich Knnonyine Briefe erkält, welche
die a'Niößigftc/UiiAüchtigste und schlüpf
rigiie Sprache enthalten, die nur Söse-
Wichte ersinnen können, so daß die Damen
kaum mehr einen Brief zu öffnen wagen, der
nicht von bekannter Hand addressirt ist.
<s'ril»nernnge»! von Alt Berks.
'! Ein Korrespondent der Philadelphia O-Ui? I>vws.
ist gegenwärtig beschäftigt jenem Blatte Eriiiiicruii.
' gen aus der Vorzeit von Alt Berks mitzutheilc». In
der Meinung, daß eö den jetzigen Bewohnern unse
, res Cauuties angenehm sein wird, etwas über die er
, sten Anficdlungcil in denselben zu erfahren, so werden
wir unö bemühen die CorrcSpondenzen zu übersetzen
> und sieden Lesern des Beobachters nach und nach
vorzulegen Wir beginnen mit No, I,
v, »teading, den Listen October 1819
i Es ist meine Absicht, in einer Reihe von
, Briefen eine Geschichte von diesem Ccmnt» zu
liefern, von den ersten Ansiedlungen bis auf den
heutigen Tag. Unsere Bürger fühlen ein tie
- feS Interesse, die Thatsachen zu erfahren, wel
' el)e mit der Bidung desselben verbunden sind
' und die persönliche Geschichte derjenigen, die so
auffallend hier auf dem (Zivil- und Militärthe-
atcr jener Zeit sigurirten, während der Staat
112 noch eine brittifche Kolonie war, und nachher,
> als unsere Unabhängigkeit tagte.
i Alt Berks ist reich an auffallenden Erinne
i rungen, schaurigen Borfällen und interessanten
t Ueberlieferungen; eine ausgedehnte Bcfchrei-
bung dieser Einzelheiten muß, wen» sie dem
Volke vorgelegt wird, unfehlbar dessen Aufmerk
samkeit fesseln und dessen tiefste Sympathien
für unfern dauernden Wohlstand wecken.
Die Ländereien an der Tulpehocttn, welche
nun in Berks Eaunti) liegen, gehörten den In
dianern bis 1732, wo sie durch Thomas Penn
gekauft und dadurch auf einmal das Thor zu
vermehrter Einwanderung geöffnet wurde. Vor
dieser Periode war das Land hauptsächlich von
welschen und deutschen Ansiedlern bewohnt, a
ber als Penn das Eigenthumsrecht erlangte,ka
men Scliaaren von Ansiedlern aller Nationen,
die es wagten ihr Vermögen mit ihnen vorange
gangenen zu vcreingen und mitten zwischen un
barmherzigen Wilden eine Heimath zu gründen.
Solche die sich bereits festgesetzt hatten sandten
sür ihre Verwandten und Freunde; diese,nach
dem sie hier angekommen waren, bewegen An
dere dieselbe Bestimmung zu wählen und so ka
men in kurzer Zeit Tausende nach diesem Lan
de und schlugen ihre dauernden Wohnungen
aus. Die Wirkungen einer vermehrten Bevöl
kerung zeigten sich bald. Thäler, die bis dahin
öde und nutzlos waren, wurden in einträgliche
Felder umgewandelr; Wälder wurden ihres
Holzes beraubt und jeder nutzbare Fleck, der bis
dahin nur den Tritt und Laut des Wilden ge
kannt hatte, wurde für ähnliche Zwecke benutzt,
bis der ganze Distrikt, was jetzt die Stadt Re
ading ist, eine volkreiche Ansiedlung wurde,sür
mehrere Meilen im Umfange, und hinlänglich
bewohnt, um einige Veränderung sowohl in ih
rer politischen als gesellschaftlichen Organisati
on zu erheischen.
Reading wurde schon sehr früh als der zu
künftige große Geschäfts- und Handelsplatz des
Eaunlies betrachtet, aber es war nicht eher als
in 1752 daß ein Schritt gethan wurde, seine
Ansprüche in dieser Beziehung geltend zu ma
chen und die Bevölkerung in der Ferne zu be
wegen zu seiner Verbesserung beizutragen und
zur Vermehrung seiner Zahl. Vorläufig und
ehe ich die auffallenden Ereignisse erwähne, de
nen das Eaunty zu der Zeit unterworfen war,
will ich seine Bildung beschreiben, welche in
17 52 stattfand, nach der Bildung von Bucks,
Delaware, Ehester und Philadelphia Caunties,
Die Bevölkerung war zu dieser Zeit etwa 8666,
von denen 6666 seit dem Jahre 1736 angekom
men waren und zwei Drittel der übrigen nach
dem Penn das Eaunty gekauft hatte. In 1756
enthielt der Flecken Readingville (jetzt Reading)
nur ein Haus ; zur Zeit wo Bittschriften an
die Assembli) gesandt wurden, sür die Bildung
des Eaunties,enthielt es 136 Wohnhäuser nebst
41 Ställen und andern Nebengebäuden. Die
wirkliche Bevölkerung war 378, in 166 Fami
lien getheilt; und im folgenden Zahre hatte sich
die Bevölkerung beinahe verdoppelt.
Im März (den 11t.) verordnete das Haus
der Assembly die Bildungeines neuen Caunties,
genannt Berkes, welches Theile von Lancaster,
Ehester und Philadelphia Eaunties einschließen
und sich in bestimmten Richtungen ausdehnen
sollte wie folgt: "Eine Linie von zehn richtig
gemessenen Meilen südwestlich vom westlichen
Ufer des Schuylkillflusses, der Mündung der
Monocasey Creek zu der Run, nordwestlich bis
zum Ende der Provinz, und südöstlich bis es die
Grenze von Ehester Eaunty berührt, und dann
in grader Linie längs was M'Eall's Manor
genannt wird, dann die gedachte Linie entlang
bis ans Ende des Manors und in derselben
Richtung fortlaufend, bis zu der Linie, welche
Bucks und Philadelpia Eaunties trennt, und
dann die letztere Linie entlang bis zur vollen
Ausdehnung des vorersagten Eaunties." Es
wurde ferner gesetzlich bestimmt, daß Anthony
Lee, Franz Parvin, Wm. Maugridge, Wm.
Bird und Joseph Millard oder irgend drei von
ihnen, ein Stück Land an irgend einem beque
men Platze im Flecken Reading gelegen, kau
fen und in Versicherung nehmen für sich und
ihre Erben, in Trust und für den Gebrauch der
Einwohner des ersagten Caunties, und darauf
ein Eourthaus und Gefängniß zu gründen und
zu erbauen, hinlänglich bequem für die öffcntl.
Dienste des Caunties und für den Nutzen und
die Bequemlichkeit der Einwohner. Für diesen
Zweck wurden 366 Psund autorisirt assessirt u.
erhoben zu werden für den Ankauf und die Er
bauung der gedachten Gebäude. Ich sollte je
doch bemerken, daß Eonrad Weiser, John Da
vis, James Lewis und Andere—Namen, ver
traut mit der Geschichte und dem Ruhme des
Eaunties und ich werde mich veranlaßt sehen
sie in meinen Briefen oft zu erwähnen —so früh
als 1736 eine ähnliche Bittschrift vorlegten,die
selben Uebel auseinandersetzend, worunter die
Ansiedlungen litten, weil sie keinen eigenen Ge
richtssitz hatten, und für jene Akte baten wel
che erst 22 Jahre später bewilligt wurde.
Für den Zweck die Grenzen des neuen Caun
ties zu bezeichnen, wurde verordnet,daß Edward
Scull, von Philadelphia, Benjamin Lightfoot,
von Ehester Eaunti), und Thomas Cookson,von
Lancaster Eaunty, gewählt werden sollten, die
gehörig ermächtigt wurden und ihr Geschäft be
gannen. Aber wegen irgend einer Nachlässig
keit vollendeten tie gedachten Herren ihr Geschäft
nicl)t zur allgemeinen Zufriedenheit, und dem
zufolge wurde im Februar 1769 eine zweite
Commission angestellt, bestehend aus de» Hei
len William M'Elay, William Scull u. John
Biddle, jr., von den genannten Caunties, wel
che ihre Arbeiten in acht Monaten von der Zeit
ihrer Anstellung an, vollendeten, welche Ver
messung in Kraft blieb bis 1772, wann das
Ca»»»») zergliedert wurde durch Anfchließung
eines Theils davon an Northumberland.
Durch diese Aquisition zu der Originalgröße
des Caunties, snämlich durcl, große Theile von
Philadelphia, Ehester und fand ei
ne neue Taunfchip-Eintheilung statt und die
folgenden wurden beigefügt Von Philadel
phia Elsaß, Ereter, Amity, Allimengle, sAlba
ny) Oley und Eolebrookdale; von Ehester Co
ventry und Nantmill ; und von Lancaster Caer
narvon, Robeson, Tulpehocken, Heidelberg, Be
thel, Cumru und Bern. Aber bei der nachfol
genden Theilung des Caunties in Taunfchips
wurden diese Aquisitionen wieder getheilt und
ihre Namen verändert mit den früher angenom
menen übereinstimmend, jedes Taunschip zu be
zeichnen, so daß ich sie später nur mit diesen
Namen nennen werde.
Soviel als «ine Einleitung zu meinem Vor
haben. In meinem nächsten werde ick denFa,
den der Geschichte aufnehmen und in einem mehr
allgemeinen Sinne fortfahren.
Octogenarian.
Dank- und Bettag.
Pennsylvanien zc. K
Ii» Namen und durch die Autorität derße«
publik durchWilliam F. Johnston, Gouvernör
genannter Republik,
Eine
Ein wohlthätiger Gott hat das Volk dieses
Staates mit Wohlsein und Ueberflusj gesegnet.
Die Felder haben die Arbeiten des Landmanes
mit reichen Ernten gelohnt. Die Unterneh
mungen der Bürger, in allen Zweigen der Zn,
dustrie sind angemessen belohnt worden. Friede
mit allen Völkern ist dem Lande gewährt gewe
sen. Die bürgerliche und religiöse Freiheit sind
unter den Institutionen einer freien Regierung
unverletzt bewahrt worden u. das größte Maaß
irdischen Glückes ist von einer allweisen und
gnädigen Vorsehung gütigst ausgetheilt worden.
Liese Segnungen fordern uns zur Dankbar
keit gegenZhn auf, in dessen Händen Leben und
Tod liegen, der die Angelegenheiten der Men
schen übersieht und leitet, dessen Wille allmäch
tig ist zu retten oder zu vernichten, und der in
die Gerechtigkeit seiner Urtheile die Merkmale
seiner Gnade mischt, vor dessen Allmacht Na
tionen aufgehoben oder niedergeworfen werden ;
und sie fordern uns aus als ein Volk uns in
feierlicher Danksagung zu vereinigen, in tiefer
demüthiger Bitte und der Lobpreisung gegen
den allmächtigen Urheber jeder guten und voll
kommenen Gabe, für diese seine unverdienten
Segnungen seiner schwachen und sündigen Ge
schöpfe. Sie erfordern die tiefe Ehrfurcht reui
ger Herzen, welche die Unwürdigkeit der Men
schen fühlen und die fortwährende Gnade eines
gerechten Gottes.
Im Glauben an diese erhabenen Wahrhei
ten, unter dem tiefen Eindruck der Pflicht un
terwürfiger Bewunderung und ehrfürchtigen
Gebets; in Erfüllung einer verehrten Sitte und
dem Wunsche einer großen Masse des Volkes
bestimme Ich, William F. Zohnston, Gouver
nör des Staates Pennsylvanien, hierdurch
und bezeichne Donnerstag den 29. Novbr. als
einen Tag allgemeiner Danksagung im ganzen
Staate! und ich empfehle hierdurch an und
lade das ganze gute Volk dieses Staates zu
einer aufrichtigen und gebetvollen Beobachtung
desselben ein.
Gegeben unter meiner Handschrist und dem!
großen Siegel des Staates, zu Harrisburg,
heute am 25. Tage des Oktbrs. im Jahre un
seres Herrn Ein Tausend Acht Hundert und
Neun und Vierzig, und im Vier und Sieben
zigsten des Staates.
Durch den Gouvernör:
Townsend Hayncs,
Staatssekretär.
in Philadelphia. Nach einer
Angabe in der enthält Philadel
phia jetzt 356,666 Einwohner oder 76,666 Fa
milien. Von dieser Anzahl sind nur 3666 Fa
milien die reich genug sind ohne Arbeit zu le
ben; 26,666 leben von mechanischen oder pro
sessionellen Zweigen und die übrigen 47,666
mögen in zwei Theile getheilt werden, nämlich
39,666 welche arbeiten oden zu arbeiten verlan
gen, und 17,666 welche sich gesetzwidriger oder
verbrecherischer Mittel bedienen ihr Leben zu
machen. Von dieser letzteren Klasse vermuthet
man, daß 6666 Bettler sind; 4666 die vom
Abfall auf den Straßen leben und von dem
was sie in den Küchen der Reichen bekommen;
3666 welche stehlen ; 1666 die in Ermangelung
irgend einer Unterstützung hungern, und 3666
die gemischte Geschäfte betreiben.
Uintdeckung eine« LVeggelausenen.—
Richard M. Graves, früher Schatzmeister von
Mississippi, fand vor einiger Zeit daß er ein zu
großes Loch in seiner Kasse hatte und wurde da
her unsichtbar. Niemand wußte wohin er ge
kommen war, bis vor Kurzem der Herausgeber
des Whig einen Brief erhielt von einem
jungen Manne in Californien. Er sagt, daß'
er am höchsten Placer am Sakramentostusse,
in der Verkleidung eines Engländers der Gold
sammelte, den weggelaufenen Schatzmeister ent
deckte. Als er sich erkannt sah, sagte er seinem
Landsmann?, er sei daran Gold aufzulegen und
seine Sclmld in Mississippi zu bezahlen. Der
Staat Mississippi wird demnach etwas vom
ealifornier Golde bekommen.
P, tt 6 burg. Phrenologie. Ei»-
übers andere Mal sehen wir iu unsern engli
schen Wechsell'läktcrn Antlindigungen von
Vorlesungen über die Schädellehre und von
Experimenten an Köpfen, welche sich zum Be
fühlen dieser reisenden Professoren hergeben.
Um diese Wissenschaft recht praktisch zu ma
chen, sollte man die Köpfe der Aemter Candi»
date», vom Presidenten herab bis zum Con
siabll, erst nntersnchcn lassen, um zum Vor
aus zu wisse«, wessen man sich von ihnen zu
versehen hat. Diejenigen wenigstens, welche
es faustdick hinter de» Ohren haben, sollte
man vvii der Wahl ausschließen, weil ste lan
ge Finger nnd eil» weites Gewissen haben
solle». P. Stz.
Brav gemacht! Ein hiesiger Capi
talist, dem eine tüchtige Summe Geldes zu
Gebote steht und der von vielerlei Geschäften
hier »nd anderwärts Theilhaber ist, errichte
te «»längst eine Fabrik gänzlich auf eigene
Koste» und lieh merken, daß er seinen Antheil
in eiiitr ander» Fabrik in nuserer Stadt
ziemlich billig verkaufe» würde. Die Sache
kam zwischen ihm »nd den übrigen Partnern
zur Spracht, wobei er erklärte, daß er sie o
dcr sie ihn auskaufe» möcbte». Jene urtheil
ten, daß er i» der Klemme sei uud verkaufen
müsse, weßhalb sie den Stock sehr billig ver
anschlagten und ihm dann die Wahl des
Kaufs oder des Verkaufs ließen. Er besaü
sich nicht laiige und entschied sich für Ersteres.
Einige Wochen nachher, kauften zwei der
Partner ihre Antheile wieder mit 666 Thlr.
Darauflage für eiueu jede» zurück. Das heißt
man „in seiner eigene» Schlinge gefangen
werden." ib. j
Ueber die Capitulation Komorn'S meldet
der „Wiener lith. Corresp." folgende, von
emein Augenzeuge» herrührende Details -
Die Eapitulacio« fand am 27. Septbr. statt.
S M t. Mobil, betrat zuerst die Festung und
»bergab die letzten Bedingn, ige«. Später
ritt F Z. M. Haynau iu Begleitung eines
Adjutanten in die Festung. Die Unterwer«
fiiiigsakte ist zwar noch nicht veröffentlicht ;
doch sind folgende Punkte die hervorragend
sie»- Die Besatzung erhält, mit Ausnahme
der Führer, volle Amnestie; letztere werden
des tandes verwiesen. Die Besatzung vir«
langte anßerdcm noch eine Entschädigung für
die auf ihrem Platze koursirenden Kossuthuo«
ten, die ihnen Anfange verweigert, endlich je«
doch mit einer Summe von 666,666 fI.C. M.
bewilligt wurde, da ein immenser Getreide»
und Viktualienvorrath nebst vielen andern
Gegenständen von Werth in der Festung auf
gtyäuft sind, wodurtb die Einwechslung der
ungarischen Note» geilügelid ausgeglichen
wird. Auch bietet sich noch ein anderer, sehr
erheblicher Vortheil dar; es sind nämlich je
ne Festungswerke, die schon früher von den
Oestreichern angelegt aber »lcht ausgebaut
wurde», von den Insurgenten fortgebaut und
vollendet worden, so daß dem Staate ein be«
deutender Kostenaufwand zn gute kömmt.
Baltimore, 29. Octb. Das Dampfboot
Republik, welcher am Dcnnerstag Morgen
von hier nach Charleston abging, stieß auf der
Höhe des Flusses Patuxent in den Schoner
MyerS von Washington. Der Schoner wur
de fast entzweigeichnitteii und würde, wenn er
nicht mit Holz belade» gewesen wäre, gesun
ken sei». Wie stark das Dampfboot beschä
digt wurde, haben wir nicht erfahren.
Philakelphia, 36. oct.—Frecher Raub.—
Am Samstag Aben d zwischen 6 und 7 Uhr
kam ei» anständig gekleideter junger Mann
in-den Jnivelrnladen von William Baily in
der Marktstraße »»d suchte sich eine Uhr zum
Werthe von 4Z Thlr. aus. Er handelte erst
eine Weile und sprang plötzlich mit der tthr
fort, wurde jedoch in der 7ccu Straße einge
holt. Die Uhr hatte er nicht mehr und man
vermuthet, daß er sie einem Genossen gab, als
er floh. Fr. Pr.
Großer Canal. Der zur Verbin
dung des atlantischen und stillen Meeres be
stimmte Canal für Seeschiffe, für dessen Bau
die Republik Guatemala einen Vertrag mir
den Hr«. Vanderbilt, White und Co. von
Neu Vork abgeschlossen hat, soll folgende
Route nehmen. Zuerst wird der San Juan
Flnß benutzt, dessen Bett von Felsen für 166-
666 Thlr. gereinigt werde» kann; der schiff
bare Theil des Flnsses kann dnrch eine» kur
ze» Caiial, der nicht viel kosten wird, mit dem
Nicaragua See in Verbindung gebrachtwer
den, und alsdann geht die Fahrt durch den
Nicaragua-See etwa so groß wie der On»
tario See ist) der eine geiuigeude Tiefe für die
größten Seeschisse hat. Dieser See steht wie
der durch eine» Fluß mit dem kleinen See
Leon i», Verbindung, und der letztere ist vom
stillen Meere nur 26 Meilen entfernt. Dem
Bau des Canals steht auf dieser Strecke kein
Hinderniß im Wege, weil die Kette der Cor«
dilleras daselbst durch eine Reihe niedriger
Hügel nuterbrocheu ist.
Die Neu Vorker Compagnie trifft bereits
die nöthigen Vorkehl nngen zur kräftige» Be
treibung des Werkes. Das Land längs der
ganzen Route, 366 Meilen, ist vielleicht das
fruchtbarste iu der Welt, uud hat eiuen Ue
berfluß der schönsten tropischen Holzarten, an
Südfrüchte« ?e. Die Vortheile dieser Route
vor der Panama Eisenbahn-Route, bestehen
in dem Transporte der Schiffsgüter ohne
Umladung, ans dem atlantischen in das stillt
Meer, und in Vertiirzung des Weges für
Schiffe, welche aus den atlantischen Häfen!
der Ver. Staaten nach Californien,
Asien lc. fahren. Die der Compagnie übtr»>
lassenc« 266,666 Acker fruchtbaren Landes Kffi
neu ei» schönes Feld für Ansiedler, die eine»
kräftigen Zuwachs jener Republik bilden
werde». Herr White, welcher den Vertrag
nberbracht hat, sprach auch die Ueberzeugung
aus, daß die Compagnie keine Mißhelligkei
ten mit der brittischen Regierung wegen jenes
Werkes besorge. Stz.
Cttttral Amerika. D«e neuesten Berichte
sind von Interesse. In Nicaragua war der
bekannte Räuber Somosa, den man todt
glaubte, wieder aufgetreteu. Das Gouverne
ment hatte Truppen gegen ihn ausgeschickt.-
Die Regierung hat der Neu-Porker Compag
nie das ansschließliche Schifffahrtsrecht auf
dem Flusse San Juan u«d den See» Nica
ragua ,i»d Leon zugesprochen, was den engli
schen Consnl sehr erbitterte. Er verwahrt
sich besonders gegen die Vorwürfe der Regie«
rung, daß er eiuen Aufstand unter den Judi
anern anzettele.
Den größten Wasserfall bildet der Schira
wita Fluß in Asien. Derselbe fällt von einer
Höhe von >lB6 Fnß mit einem donnerShnli,
che» Getöse in den arabischen Meerbusen.—
Nach diesem kömmt der Niagara-Wasserfall
mit 266 Fnß, nnd dann der Rheinfall bei
Schaffhausen, mit 64 Fuß Fall.
Bleistifte.— Das Blei weiche v zu den
Bleifederu gebraucht wird, kömmt von Bor
rowdale, in der Grafschaft Cumberland in
England, der Vorzüglichsten PlnmbagoMi-,
ne in der Welt. Sie liegt in einem Hügel,
wird aber nicht gleich andern Mine» bestän
dig bearbeitet, sondern nur einmal des Jah
res eröffnet, wo alsdann eine hinlängliche
Quantität Erz herausgeschafft wird, um die
Welt für das kommende Jahr zu versehen.
Ist dies geschehen, so wird sie wieder mit
schweren eisernen Thüre», Riegeln u, Schlös
ser» verwahre bis z»m nächsten Jahre, wo
e,n anderer Vorrath herausgenommen wird.
Schon feit den Zeiten der Königin Elisabeth
soll das Blei für alle feinen Bleistifte in de»
ganzen Welt von dieser Miene kommen.
Eine merkwürdige tuftreise. Wir finde«
in europäischen Blätter» die Schilderung «i
ner merkwürdigen und gewagten tuftreise
welche ein gewisser Hr. Arban, ein französi
scher Luftschiffe? von die Al
pen nach Turin in Italien unternahm uni