Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, July 17, 1849, Image 1

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    c ,ll Äin A, Penn. Gedruckt und herausgegeben von Arnold Puwe U e, in der Sud Wen Straße, zwischen der Franklin- und Chesnm - Straße.
Jahrg. FO, Knm.
Bedingungen : —Der kb.iciltcr erscheint jeden Tlenstae, auf einem großen Snpcri.u - Bogen mir schönen Lettern gedruckt. Der Lubseriptions -Preis ist Ein Tl)a l e r des Jcihrö, welcher in halt'jäl'rlicher
Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im L.nife des Jahres nicht bezahlt, dem werden HI si> angerechnet. Für kürzere Zeit als t> Monate wird kein Unrerschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur
dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Lubseiiprions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für ten gewöhnlichen Preis ein»
gerückt, llnterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitnng portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auflösten der llnterswreiber. Briefe und dergl. müssen po st frei eingesandt weiten.
Eine ludianerqeschichcr.' Mexiko.
Einige der Erzählungen über die bluti
gen Thaten der Eomantschen» die man mir
erzählt, hatten so viel Ergreifendes, das
sie einen wundervollen Stoff zur Abfas
sung eines Romane, bilden wurden.
In einem, im Thale des Rio Florido
liegenden Nancho, nahezu halbwegszwi
sehen den Släoren Durango und Ehihua
hua, lebte eine Familie kühner VagueroS
oder Viehhirten, deren Haupt ein i'orni
ger alter Sechziger war, bekannt unter
dem Namen el Coro oder das
Er hatte seine Freude an einem mit Ps.i
len wohlgekül'.ten Kocher, indem acht schö
ne. stämmige Sohne ihn Barer grüßten,
und war ei» unübertroffener Meister in
der Kunst des Waiomanns.
Von diesen acht Söhnen, trug die Pal
me rancheralischei Uebei legenheit- der drit
te und schönste Sohn davon ; er hieß Es
camilla, und war ein schmucker Bursche
von Jahren, 5 Fus; 10 Zoll hoch, gera
de wie eine Orgelpfeife, und biegsam wie
Rohr. Uebevdieß war er geschliffener, als
die übrigen, denn er hatte die Schule von
Queretaro besucht, einer Stadt, die in der
Achtung des Volkes der .'lfn.ra
in Mexiko nur »ansteht.
Mit dieser Scadteiziehung hatte er na
türlicher Weise Geschiiiack an Kleidung
gewonnen, und d'.e Augen der benachbar«
ten RaucheraS waren ganz geblenLet, als
er, ber seiner Rückkehr ins väterliche Haus
zum erstenmal in einem großen Snerge
fechte nut der vollendetsten Geichicklichkeit
eines Oueretaro StuherS austrat. Aus
dies.m ersten Waffengange er sich
hochlich aus; er hatte mit unoergleichli
cher Meisterschaft drei Sliere bcimSchwei'
fe geworfen und von deu Muchachas, wel.
che das fröhliche Schauspiel mit ihrer Ge
genwart beehrten, begeisterte VivaS ge
erntet.
Dem Escamilla an, nächsten, und fast
sein Nebenbuhler an Schönheit und Ge
schickllchkeit, kam Juan Maria, sein uä.h
ster uniz allerer Bruder, der in der That
in de:. Augen der praktischeren VaqueroS,
an männlichem jenen weit über
traf, ihm gleichstand an der Reitkunst und
dem nur jener Glanz der Ausführung
fehlte, welchen der andere in den innern
Provinzen erworben, der aber von ihm
nicht übertreffen wurde in dem Kampfe
gegen die wilderen und lebendigeren Slie
le der Tierra caliente.
Leun, Juan Maria, bisher Meister im
Eliergefechte, hatte die Trophäen dusiö
Spiels stets einer Lsabel Mora zu Fuben
gelegt, die man, nach der Hacienda aus
der sie wohnte, Isabel delaEadena nann
te; sie war ein hübsches schwarzäugiges
Madchen von 1(i Jahren, deren Ran en
bei allen Trinkgelagen in den Thälern von
Nazos und Rio Florido gefeiert, u»c> selbst
von den Sängern auf dem letzten Markte
von el Valle de San Bartolomo als la
mozza mas guapa de la tierra afuera be
sungen wurde. Im letzten Jahr endlich
erschien Isabel zum erstenmal bei einer
öffentlichen Function ; bei dieler Gelegen
heit trat Juan Maria als Brautwerber
auf, uud fand so günstiges Gehör, daß er
sie von diesem Augenblick an, als feine
Eorleja oderGeliebte betrachtete; sie selbst
fühlte sich stolz den schmucksten Burschen
deS Thales als Freiwerber zu besitzen,
nahm seine Aufmerksamkeiten an, und
schien seine Liebe zu erwiedern.
Doch, um kurz zu sein, der schmucke Es
camilla, der zu zart war, um zu arbeiten,
aber mehr Zeit hatte den Hof zu machen,
stach seinen Bruder in der Liebe Isabel
lens aus, und da Zuan Maria zu hochher
zig und offen, um seiner Braut Zwang an
zuthun, dem begünstigten Bruder freies
Feld ließ, so war die Sache zwischen dem
Mädchen und Escamilla bald abgemacht,
und ein Tag für die Vermählungsfeier
lichkeit festgesetzt, die auf der Hazienda
der Braut stattfinden und wo zu Ehren
Und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzcigcr,^^
des Festes ein großes Stiergefecht gehal
len werden sollten, zu welchem alle Nach
barn—die nächsten waren 15» Legoas ent
fernt--geladen waren, mit eingeschlossen
natürlich die mulhvollen Söhne El Coxo'S
die Brüder des Bräutigams.
Zwei oder drei Tage vor der Nermäh
lung erschien der Vater mit seinen acht
Söhnen auf der Hacienda; ihre krafri
gen Gestalten, gehoben noch durch die stol
zen kalifornischen Rosse, auf denen sie
beim Eintiitte in das Gut ritten, rissen
die versammelten RancheroS zu lauten
Aeußerungen der Bewunderung hin.
Am nächsten Tage begleitete El Eoxo
mir allen stinen Söhnen, Escamilla aus
genommen, ben Besitzer der Hacienda in
die Ebenen, um die Stiere hereinzmreiben,
welche für daö morgende Fest erforderlich
waren, während die übrigen RancheroS
an Ort und Stelle blieben, um die Errich
tung der Schranken zu vollenden, lii wel
che die Thiere untergebracht werden soll'
ten ; El Eoxo und seine Sohne waten für
das schwerste Weck, die Eintreibung der
Sciere, ausersehen worden, weil sie biege
s.enclieite» und bestbelillensten Reiler der
ganzen Nachbarschaft waren.
Der Tag ging zur Neige, die Sonne
verjchwand rasch hinter dem rauhen Kam
me des Bolson und tauchte den zackigen
Grat dieser einsam stehenden Gebirgskette
in ein goldenes Lichtmeer, wahrend die
weite Ebene kalt und grau, in tiefen Schat
ten gehüllt, darunter lag. Man horte
das Ichnlle Pfeifen der Wachtel, wie sie
ihre Brut zur Nachtruhe rief; die Hasen
schlüpften aus den, Dickicht hervor und
suchten ihre Futterplatze; in den Lüsten
verhallte der melancholische Ruf der Gru
yas ; das Brüllen des VieheS tonte heru
ber von den Ufern des Arroyo, wohin die
Wirten es zur Trä.cke trieben; die Peo
nee oder Feloarbeiter verließen die MilpaS
und suchten bereits ihre Wohnungen, wäh
rend unter den Thüren die uackcarmigen
Weiber die Abendmahlzeit bereiten ; über
die ganze Welt lag stille Ruhe gebreitet,
und die sanften und milden Strahlen der
untergehenden Sonne, welche ihr mattes
Licht über die weite Landschaft ergoß, ver
kündigten, daß der Tag sich zum Ende
neige, und daß Mensch und Thier sich nach
heißer TageSmühe die wohlverdiente Ru
he suche.
Unbekümmert um die Schönheit der
Natur in ihrem abendlichen Schmucke,
ichlenderten die Liebenden dahin, all ihre
Gedankrn nur auf das nahe Glück gerich
tet und auf die Freuden, die ihnen die Zu
kunfc biete.
So wandelten sie sorglos dahin, da er
hob sich vor ihrem Blicke ein Scaubwolk
chen und in der Ferne, aber scheinbar in
anderer Richtung, hörten sie das Schreien
der heimkehrenden Kuhheerden und den
donnernden Tritt der Stiere, die man zum
Eorral trieb. Diesen voraus sah man ei
neu Reiter rasch vorwärts trotten der
Hacienda zu.
Dessen ungeachtet kam ihnen die Staub
wölke mit reißender Schnelligkeit näher,
mehrere Reiter tauchten hervor und eilten
gestreckten Laufes auf sie los.
„Hier kommen die Stierkämpfer," rief
das Mädchen, dem umschlingenden Arme
Escamilla'S sich entwindend ; ..kehren wir
um.''
„Vielleicht sind eö meine Brüder," ant
wortete er; „ja, ja." fuhr er fort, „es
sind ihrer acht: sieh
Was aber sah das arme Kind, als sie
starrenden Auges, regungslos vor Schrek
ken, ihren Blick nach der Seite wendet,
von wannen die Reiter mit Sturmeseile
auf sie heransprengen? Was sah Esca
milla, der ihrem Blicke mit feinen Augen
gefolgt, daß plötzlich eisige Kälte den zit
ternden Feigling überläuft? Eine Bande
Indianer ist eö, die nackend und schauer
lich kriegsbemalt. mit schüttelnden Spee
ren auf sie losstürzen. Unbekümmert um
"I,Vil!ig zu loben und ohne Lurehr zu tadeln."
Dienstag den 17. Juli, ZGMZ.
daS Hülflose Mädchen, und, sie ihrem i
Schicksale überlassend, wendet der F.ig
ling ihr den Llücken und flieht mck dem
furchtverbreitenden Rufe: losbarbaros!
IoS barbaroS!
Ein Reiter begegnete ihm—es war Ju
an Maria, der nachdem er in den Ebenen
mit seinem Lasso eine kleine Antilope ge
fangen den Brüvern vorausaerttten, um
sie der falschen aler unglücklichen Isabel
zu überreichen. Die Ruf»' deS er! .weck
ten Eccamilla und ein Blick die Straße
hinab, zeigten ihm die Gefahr deS armen
Mädchens. Da schleudert er das Thier,
welches er sorglich in seinen Arinei' gerra
gen hinweg, stoßt feinem N.sse wüthend
die Sporen in die Seiten, und stürzt wie
der Wind zu ihrer Rettung herbei. Schon
aber waren die Wilden mit blutdürstiger
Freude über sie hergefallen. Sie bedeckte
ihr Gesicht mit den Händen und rief angst
voll ihren alten Geliebten, sie zn erretten:
Salva me. Juan Maria, salva me!"
diesem Augenblicke durchbohrte die Lanze
des vordersten Indianers ihr Herz, und in
einem andern schwingt der mörderische
Wilde ihren Scalp hoch in d»n Lüsten.
Doch sein Triumph war kurz. Das
Stampfen eines gallopirenden Rosses don
nerte über den Boden und veranlaßt ihn
sich umzusehen. Fast im Fluge rn eine
Staubwolke gehüllt und den breiten Las
so über seinem Haupte schwingend, stürmt
Juan Maria ach zu spät zu Ret
tung des unglücklichen Mädchens herbei.
Unbekümmert um den Hagel von Pfeilen,
womit er empfangen wird, stürzt er stlacks
auf den vordersten Indianer los- Der
Wilde, ur Schrecken gesetzt von dem trotzi
geu, rachglühenden Blick seines Gegners,
wendet sich zur Flucht; allein die offene
Schlinge deS Lasso entwirbelt der erfahre
uen Hand des Mexikaners, die Schleife
fallt über des Indianers Kopf und—er
! liegt am Boden.
Allein Juan Maria hatte es mit furcht
baren Gegnern zu thun, und war überdies
nur mir einem lvstigen Schwerte bewaff
net- Mit diesem aber greift er den näch
sten Indianer an, bringt ihm glücklicher
Weise in den Bereich seines Armes, spal
tet ihm, nut gewaltigem Streiche sein
Haupt, und todt herab vom Pferve stürz
te der Wilde- Die andern in einiger Ent
fernung haltend, greifen ihn mit Pfeilen
an. und schon stießt ihm daö Blut aus v:e
len Wunden. Doch der tapfere Jüngling
ficht muthig fort, gegen seine blutgierigen
Feinde, sein Muth erhöht sich durch die
befeuernden Rufe von Vater und Brüdern
die fliegenden Laufs zu seiner Rettung
herbeistürmen. In diesem Augenblicke
gräbt sich ein nur wenige Schritte von ihm
abgeschossener Pfeil bis an die Federn in
seine Brust, und die Brüder erreichen den
Kampfplatz nur um zu sehen, wie Juan
Maria vom Pferde stürzend sein bluti
ger Sclap von einem nc«ckten Wilden im
Triumph davongetragen wird. -
J.tzt wurden die Indianer durch eine
Abtheilung von dreißig oder vierzig andern
verstärkt, uno ein wüthender Kampf ent
spann sich zwischen ihnen und Eoxo und
seinen Söhnen, die mit dem Muthe der
Verzweiflung fochten, um den Mord Ju
an Maria'S uns der armen Isabel zu rä
chen. Ein halbes Dutzend der Eomanr
scheu harten schon ins GraS gebissen, und
zwei der Mexikaner lagen blutend am Bo
den, als die Rancheros, mit Macht von der
Hacienda herbeieilend, die Indianer zum
Rückzug zwangen, den sie auch, da die
Nacht hereinbrach, unverfvlgt bewerkstel
ligten. Auf dem Boden lagen der noch
zitternde Leichnam des Mädchens und ne
ben ihr die beiden Indianer, welche Juan
Maria getödtet hatte. Einer von ihnen
hatte den Hals gebrochen und das Gehirn
zerschmettert an den scharfen Steinen über
die er von Juans Roß hinweggezogen wor
den war. Er hielt noch den langen ra
benschwarzen Scalp Pe6 Mädchens in der
Hand.
Juan Maria war todt, von mehr als
zwanzig b'.urenden Wunden durchbohrt;
zwei s.iner Brüder lagen schwer verwun
det da; sechs Indianer, außer den zwei
von Juan Maria getödteten, waren durch
die rächenden Arme Ll Eoxo'S und seiner
Sohne gefallen. Die Leichname Isabels
und Juan Mar'ia's wurden von den Ran'
cheros nach der Hazienda gebracht, und
am folgenden Tage zu derselben Stunde,
wo die Vermählung hatte stattfinden sol>
len, neben einander begraben. Escamilla
verschwand aus Schamgefühl über seine
so niedrige Feigh.it, und ward mehrere
Tage nicht gesehen ; dann kehrte er aus
seines Vaters Rancho zurück, packte seine
Siebensachen ein, und ging wieder nach
Oueretaro, wo er später heirathete.
Gerade zwölf Monate nach diesem tra
gischeu Ercigniß, kam ich an Ort und
Stelle. Etwa drei hundert Ellen vom
Thore der Hazienda waren neben einander
zwei aus einem Pinienstamme roh gehau
ene hölzerne Kreuze. Auf dein einen lud
die in mexikanisch castilischer Sprache ge
schriebene Juschuft, den Wanderer ein,
zum Beten eines Ave Maria für die uu
glückliche Isabel Mora, die am 11. Okto
ber !>>L5 in der Blüthe ihrer Jugend un
ter den Händen der Barbaren ihren Tod
gefunden: Auf dem andern ward des To
des Juan Maria Orteza'S geaacht. Der
fromme Ehrist möge zu Gott für seine
Seele beten. Und wahrlich viele brünsti
ge Gebete und Seufzer, sind für das See
lenhtil dtö geopferten Paares, zum Him
mel emporgestiegen.
Unze i ti g e r S cl) erz. Der
„Boston Herald" liefert folgenden Nach-
weis über Milton W. Streeter, über den
wegen Ermordung seines Weibes kürzlich
die Todesstrafe verhangt worden.
Streeter ist ein Mann von geringen
Geisteskräften, der fast ausschließlich nur
von seinen thieuscheu Leidenschaften gelei
tet wird.—Er heirathete seine Frau, El
vira Haughton, nach einer einmonatlichen
Liebschaft und war dann so sehr verliebt
in sie, daß er es nicht einmal ertragen
konnte, wenn ein Anderer ihr nur die ge
wohnliche Frauenzimmern schuldige Auf
merksamkeit bewies, ohne in heftige Ei
fersucht zu gerathen. Dieser Zug wurde
unter seinen Mitbürgern bald bekannt,
und einige nahmen sich vor ihn mit seiner
Eifersucht zu necken, indem sie sich stellten,
als stünden sie mit seiner Frau auf sehr
intimen Fuße. So stifteten sie unter An
dern? einen nach Southbridge kommenden
Fremden, Namens Bacon, auf, Streeter's
Argwohn, in Betreff der Keuschheit seiner
Gattin, auf die höchste Spitze zu treiben.
Zu dem Ende miethete er sich in einem,
dessen Wohnung fast gegenüberliegenden
Wirthshause ein, und gab sich von dort
aus alle mögliche Mühe Streeter glauben
zu machen, er hege verbotenen Umgang
mit seiner Frau 'Andere seiner Kame
raden gaben dein befangenen Gatten von
zu Zeit Geld, mit dem Ersuchen eö
seiner Frau zuzustellen, der sie es schuldig
wären. Dergleichen Dinge erregten ihn
im höchsten Grade; er glaubte steif und
fest an die Untreue seiner Gattin, obschon
es ihm bei aller Mühe nie gelungen war,
auf einen wirklichen Beweis ihrer Schuld
zu stoßen. Er drohete ihr mit seinem
schrecklichsten Zorne, falls sie nicht ihre
Unschuld vor ihm rechtfertige; er nahm
sogar einige Male das Rasiermesser mit
ins Bett, um.durch Furcht sie zu einem
Bekenntniß zu bringen, —da aber alles zu
keinem Resultate führte, so übermannten
ihn endlich die Furien der Eifersucht der
gestalt, das er gewaltsam daS Leben seiner
Gattin zerstörte.
Diesen rohen und gewissenlosen Spaß
machern ist nunmehr die traurige Genug
thuung geworden, durch ihren Spaß ver
ursacht zu haben, daß ein menschliches
Wesen durch Mörderhand fiel, während
ein anderes sein Leben auf dem Schaffst
enden wird. B. Telegr.
Lcnsfende Nummer A 7.
s Mor d.—jD()o Belohnung !
In Pendleton, Putnam Eaunty, Ohio,
wurde am Samstag vor acht Tagen, ein
achtbarer Kaufmann, Namens Samuel
Hamilton von einem gewissen übelberüch
tigten Schurken Namens Busick ermor
det. Folgendes sind die näheren Um
stände :
Ein Wirth in Pendleton, Namens Kob
ley, ein verheiratheter Mann, pflegte wie
man allgemein wußte, verbotenen Umgang
mit einer Miß Busick, und da man ihn
noch spat zur Nachtzeit in das Haus sei
ner Geliebten schlüpfen sah, machten sich
einige Leute den Spaß, sich mit Hörnern,
Kuhglocken, und andern Instrumenten vor
dem Hau>e zu versammeln und den Ehe
brecher mit dieser Katzenmusik heimzube
gleiten. Miß BuSick's Bruder. Georg,
der für Kobley arbeitete, Zeit
. abwesend, als er zur ückkehrte, erzählte ihm
Kobley den Vorfall auf seine Weise und
reizte ihn auf das Heftigste gegen Hamil
ton auf, der übrigens an der ganzen Ge
schichte unschuldig war.
Busick verkaufte sein Eigenthum, ver-
Ichaffre sich Dolchmesser und schwur,
daß er Jemand todten werde. In Pen
dleton angekommen, ging er in Hamiltons
Store und lästerte und schimpfte Herrn
Hamilton auf die roheste Weise. Herr
Hamilton, der endlich die Geduld über
dessen Schimpferei verlor, drang auf ihn
ein, Busick aber schwang einen schweren
Prügel, dem H. glücklich auswich, aber
in demselben Augenblicke von dem Dolch
messer seines Gegners in die Brust ge
troffen zusammensank. Der Mörder ent
floh, er wurde verfolgt, wehrte aber die
vordersten seiner Verfolger, mit seinem
Dolchmesser und dem Prügel ab, bis er
den Wald erreichte und die Dunkelheit
seine Flucht begünstigte.—Dieser kaltblü
tige Mord eines gänzlich schuldlosen Man
nes, hat die ganze Nachbarschaft mit Eut
j rüsten erfüllt; alle möglichen Versuche
zur Gefangennahme deS Verbrechers sind
gemacht worden ; Hunderte gingen zu sei
ner Verfolgung aus, und es scheint un
möglich, daß er entwischen könnte. Wie
wir hören ist eine Belohnung von 5l)(i
Thaler auf die Ergreifung des Mörders
gesetzt.
Wichtige Entscheidung. Aus dem
HarriSburg „Telegraph" vernehmen wir,
daß ein interessanter und wichtiger Recht
fall von der Supreme Eourt am 18. Ju
ni zu HarriSburg entschieden wurde, bei
welchem der Richter Richard Eoulter, die
Entscheidung der Eourt aussprach. Es
war dieses der Rechtsfall von Oliver ge
gen Kaufmann, welcher aus der.Eourt
von Eumberland Eaunty durch ein Writ
of Error in die Supreme Eourt verlegt
worden war. Dieser Rechtsfall war aus
dem Umstände entstanden, daß vor unge
fähr zwei Jahren eine Familie von Skla
ven von Maryland oder Virginien des
Nachts auf den Platz des Herrn Kauff
mann, welcher ein sehr achtbarer und
wohlhabender Bauer, von Eumberland
Eaunty ist, gebracht wurde. Die Skla
ven waren ohne das Zuthun des Herrn
Kaussmann, von einer andern Person auf
seinen Platz gebracht worden ; er ließ ih
nen aber Speise und Trank reichen und
erlaubte ihnen Herberge in seiner Scheu
er; während der Nacht wurden sie in ei
nein seiner Wagen forttransportirt. Der
Eigner der Sklaven inachte darauf eine
Klage gegen Herrn Kauffmann anhäng
ig in der Eomt von Eumberland Eaunty,
welche vor Richter Hepburn verhört wur
de, und es erfolgte ein Urtheilsspruch von
Thaler gegen Hrn. Kauffinann zu
Gunsten des Eigners der Sklaven. ES
wurde darauf von dem Verklagten eine
Appellation an die Supreme Eourt des
Staats gemacht, und Herr Stevens als
sein Advokat angestellt, um den Rechts
fall zu argumentiren.' Die Rede, welche
Herr Stevens bei dem Verhör vor der
Supreme Court hielt, wird als in einem
hohen Grade geschickt und beredt geschil-